Hallo,
Marco Moock <
mo...@posteo.de> wrote:
> mir ist heute durch Zufall aufgefallen, dass private IPv4-Adressen
> scheinbar von manchen Providern doch durch das Internet geroutet und
> nicht wie eigentlich erwartet von einem Provider verworfen werden.
>
> m@ryz:~$ traceroute
khv.swl.su
> traceroute to
proxy.swl.su (80.87.193.248), 64 hops max
> 1 10.0.0.254 0,908ms 0,762ms 0,701ms #eigener Router mit NAT
> 2 192.168.17.1 6,952ms 6,924ms 7,389ms #Router beim Provider ohne NAT
> 3 85.208.244.5 7,853ms 9,254ms 8,053ms
> 4 80.81.192.94 45,945ms 45,450ms 46,872ms
> 5 217.67.176.54 59,535ms 50,121ms 49,207ms
> 6 83.69.219.34 47,440ms 47,505ms 46,395ms
> 7 172.17.23.57 48,345ms 46,363ms 48,202ms
> 8 172.17.23.97 48,113ms 55,291ms 47,253ms
> 9 172.31.141.16 47,239ms 46,411ms 56,238ms
> 10 * * *
>
> Der 2. Eintrag ist der Router vom Provider. Der macht zwar kein CG-NAT
> (ich habe eine öffentliche IPv4-Adresse), aber die
> ICMP-Antwort kommt von einer privaten Adresse.
Die Antwort kommt da von der deinem Router zugewandten Interface-Adresse.
Das bedeutet aber nicht, dass die Adresse im Internet geroutet wird.
Selbiges fuer die Eintraege 7 und 8 (wobei selbst solche Adressen aus
den Netzen anderer Provider auftauchen koennten, auch wenn das eine
haessliche Moelichkeit waere). Das heisst dann aber noch immer nicht,
dass die Adressen im Internet geroutet werdeen, denn Routing basiert
auf den *ZIELADRESSEN", und die Zieladdressen der ICMP-Fehlermeldungen
(die letztlich von traceroute hier ausgewertet werden) ist ja jeweils
*deine* *public* IP-Adresse ...
> Ich vermute, dass der Provider private Netze als Transportnetze in
> seinem Netz nutzt, um Netze zu sparen.
Was spricht dagegen?
> Dass das bei ihm intern durchgeht, ist klar.
> Was mich aber wundert, sind die Einträge 7, 8 und 9.
OOPS! Da hatte ich doch glatt versehentlich eine uebersehen ...
> Diese gehen definitiv über mehrere Netze hinweg und werden von den
> Provider akzeptiert, obwohl es private Adressen aus dem Bereich
>
172.16.0.0/12 sind, wie sie in RFC1819 beschrieben sind.
Als *QUELLADRESSE* ja, aber Routing passiert normalerweise basierend
aauf der *ZIELADRESSE* der Pakete, und die Zieladresse der ICMP-Antwort,
die von traceroute ausgewertet wird, ist die *public* IP deines NAT-
Routers.
> Warum werden diese Pakete nicht von den Providern verworfen, sondern
> in andere AS geroutet?
Weil auf der internen Infrastruktur des Providers die route bekannt ist,
und die anderen Provider auf ihren Backbones vielleicht (u.a. aus Per-
formancegruenden) keine Filterung durchfuehren, und somit RFC1918-Adressen
als Quell-Adressen im Backbone *nicht* ausfiltern.
So etwas muss nicht *immer* durchgehen, ber wenn es durchgeht, liegt es
an dem oben genannten.
Tschuess,
Juergen Ilse (
jue...@usenet-verwaltung.de)