Guten Tag
Jens Riedel <
jen...@gmx.de> schrieb
>Sie ist vor längerer Zeit in eine Wohnung gezogen, die in einem
>3-Parteien-Haus liegt.
>DSL-Anschluss für die Wohnung wurde beantragt, sie hat bei einem
>örtlichen Provider (osnatel) dann einen 16.000er DSL-Tarif inklusive
>VoIP-Telefonie abgeschlossen.
osnatel (scheint mit EWE Tel zusammen zu haengen).
www.osnatel.de
Komfort 29.95Euro/Monat oder Premium 34,95Euro/Monat (laut PDF
Preisliste)?
Es ist gar nicht so einfach den zulaessigen Geschwindigkeitskorridor
dafuer auf der Webseite zu finden.
IMHO irgendwie irritierend, wenn die nicht schon offen mit den
Tarifdetails umgehen.
>Zum Aktivieren musste der Provider zunächst jemand von der Telekom
>vorbeischicken, der die Leitung für die Wohnung freischaltet / aktiviert
Was meist aus 2 Arbeitsschritten besteht: 1. Schaltung des
Anbieterverteilers (Osnatel) auf das Ortsanschlusskabel zu dem Haus
(ggf. auch Durchschaltung am Kabelverzweiger) und 2. Pruefung ob die
Durchschaltung bis zum Endkunden durch kommt.
>oder so ähnlich (was ich schon seltsam fand, da die Vormieter laut
>eigener Aussage auch DSL gehabt hatten - hatten wir extra nachgefragt).
Ob er beim selben Anbieter war und ob nach seiner Kuendigung die
Teilstrecken ggf. anderweitig verwendet wurden ist natuerlich nicht
bekannt. Deshalb ist es erforderlich dass zur Einrichtung die Sache
noch einmal ueberprueft und ggf. hand angelegt wird. Entweder geht das
per Fernpruefung (wenn alles okay ist) oder es muss eben ein techniker
da noch einmal ran.
>DSL und Telefonie lief dann auch, allerdings ist die erzielte
>Geschwindigkeit absolut grottig - bei DSL-Speedtests werden maximal
>Raten von 1300 erreicht,
Das ist nicht viel. Welcher Geschwindigkeitskorridor ist in den
Vertragsunterlagen angegeben und als zulaessig mit Unterschrift
akzeptiert worden?
>Sprachqualität beim VoIP ist auch häufig nicht optimal.
Stoerungen sind etwas fuer die Stoerungsstelle des Anbieters: Hier
osnatel.
>Vorab wurde gesagt, dass man nicht mit den 16.000 rechnen könne, die nur
>ein theoretischer Wert sind, sondern eher mit 5000-6000, da das Haus in
>einem Vorort liegt und ca. 4km vom nächsten Verteilerkasten weg ist.
Das passt auch zu den mir bekannten Werten. 4-5km (ca. 0,4 Kabel)
ergeben bei ADSL (2+) Geschwindigkeiten irgendwo zwischen 3 und 6
MBit/s.
>Wir haben dann mal bei den Nachbarn (die direkt bei der Telekom - also
>T-Online - sind) in der unteren Etage gemessen, die kriegen beim
>gleichen Speedtest konstant Raten über 3000 - auch nicht rasend, aber
>über doppelt so schnell.
Ja, das kann passieren. Moeglicherweise sind die verwendeten Adern
Deiner Bekannten im Ortsanschlusskabel staerker gestoert/gedaempft als
die der Nachbarn. Auch hier kann die Stoerungsstelel Des Anbieters
eien Ueberpruefung veranlassen.
Auch die verwendeten Geaete (DSL/Modem) spielen eine Rolle.
>Osnatel sagt aber, sie könnten nichts daran ändern, dass auf dem
>Anschluss meiner Bekannten nur 1300 ankommen, läge halt an der Lage und
>an der Entfernung zum Verteiler.
Welche Technik wird denn bei Deiner Bekannten eingesetzt? ist es evtl.
sogar noch ADSL oder ADLS2 oder schon ADSL2+?
https://de.wikipedia.org/wiki/Asymmetric_Digital_Subscriber_Line#/media/File:Adsl_bitrates.svg
>Und jetzt endlich meine Frage (danke fürs geduldige Lesen bis hierher ;)):
>Wodurch könnte es technisch limitiert sein, dass die Nachbarn über ihren
>T-Online-DSL-Anschluss über 3000 MBit/s kriegen, meine Bekannte aber
>über ihren osnatel-Anschluss, der im Keller sozusagen an der selben
>Quelle hängt, nicht mehr als 1300 MBit/s abrufen kann?
Unterschiedliche DSLam der Anbieter (Telekom hat einen Dslam und
Ewetel (osnatel) vermutlich einen Anderen. Evtzl. nutzen diese
unterschiedliche ADSL-Generationen?
Unterschiedlich gut abstimmende Modem bei den Endkunden?
Unterschiedliche Kabellaengen (ja zu ein und dem selben Haus koenenn
die Hauptkabel des Ortsanschlusskabel unterschiedlich und somit auch
unterschiedlich stark gedaempft sein)?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ortsnetz
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:AccessNetwork_Cu.svg
>Installiert die Telekom das so, dass ihre eigenen Anschlüsse da
>bevorzugt werden?
Da beide Werte (1,3 und auch 3 MBit/s) fuer heutige DSL-Verhaeltnisse
grottig schlecht sind ist eine absichtliche weitere Drosselung
unwahrscheinlich.
Und nein, Absichtlich wird sowas nicht gemacht. Das gaebe Aerger mit
der BNA. Ortskabel >4km ist eben schon sehr lang fuer die vorhandene
Physik. Und wenn dann noch unterschiedliche
DSL-Techniken/-generationen unterschiedliche Verteiler und/oder
niederquerschnittiges Kabel mit vielen umliegenden Stoerer dazu kommt
sind sogar Abweichungen von 2MBit/s am selben Endpunkt realistisch.
Ist diese erreichte Geschwindigkeit in den vertragsunterlagen Deiner
Bekannten von ihr akzeptiert worden oder nicht? Wenn ja: dann wollte
sie es so.
Wenn nein: Stoerung melden. Wenn das keine Besserung im Rahmen des
Vertrages bringt: Kuendigen.
>Kann der lokale Provider, der die Leitung der Telekom ja für seine
>Bereitstellung anmietet, da nicht verlangen, dass da dann auch die
>gleiche Leistung erzielt wird (bzw. kann der Kunde das verlangen)?
Der lokale Anbieter hat das recht eine Entstoerung zu verlangen.
Die Kabel sind moeglicherweise sogar identisch nur die
DSLAM-Modem-Kombination ist vielleicht suboptimal?
>Noch als Hinweis: Hardware ist alles neu vom Provider geliefert worden
>(Fritzbox), daran sollte es eigentlich nicht liegen.
In der 8aktuellen) Fritzbox kann man ja die technischen Daten des
DSLAM und DSL-Protokol grob auslesen. Was steht denn da drin?
>DSL-Tests wurden
>von verschiedenen Endgeräten gemacht, zwar per WLAN, aber direkt neben
>dem Router mit vollem Empfang.
und welche Art DSL-tests waren das? Was sagt die
DSL-geschwindigkeitsanzeige in der Fritzbox selber?