Harald Stein:
>Ulrich Heidenreich schrieb:
>> Nö. Einfache Usenetgrundsätze, die früher™ beachtet wurden. Und
>> deren Missachtung früher™ geächtet wurde.
>
>ja, früher <tm> war alles besser...
Da war zwar nicht alles besser, aber es galten noch Werte:
Die Nettiquette-Bibel wie auch das RfC-Gesetzbuch. Werte, die heute
wohl mit Füßen getreten werden. Nein, nicht von der Jugend™, wie es
schon anno Tobak ein griechischer(?) Filosof(? Ich such den Spruch
jetzt nicht raus), monierte, sondern von gestandenen Erwachsenen,
gestandenen Netizens.
Im Real Live Werte wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Rücksicht oder
Respekt. Bezüglich "Respekt" hatte ich neulich noch eine Diskussion
in ger.ct mit Jörg Tewes. Nämlich "Respekt vor dem Alter": Der meinte
doch ernsthaft, ihn nicht zollen zu wollen, wenn und weil Alte jenen
erst mal bei ihm verdienen müsten. Schuss nicht gehört?
Rücksicht? Früher (ja, da war's wieder) lernte unsereiner auch noch, man
möge zum Beispiel Wagentüren nicht laut zuschlagen oder den Motor aufm
Parkstreifen nicht unnötig laufen zu lassen. Heute interessiert das kein
Schwein: Da wird rücksichtslos rumgelärmt. Aber ich schweife ab …
>> Zum einen will man keine Inhalte von Adressfälschern lesen.
> ^^^
>
>Wer ist man? Traust Du Dich nicht, mit einem "ich" zu Deiner Meinung
>zu stehen?
Freilich stehe auch ich dazu. Mit dem "man" wollte ich jedoch angedeutet
haben, daß jenes nicht nur meine (verquerte?) Meinung ist, sondern
allgemeiner Konsens war, allgemeine Erfahrungswerte waren.
>Der Artikel ist auf mehreren Servern angekommen, also scheint die
>Adresse in der Form den Transport und die Verteilung nicht zu
>behindern.
Den Transport nicht. Die Annahme solcher Adressfälscherartikel ist
dagegen einer Form von Resignation bei den Serverbetreibern geschuldet.
Irgendwann haben scheint's alle den "Lieber einen RfC-widrigen Artikel
mit einem Konstrukt, welches auf keinen Fall eine Mailadresse sein kann,
zu dulden, statt unsere User in fremdem Adressraum wüten zu lassen"-
Kompromiss geschlossen. Solange, wie Du im Usenet bist, solltest du es
eigentlich wissen.
Aber die Akzeptanz bei den Lesern hätte früher heftig gelitten. Woher
sollte sie heute kommen? Die Frage hast Du unbeantwortet gelassen …
>> Zum Anderen kommen heute die Inhalte mit
>> Tendenz steigend gar nicht mehr vom Netizen, sondern den
>> Schreiberlingen, auf deren www- Links der Netizen verweist, statt
>> seine eigene Schnauze aufzubekommen!
>
>Das verstehe ich so nicht. Wenn zu einem Thema bereits alles
>Wesentliche im www dokumentiert ist,
… geht man ins Wehwehweh und liest nicht im Usenet. Hier im Netz möchte
man (Ja, *auch* ich) mit den Netizen kommunizieren, statt mehr oder
weniger kommentarlos mit www-Links beworfen zu werden. Zumindest ich
habe vom www den ganzen Tag über langsam die Schnauze voll. Wenn ich
dann abends in die Kneipe^W ins Usenet gehe, möchte ich hier wie dort
nicht nach draußen ins Web gescheucht werden.
Und mal ganz abgesehen von diesen Aspekten: Mir ist es ehrlich gesagt
ein Rätsel, warum Beate neuerdings mit *.invalid durchs Netz trampelt.
Spamvermeidung ist heute kein Thema mehr (Falls es jemals eines war!).
Bleibt fast nur noch Provokation …
CU!
Ulrich