Marc Haber schrieb:
> Rupert Haselbeck wrote:
>> Marc Haber schrieb:
>>> Du solltest Dir des Missbrauchspotenzials bei Aufnutzung einer
>>> Sicherheitslücke bewusst sein; ein Angreifer könnte auf Deine Kosten
>>> 720 Stunden nach Vanuatu telefonieren, wo ihm die Telefongesellschaft
>>> ein Terminierungsentgelt für den Call auszahlen könnte. Das ist ein
>>> real existierendes Angriffsszenario.
>>
>> Das wird man nicht zu 100% unterschreiben können. Je nach Art und Weise
>> des Missbrauchs wird der Kunde den Schaden wohl nicht zu tragen haben.
>> Bereits im Jahre 2004 hat der BGH zu einem ähnlichen Vorgang (heimlich
>> installierter Dialer auf PC) entschieden, dass der Kunde die
>> Telefonrechnung nicht zu bezahlen habe, Az.: III ZR 96/03
>
> Während man das durchprozessiert, hat man Scherereien und unbezahlten
> Zeitverlust ohne Ende, wird sich für die Zwischenzeit einen anderen
> Internetprovider suchen und sich an andere Telefonnummern gewöhnen
> müssen, weil der bestehende Internetprovider während des Prozesses die
> Leistung und die Herausgabe der Telefonnummern verweigern wird. Ja,
> dagegen könnte man klagen, dann "goto 1".
Das mag passieren, ja. Es muss sich in der Tat jeder selber der Frage
stellen, ob er den Schaden hinnimmt oder ob er ihn geltend macht. Die
Provider kennen die Rechtslage und werden Gerichtsverfahren in der Regel
so lieben wie der Teufel das Weihwasser. Das ist schon deshalb so, weil
sich auch für den Provider die Frage stellt, ob man eine
voraussichtliche Niederlage bei Gericht mit all den vermeidbaren Kosten
und der schlechten Publicity, vor allem auch dem, für den Provider,
negativen Beispiel für andere betroffene Kunden hinnehmen möchte oder
lieber doch den Schadenersatzanspruch des Kunden erfüllt.
> Manchmal sitzt der Anbieter trotz anderer Rechtslage schlicht am
> längeren Hebel. Insbesondere dann, wenn die sogenannte
> Regulierungsbehörde in Wirklichkeit eine aus dem Incumbent
> ausgegliederte Abteilung ist.
Es ist ja auch nicht die Aufgabe der Regulierungsbehörde, jedem sich
geschädigt fühlenden Kunden eines Providers individuell zu helfen. Dafür
gibts die Gerichte. In der Regel werden die Provider aber, wie schon
erwähnt, einen Prozeß vermeiden, gar bei ihnen unpassender Rechtslage.
Man will dort Geld verdienen, nicht Geld sinnlos verstreiten. Aber man
freut sich natürlich über jeden Kunden, der klaglos bezahlt, was man von
ihm fordert...
MfG
Rupert