Was ich nicht verstehe ist:
1. Wozu ist dieser Widerstand nötig?
2. Braucht man den auch bei nur einer Dose?
3. Wenn nur die "letzte Dose" von mehreren einen braucht müßten ja
unterschiedliche Dosen im Handel sein. ist aber nicht. Ich finde nur
welche
ohne Widerstände.
4. Die Dosen sind ja parallel geschaltet. Es gibt daher keine "letzte
Dose".
5. Wenn es (nach 4.) keine "letzte Dose" gibt, dann ist es egal, wo die
Widerstände sitzen. Sie könnten also auch gleich im NTBA sitzen. Tun sie
das? Wenn nein: warum nicht?
6. Sind die Widerstände überhaupt notwendig? Was passiert, wenn man sie
wegläßt.
7. Habe von einem gehört, da haben die Endgeräte nicht funktioniert,
weil in jeder Dose Widerstände saßen. (Wie gesagt, die Dosen die ich sah
hatten alle keinen Widerstand). Ist das möglich?
Sorry, sehr viele Fragen, ich sitze offenbar auf der Leitung oder mein
Widerstand ist zu hoch um das zu kapieren.
Danke schonmal für die Antworten!
--
Thomas Hoffmann
mailto:th...@gmx.de
zu 4. )
Die Dosen sind in Reihe geschaltet !!
Du brauchst den Widerstand aber nur in der letzten Dose eines S0-Bus
Sepp
Thomas Hoffmann <th...@gmx.de> schrieb in im Newsbeitrag:
388D826B...@gmx.de...
Diese _zwei_ Widerstände sind notwendig, um Wellenreflexionen am
Ende des S0-Busses zu vermeiden. Diese Reflexionen verfälschen
die Signalpegel auf dem Bus.
> 2. Braucht man den auch bei nur einer Dose?
Hängt von der Länge des Busses bis zu dieser Dose ab. Ab ca. 10m
sind sie notwendig.
> 3. Wenn nur die "letzte Dose" von mehreren einen braucht müßten ja
> unterschiedliche Dosen im Handel sein.
Ja.
> ist aber nicht. Ich finde nur welche ohne Widerstände.
Dann warst Du noch nicht beim Fachhandel.
> 4. Die Dosen sind ja parallel geschaltet. Es gibt daher keine "letzte
> Dose".
Doch, es ist die am Ende des Busses.
> 5. Wenn es (nach 4.) keine "letzte Dose" gibt, dann ist es egal, wo die
> Widerstände sitzen.
Da es nach 4. doch eine letzte Dose gibt, ist es nicht egal.
> Sie könnten also auch gleich im NTBA sitzen. Tun sie das?
Ja, da sitzen auch welche. Sie bilden i.A. das andere Busende.
> 6. Sind die Widerstände überhaupt notwendig? Was passiert, wenn man sie
> wegläßt.
Siehe 1. Unter ungünstigen Umständen ist die Kommunikation auf
dem Bus gestört. Das ist umso wahrscheinlicher, je länger der Bus
ist.
> 7. Habe von einem gehört, da haben die Endgeräte nicht funktioniert,
> weil in jeder Dose Widerstände saßen. (Wie gesagt, die Dosen die ich sah
> hatten alle keinen Widerstand). Ist das möglich?
Ja, da sie gleichstrommäßig parallelgeschaltet sind, kann die
Belastung für die Ausgangstreiber zu hoch werden. Dann werden
keine eindeutigen Pegel mehr erreicht. Bis zu 3 Terminierungen
(eine davon im NTBA) liegen innerhalb der Spezifikation.
> Sorry, sehr viele Fragen, ich sitze offenbar auf der Leitung oder mein
> Widerstand ist zu hoch um das zu kapieren.
Lies die FAQ von W. Allinger in dieser Gruppe.
MfG Roland
Ich habe in meinem Haus ein Bus ohne Widerstände bei einer Länge von rund
20m.
Es sind am Ende mein PC und ein TELE-FON angeschlossen.
Die Datenübertragung liegt bei 62,5kB die Einwahl bei TOL muß aber manchmal
zweimal getätigt werden, aber das ist wohl bei TOL normal.
Gruß Gisbert
Ja, schon. Es funktioniert bei Dir. Das muss aber nicht heissen, dass
diese Konfiguration bei jedem funktioniert. Dazu kurz mal etwas ueber
die Funktion eines Abschlusswiderstandes:
Ein auf eine lange Zweidrahtleitung geleiteter Spannungssprung (und das
ISDN-Signal auf dem S0-Bus ist nichts anderes als eine ganz schnelle
Folge von solchen Spruengen) verhaelt sich auf dieser wie eine Welle.
Erreicht diese Welle das Ende der Leitung (die rein raeumlich gesehen
"letzte" Dose auf dem Bus), wird sie abhaengig vom Leitungsende
unterschiedlich reflektiert. Ist das Leitungsende offen (kein
Abschlusswiderstand) wird die Welle so reflektiert, wie sie angekommen
ist, sind die Enden der Leitung kurzgeschlossen, laeuft die negative
Welle zurueck.
Diese zuruecklaufenden Wellen moechte man aber vermeiden, da sie nach
Ueberlagerung mit den gerade hinlaufenden den Signalpegel u.U. so
verfaelschen koennen, dass die ISDN-Endgeraete damit nichts mehr
anfangen koennen.
Der Idealfall ist, die Leitung mit ihrem "Wellenwiderstand"
abzuschliessen, da dann alle Reflexionen verschwinden. Der
Wellenwiderstand ist der Widerstand, der sich dem Signal "am Anfang" der
Leitung darstellt. Laienhaft ausgedrueckt, "denkt" das Signal (die
Welle) bei Erreichen des Leitungsendes, die Leitung wuerde sich beliebig
weit forsetzen, deswegen werden keine Wellenanteile reflektiert.
Dieser Wellenwiderstand ist aber von allen moeglichen Faktoren
abhaengig: Von der Laenge des Busses, vom Abstand der Adern zueinander,
von Uebergangswiderstaenden in den Klemmen an den einzelnen Dosen und
vielem mehr.
Die empfohlenen 100 Ohm sind also nicht immer der Optimal-Fall, sondern
nur eine Naeherung, die im Rahmen der Spezifikationen zu hinreichend
guten Ergebnissen fuehrt. Deshalb koennen durchaus auch Loesungen
funktionieren, die nicht der Spezifikation entsprechen, sie _muessen_
aber eben nicht.
Ich hoffe, das hat zur Klaerung beigetragen. Entschuldigt das laengliche
Posting, aber ich dachte, das alles koennte von allgemeinem Interesse
sein.
mfg,
RALF
-------------------------------------------------------------
Ralf Pabst | mailto:p...@comnets.rwth-aachen.de
Communication Networks | Aachen University of Technology
> [hilfreicher Text]
> Ich hoffe, das hat zur Klaerung beigetragen. Entschuldigt das laengliche
> Posting, aber ich dachte, das alles koennte von allgemeinem Interesse
> sein.
Vielen Dank für die Mühe, Ralf. War hilfreich für mein Verständnis.
Gruss aus Cux
Klaus
--
Mut zur Vision, Demut zum Detail, Hochmut vor dem Fall, Armut schändet.
--
Thomas Hoffmann
mailto:th...@gmx.de
Wolfgang Gerber schrieb:
>
> Sebastian Saeuberlich schrieb :
>
> >Die Dosen sind in Reihe geschaltet !!
>
> Eben nicht. Die Dosen sind parallel geschaltet! Auch wenn es unlogisch
> klingt.
Natürlich parallel. Aber: Ich versteh es trotzdem nicht: Von den Dosen
in Deiner Zeichnung gehen ja noch kabel weg. ZB: Kabel von Dose 3=7m,
Kabel von Dose 4=2m. somit ist eigentlich das Endgerät von Dose 3 das
"letzte". Es sollte doch Schaltungstechnisch egal sein, wo der
Widerstand sitzt. er muß eben auch parallel aufgeschaltet werden. Ich
versteh das nicht
Er dient dazu, Wellenreflexionen am Busende (Leitungsende) zu vermeiden
und damit Überlagerungen und "Datensalat" auf dem Bus zu verhindern.
> 2. Braucht man den auch bei nur einer Dose?
Im Prinzip ja.
> 3. Wenn nur die "letzte Dose" von mehreren einen braucht müßten ja
> unterschiedliche Dosen im Handel sein. ist aber nicht. Ich finde nur
> welche
> ohne Widerstände.
Es gibt durchaus auch ISDN-Dosen *mit* Widerständen. Die sind nur
unwesentlich teurer. Alternativ kannst Du zwei stinknormale
100-Ohm-Widerstände für zwei Groschen an die Klemmen der letzten Dose
schrauben. Oder die gesteckte Version (teuer!) nehmen.
> 4. Die Dosen sind ja parallel geschaltet. Es gibt daher keine "letzte
> Dose".
Doch, gibt es. Weil wir es bei einem ISDN-Bus nicht mit einer
Gleichstromversorgung zu tun haben, sondern mit Hochfrequenz. Und da
haben auch die Verbindungen zwischen den einzelnen Dosen einen deutlich
bemerkbaren Einfluß (Wellenwiderstand). Daher auch keine
"Parallelschaltung", sondern Bus-Struktur.
> 5. Wenn es (nach 4.) keine "letzte Dose" gibt, dann ist es egal, wo die
> Widerstände sitzen.
Irrtum. Siehe 4.
> Sie könnten also auch gleich im NTBA sitzen. Tun sie
> das?
Ja, sie tun es.
> Wenn nein: warum nicht?
Weil ein Bus zwei Enden hat, und der NTBA meistens eines dieser Enden
darstellt: An beiden Enden treten Wellenreflexionen auf, ergo muß an
beiden Enden terminiert werden...
> 6. Sind die Widerstände überhaupt notwendig?
Jein.
> Was passiert, wenn man sie
> wegläßt.
Bei kurzen Leitungen und nur einer oder zwei Dosen: Meistens nichts. Der
Bus funktioniert wie gewünscht. (Ob wirklich Bitfehler auftreten, kannst
Du als Normalnutzer nicht erkennen. Dazu bedarf es einigen teuren
Meß-Equipments. Das stellt aber bei unterminierten Bussen durchaus
einige Bitfehler fest...)
> 7. Habe von einem gehört, da haben die Endgeräte nicht funktioniert,
> weil in jeder Dose Widerstände saßen. (Wie gesagt, die Dosen die ich sah
> hatten alle keinen Widerstand). Ist das möglich?
Ja. Die Widerstände haben neben der Vermeidung von Wellenreflexion auch
noch die Eigenschaft, das Nutzsignal zu dämpfen. Wenn deutlich mehr als
zwei Terminierungen vorhanden sind, kann das Nutzsignal (weniger als 1
Volt!) so stark gedämpft werden, daß es nirgends mehr brauchbar zur
Verfügung steht. - Bei einwandfreier Terminierung ist das aber nicht zu
befürchten.
Noch Fragen?
Viele Grüße,
Hendrik Söngen
--
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>
> Noch Fragen?
Ja: Das mit dem Bus ist mir noch nicht ganz klar. Denn so eine schöne
"Reihe" ist das ja doch nicht:
NTBA-------D1------D2------D3------D4-AW
So sieht es wie eine Reihe aus, 4 Dosen, alles klar, am Schluß
Abschlußwiderstand. In der Praxis sieht es aber oft so aus:
1m 80cm 2m 20cm
NTBA-------D1------D2------D3------D4-AW
( ( ( (
) ) ) ) das sollen nun die
anschlußleiteungen
( ( ( ( zu den Endgeräten sein, die
auch
) ) ) ) immer mal 2-3m lang sind.
( ( ( ( Die "Aufreihung" der
Busstruktur
) ) ) ) ist hier eher aufgehoben, das
ganze
sieht dann bald nach einer
Stern-
Verdrahtung aus, denn die Dosen sind ja schaltungstechnisch
widerstandsfreie Leitungsverbindungen.
Man könnte das auch so skizzieren:
NTBA --+
D1+------------------------------ Endgeräte 1-4
D2+--------------------------------
D3+-------------------------------
D4+-------------------------------
AW
Schon hat man seine parallele Sternverdrahtung ohne klar ersichtlichen
Bus.
Wolfgang Gerber schrieb:
> Du solltest die Postings auch lesen: Im 2ten Abschnitt des vorigen
> Postings wird es doch ganz klar beschrieben, warum das ENDE mit einen
> Widerstand abgeschlossen wird.
Hab ich natürlich gelesen, aber mein Problem ist eben die Bezeichnung
"ENDE" in einer Parallelverkabelung, siehe auch nochmal meine Antwort zu
Michael Hendrik.
Sehr hübsch. Zu den Anschlußleitungen: Es handelt sich dabei um sog.
Stichleitungen, die innerhalb der Spezifikation jeweils nicht länger als
sechs Meter sein sollten, ohne den Busbetrieb gravierend zu stören.
Die "Spezifikation" sagt - vereinfacht (kurzer passiver Bus)
Buslänge: max. 120 Meter, an beiden Enden term.
Anzahl der Dosen: max. 12 Dosen (1 Doppeldose = 2 Dosen!)
Anzahl der Geräte: max. 8
Länge der Stichleitungen: max. 10 Meter (empfohlen: 6 Meter)
Der Witz: Man kann diese "Spezifikation" durchaus überschreiten. Dabei
gilt: Je länger der Bus (und die Stichleitungen) ist, desto wichtiger
ist eine *sorgfältige* Ausführung. Wenn ein Bus z.B. nur 10 Meter lang
ist und nur eine Dose hat, wird er in der Regel auch problemlos ohne
Widerstände funktionieren. Auch eine "Stichleitung" von 20 Metern ist
unter günstigen Umständen denkbar.
Lieber Thomas,
um Dir den Begriff des Endes einer Leitung verstaendlich zu machen, lass
mich dir folgendes erklaeren:
Elektrische Signale breiten sich auf einer Leitung nicht unendlich
schnell aus, sondern mit endlicher Geschwindigkeit, naemlich der
Lichtgeschwindigkeit (die abhaengig vom Medium ist, moechte ich hier
nicht verschweigen, um hinterher keinen drueber zu kriegen).
Betrachten wir unseren S0-Bus, stellen wir fest, dass ein vorne (sprich:
z.B. am NTBA) eingespeistes Signal (ein Spannungssprung) aufgrund seiner
endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit auf den Leitungen die raeumlich
entfernteste Dose als letztes erreicht. An diesem Leitungs-Ende wuerde
dann auch die schon zur genuege angesprochene Reflexion stattfinden.
Im Gleiochstromfall macht all das natuerlich nicht viel aus, da die
Betrachtungszeitraeume hinreichend gross gegenueber den
Ausbreitungszeiten sind. Da es sich beim S0-Signal aber wie schon
erwaehnt um ein hochfrequentes Signal handelt, spielt die
Ausbreitungszeit eben doch eine Rolle.
kopf hoch,
RALF
> Herzlichen DAnk an alle, liegt wohl echt an der Eigenart der
> Hochfrequenztechnik, daß ich nicht alles kapier. Aber Ihr habt mir
> trotzdem weitergeholfen!! :-))
Jetzt ?
Letzte Antwort ;-):
Stichleitungen dürfen max. 10m lang sein. Sind sie länger, sind
es keine Stichleitungen mehr. Stichleitungen werden _nicht_
terminiert.
MfG Roland
Nein, man muß den Wald von den Bäumen trennen.
> Was ich nicht verstehe ist:
> 1. Wozu ist dieser Widerstand nötig?
Er schließt die Leitung ab.
Also es gibt a) eine Leitung, die vom NT weg geht.
Auf dieser Leitung sitzen b) Dosen.
Alles folgende zu Leitungen gilt auch ohne diese Dosen, nur macht es
natürlich wenig Sinn, einen Bus ohne Dosen zu haben. :-)
In der Hochfrequenztechnik teilt man die Welt in "diskrete Bauelemente"
und "Leitungen". Dabei ist alles das ein "diskretes Bauelement", was
kleiner ist als 1/10 der Wellenlänge des zu übertragenden Signals ist.
Da ich bei ISDN Rechtecksignale übertrage, die keine reine Frequenz
haben, wird als Annäherung das 5-fache der Grundfrequenz als ausreichend
betrachtet (jetzt bitte nicht fragen warum - das ist noch komplizierter
:-).
Bei rund 250 kBit/s auf dem S0-Bus (und das lassen wir jetzt mal einfach
so stehen) kann als Grenzfrequenz also 1,25 MHz angenommen werden. Wenn
wir jetzt die Lichtgeschwindigkeit durch diesen Wert teilen, kommen wir
auf die Wellenlänge 240 m. 1/10 davon ist 24m (und so lang ist keine
Dose). Auch eine Leitung, die kürzer ist, ist im nachrichtentechnischen
Sinne gar keine.
Also beschränken wir uns auf längere Leitungen. Wer eine Leitung < 25m
hat, braucht also keine Abschlußwiderstände.
Auf längeren Leitungen tritt das Problem auf, daß eine Welle, die zum
Ende geschickt wird, dort hinten nicht "herauspurzeln" kann, sondern die
darin gespeicherte Energie irgendwo hin muß. Das Ganze ist wie in dem
bekannten Physik-Experiment mit den fünf Kugeln. Man hebt vorne eine an
und läßt sie auf die anderen fallen. Darauf pendelt die letzte aus und -
genau! - kommt zurück. Genau solche Effekte gibt es auf Leitungen.
Das stört natürlich etwas, wenn die gleichen Bits nochmal vorbeikommen
:-)
Will man das "Zurückfedern" verhindern, dann kann man am Ende einen ganz
weichen Radiergummi hinhalten. Der stellt nun der Kugel einen Widerstand
entgegen und der größte Teil der Energie wird absorbiert. Die Kugel
federt nur noch ganz schwach zurück. Genau das macht auch der
Abschlußwiderstand am Ende der Leitung - er vernichtet die Energie, die
in den "Bits" steckt.
Um nun wieder auf die Dosen zurückzukommen: Der Abschlußwiderstand muß
ans Ende der Leitung, also wenn man z.B. für den späteren Ausbau den
ISDN-Bus schon bis ins Dachgeschoß legt und anschließt, muß der Abschluß
dort ans Ende, auch wenn dort noch gar keine Dose ist.
> 2. Braucht man den auch bei nur einer Dose?
Genau genommen an zwei - da eine Leitung wie eine Wurst zwei Enden hat.
Dazu sind aber im NT schon Widerstände drin, da er meist ein Ende
darstellt. Wenn man den NT allerdings in die Mitte legtt und beide Enden
jeweils > 25 m vom NT weg sind, sollte man an beiden Enden einen
Widerstand platzieren. Genau genommen sollte man dann die Widerstände im
NT abschalten - glücklicherweise ist ISDN da aber nicht gar so
empfindlich.
> 3. Wenn nur die "letzte Dose" von mehreren einen braucht müßten ja
> unterschiedliche Dosen im Handel sein. ist aber nicht. Ich finde nur
> welche ohne Widerstände.
Da man solche mit nur in geringer Zahl und nur in wenigen Fällen
braucht, lohnt sich die Herstellung oder Bevorratung solcher Dosen
nicht. "Profis" arbeiten meist gerne mit einem
"Abschluß-Zwischenstecker" an der letzten Dose, da so der Aufwand für
Arbeit und Bevorratung minimiert wird.
> 4. Die Dosen sind ja parallel geschaltet. Es gibt daher keine "letzte
> Dose".
s.o.
> 5. Wenn es (nach 4.) keine "letzte Dose" gibt, dann ist es egal, wo die
> Widerstände sitzen. Sie könnten also auch gleich im NTBA sitzen. Tun sie
> das? Wenn nein: warum nicht?
s.o.
> 6. Sind die Widerstände überhaupt notwendig? Was passiert, wenn man sie
> wegläßt.
s.o.
> 7. Habe von einem gehört, da haben die Endgeräte nicht funktioniert,
> weil in jeder Dose Widerstände saßen. (Wie gesagt, die Dosen die ich sah
> hatten alle keinen Widerstand). Ist das möglich?
Wenn die Dosen weniger als 25 m auseinander sind, dann sind die
Widerstände aus Sicht der "Leitung" parallel geschaltet - also falsch
dimensioniert. Sie dämpfen dann nicht richtig oder sie dämpfen so stark,
daß dahinter liegende Geräte zu wenig Signal abbekommen. In einer
Leitung sind Unregelmäßigkeiten in der Mitte fast genau so schlimm wie
ein fehlender Abschluß.
Das krasseste Beipiel war mal jemand, der in eine
Thinwire-Ethernet-Verbindung (Kabelwellenwiderstand = 50 Ohm) ein
Monitorkabel (Wellenwiderstand = 83 Ohm) eingebaut hatte. Danach hatten
irgendwelche PCs am LAN plötzlich Schwierigkeiten. Wenn man jetzt ein
korrektes Kabel gegen ein anderes anderer Länge getauscht hat, gingen
die betroffenen PCs wieder einwandfrei, dafür aber andere, die eben noch
gingen dafür nicht mehr.
Allerdings ist Ethernet mit 10 MBit/s (Grenzfrequenz 50 MHz ->
Wellenlänge 6 Meter) natürlich um Faktoren kritischer, da hier jedes
Kabelstückchen über 60 cm schon eine Leitung ist.
> Danke schonmal für die Antworten!
Hope this helps.
--
mfg/regards
Markus Noller
eine sehr nachvollziebare Erläuterung über Busse. Trotzdem noch
ein paar Anmerkungen aus meiner Sicht:
> Da ich bei ISDN Rechtecksignale übertrage, die keine reine Frequenz
> haben, wird als Annäherung das 5-fache der Grundfrequenz als ausreichend betrachtet (jetzt bitte nicht fragen warum - das ist noch komplizierter :-).
Doch, ich frage schon.
> Bei rund 250 kBit/s auf dem S0-Bus (und das lassen wir jetzt mal einfach
> so stehen) kann als Grenzfrequenz also 1,25 MHz angenommen werden.
Wenn man die 6.Oberwelle auch noch einbezieht, haben wir eine fG
von 1,75 MHz.
> Wenn
> wir jetzt die Lichtgeschwindigkeit durch diesen Wert teilen, kommen wir
> auf die Wellenlänge 240 m.
Unter Einbeziehung des Verkürzungsfaktors des Kabels kommen wir
auf 100m.
> 1/10 davon ist 24m (und so lang ist keine
> Dose). Auch eine Leitung, die kürzer ist, ist im nachrichtentechnischen
> Sinne gar keine.
> Also beschränken wir uns auf längere Leitungen. Wer eine Leitung < 25m
> hat, braucht also keine Abschlußwiderstände.
Die Spezifikation legt ausdrücklich 10m fest.
NTBA in der Mitte:
> Genau genommen sollte man dann die Widerstände im
> NT abschalten - glücklicherweise ist ISDN da aber nicht gar so
> empfindlich.
Genau genommen sollte man sich schon an die Spezifikationen
halten, und die sagen, daß der NTBA terminiert bleibt, auch wenn
er in der Mitte sitzt.
MfG Roland
Markus Noller schrieb:
>
>
> Hope this helps.
Really did! Thanks bud!
du meinst, man soll immer den spezifikationen entsprechend arbeiten,
auch wenn das dann technisch nicht korrekt ist.
vielleicht empfehlen die spezifikationen deshalb, den nt terminiert
zu lassen, dass die geschichte nicht zu hochohmig wird, wenn jemand
versehentlich die terminierung an den beiden busenden loest.
vg,
franky.
Nein, ich meine, daß es technisch korrekt ist, wenn man nach den
Spezifikationen arbeitet. Auch, wenn diese von der "reinen Lehre"
abweichen. Denn nur dann ist garantiert, daß der Bus läuft.
> vielleicht empfehlen die spezifikationen deshalb, den nt terminiert
> zu lassen, dass die geschichte nicht zu hochohmig wird, wenn jemand
> versehentlich die terminierung an den beiden busenden loest.
Nein, damit bei einem einfachen Ändern der Installation oder
einem Austausch des NTBA keine veränderten Verhältnisse
auftreten. Bei den Dip-Schaltern gibt es noch andere, deren
Falschsetzen zum Nichtfunktionieren des Anschlusses führen. Also
_nichts_ am NTBA verstellen.
MfG Roland
P.S. Deine Shifttaste ist kaputt.
hab gerade gesehen, dass Ralf auch schon was gepostet hat.
Ich hoffe, es macht euch nichts aus.
Bis denn dann
Markus
> 1. Wozu ist dieser Widerstand nötig?
Da es sich beim S0-Bus um etwas hochfrequentes handelt,
muß am Ende des Busses ein Widerstand sitzen. Dieser
verhindert schlicht und einfach die Reflexion der Signale
(wie ein Echo Deiner Stimme in den Alpen...). Stelle Dir vor,
Du schwebst in einem Raum ohne Wände. Da kannst
Du schreien so laut wie Du willst, Du bekommst kein Echo.
Wird das Signal reflektiert, kann es sein, dass sich das
Signal auslöscht (schlecht) oder verstärkt ( könnte noch
funktionieren). Treffen beispielsweise (übertrieben) +10 V auf
-10 V (durch Reflexion 180° Phasenverschoben) ergibt das
0 V = nichts da, was einem nützt). -> Wellenlehre
Der Widerstand simuliert eine endlos lange Leitung, wobei
der Wert den Wellenwiderstand darstellt -> Frequenzabhängig.
Ohne Widerstand funktioniert der S0-Bus, oder er funktioniert
nicht. Je nach dem an welcher Stelle die Dosen sitzen.
So denn
Markus
Und noch hundert andere ;-)
> Ich hoffe, es macht euch nichts aus.
Wieso? War doch richtig. Und Wiederholung kann nichts schaden.
;-)
MfG Roland