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Alternative zu Telekom: easybell?

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Andreas Bockelmann

unread,
Oct 7, 2020, 3:08:02 PM10/7/20
to
Hallo zusammen,

gibt es einen vernünftigen Grund nicht von der Deutschen Telekom zu easybell
zu wechseln?


--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann

Christoph Schneegans

unread,
Oct 7, 2020, 4:50:39 PM10/7/20
to
Andreas Bockelmann schrieb:

> gibt es einen vernünftigen Grund nicht von der Deutschen Telekom zu
> easybell zu wechseln?

Easybell bietet bis heute (als AFAIK einer von ganz wenigen Providern)
immer noch kein IPv6. Ich bin mit Easybell ja wegen der
kundenfreundlichen und unkomplizierten Vertragsgestaltung sehr
zufrieden, aber der Verzicht auf IPv6 schmerzt durchaus. Derzeit behelfe
ich mir mit <https://tunnelbroker.net/>.

--
<https://schneegans.de/windows/safer/> · SAFER mit Windows

Marc Haber

unread,
Oct 8, 2020, 6:25:08 AM10/8/20
to
Frank Graf <f.g...@firemail.de> wrote:
>Entstörungsfrist / Rückmeldung Bei Störungsmeldungen, die montags 0.00
>bis freitags 20.00 Uhr eingehen, beseitigt die Telekom die Störung
>innerhalb von 24 Stunden (Entstörungsfrist) nach Erhalt der
>Störungsmeldung des Kunden, soweit diese Tage keine gesetzlichen
>Feiertage sind.

D.h. wen das Telefon am Samstag Morgen um eins kaputt geht, muss es
erst am Dienstag wieder gehen.

Als Incumbent für die Masse der Kunden keinen Wochenenddienst zur
Entstörung vorzuhalten, finde ich wirklich frech.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Bernd Ohm

unread,
Oct 8, 2020, 7:05:20 AM10/8/20
to
Am 07.10.2020 um 21:06 schrieb Andreas Bockelmann:

> gibt es einen vernünftigen Grund nicht von der Deutschen Telekom zu easybell
> zu wechseln?

Handelsübliche DSL-Anschlüsse sind in D überwiegend
"L2-BSA"-Anschlüsse der TELEKOM.

Es ist daher auch die TELEKOM, die die Soft- und Hardware
mindestens vom Outdoor-DSLAM über den APL am/im Gebäude
bis in die Wohnung des Kunden besitzt, einrichtet und betreut.

Ab den BNGs der TELEKOM haben einige große Provider dann
einen eigenen bundesweiten Backbone unabhängig von dem
der TELEKOM.

In der Branche hört man zwar immer wieder Gerüchte, dass
die von Mitbewerbern bei der TELEKOM gemieteten L2-BSA-
Anschlüsse im Störungsfall angeblich nicht so schnell entstört
werden wie die eigenen.
In meiner jahrelangen Praxis habe ich das nicht beobachtet.

--
bis denn, BEN



Daniel Weber

unread,
Oct 8, 2020, 12:05:43 PM10/8/20
to
Am 08.10.2020 um 17:19 schrieb Frank Graf:
> Wie sieht es denn bei deinem hochgelobten Provider 1&1 aus?
>
> Bei mir wurde eine Störung an einem Samstag innerhalb weniger Stunden
> behoben. War angeblich ein Ausfall des DSLAMs.

Nachdem sowohl 1&1 als auch easybell ja mittlerweile i.d.R. die DSLAMs
(bzw. mittlerweile MSANs) der Telekom benutzen müssen, profitieren 1&1
und easybell Kunden natürlich auch davon, wenn die Telekom ihren MSAN
schnell in stand setzt.

Ciao
Daniel

Marc Haber

unread,
Oct 8, 2020, 12:35:09 PM10/8/20
to
Frank Graf <f.g...@firemail.de> wrote:
>Am Thu, 08 Oct 2020 12:25:06 +0200 schrieb Marc Haber:
>
>> Frank Graf <f.g...@firemail.de> wrote:
>>>Entstörungsfrist / Rückmeldung Bei Störungsmeldungen, die montags 0.00
>>>bis freitags 20.00 Uhr eingehen, beseitigt die Telekom die Störung
>>>innerhalb von 24 Stunden (Entstörungsfrist) nach Erhalt der
>>>Störungsmeldung des Kunden, soweit diese Tage keine gesetzlichen
>>>Feiertage sind.
>>
>> D.h. wen das Telefon am Samstag Morgen um eins kaputt geht, muss es erst
>> am Dienstag wieder gehen.
>>
>> Als Incumbent für die Masse der Kunden keinen Wochenenddienst zur
>> Entstörung vorzuhalten, finde ich wirklich frech.
>
>Wie sieht es denn bei deinem hochgelobten Provider 1&1 aus?

Der ist auf den Incumbent mit den oben genannten Entstörungszeiten
angewiesen.

Marc Haber

unread,
Oct 8, 2020, 12:37:51 PM10/8/20
to
Bernd Ohm <inv...@invalid.invalid> wrote:
>In der Branche hört man zwar immer wieder Gerüchte, dass
>die von Mitbewerbern bei der TELEKOM gemieteten L2-BSA-
>Anschlüsse im Störungsfall angeblich nicht so schnell entstört
>werden wie die eigenen.

Ich weiß dass z.B. bei fehlgeschlagenen Installationen es mindestens
vier Werktage dauert bis ein neuer Termin stattfinden kann. Es sei
denn, der Kunde hat direkt bei der Telekom bestellt, dann versucht der
Techniker es oftmals am gleichen Tag nochmal.

Andererseits hat die Serviceorgansation der Telekom einem Kunden von
mir auch schonmal gesagt "Nee, das ist ISDN, das entstören wir nicht
mehr. Auf VoIP umsteigen können Sie allerdigns auch nicht, Ihr
ISDN-Vertrag läuft ja noch bis zum nächsten Sommer."

Grüße
Marc

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 8, 2020, 2:55:16 PM10/8/20
to
Christoph Schneegans schrieb:

> Easybell bietet bis heute (als AFAIK einer von ganz wenigen Providern)
> immer noch kein IPv6.

Hallo Christian,

sofern ich eine öffentliche IP-v4 erhalte, ist alles gut. Für IPv6 habeich
keinen Bedarf.

> Ich bin mit Easybell ja wegen der
> kundenfreundlichen und unkomplizierten Vertragsgestaltung sehr
> zufrieden,

Danke für Deine Meinung

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 8, 2020, 3:01:35 PM10/8/20
to
Frank Graf schrieb:

> Im Falle einer Störung dürfte es länger dauern bis diese behoben ist.
> Falls dies wichtig sein sollte.
>
> Easybell:
>
> https://www.easybell.de/agb/agb-komplett-und-voip.html
>
> "easybell ist eine angemessene Frist zur Entstörung zu gewähren"
>
>
> Telekom:
>
> Leistungsbeschreibung MagentaZuhause:
>
> https://www.telekom.de/dlp/agb/pdf/46717.pdf
>
>
> Entstörungsfrist / Rückmeldung Bei Störungsmeldungen, die montags 0.00
> bis freitags 20.00 Uhr eingehen, beseitigt die Telekom die Störung
> innerhalb von 24 Stunden (Entstörungsfrist) nach Erhalt der
> Störungsmeldung des Kunden, soweit diese Tage keine gesetzlichen
> Feiertage sind.

Hallo Frank,

guter Einwand, danke. Ich ahbe bei der Telekom 8 Stunden Entstörugnsfrist.
(Deutschland LAN IP) Die Telekom wird auch der Betreiber der "letzten Meile"
sein, hier gibt es nur die Telekom als Strippen-und DSL-Besitzer.

Mir passt halt die Vertragslaufzeit bei der Telekom nicht.

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 8, 2020, 3:05:01 PM10/8/20
to
Frank Graf schrieb:

> Wenn bei einer Störung mehrere Kunden betroffen sind, werden diese auch
> am Wochenende behoben. Wegen einer Störung die ein Kunden meldet fährt
> kein Techniker am Wochenende zum Kunden. Das ist erstens bei dem Preis
> nicht machbar, zum anderen liegt das Problem häufig auf der Kundenseite.

Schlimm ist es meist, wenn bei der Telekom Drittfirmen "rausfahren". Da habe
ich mich auch schon mal in der Vergangenheit explizit beschwert und die
Telekom auf Flaschabrechnung des PArtners hingewiesen.

Die Krönung war das Nichtauflegen meiner DA nach Portkartenwechsel im DSLAM.
5 Tage lang meinte die Störungsstelle, der Fehler läge bei mir im HAus.

Seit dem habe ich den Geschäftskundenanschluss mit 8 Stunden Entstörzeit.

Marc Haber

unread,
Oct 8, 2020, 3:30:07 PM10/8/20
to
Andreas Bockelmann <xot...@gmx.de> wrote:
>sofern ich eine öffentliche IP-v4 erhalte, ist alles gut. Für IPv6 habeich
>keinen Bedarf.

*kopfschüttel*

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 8, 2020, 3:54:05 PM10/8/20
to
Marc Haber schrieb:
> Andreas Bockelmann <xot...@gmx.de> wrote:
>> sofern ich eine öffentliche IP-v4 erhalte, ist alles gut. Für IPv6 habeich
>> keinen Bedarf.
>
> *kopfschüttel*
>

Ja, das hatten wir schon mal.

Georg Schwarz

unread,
Oct 8, 2020, 4:58:29 PM10/8/20
to
Andreas Bockelmann <xot...@gmx.de> wrote:

> gibt es einen vernünftigen Grund nicht von der Deutschen Telekom zu easybell
> zu wechseln?

Nutzung von CbC ggfs.

Kay Martinen

unread,
Oct 8, 2020, 5:20:02 PM10/8/20
to
Am 08.10.20 um 21:30 schrieb Marc Haber:
> Andreas Bockelmann <xot...@gmx.de> wrote:
>> sofern ich eine öffentliche IP-v4 erhalte, ist alles gut. Für IPv6 habeich
>> keinen Bedarf.
>
> *kopfschüttel*
>

Sag ihm doch das es keine IPv4 Adressen mehr gibt. Keine Freien... :-)

Oder hast du Religiöse Skrupel mit leuten zu reden die IPv6 schlicht weg
nicht brauchen/wollen?

Kay

--
Posted via leafnode

Arno Welzel

unread,
Oct 8, 2020, 5:31:37 PM10/8/20
to
Andreas Bockelmann:

> sofern ich eine öffentliche IP-v4 erhalte, ist alles gut. Für IPv6 habeich
> keinen Bedarf.

Ob man eine öffentliche IPv4-Adresse erhält, ist keineswegs sicher:

Aus <https://www.easybell.de/agb/agb-komplett-und-voip.html>, Zitat:

"easybell wird dem Kunden bevorzugt eine IPv4 Adresse zuweisen. Bei IPv4
Adressknappheit behält sich easybell das Recht vor, stattdessen eine
IPv6 Adresse oder im Bedarfsfall Carrier Grade NAT einzusetzen."

Man bekommt als ggf. auch nur IPv4 hinter NAT oder IPv6 als "DS-Lite"
mit IPv4 hinter NAT und hat vertraglich auch keinen Anspruch auf eine
öffentliche IPv4-Adresse.



--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Arno Welzel

unread,
Oct 8, 2020, 5:34:47 PM10/8/20
to
Frank Graf:

[...]
> Telekom:
>
> Leistungsbeschreibung MagentaZuhause:
>
> https://www.telekom.de/dlp/agb/pdf/46717.pdf
>
>
> Entstörungsfrist / Rückmeldung Bei Störungsmeldungen, die montags 0.00
> bis freitags 20.00 Uhr eingehen, beseitigt die Telekom die Störung
> innerhalb von 24 Stunden (Entstörungsfrist) nach Erhalt der
> Störungsmeldung des Kunden, soweit diese Tage keine gesetzlichen
> Feiertage sind.

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass die Telekom zumindest
bei den zwei Störungen, die ich in den letzten vier Jahren hatte jeweils
in weniger als 24 Stunden ab Störungsmeldung das Problem behoben hatte.
Einmal hatte ich eine Störung am Montag um ca. 8:30 gemeldet und sie war
um 15 Uhr behoben, das andere Mal eine Störung an einem Mittwoch um 17
Uhr gemeldet und am nächsten Tag um 10 Uhr behoben.

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 9, 2020, 4:23:26 AM10/9/20
to
Georg Schwarz schrieb:
Bei einer Flatrate in alle deutschen Netze und 2,9 Ct/min in die meisten
Länder ist CbC nicht mehr wirklich von Nöten.

Bernd Ohm

unread,
Oct 9, 2020, 10:05:08 AM10/9/20
to
Am 08.10.2020 um 18:37 schrieb Marc Haber:

> "Nee, das ist ISDN, das entstören wir nicht
> mehr. Auf VoIP umsteigen können Sie allerdigns auch nicht, Ihr
> ISDN-Vertrag läuft ja noch bis zum nächsten Sommer."

Catch-22

--
bis denn, BEN

Jörg Tewes

unread,
Oct 9, 2020, 3:43:54 PM10/9/20
to
Marc Haber schrub

> Bernd Ohm <inv...@invalid.invalid> wrote:
>> In der Branche hört man zwar immer wieder Gerüchte, dass
>> die von Mitbewerbern bei der TELEKOM gemieteten L2-BSA-
>> Anschlüsse im Störungsfall angeblich nicht so schnell entstört
>> werden wie die eigenen.

> Ich weiß dass z.B. bei fehlgeschlagenen Installationen es mindestens
> vier Werktage dauert bis ein neuer Termin stattfinden kann. Es sei
> denn, der Kunde hat direkt bei der Telekom bestellt, dann versucht
> der Techniker es oftmals am gleichen Tag nochmal.

Man bekommt halt was man bezahlt. Wenn der Kunde der Telekom (1&1
easybell usw.) den schnelleren Techniker Einsatz nicht bezahlen möchte
bekommt er ihn halt nicht.

> Andererseits hat die Serviceorgansation der Telekom einem Kunden von
> mir auch schonmal gesagt "Nee, das ist ISDN, das entstören wir nicht
> mehr. Auf VoIP umsteigen können Sie allerdigns auch nicht, Ihr
> ISDN-Vertrag läuft ja noch bis zum nächsten Sommer."

Unfähige Hotlinemitarbeiter gibts bei jedem Provider. Meinen 1&1
Supergau hatte ich ja shcon mal geschildert. 2 Wochen auf eine SIM Card
zu warten halte ich für Servicewüste erster Kajüte, dagegen ist übers WE
kein Telefon zu haben wie ein 6er im Lotto.


Bye Jörg

--
An Grundsätzen hält man nur fest, solange sie nicht auf die Probe gestellt
werden; geschieht das, so wirft man sie fort wie der Bauer die Pantoffeln
und läuft, wie einem die Beine nach der Natur gewachsen sind.
(Otto Fürst von Bismarck)

Jörg Tewes

unread,
Oct 9, 2020, 3:43:54 PM10/9/20
to
Marc Haber schrub

> Frank Graf <f.g...@firemail.de> wrote:
>> Entstörungsfrist / Rückmeldung Bei Störungsmeldungen, die montags
>> 0.00 bis freitags 20.00 Uhr eingehen, beseitigt die Telekom die
>> Störung innerhalb von 24 Stunden (Entstörungsfrist) nach Erhalt der
>> Störungsmeldung des Kunden, soweit diese Tage keine gesetzlichen
>> Feiertage sind.

> D.h. wen das Telefon am Samstag Morgen um eins kaputt geht, muss es
> erst am Dienstag wieder gehen.

> Als Incumbent für die Masse der Kunden keinen Wochenenddienst zur
> Entstörung vorzuhalten, finde ich wirklich frech.

Und das ist bei anderen Providern anders? Ich meine nicht das was
gemacht wird, sondern was vertraglich zugeischert ist.

Aus den 1&1 AGB

1&1 beseitigt Störungen der Leistungen im Rahmen der technischen und
betrieblichen Möglichkeiten unverzüglich.

Werbe Geschwurbel.


Bye Jörg

--
"Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen."
(Edmund Burke)

Bernd Ohm

unread,
Oct 9, 2020, 7:44:57 PM10/9/20
to
Am 08.10.2020 um 23:30 schrieb Jörg Tewes:

> Man bekommt halt was man bezahlt. Wenn der Kunde der Telekom (1&1
> easybell usw.) den schnelleren Techniker Einsatz nicht bezahlen möchte
> bekommt er ihn halt nicht.

Das ist Stammtischgeschwätz.

Die ganze Veranstaltung der Bereitstellung, Entstörung
usw. usf. wird von der Bundesnetzagentur reguliert.

Und gerade hat die BNetzA das ganze wieder neu gefasst:

https://www.teltarif.de/tal-mustervertrag-bnetza-telekom-letzte-meile-streit/news/81340.html







Marc Haber

unread,
Oct 10, 2020, 6:07:14 AM10/10/20
to
Bernd Ohm <inv...@invalid.invalid> wrote:
>Die ganze Veranstaltung der Bereitstellung, Entstörung
>usw. usf. wird von der Bundesnetzagentur reguliert.

Wieviele Millionen Euro Strafe musste denn die Telekom in letzter Zeit
für nicht der Regulierung entsprechende Leistung bezahlen?

Null?

Dann darfst Du überlegen,ob das (a) daran liegt, dass die Telekom alle
ihre Leistungen unter allen Umständen perfekt erbringt oder (b) dass
die Bundesnetzagentur ihrem Ruf, eine zahnlose Telekomschutzagentur zu
sein, nachkommt.

Bernd Ohm

unread,
Oct 10, 2020, 6:47:40 AM10/10/20
to
Am 10.10.2020 um 12:07 schrieb Marc Haber:

> Wieviele Millionen Euro Strafe musste denn die Telekom in letzter Zeit
> für nicht der Regulierung entsprechende Leistung bezahlen?

Keine Ahnung.

Meine privaten Erfahrungen zeigen jedenfalls keine
auffälligen Unterschiede in den Entstörzeiten
einer vermieteten blauen oder roten TAL zu denen
einer magentafarbigen.


--
bis denn, BEN

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 10, 2020, 8:06:48 AM10/10/20
to
Martin Gerdes schrieb:
> Andreas Bockelmann <xot...@gmx.de> schrieb:
>
>>>> gibt es einen vernünftigen Grund nicht von der Deutschen Telekom zu easybell
>>>> zu wechseln?
>
>>> Nutzung von CbC ggfs.
>
>> Bei einer Flatrate in alle deutschen Netze und 2,9 Ct/min in die meisten
>> Länder ist CbC nicht mehr wirklich von Nöten.
>
> Ich sehe, Du bist bereits wild entschlossen. Also los!

Nöh, ich bin nur gerade in wenig brastig auf die Telekom

>
> Ich würde allerdings anders herum fragen: Gibt es einen vernünftigen
> Grund, von der Deutschen Telekom zu easybell zu wechseln?

1) Keine Laufzeiten, Kündigung 14 Tage zum Monatsende
2) VDSL 100 mit 3 Rufnummern günstiger als bei T
3) Beim Business-Anschluss eine fest IP8v4) für 5?/Monat

Dagegen spricht
1) Alles aus einer Hand bei der Telekom
2) Telekom ist der einzige Anbieter vom Acker (Glasfaser), DSLAM, Kupfer bis
ins Haus
3) Die Befürchtung, dass bei Störungen das Pin-Pong zwischen easybell und
Telekom beginnt.
4) DSL mit Arcor "Preselect" war 2005 eine Katasptrophe.

Es wird wohl auch wieder bei Telekom bleiben.

Arno Welzel

unread,
Oct 10, 2020, 8:48:02 AM10/10/20
to
Andreas Bockelmann:

> Martin Gerdes schrieb:
[...]
>> Ich würde allerdings anders herum fragen: Gibt es einen vernünftigen
>> Grund, von der Deutschen Telekom zu easybell zu wechseln?
>
> 1) Keine Laufzeiten, Kündigung 14 Tage zum Monatsende

Dafür werden dann ja auch 49,95 EUR Bereitstellungsgebühr verlangt.

Siehe auch <https://www.easybell.de/komplettanschluss.html>

> 2) VDSL 100 mit 3 Rufnummern günstiger als bei T

VDSL 100 kostet dort 39,95 EUR im Monat, bei der Telekom 43,82 EUR. Ja,
das ist minimal billiger. Aber die Telekom liefert dafür auch Dual-Stack
IPv4/IPv6 und nicht je nach Verfügbarkeit nur IPv6 mit Carrier-Grad-NAT
für IPv4. Siehe euach
<https://www.easybell.de/agb/agb-komplett-und-voip.html>.

> 3) Beim Business-Anschluss eine fest IP8v4) für 5?/Monat

Gibt es bei der Telekom auch, wenn man als Geschäftskunde
"DeutschlandLAN" bucht. Allerdings welche Anwendung braucht zwingend
eine feste IP-Adresse und ist nicht auch per DNS-Auflösung nutzbar, die
man mit einem DynDNS-Dienst lösen könnte?

> Dagegen spricht
> 1) Alles aus einer Hand bei der Telekom
> 2) Telekom ist der einzige Anbieter vom Acker (Glasfaser), DSLAM, Kupfer bis
> ins Haus
> 3) Die Befürchtung, dass bei Störungen das Pin-Pong zwischen easybell und
> Telekom beginnt.
> 4) DSL mit Arcor "Preselect" war 2005 eine Katasptrophe.
>
> Es wird wohl auch wieder bei Telekom bleiben.

Ja - denn abgesehen von einer minimalen Preisersparnis und der
geringeren Mindesvertragslaufzeit sehe ich keine Vorteile.

Andreas Hartmann

unread,
Oct 10, 2020, 9:30:20 AM10/10/20
to
5) 4(!) Calls parallel bei der Telekom - für Homeoffice, wenn man nicht alleine ist, wichtig!


Gruß
Andreas

Daniel Weber

unread,
Oct 10, 2020, 10:45:07 AM10/10/20
to
Am 10.10.2020 um 14:48 schrieb Arno Welzel:
> Ja - denn abgesehen von einer minimalen Preisersparnis und der
> geringeren Mindesvertragslaufzeit sehe ich keine Vorteile.

Man ist nicht der restriktiven Peering-Policy der Telekom ausgesetzt.

Allerdings kann man dann auch O2 DSL nehmen, da ist der Preisvorteil zur
Telekom deutlicher, man bekommt Dual Stack und es gibt eine monatlich
kündbare Variante.

Ciao
Daniel

Bernd Ohm

unread,
Oct 10, 2020, 10:47:54 AM10/10/20
to
Am 10.10.2020 um 15:07 schrieb Andreas Hartmann:

> 5) 4(!) Calls parallel bei der Telekom - für Homeoffice,
> wenn man nicht alleine ist, wichtig!

IIRC aber gleichzeitig "nur" zwei rein und zwei raus.
Nicht gleichzeitig drei oder vier raus.

--
bis denn, BEN

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 10, 2020, 11:35:12 AM10/10/20
to
Andreas Hartmann schrieb:
Im Home-Office arbeite ich über den Netphone Client gegen die
Netphone-Infrastruktur meines Arbeitgebers. Das funktioniert bei mir
erstaunlich gut, da haben wir in den Neiderlassungen, die über den
Netphone-Router angebunden sind, größere Probleme. Der Kollege mit dem
Magenta Hybrid kann gar nicht mehr über Netphone telefonieren, da Swyx (der
OEM des Netphones) das QoS zerbastelt hat.

Andreas Hartmann

unread,
Oct 10, 2020, 12:00:20 PM10/10/20
to
In Summe max. vier - rein bis zu vier gleichzeitig - raus max zwei (dann gleichzeitig max. zwei rein).


Gruß
Andreas

Andreas Hartmann

unread,
Oct 10, 2020, 1:30:20 PM10/10/20
to
Am 10.10.20 um 17:33 schrieb Andreas Bockelmann:
Das ist ja gerade das Problem *aller* Lösungen abseits der klassischen
Telefonie: sie *können* funktionieren - sie *müssen* aber nicht. Das
hängt eben am fehlenden QoS. Das wiederum gibt es nur auf das VoIP des
eigenen Providers - und ist dann auch durchgängig bis zum Peer - falls
auch der VoIP einsetzt (oder eben sonst wie dafür sorgt, dass das QoS
gesichert ist für die eigene Anwendung ab Gateway) und bei einem
ordentlichen Provider ist und nicht zwischendrin eine kaputte Strecke
ist (least cost routing z.B. weil es nicht billig genug sein kann).

Da die Softphones (jedweder Art) der AG ja beispielsweise meistens
durchs VPN gehen, ist hier schon ganz am Anfang (oder auch Ende - je
nach Blickrichtung) Ende Gelände - *kann* funktionieren - *muss* aber nicht.


Gruß
Andreas

Jörg Tewes

unread,
Oct 10, 2020, 2:43:03 PM10/10/20
to
Bernd Ohm schrieb:
> Am 08.10.2020 um 23:30 schrieb Jörg Tewes:
>
>> Man bekommt halt was man bezahlt. Wenn der Kunde der Telekom (1&1
>> easybell usw.) den schnelleren Techniker Einsatz nicht bezahlen möchte
>> bekommt er ihn halt nicht.
>
> Das ist Stammtischgeschwätz.

Dann gibts keine Schlechtleistungen von der Telekom gegenüber ihren
Mitbewerbern? Und wenn es die gibt, warum werden die nicht
sanktioniert? Und bitte nicht 50 Euro pro verpatzten Technikereinsatz,
das sind Peanuts für die Telekom.

> Die ganze Veranstaltung der Bereitstellung, Entstörung
> usw. usf. wird von der Bundesnetzagentur reguliert.

Ja, aber setzt sie ihre "Vorschriften" auch durch? Ich habe so das
Gefühl das die BNetzA ggü. der Telekom immer etwas zurückhaltend ist.
Oder ist das alles nur Gelaber von den Mitbewerbern das sie
schlechtere Termine bekommen? Oder das was Marc oben schrieb?

> Und gerade hat die BNetzA das ganze wieder neu gefasst:
>
> https://www.teltarif.de/tal-mustervertrag-bnetza-telekom-letzte-meile-streit/news/81340.html

Ja ich weiß das da wieder was neues in der Mache war. Frage ist halt,
ob die BNetzA sich ggü. der Telekom mal nicht als zahnloser Tiger gibt.


Bye Jörg

--
Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche
Dummheit. Aber beim Universum bin ich nicht ganz sicher.
(Albert Einstein)

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 11, 2020, 5:44:02 AM10/11/20
to
Andreas Hartmann schrieb:

> Da die Softphones (jedweder Art) der AG ja beispielsweise meistens durchs
> VPN gehen, ist hier schon ganz am Anfang (oder auch Ende - je nach
> Blickrichtung) Ende Gelände - *kann* funktionieren - *muss* aber nicht.

Die Softphones funktionieren auch mit der öffentlichen IP des
Netphone-Servers. Warum die Niederlassungen Porbleme haben, weiß ich nicht,
beim Kollegen wird es am Hybrid-Tunnel liegen. Mit QoS würde ich evtl.
erreichen können, dass die Netphone.exe nur über den DSL-Kanal geroutet
wird, das bleibt aber spätestens dann hängen, wenn de rKollege die
VPN-Verbindung ins Büro aufbaut. Diese auch "nur" über DSL zu routen geht
nicht, das geben seine netto 2MBit DSL nicht her. Ich bin vor ca. 5 Jahren
von Hybrid auf DSL100 umgestiegen, bin also in Administration des Hybrids
nicht mehr wirklich fit. Unserer IT fällt nicht mehr viel ein.

Was nur auffällig ist:
Vor ein paar Wochen wurde in unserer Geschäftsstelle die bestehende Netphone
Infrastruktur nach außen von ISDN Primärmultiplex auf SIP-Trunk umgestellt.
Seit dieser Usmtellung häufen sich die Probleme mit der VoIP-Anbindung
speziell in den Home Offices. Das eine hat zwar technisch mit dem Anderen
nichts zu tun, aber der Netphone-Server hat im Rahmen der Umstellung einige
Updates erfahren, die ihm nicht wirklich gut tun.

An"früherwarallesbesser"dreas

Georg Schwarz

unread,
Oct 11, 2020, 1:13:48 PM10/11/20
to
Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:



> der Bucht gekostet hat. Ich habe mir als Reservegerät zur Sicherheit für
> 15 Euro noch eine 7412 dazu gekauft: Schönes, schnuckeliges Gerät, dem
> für mein Bedürfnis lediglich der Online-Zähler fehlt.

die 7412 hat keinen Zähler für Onlinezeit und Datenvolumen???


> Einen Stromanbieter wechselt man leichter.

fraglos. Da ändert sich technisch ja auch nichts, im Gegensatz zum
Telefonanschluss.

Bastian Blank

unread,
Oct 11, 2020, 2:10:58 PM10/11/20
to
Georg Schwarz wrote:
> Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:
>> der Bucht gekostet hat. Ich habe mir als Reservegerät zur Sicherheit für
>> 15 Euro noch eine 7412 dazu gekauft: Schönes, schnuckeliges Gerät, dem
>> für mein Bedürfnis lediglich der Online-Zähler fehlt.
> die 7412 hat keinen Zähler für Onlinezeit und Datenvolumen???

Was auch immer ein Zähler der Onlinezeit in Zeiten von VOIP und damit
einhergehenden dauernden Onlinesein bringen soll?

Datenvolumen macht ja sogar die 7330.

Bastian

Jörg Tewes

unread,
Oct 11, 2020, 4:17:13 PM10/11/20
to
Martin Gerdes schrieb:

> Für die Umstellung auf Kabel hätte ich aber eine neue, eher seltene
> Fritzbox gebraucht (die ich vermutlich nicht so einfach in der Bucht
> hätte kaufen können wie die 7490, die ich nun habe),

Die 6490 gibts auch bei eBay, eigentlich auch in Massen inzwischen.
Ich weiß ja nicht wann diese Umstellung gewesen wäre, vor der
Routerfreiheit hätteste halt nur ein Gerät vom Kabelprovider nehmen
können.

> Obwohl Festnetztelefon eine immer kleinere Bedeutung hat, wollte ich
> doch meine alten Nummern nicht verlieren (die die T kostenfrei
> übernommen hat)

Der Provider zu dem man wechselt, macht das fast immer kostenfrei.
Geld will üblicherweise nur der Provider haben von dem man weg geht.


Bye Jörg

--
Niemals fürchtete ich jene, die anderer Meinung waren. Nur vor denen
hatte ich ein Grauen, die zu feige waren ihre andere Meinung
auszusprechen.
(Pablo Picasso)

Bernd Ohm

unread,
Oct 11, 2020, 5:49:18 PM10/11/20
to
Am 11.10.2020 um 22:17 schrieb Jörg Tewes:

> Die 6490 gibts auch bei eBay, eigentlich auch in Massen inzwischen.

Und das sind sehr oft unterschlagene vom Provider gemietete Boxen,
die nie und nimmer mehr provisioniert werden.

--
bis denn, BEN

Georg Schwarz

unread,
Oct 11, 2020, 6:22:03 PM10/11/20
to
Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:

> > die 7412 hat keinen Zähler für Onlinezeit und Datenvolumen???
>
> Intern hat sie ihn wohl, aber die Schnittstelle zeigt ihn nicht an. Es
> gibt im Netz einen Hack zur Modifikation der Nutzerschnittstelle, damit
> sie das Datenvolumen anzeigt, aber diesen Hack nachzuvollziehen war mir
> zu aufwendig.

muss mal bei Gelegenheit meine 7412 raussuchen.
Kann es am Branding von UI liegen? Das ließe sich sehr einfach
entfernen.


>
> >> Einen Stromanbieter wechselt man leichter.
>
> > Fraglos. Da ändert sich technisch ja auch nichts, im Gegensatz zum
> > Telefonanschluss.
>
> Das Technische erscheint mir nicht das Hauptproblem zu sein, sondern die
> Übertragung der Telefonnummern.

das hat ja auch eine technische Komponente (bei den Anbietern).

Marc Haber

unread,
Oct 12, 2020, 6:10:32 AM10/12/20
to
Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:
>Also habe ich bei Vodafone gekündigt und mich anderswo umgesehen. Die
>Telekom hat dabei finanziell das mit Abstand günstigste Angebot gemacht,
>dazu kommt die Möglichkeit des Call-by-Call, wenngleich diese Option
>natürlich längst nicht mehr die Bedeutung hat wie vor 20 Jahren.

Günstiger als 1&1? Das kann ich kaum glauben.

>Ich habe für VDSL eine neue alte Fritzbox gebraucht, die mich 75 Euro in
>der Bucht gekostet hat.

Hoffentlich eine 7490 oder 7430 oder ein anderes Gerät das noch
Security-Updates bekommt.

>Mein Fehler war offensichtlich, daß ich selbst (rechtzeitig) bei
>Vodafone gekündigt habe.

Ja, das ist _der_ Kardinalfehler beim Anbieterwechsel im Festnetz.
Kündigung immer vom neuen Anbieter machen lassen.

Mein letzter Festnetz-Anbieterwechsel mit Rufnummernmitnahme war
zugegebenermaßen 2007, und ich kann mir z.B. gar nicht vorstellen, was
mit den frisch portierten Rufnummern wird, wenn man das 1&1
Zufriedenheitsversprechen ernst nimmt und den neuen Anschluss
innerhalb der ersten vier Wochen wieder kündigt. Da wäre es mir echt
lieber, selbst fristgerecht kündigen zu können ohne Gefahr zu laufen,
die Rufnummern zu verlieren.

>Das gab dann ein wüstes Hin und Her, das die beiden Unternehmen binnen 8
>Wochen nicht lösen konnten (sondern erst in 10). Der "persönliche
>Wechselberater" der Telekom war erwartungsgemäß nicht erreichbar, das
>ist also nur ein Marketinggag.

Was hattest Du erwartet?

>Ärgerlich am Umschalttag war, daß Vodafone pünktlich um 8.00 Uhr die
>Nutzerkennung abgeschaltet hat. Die Leitung selbst war bis 16.00 Uhr
>stabil, als der Techniker die Doppelader umgelegt hat. Da wäre es
>natürlich nett gewesen, man hätte die Nutzerkennung erst am Folgetag
>deaktiviert.

Das Problem ist hier wieder die Rufnummernportierung. Wenn der alte
Anbieter die Nummer nicht rechtzeitig freigibt, kann der neue sie
nicht übernehmen. Und welche Nummer soll zum alten Anschluß gehören,
wenn die Nummer schon im Portierungsprozess hängt?

Festnetz-Telefonie und Internetzugang gehören unter anderem aus diesem
Grund nicht zusammen in einen Vertrag. Leider hat sich der Markt in
Deutschland nicht in die technisch sinnvolle Richtung entwickelt. Und
die gebündelten technischen Leistungen eines Vertrags zu
unterschiedlichen Zeitpunkten zu deaktivieren, dürfte in den Prozessen
der nicht zuletzt wegen Kunden wie Dir ("egal was, hauptsache billig")
auf Kosten optimierenden Anbieter nicht vorgesehen sein.

>Ich mußte die Umschaltung allerdings mehr begleiten, als mir lieb war.
>Einen Stromanbieter wechselt man leichter.

Das stimmt.

Grüße
Marc

Jörg Tewes

unread,
Oct 12, 2020, 12:20:52 PM10/12/20
to
Bernd Ohm schrieb:
Das kann man ja anhand der Seriennummer überprüfen. Wobei ich meine,
das der Fall stark nachgelassen hat. Inzwischen geht AVM ja gegen
Händler vor die vom Provider Kabelboxen kaufen und sie weiter
verkaufen wollen.


Bye Jörg

--
Sechs Jahre habe ich nicht geraucht, nicht gesoffen und nix mit
Frauen gehabt. Und dann wurde ich eingeschult. :-))

Georg Schwarz

unread,
Oct 12, 2020, 2:55:37 PM10/12/20
to
Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:

> Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:
> >Also habe ich bei Vodafone gekündigt und mich anderswo umgesehen. Die
> >Telekom hat dabei finanziell das mit Abstand günstigste Angebot gemacht,
> >dazu kommt die Möglichkeit des Call-by-Call, wenngleich diese Option
> >natürlich längst nicht mehr die Bedeutung hat wie vor 20 Jahren.
>
> Günstiger als 1&1? Das kann ich kaum glauben.

das kann, wenn man es nur auf 24 Monate rechnet, durchaus der Fall sein.

Wenn mir jemand aktuell eine Möglichkeit nennen könnte, bei 1&1 (oder
auch jemand anderem) für unter 20 € effektivem Monatspreis bei 24
Monaten Vertragslaufzeit einen DSL-Anschluss (kann auch nur 8 MBit/s
download oder sowas sein und mit Volumenbegrenzung auf 100 GB/Monat
o.ä.; das wäre egal) mit Telefonflat ins Festnetz zu bekommen, würde ich
mich über einen entsprechenden Hinweis freuen.

Georg Schwarz

unread,
Oct 12, 2020, 5:18:49 PM10/12/20
to
Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:

> Ja.
>
> > Das ließe sich sehr einfach entfernen.
>
> Nein :-)

doch :-)
Oh!

>
> Meines Wissens ist die 7412 speziell für UI gebaut worden.

das stimmt; die Images enthalten trotzdem ein natives "avm" Branding.
Einfach das Branding auf "avm" umstellen.

Wie das geht?

siehe z.B. hier:
https://praxistipps.chip.de/fritzbox-branding-entfernen-so-gehts_46681

Rechner per Ethernetkabel an die Fritzbox anschließen, IP-Adresse auf
192.168.178.2/24(oder was höheres) setzen.
Fritzbox einschalten und innerhalb weniger Sekunden vom Recher
Verbindung aufbauen:

ftp 192.168.178.1

Mit Nutzername/Password adam2/adam2 anmelden

mit "quote GETENV firmware_version" das Branding anzeigen lassen

(da sollte 1und1 ausgegeben werden)

mit "quote SETENV firmware_version avm" auf "avm" setzen.

man kann dann noch mit "quote reboot" die Fritzbox booten und mit "bye"
die ftp-Verbindung beenden.

Das sollte es gewesen sein. Danach sollte das 1&1-Branding weg sein.
Wenn man es richtig sauber machen möchte, führt man nun noch ein
Rücksetzen auf die Werkseinstellungen durch, da ggfs. manche
Konfigurationseinstellungen Branding-spezifisch sein könnten.








Arno Welzel

unread,
Oct 13, 2020, 9:15:30 AM10/13/20
to
Daniel Weber:

> Am 10.10.2020 um 14:48 schrieb Arno Welzel:
>> Ja - denn abgesehen von einer minimalen Preisersparnis und der
>> geringeren Mindesvertragslaufzeit sehe ich keine Vorteile.
>
> Man ist nicht der restriktiven Peering-Policy der Telekom ausgesetzt.

Welche "restriktive Peering-Policy" meinst Du? Ich bemerke davon im
Alltag nichts.

> Allerdings kann man dann auch O2 DSL nehmen, da ist der Preisvorteil zur
> Telekom deutlicher, man bekommt Dual Stack und es gibt eine monatlich
> kündbare Variante.

Von wem kauft O2 denn das Netz ein? Nicht von der Telekom?

Daniel Weber

unread,
Oct 13, 2020, 2:15:53 PM10/13/20
to
Am 13.10.2020 um 15:15 schrieb Arno Welzel:
> Daniel Weber:
>> Man ist nicht der restriktiven Peering-Policy der Telekom ausgesetzt.
>
> Welche "restriktive Peering-Policy" meinst Du?

Die Telekom betreibt das IP-Netzwerk AS3320, dieses hat eine restriktive
Peering-Policy, siehe: https://www.peeringdb.com/asn/3320

Das ist unter Netzwerkern übrigens bekannt. ;-)

> Ich bemerke davon im Alltag nichts.

Dann nutzt Du vermutlich primär die Dienste, die sich "hineinkaufen".

>> Allerdings kann man dann auch O2 DSL nehmen, da ist der Preisvorteil zur
>> Telekom deutlicher, man bekommt Dual Stack und es gibt eine monatlich
>> kündbare Variante.
>
> Von wem kauft O2 denn das Netz ein? Nicht von der Telekom?

Telefonica Deutschland (die Firma hinter der Marke "O2") betreibt ein
eigenes IP-Netzwerk AS6805, dieses hat eine offene Peering-Policy,
siehe: https://www.peeringdb.com/asn/6805

Die Zuführung der Zugangskunden von den Telekom-BNG per L3-BSA zu den
Telefonica-AC ist nicht von der Telekom-Peering-Policy betroffen, daher
sind es auch nicht die O2-Kunden.

Ciao
Daniel

Arno Welzel

unread,
Oct 13, 2020, 7:14:28 PM10/13/20
to
Daniel Weber:

> Am 13.10.2020 um 15:15 schrieb Arno Welzel:
>> Daniel Weber:
>>> Man ist nicht der restriktiven Peering-Policy der Telekom ausgesetzt.
>>
>> Welche "restriktive Peering-Policy" meinst Du?
>
> Die Telekom betreibt das IP-Netzwerk AS3320, dieses hat eine restriktive
> Peering-Policy, siehe: https://www.peeringdb.com/asn/3320
>
> Das ist unter Netzwerkern übrigens bekannt. ;-)

Ich habe nichts mit Peering auf Providerebene zu tun.

>> Ich bemerke davon im Alltag nichts.
>
> Dann nutzt Du vermutlich primär die Dienste, die sich "hineinkaufen".

Bei welchen Diensten würden man denn die Policy bemerken, damit ich mal
ein praktisches Anschauungsbeispiel habe?

>>> Allerdings kann man dann auch O2 DSL nehmen, da ist der Preisvorteil zur
>>> Telekom deutlicher, man bekommt Dual Stack und es gibt eine monatlich
>>> kündbare Variante.
>>
>> Von wem kauft O2 denn das Netz ein? Nicht von der Telekom?
>
> Telefonica Deutschland (die Firma hinter der Marke "O2") betreibt ein
> eigenes IP-Netzwerk AS6805, dieses hat eine offene Peering-Policy,
> siehe: https://www.peeringdb.com/asn/6805
>
> Die Zuführung der Zugangskunden von den Telekom-BNG per L3-BSA zu den
> Telefonica-AC ist nicht von der Telekom-Peering-Policy betroffen, daher
> sind es auch nicht die O2-Kunden.

Danke für die ausführliche Information.

Marc Haber

unread,
Oct 14, 2020, 2:37:32 AM10/14/20
to
Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>Daniel Weber:
>> Dann nutzt Du vermutlich primär die Dienste, die sich "hineinkaufen".
>
>Bei welchen Diensten würden man denn die Policy bemerken, damit ich mal
>ein praktisches Anschauungsbeispiel habe?

Insbesondere bei Verbindungen zu kleineren Providern in Deutschland.
Die meisten investieren allerdings extra Geld, um die von der Telekom
absichtlich veschlechterte Konnektivität wieder zu verbessern.

Merke: Wenn es Großhandelsprodukte "Transit zur Deutschen Telekom"
gibt, dann ist im Markt irgendwas faul. Und solche Produkte gibt es.

Andreas Hartmann

unread,
Oct 14, 2020, 4:00:51 AM10/14/20
to
On 13.10.20 at 20:15 Daniel Weber wrote:
> Am 13.10.2020 um 15:15 schrieb Arno Welzel:
>> Daniel Weber:
>>> Man ist nicht der restriktiven Peering-Policy der Telekom ausgesetzt.
>>
>> Welche "restriktive Peering-Policy" meinst Du?
>
> Die Telekom betreibt das IP-Netzwerk AS3320, dieses hat eine restriktive
> Peering-Policy, siehe: https://www.peeringdb.com/asn/3320

Was jetzt aber kein Alleinstellungsmerkmal der Telekom ist. Das ist eher üblich bei großen Providern, die sich das leisten können. Die Telekom hat eben auch das mit Abstand größte
Netz in D.

Der Vergleich des Verkehrsniveaus von Telekom und Telefonica bestätigt das auch: 1-5Tbps (Telefonica) vs. 10-20Tbps (Telekom). Da ist die Telefonica eben Kindergeburtstag im
Vergleich dazu.


Gruß
Andreas

Daniel Weber

unread,
Oct 14, 2020, 4:16:40 AM10/14/20
to
Am 14.10.2020 um 09:39 schrieb Andreas Hartmann:
> On 13.10.20 at 20:15 Daniel Weber wrote:
>> Die Telekom betreibt das IP-Netzwerk AS3320, dieses hat eine restriktive
>> Peering-Policy, siehe: https://www.peeringdb.com/asn/3320
>
> Was jetzt aber kein Alleinstellungsmerkmal der Telekom ist. Das ist
> eher üblich bei großen Providern, die sich das leisten können. Die
> Telekom hat eben auch das mit Abstand größte Netz in D.
Du hast insoweit recht, als dass eine restriktive Peering-Policy auch
bei anderen großen Netzen Anwendung findet.

Ein Alleinstellungsmerkmal der Telekom ist jedoch, dass die
Tier-1-Interkonnektionen so bewußt "auf Anschlag" betreibt, wie kein
anderer Ex-Incumbent in Europa.

Unabhängig davon:

Die "user experience" an einem Anschluss eines Anbieters mit offener
Peering-Policy ist einfach eine Andere. Traffic, der bei der Telekom
manchmal Umwege über Paris oder Amsterdam nehmen musste (weil die
jeweilige Interkonnektion in Frankfurt über Wochen regelmäßig Dicht
war), bleibt nun häufig innerhalb Münchens.

Ciao
Daniel

Andreas Hartmann

unread,
Oct 14, 2020, 6:00:51 AM10/14/20
to
On 14.10.20 at 10:16 Daniel Weber wrote:
> Am 14.10.2020 um 09:39 schrieb Andreas Hartmann:
>> On 13.10.20 at 20:15 Daniel Weber wrote:
>>> Die Telekom betreibt das IP-Netzwerk AS3320, dieses hat eine restriktive
>>> Peering-Policy, siehe: https://www.peeringdb.com/asn/3320
>>
>> Was jetzt aber kein Alleinstellungsmerkmal der Telekom ist. Das ist
>> eher üblich bei großen Providern, die sich das leisten können. Die
>> Telekom hat eben auch das mit Abstand größte Netz in D.
> Du hast insoweit recht, als dass eine restriktive Peering-Policy auch
> bei anderen großen Netzen Anwendung findet.
>
> Ein Alleinstellungsmerkmal der Telekom ist jedoch, dass die
> Tier-1-Interkonnektionen so bewußt "auf Anschlag" betreibt, wie kein
> anderer Ex-Incumbent in Europa.

Andere haben eben die Probleme im Zugangsnetz. Was nützt ein tolles Peering, wenn man auf der letzten Meile im Stau steckt?

>
> Unabhängig davon:
>
> Die "user experience" an einem Anschluss eines Anbieters mit offener
> Peering-Policy ist einfach eine Andere. Traffic, der bei der Telekom
> manchmal Umwege über Paris oder Amsterdam nehmen musste (weil die
> jeweilige Interkonnektion in Frankfurt über Wochen regelmäßig Dicht
> war), bleibt nun häufig innerhalb Münchens.

Es ist ja nicht so, dass ich solche "Engpässe" bei der Telekom nicht erleben würde. Allerdings kann ich nicht sagen, ob die Engpässe jetzt auf das Peering zurückzuführen sind oder
auf irgendwas anderes. Zumindest war in den getesteten Fällen ein Test zur breitbandnmessung.de immer ok (von der Telekom ist zumindest im Vergleich zu manch anderem nicht bekannt,
dass sie da schummelt).

Als ich zeitgleich Vergleiche durchgeführt habe mit einem Zugriff von einem anderen Provider aus, war es dort nicht besser (oder sogar schlechter) als von der Telekom aus. Zumindest
bei der Telekom hilft einfach auch der richtige Nameserver.

An konkreten Fällen wäre ich durchaus interessiert, wo man zeitgleich von einem Privataccount auf das gleiche Ziel zugreift.

Ich will damit auch nicht sagen, dass die Telekom nie Probleme (gehabt) hätte. Probleme haben alle irgendwann. Wichtig ist, dass man sie dann eben (möglichst zeitnah) in den Griff
bekommt.

Ich vermute eben, dass man hsl. zu weniger "beliebten" (im Sinne von: weniger aufgerufenen) Zielen die Peeringpolitik spüren dürfte, weil da der Druck eben fehlt, die Lage zu
"optimieren". Nützt aber eben auch wenig, wenn man dann bei einem anderen Provider ist, der z.B. seine Kabelsegmente nicht in den Griff bekommt / bekommen will und diese am Anschlag
fährt - im Prinzip das gleiche macht, wie die Telekom - nur am anderen Ende :-).


Gruß
Andreas

Bastian Blank

unread,
Oct 14, 2020, 7:57:14 AM10/14/20
to
Arno Welzel wrote:
> Bei welchen Diensten würden man denn die Policy bemerken, damit ich mal
> ein praktisches Anschauungsbeispiel habe?

Das komplette DFN z.B. Also alles was Studenten und Lehrende an Unis
machen.

Siehe auch https://heise.de/-4694172.

Bastian

Daniel Weber

unread,
Oct 14, 2020, 2:17:55 PM10/14/20
to
Am 14.10.2020 um 11:57 schrieb Andreas Hartmann:
> Andere haben eben die Probleme im Zugangsnetz. Was nützt ein tolles Peering, wenn man auf der letzten Meile im Stau steckt?

Ich habe a) nicht gesagt, dass Du wechseln sollst und b) keinen Anbieter
mit problematischem Zugangsnetz empfohlen.

> Es ist ja nicht so, dass ich solche "Engpässe" bei der Telekom nicht
> erleben würde. Allerdings kann ich nicht sagen, ob die Engpässe jetzt
> auf das Peering zurückzuführen sind oder auf irgendwas anderes.
Wenn man sich die Tier-1-Zusammenschaltungen der Telekom mit zugegeben
aufwändiger Recherche aus den diversen Looking-Glasses herausgesucht und
in eine Smokeping-Installation hinter einem Telekom-Anschluss
eingepflegt hat, dann kann man die schönen Prime-Time-Engpässe sehen.
Ich habe mir das über 6 Jahre angesehen.

> Zumindest war in den getesteten Fällen ein Test zur
> breitbandnmessung.de immer ok (von der Telekom ist zumindest im
> Vergleich zu manch anderem nicht bekannt, dass sie da schummelt).

Hier schummelt die Bundesnetzagentur für die Telekom: Sie bezahlt den
IP-Netzbetreiber der Breitbandmessung (AS33891) dafür, dass er sich
wiederum direkten Zugang zum Telekom-Netz mit ausreichender Kapazität kauft.

> Wichtig ist, dass man sie dann eben (möglichst zeitnah) in den Griff
> bekommt.

Exakt.

Telia AS1299 <-> Telekom AS3320 war von 03/2019 bis mindestens 03/2020
(dann fand mein Wechsel statt) täglich wiederkehrend überlastet. Ein
Jahr lang keine Besserung.

Nein, das war nicht der einzige Fall, aber das hat für mich das Faß zum
überlaufen gebracht. Wenn's nicht Telia war, dann war's TATA oder NTT
oder GTT oder Level3 (Cogent lassen wir außen vor) oder Kombinationen
daraus.

Unproblematisch waren nur die Interkonnektionen zu anderen reinen
Eyeball-Tier-1. Kein Wunder, da gibts keine Inhalte, da fließen kaum Daten.

Interessant ist ja auch, dass die Telekom eigenen Content (sofern sie
welchen hat) nicht im AS3320 hostet. Damit bleibt Traffic-Ratio von
AS3320 immer schön asymmetrisch und das wird bei
Interkonnektionsverhandlungen als Argument genutzt, um die Hand aufzuhalten.

Und dann gab's is 2016 auch noch das Traffic-Kartell mit der Swisscom:
Die haben Transit bei der Telekom "bezogen" und weil sie damit die
asymmetrische Traffic-Ratio verstärkt haben, gab es effektiv Cashback.

> Ich vermute eben, dass man hsl. zu weniger "beliebten" (im Sinne von:
> weniger aufgerufenen) Zielen die Peeringpolitik spüren dürfte, weil
> da der Druck eben fehlt, die Lage zu "optimieren".
Ob "weniger beliebt" für den zweitgrößten Netzbetreiber der Welt (Telia
AS1299) zutrifft?

> Nützt aber eben auch wenig, wenn man dann bei einem anderen Provider
> ist, der z.B. seine Kabelsegmente nicht in den Griff bekommt /
> bekommen will und diese am Anschlag fährt - im Prinzip das gleiche
> macht, wie die Telekom - nur am anderen Ende :-).

Zum Glück habe ich auch keinen solchen empfohlen. :-)

Ciao
Daniel

Andreas Hartmann

unread,
Oct 15, 2020, 6:00:13 AM10/15/20
to
On 14.10.20 at 20:18 Daniel Weber wrote:
> Am 14.10.2020 um 11:57 schrieb Andreas Hartmann:
>> Zumindest war in den getesteten Fällen ein Test zur
>> breitbandnmessung.de immer ok (von der Telekom ist zumindest im
>> Vergleich zu manch anderem nicht bekannt, dass sie da schummelt).
>
> Hier schummelt die Bundesnetzagentur für die Telekom: Sie bezahlt den IP-Netzbetreiber der Breitbandmessung (AS33891) dafür, dass er sich wiederum direkten Zugang zum Telekom-Netz
> mit ausreichender Kapazität kauft.

Das würde ich nicht schummeln nennen, sondern die Grundlagen schaffen - bei breitbandmessung geht es ja schlussendlich darum, zu messen, was die letzte Meile hergibt - da wäre es
blöd, wenn man am anderen Ende nicht ankommen würde, weil dort die Leitung zu dünn ist. Es gibt aber angeblich Provider, die priorisieren diesen Traffic (was sie ja schonmal
grundsätzlich nicht dürfen wg. Netzneutralität).

>> Ich vermute eben, dass man hsl. zu weniger "beliebten" (im Sinne von:
>> weniger aufgerufenen) Zielen die Peeringpolitik spüren dürfte, weil
>> da der Druck eben fehlt, die Lage zu "optimieren".
> Ob "weniger beliebt" für den zweitgrößten Netzbetreiber der Welt (Telia AS1299) zutrifft?

Ich habe nun mal via VPN dediziert getestet und festgestellt, dass einige Ziele, insbesondere (spätestens) zur Primetime, die über die Telekom (deutlich) schlechter erreichbar sind
(phoronix.com z.B.), plötzlich problemlos funktionieren. Es gibt auch Ziele, die sind aus meiner Sicht praktisch nie via Telekom erreichbar (Ladezeiten einer Website > 10 Sekunden
oder gar mehr wie hier z.B. https://community.freepbx.org/ fallen unter diese Kategorie bei mir) funktionieren via VPN aber einwandfrei.

Ich werde mir jetzt daher mal Gedanken machen, wie ich meine Architektur hier so erweitere, dass bestimmte Seiten eben grundsätzlich über VPN gehen.

Eine zweite Proxy-VM hinstellen, die grundsätzlich via VPN geht, während die bestehende nur direkt geht - aber bestimmte Seiten eben auf den VPN-Proxy schiebt?

Oder einfach nur das Routing für ein paar Destinations anpassen? Wäre grundsätzlich auch eine Möglichkeit, solange nicht zu viele Seiten betroffen sind.

Oder einen eigenen Server - z.B. bei ionos? Für 1€/Monat kann man ja nicht viel kaputt machen. Einen openvpn-Server drauf und den verwenden?


Gruß
Andreas

Arno Welzel

unread,
Oct 15, 2020, 9:49:48 AM10/15/20
to
Bastian Blank:
Zitat:

[Update 01.04.2020 08:36]:

Die Deutsche Telekom teilte mittlerweile mit, dass man eine Einigung mit
dem DFN erzielt habe. "Wir sind mit dem DFN einig geworden,
berücksichtigen dabei sowohl die aktuelle Situation wie den Umstand von
Forschung und Lehre bei unseren Konditionen und stellen dafür
entsprechende Kapazitäten zur Verfügung", erklärte ein Sprecher der Telekom.

(Zitat Ende)

Daniel Weber

unread,
Oct 15, 2020, 1:36:45 PM10/15/20
to
Am 15.10.2020 um 11:32 schrieb Andreas Hartmann:
> On 14.10.20 at 20:18 Daniel Weber wrote:
>> Am 14.10.2020 um 11:57 schrieb Andreas Hartmann:
>>> Zumindest war in den getesteten Fällen ein Test zur
>>> breitbandnmessung.de immer ok (von der Telekom ist zumindest im
>>> Vergleich zu manch anderem nicht bekannt, dass sie da
>>> schummelt).
>>
>> Hier schummelt die Bundesnetzagentur für die Telekom: Sie bezahlt
>> den IP-Netzbetreiber der Breitbandmessung (AS33891) dafür, dass er
>> sich wiederum direkten Zugang zum Telekom-Netz mit ausreichender
>> Kapazität kauft.
>
> Das würde ich nicht schummeln nennen, sondern die Grundlagen
> schaffen - bei breitbandmessung geht es ja schlussendlich darum, zu
> messen, was die letzte Meile hergibt
Es geht eigentlich darum, zu messen, was der Anschluss als Gesamtheit
hergibt, _nicht_ nur die letzte Meile.

Kein anderer deutscher Provider ist so dreist, dass er sich für die
Anbindung der Breitbandmessungs-Server an sein Netz bezahlen läßt.

> Ich habe nun mal via VPN dediziert getestet und festgestellt, dass
> einige Ziele, insbesondere (spätestens) zur Primetime, die über die
> Telekom (deutlich) schlechter erreichbar sind (phoronix.com z.B.),
> plötzlich problemlos funktionieren. Es gibt auch Ziele, die sind aus
> meiner Sicht praktisch nie via Telekom erreichbar (Ladezeiten einer
> Website > 10 Sekunden oder gar mehr wie hier z.B.
> https://community.freepbx.org/ fallen unter diese Kategorie bei mir)
> funktionieren via VPN aber einwandfrei.>
> Ich werde mir jetzt daher mal Gedanken machen, wie ich meine
> Architektur hier so erweitere, dass bestimmte Seiten eben
> grundsätzlich über VPN gehen.

Das hatte ich auch in Erwägung gezogen, mich allerdings dagegen
entschieden: Der VPN-Anbieter bzw. der Serverhoster ist dann halt
derjenige, der auf die Traffic-Erpressung eingehen muss.

Mir war wichtig, dass sie mit meinem Traffic nirgendwo mehr Geld
erpressen können.

> Oder einen eigenen Server - z.B. bei ionos? Für 1€/Monat kann man ja
> nicht viel kaputt machen. Einen openvpn-Server drauf und den
> verwenden?
Für meine Tests hatte ich eine VM bei Vultr in Frankfurt verwendet.

Ciao
Daniel

Marc Haber

unread,
Oct 15, 2020, 3:57:11 PM10/15/20
to
Übersetzung: "Wir haben das DFN mit der absichtlich verschlechterten
Konnektivität zu seinen Benutzern in der größten Krise der
Nachkriegsgeschichte so lange weichgekocht, dass nun Steuergelder
ausgegeben werden, um unsere Leistung einzukaufen."

Um mal mit Fefe zu sprechen: "Schöne Dienste haben Sie da in Ihrem RZ.
Wäre doch blöd, wenn Ihre Kunden nur noch langsam dran kämen, die
brauchen die Dienste nämlich im Moment besonders dringend."

Andreas Hartmann

unread,
Oct 16, 2020, 1:30:06 AM10/16/20
to
On 15.10.20 at 19:36 Daniel Weber wrote:
> Am 15.10.2020 um 11:32 schrieb Andreas Hartmann:
>> Ich habe nun mal via VPN dediziert getestet und festgestellt, dass
>> einige Ziele, insbesondere (spätestens) zur Primetime, die über die
>> Telekom (deutlich) schlechter erreichbar sind (phoronix.com z.B.),
>> plötzlich problemlos funktionieren. Es gibt auch Ziele, die sind aus
>> meiner Sicht praktisch nie via Telekom erreichbar (Ladezeiten einer
>> Website > 10 Sekunden oder gar mehr wie hier z.B.
>> https://community.freepbx.org/ fallen unter diese Kategorie bei mir)
>> funktionieren via VPN aber einwandfrei.
>> Ich werde mir jetzt daher mal Gedanken machen, wie ich meine
>> Architektur hier so erweitere, dass bestimmte Seiten eben
>> grundsätzlich über VPN gehen.
>
> Das hatte ich auch in Erwägung gezogen, mich allerdings dagegen
> entschieden: Der VPN-Anbieter bzw. der Serverhoster ist dann halt
> derjenige, der auf die Traffic-Erpressung eingehen muss.

Wenn man alles andere ausblendet natürlich korrekt.

Fakt ist aber eben auch, dass es schlussendlich keinen besseren Provider über alles gesehen gibt in D. Die Telekom ist am Ende des Tages nach wie vor der Einzige, der ein belastbares
und *weitgehend* flächendeckendes Netz baut und betreibt und das sehr viel Geld kostet. Der Rest jammert doch bloß rum, dass ihn die "böse" Telekom nicht auf ihre Kosten mitspielen
lassen will (wie im Kindergarten) - statt selber zu bauen. Für mich sind das Schmarotzer, welche ich grundsätzlich nicht unterstütze.

Wenn dann doch mal welche irgendwie selber aktiv werden, sind die angebotenen Produkte schlicht und ergreifend nicht konkurrenzfähig, weder was die Technik angeht, noch was das
Produkt angeht - im Ausgleich dafür sind die Preise teilweise astronomisch. Spannend ist, dass sich solche Provider oft nur da halten können, wo es keine Telekom gibt (Stichwort
Monopol). Wenn dann z.B. die Telekom kommt und "überbaut" und damit für Konkurrenz sorgt, ist sie plötzlich der Böse - weil dann der lokale möchtegern Provider (zu Recht) einpacken kann.

Zum Thema Peering / Internet:
Ich bin mir sicher, dass bei jedem anderen es genauso vereinzelt Probleme gibt, die man mit Umgehungslösungen umschiffen muss. Auch die machen nur das Nötigste. Ich bin mir auch
todsicher, dass die dieselbe Peeringpolicy fahren würden - wenn sie denn könnten.


Gruß
Andreas

Daniel Weber

unread,
Oct 16, 2020, 2:27:34 AM10/16/20
to
Am 16.10.2020 um 07:04 schrieb Andreas Hartmann:
> Fakt ist aber eben auch, dass es schlussendlich keinen besseren
> Provider über alles gesehen gibt in D. Die Telekom ist am Ende des
> Tages nach wie vor der Einzige, der ein belastbares und *weitgehend*
> flächendeckendes Netz baut und betreibt und das sehrviel Geld
> kostet.

Richtig, nur:

a) Was hilft das gute Zugangsnetz und der perfekte Backbone, wenn die
Zusammenschaltungen mit anderen Netzen bewusst schlecht gehalten werden?

b) Die Mittbewerber bekommen Vorleistungen aus dem flächendeckenden
Zugangsnetz nicht geschenkt, das wirkt nur gerne in den PMs der Telekom so.

> Der Rest jammert doch bloß rum, dass ihn die "böse"Telekom nicht auf
> ihre Kosten mitspielen lassen will (wie im Kindergarten) - statt
> selber zu bauen. Für mich sind das Schmarotzer, welche ich
> grundsätzlich nicht unterstütze.

Wie gesagt: Die Vorleistungen (TAL, xDSL-Anschluss, L2-BSA, L3-BSA)
werden nicht verschenkt. Da kann also von "Schmarotzer" keine Rede sein.

Im Gegenteil:

a) Es ist im Interesse der Telekom, dass keine alternativen
CuDA-Zugangstechnik (mehr) vor Ort ist, weil (S)VVDSL nur funktioniert,
wenn es nur einen CuDA-Zugangstechnikbetreiber am Hauptkabel gibt.

b) Auch möglichst wenig alternative Infrastrukturen bis in die Häuser
sind im Interesse der Telekom, damit sie - egal wer der Vertragspartner
des Endkunden ist - immer mindestens an der Vorleistung mit verdient.

Also fall' bitte nicht auf das "Schmarotzer"-Gejammer der Telekom
herein. Die ist mit der aktuellen Situation - bis auf ihren Neid auf die
Kabelnetze - nicht so unzufrieden, wie sie immer tut, sondern hat eine
bequeme Position.

Die Telekom hat in der Vergangenheit, als die Vorleistung "TAL" noch
eine größere Rolle gespielt hat, genau drauf geachtet, dass die TAL
nicht zu billig und die Vorleistung "xDSL" nicht zu teuer wird. Warum?
Damit sich der Aufbau eigener Zugangstechnik für die Mitbewerber
möglichst nicht lohnt.
-> Sie hat das Preisniveau, über dass sie heute so gerne jammert,
bewusst selbst herbeigeführt (mit dem ersten Kontingentvertrag mit 1&1).

> Zum Thema Peering / Internet: Ich bin mir sicher, dass bei jedem
> anderen es genauso vereinzelt Probleme gibt, die man mit Umgehungs-
> lösungen umschiffen muss. Auch die machen nur das Nötigste.

Da gibt es einen großen Unterschied, weswegen alle anderen
Endkunden-Provider in Deutschland motiviert sind, zu peeren, aber die
Telekom nicht:

Die Telekom ist mit AS3320 ein "Tier-1", d.h. sie hat kostenneutrale
Peerings mit allen anderen "Tier-1" und kann darüber das ganze Internet
kostenneutral erreichen. D.h. die Telekom hat _keine_ Transitkosten für
Traffic.

Kein anderer deutscher Endkunden-(Eyeball)-Provider ist Tier-1, d.h.
diese müssen immer bei irgendwem Transit einkaufen. D.h. diese Provider
haben Transitkosten für Traffic. Diese Kosten können sie reduzieren,
indem sie kostenneutrale Peerings eingehen. Je mehr Traffic sie über
kostenneutrale Peerings austauschen, umso niedriger sind ihre Transitkosten.

Vergleiche wir mal die Peeringkapazitäten an öffentlichen Austauschkonten:
Telekom: 51 GBit/s (davon 20 GBit/s in Deutschland)
1&1: 1900 GBit/s (davon 1300 GBit/s in Deutschland)
O2: 2300 GBit/s (alles in Deutschland)
Vodafone: 1720 GBit/s (davon 1420 GIbt/s in Deutschland)

Diese Zahlen sehen eher nach "die Telekom macht nur das nötigste" aus. ;-)

> Ich bin mir auch todsicher, dass die dieselbe Peeringpolicy fahren
> würden - wenn sie denn könnten.
Unwahrscheinlich, Punkte die dagegen sprechen:

1. Wie schonmal geschrieben: Kein anderer europäischer Eyeball-Provider,
der Tier-1-Status hat, treibt das Spiel so extrem wie es die Telekom
macht. Weder Orange (France Telecom) noch Telecom Italia noch Telefonica
ES noch Telia (gerade letztere sind sogar das krasse Gegenbeispiel).

2. Die diversen Telekom-Töchter in anderen europäischen Ländern könnten
versuchen dieses Spiel zu spielen, versuchen sie aber nicht. In den
Niederlanden wurde es vor einem Jahr mit der dortigen Tochter versucht
und man ist krachend gescheitert:
https://medium.com/@rudolfvanderberg/t-mobile-nl-routed-all-internet-traffic-through-germany-and-broke-the-internet-for-small-firms-a176855d2b0

3. Die Provider sind vorgewarnt, dass solche Praktiken mittlerweile
genauer regulatorisch beobachtet werden und wollen Peering-Regulierung
vermeiden. Wodurch sind sie vorgewarnt? Eine Auflage der EU-Kommission
für die Unitymedia-Übernahme durch Vodafone war, dass Vodafone auferlegt
wurde, solche Interkonnektionsspielchen nicht zu spielen.

Ciao
Daniel

Marc Haber

unread,
Oct 16, 2020, 5:21:41 AM10/16/20
to
Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>Fakt ist aber eben auch, dass es schlussendlich keinen besseren Provider über alles gesehen gibt in D. Die Telekom ist am Ende des Tages nach wie vor der Einzige, der ein belastbares
>und *weitgehend* flächendeckendes Netz baut und betreibt und das sehr viel Geld kostet. Der Rest jammert doch bloß rum, dass ihn die "böse" Telekom nicht auf ihre Kosten mitspielen
>lassen will (wie im Kindergarten) - statt selber zu bauen. Für mich sind das Schmarotzer, welche ich grundsätzlich nicht unterstütze.

VDSL-Vectoring-Netze lassen sich nicht "selber" bauen. Und es hat
keinen Sinn, dass andere Anbieter neben die Telekom-Kabel in den
Straßen eigene Kabel eingraben. Das macht sinnvollerweise einer, am
besten der Staat, der diese Leitungen dann kostendeckend (!) an andere
Anbieter vermietet.

Die Telekom hat das Telefonnetz geschenkt bekommen und durfte dieses
mit VDSL Vectoring remonopolisieren. Wir waren ja schon einmal dabei,
dass die alternativen Anbietern am Hauptverteiler ihre eigene Technik
aufgestellt haben. Das ist bei VDSL Vectoring nun technisch bereits
nicht mehr möglich (alle Leitungen im Bündel müssen aus demselben
VDSLAM versorgt werden, damit dieser weiß, was auf den benachbarten
Adernpaaren los ist damit er die passenden Korrektursignale erzeugen
kann). Außerdem möchte ich ehrlich gesagt nicht in einer Kommune
leben, wo über dem ehemaligen kabelverzweiger nicht wie heute nur ein
MSAN-Kasten steht, sondern fünf davon, weil die Anbieter ihre eigene
Technik aufbauen müssen.

Ich bin voll damit einverstanden, dass mein Anbieter 1&1 die
Teilnehmeranschlußleitung, den VDSLAM und das Konzentratornetz von der
Telekom zum regulierten und für die Telekom kostendeckenden Preis
einkaufen kann. Ich gehe davon aus, dass 1&1 an der bei weitem
überwiegenden Zahl der Konzentratorpunkte präsent ist (das dürfte eine
dreistellige Anzahl in Deutschland sein) und ab dort die Daten dann
selbst weiterbewegt.

An der technischen Ausführung der letzten Meile und des
Konzentratornetzes der DTAG habe ich nichts auszusetzen. Durch meine
Wahl eines anderen Providers habe ich die Punkte, in denen die Telekom
zum Himmel stinkt (bei den CPE und bei der Anbindung ans Internet)
umschifft.

>Wenn dann doch mal welche irgendwie selber aktiv werden, sind die angebotenen Produkte schlicht und ergreifend nicht konkurrenzfähig, weder was die Technik angeht, noch was das
>Produkt angeht - im Ausgleich dafür sind die Preise teilweise astronomisch. Spannend ist, dass sich solche Provider oft nur da halten können, wo es keine Telekom gibt (Stichwort
>Monopol). Wenn dann z.B. die Telekom kommt und "überbaut" und damit für Konkurrenz sorgt, ist sie plötzlich der Böse - weil dann der lokale möchtegern Provider (zu Recht) einpacken kann.

Du siehst offensichtlich die letzte Meile als den wichtigsten
Unterscheidungspunkt. Das ist bei etwas differenzierter Betrachtung
nicht so ganz richtig.

Dass die Telekom dort, wo sie baut, die letzte Meile günstig anbieten
kann, liegt unter anderem an den riesigen Skaleneffekten, die einen
Großprovider begünstigen, und auch daran, dass der regulierte Preis
für die letzte Meile sich vielleicht inzwischen als etwas zu niedrig
herausgestellt hat. Diesen zu erhöhen, würde die Anbieter, die das
große Wagnis des eigenen Baus einer letzten Meile eingegangen sind,
konkurrenzfähig machen, aber nicht in die Richtung die Du Dir
vorstellst.

>Zum Thema Peering / Internet:
>Ich bin mir sicher, dass bei jedem anderen es genauso vereinzelt Probleme gibt, die man mit Umgehungslösungen umschiffen muss. Auch die machen nur das Nötigste. Ich bin mir auch
>todsicher, dass die dieselbe Peeringpolicy fahren würden - wenn sie denn könnten.

Wie lange arbeites Du denn schon in der Branche, dass Du das so gut
bewerten kannst? Wenn Du das überhaupt tust, warum liest man von Dir
nichts in den fachlichen Mailinglisten und warum sieht man Dich nicht
auf den einschlägigen Konferenzen wie dem DENOG-Meeting?

Übrigens: Deine Zeilenlängen sind Mist.

Grüße
Marc

Arno Welzel

unread,
Oct 16, 2020, 5:36:12 AM10/16/20
to
Marc Haber:

> Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>> Bastian Blank:
[...]
>>> Siehe auch https://heise.de/-4694172.
>>
>> Zitat:
>>
>> [Update 01.04.2020 08:36]:
>>
>> Die Deutsche Telekom teilte mittlerweile mit, dass man eine Einigung mit
>> dem DFN erzielt habe. "Wir sind mit dem DFN einig geworden,
>> berücksichtigen dabei sowohl die aktuelle Situation wie den Umstand von
>> Forschung und Lehre bei unseren Konditionen und stellen dafür
>> entsprechende Kapazitäten zur Verfügung", erklärte ein Sprecher der Telekom.
>>
>> (Zitat Ende)
>
> Übersetzung: "Wir haben das DFN mit der absichtlich verschlechterten
> Konnektivität zu seinen Benutzern in der größten Krise der
> Nachkriegsgeschichte so lange weichgekocht, dass nun Steuergelder
> ausgegeben werden, um unsere Leistung einzukaufen."

Quelle? Was bezahlt das DFN denn dafür?

Marc Haber

unread,
Oct 16, 2020, 6:01:46 AM10/16/20
to
Daniel Weber <use...@daniel-weber.eu> wrote:
>2. Die diversen Telekom-Töchter in anderen europäischen Ländern könnten
>versuchen dieses Spiel zu spielen, versuchen sie aber nicht. In den
>Niederlanden wurde es vor einem Jahr mit der dortigen Tochter versucht
>und man ist krachend gescheitert:
>https://medium.com/@rudolfvanderberg/t-mobile-nl-routed-all-internet-traffic-through-germany-and-broke-the-internet-for-small-firms-a176855d2b0

Dieser Artikel ist eine großartige Zusammenfassung der Situation.
Lesebefehl für alle, besonders die Fans der DTAG.

Marc Haber

unread,
Oct 16, 2020, 6:12:58 AM10/16/20
to
Das ist meine persönliche Interpretation der Pressemitteilung, die aus
jahrelanger Erfahrung in der Branche gewachsen ist.

Grüße
Marc

Andreas Hartmann

unread,
Oct 16, 2020, 3:00:18 PM10/16/20
to
On 16.10.20 at 11:21 Marc Haber wrote:

> VDSL-Vectoring-Netze lassen sich nicht "selber" bauen. Und es hat
> keinen Sinn, dass andere Anbieter neben die Telekom-Kabel in den
> Straßen eigene Kabel eingraben. Das macht sinnvollerweise einer, am
> besten der Staat, der diese Leitungen dann kostendeckend (!) an andere
> Anbieter vermietet.

Der Staat - genau der, der kann das natürlich am Besten. Dann passiert
in den nächsten 1.000 Jahren nichts.

> Die Telekom hat das Telefonnetz geschenkt bekommen

und musste das Breitbandnetz abgeben.

> und durfte dieses
> mit VDSL Vectoring remonopolisieren. Wir waren ja schon einmal dabei,
> dass die alternativen Anbietern am Hauptverteiler ihre eigene Technik
> aufgestellt haben.

Prima - die hätten ja GF verlegen können - war aber zu teuer und zu
risikoreich! Es ist natürlich viel billiger und risikoloser, sich
einzumieten.

> Ich bin voll damit einverstanden, dass mein Anbieter 1&1 die
> Teilnehmeranschlußleitung, den VDSLAM und das Konzentratornetz von der
> Telekom zum regulierten und für die Telekom kostendeckenden Preis
> einkaufen kann.

Das ist Dir unbelassen. Wenn die Deine Anforderungen abdecken -
wunderbar. Meine Anforderungen decken die nicht ab. Nicht im
Entferntesten. Deren Kundenservice z.B. - nichts für mich. Bei Problemen
mit der Leitung: das goldene A-Karten-Spiel. Darauf habe *ich* keinen
Bock. Nur mal zwei Punkte.

> An der technischen Ausführung der letzten Meile und des
> Konzentratornetzes der DTAG habe ich nichts auszusetzen. Durch meine
> Wahl eines anderen Providers habe ich die Punkte, in denen die Telekom
> zum Himmel stinkt (bei den CPE und bei der Anbindung ans Internet)
> umschifft.

Wo bitte ist das Problem am CPE der Telekom? Mehr als ein Modem brauchst
Du nicht und die Telekom unterstützt das (im Vergleich zu so manch
anderem Provider) vollständig durch geeignete Doku für Hinz und Kunz, so
dass jeder (technisch versierte) sogar seinen *eigenen Router* bauen
(nicht nur kaufen) kann (und auch nahezu jedes beliebige Kaufdevice
einsetzen kann, welches die technischen Schnittstellen erfüllt).


Gruß
Andreas

Andreas Hartmann

unread,
Oct 16, 2020, 3:30:15 PM10/16/20
to
On 16.10.20 at 12:01 Marc Haber wrote:
> Daniel Weber <use...@daniel-weber.eu> wrote:
>> 2. Die diversen Telekom-Töchter in anderen europäischen Ländern könnten
>> versuchen dieses Spiel zu spielen, versuchen sie aber nicht. In den
>> Niederlanden wurde es vor einem Jahr mit der dortigen Tochter versucht
>> und man ist krachend gescheitert:
>> https://medium.com/@rudolfvanderberg/t-mobile-nl-routed-all-internet-traffic-through-germany-and-broke-the-internet-for-small-firms-a176855d2b0
>
> Dieser Artikel ist eine großartige Zusammenfassung der Situation.
> Lesebefehl für alle, besonders die Fans der DTAG.

Genau: Lesebfehl, der über das Lesen der Überschrift oder ersten paar
Zeilen rausgeht.

Weil sie gepennt haben - deshalb ging das Ganze den Bach runter. So ist
das, wenn man Dinge nicht zu Ende denkt:

"Unfortunately it had forgotten to renegotiate a deal with the Dutch
Internet firms so that they were still accessible from Germany. Last
Friday several 100gbps of traffic hit the Germany border routers of
Deutsche Telekom AG in Germany…. And there was nothing there to deliver
it to. Whatever there was, was saturated. And all of a sudden the
(mobile) Internet stopped."

Es steht auch im Text, dass sie die Nummer schnell wieder zurückgenommen
haben, nachdem sie den Fehler erkannt hatten.

Woher weiß man eigentlich, dass die Nummer absichtlich gemacht wurde?

Man mag deren Peeringpolicy mögen oder nicht - am Ende des Tages muss es
eben funktionieren. Und das tut es in den meisten Fällen (wie bei allen
anderen) auch.

Ganz abgesehen davon: was ist so abwegig daran, Geld für den Transport
zu verlangen? Macht jede Spedition. Jedes Taxi. Die Infrastruktur fällt
nicht vom Himmel. Irgendwer muss es ja bezahlen.


Gruß
Andreas

Bernd Ohm

unread,
Oct 16, 2020, 3:35:56 PM10/16/20
to
Am 16.10.2020 um 20:52 schrieb Andreas Hartmann:

> Es ist natürlich viel billiger und risikoloser, sich
> einzumieten.

Das ist Stammtischgeschwätz.
Die TELEKOM verdient bestens am RESALE, lebt sehr
gern und gut mit dem gegenwärtigen Status.

Glas wird von Mitbewerbern momentan sehr wohl
oft und viel verlegt.
Nur sind momentan Kapazitäten im Tiefbau leider
sehr schlecht aufzutreiben, da es in der Baubranche
boomt. Wartezeiten von einem Jahr sind normal.

--
bis denn, BEN




Jörg Tewes

unread,
Oct 16, 2020, 7:27:36 PM10/16/20
to
Daniel Weber schrieb:

>> Der Rest jammert doch bloß rum, dass ihn die "böse"Telekom nicht auf
>> ihre Kosten mitspielen lassen will (wie im Kindergarten) - statt
>> selber zu bauen. Für mich sind das Schmarotzer, welche ich
>> grundsätzlich nicht unterstütze.
>
> Wie gesagt: Die Vorleistungen (TAL, xDSL-Anschluss, L2-BSA, L3-BSA)
> werden nicht verschenkt. Da kann also von "Schmarotzer" keine Rede sein.

Ich bin sicherlich kein Telekom Fanboi, aber die Vorleistungen die du
oben ansprichst sind reguliert. Es ist also nicht so das die Telekom
da verlangen kann was sie will/was kostendeckend wäre, sondern was die
BNetzA als angemessen ansieht was ein Kompromiss zwischen dem was die
Telekom will und dem was die anderen Provider wollen sein dürfte.

> Im Gegenteil:
>
> a) Es ist im Interesse der Telekom, dass keine alternativen
> CuDA-Zugangstechnik (mehr) vor Ort ist, weil (S)VVDSL nur funktioniert,
> wenn es nur einen CuDA-Zugangstechnikbetreiber am Hauptkabel gibt.

Ja, und wenn die anderen Provider wollten hätten sie auch so ein CuDA
Zugangsbetreiber sein können. Hätten sie halt investieren müssen. Hier
im Ort sind alle Stadtteile VDSL-mäßig in Telekom Hand, nur ein
Stadtteil ist von einem regionalen Mitbewerber versorgt. Allerdings
imho nicht mit VDSL 100/250

> b) Auch möglichst wenig alternative Infrastrukturen bis in die Häuser
> sind im Interesse der Telekom, damit sie - egal wer der Vertragspartner
> des Endkunden ist - immer mindestens an der Vorleistung mit verdient.

Weshalb die Telekom und alle anderen nicht Kabelprovider gegen die
Abrechnung über die Nebenkosten für den Kabelanschluß wettern.

> Also fall' bitte nicht auf das "Schmarotzer"-Gejammer der Telekom
> herein. Die ist mit der aktuellen Situation - bis auf ihren Neid auf die
> Kabelnetze - nicht so unzufrieden, wie sie immer tut, sondern hat eine
> bequeme Position.

Festnetzmäßig nehmen sich die Provider in Bezug auf Bequemlichkeit
nicht viel. Die sind eigentlich schon alle mit dem zufrieden wie es
ist, abgesehen von oben erwähnter Abrechnung.


Bye Jörg

--
"Why don't you eliminate the entire Narn homeworld while you're at
it?" "One thing at a time, Ambassador. One thing at a time."
(Londo and Morden, "Revelations")

Jörg Tewes

unread,
Oct 16, 2020, 7:35:43 PM10/16/20
to
Marc Haber schrieb:
> Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>> Fakt ist aber eben auch, dass es schlussendlich keinen besseren
>> Provider über alles gesehen gibt in D. Die Telekom ist am Ende
>> des Tages nach wie vor der Einzige, der ein belastbares und
>> *weitgehend* flächendeckendes Netz baut und betreibt und das sehr
>> viel Geld kostet. Der Rest jammert doch bloß rum, dass ihn die
>> "böse" Telekom nicht auf ihre Kosten mitspielen lassen will (wie
>> im Kindergarten) - statt selber zu bauen. Für mich sind das
>> Schmarotzer, welche ich grundsätzlich nicht unterstütze.
>
> VDSL-Vectoring-Netze lassen sich nicht "selber" bauen. Und es hat
> keinen Sinn, dass andere Anbieter neben die Telekom-Kabel in den
> Straßen eigene Kabel eingraben. Das macht sinnvollerweise einer,
> am besten der Staat, der diese Leitungen dann kostendeckend (!) an
> andere Anbieter vermietet.

Der Staat will aber nicht.

> Die Telekom hat das Telefonnetz geschenkt bekommen

Das ist genauso richtig wie Kabelinternet ist weniger leistungsfähig
als DSL. der Telekom wurde das Netz genauso wie Grundstücke und
Gebäude in Wert gestellt. Sprich beim Börsengang wurde der Wert der
Telekom auch über das Netz berechnet.

> und durfte dieses mit VDSL Vectoring remonopolisieren. Wir waren
> ja schon einmal dabei, dass die alternativen Anbietern am
> Hauptverteiler ihre eigene Technik aufgestellt haben.

Nur in den Vermittlungsstellen.

> Das ist bei VDSL Vectoring nun technisch bereits nicht mehr möglich

Das war schon bei VDSL ohne Vectoring kaum möglich bis auf wenige 100
Meter um die Vst herum.


Bye Jörg

--
Computer games don't affect kids. If Pacman would have affected us
as children, we would now run around in darkened rooms, munching
pills and listening to repetetive music.

Marc Haber

unread,
Oct 17, 2020, 5:52:30 AM10/17/20
to
Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>Ganz abgesehen davon: was ist so abwegig daran, Geld für den Transport
>zu verlangen? Macht jede Spedition. Jedes Taxi. Die Infrastruktur fällt
>nicht vom Himmel. Irgendwer muss es ja bezahlen.

Ein Endkundenprovider bekommt sein Geld vom Endkunden, ein
Contentprovider vom Lieferanten des Contents. Untereinander zu
kassieren ist in der Branche ungehörig.

Marc Haber

unread,
Oct 17, 2020, 6:13:01 AM10/17/20
to
Jörg Tewes <jogi...@gmx.net> wrote:
>Daniel Weber schrieb:
>
>>> Der Rest jammert doch bloß rum, dass ihn die "böse"Telekom nicht auf
>>> ihre Kosten mitspielen lassen will (wie im Kindergarten) - statt
>>> selber zu bauen. Für mich sind das Schmarotzer, welche ich
>>> grundsätzlich nicht unterstütze.
>>
>> Wie gesagt: Die Vorleistungen (TAL, xDSL-Anschluss, L2-BSA, L3-BSA)
>> werden nicht verschenkt. Da kann also von "Schmarotzer" keine Rede sein.
>
>Ich bin sicherlich kein Telekom Fanboi, aber die Vorleistungen die du
>oben ansprichst sind reguliert. Es ist also nicht so das die Telekom
>da verlangen kann was sie will/was kostendeckend wäre, sondern was die
>BNetzA als angemessen ansieht was ein Kompromiss zwischen dem was die
>Telekom will und dem was die anderen Provider wollen sein dürfte.

Die BNetzA handelt in vielen Bereichen eher als Telekom-Protektor als
als Regulierungsbehörde. Ich habe wenig Zweifel, dass das bei der
Festlegung der regulierten Endgelte ähnlich ist.

>> Im Gegenteil:
>>
>> a) Es ist im Interesse der Telekom, dass keine alternativen
>> CuDA-Zugangstechnik (mehr) vor Ort ist, weil (S)VVDSL nur funktioniert,
>> wenn es nur einen CuDA-Zugangstechnikbetreiber am Hauptkabel gibt.
>
>Ja, und wenn die anderen Provider wollten hätten sie auch so ein CuDA
>Zugangsbetreiber sein können. Hätten sie halt investieren müssen. Hier
>im Ort sind alle Stadtteile VDSL-mäßig in Telekom Hand, nur ein
>Stadtteil ist von einem regionalen Mitbewerber versorgt. Allerdings
>imho nicht mit VDSL 100/250

Der CuDA-Zugang ist seit VDSL Vectoring technisch bedingt eine
Monopoleistung. Die gehört reguliert, und zwar egal wer der Betreiber
ist. Ich finde es genau so ein Unding, dass T so viele der
Anschlußbereiche gewonnen hat und jetzt herumweint, dass sie ihre
Leistungen so billig weiterverkaufen muss (würde es sich nicht lohnen,
hätte sie sich nicht beworben) wie ich es ein Unding finde, dass
andere Provider, die einzelne Anschlußbereiche "gewonnen" haben, ihre
Leistungen nicht zum gleichen Preis weiterverkaufen müssen.

Das funktioniert in anderen Ländern (Schweiz, Schweden) VIEL besser.
Ja, es ist teurer als hier. Aber das ist auch gut so. ISPs dürfen
gerne Geld verdienen, ohne dass sie sich so aufführen müssen wie die
DTAG das tut.


>> b) Auch möglichst wenig alternative Infrastrukturen bis in die Häuser
>> sind im Interesse der Telekom, damit sie - egal wer der Vertragspartner
>> des Endkunden ist - immer mindestens an der Vorleistung mit verdient.
>
>Weshalb die Telekom und alle anderen nicht Kabelprovider gegen die
>Abrechnung über die Nebenkosten für den Kabelanschluß wettern.

Abrechnung des Kabelanschlusses über die Nebenkosten ist ein
historisch bedingtes Unding. Die Kabelprovider freut's, weil sie bei
den Mietern, die eine Kabelpauschale in der BK-Abrechnung bezahlen,
für das Kabel-Internet denselben Betrag kassieren wie vom
Eigenheimbesitzer, der keine Einstiegspauschale bezahlt.

Dass die Telekom unseriös handelt bedeutet ja nicht dass alle anderen
Anbieter eine völlig weiße Weste haben. Jeder Anbieter hat irgendwo
Dreck am Stecken. Die Telekom ist nur ein ganz besonders krasser Fall,
weil sie aus Marktpolitik ihre Leistung FÜR DIE EIGENEN KUNDEN
mutwillig schlecht erbringt und damit ein anderes Marktsegment
erpresst.

Grüße
Marc

Marc Haber

unread,
Oct 17, 2020, 6:14:10 AM10/17/20
to
Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>On 16.10.20 at 11:21 Marc Haber wrote:
>> An der technischen Ausführung der letzten Meile und des
>> Konzentratornetzes der DTAG habe ich nichts auszusetzen. Durch meine
>> Wahl eines anderen Providers habe ich die Punkte, in denen die Telekom
>> zum Himmel stinkt (bei den CPE und bei der Anbindung ans Internet)
>> umschifft.
>
>Wo bitte ist das Problem am CPE der Telekom?

Versucht T nicht mehr mit aller Gewalt einen Speedport zu vermieten?

Marc Haber

unread,
Oct 17, 2020, 6:15:37 AM10/17/20
to
Bernd Ohm <inv...@invalid.invalid> wrote:
>Glas wird von Mitbewerbern momentan sehr wohl
>oft und viel verlegt.
>Nur sind momentan Kapazitäten im Tiefbau leider
>sehr schlecht aufzutreiben, da es in der Baubranche
>boomt. Wartezeiten von einem Jahr sind normal.

Erschwerend kommt hinzu, dass man mit den paar Datenratenjunkies halt
keine Glasfaserinstallation refinanziert bekommt und das Risiko
riesengroß ist, dass man zuerst Glas vergräbt und dann die Telekom um
die Ecke kommt und DOCH MSANs aufstellt und drei viertel der Kunden
direkt nach der Mindestlaufzeit wieder zum fünf Euro billigeren DSL
zurückgehen.

Marc Haber

unread,
Oct 17, 2020, 6:18:36 AM10/17/20
to
Jörg Tewes <jogi...@gmx.net> wrote:
>Marc Haber schrieb:
>> VDSL-Vectoring-Netze lassen sich nicht "selber" bauen. Und es hat
>> keinen Sinn, dass andere Anbieter neben die Telekom-Kabel in den
>> Straßen eigene Kabel eingraben. Das macht sinnvollerweise einer,
>> am besten der Staat, der diese Leitungen dann kostendeckend (!) an
>> andere Anbieter vermietet.
>
>Der Staat will aber nicht.

Genau. Deutschland blickt das mit der Technologie halt nicht.

>> Die Telekom hat das Telefonnetz geschenkt bekommen
>
>Das ist genauso richtig wie Kabelinternet ist weniger leistungsfähig
>als DSL. der Telekom wurde das Netz genauso wie Grundstücke und
>Gebäude in Wert gestellt. Sprich beim Börsengang wurde der Wert der
>Telekom auch über das Netz berechnet.

Der hat ja auch supergut funktioniert.

>> und durfte dieses mit VDSL Vectoring remonopolisieren. Wir waren
>> ja schon einmal dabei, dass die alternativen Anbietern am
>> Hauptverteiler ihre eigene Technik aufgestellt haben.
>
>Nur in den Vermittlungsstellen.

Hauptverteiler und Vermittlungsstellen sind bis auf wenige
Ausnahmesituationen dasselbe Gebäude. Die Branche sprach von "Technik
am Hauptverteiler".

>> Das ist bei VDSL Vectoring nun technisch bereits nicht mehr möglich
>
>Das war schon bei VDSL ohne Vectoring kaum möglich bis auf wenige 100
>Meter um die Vst herum.

Bei VDSL Vectoring geht es halt gar nicht mehr, man könnte selbst dann
wenn man wollte nicht neben das Telekom-MSAN einen eigenen Kasten
stellen und diesen dann benutzen.

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 17, 2020, 6:54:20 AM10/17/20
to
Marc Haber schrieb:
> Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>> On 16.10.20 at 11:21 Marc Haber wrote:
>>> An der technischen Ausführung der letzten Meile und des
>>> Konzentratornetzes der DTAG habe ich nichts auszusetzen. Durch meine
>>> Wahl eines anderen Providers habe ich die Punkte, in denen die Telekom
>>> zum Himmel stinkt (bei den CPE und bei der Anbindung ans Internet)
>>> umschifft.
>>
>> Wo bitte ist das Problem am CPE der Telekom?
>
> Versucht T nicht mehr mit aller Gewalt einen Speedport zu vermieten?

Nöh, hier nicht.
Der letzte Speedport ging mit dem Ende des Hybrid-Anschlusses wieder weg.
Mein Bruder hat einen Magenta-Hybrid, da hat T schon ein paar mal den
Speedport getauscht. Die Dinger sind etwas empfindlich gegen Überspannung,
das kommt bei Freiluftverdrahtung auf dem Dorf schon mal vor, dass es dort
etwas zu viel Spannung für den Speedport gibt. Da sind Mietgeräte klasse.
Ich habe für meine Fritze eine 7490 als Cold Spare im Schrank liegen.



--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann

Andreas Hartmann

unread,
Oct 17, 2020, 8:00:06 AM10/17/20
to
On 16.10.20 at 21:35 Bernd Ohm wrote:
> Am 16.10.2020 um 20:52 schrieb Andreas Hartmann:
>
>> Es ist natürlich viel billiger und risikoloser, sich
>> einzumieten.
>
> Das ist Stammtischgeschwätz.
> Die TELEKOM verdient bestens am RESALE, lebt sehr
> gern und gut mit dem gegenwärtigen Status.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Genau: nichts!

> Glas wird von Mitbewerbern momentan sehr wohl
> oft und viel verlegt.
> Nur sind momentan Kapazitäten im Tiefbau leider
> sehr schlecht aufzutreiben, da es in der Baubranche
> boomt. Wartezeiten von einem Jahr sind normal.

Ein Glück, dass wieder ein anderer Schuld daran ist, dass keine
alternative Leitung verlegt wird. Und das schon seit 20 Jahren. Wow.


Gruß
Andreas

Andreas Hartmann

unread,
Oct 17, 2020, 8:30:16 AM10/17/20
to
On 16.10.20 at 08:27 Daniel Weber wrote:
> Am 16.10.2020 um 07:04 schrieb Andreas Hartmann:
>> Fakt ist aber eben auch, dass es schlussendlich keinen besseren
>> Provider über alles gesehen gibt in D. Die Telekom ist am Ende des
>> Tages nach wie vor der Einzige, der ein belastbares und *weitgehend*
>> flächendeckendes Netz baut und betreibt und das sehrviel Geld
>> kostet.
>
> Richtig, nur:
>
> a) Was hilft das gute Zugangsnetz und der perfekte Backbone, wenn die
> Zusammenschaltungen mit anderen Netzen bewusst schlecht gehalten werden?

Das ist IMHO v.a. eines: eine Unterstellung! Bitte mit Fakten belegen!

> b) Die Mittbewerber bekommen Vorleistungen aus dem flächendeckenden
> Zugangsnetz nicht geschenkt, das wirkt nur gerne in den PMs der Telekom so.

Doch - die bekommen das relativ betrachtet durchaus geschenkt - denn sie
würden selbst bauen, wenn das günstiger wäre - ist es aber
offensichtlich nicht. Ein Grundproblem in D: die Mieter sind am Ende des
Tages erheblich besser gestellt als die Vermieter (die tragen alle
Kosten und alle Risiken und der Vermieter kann weitgehend jederzeit
machen was er will fast ohne jedes Risiko - der muss nur laut genug
jammern über die ach so bösen Vermieter - dass das Problem (bzw. dessen
Lösung) bei ihnen selbst liegen könnte - auf die Idee kommen die erst
gar nicht - wäre ja ungemütlich, selbst aktiv werden zu müssen).

>
>> Der Rest jammert doch bloß rum, dass ihn die "böse"Telekom nicht auf
>> ihre Kosten mitspielen lassen will (wie im Kindergarten) - statt
>> selber zu bauen. Für mich sind das Schmarotzer, welche ich
>> grundsätzlich nicht unterstütze.
>
> Wie gesagt: Die Vorleistungen (TAL, xDSL-Anschluss, L2-BSA, L3-BSA)
> werden nicht verschenkt. Da kann also von "Schmarotzer" keine Rede sein.

Doch - die Vorleistungen sind qua Regulierung offensichtlich zu günstig.
Wenn die teurer wären, würden die entweder selber bauen oder es eben
bleiben lassen. Aber völlig unabhängig davon steht es jedem frei, selbst
zu bauen. Auch ich könnte mir via MBfm GF holen. Mache es derzeit aber
(noch) nicht.

> Im Gegenteil:
>
> a) Es ist im Interesse der Telekom, dass keine alternativen

IMHO wieder eine Unterstellung

> CuDA-Zugangstechnik (mehr) vor Ort ist, weil (S)VVDSL nur funktioniert,
> wenn es nur einen CuDA-Zugangstechnikbetreiber am Hauptkabel gibt.

=> Die sollen durchgängig eigene Technik bis zum Haus aufbauen. Da gibt
es dann keine Abhängigkeiten! Machen sie aber nicht, weil das Mieten
natürlich sehr viel einfacher und billiger ist. Die sind doch an
relevanten Stellen nur Durchlauferhitzer! Wer zwingt die, CuDA
aufzubauen. GF würde ja auch gehen. Haben sie aber keinen Bock drauf,
weil sie in Summe nicht in der Lage sind, ein konkurrenzfähiges Produkt
aufzubauen.

> b) Auch möglichst wenig alternative Infrastrukturen bis in die Häuser
> sind im Interesse der Telekom, damit sie - egal wer der Vertragspartner
> des Endkunden ist - immer mindestens an der Vorleistung mit verdient.

Mag sein, dass die Telekom da Interesse haben könnte (entzieht sich
meiner Kenntnis und auch das ist IMHO wieder eine Unterstellung). Deren
Interesse ist schlussendlich doch völlig egal -
wir sind in einem freien Land. Mich als potentiellen Konkurrenten
interessiert doch nicht, ob ein anderer daran Interesse hat, ob ich
aktiv werde oder nicht.

Am Ende geht die derzeitige Praktik so mancher Konkurrenten aber nur
deshalb auf, weil der Endkunde der Dumme ist (die meisten bemerken es
eben nicht bzw. erst, wenn es zu spät ist).
Alle Beteiligten wollen verdienen - aber einer muss es bezahlen. Damit
aus Sicht des Endkunden ein sichtbar geringerer Preis rauskommt (mehr
sieht der ja nicht - dem kann man ja alles verkaufen - das
Kleingedruckte liest ja so gut wie keiner), muss an anderer Stelle
gespart werden: Paketinhalte, Service, Technik und sobald es drauf
ankommt wird das goldene A-Karten-Spiel gespielt.

> Also fall' bitte nicht auf das "Schmarotzer"-Gejammer der Telekom
> herein. Die ist mit der aktuellen Situation - bis auf ihren Neid auf die
> Kabelnetze - nicht so unzufrieden, wie sie immer tut, sondern hat eine
> bequeme Position.

Vielleicht hat sie eine bequeme Position (ich kann das nicht beurteilen
- ist aus meiner Sicht auch wieder eine Unterstellung). Zu so einer
angeblichen Position gehören aber immer mindestens 2. Warum ist denn die
Netzversorgung in D so schlecht, wie sie ist (zumindest relativ
betrachtet)? Doch nur deshalb, weil sich seit Jahrzehnten alle hinter
der Telekom verstecken und diese zum bösen Buben machen, der sie nicht
mitspielen lassen will. Selber anpacken und ins Risiko gehen ist halt
nicht so spaßig wie als Mieter / Durchlauferhitzer aufzutreten /
abzukassieren ohne fast jedes Risiko.

> Die Telekom hat in der Vergangenheit, als die Vorleistung "TAL" noch
> eine größere Rolle gespielt hat, genau drauf geachtet, dass die TAL
> nicht zu billig und die Vorleistung "xDSL" nicht zu teuer wird. Warum?
> Damit sich der Aufbau eigener Zugangstechnik für die Mitbewerber
> möglichst nicht lohnt.
> -> Sie hat das Preisniveau, über dass sie heute so gerne jammert,
> bewusst selbst herbeigeführt (mit dem ersten Kontingentvertrag mit 1&1).

Das hat nur funktioniert, weil 1&1 in diesem von Dir genannten Fall
scheinbar kein Interesse hatte, (unter weiteren gegebenen Bedingungen
natürlich) selbst zu bauen. Genau daran krankt das System und hat zu der
Situation geführt, die wir heute haben: auf den bösen (regulierten)
Vermieter schimpfen, anstatt selbst die Schaufel in die Hand zu nehmen.
Hätten doch damals schon GF legen können. Haben sie aber nicht gemacht.
(Mir geht es übrigens nicht darum, die Telekom als das non plus ultra
darzustellen bzw. ihr Treiben als das Bestmögliche darzustellen - das
ist es nämlich auch für mich nicht - trotzdem gehören immer mindestens 2
zur vorhandenen Situation und es passt nicht, nur auf einen einzudreschen).

>> Zum Thema Peering / Internet: Ich bin mir sicher, dass bei jedem
>> anderen es genauso vereinzelt Probleme gibt, die man mit Umgehungs-
>> lösungen umschiffen muss. Auch die machen nur das Nötigste.
>
> Da gibt es einen großen Unterschied, weswegen alle anderen
> Endkunden-Provider in Deutschland motiviert sind, zu peeren, aber die
> Telekom nicht:
>
> Die Telekom ist mit AS3320 ein "Tier-1", d.h. sie hat kostenneutrale
> Peerings mit allen anderen "Tier-1" und kann darüber das ganze Internet
> kostenneutral erreichen. D.h. die Telekom hat _keine_ Transitkosten für
> Traffic.
>
> Kein anderer deutscher Endkunden-(Eyeball)-Provider ist Tier-1, d.h.
> diese müssen immer bei irgendwem Transit einkaufen.

Ist das jetzt ein Problem der Telekom oder der anderen? Niemand hindert
sie daran, auf das gleiche Niveau zu kommen. Irgendwie wie im Fußball
oder ganz D: Erfolgreiche sind grundsätzlich böse und müssen so lange
geschwächt werden, bis irgendwann alle auf dem gleich niedrigen /
schlechten Niveau angekommen sind. Nicht das bessere Niveau ist das
Ziel, sondern das schlechtere (damit sich ja keiner anstrengen muss bzw.
keiner zurückbleibt)!

> D.h. diese Provider
> haben Transitkosten für Traffic. Diese Kosten können sie reduzieren,
> indem sie kostenneutrale Peerings eingehen. Je mehr Traffic sie über
> kostenneutrale Peerings austauschen, umso niedriger sind ihre Transitkosten.

Schön.

> Vergleiche wir mal die Peeringkapazitäten an öffentlichen Austauschkonten:
> Telekom: 51 GBit/s (davon 20 GBit/s in Deutschland)
> 1&1: 1900 GBit/s (davon 1300 GBit/s in Deutschland)
> O2: 2300 GBit/s (alles in Deutschland)
> Vodafone: 1720 GBit/s (davon 1420 GIbt/s in Deutschland)

Du hast die nichtöffentlichen Kapazitäten der Telekom vergessen - ist
doch logisch, dass die auf der öffentlichen Seite nicht mehr benötigt
werden.

> Diese Zahlen sehen eher nach "die Telekom macht nur das nötigste" aus. ;-)

Diese Zahlen sind unvollständig und daher tendenziös.

Wenn ich Dich wäre, würde ich ganz anders argumentieren: Die
Vorgehensweise, sich Traffic bezahlen zu lassen, ist für mich primär ein
Netzneutralitätsthema. Das wäre für mich der Hebel, um anzugreifen. Ich
verstehe auch nicht, warum das noch keiner gemacht hat (zumindest ich
noch nichts davon mitbekommen habe).

>> Ich bin mir auch todsicher, dass die dieselbe Peeringpolicy fahren
>> würden - wenn sie denn könnten.
> Unwahrscheinlich, Punkte die dagegen sprechen:
>
> 1. Wie schonmal geschrieben: Kein anderer europäischer Eyeball-Provider,
> der Tier-1-Status hat, treibt das Spiel so extrem wie es die Telekom
> macht. Weder Orange (France Telecom) noch Telecom Italia noch Telefonica
> ES noch Telia (gerade letztere sind sogar das krasse Gegenbeispiel).

Kann ich nicht beurteilen. Ich gehe jedoch davon aus, dass das ebenfalls
keine sozialcaritiativen Vereinigungen sind und sie nur deshalb diesen
Weg gehen, weil es für sie so günstiger ist - sonst würden sie es ja
kaum so machen, wie Du meinst, dass sie es tun. Gerade Telia ist ja
winzig im Vergleich zum Rest (die können sich ein entsprechendes
Auftreten gar nicht erlauben). Die Telekom hat eben auch die größte
Anzahl an User zu bedienen (in Europa) und hat daher auch mit Abstand
die größten Ressourcen bereitzustellen - die fallen nicht einfach so vom
Baum. Warum sollen Contentlieferanten nicht für den Weg zum Ziel
bezahlen? Wenn ich materielle Güter über die Straße transportiere (oder
sonst wie), geht das ja auch nicht für umme.

> 2. Die diversen Telekom-Töchter in anderen europäischen Ländern könnten
> versuchen dieses Spiel zu spielen, versuchen sie aber nicht.

So ist das eben, wenn man zu klein ist.

[...]

> 3. Die Provider sind vorgewarnt, dass solche Praktiken mittlerweile
> genauer regulatorisch beobachtet werden und wollen Peering-Regulierung
> vermeiden. Wodurch sind sie vorgewarnt? Eine Auflage der EU-Kommission
> für die Unitymedia-Übernahme durch Vodafone war, dass Vodafone auferlegt
> wurde, solche Interkonnektionsspielchen nicht zu spielen.

Sollte das stimmen: schon verwunderlich, dass für unterschiedliche
Unternehmen unterschiedliche Regeln gelten sollen. Auf dieser Basis
halte ich die Vorgabe nicht gerichtsfest (entweder sie gilt für alle
oder für keinen).

Was trotzdem auch zeigt, dass das v.a. ein Thema der Größe ist und es am
Ende jeder macht, der es sich leisten kann. Daher ist es fadenscheinig,
die als die "Guten" darzustellen, die es derzeit nicht machen - die
machen es nämlich nur deshalb nicht, weil sie schlicht zu klein sind, um
sich die Nummer erlauben zu können.


Gruß
Andreas

Daniel Weber

unread,
Oct 17, 2020, 11:10:35 AM10/17/20
to
Am 16.10.2020 um 21:21 schrieb Andreas Hartmann:
> Es steht auch im Text, dass sie die Nummer schnell wieder zurückgenommen
> haben, nachdem sie den Fehler erkannt hatten.

Öhm, nachdem sie gemerkt haben, dass das Netz der deutschen Mutter nicht
in der Lage war, die Performance, die die holländische Kundschaft
gewohnt ist, zu liefern.

> Woher weiß man eigentlich, dass die Nummer absichtlich gemacht wurde?

Man kappt bestehende BGP-Sessions am AMSIX nicht mal eben so aus versehen.

> Ganz abgesehen davon: was ist so abwegig daran, Geld für den Transport
> zu verlangen? Macht jede Spedition. Jedes Taxi. Die Infrastruktur fällt
> nicht vom Himmel. Irgendwer muss es ja bezahlen.

Exakt, und im Internet läuft das normalerweise so:

Du als Endkunde beauftragst und bezahlst Deine Spedition, der
Contentanbieter, bei dem Du zu besuch bist, bezahlt seine Spedition,
beide LKW treffen sich in der Mitte und laden um.

Bei der Telekom läuft es ähnlich, nur dass Deine Spedition (die Telekom)
von der Spedition des Contentanbieters dann noch einen Aufpreis
verlangt, damit beim Umladen nicht getrödelt wird.

Ciao
Daniel

Daniel Weber

unread,
Oct 17, 2020, 11:18:58 AM10/17/20
to
Am 17.10.2020 um 01:27 schrieb Jörg Tewes:

> Ich bin sicherlich kein Telekom Fanboi, aber die Vorleistungen die du
> oben ansprichst sind reguliert. Es ist also nicht so das die Telekom
> da verlangen kann was sie will/was kostendeckend wäre, sondern was die
> BNetzA als angemessen ansieht was ein Kompromiss zwischen dem was die
> Telekom will und dem was die anderen Provider wollen sein dürfte.

Es gab durchaus schon Preise die ex post durch die BNetzA angehoben
wurden, eben um die Wertschöpfung auf der TAL zu ermöglichen (weil die
Telekom durch extrem billige xDSL-Vorleistung die TAL-Nutzung auf
eigener Technik unattraktiv machen wollte).

> Ja, und wenn die anderen Provider wollten hätten sie auch so ein CuDA
> Zugangsbetreiber sein können. Hätten sie halt investieren müssen.

War nicht im Interesse der Telekom. Siehe oben. Es ist im Interesse der
Telekom, dass sie die Technik am "Anfang" der TAL betreibt, weil sie
damit am meisten verdienen kann. Sei ihr auch gegönnt, sie soll sich nur
nicht als Caritas darstellen und den anderen nicht vorwerfen, dass sie
schmarotzen, wenn im prinzip alles so läuft, wie die Telekom sich das
vorstellt.

Ciao
Daniel

Arno Welzel

unread,
Oct 17, 2020, 11:31:17 AM10/17/20
to
Andreas Hartmann:

[...]
> Ganz abgesehen davon: was ist so abwegig daran, Geld für den Transport
> zu verlangen? Macht jede Spedition. Jedes Taxi. Die Infrastruktur fällt
> nicht vom Himmel. Irgendwer muss es ja bezahlen.

Die Telekom bekommt ihr Geld von den Endkunden, denen sie Zugänge zu
ihrem Netz vermietet.

Zusätzlich will sie aber auch von anderen Netzbetreibern Geld haben,
damit sie die Daten dieser Netzbetreiber durchleitet zu den Telekom-Kunden.

Im Fall des DFN nach meinem Verständnis: Kunden der Telekom die auf das
Netz des DFN zugreifen wollten, konnten das nicht, weil die Telekom die
Daten, die zum DFN gehen oder vom DFN kommen, nur eingeschränkt
durchgeleitet hat - und das waren keine technischen Gründe sondern
hauptsächlich eine geschäftliche Entscheidung, ob man an den
Übergabepunkten die Kapazität freigibt oder nicht.

Arno Welzel

unread,
Oct 17, 2020, 11:48:15 AM10/17/20
to
Marc Haber:

[...]
> Das funktioniert in anderen Ländern (Schweiz, Schweden) VIEL besser.
> Ja, es ist teurer als hier. Aber das ist auch gut so. ISPs dürfen
> gerne Geld verdienen, ohne dass sie sich so aufführen müssen wie die
> DTAG das tut.

Teurer?

1 GBit/s bei green.ch für 49,95 SFR:

<https://www.green.ch/de-ch/internet-telefon-tv/internet/internetflexhome.aspx>

Oder sogar 10 GBit/s für 39,95 SFR:

<https://fiber.salt.ch/de>

Hierzulande jammern dagegen Firmen wie "Deutsche Glasfaser", wenn
Vodavone 1 GBit/s für knapp 40 EUR im Monat anbietet. "Deutsche
Glasfaser" hat das selbe nur für 90 EUR im Monat im Angebot.

> Dass die Telekom unseriös handelt bedeutet ja nicht dass alle anderen
> Anbieter eine völlig weiße Weste haben. Jeder Anbieter hat irgendwo
> Dreck am Stecken. Die Telekom ist nur ein ganz besonders krasser Fall,
> weil sie aus Marktpolitik ihre Leistung FÜR DIE EIGENEN KUNDEN
> mutwillig schlecht erbringt und damit ein anderes Marktsegment
> erpresst.

Dann sollten die anderen Marktteilnehmer nicht auf Forderungen der
Telekome eingehen und das auch klar kommunizieren. Wenn das DFN dafür
bezahlen muss, dass auch Telekom-Kunden auf ihr Netz ohne
Einschränkungen zugreifen kann, sollten diese Zahlungen und die dafür
eingekaufte Leistung auch dokumentiert werden, besonders wenn dafür
Steuergelder aufgewendet werden, mit denen das der DFN-Verein gefördert
wird.

In der Mitteilung dazu auf
<https://www.dfn.de/zusammenfassung-newsticker/wissenschaftsnetz/> ist
das recht schwammig angegeben, Zitat:

"Weiterhin haben wir zur Verbesserung der Konnektivität der Deutschen
Telekom AG (DTAG) ein direktes Peering angeboten. Dieser Vorschlag wurde
von der DTAG abgelehnt. Um zu einer Lösung für den erwarteten Anstieg
des Datenverkehrs mit Beginn des Sommer Semesters zu kommen, hat der
DFN-Verein für die Zeit der Corona-Krise einen entgeltpflichtigen global
Upstream bei der DTAG in Betrieb genommen."

Was bedeutet "entgeltpflichtig" konkret? Was wird bezahlt und für welche
Kapazität?

Desweiteren wird die obige Meludng irgendwann verschwinden, da es kein
echtes Archiv gibt, wo man rückblickend nachschlagen könnte - jedenfalls
habe ich dazu nichts auf die Schnelle gefunden.

Arno Welzel

unread,
Oct 17, 2020, 11:55:41 AM10/17/20
to
Marc Haber:

> Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>> On 16.10.20 at 11:21 Marc Haber wrote:
>>> An der technischen Ausführung der letzten Meile und des
>>> Konzentratornetzes der DTAG habe ich nichts auszusetzen. Durch meine
>>> Wahl eines anderen Providers habe ich die Punkte, in denen die Telekom
>>> zum Himmel stinkt (bei den CPE und bei der Anbindung ans Internet)
>>> umschifft.
>>
>> Wo bitte ist das Problem am CPE der Telekom?
>
> Versucht T nicht mehr mit aller Gewalt einen Speedport zu vermieten?

Definiere "mit aller Gewalt". Als ich 2016 einen VDSL-Anschluss
beauftragt habe, musste man den Speedport explizit kostenpflichtig
dazubuchen - das habe ich nicht getan, sondern statt dessen meine
Fritz!Box weiter genutzt.

Daniel Weber

unread,
Oct 17, 2020, 12:22:13 PM10/17/20
to
Am 17.10.2020 um 14:11 schrieb Andreas Hartmann:
> On 16.10.20 at 08:27 Daniel Weber wrote:
>> a) Was hilft das gute Zugangsnetz und der perfekte Backbone, wenn die
>> Zusammenschaltungen mit anderen Netzen bewusst schlecht gehalten werden?
>
> Das ist IMHO v.a. eines: eine Unterstellung! Bitte mit Fakten belegen!

Nanu, hast Du den zuletzt geposteten Link nicht gelesen?

https://medium.com/@rudolfvanderberg/t-mobile-nl-routed-all-internet-traffic-through-germany-and-broke-the-internet-for-small-firms-a176855d2b0

| Deutsche Telekom is running saturated links to most of the rest of the
| world, unless you become their customer or a customer of their
| customers and then they provide adequate connectivity.

Unabhängig davon ist das logisch:

Ausgelastete Zusammenschaltungen hast Du mit Deinem VPN-Versuch bestätigt.

Welche Erklärung gibt es dafür?
1. Unvermögen, etwas an dieser Situation zu ändern.
2. Unwillen, etwas an dieser Situation zu ändern.

Du bist doch nicht etwa bei einem Provider der zu blöd ist, ausgelastete
Zusammenschaltungen auszubauen, oder? Bleibt also nur Absicht.

Noch mehr Lesestoff:

http://web.archive.org/web/20150826173248/http://netzneutral.init7.net/de/situation-init7.php

| Vereinfacht sagt der Incumbent nämlich etwa folgendes: «Zahl mir eine
| überhöhte Gebühr, und ich leite Deine Pakete schneller zu meinen
| Endkunden».

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Init7-sammelt-Belege-fuer-Netzneutralitaetsverstoesse-der-Deutschen-Telekom-2583608.html

http://web.archive.org/web/20150815013158/http://wiki.hetzner.de/index.php/Double_Paid_Traffic

| Daher beobachten wir mit wachsender Sorge DSL- und Kabelanbieter,
| welche einerseits selbst keine offene peering policy betreiben aber
| andererseits auch nicht mit ausreichender Kapazität zu anderen Tier‑1
| Carriern angebunden sind.

http://web.archive.org/web/20150724043229/http://blog.level3.com/open-internet/observations-internet-middleman/

Sehr netter Kommentar:

| Europe’s problem is most certainly “Deutsche Telekom AG”. There is no
| slower network available, it’s also the most expensive for its
| customers and the competition is limited.

https://www.prnewswire.com/news-releases/cogent-communications-sues-deutsche-telekom-for-congesting-internet-connections-300190109.html

| "Deutsche Telekom has interfered with the free flow of Internet
| traffic between Cogent customers and Deutsche Telekom customers by
| refusing to increase the capacity of the interconnection ports that
| allow the exchange of traffic," said Robert Beury, Cogent's Chief
| Legal Officer.

>> a) Es ist im Interesse der Telekom, dass keine alternativen
>
> IMHO wieder eine Unterstellung
>
>> CuDA-Zugangstechnik (mehr) vor Ort ist, weil (S)VVDSL nur funktioniert,
>> wenn es nur einen CuDA-Zugangstechnikbetreiber am Hauptkabel gibt.

Das ist keine Unterstellung, dass ist die Funktionsweise von Vectoring:
Es kann nur einen (technischen) Netzbetreiber an einem Hauptkabel geben.

https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2015/ziele/es-kann-nur-einen-geben

> => Die sollen durchgängig eigene Technik bis zum Haus aufbauen.

Du meinst, so wie verschiedene Stromanbieter und Gasversorger die
Straßen aufreissen und Leitungen verlegen? Oh wait...

> Da gibt es dann keine Abhängigkeiten! Machen sie aber nicht, weil das
> Mieten natürlich sehr viel einfacher und billiger ist.

Es ist vor allem für den Kunden bequemer, wenn eine Infrastruktur ins
Haus kommt und er sich den Anbieter aussuchen kann, anstatt dass zwei-
oder dreimal die CuDA-Infrastruktur ins Haus kommt und man dann nur die
Wahl zwischen zwei oder drei Anbietern hat.

>> b) Auch möglichst wenig alternative Infrastrukturen bis in die Häuser
>> sind im Interesse der Telekom, damit sie - egal wer der Vertragspartner
>> des Endkunden ist - immer mindestens an der Vorleistung mit verdient.
>
> Mag sein, dass die Telekom da Interesse haben könnte (entzieht sich
> meiner Kenntnis und auch das ist IMHO wieder eine Unterstellung).

Auch das ist wieder logisch: Die Telekom will Geld verdienen, also was
wird ihr lieber sein?

1. Anbieter legt eigene Leitung in die Straße -> Telekom verdient nichts.
2. Anbieter nutzt Leitung der Telekom -> Telekom verdient an der Miete mit?

> Deren Interesse ist schlussendlich doch völlig egal

...nicht wenn man behauptet, die anderen würden "schmarotzen", aber
eigentlich genau dieses Interesse hat. ;-)

> Vielleicht hat sie eine bequeme Position (ich kann das nicht beurteilen
> - ist aus meiner Sicht auch wieder eine Unterstellung).

Das ist keine Unterstellung, das ist offensichtlich. :-)

>> Kein anderer deutscher Endkunden-(Eyeball)-Provider ist Tier-1, d.h.
>> diese müssen immer bei irgendwem Transit einkaufen.
>
> Ist das jetzt ein Problem der Telekom oder der anderen?

Weder noch. Das ist ein Garant dafür, dass alle andere
Endkunden-Provider sich nicht so Peering-feindlich verhalten werden.

>> Vergleiche wir mal die Peeringkapazitäten an öffentlichen Austauschkonten:
>> Telekom: 51 GBit/s (davon 20 GBit/s in Deutschland)
>> 1&1: 1900 GBit/s (davon 1300 GBit/s in Deutschland)
>> O2: 2300 GBit/s (alles in Deutschland)
>> Vodafone: 1720 GBit/s (davon 1420 GIbt/s in Deutschland)
>
> Du hast die nichtöffentlichen Kapazitäten der Telekom vergessen

Nein, die Telekom möchte diese ja nicht veröffentlichen.

> Wenn ich Dich wäre, würde ich ganz anders argumentieren: Die
> Vorgehensweise, sich Traffic bezahlen zu lassen, ist für mich primär ein
> Netzneutralitätsthema. Das wäre für mich der Hebel, um anzugreifen. Ich
> verstehe auch nicht, warum das noch keiner gemacht hat (zumindest ich
> noch nichts davon mitbekommen habe).

Weil die Netzneutralitätsregulierung leider auf dem Interkonnektionsauge
blind ist. Damals wurden nur aktive Eingriffe betrachtet, passive
Eingriffe (durch den bewussten Nicht-Ausbau überlasteter
Zusammenschaltungen) sind einfach nicht davon abgedeckt.

>> 1. Wie schonmal geschrieben: Kein anderer europäischer Eyeball-Provider,
>> der Tier-1-Status hat, treibt das Spiel so extrem wie es die Telekom
>> macht. Weder Orange (France Telecom) noch Telecom Italia noch Telefonica
>> ES noch Telia (gerade letztere sind sogar das krasse Gegenbeispiel).
>
> Kann ich nicht beurteilen. Ich gehe jedoch davon aus, dass das ebenfalls
> keine sozialcaritiativen Vereinigungen sind...

Davon gehe ich auch aus, und trotzdem läuft der Traffic bei diesen
besser. Was könnte also der Unterschied sein? Verlangen diese
möglicherweise weniger Geld (z.B. marktübliche Preise) für die direkten
Zusammenschaltungen?

> Gerade Telia ist ja winzig im Vergleich zum Rest (die können sich ein
> entsprechendes Auftreten gar nicht erlauben).

Auf dem Transit-Markt ist Telia größer als alle anderen europäischen
Netze: https://asrank.caida.org/

> Warum sollen Contentlieferanten nicht für den Weg zum Ziel
> bezahlen?

Tun sie doch: Sie bezahlen ihren Provider, der den Traffic bis an das
Grundstück der Telekom liefert.

> Sollte das stimmen: schon verwunderlich, dass für unterschiedliche
> Unternehmen unterschiedliche Regeln gelten sollen. Auf dieser Basis
> halte ich die Vorgabe nicht gerichtsfest (entweder sie gilt für alle
> oder für keinen).

Höchstwahrscheinlich würde solch eine Auflage auch bei allen anderen
Fusionen ähnlich großer Provider gelten.

> Was trotzdem auch zeigt, dass das v.a. ein Thema der Größe ist und es am
> Ende jeder macht, der es sich leisten kann.

Das hatten wir bereits: Andere europäische Tier-1-Eyeballs überspannen
den Interkonnektionsbogen nicht so wie die Telekom.

> Daher ist es fadenscheinig, die als die "Guten" darzustellen, die es
> derzeit nicht machen
Naja, aktuell sind es nunmal die "Guten" (aufs Peering bezogen) und es
gibt gewichtige Gründe, die dafür sprechen, dass es für die nächsten
Jahre erstmal so bleibt.

Eher scheint es mir so, dass Du Dir die Telekom "schönredest" indem Du
spekulierst, dass die anderen Anbieter es genauso machen würden, wenn
sie nur könnten. ;-)

Ciao
Daniel

Jörg Tewes

unread,
Oct 17, 2020, 12:32:46 PM10/17/20
to
Marc Haber schrieb:
> Jörg Tewes <jogi...@gmx.net> wrote:
>>Daniel Weber schrieb:
>>
>>>> Der Rest jammert doch bloß rum, dass ihn die "böse"Telekom nicht auf
>>>> ihre Kosten mitspielen lassen will (wie im Kindergarten) - statt
>>>> selber zu bauen. Für mich sind das Schmarotzer, welche ich
>>>> grundsätzlich nicht unterstütze.
>>>
>>> Wie gesagt: Die Vorleistungen (TAL, xDSL-Anschluss, L2-BSA, L3-BSA)
>>> werden nicht verschenkt. Da kann also von "Schmarotzer" keine Rede sein.
>>
>>Ich bin sicherlich kein Telekom Fanboi, aber die Vorleistungen die du
>>oben ansprichst sind reguliert. Es ist also nicht so das die Telekom
>>da verlangen kann was sie will/was kostendeckend wäre, sondern was die
>>BNetzA als angemessen ansieht was ein Kompromiss zwischen dem was die
>>Telekom will und dem was die anderen Provider wollen sein dürfte.
>
> Die BNetzA handelt in vielen Bereichen eher als Telekom-Protektor als
> als Regulierungsbehörde.

Ja das sagen die Fans der Mitbewerber meistens. Und wenn ich denn so
was wie oben sagen fragen sie mich ob ich bei der Telekom arbeite.

>>> Im Gegenteil:
>>>
>>> a) Es ist im Interesse der Telekom, dass keine alternativen
>>> CuDA-Zugangstechnik (mehr) vor Ort ist, weil (S)VVDSL nur funktioniert,
>>> wenn es nur einen CuDA-Zugangstechnikbetreiber am Hauptkabel gibt.
>>
>>Ja, und wenn die anderen Provider wollten hätten sie auch so ein CuDA
>>Zugangsbetreiber sein können. Hätten sie halt investieren müssen. Hier
>>im Ort sind alle Stadtteile VDSL-mäßig in Telekom Hand, nur ein
>>Stadtteil ist von einem regionalen Mitbewerber versorgt. Allerdings
>>imho nicht mit VDSL 100/250
>
> Der CuDA-Zugang ist seit VDSL Vectoring technisch bedingt eine
> Monopoleistung.

Ja ich weiß, aber ein Mitbewerber der bestimmte Bedingungen erfüllte
hätte halt auch der Monopolist sein können. Es gibt Gebiete da ist
imho Vodafone der Monopolist.

> Die gehört reguliert, und zwar egal wer der Betreiber
> ist. Ich finde es genau so ein Unding, dass T so viele der
> Anschlußbereiche gewonnen hat und jetzt herumweint, dass sie ihre
> Leistungen so billig weiterverkaufen muss (würde es sich nicht lohnen,
> hätte sie sich nicht beworben) wie ich es ein Unding finde, dass
> andere Provider, die einzelne Anschlußbereiche "gewonnen" haben, ihre
> Leistungen nicht zum gleichen Preis weiterverkaufen müssen.

Naja die anderen Provider dürfen halt die Preise verlangen die sie
möchten weil sie kein Ex-Monopolist sind.

> Das funktioniert in anderen Ländern (Schweiz, Schweden) VIEL besser.
> Ja, es ist teurer als hier. Aber das ist auch gut so. ISPs dürfen
> gerne Geld verdienen, ohne dass sie sich so aufführen müssen wie die
> DTAG das tut.

In der Schweiz hat man imho dem Ex-Monopolisten das Netz nicht
verkauft, sondern der Staat bestreibt da das Netz und vermietet es an
die Mitbewerber.


Bye Jörg

--
Die zehn Gebote sind deswegen so kurz und logisch, weil sie ohne
Mitwirkung von Juristen zustandegekommen sind.
(Charles de Gaulle)

Jörg Tewes

unread,
Oct 17, 2020, 12:37:55 PM10/17/20
to
Marc Haber schrieb:
> Jörg Tewes <jogi...@gmx.net> wrote:
>>Marc Haber schrieb:

>>> Die Telekom hat das Telefonnetz geschenkt bekommen
>>
>>Das ist genauso richtig wie Kabelinternet ist weniger leistungsfähig
>>als DSL. der Telekom wurde das Netz genauso wie Grundstücke und
>>Gebäude in Wert gestellt. Sprich beim Börsengang wurde der Wert der
>>Telekom auch über das Netz berechnet.
>
> Der hat ja auch supergut funktioniert.

Naja in anderen Länder hat mal besser mal schlechter funktioniert. Und
hinterher ist man immer schlauer. Deutschland macht einen
Riesenreibach mit der Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen, dadurch
sind die Tarife halt deutlich teurer als in Ländern in denen die
Frequenzen einfach so vergeben werden.

Wenn ich mich recht erinnere gibts in Österreich günstigere (deutlich)
Mobilfunktarife dafür Waren/sind die Festnetztarife deutlich teurer
als hier.

>>> und durfte dieses mit VDSL Vectoring remonopolisieren. Wir waren
>>> ja schon einmal dabei, dass die alternativen Anbietern am
>>> Hauptverteiler ihre eigene Technik aufgestellt haben.
>>
>>Nur in den Vermittlungsstellen.
>
> Hauptverteiler und Vermittlungsstellen sind bis auf wenige
> Ausnahmesituationen dasselbe Gebäude. Die Branche sprach von "Technik
> am Hauptverteiler".

>>> Das ist bei VDSL Vectoring nun technisch bereits nicht mehr möglich
>>
>>Das war schon bei VDSL ohne Vectoring kaum möglich bis auf wenige 100
>>Meter um die Vst herum.

> Bei VDSL Vectoring geht es halt gar nicht mehr, man könnte selbst dann
> wenn man wollte nicht neben das Telekom-MSAN einen eigenen Kasten
> stellen und diesen dann benutzen.

Da hätte man halt vorher in diesem Bereich präsent sein müssen, dann
hätte man den Zuschlag bekommen. Aber das wollte ja niemand. Man hat
lieber die TAL von der Telekom gemietet und dann sich darüber
beschwert das diese ja viel zu teurer sei.


Bye Jörg

--
"How will this end?"
"In fire."
(Centauri Emperor and Kosh, "The Coming of Shadows")

Jörg Tewes

unread,
Oct 17, 2020, 12:41:10 PM10/17/20
to
Daniel Weber schrieb:
>> Ja, und wenn die anderen Provider wollten hätten sie auch so ein CuDA
>> Zugangsbetreiber sein können. Hätten sie halt investieren müssen.

> War nicht im Interesse der Telekom. Siehe oben. Es ist im Interesse der
> Telekom, dass sie die Technik am "Anfang" der TAL betreibt, weil sie
> damit am meisten verdienen kann. Sei ihr auch gegönnt, sie soll sich nur
> nicht als Caritas darstellen und den anderen nicht vorwerfen, dass sie
> schmarotzen, wenn im prinzip alles so läuft, wie die Telekom sich das
> vorstellt.

Ich fürchte da nehmen sich die Telekom und ihre Mitbewerber nichts.
Während die Telekom die Mitbewerber als Schmarotzer bezeichnet,
bezeichnen die Mitbewerber die Telekom als böse. Ich denke es ist
schon eher so das alles so ist wie alle es haben möchten, nur möchte
das niemand zugeben, dann könnte man ja nichts auf den anderen
schieben wenn man selber mal Bockmist gebaut hat.

Jetzt hat man beim Kunden ein Feindbild aufgebaut und hat praktisch
immer eine Ausrede.


Bye Jörg

--
Märchen erzählen Kindern nicht, daß Drachen existieren. Kinder
wissen um deren Existenz. Märchen erzählen Kindern, daß man
Drachen töten kann.
(Gilbert Keith Chesterton)

Daniel Weber

unread,
Oct 17, 2020, 1:49:04 PM10/17/20
to
Am 17.10.2020 um 18:37 schrieb Jörg Tewes:
> Deutschland macht einen Riesenreibach mit der Versteigerung der
> Mobilfunkfrequenzen, dadurch sind die Tarife halt deutlich teurer als
> in Ländern in denen die Frequenzen einfach so vergeben werden.
Das wird zwar gerne erzählt, hält aber einer rechnerischen Prüfung nicht
stand:

Die 2019er Frequenzaktion hat dem Bund 6.549.651.000 EUR in die Kasse
gespült, die Frequenzzuteilungen haben eine Laufzeit von 15 Jahren.
Pro Jahr Nutzungszeit fallen also 436.643.400 EUR für die Frequenzen an,
pro Monat Nutzungszeit entsprechend 36.386.950 EUR.

Legen wir das auf die ca. 140.000.000 Mobilfunkanschlüsse in Deutschland
(Tendenz jährlich leicht steigend) um, macht das im Monat pro
Mobilfunkanschluss 26 Cent aus.

Ciao
Daniel

Jörg Tewes

unread,
Oct 17, 2020, 5:41:14 PM10/17/20
to
Daniel Weber schrieb:
Dann sind die Mobilfunkprovider in D einfach nur gierig? Oder warum
kostet eine unlimitierte Mobilfunkflatrate hierzulande mehr als das
dreifache? als in anderen Ländern, wie z.B. Österreich. Ich denke man
kann die 6,55 Mrd. auch nicht einfach auf die Jahre verteilen, sondern
muß die dadurch entstehenden Nebenkosten für die Provider
mitberechnen. Diese 6,55 Mrd. sind sicherlich nicht für alle
vielleicht nicht mal für die beiden großen in D einfach so aus der
Portokasse zu bezahlen. Da kommen also u. U. noch Zinsen für Kredite
dazu.

Und die Provider haben durchaus noch an den Kosten für die UMTS
Frequenzen zu knabbern, da mussten sie fast das zehnfache zahlen. Und
dann vor 10 Jahren nochmal für die "Digitale Dividende" Während in GB
und D ca. 600 Euro pro Ew. gezahlt wurden, wurden in Österreich z. B.
nur 100 Euro pro Ew. bezahlt.

Jörg Tewes

unread,
Oct 17, 2020, 6:03:31 PM10/17/20
to
Marc Haber schrieb:
> Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>>On 16.10.20 at 11:21 Marc Haber wrote:
>>> An der technischen Ausführung der letzten Meile und des
>>> Konzentratornetzes der DTAG habe ich nichts auszusetzen. Durch meine
>>> Wahl eines anderen Providers habe ich die Punkte, in denen die Telekom
>>> zum Himmel stinkt (bei den CPE und bei der Anbindung ans Internet)
>>> umschifft.
>>
>>Wo bitte ist das Problem am CPE der Telekom?
>
> Versucht T nicht mehr mit aller Gewalt einen Speedport zu vermieten?

Wann haben sie das denn gemacht? Muß nach der Zeit als ich zu KDG
gewechselt bin gewesen sein.


Bye Jörg

--
Wenn mich Kollegen im Büro anrufen, um mir zu sagen, dass sie mir
gerade eine Mail geschrieben haben, lege ich auf und schreibe
ihnen eine Mail, dass ich aufgelegt habe.

Daniel Weber

unread,
Oct 18, 2020, 2:53:23 AM10/18/20
to
Am 17.10.2020 um 23:41 schrieb Jörg Tewes:
> Daniel Weber schrieb:
>> Legen wir das auf die ca. 140.000.000 Mobilfunkanschlüsse in Deutschland
>> (Tendenz jährlich leicht steigend) um, macht das im Monat pro
>> Mobilfunkanschluss 26 Cent aus.
> Dann sind die Mobilfunkprovider in D einfach nur gierig? Oder warum
> kostet eine unlimitierte Mobilfunkflatrate hierzulande mehr als das
> dreifache?

Möglicherweise, weil er Markt es hergibt, oder weil andere Aspekte in
Deutschland teurer sind (z.B. die Erschliessung neuer Standorte).

> Diese 6,55 Mrd. sind sicherlich nicht für alle vielleicht nicht mal
> für die beiden großen in D einfach so aus der Portokasse zu bezahlen.
> Da kommen also u. U. noch Zinsen für Kredite dazu.

Richtig, aber a) jedes Jahr kommen auch weitere Mobilfunkanschlüsse
hinzu (die wir ebenfalls in der Rechnung unterschlagen haben) und b)
sind die Zinsen derzeit besonders günstig. An der Größenordnung wird das
folglich nichts ändern.

> Und die Provider haben durchaus noch an den Kosten für die UMTS
> Frequenzen zu knabbern, da mussten sie fast das zehnfache zahlen.

Bei der 2000er Auktion wurden 50,8 Milliarden erlöst, die Laufzeit der
Zuteilungen beträgt 25 Jahre, im Jahresschnitt gehe ich von 107
Millionen Mobilfunkanschlüssen aus (ich habe ab 2019 auf die Annahme von
Steigerungen verzichtet), das macht im Monat pro Mobilfunkanschluss 1,58
EUR aus.

Bei der 2010er Auktion (Digitale Dividende 1,
UMTS-Wiederversteigerungen) wurden "nur noch" 4,38 Milliarden erlöst,
die Laufzeit der Zuteilungen beträgt 15 Jahre, im Jahresschnitt gehe ich
von 127,7 Millionen Mobilfunkanschlüssen aus (wieder auf die Annahme von
weiteren Steigerungen verzichtet), das macht im Monat pro
Mobilfunkanschluss 20 Cent aus.

Bei der 2015er Auktion (Digitale Dividende 2) wurden 5,08 Milliarden
erlöst, die Laufzeit der Zuteilungen beträgt 17 Jahre, im Jahresschnitt
gehe ich jetzt der Einfachheit halber von 140 Millionen
Mobilfunkanschlüssen aus, das macht im Monat pro Mobilfunkanschluss 18 Cent.

Für einen derzeitigen Mobilfunkanschluss sind die 2000er, 2010er und
2015er Versteigerungen als Kosten anzusetzen (die Zuteilung der 2019
versteigerten Frequenzen greift erst ab 2025), macht in Summe also 1,96
EUR aus.

Selbst wenn Du das, um Zinsen zu berücksichtigen, einfach mal
verdoppelst, erklärt es nicht im Vergleich zu unseren Nachbarländern
deutlich höheren Listenpreise.

Ciao
Daniel

Andreas Hartmann

unread,
Oct 18, 2020, 4:30:45 AM10/18/20
to
On 17.10.20 at 12:51 Andreas Bockelmann wrote:
> Marc Haber schrieb:
>> Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>>> On 16.10.20 at 11:21 Marc Haber wrote:
>>>> An der technischen Ausführung der letzten Meile und des
>>>> Konzentratornetzes der DTAG habe ich nichts auszusetzen. Durch meine
>>>> Wahl eines anderen Providers habe ich die Punkte, in denen die Telekom
>>>> zum Himmel stinkt (bei den CPE und bei der Anbindung ans Internet)
>>>> umschifft.
>>>
>>> Wo bitte ist das Problem am CPE der Telekom?
>>
>> Versucht T nicht mehr mit aller Gewalt einen Speedport zu vermieten?
>
> Nöh, hier nicht.

2012 konnte ich schon das bestehende Modem einfach so übernehmen (war
mal temporär nicht direkt bei der Telekom). Ich hatte in meiner ganzen
Internetzeit noch gar nie auch nur einen einzigen Kaufrouter (im
Routermodus) im Einsatz (von wem auch immer).
Das ist ja auch dank vorbildlicher Offenheit der Telekom problemlos
möglich. Mit globaler IPv4 und IPv6/56 Netz (seit längerer Zeit schon)!

Ach ja, zu dem Thema kommen ja auch immer wieder Märchen der
Telekomhater um die Ecke:
Nein, tägliche Zwangstrennung seitens der Telekom gibt es auch schon
seit Jahren nicht mehr (spätestens mit der Umstellung auf VoIP). Alle
halbe Jahre mal (falls man nicht selber vorher schonmal pppoe
durchgestartet hat).


Gruß
Andreas

Daniel Weber

unread,
Oct 18, 2020, 7:25:12 AM10/18/20
to
Am 17.10.2020 um 12:14 schrieb Marc Haber:
> Versucht T nicht mehr mit aller Gewalt einen Speedport zu vermieten?

Hat sie in meinen 15 Jahren als Telekom-Kunde mit xDSL-Anschluss nie
versucht. Vor der Umstellung von ISDN+ADSL auf VDSL+VoIP gab es einen
Anruf, bei dem gefragt wurde, ob denn mein Router passen würde. Auf
einen Speedport gedrängt wurde dabei aber auch nicht.

Da finde ich eher 1&1 und Vodafone-Kabel problematisch. Bei 1&1 muss man
bei der Online-Bestellung das (immerhin kostenlose) "DSL-Modem" dazu
nehmen, ob man will oder nicht. Bei Vodafone-Kabel muss man den
Leihrouter nehmen, kann ihn zwar durch ein eigenes Gerät ersetzen, aber
im Supportfall muss es wieder der Leihrouter sein (selbst wenn das
eigene Gerät auch als Leihrouter von Vodafone angeboten wird).

Ciao
Daniel

Marc Haber

unread,
Oct 18, 2020, 12:30:07 PM10/18/20
to
Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>"Weiterhin haben wir zur Verbesserung der Konnektivität der Deutschen
>Telekom AG (DTAG) ein direktes Peering angeboten. Dieser Vorschlag wurde
>von der DTAG abgelehnt. Um zu einer Lösung für den erwarteten Anstieg
>des Datenverkehrs mit Beginn des Sommer Semesters zu kommen, hat der
>DFN-Verein für die Zeit der Corona-Krise einen entgeltpflichtigen global
>Upstream bei der DTAG in Betrieb genommen."
>
>Was bedeutet "entgeltpflichtig" konkret? Was wird bezahlt und für welche
>Kapazität?
>
>Desweiteren wird die obige Meludng irgendwann verschwinden, da es kein
>echtes Archiv gibt, wo man rückblickend nachschlagen könnte - jedenfalls
>habe ich dazu nichts auf die Schnelle gefunden.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Telekom ein "gutes" Angebot
gemacht hat und dafür ein Stillschweigeabkommen unterschrieben haben
wollte. Bei der Telekom kommt es hochgradigst auf den damit
beschäftigten Vertriebler an, ob man ein Produkt verkauft bekommt oder
nicht. Ich habe einem Telekom-Vertriebler im Raum Mannheim die
RECHNUNG für ein im Raum Karlsruhe geschaltetes Produkt gegeben und
der Vertriebler war nicht in einmal in der Lage mitzuteilen wo im Raum
Mannheim er dieses Produkt liefern könnte.

Grße

Marc Haber

unread,
Oct 18, 2020, 12:31:23 PM10/18/20
to
Jörg Tewes <jogi...@gmx.net> wrote:
>Marc Haber schrieb:
>> Die gehört reguliert, und zwar egal wer der Betreiber
>> ist. Ich finde es genau so ein Unding, dass T so viele der
>> Anschlußbereiche gewonnen hat und jetzt herumweint, dass sie ihre
>> Leistungen so billig weiterverkaufen muss (würde es sich nicht lohnen,
>> hätte sie sich nicht beworben) wie ich es ein Unding finde, dass
>> andere Provider, die einzelne Anschlußbereiche "gewonnen" haben, ihre
>> Leistungen nicht zum gleichen Preis weiterverkaufen müssen.
>
>Naja die anderen Provider dürfen halt die Preise verlangen die sie
>möchten weil sie kein Ex-Monopolist sind.

Und das ist auf einem durch technische Randbedingungen heute
vorhandenen Monopol nicht in Ordnung, hier gehört zu Ungunsten der
Telekom-Mitbewerber eingegriffen.

>> Das funktioniert in anderen Ländern (Schweiz, Schweden) VIEL besser.
>> Ja, es ist teurer als hier. Aber das ist auch gut so. ISPs dürfen
>> gerne Geld verdienen, ohne dass sie sich so aufführen müssen wie die
>> DTAG das tut.
>
>In der Schweiz hat man imho dem Ex-Monopolisten das Netz nicht
>verkauft, sondern der Staat bestreibt da das Netz und vermietet es an
>die Mitbewerber.

Da es dort so gut funktioniert, sollte man das hier auch so machen.

Marc Haber

unread,
Oct 18, 2020, 12:45:49 PM10/18/20
to
Andreas Hartmann <andiha...@01019freenet.de> wrote:
>On 16.10.20 at 08:27 Daniel Weber wrote:
>> b) Die Mittbewerber bekommen Vorleistungen aus dem flächendeckenden
>> Zugangsnetz nicht geschenkt, das wirkt nur gerne in den PMs der Telekom so.
>
>Doch - die bekommen das relativ betrachtet durchaus geschenkt - denn sie
>würden selbst bauen, wenn das günstiger wäre - ist es aber
>offensichtlich nicht.

Du bist Dir bewusst, dass mit "selbst bauen" im Zeitalter von VDSL
Vectoring heißen würde, in allen Wohnstraßen die Straße aufzureißen
und eigene Hauseinführungen zu bauen? Und das soll jeder ISP selbst
machen?

Das kann man machen, aber es ist höchstens im Interesse der
Baubranche. Für den Kunden ist das Mist.

>Ein Grundproblem in D: die Mieter sind am Ende des
>Tages erheblich besser gestellt als die Vermieter (die tragen alle
>Kosten und alle Risiken und der Vermieter kann weitgehend jederzeit
>machen was er will fast ohne jedes Risiko - der muss nur laut genug
>jammern über die ach so bösen Vermieter - dass das Problem (bzw. dessen
>Lösung) bei ihnen selbst liegen könnte - auf die Idee kommen die erst
>gar nicht - wäre ja ungemütlich, selbst aktiv werden zu müssen).

Wenn das so schlimm ist für den Vvermieter, warum baut die Telekom
dann so fleißig? Und warum baut sie besonders gerne dort, wo gerade
ein Mitbewerber angefangen hat zu bauen?

Hier bei uns hat Unitmedia 2015 das Kabelnetz aufgerüstet, statt 150
Mbit waren dann plötzlich 400 Mbit möglich. Ein Jahr später kam der
Bagger und Telekom baute Vectoring VDSL und hat dafür ganz sicher
keine kommunale Subvention gesehen (weil schon die 150 Mbit/s von
Unitymedia als 'Breitband' gelten). Das hat die Telekom sicher nur
gemacht, weil sie sich ausgerechnet hat, hier Geld verdienen zu
können.

>=> Die sollen durchgängig eigene Technik bis zum Haus aufbauen. Da gibt
>es dann keine Abhängigkeiten!

Hauseigentümer, besonders von Mehrfamilienhäusern, würden nicht
zulassen, dass fünf Provider ihre eigenen Kabel ins Haus legen. Und
warum? Weil es Unsinn ist!

>Machen sie aber nicht, weil das Mieten
>natürlich sehr viel einfacher und billiger ist. Die sind doch an
>relevanten Stellen nur Durchlauferhitzer! Wer zwingt die, CuDA
>aufzubauen. GF würde ja auch gehen. Haben sie aber keinen Bock drauf,
>weil sie in Summe nicht in der Lage sind, ein konkurrenzfähiges Produkt
>aufzubauen.

Wer zwingt die Telekom, Vectoring VDSL zu bauen?

>> b) Auch möglichst wenig alternative Infrastrukturen bis in die Häuser
>> sind im Interesse der Telekom, damit sie - egal wer der Vertragspartner
>> des Endkunden ist - immer mindestens an der Vorleistung mit verdient.
>
>Mag sein, dass die Telekom da Interesse haben könnte (entzieht sich
>meiner Kenntnis und auch das ist IMHO wieder eine Unterstellung). Deren
>Interesse ist schlussendlich doch völlig egal -

Ich glaube, Daniel kennt die Branche einfach ein wenig besser als Du.

>Am Ende geht die derzeitige Praktik so mancher Konkurrenten aber nur
>deshalb auf, weil der Endkunde der Dumme ist (die meisten bemerken es
>eben nicht bzw. erst, wenn es zu spät ist).

Würden alle selbst bauen, wäre der Endkund ebenfalls der Dumme, weil
dann halt Breitband-Internet über 100 Euro im Monat kosten würde. Und
die Bauunternehmer leben in Schlössern.

>> Also fall' bitte nicht auf das "Schmarotzer"-Gejammer der Telekom
>> herein. Die ist mit der aktuellen Situation - bis auf ihren Neid auf die
>> Kabelnetze - nicht so unzufrieden, wie sie immer tut, sondern hat eine
>> bequeme Position.
>
>Vielleicht hat sie eine bequeme Position (ich kann das nicht beurteilen
>- ist aus meiner Sicht auch wieder eine Unterstellung).

Daniel kann das offensichtlich beurteilen und ich unterstütze seine
Argumentation. Ich arbeite seit über 20 Jahren in der Branche.

>Zu so einer
>angeblichen Position gehören aber immer mindestens 2. Warum ist denn die
>Netzversorgung in D so schlecht, wie sie ist (zumindest relativ
>betrachtet)? Doch nur deshalb, weil sich seit Jahrzehnten alle hinter
>der Telekom verstecken und diese zum bösen Buben machen, der sie nicht
>mitspielen lassen will. Selber anpacken und ins Risiko gehen ist halt
>nicht so spaßig wie als Mieter / Durchlauferhitzer aufzutreten /
>abzukassieren ohne fast jedes Risiko.

In welchem Land gibt es mehrere unabhängige Glasfasernetze, die
signifikante Teile der Wohnbebauung unahängig voneinander erschlossen
haben? _ICH_ kanne keins, das mag aber daran liegen, dass ich
verhältnismäßig wenig Auslandserfahrung habe. Ich kann mir so eine
Mehrfacherschließung allenfalls dort vorstellen, wo solche Leitungen
einfach oberirdisch verlegt werden, dann sieht das so aus
https://thumbs.dreamstime.com/z/asian-electrical-cables-caos-beautiful-photo-picture-taken-thailand-beautiful-photo-picture-taken-thailand-southeast-asia-118460841.jpg

Unterirdisch will man solche Infrastruktur übrigens auch nicht haben.

>> Die Telekom hat in der Vergangenheit, als die Vorleistung "TAL" noch
>> eine größere Rolle gespielt hat, genau drauf geachtet, dass die TAL
>> nicht zu billig und die Vorleistung "xDSL" nicht zu teuer wird. Warum?
>> Damit sich der Aufbau eigener Zugangstechnik für die Mitbewerber
>> möglichst nicht lohnt.
>> -> Sie hat das Preisniveau, über dass sie heute so gerne jammert,
>> bewusst selbst herbeigeführt (mit dem ersten Kontingentvertrag mit 1&1).
>
>Das hat nur funktioniert, weil 1&1 in diesem von Dir genannten Fall
>scheinbar kein Interesse hatte, (unter weiteren gegebenen Bedingungen
>natürlich) selbst zu bauen.

Vor der Regulierung hat die Telekom 1&1 selbst ein solches Angebot
gemacht, DAMIT 1&1 nicht baut.

>Ist das jetzt ein Problem der Telekom oder der anderen? Niemand hindert
>sie daran, auf das gleiche Niveau zu kommen. Irgendwie wie im Fußball
>oder ganz D: Erfolgreiche sind grundsätzlich böse und müssen so lange
>geschwächt werden, bis irgendwann alle auf dem gleich niedrigen /
>schlechten Niveau angekommen sind. Nicht das bessere Niveau ist das
>Ziel, sondern das schlechtere (damit sich ja keiner anstrengen muss bzw.
>keiner zurückbleibt)!

Du hast wirklich überhaupt keine Ahnung von der Branche.

>> Vergleiche wir mal die Peeringkapazitäten an öffentlichen Austauschkonten:
>> Telekom: 51 GBit/s (davon 20 GBit/s in Deutschland)
>> 1&1: 1900 GBit/s (davon 1300 GBit/s in Deutschland)
>> O2: 2300 GBit/s (alles in Deutschland)
>> Vodafone: 1720 GBit/s (davon 1420 GIbt/s in Deutschland)
>
>Du hast die nichtöffentlichen Kapazitäten der Telekom vergessen - ist
>doch logisch, dass die auf der öffentlichen Seite nicht mehr benötigt
>werden.

Warum macht die Telekom das denn nichtöffentlich? Das kann auf keinen
Fall billiger sein als an einen IXP zu gehen.

In der Praxis sah das 2005 so aus, dass die Telekom Dir gesagt hat, an
welchen Stellen Du Upstream kaufen darfst, und selbstverständlich
musstest Du die Leitungen dorthin auch bei der Telekom kaufen, zu
einem Vielfachen des Marktpreises, weil die Telekom immer so tut, als
müssten beide Enden der Leitung neu mit aktiver Technik erschlossen
werden, auch wenn beide Enden der Leitung in Rechenzenten mit
entsprechender vorhandener Konnektivität liegen.

Grüße
Marc

Marc Haber

unread,
Oct 18, 2020, 12:48:05 PM10/18/20
to
Daniel Weber <use...@daniel-weber.eu> wrote:
>| Europe’s problem is most certainly “Deutsche Telekom AG”. There is no
>| slower network available, it’s also the most expensive for its
>| customers and the competition is limited.
>
>https://www.prnewswire.com/news-releases/cogent-communications-sues-deutsche-telekom-for-congesting-internet-connections-300190109.html
>
>| "Deutsche Telekom has interfered with the free flow of Internet
>| traffic between Cogent customers and Deutsche Telekom customers by
>| refusing to increase the capacity of the interconnection ports that
>| allow the exchange of traffic," said Robert Beury, Cogent's Chief
>| Legal Officer.

Mit Cogent hat sich die Telekom allerdings einen "würdigen" Gegner
ausgesucht. Cogent ist bekannt für seine Dumpingpreise und die
superaggresive Vertriebsstrategie. Eine technisch nicht zu
beanstandende Leistung bekommt man auch dort nicht.

Marc Haber

unread,
Oct 18, 2020, 12:56:28 PM10/18/20
to
Daniel Weber <use...@daniel-weber.eu> wrote:
>Am 17.10.2020 um 12:14 schrieb Marc Haber:
>> Versucht T nicht mehr mit aller Gewalt einen Speedport zu vermieten?
>
>Hat sie in meinen 15 Jahren als Telekom-Kunde mit xDSL-Anschluss nie
>versucht. Vor der Umstellung von ISDN+ADSL auf VDSL+VoIP gab es einen
>Anruf, bei dem gefragt wurde, ob denn mein Router passen würde. Auf
>einen Speedport gedrängt wurde dabei aber auch nicht.

Ich kenne noch die Zeiten wo der T-Service außerordentlich zickig
wurde, wenn man auf die Ansage "haben Sie den Speeddport schonmal auf
Werkseinstellungen zurückgesetzt" mit "Ich habe eine Fritzbox"
geantwortet hat.

>Da finde ich eher 1&1 und Vodafone-Kabel problematisch. Bei 1&1 muss man
>bei der Online-Bestellung das (immerhin kostenlose) "DSL-Modem" dazu
>nehmen, ob man will oder nicht. Bei Vodafone-Kabel muss man den
>Leihrouter nehmen, kann ihn zwar durch ein eigenes Gerät ersetzen, aber
>im Supportfall muss es wieder der Leihrouter sein (selbst wenn das
>eigene Gerät auch als Leihrouter von Vodafone angeboten wird).

Ich habe nie behauptet, dass die anderen Provider frei von Tadel sind;
besondere auf die Kabelbetreiber kann man nicht genug einprügeln. Das
1&1 Modem ist immerhin eine uneingeschränkt nutzbare Fritzbox, das
benutze ich selbst.

Marc Haber

unread,
Oct 18, 2020, 12:58:43 PM10/18/20
to
Jörg Tewes <jogi...@gmx.net> wrote:
>Marc Haber schrieb:
>> Bei VDSL Vectoring geht es halt gar nicht mehr, man könnte selbst dann
>> wenn man wollte nicht neben das Telekom-MSAN einen eigenen Kasten
>> stellen und diesen dann benutzen.
>
>Da hätte man halt vorher in diesem Bereich präsent sein müssen, dann
>hätte man den Zuschlag bekommen. Aber das wollte ja niemand.

Und das ist auch gut so, weil diese anderen Anbieter nicht zum Resale
verpflichtet sind und somit oftmals auf schlechtes Internet zum
Mondpreis von unprofessioneller Klitsche angebieten bekommt.

IMO hat die Regulerung auch hier versagt, die Netzagentur hätte von
Anfang an sagen müssen: Wer VDSL Vectoring ausbaut, hat ein
technisches Monopol, ist in diesem Anschlußbezirk also
marktbeherrschender Anbieter und muss deswegen zu den üblichen
Resale-Preisen vermieten.

Bernd Ohm

unread,
Oct 18, 2020, 1:38:39 PM10/18/20
to
Am 18.10.2020 um 18:45 schrieb Marc Haber:

> Du hast wirklich überhaupt keine Ahnung von der Branche.

ACK.

--
bis denn, BEN

Andreas Bockelmann

unread,
Oct 18, 2020, 2:06:02 PM10/18/20
to
Marc Haber schrieb:

> Ich kenne noch die Zeiten wo der T-Service außerordentlich zickig
> wurde, wenn man auf die Ansage "haben Sie den Speeddport schonmal auf
> Werkseinstellungen zurückgesetzt" mit "Ich habe eine Fritzbox"
> geantwortet hat.

Ich kenne auch noch die Zeiten, als man ein riesengroßes Fujitsu-Orckit
Modem mieten musste. "Der Router" war bei mir damlas ein Stück Software auf
einem Win 2K Server.

Als ich jetzt einen Amoklaufenden DSLAM hatte (jede Nacht wurde die
Verbindung gekappt und eine Stufe weiter gedrosselt). Fragte mich die
Hotlinerin nur nach dem Router und meinte zur FB7590 sinngemäß das sei ja
wohl das beste was man haben könnte.

Ich weiß nicht ob Hotliner für Privat- und Geschäftskunden identisch sind,
nehme es aber (gerade am Wochenende) einfach mal als identisch an.

Daniel Weber

unread,
Oct 18, 2020, 3:17:24 PM10/18/20
to
Am 18.10.2020 um 20:03 schrieb Andreas Bockelmann:
> Als ich jetzt einen Amoklaufenden DSLAM hatte (jede Nacht wurde die
> Verbindung gekappt und eine Stufe weiter gedrosselt).

Der lief nicht amok, dort wurde nur ASSIA DSL EXPRESSE
(https://www.assia-inc.com/products/dsl-expresse/) aktiviert.

Das Ding "bewertet" die Leitung (die Kriterien werden leider nicht
veröffentlicht) und löst bei Leitungen, die es entweder für instabil
oder für störend im Vectoring-Bündel hält, Nachts im Wartungsfenster
einen Resync mit reduzierter Datenrate aus. Solange bis es die Leitung
für stabil hält.

Aber wenigstens kann dieser Mechanismus bei Fallback-Profilen (25 statt
50, 175 statt 250) die Leitung auch nach oben hin öffnen, wenn es der
Meinung ist, dass mehr geht, als die konservative Verfügbarkeitsprüfung
vorher geschätzt hat.

Ciao
Daniel

Jörg Tewes

unread,
Oct 18, 2020, 4:17:20 PM10/18/20
to
Marc Haber schrieb:
> Jörg Tewes <jogi...@gmx.net> wrote:
>>Marc Haber schrieb:
>>> Die gehört reguliert, und zwar egal wer der Betreiber
>>> ist. Ich finde es genau so ein Unding, dass T so viele der
>>> Anschlußbereiche gewonnen hat und jetzt herumweint, dass sie ihre
>>> Leistungen so billig weiterverkaufen muss (würde es sich nicht lohnen,
>>> hätte sie sich nicht beworben) wie ich es ein Unding finde, dass
>>> andere Provider, die einzelne Anschlußbereiche "gewonnen" haben, ihre
>>> Leistungen nicht zum gleichen Preis weiterverkaufen müssen.
>>
>>Naja die anderen Provider dürfen halt die Preise verlangen die sie
>>möchten weil sie kein Ex-Monopolist sind.
>
> Und das ist auf einem durch technische Randbedingungen heute
> vorhandenen Monopol nicht in Ordnung, hier gehört zu Ungunsten der
> Telekom-Mitbewerber eingegriffen.

Dann würden diese aber rum meckern, und damit drohen den Ausbau
aufzugeben.

>>> Das funktioniert in anderen Ländern (Schweiz, Schweden) VIEL besser.
>>> Ja, es ist teurer als hier. Aber das ist auch gut so. ISPs dürfen
>>> gerne Geld verdienen, ohne dass sie sich so aufführen müssen wie die
>>> DTAG das tut.
>>
>>In der Schweiz hat man imho dem Ex-Monopolisten das Netz nicht
>>verkauft, sondern der Staat bestreibt da das Netz und vermietet es an
>>die Mitbewerber.
>
> Da es dort so gut funktioniert, sollte man das hier auch so machen.

Hätte man machen sollen. *Jetzt* ist "das Kind in den Brunnen
gefallen", würde man es jetzt machen käme es einer Enteignung gleich.


Bye Jörg

--
Aber Frauen sind ja nicht an der Kohle, sondern am Charakter des
Mannes interessiert. "Deshalb sieht man auch so viele achtzigjährige
Sozialhilfeempfänger mit hübschen jungen Frauen am Arm."
(Richard Fish, "Ally McBeal").

Jörg Tewes

unread,
Oct 18, 2020, 4:18:39 PM10/18/20
to
Marc Haber schrieb:
> Jörg Tewes <jogi...@gmx.net> wrote:
>>Marc Haber schrieb:
>>> Bei VDSL Vectoring geht es halt gar nicht mehr, man könnte selbst dann
>>> wenn man wollte nicht neben das Telekom-MSAN einen eigenen Kasten
>>> stellen und diesen dann benutzen.
>>
>>Da hätte man halt vorher in diesem Bereich präsent sein müssen, dann
>>hätte man den Zuschlag bekommen. Aber das wollte ja niemand.
>
> Und das ist auch gut so, weil diese anderen Anbieter nicht zum Resale
> verpflichtet sind und somit oftmals auf schlechtes Internet zum
> Mondpreis von unprofessioneller Klitsche angebieten bekommt.

Das hast du geschrieben. ;-)

> IMO hat die Regulerung auch hier versagt, die Netzagentur hätte von
> Anfang an sagen müssen: Wer VDSL Vectoring ausbaut, hat ein
> technisches Monopol, ist in diesem Anschlußbezirk also
> marktbeherrschender Anbieter und muss deswegen zu den üblichen
> Resale-Preisen vermieten.

Hätte man machen können/müssen, aber dann hätten andere wieder gesagt
das man dadurch die Telekom bevorzugt.
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