Am 12 May 2022 10:08:05 GMT
schrieb Juergen Ilse <
ne...@usenet-verwaltung.de>:
> Marco Moock <
mo...@posteo.de> wrote:
> >
https://www.iana.org/assignments/ipv6-address-space/ipv6-address-space.xml
> > hier werden die Adressbereiche von IPv6 genannt.
> > Global Unicast (global geroutet) ist ja 2000::/3.
> > Wäre es da bei einem Router daheim nicht völlig ausreichend, die
> > Route 2000:/3 via <IP vom Provider-Router> einzutragen und auf eine
> > Standardroute zu verzichten?
>
> Welchen Vorteil haettest du davon? Und das 2000::/3 (beachte bitte,
> dass es hier *2* Doppelpunkte sein muessen, damit ein ipv6 subnet
> spezifiziert wird) mal erweitert werden sollte, musst du
> nacharbeiten. Was hast du davon?
Das mit dem fehlenden Doppelpunkt war ein Tippfehler.
Der Aufwand, das zu erweitern ist m.E. kleiner als der ständige Aufwand
der FW, die Ziel-Adresse zu überprüfen. Das eine mache ich manuell, das
andere macht zwar die FW, dafür aber ständig, was dann bei hohem
Paketaufkommen und schwacher Hardware auf die Latenz geht. Das merkt
man z.B. bei älteren Cisco-Routern deutlich. Daher hat man da gerne
weniger FW-Regeln. Man könnte zwar damit leben, dass dann Pakete mit
nicht-globalen IPv6-Adressen ins Providernetz gelangen, aber der hat ja
das gleiche Problem und eigentlich will man nicht, dass solche Pakete
das eigene Netz verlassen.
> > Da ja alle öffentlichen IPv6-Adressen in diesem Bereich liegen,
> > müsste das eigentlich ausreichen. Das link-local-Netz (und das
> > GUA-Netz) zwischen eigenem Router und dem Provider-Router muss
> > natürlich auch eingetragen sein, ist dann ja direkt verbunden.
>
> link local wird von *keinem* korrekt implementierten IPv6 Router
> geroutet.
Richtig, aber ein link-local-Netz ist immer in der Routingtabelle und
immer direkt verbunden, daher habe ich das erwähnt.
> > So könnte man ohne Firewall verhindern, dass Pakete mit anderen
> > Zielen als GUA, wie z.B. site-local (fec0::/10 und fd00::/7) zum
> > Provider gelangen und der User würde über ein ICMP-Paket (no Route
> > to Network) informiert werden.
>
> Ich sehe *keinerlei* wirkliche Vorteile darin.
Der Vorteil wäre, dass hier a) keine FW-Regel für die Zieladresse
erforderlich ist (u.a. gut für Performance) und b) der Absender per ICMP
informiert wird, dass keine Route zu diesem Netz besteht. Finde ich
irgendwie sinnvoller als die Pakete zu droppen, weil dann der Absender
mitbekommt, was Sache ist und nicht denkt, dass das Paket verloren
gegangen ist und es daher nicht mehrfach versucht.
> > Spricht da was dagegen (ich habe gerade dafür keine Testumgebung)?
> > Macht das jemand so?
>
> Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand mit Ahnung von IPv6 so
> macht. Stueckelst du deine IPv4 Routen auh mittels einem Rudel
> Einzelrouten auf die global gerouteten Netzwerkbloeccke zusaammen
> (und nimmst damit z.B. RFC1918-, APIPA- und andere reserved
> Adressbereiche aus? Wenn nein, warum nicht?).
Nein, das tue ich nicht, weil der Aufwand hier viel zu groß wäre. Bei
IPv6 ist aber der Aufwand extrem klein (nur ein Eintrag). Sollte der
Bereich mal vergrößert werden, wird man das sicher früh genug
mitbekommen und kann die Routingtabelle dann anpassen. Das wird aber
vermutlich noch Jahre dauern.
--
Gruß
Marco