heute habe ein Kündigungsschreiben von der T-Online International AG
erhalten: Man kündigt an, daß der Dienst "Bildschirmtext" stufenweise
eingestellt wird und kündigt mir deswegen meinen Zugang, der mit
einer Anschlußbox (DBT-03) und darin eingebauter Anschlußkennung
arbeitet zum 31.10.2000 - man bietet mir einen Neuvertrag für die
Internet-Dienste von T-Online an.
Als Btx-Teilnehmer seit Januar 1990, mittlerweile also mehr als
zehn Jahre, davon über acht als Btx-Anbieter, erfüllt mich das mit
reichlich Wehmut, daß es jetzt offensichtlich mit dem alten Btx-
Dienst zu Ende geht.
Während heute im Internet fast jetzt eine eigene Homepage
hat, waren es damals in Btx eine Handvoll Leute, die sich mit
eigener Leitseite präsentierten - ständig begleitet von der
Unsicherheit, ob die Bundespost bzw. Telekom mangels großer
Teilnehmerzahlen Btx irgendwann einstellen würde oder die
Gebühren drastisch hochsetzen würde (Mitte der 90er
waren mal mehrere Tausend Mark monatliche Grundgebühr
für eine bundesweite Btx-Leitseite in der Diskussion).
Angefangen habe ich mit einem C64 und dem Btx-Decodermodul II.
Das konnte durch einen eigenen Graphikchip und separaten
Videoausgang die kompletten 4096 Farben und alle Zeichen
des CEPT-Standard darstellen. Da habe ich mir dann zur
Gestaltung meiner Btx-Seiten mühsam rausgesucht, welche
ESC-, CSI- und US-Sequenzen sowie weitere Steuerzeichen
man zur Gestaltung des Layouts braucht. Später habe ich mir
auch mal das Btx-TV-Set gekauft, das ich immer noch ab und
zu mal hervorkrame und an den Fernseher anschließe.
Wenn ich mir so anschaue, wie meine Mutter versucht, mit
der Maus klarzukommen und im Internet die diversen
Fenster und Buttons zu bedinen, dann komme ich immer
noch zu der Überzeugung, daß Bildschirmtext das
benutzerfreundlichste Online-System war, was es bisher gab.
Da hat man jahrelang einem technischen System die
Treue gehalten, hat sich von anderen dafür auslachen
lassen, daß man Teilnehmer eines Dienstes war, den
kaum jemand kannte, und nun wird der Dienst einfach
schrittweise eingestellt :-(
Wenn man irgendwann das Internet einstampfen
sollte, kann ich mir immer noch die letzte Version von
Netscape aufbewahren und meine HTML-Dateien
ansehen. An die alten CEPT-Seiten, die ich als
Anbieter ins Bildschirmtext-System eingespeist hatte,
komme ich aber nicht mehr so einfach heran, weil
zu deren Funktionalität die Btx-Technik notwendig ist.
Immerhin habe ich meine alten CEPT-Seiten in Form
von statischen GIF-Bildern gerettet:
http://bildschirmtext.rehbein.net
Aber was wird aus den Bundespost-eigenen Btx-
Programmen wie das Mosaik-Programm (Btx-
Seite *199999#), mit dem man Mitte der 80er
die Graphik- und Bewegtbildfunktionalitäten des
neuen CEPT-Standards demonstrierte? Oder mit
dem sehr schön gemachten Btx-Gestaltungsprogramm
D.E.I.N.S. (Seite *191919#) oder der Btx-Fiebel,
wo ein kleiner Junge mit Zahnlücke in Sprechblasen
die Bedienung von Btx erklärt (Seitennummer ist
auch irgendwas mit 19 am Anfang)? - Weiß
jemand, wie technische Museen, die ja auch
Kommunikationstechnik ausstellen, mit Btx
umgehen? Als ich vor einigen Jahren in Berlin
im Museum für Verkehr und Technik war, habe
ich dort auch ein funktionsfähiges öffentliches
Btx-Gerät vorgefunden, wie es zu Zeiten der
Bundespost auch in zahlreichen Postämtern
zur kostenlosen Benutzung zur Verfügung
stand. Was wird demnächst dort auf dem
Bildschirm des Btx-Geräts im Museum für
Verkehr und Technik zu sehen sein?
Und damit nicht genug - Ende des Jahres wird
auch noch das Funktelephonnetz C abgeschaltet.
Dann darf ich meine schönen großen Klötze
nicht mal mehr einschalten. Im C-Netz bin ich
Kunde geworden, als der Gerätpreis gerade
die Schwelle von Tausend Mark unterschritten
hatte. Und ich bin dann zum Fernmeldeamt
gegangen und habe gesagt "Ich möchte, daß
bei meinem Telephonbucheintrag nicht 'Kfz'
steht, wie bei den anderen C-Netz-Teilnehmern,
sondern 'Fahrrad'". Und so geschah es auch -
und steht auch heute noch so drin.
Meine Kommilitonen an der Uni haben mich alle
schräg angeguckt, weil ich ein Mobiltelephon
hatte. Der Fahrradhändler, den ich nach einer
Halterung gefragt habe, hat mir gesagt "Schmeiß
das Ding weg, dann bist Du frei.".
Tja, und nun verschwinden plötzlich die
technischen Systeme, mit denen man sich
jahrelang identifiziert hat und mit denen man
quasi großgeworden ist ... seufz ...
Gruß aus Dortmund,
Daniel Rehbein
http://bildschirmtext.rehbein.net/
Hallo Daniel,
habe Deinen Beitrag sehr bewegt gelesen.
Ich hatte niemals einen Bezug zu BTX, hörte immer nur, daß es sehr teuer
sei.
Aus Deiner Beschreibung kann ich Deine Traurigkeit sehr gut spüren.
Deshalb habe ich mir auch Deine Seiten im Web angesehen.
Vielen Dank für diesen (vielleicht) letzten Eindruck von BTX.
traurige Grüße
Bernd
das wäre ein guter Beitrag, der statt in die NG de.alt.talk.unmut id die
...wehmut passen wuerde.
Schade, dass es die nicht gibt.
Ich habe mir gerade einige Deiner Seiten angesehen: unbekannte Welten fuer
mich...
Schoenen Gruss
Robbi
Wir sollten einen Friedhof für tote Netze und Technologien einrichten.
Mailboxen, FidoNet, MausNet, de.* und jetzt auch noch BTX. Mögen sie in
Frieden ruhen.
Gruß,
Hendrik
> Als Btx-Teilnehmer seit Januar 1990, mittlerweile also mehr
> als zehn Jahre, davon über acht als Btx-Anbieter, erfüllt mich
> das mit reichlich Wehmut, daß es jetzt offensichtlich mit dem
> alten Btx-Dienst zu Ende geht.
Als Konsument aergere ich mich seit 1990 ueber kostenpflichtige
Seiten und den von vornherein veralteten Standard: Jede stinkige
kleine Mailbox war da besser, das Internet sowieso.
Gruss aus Husum.
Hermann
--
Hermann Busch, Am Schulwald 11, D-25813 Husum
Voice: +49 4841 9331-3 * GSM: +49 170 2771616
Fax: +49 4841 9331-4 * Mail: bu...@netcall.de
WWW: http://home.t-online.de/home/busch.husum
>Wir sollten einen Friedhof für tote Netze und Technologien einrichten.
>Mailboxen, FidoNet, MausNet, de.* und jetzt auch noch BTX. Mögen sie in
>Frieden ruhen.
Ich stifte noch CompuServe und weise auf meine Trauerseite hin:
http://www.bruhaha.de/CompuServe.html
(F'up2 datu)
Dieter
--
Dieter Brügmann, Berlin * die...@bruhaha.de * http://www.bruhaha.de/
DAS DURCHEINANDER - WIE TROESTLICH - IST MEISTENS AUCH EIN
MITEINANDER.
(Disclaimer: http://www.bruhaha.de/disclaimer.html)
In de.comm.provider.t-online Hendrik Mans <hen...@mans.de> wrote:
> Wir sollten einen Friedhof für tote Netze und Technologien einrichten.
> Mailboxen, FidoNet, MausNet, de.* und jetzt auch noch BTX. Mögen sie in
> Frieden ruhen.
Wie aus gewoehnlich gut informierten Quellen verlautet, wird
de.* noch kuenstlich beatmet.
Gruss
Heinz-Werner
Hendrik Mans wrote:
> Wir sollten einen Friedhof für tote Netze und Technologien einrichten.
> Mailboxen, FidoNet, MausNet, de.* und jetzt auch noch BTX. Mögen sie in
> Frieden ruhen.
Fido ist nicht tod. Ich polle nicht mehr täglich sondern nur noch
einmal alle zwei Wochen, aber es gibt noch viele Teilnehmer.
Im Dezember habe ich 10 Jähriges Fido-Point-Jubiläum.
Hier einige Bilder von Treffen an denen ich nicht war:
http://www.lemmiweb.de/bbachcon/
http://www.fidocon.de/
tschüss
CEPT ist nicht ANSI. Das sind zwei grundverschiedene Dinge.
On Tue, 18 Jul 2000 04:14:02 +0200, Hendrik Mans <hen...@mans.de>
wrote:
>Wir sollten einen Friedhof für tote Netze und Technologien einrichten.
>Mailboxen, FidoNet, MausNet, de.* und jetzt auch noch BTX. Mögen sie in
>Frieden ruhen.
Fidonetz lebt!!!! ... noch!
--
MfG,
Shinji
> Wenn man irgendwann das Internet einstampfen
> sollte, kann ich mir immer noch die letzte Version von
> Netscape aufbewahren und meine HTML-Dateien
> ansehen.
das wird wenig nutzen. :-( Es ist leider mit der Haltbarkeit moderner
Technik nicht mehr sehr weit her. Das Problem kennen alle Leute, die
z.B. versuchen, alte (veraltete) Hardware zum Laufen zu bekommen, oder
am Laufen zu halten.
Das fängt mit dem Problem an, heute noch Dokumentation dafür zu
erhalten, Datenträger sond oft nicht mehr zu kaufen (oder inzwischen
Sauteuer), Betriebssysteme sind nicht mehr erhältlich und Ersatzteile
gibt es sowieso nicht mehr. Systeme mit Festplatten (die ja eigentlich
relativ neu sind) sind davon besonders hart betroffen.
Einzig die Folkloristen, die auf Emulation der alten Hardware setzen,
anstelle Mühsam das originla zu pflegen, sind von diesen
Hardwaredefeknten nicht ganz so betroffen.
> Weiß jemand, wie technische Museen, die ja auch
> Kommunikationstechnik ausstellen, mit Btx umgehen? Als ich vor
> einigen Jahren in Berlin im Museum für Verkehr und Technik war, habe
> ich dort auch ein funktionsfähiges öffentliches Btx-Gerät
> vorgefunden, wie es zu Zeiten der Bundespost auch in zahlreichen
> Postämtern zur kostenlosen Benutzung zur Verfügung stand.
Fährt nicht auch in jedem ICE ein BTX-System mit?
> Tja, und nun verschwinden plötzlich die
> technischen Systeme, mit denen man sich
> jahrelang identifiziert hat und mit denen man
> quasi großgeworden ist ... seufz ...
Heul, heul, heul. Das Leben ist wirklich grausam, ich muss das auch
gerade bei diesem Thema immer wieder erfahren.
73, Mario
--
Mario Klebsch ma...@klebsch.de
PGP-Key available at http://www.klebsch.de/public.key
Fingerprint DSS: EE7C DBCC D9C8 5DC1 D4DB 1483 30CE 9FB2 A047 9CE0
Diffie-Hellman: D447 4ED6 8A10 2C65 C5E5 8B98 9464 53FF 9382 F518
>Als Konsument aergere ich mich seit 1990 ueber kostenpflichtige
>Seiten und den von vornherein veralteten Standard: Jede stinkige
>kleine Mailbox war da besser, das Internet sowieso.
1990 sah das Internet aber noch ganz anders aus, als heute. Da gab es
z.B. noch kein WWW und auch keine millionen unnützer Domains, die als
einzigen Rechner einen mit Namen www beinhalten.
Dafür hat damals Gopher noch gelebt, jeder Teilnehmer hatte eine
eigene statische IP-Addresse und eine 64KBit-Leitung hatte damals noch
genug Bandbreite für weit über 1000 Benutzer.
Ja, das Internet war damals wirklich noch besser... :-)
Mario Klebsch schrieb in news:4ce1l8...@ds9.klebsch.de:
>Fährt nicht auch in jedem ICE ein BTX-System mit?
Hm, Du verwechselst das aber nicht mit dem Bildschirm, der Dir über die
Geschwindigkeit, Ausstiegsseite usw. informiert? Mir ist das nicht bekannt,
aber um diese Frage zu klären, gebe ich mal in die Eisenbahnergruppe.
f'up2 debe
Gruß
Andreas
--
"Wir geben nichts!"
T-Online-Team am 15.07.00 in t-online.talk.allgemein
ICQ: 78248041
http://www.pothe.de * http://www.modellbahnverwaltung.de
Olaf Titz schrieb in news:8l1qga$2...@bigred.inka.de...
>Bloß: wie viele solche unbedarften Benutzer
>gibt es überhaupt noch? Die könnten sich heutzutage nicht mal mehr
>eine Fahrkarte für die Straßenbahn ziehen.
Puh, die gibts heute noch eine ganze Menge, wenn das auch in den seltensten
Fällen die klassischen PC-Nutzer sind.
Ich denke da nur an die alten Omas*, die einen ständig am Bahnhof am
Fahrkartenautomaten um Hilfe bitten, weil sie mit den vierstelligen
Zahlencodes für den Zielort und die Rückfahrkarte etc. nicht zurecht kommen.
Oder um bei Deinem Beispiel zu bleiben um sich am Automaten in Hannover eine
Üstra-Fahrkarte zu kaufen.
*nein, das ist nicht ab- oder bewertend gemeint, aber bei älteren Leuten ist
der Prozentsatz von Absolutnichttechnikern am höchsten.
Gruß
Andreas
BTW: Es wäre sehr schön, wenn Du Followup-To auch anzeigst und nicht einfach
nur setzt. F'up2p (ich lese in dafc nicht, außerdem dürfte es auch dort OT
sein).
"Daniel A. Rehbein" <daniel....@berghofen.de> wrote in message
news:39737C62...@berghofen.de...
> Hallo,
>
> heute habe ein Kündigungsschreiben von der T-Online International AG
> erhalten: blah, blah ,...............
>
> Es wird auch hoechste Zeit das dieser Schwachsinn eingestellt wird. Man
hat
> genug Geld in eine von Anfang an schlecht durchdachte Anwendung
> verschwendet.
> Wer hat das wohl alles mitbezahlt ? UNMUT !
> Aber wenn du traurig bist warum greifst du nicht zu den guten alten
Trommeln
> ? Gottseidank gibt es noch so etwas wie FORTSCHRITT !
> Ueber so einen Beitrag habe ich U N M U T !
> Gruss
> Unmut
>
>
Olaf Titz <ol...@bigred.inka.de> wrote:
> Heute liegen die Randbedingungen doch "etwas" anders. Nicht nur die
> technischen Grundlagen von BTX sind veraltet, sondern auch die
> UI-designerischen. Vielleicht mag immer noch die Regel gelten, "eine
> Tastatur mit 12 Tasten muss reichen, für den unbedarften Benutzer sind
> das eh schon 11 zu viel". Bloß: wie viele solche unbedarften Benutzer
> gibt es überhaupt noch? Die könnten sich heutzutage nicht mal mehr
> eine Fahrkarte für die Straßenbahn ziehen.
Wenn ich mich recht entsinne, hatte das erste Btx-Gerät, an dem ich je
saß (eine Kombination aus Telefon und Bildschirmtext-Terminal), sehr
wohl mehr als zwölf Tasten. Von der Größe dieser Tasten mal abgesehen
(Mäuseklavier), war das durchaus eine normale Tastatur. Aber: Das Ding
war in der Tat einfacher zu bedienen als ein heutiger PC, eben weil es
auf wenige Funktionen zugeschnitten war und sich nicht x Programme,
Erweiterungen usw. in die Quere kommen konnten :-)
Als Btx dann mehr und mehr an Computern genutzt wurde, wurde diese
"Einfachheit" natürlich zum Bremsklotz. Heute trauert wohl kaum jemand
der CEPT-"Oberfläche" nach. Aber warum ist denn Teletel in Frankreich,
mit den Minitel-Geräten, die nicht viel anders aussahen/-sehen als jener
oben erwähnte Kasten, so ein großer Erfolg gewesen? Neben Faktoren wie
Preis, Marketing usw. dürfte wohl auch die relativ leichte Bedienbarkeit
der Minitels zu ihrer enormen Popularität beigetragen haben ...
Tschüs,
Christian
wieso klein = stinkig?
also klein = schlecht!
Komische Ausdrucksweise.
A.
--
für PGP - Public Key RSA klick hier drauf
mailto:Andrea...@t-online.de?subject=pgpkey
Wer immer sagt, daß der Klügere nachgeben soll, sollte sich nicht wundern,
daß die Dummen die Welt regieren!
> > Wenn ich mir so anschaue, wie meine Mutter versucht, mit
> > der Maus klarzukommen und im Internet die diversen
> > Fenster und Buttons zu bedinen, dann komme ich immer
> > noch zu der Überzeugung, daß Bildschirmtext das
> > benutzerfreundlichste Online-System war, was es bisher gab.
>
> "Benutzerfreundlich" ist nicht wohldefiniert, solange man nicht die
> Anforderungen seitens des Benutzers spezifiziert.
> Heute liegen die Randbedingungen doch "etwas" anders. Nicht nur die
> technischen Grundlagen von BTX sind veraltet, sondern auch die
> UI-designerischen. Vielleicht mag immer noch die Regel gelten, "eine
> Tastatur mit 12 Tasten muss reichen, für den unbedarften Benutzer sind
> das eh schon 11 zu viel". Bloß: wie viele solche unbedarften Benutzer
> gibt es überhaupt noch? Die könnten sich heutzutage nicht mal mehr
> eine Fahrkarte für die Straßenbahn ziehen.
Alleine die Tatsache, daß im Internet plötzlich englischsprachige
Fehlermeldungen kommen, daß Fenster mit Javascript-Fehlermeldungen
aufpoppen oder Links in einem im Hintergrund befindlichen Fenster
geladen werden, macht es Nicht-Computererfahrenen nicht gerade
einfach.
Bei meiner Mutter merke ich die Schwierigkeit im Umgang mit
dem Computer alleine an der Maus-Bedienung. Da hat sie
überhaupt kein Feeling für. Wenn ich ihr erkläre, daß sie einen
Doppelklick machen muß, dann macht sie nacheinander zwei
Einzelklicks. Wenn ich ihr erkläre, daß sie die zwei Klicks
unmittelbar nacheinander machen muß, drückt sie so heftig
auf die Maus, daß sie den Mauszeiger über den halben
Bildschirm schiebt. Schließlich hält sie die Maus mit der
linken Hand fest und klickt mit der rechten.
Wenn sie eine gerade empfangene E-Mail anklicken will,
klickt sie ein wenig zu hoch und erwischt dabei die
Spaltenüberschrift "Betreff". Plötzlich ist die E-Mail
weg und ganz andere E-Mails sind erschienen (Klar,
die Mails wurden alphabetisch nach dem Betreff sortiert).
Dann weiß meine Mutter überhaupt nicht mehr, was
passiert ist und was sie nun tun muß. (Wenn ich nicht
gerade bei ihr bin und das life mitbekomme, sind das
typische Fälle, wo sie mich anruft und sagt "Daniel, mein
Computer funktioniert nicht mehr. Ich kann keine
E-Mails mehr abrufen").
Auch die Unterscheidung zwischen dem Mauszeiger
und den Cursor bereitet ihr Schwierigkeiten. Wenn der
Mauszeiger sich in einem Word-Dokument befindet,
sieht der genauso aus die der Cursor. Und mir ist es so
recht bisher noch nicht gelungen, ihr zu erklären, daß
Mauszeiger und Cursor zwei unterschiedliche Dinge sind :-(
Mit Drag & Drop oder dem Vergrößern/Verkleinern
und Umherschieben von Fenstern kommt sie natürlich
gar nicht klar.
Deswegen bin ich der Überzeugung, daß ein
Informationssystem, was rein über Tastaturbedienung
auskommt und was keine Fenstertechnik verwendet,
für Nicht-Computer-Fachleute wesentlich leichter zu
bedienen ist.
Wobei ich übrigens glaube, daß die Unterscheidung
zwischen Anschluß- und Teilnehmerfreizügigkeit
und das System der Regionalbereiche zwei erhebliche
Minuspunkt in der sonst recht einfachen Bedienung
von Bildschirmtext sind/waren.
BTW: Zum Thema Fahrkartenautomaten: Die sind
in der Tat mit heutiger Technik schwer zu bedienen.
Da sieht man z.B. auf den modernen Geräten mit
Bildschirm ein Fenster "Der Start eines Dienstes
schlug fehl. Bitte überprüfen Sie das Ereignisprotokoll",
aber es ist keine Maus dabei, um die OK-Taste zu
drücken. Oder der Automat ist offensichtlich
direkt beim Booten hängengeblieben, denn der
Bildschirm zeigt die Meldung "Keyboard Error.
Press F1 to resume"
Wenn man mal den Regionalteil der Zeitung
aufschlägt, findet man durchaus des öfteren mal
Artikel oder Leserbriefe über verweifelte
erfolglose Versuche unbedarfter Kunden, den
neuen Fahrausweisautomaten der Bahn AG
einen Fahrschein (und insbesondere einen
Fahrschein für die gewünschte Verbindung) zu
entlocken
>Hier einige Bilder von Treffen an denen ich nicht war:
>http://www.lemmiweb.de/bbachcon/
>http://www.fidocon.de/
Da hast du eindeutig einiges verpasst. (Allerdings sollte man manche Fotos
wirklich nicht der Oeffentlichkeit zeigen...)
Bye
Rick
--
"... und es kam schlimmer!"
> Bei meiner Mutter merke ich die Schwierigkeit im Umgang mit
> dem Computer alleine an der Maus-Bedienung. Da hat sie
> überhaupt kein Feeling für.
(...)
Genau das habe ich bei meiner Mutter auch festgestellt und
bin zu derselben Ueberzeugung gekommen:
> Deswegen bin ich der Überzeugung, daß ein
> Informationssystem, was rein über Tastaturbedienung
> auskommt und was keine Fenstertechnik verwendet,
> für Nicht-Computer-Fachleute wesentlich leichter zu
> bedienen ist.
Nach dem Umstieg auf ein rein textbasiertes Interface (Linux Console
ohne X), klappt es jetzt wunderbar mit mails, news und irc.
WWW mag sie eh nicht. Da sagte sie nur veraechtlich "Bunte Werbebildchen
angucken" dazu. Recht hat sie :-)
Sie schreibt im Schnitt pro Tag 10 Mails bzw Postings. Nicht schlecht fuer
62 jaehrige ohne jegliche EDV-Vorbildung und englisch-Kentnisse :-)
--
\ Ulli Horlacher \ fram...@moep.bb.bawue.de \ SAFT://saft.to/framstag \
\ "We don't brake for SPAMmers - BO-FH 666" \
"Daniel A. Rehbein" <daniel....@berghofen.de> schrieb:
[Amüsante Beschreibung der Schwierigkeiten deiner Mutter]
und du glaubst wirklich, deine Mutter wäre mit CEPT besser
zurechtgekommen? ;-)
Ein Grossteil der User hatte damals im elektronischen CEPT-
Labyrinth aufgrund der nicht intuitiven Bedienbarkeit sein
virtuelles Leben verloren. :-)
Das war doch ein einziger Krampf!
Wenn ich an die CEPT-TOL Foren zurückdenke, dann sahen die
meisten Nachrichten dort so aus:
-------------------------------------
Hallo Leute, ich wollte
ollte
te
*#
*#
*#*#*#*#*#*#*#*#
---------------------------------
oder gleich so:
------------------------------------------------------
*# (Was wollte der Autor uns hiermit sagen? :-))
--------------------------------------------------
Oft wurde mitten im Satz die Ende-Taste gedrückt,
in der Annahme, man könnte damit den Cursor an
das Zeilenende setzen, aber ein CEPT-Eingabefeld
ist nun mal keine Textverarbeitung, die Nachricht
wurde dann natürlich mittendrin verstümmelt abgeschickt.
Die Beispiele könnte ich endlos fortsetzen.
Diesem Mist trauerst du nach? ;-)
Gruss hpm
> Bei meiner Mutter merke ich die Schwierigkeit im Umgang mit
> dem Computer alleine an der Maus-Bedienung. Da hat sie
> Deswegen bin ich der Überzeugung, daß ein
> Informationssystem, was rein über Tastaturbedienung
> auskommt und was keine Fenstertechnik verwendet,
> für Nicht-Computer-Fachleute wesentlich leichter zu
> bedienen ist.
>
Unmut? Ist das Dein Nachname? Und wieso quotest Du Dich selbst? Warum
das Geschrei und warum hast Du das Posting von Daniel nicht verstanden?
Allerhand Fragen
Dierk
--
|----+----|----+----|----+----|----+----|----+----|----+----|----+----|--<
0 : 1 : 2 : 3 : 4 : 5 : 6 : 7
>wieso quotest Du Dich selbst? Warum das Geschrei und warum hast
>Du das Posting von Daniel nicht verstanden?
Warum crosspostest Du ohne F'Up2? ;-)
Youssarian
Hallo Daniel,
>
> heute habe ein Kündigungsschreiben von der T-Online International AG
> erhalten: Man kündigt an, daß der Dienst "Bildschirmtext" stufenweise
> eingestellt wird und kündigt mir deswegen meinen Zugang, der mit
> einer Anschlußbox (DBT-03) und darin eingebauter Anschlußkennung
> arbeitet zum 31.10.2000 - man bietet mir einen Neuvertrag für die
> Internet-Dienste von T-Online an.
Ach Gott, mein altes DBT-03 ist schon längst den Weg alles Irdischen
gegangen.
> Als Btx-Teilnehmer seit Januar 1990, mittlerweile also mehr als
> zehn Jahre, davon über acht als Btx-Anbieter, erfüllt mich das mit
> reichlich Wehmut, daß es jetzt offensichtlich mit dem alten Btx-
> Dienst zu Ende geht.
Naja Wehmut, ich weiß nicht.
Immerhin war damals das Online-Sein verdammt teuer. Ich erinnere mich eher
mit Grausen an meine Telefonrechnungen von Damals.
>
> Während heute im Internet fast jetzt eine eigene Homepage
> hat, waren es damals in Btx eine Handvoll Leute, die sich mit
> eigener Leitseite präsentierten -
Ja, an Deine Seiten erinnere ich mich auch noch gut.
Aber auch an deine Präsenz in noch diversen anderen Foren - als Gast :-).
> Später habe ich mir
> auch mal das Btx-TV-Set gekauft, das ich immer noch ab und
> zu mal hervorkrame und an den Fernseher anschließe.
Und wo man innerhalb kürzester Zeit keine Buchstaben mehr auf der Tastatur
sah und nur noch im Blindflug tippte.
> Da hat man jahrelang einem technischen System die
> Treue gehalten, hat sich von anderen dafür auslachen
> lassen, daß man Teilnehmer eines Dienstes war, den
> kaum jemand kannte, und nun wird der Dienst einfach
> schrittweise eingestellt :-(
Fortschritt gehört nun mal zum täglichen Leben.
Offensichtlich ziehst Du es vor, in einem kleinen (damals noch elitären)
Kreis, vor Dich herzutickern.
Dann wundert es mich, daß Du Dich trotzdem im Internet, sogar mit eigener
Homepage, tummelst.
> Tja, und nun verschwinden plötzlich die
> technischen Systeme, mit denen man sich
> jahrelang identifiziert hat und mit denen man
> quasi großgeworden ist ... seufz ...
Ich bin damit alt geworden. trotzdem jammere ich nicht herum, sondern mache
den neuen Fortschritt einfach mit. Ich genieße die neuen Möglichkeiten, die
er uns bietet und freue mich, daß ich es durch Möglichkeiten wie Flatrates
und billigen Webspace auch noch bezahlen kann.
Die BTX-Zeit war eine kleine Welt für sich, ich weiß, der Teilnehmerkreis
war überschaubar und viele Leute kannte man auch persönlich.
Aber es ist vorbei. Jammern hilft nicht. Mit ca. 30 Jahren (bist Du doch
jetzt etwa, oder?) solltest Du nach vorne schauen und nicht nach hinten.
Gruß Ebba
(alias Semiramis aus dem alten BTX :-)
Xerox-Labs hatten eine drei Tasten Mäuse. Die rechte Taste war
kontextsenistive Hilfe, die Mittlere Ausführen und die Linke Markieren.
Mit der Einführung der MS-2-Tasten-Maus wurde von MS die Funktion der
mittleren Taste auf den Doppelklick gemapped.
Da die amerikanische Regierung ein Antibenachteiligungsprogramm für
Behinderte hat, und auch in Deutschland sowas gemacht wird, gibt es ein
Förderprogramm, eine technische Vorrichtung zu schaffen, die den Doppelklick
duch einen Einfachklick auf der mittleren Maustaste ersetzt.
Maustreiber für drei Tasten Mäuse existieren.
>> Gruss
>> Unmut
>
>Unmut? Ist das Dein Nachname? Und wieso quotest Du Dich selbst? Warum
>das Geschrei und warum hast Du das Posting von Daniel nicht verstanden?
>
>Allerhand Fragen
...nur *eine* Antwort: DAU!
(F'up2 datu)
Dieter
--
Dieter Brügmann, Berlin * die...@bruhaha.de * http://www.bruhaha.de/
ON A DISPLAY OF "I LOVE YOU ONLY" VALENTINE CARDS: NOW AVAILABLE IN
MULTI-PACKS.
(Disclaimer: http://www.bruhaha.de/disclaimer.html)
Soviel zum Thema "Einfachere Bedienung moderner Newsreader" ;-)
Letztendlich kann ein einfaches System viele Vorteile bringen.
Wenn ein System nur z.B. von einer shell aus zu bedienen ist,
dann exitieren klar definierte Befehle, um das Programm zu
steuern. Wenn man für das Verfassen einer mail einen richtigen
ASCII Editor verwenden kann werden solche verstümmelten postings,
wie Du sie beschrieben hast vermieden. "vi" z.B. ist nach recht
kurzer Eingewöhnung sehr einfach und bequem zu bedienen, auch
wenn ein Benutzer vieleicht am Anfang mit einem dieser
"Kurzübersicht vi" Anleitungen vor dem Bildschirm sitzt.
Word o.ä. ist dagegen so komplex, dass viele noch nicht einmal
wissen, wie man einfachste Dinge macht und sich das Handbuch
(sofern überhaupt vorhanden, schließlich ist das Programm ja
intuitiv bedienbar ;-) ) noch nicht einmal anschauen, weil es
viel zu aufgebläht und unübersichtlich scheint.
mfg
Dennis
--
Kleines Lexikon der Computerwerbung:
"integriert"
minderwertige Einzelteile vereint in einem katastrophalem Ganzen
Bei den ursprünglichen Xerox-Mäusen waren die drei Tasten *quer*
angeordnet und nach Farben benannt (auch, wenn sie gar nicht bunt
waren).
Tschüss, Florian
"Andreas Pothe" <po...@gmx.de> writes:
> Olaf Titz schrieb in news:8l1qga$2...@bigred.inka.de...
>
> >Bloß: wie viele solche unbedarften Benutzer gibt es überhaupt
> >noch? Die könnten sich heutzutage nicht mal mehr eine Fahrkarte
> >für die Straßenbahn ziehen.
>
> Puh, die gibts heute noch eine ganze Menge, wenn das auch in den
> seltensten Fällen die klassischen PC-Nutzer sind.
> Ich denke da nur an die alten Omas*, die einen ständig am Bahnhof
> am Fahrkartenautomaten um Hilfe bitten, weil sie mit den
> vierstelligen Zahlencodes für den Zielort und die Rückfahrkarte
> etc. nicht zurecht kommen.
\begin{rant}
Diese Geschichte mit den Zahlencodes ist aber auch wahrlich eine
Unsitte. Jeder OePNV-Verbund denkt sich da etwas neues aus, und wenn
man neu in einer Region ist und vom Flieger her schnell die naechste
S-Bahn oder wasauchimmer erwischen muss, steht man erstmal vor so
einem daemlichen Automaten und muss so ein Bedienkonzept erlernen.
Bisschen doof, wenn in zwei Minuten der Anschluss faehrt und man den
Bahnsteig noch finden muss.
Nun halte ich mich ja noch fuer ne eher technische, aber wenn ich
mir dann noch vorstelle, dass da Leute davorstehen, die es nicht so
leicht haben, aus irgendwelchen -- ueblicherweise noch suboptimal
formulierten -- Anleitungen abstrakterer Art schlau zu werden, denke
ich mir doch, dass das einfach nicht kundenorientiert ist. Das User
Interface "Fahrkartenschalter" der Marke "einmal Friedrichsteiner
Strasse und zurueck, bitte" ist da doch sehr viel adaequater. Aber
das zaehlt ja heute nicht mehr.
\end{rant}
--
Juergen Nickelsen
> \begin{rant}
> Diese Geschichte mit den Zahlencodes ist aber auch wahrlich eine
> Unsitte. Jeder OePNV-Verbund denkt sich da etwas neues aus, und wenn
> man neu in einer Region ist und vom Flieger her schnell die naechste
> S-Bahn oder wasauchimmer erwischen muss, steht man erstmal vor so
> einem daemlichen Automaten und muss so ein Bedienkonzept erlernen.
Da sind die Schweizer irgendwie fortschrittlicher: Auf deren Automaten
muß man die Postleitzahl des Zielortes eingeben. Für denselben Ort
tippt man also an jedem Automaten dieselben Ziffern. Möchte man ins
Glattzentrum, klappt beispielsweise "8301" immer oder gar nicht (wenn
es außerhalb der Reichweite ist), auch wenn es noch extra Zonentasten
gibt, der Automat von einem privaten Transporteur aufgestellt wurde
oder sonstige "andersartige" Bedingungen gelten.
Pascal
--
Unix, Pascal Gienger, Steinstr. 21 /\ 12 .rtsnietS ,regneiG lacsaP ,xinU
Networx 78467 Konstanz / \ znatsnoK 76487 xrowteN
& WWW fin...@bluewin.de / \ ed.niweulb@essenif WWW &
T: +49 7531 52709, F: 52739 / \ 93725 :F ,90725 1357 94+ :T
>Diese Geschichte mit den Zahlencodes ist aber auch wahrlich eine
>Unsitte. Jeder OePNV-Verbund denkt sich da etwas neues aus, und wenn
>man neu in einer Region ist und vom Flieger her schnell die naechste
>S-Bahn oder wasauchimmer erwischen muss, steht man erstmal vor so
>einem daemlichen Automaten und muss so ein Bedienkonzept erlernen.
Richtig spannend wird es, wenn der Fahrkartenautomat auch karten für
den regionalen Verkehrsverbund verkauft, aber deren Ausdrucksweise
nicht benutzt. Versuch mal eine Zwei-Zonen-Karte zu kaufen, wenn der
Fahrkartenautomat nichts von Zonen weiss. :-(
Nichts für ungut,wenn ich mich da mal einmische.
Sollte es wirklich der Fall sein dass Sie seit der damaligen 1200 er
(1,2k bps) Zeit Ihr DBT-03 auch heute noch nutzen,haben sie die
Telekom mehr als Reich gemacht.
Seit 1993 wurde doch schon der Cept Standart auf wenigstens 2400 bps
umgestellt.Damals hab ich mich von meinem DBT-03 getrennt und mir ein
schnelleres Modem gekauft.
Der Heutige Standart by ISDN (7,8 k bps) ist zwar zum heutigen Stand
der Technik auch nicht mehr der schnellste aber immer noch ein X-mal
schneller als ein DBT-03.Das gilt auch für´s Banking..
Also trennen Sie sich (auch mit einer Träne ) von Ihrem immer
funktionierenden DBT-03-!!!
Lieber Herr Rehbein.
Es gibt einfach Zeiten in denen man sich auch, wenn es schwer fällt
man (frau) sich einfach mal von seiner liebgewonnenen Hardware und
Software trennen muss.
BTX ist leider TOD
Ist einfach so.
Gruss Klaus M
>Hallo,
>
> heute habe ein Kündigungsschreiben von der T-Online International AG
> erhalten: Man kündigt an, daß der Dienst "Bildschirmtext" stufenweise
> eingestellt wird und kündigt mir deswegen meinen Zugang, der mit
> einer Anschlußbox (DBT-03) und darin eingebauter Anschlußkennung
> arbeitet zum 31.10.2000 - man bietet mir einen Neuvertrag für die
> Internet-Dienste von T-Online an.
>
> Als Btx-Teilnehmer seit Januar 1990, mittlerweile also mehr als
> zehn Jahre, davon über acht als Btx-Anbieter, erfüllt mich das mit
> reichlich Wehmut, daß es jetzt offensichtlich mit dem alten Btx-
> Dienst zu Ende geht.
>
> Während heute im Internet fast jetzt eine eigene Homepage
> hat, waren es damals in Btx eine Handvoll Leute, die sich mit
> eigener Leitseite präsentierten - ständig begleitet von der
> Unsicherheit, ob die Bundespost bzw. Telekom mangels großer
> Teilnehmerzahlen Btx irgendwann einstellen würde oder die
> Gebühren drastisch hochsetzen würde (Mitte der 90er
> waren mal mehrere Tausend Mark monatliche Grundgebühr
> für eine bundesweite Btx-Leitseite in der Diskussion).
>
> Angefangen habe ich mit einem C64 und dem Btx-Decodermodul II.
> Das konnte durch einen eigenen Graphikchip und separaten
> Videoausgang die kompletten 4096 Farben und alle Zeichen
> des CEPT-Standard darstellen. Da habe ich mir dann zur
> Gestaltung meiner Btx-Seiten mühsam rausgesucht, welche
> ESC-, CSI- und US-Sequenzen sowie weitere Steuerzeichen
> man zur Gestaltung des Layouts braucht. Später habe ich mir
> auch mal das Btx-TV-Set gekauft, das ich immer noch ab und
> zu mal hervorkrame und an den Fernseher anschließe.
>
> Wenn ich mir so anschaue, wie meine Mutter versucht, mit
> der Maus klarzukommen und im Internet die diversen
> Fenster und Buttons zu bedinen, dann komme ich immer
> noch zu der Überzeugung, daß Bildschirmtext das
> benutzerfreundlichste Online-System war, was es bisher gab.
>
> Da hat man jahrelang einem technischen System die
> Treue gehalten, hat sich von anderen dafür auslachen
> lassen, daß man Teilnehmer eines Dienstes war, den
> kaum jemand kannte, und nun wird der Dienst einfach
> schrittweise eingestellt :-(
>
> Wenn man irgendwann das Internet einstampfen
> sollte, kann ich mir immer noch die letzte Version von
> Netscape aufbewahren und meine HTML-Dateien
> ansehen. An die alten CEPT-Seiten, die ich als
> Anbieter ins Bildschirmtext-System eingespeist hatte,
> komme ich aber nicht mehr so einfach heran, weil
> zu deren Funktionalität die Btx-Technik notwendig ist.
>
> Immerhin habe ich meine alten CEPT-Seiten in Form
> von statischen GIF-Bildern gerettet:
> http://bildschirmtext.rehbein.net
>
> Aber was wird aus den Bundespost-eigenen Btx-
> Programmen wie das Mosaik-Programm (Btx-
> Seite *199999#), mit dem man Mitte der 80er
> die Graphik- und Bewegtbildfunktionalitäten des
> neuen CEPT-Standards demonstrierte? Oder mit
> dem sehr schön gemachten Btx-Gestaltungsprogramm
> D.E.I.N.S. (Seite *191919#) oder der Btx-Fiebel,
> wo ein kleiner Junge mit Zahnlücke in Sprechblasen
> die Bedienung von Btx erklärt (Seitennummer ist
> auch irgendwas mit 19 am Anfang)? - Weiß
> jemand, wie technische Museen, die ja auch
> Kommunikationstechnik ausstellen, mit Btx
> umgehen? Als ich vor einigen Jahren in Berlin
> im Museum für Verkehr und Technik war, habe
> ich dort auch ein funktionsfähiges öffentliches
> Btx-Gerät vorgefunden, wie es zu Zeiten der
> Bundespost auch in zahlreichen Postämtern
> zur kostenlosen Benutzung zur Verfügung
> stand. Was wird demnächst dort auf dem
> Bildschirm des Btx-Geräts im Museum für
> Verkehr und Technik zu sehen sein?
>
> Und damit nicht genug - Ende des Jahres wird
> auch noch das Funktelephonnetz C abgeschaltet.
> Dann darf ich meine schönen großen Klötze
> nicht mal mehr einschalten. Im C-Netz bin ich
> Kunde geworden, als der Gerätpreis gerade
> die Schwelle von Tausend Mark unterschritten
> hatte. Und ich bin dann zum Fernmeldeamt
> gegangen und habe gesagt "Ich möchte, daß
> bei meinem Telephonbucheintrag nicht 'Kfz'
> steht, wie bei den anderen C-Netz-Teilnehmern,
> sondern 'Fahrrad'". Und so geschah es auch -
> und steht auch heute noch so drin.
>
> Meine Kommilitonen an der Uni haben mich alle
> schräg angeguckt, weil ich ein Mobiltelephon
> hatte. Der Fahrradhändler, den ich nach einer
> Halterung gefragt habe, hat mir gesagt "Schmeiß
> das Ding weg, dann bist Du frei.".
>
> Tja, und nun verschwinden plötzlich die
> technischen Systeme, mit denen man sich
> jahrelang identifiziert hat und mit denen man
> quasi großgeworden ist ... seufz ...
>
> Soviel zum Thema "Einfachere Bedienung moderner Newsreader" ;-)
Dass der kommen musste, war mir klar, zusätzlich noch die
Crossposterei übersehen, kein guter Tag. ;-)
> "vi" z.B. ist nach recht
> kurzer Eingewöhnung sehr einfach und bequem zu bedienen, auch
> wenn ein Benutzer vieleicht am Anfang mit einem dieser
> "Kurzübersicht vi" Anleitungen vor dem Bildschirm sitzt.
ACK, genau das galt auch für die Bedienung des CEPT-Forums,
trotzdem kam ein erstaunlich grosser Prozentsatz nicht damit
zurecht, es gab sogar einige Dauerschreiber, die es tatsächlich
niemals lernten. Die Beiträge in Newsgruppen sehen da im Allgemeinen
doch lesbarer aus, wenn man meinen Beitrag mal ausklammert. ;-)
Gruss hpm
> Ach Gott, mein altes DBT-03 ist schon längst den Weg alles Irdischen
> gegangen.
Naja, ich habe eine ausgeprägte Anhänglichkeit und
Sammlerleidenschaft ;-)
> Immerhin war damals das Online-Sein verdammt teuer. Ich erinnere mich eher
> mit Grausen an meine Telefonrechnungen von Damals.
Die Homepage (die bundesweite Btx-Leitseite) natürlich
ebenso. Und Dummerweise hat die Telekom diese Entgelte
auch mit der Einführung von T-Online nicht gesenkt. Da
bekam jeder User erst 1, dann 5, jetzt 10 Megabyte
inklusive, aber für den Anbieter kostete eine
bundesweite Seite mit 22 nutzbaren Zeilen zu je 40
Zeichen (also 880 Zeichen) oder belegbar mit max
1600 Byte Daten (z.B. Telesoftware, KIT-Seiten)
pro Tag 8 Pfennig, pro Monat also 2,40 DM. Auch
der Preis von 30 Pfennig für jede versendete
Mitteilung im Btx-System wird immer noch verlangt,
obwohl im Internet-Bereich die E-Mails kostenlos
sind. :-(
> Dann wundert es mich, daß Du Dich trotzdem im Internet, sogar mit eigener
> Homepage, tummelst.
Jau, und dann auch noch mit richtig vielen ;-)
Ich sage ja nun auch nicht "Btx ist tot und was
anderes mache ich nicht.". Ich beschäftige
mich natürlich mit den aktuellen Techniken
HTML, Java und Javascript und programmiere
Serverseitige Skripte in PHP3. Neulich habe ich
meine erste WML-Page geschrieben.
http://wap.rehbein.net
Vor einigen Jahren (wird so etwa 5 Jahre her sein)
habe ich an der Uni eine Vorlesung "Informationssysteme"
gehört. Da war gerade HTTP und HTML definiert und
es gab mit "Mosaic" den ersten Browser. Da habe
gedacht "tja, jetzt gibt's also wieder einen Anlauf,
ein Online-System publik zu machen. Dabei zeigt die
Erfahrung mit Btx doch, daß Online-Systeme keine
gesamtgesellschaftliche Akzeptanz finden, erst
Recht keine Prognosen von einer Million Teilnehmern
in ein paar Jahren erfüllen."
Nun kam es ja doch anders. Aber mir ist überhaupt
nicht klar, wo der Erfolg der WWW herkommt. Was
hat das WWW anders gemacht als Btx? Eine besonders
gute Öffentlichkeitsarbeit hatte das WWW in seinen
Anfangsjahren doch auch nicht, oder?
> Die BTX-Zeit war eine kleine Welt für sich, ich weiß, der Teilnehmerkreis
> war überschaubar und viele Leute kannte man auch persönlich.
> Aber es ist vorbei. Jammern hilft nicht. Mit ca. 30 Jahren (bist Du doch
> jetzt etwa, oder?) solltest Du nach vorne schauen und nicht nach hinten.
Oha, ich werde wiedererkannt ;-)
Gruß aus Dortmund,
Daniel Rehbein
--
bis dann .......... Dieter
>Wenn BTX stufenweise abgebaut wird, was bedeutet das?
>Ich mache mein Home-Banking über BTX, bedeutet das für mich, dass ich
>das irgendwann nicht mehr machen kann, und die 01910 demnächst tot ist?
Die aktuellen Informationen wurden neulich in der internen Gruppe
t-online.info.aktuell gepostet.
Demnach wird es die Einwahl über 01910 nicht mehr geben. OnlineBanking
über die T-Online-Banking-Software ist von allen Änderungen nicht
berührt.
--
Freundliche Grüße - Wolfgang Schmidhuber
Tarifgrafik zu t-online: www.wschmidhuber.de/tonline
Ja. Container-Zugang? Ist bei mir leider schon lange tot.
mfg manfred
>Nun kam es ja doch anders. Aber mir ist überhaupt
>nicht klar, wo der Erfolg der WWW herkommt. Was
>hat das WWW anders gemacht als Btx?
Das bewusste Missachten aller Kompatibilitätsregeln durch die
Browserhersteller und die Informationsanbieter. Das Web sieht heute
ganz anders aus, als man es sich damals vorgestellt hat.
Manfred Rehbock schrieb:
> > und die 01910 demnächst tot ist?
>
> Ja. Container-Zugang? Ist bei mir leider schon lange tot.
Was ist ein Container-Zugang??
> "Andreas Pothe" <po...@gmx.de> writes:
>> Olaf Titz schrieb in news:8l1qga$2...@bigred.inka.de...
>>
>> >Bloß: wie viele solche unbedarften Benutzer gibt es überhaupt
>> >noch? Die könnten sich heutzutage nicht mal mehr eine Fahrkarte
>> >für die Straßenbahn ziehen.
>>
>> Puh, die gibts heute noch eine ganze Menge, wenn das auch in den
>> seltensten Fällen die klassischen PC-Nutzer sind.
>> Ich denke da nur an die alten Omas*, die einen ständig am Bahnhof
>> am Fahrkartenautomaten um Hilfe bitten, weil sie mit den
>> vierstelligen Zahlencodes für den Zielort und die Rückfahrkarte
>> etc. nicht zurecht kommen.
> \begin{rant}
> Diese Geschichte mit den Zahlencodes ist aber auch wahrlich eine
> Unsitte. Jeder OePNV-Verbund denkt sich da etwas neues aus, und wenn
> man neu in einer Region ist und vom Flieger her schnell die naechste
> S-Bahn oder wasauchimmer erwischen muss, steht man erstmal vor so
> einem daemlichen Automaten und muss so ein Bedienkonzept erlernen.
> Bisschen doof, wenn in zwei Minuten der Anschluss faehrt und man den
> Bahnsteig noch finden muss.
> Nun halte ich mich ja noch fuer ne eher technische, aber wenn ich
> mir dann noch vorstelle, dass da Leute davorstehen, die es nicht so
> leicht haben, aus irgendwelchen -- ueblicherweise noch suboptimal
> formulierten -- Anleitungen abstrakterer Art schlau zu werden, denke
> ich mir doch, dass das einfach nicht kundenorientiert ist. Das User
> Interface "Fahrkartenschalter" der Marke "einmal Friedrichsteiner
> Strasse und zurueck, bitte" ist da doch sehr viel adaequater. Aber
> das zaehlt ja heute nicht mehr.
> \end{rant}
Danke, ich habe mich als AnsonstenEherNichtDAU :-) kaum getraut, Deinen
Vorpostern zu widersprechen. Ich sehe nicht ein dass der Mensch sich
den Automaten anpassen muss - und das der Kauf eines Tickets vom
Flughafen Frankfurt nach Mainz einem Intelligenztest gleicht.
Insbesondere in Zeitdruck ist das derzeitige Interface eine
Zumutung. Nicht das ich nicht schon jemandem geholfen haette,
ein entsprechendes Ticket zu ziehen. Aber dass ich das Konzept verstehe
heisst noch lange nicht dass ich es befuerworte.
--
Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.
- Arthur C. Clarke
>> \begin{rant}
>> Diese Geschichte mit den Zahlencodes ist aber auch wahrlich eine
>> Unsitte. Jeder OePNV-Verbund denkt sich da etwas neues aus, und wenn
>> man neu in einer Region ist und vom Flieger her schnell die naechste
>> S-Bahn oder wasauchimmer erwischen muss, steht man erstmal vor so
>> einem daemlichen Automaten und muss so ein Bedienkonzept erlernen.
> Da sind die Schweizer irgendwie fortschrittlicher: Auf deren Automaten
> muß man die Postleitzahl des Zielortes eingeben. Für denselben Ort
> tippt man also an jedem Automaten dieselben Ziffern. Möchte man ins
> Glattzentrum, klappt beispielsweise "8301" immer oder gar nicht (wenn
> es außerhalb der Reichweite ist), auch wenn es noch extra Zonentasten
> gibt, der Automat von einem privaten Transporteur aufgestellt wurde
> oder sonstige "andersartige" Bedingungen gelten.
Aua. Sollte es inzwischen nicht moeglich sein, den Namen direkt
einzugeben. Ich tippe Wie und der Automat bietet mir Wiesloch und
Wiesbaden an (etwa wie im IE), oder korrigiert Meins zu Mainz, oder...
Ansonsten koennte man auch ueber eine Vereinfachung des Tarifes
nachdenken. Ich komme am Flughafen an, moechte mit der S8 nach
Mainz und waehle S-Bahn einfache Fahrt 1 Erwachsener. Hier muss
man dem Busfahrer genau die Haltestelle sagen, einfache Fahrt
Innenstadt reicht nicht. Aber das gehoert dann eher nach dsv.
Obwohl die PLZ zumindest ein Fortschritt gegenueber dem deutschen
System ist. Beides mutet an als ob es direkt aus der
Rumpelkammer (um nicht Folterkeller zu sagen) der Entwicklung von
Userinterfaces stammt.
> Dafür hat damals Gopher noch gelebt,
wieso damals? wieso hat? gopher gibt's noch...
naja, um ehrlich zu sein, es ist nicht mehr viel übrig vom guten alten
gopher.
um so erstaunlicher, daß alle gängigen browser (netscape, ie, sogar
lynx) nach wie vor gopher verstehen!
wer einen nostalgischen blick zurück werfen will klicke hier:
gopher://gopher.micro.umn.edu:70/
das ist das alte "herz" der gopher welt, und es schlägt noch!
leider funktionieren nicht mehr alle links... ein jammer!
nostalgische grüße,
thomas
> Wenn BTX stufenweise abgebaut wird, was bedeutet das?
Vor ein paar Wochen hat T-Online den "Classic"-Anbietern mitgeteilt,
dass dieser Bereich (also das alte Btx-System) bis Ende 2001
schrittweise abgeschaltet wird. Näheres findest Du in den internen
Newsgruppen von T-Online. Auch einige Infodienste haben darüber
berichtet, z.B. hier:
http://multimedia.hightext.de/aktuell/db/962134472.html
> Ich mache mein Home-Banking über BTX, bedeutet das für mich, dass ich
> das irgendwann nicht mehr machen kann, und die 01910 demnächst tot ist?
Homebanking ist von der Einstellung _nicht_ betroffen. Die Zugangsnummer
allerdings wird sich wohl ändern.
Tschüs,
Christian
> > > und die 01910 demnächst tot ist?
> >
> > Ja. Container-Zugang? Ist bei mir leider schon lange tot.
>
> Was ist ein Container-Zugang??
Es gab in Btx mal den Begriff "Container". Damit wollte die
Telekom Mitte der 90er dem Btx-System neuen Schub verleihen.
Es konnten dann andere Anbieter mit eigenem Marketing Btx-
Anschlüsse verkaufen und die so gewonnenen Kunden auf eine
andere Seite *0# führen. Dies nannte man dann Container. Man
konnte den Container auch so einrichten, daß der Nutzer
nur bestimmte Btx-Angebote aufrufen konnte.
Wenn Du also z.B. (nach der Einführung der Container-
Technik) von 1&1 geworben wurdest, dann bekamst Du statt
der *0# von der Telekom eine *0# von 1&1 präsentiert.
(Ist mittlerweile aber glaube ich nicht mehr so).
Die Anwahl geschah aber davon unberührt immer mit der
Nummer 01910 bzw. Vorwahl + 1910. Ganz früher war es
mal die Bundeseinheitliche Nummer (0)190. Das war,
bevor es die Vorwahl 0190 für den Dienst "Teuer
Anrufen" gab ;-)
Davon, daß der Zugang über eine Anschlußbox gar nicht
mehr geht, steht in dem Schreiben, das ich bekommen
habe, nichts. Immerhin habe ich auch eine Anschlußbox
ohne Kennung. Da kann ich mich über 01910 einwählen
und eine Softwarekennung eingeben.
Meine Kontoführung mache ich überwiegend noch unter
MS-DOS mit dem Decoder XBtx. Mit XBtx habe ich auch
die Screenshots für http://bildschirmtext.rehbein.net
gemacht.
> Aber was wird aus den Bundespost-eigenen Btx-
> Programmen wie das Mosaik-Programm (Btx-
> Seite *199999#), mit dem man Mitte der 80er
> die Graphik- und Bewegtbildfunktionalitäten des
> neuen CEPT-Standards demonstrierte? Oder mit
> dem sehr schön gemachten Btx-Gestaltungsprogramm
> D.E.I.N.S. (Seite *191919#) oder der Btx-Fiebel,
> wo ein kleiner Junge mit Zahnlücke in Sprechblasen
> die Bedienung von Btx erklärt (Seitennummer ist
> auch irgendwas mit 19 am Anfang)?
Ich habe die Btx-Fibel wiedergefunden :-)
Insgesamt gibt also in Btx noch die folgenden drei
Programme, in denen Nostalgiker (wie ich) noch
schwelgen können:
*192019# "Btx-Fiebel", Btx-Lernprogramm
*199999# "Mosaik", Gestaltungsprogramm für Btx
*191919# "D.E.I.N.S", Info-Programm für Btx-Anbieter
Gruß aus Dortmund,
Daniel Rehbein
> bis zum 31.12.2001 wird der Classic-Bereich von T-Online (den
> langjährigen Kunden unter Ihnen sicher noch als "Btx" bekannt)
> stufenweise abgeschaltet werden.
>
> Die erste Stufe betrifft die Nutzer der T-Online-Software 3.0. Ab dem
> 01.08.2000 werden neue T-Online-Kunden, auf Basis der T-Online-Software
> 3.0, ausschließlich über gesicherte IP-Verbindungen (Internet ->
> (T-Online-ClassicGate) in den Classic-Bereich gelangen.
>
> Die ersten, wesentlichen Änderungen werden ab dem 31.10.2000 mit der
> zweiten Stufe wirksam werden.
>
> - Der Btx-Mitteilungsdienst wird abgeschaltet, d.h. ab diesem Zeitpunkt
> können keine T-Online-Mitteilungen (*8#) mehr verschickt oder
> empfangen werden. (Um Nachfragen vorzubeugen: Nein, das hat absolut
> nichts mit dem Dienst "eMail" zu tun. ;-)
>
> - Der Internet-Zugang über die T-Online-Software 1.x (Classic-Internet-
> Gateway mit dem SLIP-Protokoll) wird abgeschaltet. Insbesondere wird
> dann auch mit dem eMail-Client 1.0 der T-Online-Software 1.x der
> Versand und Empfang nicht mehr möglich sein. (Um auch hier Nachfragen
> vorzubeugen: Alle, die die Einwahl über die 0191011 oder andere
> PPP-Zugänge zu T-Online verwenden, sind davon nicht betroffen.)
>
> - Der Zugang zu T-Online mit der Anschlussbox DBT 03 (01910-Zugang)
> wird deaktiviert. Der bisherige 01910-Zugang (DxJ-Zugangsrechner)
> wird bis zur endgültigen Einstellung von T-Online-Classic am
> 31.12.2001 durch eine andere Rufnummer verfügbar gemacht werden.
>
> - Der Abruf der Abrechnungsdaten, die Kennwortänderung und die
> Mitbenutzerverwaltung werden von der bisherigen CEPT-Anwendung
> auf eine Internetanwendung umgestellt.
>
> - T-Online-Classic wird über die noch festzulegende neue Rufnummer oder
> über das T-Online-ClassicGate bis zur endgültigen Einstellung am
> 31.12.2001 weiterhin nutzbar sein.
>
> Die dritte Stufe besteht darin, dass zum 31.12.2001 T-Online-Classic
> insgesamt eingestellt wird und ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zur
> Verfügung steht. Die vorgesehenen Änderungen sind erforderlich, da die
> für den Classic-Zugang verwendete Technik veraltet ist und auch nicht
> mehr ersetzt werden kann. Die Dienste werden durch moderne
> Internettechnik abgelöst. Die Zugänge über 01910 entsprechen nicht mehr
> dem Stand der Technik und den gestiegenen Anforderungen der Kunden.
Gruß aus Dortmund,
Daniel Rehbein
>Insgesamt gibt also in Btx noch die folgenden drei
>Programme, in denen Nostalgiker (wie ich) noch
>schwelgen können:
Och, da gibt's noch mehr Museumsseiten, z.B.
*63006306#
;-) Lutz
--
Lutz Mohnhaupt | Darmstadt, Germany
http://www.mohnhaupt.de
Naja, das ist ganz einfach. Es gibt in MZ Kurzstrecke und
Normal. Kurzstrecke sind AFAIK die nächsten 3
Haltestellen. "Innenstadt" kann aber, je nach Haltestelle und Linie
sowohl Kurzstrecke als auch Normaltarif sein (naja müßte jetzt genau
kucken, muß mir dank Zeitkarte keine Gedanken um sowas machen, sollte
aber so stimmen).
Gruß
Thomas M.
--
Thomas Muders ** email: mu...@gmx.net
smail: Wittichweg 45 Zi. 108 * 55128 Mainz * GERMANY
phone: +49 6131 235997
> Ich sehe nicht ein dass der Mensch sich den Automaten anpassen
> muss - und das der Kauf eines Tickets vom Flughafen Frankfurt nach
> Mainz einem Intelligenztest gleicht. Insbesondere in Zeitdruck ist
> das derzeitige Interface eine Zumutung.
Ja, genau diese Automaten am S-Bahnhof Frankfurt Flughafen meine ich
zum Beispiel. S-Bahn in Muenchen war zumindest frueher (1980) auch
"was ganz besonderes", vor allem, weil man da die Karte eines
Mehrfachfahrscheins um entsprechend viele Streifen umknicken musste
und dann am ersten Streifen nach dem Knick stempeln -- das ist
wirklich derart originell, dass da schon gar keine Satire mehr
greift.
[nochmal FfM]
> Nicht das ich nicht schon jemandem geholfen haette, ein
> entsprechendes Ticket zu ziehen. Aber dass ich das Konzept
> verstehe heisst noch lange nicht dass ich es befuerworte.
Genau. Inzwischen kenne ich da nicht nur die Automaten, sondern auch
die Abfahrtzeiten nach Offenbach auswendig (3 Minuten nach der
vollen Stunde und dann alle 15, wenn das im letzten halben Jahr
gleich geblieben ist :-). Aber das macht's wirklich nicht besser.
Hier in Berlin ist es ja noch vergleichsweise harmlos, glaube ich,
aber ich habe auch schon lange keinen Einzelfahrschein mehr gekauft.
--
Juergen Nickelsen
im Grunde wahr, leider, aber auch das macht Evolotion aus, sich mit neuem
auseinandersetzen und lernen
schnipp
> Bildschirm schiebt. Schließlich hält sie die Maus mit der
> linken Hand fest und klickt mit der rechten.
auch das kenn ich sehr gut, ich habe eine 55-jährige Kollegin auf meinen
High-End Verpackungs-Design-Rechner mit auf Unix basierendem Design-Programm
und 4-Tasten-Multifunktionsmaus anlernen müssen. Look + Feel von Windoofs
und die Leichtigkeit der Unix-Bedienung (Doppelklicks, Menüs,
Mausfunktionen...) kollidieren hier oft. Am Anfang die Hölle, aber mit
erklären + Hilfe und look + lern bekommt man es hin. Das ist der Punkt .
Wenn du nur "benutzt", verstehst du nicht. Du sollst den Sinn verstehen,
dann kannst du auch entsprechend agieren.
Ich finde, es ist keine Lösung, nur weil Dinge nicht einfach sind, Ihre
Funktion zu reduzieren, wie in einigen Postings hier vorgeschlagen. Wenn man
sich sinnvoll mit den Problemen auseinandersetzt, versteht wie sie
funktionieren + es verinnerlicht, dann bekommt man auch die Tücken der
Technik hin. Unsere Kinder werden über so banale Dinge wie "unser" Usenet
nur ein müdes Lächeln übrig haben...
just my 2 Bucks
Daniel
--
Dieses Posting beinhaltet mindestens 4 im deutschen
Nutznetz häufig vorkommende Formfehler. Finde mindestens
3 und gewinn soviel Webspace, wie du tragen kannst !
www.daniel-mansfeld.de
Nicht bunt und nicht sehr hübsch, aber sauschnell, keine Banner und
Gfx-Overkill. Hat(tte) was. Naja... der Fortschritt ist nicht aufzuhalten.
cu
rk
DANKE! :-(
Was vergreifst Du Dich an der Fenstergröße, die ich mir in
mühevoller Kleinarbeit eingestellt habe?
Auf der Seite wollte ich halt die Bildschirmgöße von
Btx nachbilden. Die Breite wird so eingestellt, daß
die Screenshots der Btx-Seiten (als GIF-Bilder) genau
hineinpassen.
Das Bildschirmtext-Programm ist allerdinga auch
mein einziges Internet-Angebot, wo ich das so
mache. Meine Internet-Postkarten http://www.mein-postamt.de
beispielsweise arbeiten auch mit festen Spalten,
lassen aber das Fenster so wie es ist.
Gruß aus Dortmund,
Daniel Rehbein
> Sollte es inzwischen nicht moeglich sein, den Namen direkt
> einzugeben. Ich tippe Wie und der Automat bietet mir Wiesloch und
> Wiesbaden an (etwa wie im IE),
Wenn das Ganze bundesweit läuft, dann bietet er dir aber noch zirka
zwanzig weitere Bahnhöfe an, die mit "Wie" beginnen ...
> oder korrigiert Meins zu Mainz, oder...
So ein Ärger, korrigiert die Kiste "Meins" zu "Mainz", dabei wolltest
du doch Meinsdorf haben, einen kleinen Ort bei Roßlau an der Elbe. ;-)
> Ansonsten koennte man auch ueber eine Vereinfachung des Tarifes
> nachdenken. Ich komme am Flughafen an, moechte mit der S8 nach
> Mainz und waehle S-Bahn einfache Fahrt 1 Erwachsener. Hier muss
> man dem Busfahrer genau die Haltestelle sagen, einfache Fahrt
> Innenstadt reicht nicht. Aber das gehoert dann eher nach dsv.
Oder noch eher nach de.etc.bahn.tarif+service.
Also Crosspost und Followup-To dorthin.
> Obwohl die PLZ zumindest ein Fortschritt gegenueber dem deutschen
> System ist. Beides mutet an als ob es direkt aus der
> Rumpelkammer (um nicht Folterkeller zu sagen) der Entwicklung von
> Userinterfaces stammt.
Ich habe am 24. Februar 1999 einen Beitrag über die (damaligen) Fahr-
kartenautomaten des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) geschrieben.
Weil das für das Netz schon eine ziemlich lange Zeit ist, habe ich mir
erlaubt, ihn unten noch einmal anzuhängen.
Es sei noch erwähnt, dass die Automaten dieser Bauart meines Wissens
nicht mehr in Betrieb sind und es auch beim Tarif zu einigen Änderun-
gen gekommen ist.
Nun aber gute Unterhaltung.
Robert Weemeyer, damals Bonn, jetzt Berlin
----------------------------------------------------------------------
From: "Robert Weemeyer" <uzs...@uni-bonn.de>
Subject: VRS-Fahrkartenautomaten (was: "Die Fahrkarten, bitte!")
Newsgroups: de.etc.bahn.eisenbahn,de.etc.bahn.stadtverkehr,rhein.misc
References: <7aq579$cm$1...@news.dnsg.net>
<1dnm7k0.159ep6en77yfcN@[134.147.7.221]> <7arlcj$bjl$1...@news.dnsg.net>
<36D1F018...@berlich.de> <36d2...@netnews.web.de>
Ingolf [leider noch ohne Nachname] schrieb in
de.etc.bahn.stadtverkehr:
> Als ich vor einigen Jahren in Köln war, entdeckte ich auf den Automaten
> (bei der DB ?) eine Taste "UT", die man zusammen mit einer anderen
> Taste drücken mußte, um an sein Ticket zu kommen. Irgendwo habe ich
> gehört, daß UT steht für "Undurchschaubarer Tarif" :-)
Das UT steht fuer "Umschalttaste", aber es koennte tatsaech-
lich ebensogut fuer "Undurchschaubarer Tarif" stehen. Ich
kenne keinen Fahrkartenautomaten, der schwieriger zu bedienen
ist als ein DB-Automat im VRS.
Einfachster Fall: eine Verbindung innerhalb des VRS. Man liest
auf dem Automaten aus der alphabetischen Liste der Fahrtziele
die Preisstufe ab und drueckt die entsprechende Taste, entweder
in der Erwachsenen- oder in der Kinderspalte.
Doch schon dieser einfachste Fall birgt folgende Fallen:
1. "Natuerlich" darf man als Bahncardinhaber nicht auf Kinder-
karte fahren, auch nicht auf reinen DB-Strecken.
2. Fuer Fahrkarten von Bonn nach Koeln gilt zwar grundsaetzlich
Stufe C. Aber bei der DB gilt die Fahrkarte, so die Auf-
schrift auf dem Automaten, nur in "N- und E-Zuegen".
Auf dem Abfahrtplan usw. steht aber natuerlich laengst nicht
mehr N oder E, sondern RE oder vielleicht RB.
Will man einen Interregio benutzen, so braucht man einen IR-
Zuschlag. Hier kommt zum erstenmal die grossartige "Umschalt-
taste" zum Einsatz. Denn der IR-Zuschlag ist gehoert nicht
zum VRS-, sondern zum DB-Tarif, und mit der Umschalttaste
schaltet man vom VRS- auf den DB-Tarif um.
Auf dem Automaten steht nun also, dass man UT plus eine andere
Taste druecken muss, um einen IR-Zuschlag zu bekommen. Die
andere Taste hat an sich gar nichts mit einem IR-Zuschlag zu
tun. Vielleicht ist sie sonst fuer eine Mehrfartenkarte o. ae.
zustaendig. Aber in Verbindung mit der Umschalttaste mutiert
sie eben zur Taste fuer den IR-Zuschlag.
Mit der Umschalttaste kann man nun folgende Fehler machen:
a) Man drueckt erst die andere Taste und dann die Umschalt-
taste. Ergebnis: Der Automat will einem eine VRS-Mehr-
fahrtenkarte andrehen.
b) Man drueckt zwar zuerst die Umschalttaste, aber die in
der Kinderspalte, waehrend sich die Taste fuer die Mehr-
fahrtenkarte in der Erwachsenenspalte befindet. Funktio-
niert auch nicht. Ergebnis: wie bei a.
Wenn man einen IR-Zuschlag fuer ein Kind braucht, findet man,
wenn man Glueck hat, im Fahrtzielverzeichnis unter Koeln hin-
ter der Tastenkombination fuer den (Erwachsenen-)IR-Zuschlag
eine Fussnote, die besagt, dass man einen IR-Zuschlag zum hal-
ben Preis mit einer anderen Umschalttastenkombination abrufen
kann. Vorsicht: Diesmal braucht man die Umschalttaste in der
Kinderspalte. Achtung: Natuerlich gilt der IR-Zuschlag zum
halben Preis nicht fuer Bahncardinhaber.
Will man einen D-Zug benutzen, so koennte der Fahrgast nach
den Erfahrungen aus anderen Verkehrsverbuenden oder auch
nach Erfahrungen im VRS mit den D-Zuegen Dueren - Koeln ver-
muten, dass fuer D-Zuege Bonn - Koeln dasselbe gilt wie fuer
IR-Zuege. Doch weit gefehlt: Zwar muss man mit derselben
Tastenkombination wie fuer einen IR-Zuschlag einen D-Zuschlag
loesen, doch als Fahrschein braucht man einen DB-Fahrschein,
und der VRS-Tarif ist ungueltig. Diesen DB-Fahrschein ruft
man wieder ueber eine Umschalttastenkombination ab, fuer
Kinder gibt es wieder eine Fussnote.
Achtung: Fuer den D-Zug-Fahrschein gilt nun auch die Bahn-
card. Doch Vorsicht: Jetzt braucht man zum Umsteigen in die
Stadtverkehrsmittel in Koeln einen neuen Fahrschein, meist
der Stufe A. Diesen kann man "natuerlich" nicht schon am
Automaten in Bonn kaufen, da der Fahrschein schon vom Auto-
maten zum sofortigen Fahrtantritt entwertet wird und somit
nur fuer den Stadtverkehr in Bonn gilt. Ausnahme: Mehrfahr-
tenkarten sind nicht entwertet und koennen schon in Bonn ge-
kauft werden.
Wenn man eine Bahncard hat und mit dem IR, nicht aber mit
den KVB fahren will, muesste man statt des VRS-Fahrscheines
der Stufe C auch einen DB-Fahrschein nach Koeln benutzen
koennen, den man per Umschalttaste zieht. Dass fuer den IR
nicht nur VRS-, sondern auch DB-Fahrscheine gelten, steht
allerdings so nicht am Automaten. (Hoffentlich gelten die
DB-Fahrscheine wirklich, wenn ich hier schon so schreibe.)
Wenn man einen IC/EC nach Koeln benutzen will, sagt der
Automat, man solle mit der einen Umschalttastenkombination
einen Fahrschein nach Koeln loesen, mit einer anderen einen
IC-Zuschlag. Fuer Erwachsene sind die Umschalttastenkombi-
nationen wieder in der linken Spalte, fuer Kinder in der
rechten. Doch Achtung: Bahncardinhaber muessen den Fahr-
schein rechts, den Zuschlag aber links loesen.
Bahncardinhaber machen aber besser sowieso etwas ganz ande-
res, als der Automat vorschreibt: Sie gehen an den Schalter
und kaufen einen ICE-Fahrschein Bonn - Koeln, denn der ist
guenstiger als halber DB-Fahrpreis und voller IC-Zuschlag,
gilt aber eben auch fuer den IC nach Koeln.
Vorsicht aber bei EC 24 Bonn - Koeln und bei ICE 842 Koeln -
Bonn: Hier sollte man auf keinen Fall Fahrschein plus IC/EC-
Zuschlag und auch keine ICE-Fahrkarte kaufen, sondern ein-
fach eine Verbundkarte der Preisstufe C, denn diese Zuege
koennen mit Verbundfahrausweisen zuschlagfrei benutzt wer-
den, waehrend auf DB-Fahrscheine EC-Zuschlag bzw. ICE-Auf-
preis faellig ist. Diese Regelung steht "natuerlich" nicht
auf den Abfahrtplaenen und auch nicht im Kursbuch, sondern
nur in "Fahrplan aktuell" und den Verbundfahrplaenen.
Tja, der "einfachste Fall" war dann doch nicht ganz so einfach.
Aber man muss ja nicht unbedingt innerhalb des VRS verreisen.
Richtung Sueden ist der VRS ja auch schon an Bonns Stadtgrenze
zu Ende. Wer aber zum Beispiel auf dem Fahrkartenautomaten den
Zielbahnhof Koblenz sucht, kann lange suchen, wenn er nicht zu-
faellig den Hinweis findet, dass man fuer Fahrziele ausserhalb
des VRS den Aushang in der Informationsvitrine konsultieren
moege. Die Informationsvitrine befindet sich meist gleich neben
dem Automaten, aber auch das ist nicht zwingend.
In der Informationsvitrine haengt dann ein Verzeichnis von Nah-
verkehrszielen ausserhalb des VRS. Es ist eine Umschalttasten-
und Fussnotenorgie. Aber mittlerweile kann uns ja gar nicht
mehr aus der Ruhe bringen, dass fuer jedes Fahrziel ausserhalb
des VRS zwei Tasten gedrueckt werden muessen und dass Kinder
und Bahncardinhaber aus den Fussnoten herausklamuesern muessen,
welche andere Kombination fuer sie gilt.
Doch schon lauert die naechste Gefahr, zuviel zu bezahlen: Man
waehlt (als Erwachsener ohne Bahncard) einen Zielbahnhof im
Kreis Ahrweiler, merkt sich die Kombination und loest seine
Karte am Automaten. Pech gehabt: Hinter dem Buchstaben Z im
VRS-Zielverzeichnis am Automaten geht es naemlich gleich noch
einmal mit dem Buchstaben A los, und dahinter sind als Preis-
stufen Ue-Tasten angegeben (Ue1, Ue2 usw.), ich glaube, sogar
ohne Umschalttaste. Zweimal derselbe Bahnhof, einmal in der
Vitrine, einmal am Automaten, zwei Fahrkarten fuer denselben
Zug zum selben Zielbahnhof?
Des Raetsels Loesung: Waehrend es in der Vitrine um den DB-
Tarif geht, handelt es sich am Automaten um den Uebergangs-
tarif VRS/Ahr. Vergleichen ist angesagt: Beim Uebergangs-
tarif gilt die Bahncard nicht, dafuer ist der Busverkehr
im Kreis Ahrweiler integriert. Beim DB-Tarif gilt die Bahn-
card, dafuer ist am Bahnhof Schluss. Damit der Vergleich
nicht zu leicht faellt, weichen die Bahnhofsbezeichnungen
"natuerlich" voneinander ab: Am Automaten steht als Ziel
fuer den Uebergangstarif (richtig) "Ahrbrueck", in der
Vitrine fuer den DB-Tarif "Brueck (Ahr)", was seit langem
veraltet ist.
Sonst noch Wuensche? Verwirrung koennte man vielleicht
noch mit dem Tarif fuer die Fahrradmitnahme stiften, aber
das muss ja an dieser Stelle erst einmal nicht sein. Kai
Borgolte wuerde sicherlich noch mehr einfallen als mir ...
Also: Die Bezeichnung "Undurchschaubarer Tarif" er-
scheint zumindest fuer die VRS-DB-Fahrkartenautomaten
wirklich angebracht. Eigentlich muesste neben jedem Auto-
maten einer stehen, der die Bedienung erklaert und vor
teuren Fehlkaeufen warnt.
[...]
Robert Weemeyer, Bonn
--
Eisenbahntarife im Netz: http://berlin.germany.com/weemeyer/
Juergen Nickelsen schrieb:
>
> Andreas Henicke <hen...@gmx.net> writes:
>
> > Ich sehe nicht ein dass der Mensch sich den Automaten anpassen
> > muss - und das der Kauf eines Tickets vom Flughafen Frankfurt nach
> > Mainz einem Intelligenztest gleicht. Insbesondere in Zeitdruck ist
> > das derzeitige Interface eine Zumutung.
>
> Ja, genau diese Automaten am S-Bahnhof Frankfurt Flughafen meine ich
> zum Beispiel. S-Bahn in Muenchen war zumindest frueher (1980) auch
> "was ganz besonderes", vor allem, weil man da die Karte eines
> Mehrfachfahrscheins um entsprechend viele Streifen umknicken musste
> und dann am ersten Streifen nach dem Knick stempeln -- das ist
> wirklich derart originell, dass da schon gar keine Satire mehr
> greift.
>
Was ist denn da ungewöhnlich dran? Das ist eine ganz normale
Mehrfahren-Streifenkarte. Wie soll das denn sonst gehen? War früher in
jeder Straßenbahn im Ruhrgebiet so, kannst Du z.B. auch heute noch in
Amsterdamer Straßenbahnen bewundern ("Strippenkart"). Auf die Art brauch
man nämlich eben nicht verschiedene Karten für die unterschiedlichen
Tarifstufen, das Preissystem muß nur linear aufgebaut sein. Je nach
Entfernung soundsoviel Streifen abstempeln.
Michael
--
Michael Steets SICAD Geomatics GmbH & Co. oHG
Phone: +49 030 386 42262 Fax: +49 030 386 42265
Email: Michael...@sicad.de
> Juergen Nickelsen schrieb:
[...]
> > S-Bahn in Muenchen war zumindest frueher (1980) auch "was ganz
> > besonderes", vor allem, weil man da die Karte eines
> > Mehrfachfahrscheins um entsprechend viele Streifen umknicken
> > musste und dann am ersten Streifen nach dem Knick stempeln --
> > das ist wirklich derart originell, dass da schon gar keine
> > Satire mehr greift.
>
> Was ist denn da ungewöhnlich dran? Das ist eine ganz normale
> Mehrfahren-Streifenkarte. Wie soll das denn sonst gehen?
Genau diese Haltung ist das Problem. Wer damit richtig vertraut ist,
merkt ueberhaupt nicht, wie absurd und kompliziert das anderen
erscheint.
--
Juergen Nickelsen
In de.alt.folklore.computer schrieb Juergen Nickelsen:
>Michael Steets <Michael...@sicad.de> writes:
>> Juergen Nickelsen schrieb:
>[...]
>> > S-Bahn in Muenchen war zumindest frueher (1980) auch "was ganz
>> > besonderes", vor allem, weil man da die Karte eines
>> > Mehrfachfahrscheins um entsprechend viele Streifen umknicken
>> > musste und dann am ersten Streifen nach dem Knick stempeln --
>> > das ist wirklich derart originell, dass da schon gar keine
>> > Satire mehr greift.
>> Was ist denn da ungewöhnlich dran? Das ist eine ganz normale
>> Mehrfahren-Streifenkarte. Wie soll das denn sonst gehen?
In anderen Gegenden sind Mehrfahrtenkarten mit einer festgelegten
Anzahl von Fahrten für eine bestimmte Preisstufe üblich. Es gibt sogar
mindestens einen Verkehrsverbund (den Verkehrsverbund Rhein-Sieg) mit
beiden Systemen im Einsatz.
>Genau diese Haltung ist das Problem. Wer damit richtig vertraut ist,
>merkt ueberhaupt nicht, wie absurd und kompliziert das anderen
>erscheint.
Ich finde, daß Du ein wenig übertreibst.
Sicher, für jemanden, der nur Mehrfahrtenkarten kennt, ist eine Streifen-
karte zunächst ungewohnt, etwas neues eben. Aber was ist an dem Vorgang
"auf die Tabelle gucken - Karte entsprechend knicken - stempeln" so
kompliziert, daß ein durchschnittlich gebildeter Mitteleuropäer das
nicht innerhalb von ein paar Minuten begreifen könnte? Und wenn man das
Prinzip einmal verstanden hat, ist eine Streifenkarte einfach (und
praktischer als eine Mehrfahrtenkarte, da nicht auf eine Verbindung
festgenagelt).
Bei vielen Menschen scheint es ein "Was der Bauer nicht kennt, frißt er
nicht"-Syndrom (auch als "Hach, ist diese neumodische Technik kompli-
ziert" bekannt) zu geben. Ich beobachte das immer wieder an modernen
Nahverkehrs-Fahrkartenautomaten mit Display und Tasten.
Szenario: ein (häufig älterer) Fahrgast kommt an den Automaten und
möchte einen Einzelfahrschein ohne jeglichen Schnickschnack lösen.
Er/Sie müßte nur das tun, was
a.) groß auf dem Automaten steht und
b.) dieser auch noch im Display anzeigt:
Aus der (alphabetisch geordneten) Tabelle auf dem Automaten das Ziel
heraussuchen, die vierstellige Nummer eintippen und den angezeigten
Fahrpreis zahlen. Also nichts, was ein abgeschlossenes Hochschul-
studium mit anschließender Dissertation erfordern würde.
Was macht der Fahrgast? Er blickt auf den Automaten, blickt auf das
Display, blickt auf die Tabelle, blickt wieder auf das Display, schaut
sich hilfesuchend in der Gegend um und blickt wieder den Automaten an.
Manche Vertreter der Gattung schaffen es dann, den Automaten wie
angezeigt zu bedienen, bei anderen erbarme ich mich in der Regel nach
dem zweiten oder dritten hilfesuchenden Blick und erkläre, wie das ganze
funktioniert (sprich: erzähle die Anleitung auf dem Automaten noch
einmal).
*Was* *zum* *Kuckuck* *ist* *so* *schwer* *daran*, *eine* *Anleitung*
*zu* *lesen* *und* *zu* *befolgen*? Ich verstehe ja, daß der Tarif-
dschungel von Verkehrsverbünden mitunter ziemlich undurchdringlich ist,
aber daran scheitern diese Leute ja gar nicht. Sie scheitern daran, eine
Anzeige in normaler Schrift und ein ebensolches Plakat zu lesen und die
dadurch enthaltenen Informationen umzusetzen.
Ich frage mich, wie diese Menschen mit ihrem Telefon oder ihrem
Fernseher klarkommen.
Grüße aus D'dorf,
=ToJe=
--
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