On Fri, 27 May 2022, Arno Welzel wrote:
> Helmut Richter:
>
> > On Wed, 25 May 2022, Marc Haber wrote:
> >
> >> Messenger sind erfunden und verdrängen E-Mail als Mittel für zeitnahe,
> >> aber asynchrone Kommunikation zunehmend.
> >
> > Was ist daran eigentlich praktischer als E-Mail? Für mittelfristige
>
> Das sie für den Zweck zeitnaher Mitteilungen in der Regel besser
> funktionieren
Ich habe da bisher keinen großen Unterschied bemerkt. Beides kommt i.d.R.
sofort an, und beides kann ausnahmsweise mal länger dauern – das aber sehr
selten, wenn man nicht an wildfremde Leute schreibt, sondern an welche,
mit denen man auch sonst kommuniziert.
> und der Empfänger sich trotzdem entscheiden kann, wann er
> antwortet.
Es gibt Anwendungen, die besser synchron laufen und andere, die besser
asynchron laufen. Zur Zeit ist es Mode, immer (z.B. „wir treffen uns jetzt
gleich am Bahnhof; wann kannst du da sein und wo genau ist der
Treffpunkt?“) per Messenger im Minutentakt hin und her zu schreiben statt
mündlich im Sekundentakt. Verstehe ich nicht: ist eh nicht wirklich
asynchron.
> > Kommunikation (nach 6 Wochen nachvollziehbar, wer was geschrieben hat),
> > taugen sie gar nicht, für längere Texte auch nicht, für mitgesandte
> > Dokumente, die der Empfänger eine Zeitlang aufhebt, auch nicht. Man liest
> > sie und schmeißt sie weg.
>
> Das ist bei E-Mail auch nicht anders. Ich habe keine Lust, dutzende
> Dokumente oder hunderte E-Mails zu durchforsten. Sinnvoller als endlose
> E-Mail-Ablagen sind Dokumentationen mit nachvollziehbarer
> Änderungshistorie und einem definierten Status Quo.
Was länger gebraucht wird, muss woanders abgelegt werden als in
E-Mail-Ablagen, klar. Mir kommt die Ablage an einem Ort meiner Wahl
einfacher vor, wenns vorher ein E-Mail-Anhang war als eine Message, aber
vielleicht habe ich bloß noch nicht alle Tricks raus.
Ist hier off-topic; müssen wir nicht vertiefen. Für mich ist das auch kein
Glaubenskrieg; ich habe nur noch keine Vorteile von Messengern für meinen
Dunstkreis entdeckt. Und ich möchte möglichst wenig Anlaufstellen: nicht
in die E-Mail schauen müssen und auf x Messenger und in die Postfächer
bei y Unternehmen, wo ich Kunde bin (Banken machen sowas gern) und in den
Hausbriefkasten für Papierpost. Ersteres und letzteres sind genug. Und da
hilft mir auch nicht, wenn mein Handy alle 10 min Laut gibt, weil
irgendjemand mir irgendwo was hinterlegt hat.
--
Helmut Richter