Ulf
grabner schrieb in Nachricht <359A77A6...@cs.tu-berlin.de>...
>Haben die oben genannten Akkus keinen Memory-Effekt, oder nur einen
>geringeren als die NiCd-Teile? Ich fand da wiederspruechliche Aussagen.
>
>Ulf
Laut Varta-Akkuführer haben nur Ni-Cd Akkus einen Memory-Effekt. Ni-MH und
Li-Ion Akkus sollten aber trotzdem ab und zu einigen vollen Ladezyklen
unterzogen werden.
Lars
+ NiMH hat 30% mehr Kapazität als eine Standard NiCd
+ NiMH ist vom Memory-Effekt weniger betroffen als die NiCd (was soviel
bedeutet wie: sie hat, aber weniger stark)
+ NiMH enthält nicht das toxische Schwermetall Cadmium, ist daher
ökologischer als NiCD
- Anzahl der Zyklen: NiMH hält nur etwa 500 Lade-Entlade-Zyklen durch, wobei
sie aber auch NUR flache Entladungen mag, während die NiCd bei sachgerechter
Behandlung einige (?) tausend Zyklen schafft.
- Schnelladung: der NiMH-Akku kann nicht so schnell geladen werden wie der
NiCd-Akku und benötigt eine kompliziertere Detektion für die vollständige
Aufladung.
- Entladestrom: der empfohlene Entladestrom ist deutlich niedriger als bei
NiCd, was bei Applikationen, die grosse Energiemengen oder gepulsten Strom
benötigen, wie Werkzeuge oder Digitaltransmitter, zum Problem werden kann.
- Hohe Selbstentladung: Da die Wasserstoffatome sehr klein und beweglich
sind, versuchen sie aus den intermetallischen Verbindungen zu entkommen.
Dadurch wird das Metallhydrid instabil, oder etwas anders gesagt: der Akku
entlädt sich. Die Selbstentladung ist bei NiMH-Akkus etwa doppelt so hoch,
wie bei NiCd-Akkus, das heisst etwa 20% in den ersten 24 Stunden und weitere
20% pro Monat.
- Preis: der NiMH-Akku ist etwa die Hälfte teurer als NiCd-Akkus.
Trotz der anscheinend überwiegenden Nachteile benutze ich seit knapp 1/2
Jahr einen NiMH Akku in meinem Motorola d160 und habe damit bisher durchaus
gute Erfahrungen gemacht; schon nur aus ökologischen Aspekten würde ich auf
den NiCd-Akku verzichten... Die Selbstentladung ist zu verkraften, da der
NiMH-Akku durchschnittlich eine rund 50% höhere Kapazität besitzt als die
vergleichbaren NiCd-Akkus (und gerade beim Handy dürfte die Entladung damit
ins unerhebliche rutschen).
Gruss
-- Bernhard
Joe
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vielleicht lassen die "Widersprüche" sich so entwirren:
NiMH-Akkus weisen keinen Memory-Effekt im engeren Sinne auf (weil der nur
entstehen kann, wo es auch Cadmium-Ionen gibt). Entsprechende Werbeaussagen
sind also nicht falsch. NiMH-Akkus weisen indes den Lazy-Memory-Effekt auf,
der sich, wenn er eingetreten ist, dem betroffenen Akku durch
Neukonditionierung (mehrfaches Durchlaufen des vollen Lade-/Entladezyklus)
wieder "abtrainieren" läßt. Auch für NiMH-Akkus gilt daher die alte Regel,
daß Akkus vor dem Laden am besten vollständig entladen werden sollten (zu
diesem Zweck habe ich für mein Ericsson eigens eine Tischladestation mit
Entladefunktion erstanden). "Verstöße" gegen diese Regel haben bei
NiMH-Akkus aber längst nicht so schwerwiegende Folgen wie bei den alten
NiCd-Teilen. In der Praxis wird es ein NiMH-Akku also nicht wirklich krumm
nehmen, wenn er (etwa während einer Reise) gelegentlich vor völliger
Entladung nachgeladen wird, vorausgesetzt, daß er anschließend wieder gut
gepflegt wird.
Ich mußte mich übrigens dahingehend belehren lassen, daß auch LiIon-Akkus
einen gewissen Lazy-Memory-Effekt aufweisen, wenn man sie gar nicht
"trainiert".
Marius