Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

RTL plant: Nazis im Internet

26 views
Skip to first unread message

Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 16, 1995, 6:41:23 PM2/16/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:

>Die Information habe ich aus sehr direkter Quelle, preisgeben werde
>ich sie nur, wenn sie dadurch keinen Schaden zu erwarten hat.

Whoops!

Da hab ich wohl Subjekt und Objekt vertauscht, ihr wisst ja, wie es
gemeint ist.

B.
--
Bernhard K. Weisshuhn b...@fu-berlin.de http://www.inf.fu-berlin.de/~weisshuh/
"Wichtiger als die Postmoderne ist eine moderne Post." (Manfred Bonitz)

Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 16, 1995, 6:33:14 PM2/16/95
to
Mal wieder Medien-Alarm, diesmal koennte man vielleicht schlimmerers
verhindern, denn wir wissen es vorher:

Das RTL Nachtjournal plant offenbar einen Beitrag, in dem das
Internet in folgender Weise verteufelt wird:

Deutsche Familie, Vater hat (privaten) Internet-Zugang. Pfiffiges Kind
klickt ein bischen mit der Maus herum: Schwuppdiwupp - Nazipropaganda
im Kinderzimmer. So einfach geht das; boeses boeses Internet! :-(

Der RTL-Mitarbeiter, der sich momentan nach geeigneten Familien
umschaut, hatte den passenden URL mit jeder Menge Revisionistischen
Texten auch gleich parat. Ich werde ihn hier aber nicht
veroeffentlichen. Nur so viel: Er stammt von einem privaten Anbieter
in den USA, der fuer den Inhalt der WWW-Seiten seiner Kunden jegliche
Verantwortung ablehnt. Dort wird unter anderem der Holocaust
geleugnet, an anderer Stelle gerechtfertigt und glorifiziert, und
dergleichen starker Stoff mehr.

Was tun? Bin selbst noch ziemlich ratlos. Wenn Betreiber von Routern
den Zugriff auf den Host sperren moechten, helfe ich gerne durch
Weitergabe der Adresse.

Auf jeden Fall moechte ich davor warnen, besagtes RTL-Kamerateam bei
dieser einseitigen Meinungsmache zu unterstuetzen. Wie der ZAK-Fall
gezeigt hat, bewirken die derartigen Medienfeldzuege schnell eine
umfassende Zensur (siehe Uni Stuttgart) von oben. Andererseits ist ein
komplettes Verbannen von WWW z.B. an den Unis ja wohl kaum
durchfuerbar, vielleicht aber fuer URLs mit "~" ? Kein schoener
Gedanke.

Die Information habe ich aus sehr direkter Quelle, preisgeben werde
ich sie nur, wenn sie dadurch keinen Schaden zu erwarten

hat. Vielleicht meldet sie sich auch selbst zu Wort. Oder gar der
ominoese RTL-Mitarbeiter? R U listening?

Ich bin gespannt auf Kommentare und Handlungsstrategien. Ich glaube
aber nicht, dass X11 Sourcen diesmal viel bewirken werden. Oder doch?
Der Username ist jedenfalls bekannt.

So weit so unerfreulich,
Bernhard

Heiko Schlichting

unread,
Feb 16, 1995, 11:39:20 PM2/16/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:

>Das RTL Nachtjournal plant offenbar einen Beitrag, in dem das
>Internet in folgender Weise verteufelt wird:

Ich ahnte doch, dass das nichts Gutes zu bedeuten hat, wenn das RTL Nacht-
journal beim Individual Network e.V. nach einer "Internet-Familie" anfragt.
Naja, meine Antwort war ja entsprechend.

Heiko
--
Heiko Schlichting he...@FU-Berlin.DE Freie Universitaet Berlin
Institut fuer Kristallographie und Zentraleinrichtung fuer Datenverarbeitung

Georg Schwarz

unread,
Feb 17, 1995, 3:09:05 AM2/17/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:

>umschaut, hatte den passenden URL mit jeder Menge Revisionistischen
>Texten auch gleich parat. Ich werde ihn hier aber nicht

ich nehme mal an, dass es im Internet jede Menge Nazi-Kram gibt. Warum sollen
Rechtsextreme nicht auch auf die Idee gekommen sein, dieses Medium fuer ihre
Betaetigung nutzen? Mir wurden auch schon mal (unaufgefordert!) zwei laengere
Texte mit sehr braunem Inhalt zugesandt, von einem Account bei aol.com.
In den USA faellt sowas unter "free speech" und kann deshalb von
Service Providern, falls diese das ueberhaupt wollten, nicht unterbunden
werden.

Wolfgang Klimt

unread,
Feb 18, 1995, 4:57:51 AM2/18/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:

>Mal wieder Medien-Alarm, diesmal koennte man vielleicht schlimmerers
>verhindern, denn wir wissen es vorher:

>Das RTL Nachtjournal plant offenbar einen Beitrag, in dem das
>Internet in folgender Weise verteufelt wird:

>Deutsche Familie, Vater hat (privaten) Internet-Zugang. Pfiffiges Kind
>klickt ein bischen mit der Maus herum: Schwuppdiwupp - Nazipropaganda
>im Kinderzimmer. So einfach geht das; boeses boeses Internet! :-(

[...]
2 Fragen, die klaeren, ob und wie da noch was zu machen ist:
1. In welcher Stadt wird der Beitrag produziert (Wenn man da was an
Obejktivitaet rausholen will, muss man dem Redakteur wohl mal
persoenlich auf die Fuesse treten. Hier ne Diskussion anzufangen,
hilft wohl wenig.
2. Wann soll das gesendet werden. Bleibt ueberhaupt noch genug Zeit,
etwas zu tun, oder ist der Zug eh schon abgefahren.

Im Falle Muenchen erklaer ich mich bereit, mal ne Kontaktaufnahme mit
dem Mann/der Frau zu versuchen und, wenn moeglich, ein Gespraech mit
ein paar kompetenten Leuten zu arrangieren, falls ich jemanden finde,
der mitmacht.

Wolfii

--------------------------------------------------------------------------------
Wolfgang Klimt * kl...@informatik.tu-muenchen.de * wol...@leo.org * IRC: wolfii
Windows 3.1 -- from the guys who brought you edlin

Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 17, 1995, 7:38:59 AM2/17/95
to
ge...@marie.physik.tu-berlin.de (Georg Schwarz) writes:

>In den USA faellt sowas unter "free speech" und kann deshalb von
>Service Providern, falls diese das ueberhaupt wollten, nicht unterbunden
>werden.

Die Frage ist nicht, wie wir den Amis unsere Gesetzgebung aufzwingen,
sondern, wie wir _hier_ den naechsten verzerrten Massenmedienbericht
ueber das Internet und die damit verknuepften potentiell negativen
Auswirkungen auf unbescholtene Netzbuerger verhindern.

Die breite Masse hat nun mal keinerlei Erfahrung mit dem globalen
Informations-Dorf, und wenn, dann nur aus Berichten ueber raubkopierte
Nazikinderpornos mit ausgepeitschten Tieren auf virenverseuchten
Pentagonrechnern. Das koennte einem vielleicht egal sein, aber fuer
die Rechenzentren entsteht so ein erheblicher Druck, soetwas nicht zu
unterstuetzen, oder zu transportieren.

Man verstehe mich bitte richtig: Ich wuerde Hosts wie eskimo.com oder
dem von RTL ausgesuchten keine Traene nachweinen, aber die Medien
haben wohl kaum die Absicht, den Sachverhalt differenziert
darzustellen. Stattdessen koennte der Ruf nach umfassender Zensur von
selbsternannten Reinhaltern der deutschen Informationslandschaft laut
werden. Und das faende ich schlimmer als ein Usenet-killfile zu
fuehren, und ab und zu mal ueber WWW-Seiten den Kopf zu schuetteln.

Wenn Nazis das Internet fuer ihre Interessen benutzen wollen, werden
sie das auch tun. Das Problem liegt in diesem Fall doch wohl eher so,
dass durch solche Berichte _alle_anderen_ User Restriktionen zu
erwarten haben, die Nazis aber vermutlich keine (freedom of speech).

Wie immer ist es auch hier natuerlich eine zweischneidige
Angelegenheit: Am liebsten wuerde ich RTL zensieren ;-)
Deshalb poste ich es ja auch hier, damit ihr bessere Ideen beisteuern
koennt.

Werner J. Lilie

unread,
Feb 18, 1995, 10:59:42 AM2/18/95
to
In article <3i0nbq$d...@fu-berlin.de>, b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K.
Weisshuhn) wrote:

[SCHNIPP!]


> Die Information habe ich aus sehr direkter Quelle, preisgeben werde
> ich sie nur, wenn sie dadurch keinen Schaden zu erwarten
> hat. Vielleicht meldet sie sich auch selbst zu Wort. Oder gar der
> ominoese RTL-Mitarbeiter? R U listening?
>
> Ich bin gespannt auf Kommentare und Handlungsstrategien. Ich glaube
> aber nicht, dass X11 Sourcen diesmal viel bewirken werden. Oder doch?
> Der Username ist jedenfalls bekannt.

Ist die Quelle einer aus der "Internet Familie" ? Wer ist eigentlich der
Provider ? Wenn da irgendwie einer der Grossen (EUnet etc.) drinhaengt
(das tun sie ja immer, aber je direkter desto besser) kann ja mal
vielleicht Ihre Pressestelle anhauen (Die Schlagzeile "Deutsche Bank [von
CNI/EUnet z.B.] unterstuetzt Nazis" ist denen sicher nicht besonders
genehm <g>). Man koennte besagte Schlagzeile natuerlich auch
lostreten.....

Und Tschuess....
WL

Hanno Foest

unread,
Feb 18, 1995, 1:43:37 AM2/18/95
to
In article <3i25d3$5...@fu-berlin.de>

b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:

[...]

>Man verstehe mich bitte richtig: Ich wuerde Hosts wie eskimo.com oder
>dem von RTL ausgesuchten keine Traene nachweinen, aber die Medien
>haben wohl kaum die Absicht, den Sachverhalt differenziert
>darzustellen. Stattdessen koennte der Ruf nach umfassender Zensur von
>selbsternannten Reinhaltern der deutschen Informationslandschaft laut
>werden. Und das faende ich schlimmer als ein Usenet-killfile zu
>fuehren, und ab und zu mal ueber WWW-Seiten den Kopf zu schuetteln.

Totale Zustimmung!

Hanno

Andreas Giesen

unread,
Feb 18, 1995, 9:58:00 AM2/18/95
to
Das W3 wird bald noch nocher -- _MAG3_

Hi! Muenster, 18 Feb 95

## Bernhard K. Weisshuhn (b...@chemie.fu-berlin.de)
## wrote or quoted in de.comm.internet:

> Ich bin gespannt auf Kommentare und Handlungsstrategien. Ich glaube
> aber nicht, dass X11 Sourcen diesmal viel bewirken werden. Oder doch?
> Der Username ist jedenfalls bekannt.

Kann schon mal nicht schaden, zumindest dann, wenn nach wiederholter
"Aufforderung" nicht von dem Vorhaben abgelassen wird :)

Ansonsten wären vielleicht ein paar hundert böse Leserbriefe im voraus
nicht schlecht.

Das grenzt ja schon an Rufmord, da hört es mit dem journalistischen
Spielraum langsam auf. Die Möglichkeiten, als Kind am Computer des Vaters
im Internet über Nazipropagandamaterial zu stolpern, wenn man es nicht
explizit darauf anlegt (und dann bekommt man es überall), sind so etwas
von gering... Da ist jeder andere Weg wahrscheinlicher.

Wer hat Möglichkeiten, überregional schon vorher eine
Gegendarstellung zu veröffentlichen?

Dann könnte, wenn die Sendung doch gesendet wird, wenigstens einige Leute
nicht ganz unvoreingenommen an die Sache herangehen.

Problematisch finde ich eigenlich nicht den Beitrag an sich (wer guckt
schon das RTL Nachtjournal :) sondern die öffentliche Diskussion, die
dadurch wieder ausgelöst werden könnte. Die läßt sich vielleicht schon im
voraus beeinflussen...

Bis dann...Andreas


@>--,--'--
Mail in...@agix.westfalen.de subject: "german" fuer einen Steckbrief

## CrossPoint v3.02 ##

Joachim Astel

unread,
Feb 18, 1995, 7:57:06 AM2/18/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:
>Das RTL Nachtjournal plant offenbar einen Beitrag, in dem das
>Internet in folgender Weise verteufelt wird:

>Deutsche Familie, Vater hat (privaten) Internet-Zugang. Pfiffiges Kind
>klickt ein bischen mit der Maus herum: Schwuppdiwupp - Nazipropaganda
>im Kinderzimmer. So einfach geht das; boeses boeses Internet! :-(


Das zeigt ganz klar die Schwachstelle von WWW auf: Hier werden Infor-
mationen unreflektiert dargeboten, es gibt keinerlei Gegendarstellungs-
moeglichkeit, wie sie im Presserecht normalerweise gegeben ist. Diesen
Schwachpunkt muss WWW in der Zukunft noch beseitigen, ich gehe sogar
noch einen Schritt weiter und bin fuer ein Aufbrechen der starren WWW-
Strukturen, hin zu einem Usenet-aehnlichen System, bei dem "Followups"
auf WWW-Seiten moeglich sind.

-Achim
--
Joachim Astel (J.A.T.), ac...@jat.sub.org, dig txt achim.info.jat.sub.org.

Dirk Beckesch

unread,
Feb 18, 1995, 1:13:00 PM2/18/95
to
kl...@Informatik.TU-Muenchen.DE meinte am 18.02.95
zum Thema "Re: RTL plant: Nazis im Internet":

k> >Mal wieder Medien-Alarm, diesmal koennte man vielleicht schlimmerers
k> >verhindern, denn wir wissen es vorher:
k>
k> >Das RTL Nachtjournal plant offenbar einen Beitrag, in dem das
k> >Internet in folgender Weise verteufelt wird:
k>
k> >Deutsche Familie, Vater hat (privaten) Internet-Zugang. Pfiffiges Kind
k> >klickt ein bischen mit der Maus herum: Schwuppdiwupp - Nazipropaganda
k> >im Kinderzimmer. So einfach geht das; boeses boeses Internet! :-(
k> [...]
k> 2 Fragen, die klaeren, ob und wie da noch was zu machen ist:
k> 1. In welcher Stadt wird der Beitrag produziert (Wenn man da was an
k> Obejktivitaet rausholen will, muss man dem Redakteur wohl mal
k> persoenlich auf die Fuesse treten. Hier ne Diskussion anzufangen,
k> hilft wohl wenig.
k> 2. Wann soll das gesendet werden. Bleibt ueberhaupt noch genug Zeit,
k> etwas zu tun, oder ist der Zug eh schon abgefahren.
k>
k> Im Falle Muenchen erklaer ich mich bereit, mal ne Kontaktaufnahme mit
k> dem Mann/der Frau zu versuchen und, wenn moeglich, ein Gespraech mit
k> ein paar kompetenten Leuten zu arrangieren, falls ich jemanden finde,
k> der mitmacht.
k>
k> Wolfii
k> ---- Wolfgang Klimt * kl...@informatik.tu-muenchen.de * wol...@leo.org *

Für diese Aktion stehe ich auch zur Verfügung!
Bei Interesse bitte bei mir melden.

Gruss,
Dirk


/----------------------- Telefon \
| Dirk Beckesch Telefax > 02262/6724 >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>\
| No"snerland 28 Datex-J / |
| 51674 Wiehl |
| Drabenderho"he Fu-.Tel.: 0171-6162316 |
\--------------------------------------------------------------------------/
## CrossPoint v3.02 ##

Andreas Giesen

unread,
Feb 18, 1995, 10:11:00 AM2/18/95
to
Das W3 wird bald noch nocher -- _MAG3_

Hi! Muenster, 18 Feb 95

## Georg Schwarz (ge...@marie.physik.tu-berlin.de)


## wrote or quoted in de.comm.internet:

> ich nehme mal an, dass es im Internet jede Menge Nazi-Kram gibt. Warum


> sollen Rechtsextreme nicht auch auf die Idee gekommen sein, dieses Medium
> fuer ihre Betaetigung nutzen? Mir wurden auch schon mal (unaufgefordert!)
> zwei laengere Texte mit sehr braunem Inhalt zugesandt, von einem Account bei
> aol.com. In den USA faellt sowas unter "free speech" und kann deshalb von
> Service Providern, falls diese das ueberhaupt wollten, nicht unterbunden
> werden.

Natürlich gibt es im Internet haufenweise braune Sch***, aber das ist doch
hier nicht der Punkt. Es geht doch darum, wie die Sache dargestellt wird.
Man verbietet ja auch nicht den Buchdruck, weil es "Mein Kampf" gibt...

Wie ich in meinem anderen Posting zum Thema schon sagte, das Szenario, wie
es dargestellt werden soll (Kind stolpert über Nazipropagande) ist völlig
konstruiert. Dennoch werden 95% der Zuschauer glauben, daß jetzt tausende
von Kindern in Deutschland und der ganzen Welt dem Nazischrott im Internet
zum Opfer fallen. Schuld sein wird das Internet. (Es ist ja auch das
Papier schuld, daß darauf Propagandamaterial gedruckt werden kann...:( )

Achim Scheve

unread,
Feb 18, 1995, 12:34:00 PM2/18/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de schrieb am 17.02.95 in der Msg A57133@MK2 (Gruppe
de.soc.politik):

Hallo!
Selbstverstaendlich gehoeren Nazis eingesperrt, da nach den Gesetzen
in den USA mit ihrer unbegrenzten Meinungsfreiheit Nazis dort frei
publizieren duerfen, muessen wir das halt vorlaeufig akzeptieren, wenn
wir uns nicht wie ein totalitaerer Staat von der Aussenwelt abkapseln
wollen.
Wenn RTL fuer Zensur ist muessen wir uns dagegen wehren, ich hab auch
schon eine Idee wie.
Auch fuer einen Fernsehsender wie RTL gibt es Taboos in der
Berichterstattung.
Die Gefaehrdung von Werbeeinnahmen ist die groesste Gefahr fuer einen
solchen Sender...die herrschenden Familien in diesem Staat haben so
ihre Vorstellungen ueber Dinge die nicht veroeffentlicht werden sollen.
Da sollten wir uns mal an die vielen Firmen erinnern, die sich zur
Zeit etwa ueber ihrer 60jaehriges Firmenjubilaeum freuen koennen, aber
sich nicht ueber die ueber die damaligen Umstaende ihrer "Gruendung"
erinnern moechten.
Dieser gesellschaftliche Vorgang hies damals Arisierung und ist auch
heute noch ein Taboo in der historischen Forschung.
Dies gilt insbesondere, wenn im Rahmen der Geschichtsschreibung nicht
nur leblose Statistiken praesentiert werden, sondern auch die
Namen der heute wieder als wohlanstaendig geltenden Familien praesentiert
werden, die sich ab 1933 aufgrund ihrer guten Beziehungen zum
Nationalsozialismus an juedischem Vermoegen bereichert haben.
Richten wir doch einfach mal an geeigneter Stelle(In den USA?)
einen URL ueber Arisierung ein. In diesem Material
sollten selbstverstaendlich die Namen der Taeter genannt werden!!!
Dieses Material praesentieren wir so, dass RTL gezwungen ist darueber zu
berichten.
Wenn RTL sich trauen sollte im Rahmen seiner Berichterstattung ueber das
Internet neben der Meinungsfreiheit fuer Nazis - wegen den bekannten
amerikanischen Gesetzen - auch ueber die Meinungsfreiheit fuer Nazigegner
zu berichten, so wuerde das Internet nicht als Super BTX verleumdet
werden koennen...
Wenn RTL sich nicht trauen sollte ueber die Aktion mit der Anprangerung
der Nutzniesser der Arisierung im Internet zu berichten, so wuerde sich
RTL mal wieder als Arsch und Tittensender entlarven, der in seinen
Bruellshows nur an der Befriedigung niederiger Instinkte arbeitet
und vor Taboothemen den Schwanz eintreibt.
Auf eine freie Debatte!


Achim


PS: Gutes Material ueber Arisierung und die Macht der Arisierer nach
1945 findet sich im Konflikt Paderborn gegen Molinski.


Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 18, 1995, 6:00:10 AM2/18/95
to
kl...@Informatik.TU-Muenchen.DE (Wolfgang Klimt) writes:

>b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:
>

>>[...] Das RTL Nachtjournal plant offenbar einen Beitrag, in dem das
>>Internet in folgender Weise verteufelt wird: [...]


>
>2 Fragen, die klaeren, ob und wie da noch was zu machen ist:
>1. In welcher Stadt wird der Beitrag produziert (Wenn man da was an
>Obejktivitaet rausholen will, muss man dem Redakteur wohl mal
>persoenlich auf die Fuesse treten. Hier ne Diskussion anzufangen,
>hilft wohl wenig.

Gedreht wirds in Berlin, geschnitten in Koeln.

>2. Wann soll das gesendet werden. Bleibt ueberhaupt noch genug Zeit,
>etwas zu tun, oder ist der Zug eh schon abgefahren.

Update: Der Service-Provider, der sich mittlerweille bereiterklaert
hat einzuspringen, hat sich vom fraglichen RTL-Redakteur diverse
Dokumente unterschreiben lassen, welche ihm unteranderem Vetorecht
fuer den geschnittenen Beitrag einraeumen. Ausserdem hat er dem
Menschen wohl schon einige Argumente vorvormuliert, die er darin
vertreten haben will. Der RTL-Mensch fand das scheinbar auch richtig
gut.

Klingt fuer mich nach vorlaeufiger Entwarnung. Hoffen wir das Beste.

>Im Falle Muenchen erklaer ich mich bereit, mal ne Kontaktaufnahme mit
>dem Mann/der Frau zu versuchen und, wenn moeglich, ein Gespraech mit
>ein paar kompetenten Leuten zu arrangieren, falls ich jemanden finde,
>der mitmacht.

Trotzdem ein sehr edles Ansinnen! Und mutig angesichts der Macht des
Cutters ;-)

Ich melde mich, wenn ich was neues erfahre.

Werner J. Lilie

unread,
Feb 19, 1995, 9:39:20 AM2/19/95
to
In article <3i4jvq$9...@fu-berlin.de>, b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K.
Weisshuhn) wrote:

[SCHNIPP!]


> Update: Der Service-Provider, der sich mittlerweille bereiterklaert
> hat einzuspringen, hat sich vom fraglichen RTL-Redakteur diverse
> Dokumente unterschreiben lassen, welche ihm unteranderem Vetorecht
> fuer den geschnittenen Beitrag einraeumen. Ausserdem hat er dem
> Menschen wohl schon einige Argumente vorvormuliert, die er darin
> vertreten haben will. Der RTL-Mensch fand das scheinbar auch richtig
> gut.

[SCHNIPP!]

Wer ist eigentlich der Provider ?

Und Tschuess....
WL

Matthias Peick

unread,
Feb 19, 1995, 1:54:10 PM2/19/95
to
Weiss jemand, wann der Beitrag gesendet wird?

Matthias Peick
pe...@ampere.physik.uni-dortmund.de

Andreas Giesen

unread,
Feb 19, 1995, 6:29:00 AM2/19/95
to
Das W3 wird bald noch nocher -- _MAG3_

Hi! Muenster, 19 Feb 95

## Achim Scheve (Achim_...@mk2.maus.sauerland.de)


## wrote or quoted in de.comm.internet:

> Auch fuer einen Fernsehsender wie RTL gibt es Taboos in der
> Berichterstattung.

> Dieser gesellschaftliche Vorgang hies damals Arisierung und ist auch


> heute noch ein Taboo in der historischen Forschung.

> Richten wir doch einfach mal an geeigneter Stelle(In den USA?)


> einen URL ueber Arisierung ein. In diesem Material
> sollten selbstverstaendlich die Namen der Taeter genannt werden!!!
> Dieses Material praesentieren wir so, dass RTL gezwungen ist darueber zu
> berichten.

Das ist die beste Idee, die ich bis jetzt gesehen habe!
Wir müssen das nur schnell durchziehen...

Also:

1. Wer kümmert sich um den Server in den USA, wo wir die Sachen
unterbringen können?

2. Wer recherchiert und stellt die Informationen zu Verfügung?

3. Wer informiert RTL über das Vorhandensein dieser Informationen?

4. Wer veröffentlicht nachher, wenn die Sendung wie geplant gelaufen sein
sollte, eine Darstellung der Fakten?

Es wird sich zeigen, wie schnell oder schwerfällig die Usenet-Gemeinde
ist :)

Carsten Krumm

unread,
Feb 19, 1995, 8:18:00 AM2/19/95
to
Hi! Muenster, 19 Feb 95

** Reply to message of Achim Scheve (Achim_...@mk2.maus.sauerland.de)
** in de.comm.internet
** Subject was: Re: RTL plant: Nazis im Internet.

> Wenn RTL fuer Zensur ist muessen wir uns dagegen wehren,

Richtig.

> ich hab auch schon eine Idee wie.
> Auch fuer einen Fernsehsender wie RTL gibt es Taboos in der
> Berichterstattung.

[...]


> Dieser gesellschaftliche Vorgang hies damals Arisierung und ist auch
> heute noch ein Taboo in der historischen Forschung.
> Dies gilt insbesondere, wenn im Rahmen der Geschichtsschreibung nicht
> nur leblose Statistiken praesentiert werden, sondern auch die
> Namen der heute wieder als wohlanstaendig geltenden Familien praesentiert
> werden, die sich ab 1933 aufgrund ihrer guten Beziehungen zum
> Nationalsozialismus an juedischem Vermoegen bereichert haben.
> Richten wir doch einfach mal an geeigneter Stelle(In den USA?)
> einen URL ueber Arisierung ein. In diesem Material
> sollten selbstverstaendlich die Namen der Taeter genannt werden!!!

Prinzipiell bin ich schon für eine solche Gegenaktion. Hier muß man sich
allerdings darüber im Klaren sein, daß solch brisante Informationen weite
Kreise ziehen werden und mit Sicherheit nicht nur die RTL-
Berichterstattung beeinflussen werden...! Sind die Sachen, von denen Du
hier redest, denn vorher schon einmal veröffentlicht worden?

> Dieses Material praesentieren wir so, dass RTL gezwungen ist darueber zu
> berichten.

Wie sähe Deine Strategie aus?

> Wenn RTL sich trauen sollte im Rahmen seiner Berichterstattung ueber das
> Internet neben der Meinungsfreiheit fuer Nazis - wegen den bekannten
> amerikanischen Gesetzen - auch ueber die Meinungsfreiheit fuer Nazigegner
> zu berichten, so wuerde das Internet nicht als Super BTX verleumdet
> werden koennen...
> Wenn RTL sich nicht trauen sollte ueber die Aktion mit der Anprangerung
> der Nutzniesser der Arisierung im Internet zu berichten, so wuerde sich
> RTL mal wieder als Arsch und Tittensender entlarven, der in seinen
> Bruellshows nur an der Befriedigung niederiger Instinkte arbeitet
> und vor Taboothemen den Schwanz eintreibt.

Dazu müßte die Aktion aber generell publik gemacht werden... bisher
sprachst Du ja nur davon, RTL diese Informationen zukommen zu lassen.

> Auf eine freie Debatte!
> Achim
> PS: Gutes Material ueber Arisierung und die Macht der Arisierer nach
> 1945 findet sich im Konflikt Paderborn gegen Molinski.

Handelt es sich hier um Material, daß also schon öffentlich ist und daß
jetzt auch über das Internet zugänglich gemacht werden soll?

Dann wäre dem nichts entgegenzusetzen -- eine gute Idee.
Wir sind das Netz!

Ciao, Carsten

* * \ Carsten Krumm -*- Münster, Germany / * *
* * ------- car...@aquarius.westfalen.de ------- * *
* * / Carste...@uni-muenster.de \ * *

## CrossPoint v3.02 ##

Matthias Krok

unread,
Feb 19, 1995, 5:45:25 PM2/19/95
to
Achim Scheve (Achim_...@mk2.maus.sauerland.de) wrote:
: Dieses Material praesentieren wir so, dass RTL gezwungen ist darueber zu
: berichten.

Wie stellst du dir das vor ???


--
in diesem Sinne... Matthias Oh SHIT ! (Data, ST7)
-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-
___ Why drink and drive Diese Nachricht besteht zu 100% aus
<o-o> when you can //// chlorfrei gebleichten, recyclebaren,
(`-') smoke and fly ? 0(o o)0 gluecklichen Elektronen.
-=-"-"-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-oOO-=(_)=-OOo-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-V+49-211-275686-

Frank Simon

unread,
Feb 20, 1995, 4:17:55 AM2/20/95
to
Hallo,

In article <3i9fvu$s...@darum.uni-mannheim.de>, m...@zew.zew-mannheim.de
(Michael Luebbeke) wrote:
> nach den ganzen idiotischen Artikeln in CHIP, Spiegel, ZAK und jetzt
> wohl (unvermeidbar) in RTL, stelle ich mir die Frage, ob nicht bei
> einigen Faellen den Providern Schaden durch Verdrehung der
> Tatsachen entstanden ist. So z.B. durch diesen unsaeglichen CHIP-
> Artikel, in dem Internet-Dienste (Gopher u. Veronica) als Hacker-Tools
> bezeichnet wurden.
In einigen Tagenm kommt wohl auch etwas in 3SAT ueber das Thema.
Wenigstens ist mir das beim durchblaettern der Zeitung fuer die naechsten
2 Wochen aufgefallen. Den Termin weiss ich jetzt aber nicht mehr und die
Fernsehzeitschrift hat gerade Ausgang.

Terra

--
Frank Simon (Terra), Gansper Helmer 1 , 27804 Berne-Ganspe,
Privat: 04406/259, POP: 04406/929966, CC: 4204510 04

Michael Luebbeke

unread,
Feb 20, 1995, 2:22:38 AM2/20/95
to
Hallo,

nach den ganzen idiotischen Artikeln in CHIP, Spiegel, ZAK und jetzt
wohl (unvermeidbar) in RTL, stelle ich mir die Frage, ob nicht bei
einigen Faellen den Providern Schaden durch Verdrehung der
Tatsachen entstanden ist. So z.B. durch diesen unsaeglichen CHIP-
Artikel, in dem Internet-Dienste (Gopher u. Veronica) als Hacker-Tools
bezeichnet wurden.

Koennen da zumindest die kommerziellen Provider nicht staerker
gegen an gehen. Vielleicht nicht gleich vor Gericht, aber mit verstaerkter
PR? EUNET macht das ja schon mit ihren neuesten (Vogel-Strauss-)-Anzeigen,
die aber IMHO nicht ganz so publikumswirksam sind.

Ich finde: Aufklaerung (auch ueber Sicherheitsrisiken) tut Not. Dass das
auch ohne reisserische Aufmache geht, zeigen die (IMHO) sehr guten
Artikel in der ZEIT, die auch einem Computerlaien das Wesen und die
Entwicklung im Internet einigermassen objektiv aufzeigen.
Statt in Newsgroups (die ja nur von denjenigen gelesen werden, die es
besser wissen) ueber schlechte Schreibe zu lamentieren, sollten wir uns
eher und verstaerkt in den anderen Medien an die zukuenftigen
Internet-User wenden. (Artikel schreiben, an Diskussionen teilnehmen etc.)

Gibts da schon Initiativen?


Tschuess
Michael Luebbeke m...@zew.zew-mannheim.de
--------------------------------------------------------
ZEW Zentrum fuer Europaeische Wirtschaftsforschung
Centre for European Economic Research
Mannheim, Germany contact: in...@zew.zew-mannheim.de

Michael Luebbeke

unread,
Feb 20, 1995, 2:50:21 AM2/20/95
to
In article <199502181...@mk2.maus.de>, Achim_...@mk2.maus.sauerland.de (Achim Scheve) says:
>
>Dieses Material praesentieren wir so, dass RTL gezwungen ist darueber zu
>berichten.

Quatsch. Niemand kann jemand zwingen, ueber igrendwas zu berichten.
Beschwert Euch nicht ueber Zensurbestrebungen der anderen und
versucht im gleichen Atemzug selber den Medien unsere Meinung
aufzuzwingen, auch wenn sie objektiv richtig ist.

>Wenn RTL sich trauen sollte im Rahmen seiner Berichterstattung ueber das
>Internet neben der Meinungsfreiheit fuer Nazis - wegen den bekannten
>amerikanischen Gesetzen - auch ueber die Meinungsfreiheit fuer Nazigegner
>zu berichten, so wuerde das Internet nicht als Super BTX verleumdet
>werden koennen...
>Wenn RTL sich nicht trauen sollte ueber die Aktion mit der Anprangerung
>der Nutzniesser der Arisierung im Internet zu berichten, so wuerde sich
>RTL mal wieder als Arsch und Tittensender entlarven, der in seinen
>Bruellshows nur an der Befriedigung niederiger Instinkte arbeitet
>und vor Taboothemen den Schwanz eintreibt.

Also, dass RTL nicht unbedingt ein Diskussionsforum fuer gesellschafts-
kritische Fragestellungen ist, weiss ja nun jeder. Genau deshalb haben
sie je auch den Erfolg. Die Masse will keine Information sondern Unter-
haltung. RTL (die ich keinesfalls dafuer in Schutz nehmen moechte) sind
nunmal ein kommerzieller Sender, der sich *nur* nach dem Willen des
Massenpublikums richtet, oder dem was er dafuer haelt (Henne-Ei-Problem).
Es geht nicht darum, RTL zu einem kritischen Medium zu laeutern, sondern
falsche Berichterstattungen zu korregieren und zu vermeiden.
Und das geht am Besten im Dialog mit den Redaktueren.

Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 20, 1995, 8:10:58 AM2/20/95
to
m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:

>Statt in Newsgroups (die ja nur von denjenigen gelesen werden, die es
>besser wissen) ueber schlechte Schreibe zu lamentieren, sollten wir uns
>eher und verstaerkt in den anderen Medien an die zukuenftigen
>Internet-User wenden. (Artikel schreiben, an Diskussionen teilnehmen etc.)
>
>Gibts da schon Initiativen?

Gute Idee.

Gibt es eine Art deutsche EFF oder vergleichbares? Ist die DIGI
(Deutsche InteressenGemeinschaft Internet, oder so) so eine
Institution?

Koennte man soetwas nicht ins Leben rufen? Was braeuchte man denn:
Leute mit Sachkompetenz, Leute mit guter Schreibe, Juristen und Leute
mit finanziellem Interesse an einer guten Lobby fuers Internet.
Mittelsmaenner mit den richtigen Connections duerften auch nicht
schaden.

Ausserdem braeuchte man wohl eine Art unabhaengiges Gremium, dass
Aktionen koordiniert, und darueber wacht, dass keins der Mitglieder
die Institution missbraucht, um sich z.B. einen kommerziellen Vorteil
gegenueber anderen Mitgliedern zu verschaffen.

Oder denke ich da schon wieder zu buerokratisch?
Geld wuerde man sicher frueher oder spaeter brauchen. Und die Provider
muessten doch bereit sein, eine solche Institution mit Spenden zu
unterstuetzen. Wie macht die EFF das?

Ideen?

Achim Scheve

unread,
Feb 20, 1995, 2:08:00 AM2/20/95
to
car...@aquarius.westfalen.de schrieb am 19.02.95 in der Msg
A58347@MK2 (Gruppe de.soc.politik):

>Handelt es sich hier um Material, daß also schon öffentlich ist und daß
>jetzt auch über das Internet zugänglich gemacht werden soll?
Dieses Material ist selbstverstaendlich oeffentlich, es handelt sich
aber um Dinge an die, die deutsche Gesellschaft nicht so gerne
erinnert werden moechte....

Achim

Achim Scheve

unread,
Feb 20, 1995, 3:55:00 AM2/20/95
to
and...@agix.westfalen.de schrieb am 19.02.95 in der Msg A58356@MK2 (Gruppe
de.soc.politik):

>Das ist die beste Idee, die ich bis jetzt gesehen habe! Wir müssen das
>nur schnell durchziehen...
> Also:
> 1. Wer kümmert sich um den Server in den USA, wo wir die Sachen
>unterbringen können?
Irgendein Deutscher im Amiland...

> 2. Wer recherchiert und stellt die Informationen zu Verfügung?

Wer wohnt oder studiert in Paderborn?

Wer hat einen OCR-Scanner?

Ich persoenlich kann in der Woche mal in eine Biblothek mit reichlich
viel grauer Literatur reinschauen.
BTW: Unter grauer Literatur versteht man Literatur, die nicht im
Buchhandel erschienen ist. Veroeffentlichungen von Initiativen
erscheinen nicht im Buchhandel und sind daher nur nachweisbar,
wenn sie in einer Veroeffentlichung zitiert werden oder wenn man
ueber ein Druckexemplar verfuegt.
(Veroeffentlichungen im Buchhandel sind ja ganz bequem ueber
CD-ROM im VLB und der DNB nachweisbar. Aber das ist ja trivial...)

Achim

Michael Luebbeke

unread,
Feb 20, 1995, 2:33:45 AM2/20/95
to
In article <3i25d3$5...@fu-berlin.de>, b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) says:
>
>. Stattdessen koennte der Ruf nach umfassender Zensur von
>selbsternannten Reinhaltern der deutschen Informationslandschaft laut
>werden. Und das faende ich schlimmer als ein Usenet-killfile zu
>fuehren, und ab und zu mal ueber WWW-Seiten den Kopf zu schuetteln.
>
Stimmt. Man muss nur mal den Groessenvergleich zu den gesellschaftlich
gewollten Infos starten, um zu sehen, dass das reine Ausnahmen sind.
Will einer *alle* Briefe der Snail Mail zensieren, weil da ja ein Schreibchen
von unserem NPD-Deckert drin sein koennte?

>
>Wie immer ist es auch hier natuerlich eine zweischneidige
>Angelegenheit: Am liebsten wuerde ich RTL zensieren ;-)
>Deshalb poste ich es ja auch hier, damit ihr bessere Ideen beisteuern
>koennt.

RTL lebt halt von Sensationsmeldungen. Im Prinzip bleibt uns wohl nichts
anderes uebrig, als abzuwarten, bis ein anderer Skandal auftaucht und
keiner der Herren (Boulevard-)Medienangestellte (ich will die nicht un-
bedingt Journalisten nennen) sich mehr fuers Internet interessiert.

... oder aber mehr und mehr mit positiven (Sensations-)Meldungen
aufwarten. Gibts ja auch, z.B. Erdbebenopfer-Infos nach Kobe und L.A.,
etc. etc. Vielleicht sollten wir auch mehr Journlisten oder Medienbetreiber
dazu bringen, das Internet als zusaetzlichen Info-Kanal zu nutzen.
Dann koennen die nicht mehr so einfach Baehh-Pfui schimpfen und sehen
auch das Internet aus einem anderen Blickwinkel.

Michael Luebbeke

unread,
Feb 20, 1995, 2:39:23 AM2/20/95
to
In article <3i4jvq$9...@fu-berlin.de>, b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) says:
>

>
>Update: Der Service-Provider, der sich mittlerweille bereiterklaert
>hat einzuspringen, hat sich vom fraglichen RTL-Redakteur diverse
>Dokumente unterschreiben lassen, welche ihm unteranderem Vetorecht
>fuer den geschnittenen Beitrag einraeumen. Ausserdem hat er dem

Ich will ja auch einen objektiven Beitrag. Aber ist das nicht schon Zensur,
diesmal von uns??? Vetorecht fuer einen fertigen Beitrag?
Sowas hat frueher die Telekom auch gemacht. Da musste man
unterschreiben, dass man *nur* positives ueber die DPB berichtet.
Sowas wurde dann von den Journalisten waidlich ausgenutzt!

Also vorsicht, sowas kann nach hinten losgehen !!!!

>Menschen wohl schon einige Argumente vorvormuliert, die er darin
>vertreten haben will. Der RTL-Mensch fand das scheinbar auch richtig
>gut.

Eben. Das macht mich doch etwas stutzig. Ein Journalist, der sich
einen Maulkorb erteilen laesst? Gruebel, gruebel.......

C...@vm.urz.uni-heidelberg.de

unread,
Feb 20, 1995, 8:58:52 AM2/20/95
to
In article <georg.793008545@marie>

ge...@marie.physik.tu-berlin.de (Georg Schwarz) writes:

>Betaetigung nutzen? Mir wurden auch schon mal (unaufgefordert!) zwei laengere
>Texte mit sehr braunem Inhalt zugesandt, von einem Account bei aol.com.
>In den USA faellt sowas unter "free speech" und kann deshalb von
>Service Providern, falls diese das ueberhaupt wollten, nicht unterbunden
>werden.

Unrichtig. Was glaubst Du, wie schnell David O'Donnel (atr...@aol.net)
das unterbindet ? Im Handumdrehen fliegt der aol-customer raus.

Gruss, Alexander Eichener
c...@vm.urz.uni-heidelberg.de

Elmar Lecher

unread,
Feb 20, 1995, 8:04:00 AM2/20/95
to
HAKUNA MATATA!
*Achim_...@mk2.maus.sauerland.de* tipperte am 18 Feb 95
zum Thema Re: RTL plant: Nazis im Internet einiges Zeugs...

> Selbstverstaendlich gehoeren Nazis eingesperrt, da nach den Gesetzen
> in den USA mit ihrer unbegrenzten Meinungsfreiheit Nazis dort frei
> publizieren duerfen, muessen wir das halt vorlaeufig akzeptieren, wenn
> wir uns nicht wie ein totalitaerer Staat von der Aussenwelt abkapseln
> wollen.

Die Gefaht speziell bei Fernsehsendern ist ja die .... ich
nenne sie mal "Einseitige Darstellung" ... :-))

> Dieses Material praesentieren wir so, dass RTL gezwungen ist darueber zu
> berichten.

Das will ich sehen, wie Du das hinbekommst!

> Wenn RTL sich trauen sollte im Rahmen seiner Berichterstattung ueber das
> Internet neben der Meinungsfreiheit fuer Nazis - wegen den bekannten
> amerikanischen Gesetzen - auch ueber die Meinungsfreiheit fuer Nazigegner
> zu berichten, so wuerde das Internet nicht als Super BTX verleumdet
> werden koennen...

Soas bekommt aber nichtsoviel Einschaltquote wie:
Nazis nutzen Internet!

Erinnert Ihr euch um die Diskussion: Nazis nutzen Mailboxen?
Der Ruf nach dem Verbot der Mailboxen war schnell laut!

> Wenn RTL sich nicht trauen sollte ueber die Aktion mit der Anprangerung
> der Nutzniesser der Arisierung im Internet zu berichten, so wuerde sich
> RTL mal wieder als Arsch und Tittensender entlarven, der in seinen
> Bruellshows nur an der Befriedigung niederiger Instinkte arbeitet
> und vor Taboothemen den Schwanz eintreibt.

... und wer ausser uns wuerde davon erfahren?

mc.fly ... wir wissen das doch schon!
Elmar Lecher
TU Braunschweig
mc....@xmp.escape.de S'where in Europa
## CrossPoint/2 v0.95ß ##

Udo Wolter

unread,
Feb 20, 1995, 10:56:46 AM2/20/95
to
In article <3i9fvu$s...@darum.uni-mannheim.de> m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:

»Tatsachen entstanden ist. So z.B. durch diesen unsaeglichen CHIP-


»Artikel, in dem Internet-Dienste (Gopher u. Veronica) als Hacker-Tools
»bezeichnet wurden.

Ach, das war doch irre komisch. Das war wie Bild. Echte Realsatire. Außerdem
nimmt die Öffentlichkeit Computerzeitschriften sowieso nicht ernst.

»Ich finde: Aufklaerung (auch ueber Sicherheitsrisiken) tut Not. Dass das


»auch ohne reisserische Aufmache geht, zeigen die (IMHO) sehr guten
»Artikel in der ZEIT, die auch einem Computerlaien das Wesen und die
»Entwicklung im Internet einigermassen objektiv aufzeigen.
»Statt in Newsgroups (die ja nur von denjenigen gelesen werden, die es
»besser wissen) ueber schlechte Schreibe zu lamentieren, sollten wir uns
»eher und verstaerkt in den anderen Medien an die zukuenftigen
»Internet-User wenden. (Artikel schreiben, an Diskussionen teilnehmen etc.)

Manchmal frage ich mich, ob ihr da nicht die Interessen der einzelnen Konzerne
vergeßt.
1) RTL gehört zur Bertelsmann-Gruppe, die wiederum ganz groß in Netze
einsteigen wollen. Das unbeherrschbare Internet ist denen mit Sicherheit ein
Dorn im Auge.
2) RTL, Chip und andere Medien kriegen vielleicht langsam mit, daß ihnen so ein
Netz wie Internet gewaltige Einbußen bringen könnte. Vielleicht nach PD
Software auch PD Publizistik oder sogar PD Unterhaltung ? Das wird einigen
Medienmachern nicht gefallen, wenn hier jeder seinen Senf ablassen kann (Wenn
Kohl wüßte, was Internet ist, würde er sofort versuchen, es zu reformieren...)
3) Sensationsmache kann auch der Anfang der Werbung sein. Ich kann mich noch an
Spiegel-Artikel über Pornos im Internet erinnern und kurz danach waren sie
selber im Internet erreichbar. Widerspricht Punkt 1, kommt also auf die Führung
des Konzerns an, in welche Richtung man will.

Übrigens ist die anhaltende bzw. sich noch steigernde Werbefeindlichkeit mit
Sicherheit auch nicht so gut bei der Industrie angesehen. Ich denke, die sagen
sich: "Solange wir noch können, prügeln wir erstmal auf das Netz ein,
vielleicht ändert sich ja was zu unseren Gunsten..."

Ciao,
Udo
--
Der König sagte zum Priester: Halte Du sie dumm, ich halte sie arm !
The King said to the Priest: You keep them stupid, I'll keep them poor !
------------------------------------------------------------------------------
Udo Wolter, email: u...@cs.tu-berlin.de & u...@hydmech.fb12.tu-berlin.de,
www: http://www.cs.tu-berlin.de/~uwp/
## Hinz&KunzPunkt v08.15 ##

Claus Schoenleber

unread,
Feb 20, 1995, 5:40:22 PM2/20/95
to
In <3i9gvb$s...@darum.uni-mannheim.de> m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:

>Also vorsicht, sowas kann nach hinten losgehen !!!!

Hmm. Wenn es um eigene Interessen/Rechte geht, kann man sich selbst-
verstaendlich vom Berichterstattenden das Recht einraeumen lassen, dass
nur korrekte Sachverhalte praesentiert werden. Das kann schon mal notwendig
sein; es erfordert aber auch zumindest auf der Seite, die sich das Recht, den
Schnitt freizugeben, einraeumen laesst, ein gehoerig Mass an Disziplin,
Teile durchzulaessen, die zwar nachteilig, aber korrekt sind.

Problematisch ist so ein Vorgehen allemal.

>>Menschen wohl schon einige Argumente vorvormuliert, die er darin
>>vertreten haben will. Der RTL-Mensch fand das scheinbar auch richtig
>>gut.

>Eben. Das macht mich doch etwas stutzig. Ein Journalist, der sich
>einen Maulkorb erteilen laesst? Gruebel, gruebel.......

Journalist ist genausowenig ein Guetesiegel wie "Fussballer".
Vorformulierte Argumente, am besten vorformulierte Interviews,
ersparen dem Fragesteller uebermaessig viel Denkarbeit und Vorbereitungs-
zeit, die man in weitere "Nachrichten" investieren kann.

In der heutigen Situation, in der nicht mehr die Nachricht selbst wichtig
ist, sondern die Nachrichtendichte (tm), kann das schon mal ein Grund sein,
warum man auf kritische Recherche ganz verzichtet und Vorformuliertes
sendet. Das erspart Aerger, verbraucht Sendezeit und macht nicht viel
Arbeit.

Das Ganze hat aber nichts mehr mit Journalismus zu tun.


--
Gruss/Regards, Claus. (Alle Rechte vorbehalten.)
------------------------------------------------------------------------
"I always said there's something fundamentally wrong with the universe!"
(Arthur Dent)
--==KI-H-O-H-O-H-O-H-L ! *-*-11-*-*-11-*-*-11-*-*-11-aeeradear?!===-----

Rainer May

unread,
Feb 20, 1995, 4:01:15 PM2/20/95
to
Carsten Krumm (car...@aquarius.westfalen.de) wrote:

: hier redest, denn vorher schon einmal veröffentlicht worden?

: > Dieses Material praesentieren wir so, dass RTL gezwungen ist darueber zu
: > berichten.

: Wie sähe Deine Strategie aus?


Für jemanden, der sich mit der Praxis der Recherche in modernen Massenmedien,
insbesondere mit der Art und Weise der üblichen Themenfindung auskennt, kein
größeres Problem. Und auch nicht mit übermäßigem Aufwand verbunden.

Rainer

Frank Haefemeier

unread,
Feb 20, 1995, 5:22:56 PM2/20/95
to
In <3ia4d2$a...@fu-berlin.de> wrote:

>m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:
>
>>Statt in Newsgroups (die ja nur von denjenigen gelesen werden, die es
>>besser wissen) ueber schlechte Schreibe zu lamentieren, sollten wir uns
>>eher und verstaerkt in den anderen Medien an die zukuenftigen
>>Internet-User wenden. (Artikel schreiben, an Diskussionen teilnehmen etc.)
>>
>>Gibts da schon Initiativen?
>

>Ideen?
>
Folgenden Artikel habe ich gerade in 'gnu.emacs.announce' gefunden. Es
hat nichts mit dem GNU-Projekt zutun. Aber ich glaube, es passt sehr gut
zu dem momentanen Thema. Leider ist es etwas laenger als ueblich, aber
es lohnt sich.

--------------- Forward article from 'gnu.emacs.announce' ----------------
Path: brewhq.swb.de!news.th-darmstadt.de!terra.wiwi.uni-frankfurt.de!zeus.rbi.informatik.uni-frankfurt.de!news.dfn.de!news.dkrz.de!news.rrz.uni-hamburg.de!unibwh.unibw-hamburg.de!Germany.EU.net!howland.reston.ans.net!math.ohio-state.edu!magnus.acs.ohio-state.edu!cis.ohio-state.edu!gnu.ai.mit.edu!rms
From: r...@gnu.ai.mit.edu (Richard Stallman)
Newsgroups: gnu.announce
Subject: FW: PETITION to Stop S.314
Date: 20 Feb 1995 04:27:27 -0500
Organization: GNUs Not Usenet
Lines: 658
Sender: dae...@cis.ohio-state.edu
Approved: info...@prep.ai.mit.edu
Distribution: gnu
Message-ID: <1995021707...@pogo.gnu.ai.mit.edu>

This is not directly related to the GNU project, but it's about an
issue affecting the freedom for all network users. Bill S.314
proposes censorship requirements for all network acess facilities.
I've signed the petition against it and I hope you will too.


From: slowdog <slo...@wookie.net>
To: a-co...@microsoft.com
Subject: PETITION to Stop S.314
Date: Thursday, February 16, 1995 10:47

*** PROTECT THE INTERNET. READ THIS MESSAGE ***

This document is an electronic Petition Statement to the
U.S. Congress regarding pending legislation, the
"Communications Decency Act of 1995" (S. 314) which will
have, if passed, very serious negative ramifications for
freedom of expression on Usenet, the Internet, and all
electronic networks. The proposed legislation would remove
guarantees of privacy and free speech on all electronic
networks, including the Internet, and may even effectively
close them down as a medium to exchange ideas and
information.

For an excellent analysis of this Bill by the Center for
Democracy and Technology (CDT), refer to the Appendix
attached at the end of this document. The text to S. 314
is also included in this Appendix.

This document is somewhat long, but the length is necessary
to give you sufficient information to make an informed
decision. Time is of the essence, we are going to turn
this petition and the signatures in on 3/16/95, so if you
are going to sign this please do so ASAP or at least before
midnight Wednesday, March 15, 1995.

Even if you read this petition after the due date, please
submit your signature anyway as we expect Congress to
continue debating these issues in the foreseeable future
and the more signatures we get, the more influence the
petition will have on discussion. And even if Congress
rejects S. 314 while signatures are being gathered, do
submit your signature anyway for the same reason.

Please do upload this petition statement as soon as
possible to any BBS and on-line service in your area.
If you have access to one of the major national on-line
services such as CompuServe, Prodigy, AOL, etc., do try
to upload it there. We are trying to get at least 5000
signatures. Even more signatures are entirely possible
if we each put in a little effort to inform others, such
as friends and coworkers, about the importance of this
petition to electronic freedom of expression.

Here is a brief table of contents:

(1) Introduction (this section)
(2) The Petition Statement
(3) Instructions for signing this petition
(4) Credits
(Appendix) Analysis and text of S. 314 (LONG but excellent)


******(2) The Petition Statement

In united voice, we sign this petition against passage of S. 314 (the
"Communications Decency Act of 1995") for these reasons:

S. 314 would prohibit not only individual speech that is "obscene, lewd,
lascivious, filthy, or indecent", but would prohibit any provider of
telecommunications service from carrying such traffic, under threat of
stiff penalty. Even aside from the implications for free speech, this
would cause an undue - and unjust - burden upon operators of the various
telecommunications services. In a time when the citizenry and their
lawmakers alike are calling for and passing "no unfunded mandates" laws
to the benefit of the states, it is unfortunate that Congress might seek to
impose unfunded mandates upon businesses that provide the framework for
the information age.

An additional and important consideration is the technical feasibility of
requiring the sort of monitoring this bill would necessitate. The
financial burden in and of itself - in either manpower or technology to
handle such monitoring (if even legal under the Electronic Communications
Privacy Act) - would likely cause many smaller providers to go out of
business, and most larger providers to seriously curtail their services.

The threat of such penalty alone would result in a chilling effect in the
telecommunications service community, not only restricting the types of
speech expressly forbidden by the bill, but creating an environment
contrary to the Constitutional principles of free speech, press, and
assembly - principles which entities such as the Internet embody as
nothing has before.

By comparison, placing the burden for content control upon each individual
user is surprisingly simple in the online and interactive world, and there
is no legitimate reason to shift that burden to providers who carry that
content. Unlike traditional broadcast media, networked media is
comparatively easy to screen on the user end - giving the reader, viewer,
or participant unparalleled control over his or her own information
environment. All without impacting or restricting what any other user
wishes to access. This makes regulation such as that threatened by this
S. 314 simply unnecessary.

In addition, during a period of ever-increasing commercial interest in
arenas such as the Internet, restriction and regulation of content or the
flow of traffic across the various telecommunications services would have
serious negative economic effects. The sort of regulation proposed by this
bill would slow the explosive growth the Internet has seen, giving the
business community reason to doubt the medium's commercial appeal.

We ask that the Senate halt any further progress of this bill. We ask
that the Senate be an example to Congress as a whole, and to the nation
at large - to promote the general welfare as stated in the Preamble to
the Constitution by protecting the free flow of information and ideas
across all of our telecommunications services.


******(3) Instructions for signing the petition

======================================
Instructions for Signing This Petition
======================================

It must first be noted that this is a petition, not a
vote. By "signing" it you agree with *all* the requests
made in the petition. If you do not agree with everything
in this petition, then your only recourse is to not sign
it.

In addition, all e-mail signatures will be submitted to
Congress, the President of the United States, and the
news media.

Including your full name is optional, but *very highly
encouraged* as that would add to the effectiveness of the
petition. Signing via an anonymous remailer is highly
discouraged, but not forbidden, as an attempt will be made
to separately tally signatures from anonymous remailers.

Because this is a Petition to the U.S. Congress, we ask
that you state, as instructed below, whether or not you
are a U.S. citizen. We do encourage non-U.S. citizens to
sign, but their signatures will be tallied separately.

Signing this petition is not hard, but to make sure your
signature is not lost or miscounted, please follow these
directions EXACTLY:

1) Prepare an e-mail message. In the main body (NOT the
Subject line) of your e-mail include the ONE-LINE statement:

SIGNED <Internet e-mail address> <Full name> <US Citizen>

You need not include the "<" and ">" characters. 'SIGNED'
should be capitalized. As stated above, your full name is
optional, but highly recommended. If you do supply your
name, please don't use a pseudonym or nickname, or your
first name -- it's better to just leave it blank if it's
not your full and real name. If you are a U.S. citizen,
please include at the end of the signature line a 'YES',
and if you are not, a 'NO'. All signatures will be
tallied whether or not you are a U.S. Citizen

****************************************************
Example: My e-mail signature would be:

SIGNED da...@kachina.altadena.ca.us Dave C. Hayes YES
****************************************************

2) Please DON'T include a copy of this petition, nor any
other text, in your e-mail message. If you have comments
to make, send e-mail to me personally, and NOT to the
special petition e-mail signature address.

3) Send your e-mail message containing your signature to
the following Internet e-mail address and NOT to me:

===========================
s314-p...@netcom.com
===========================

4) Within a few days of receipt of your signature, an
automated acknowledgment will be e-mailed to you for e-mail
address verification purposes. You do not need to respond or
reply to this acknowledgement when you receive it. We may
also contact you again in the future should we need more
information, such as who your House Representative and
Senators are, which is not asked here as it is unclear
whether such information is needed.

Thank you for signing this petition!


******(4) Credits

The petition statement was written by slowdog
<slo...@wookie.net>, super.net.freedom.fighter.

The rest of this document mostly collated from the net
by Dave Hayes, net.freedom.fighter.

Much help came from Jon Noring, INFJ and
self.proclaimed.net.activist who made a few
suggestions and will be tallying the signatures.

Thanks to the EFF and CDT for the excellent analysis of
the bill.

(p.s., send your signature to s314-p...@netcom.com)


******(Appendix) Analysis and text of S. 314

[This analysis provided by the Center for Democracy and
Technology, a non-profit public interest organization.
CDT's mission is to develop and advocate public policies
that advance Constitutional civil liberties and democratic
values in new computer and communications technologies.
For more information on CDT, ask Jonah Seiger
<jse...@cdt.org>.]

CDT POLICY POST 2/9/95

SENATOR EXON INTRODUCES ONLINE INDECENCY LEGISLATION

A. OVERVIEW

Senators Exon (D-NE) and Senator Gorton (R-WA) have
introduced legislation to expand current FCC regulations
on obscene and indecent audiotext to cover *all* content
carried over all forms of electronic communications
networks. If enacted, the "Communications Decency Act of
1995" (S. 314) would place substantial criminal liability
on telecommunications service providers (including
telephone networks, commercial online services, the
Internet, and independent BBS's) if their network is used
in the transmission of any indecent, lewd, threatening or
harassing messages. The legislation is identical to a
proposal offered by Senator Exon last year which failed
along with the Senate Telecommunications reform bill (S.
1822, 103rd Congress, Sections 801 - 804). The text the
proposed statute, with proposed amendment, is appended at
the end of this document.

The bill would compel service providers to chose between
severely restricting the activities of their subscribers
or completely shutting down their email, Internet access,
and conferencing services under the threat of criminal
liability. Moreover, service providers would be forced to
closely monitor every private communication, electronic
mail message, public forum, mailing list, and file archive
carried by or available on their network, a proposition
which poses a substantial threat to the freedom of speech
and privacy rights of all American citizens.

S. 314, if enacted, would represent a tremendous step
backwards on the path to a free and open National
Information Infrastructure. The bill raises fundamental
questions about the ability of government to control
content on communications networks, as well as the locus
of liability for content carried in these new
communications media.

To address this threat to the First Amendment in digital
media, CDT is working to organize a broad coalition of
public interest organizations including the ACLU, People
For the American Way, and Media Access Project, along with
representatives from the telecommunications, online
services, and computer industries to oppose S. 314 and to
explore alternative policy solutions that preserve the
free flow of information and freedom of speech in the
online world. CDT believes that technological
alternatives which allow individual subscribers to control
the content they receive represent a more appropriate
approach to this issue.


B. SUMMARY AND ANALYSIS OF S. 314

S. 314 would expand current law restricting indecency and
harassment on telephone services to all telecommunications
providers and expand criminal liability to *all* content
carried by *all* forms of telecommunications networks.
The bill would amend Section 223 of the Communications Act
(47 U.S.C. 223), which requires carriers to take steps to
prevent minors from gaining access to indecent audiotext
and criminalizes harassment accomplished over interstate
telephone lines. This section, commonly known as the
Helms Amendment (having been championed by Senator Jesse
Helms), has been the subject of extended Constitutional
litigation in recent years.

* CARRIERS LIABLE FOR CONDUCT OF ALL USERS ON THEIR
NETWORKS

S. 314 would make telecommunication carriers (including
telephone companies, commercial online services, the
Internet, and BBS's) liable for every message, file, or
other content carried on its network -- including the
private conversations or messages exchanged between two
consenting individuals.

Under S. 314, anyone who "makes, transmits, or otherwise
makes available any comment, request, suggestion,
proposal, image, or other communication" which is
"obscene, lewd, lascivious, filthy, or indecent" using a
"telecommunications device" would be subject to a fine of
$100,000 or two years in prison (Section (2)(a)).

In order to avoid liability under this provision, carriers
would be forced to pre-screen all messages, files, or
other content before transmitting it to the intended
recipient. Carriers would also be forced to prevent or
severely restrict their subscribers from communicating
with individuals and accessing content available on other
networks.

Electronic communications networks do not contain discrete
boundaries. Instead, users of one service can easily
communicate with and access content available on other
networks. Placing the onus, and criminal liability, on
the carrier as opposed to the originator of the content,
would make the carrier legally responsible not only for
the conduct of its own subscribers, but also for content
generated by subscribers of other services.

This regulatory scheme clearly poses serious threats to
the free flow of information throughout the online world
and the free speech and privacy rights of individual
users. Forcing carriers to pre-screen content would not
only be impossible due to the sheer volume of messages, it
would also violate current legal protections.

* CARRIERS REQUIRED TO ACT AS PRIVATE CENSOR OF ALL
PUBLIC FORUMS AND ARCHIVES

S. 314 would also expand current restrictions on access to
indecent telephone audiotext services by minors under the
age of 18 to cover similar content carried by
telecommunications services (such as America Online and
the Internet). (Sec (a)(4)).

As amended by this provision, anyone who, "by means of
telephone or telecommunications device, makes, transmits,
or otherwise makes available (directly or by recording
device) any indecent communication for commercial purposes
which is available to any person under the age of 18 years
of age or to any other person without that person's
consent, regardless of whether the maker of such
communication placed the call or initiated the
communication" would be subject of a fine of $100,000 or
two years in prison.

This would force carries to act as private censors of all
content available in public forums or file archives on
their networks. Moreover, because there is no clear
definition of indecency, carriers would have to restrict
access to any content that could be possibly construed as
indecent or obscene under the broadest interpretation of
the term. Public forums, discussion lists, file archives,
and content available for commercial purposes would have
to be meticulously screened and censored in order to avoid
potential liability for the carrier.

Such a scenario would severely limit the diversity of
content available on online networks, and limit the
editorial freedom of independent forum operators.

ADDITIONAL NOTABLE PROVISIONS

* AMENDMENT TO ECPA

Section (6) of the bill would amend the Electronic
Communications Privacy Act (18 USC 2511) to prevent the
unauthorized interception and disclosure of "digital
communications" (Sec. 6). However, because the term
"digital communication" is not defined and 18 USC 2511
currently prevents unauthorized interception and
disclosure of "electronic communications" (which includes
electronic mail and other forms of communications in
digital form), the effect of this provision has no clear
importance.

* CABLE OPERATORS MAY REFUSE INDECENT PUBLIC ACCESS
PROGRAMMING

Finally, section (8) would amend sections 611 and 612 of
the Communications Act (47 USC 611 - 612) to allow any
cable operator to refuse to carry any public access or
leased access programming which contains "obscenity,
indecency, or nudity".

C. ALTERNATIVES TO EXON: RECOGNIZE THE UNIQUE USER
CONTROL CAPABILITIES OF INTERACTIVE MEDIA

Government regulation of content in the mass media has
always been considered essential to protect children from
access to sexually-explicit material, and to prevent
unwitting listeners/views from being exposed to material
that might be considered extremely distasteful. The
choice to protect children has historically been made at
the expense of the First Amendment ban on government
censorship. As Congress moves to regulate new interactive
media, it is essential that it understand that interactive
media is different than mass media. The power and
flexibility of interactive media offers a unique
opportunity to enable parents to control what content
their kids have access to, and leave the flow of
information free for those adults who want it. Government
control regulation is simply not needed to achieve the
desired purpose.

Most interactive technology, such as Internet browsers and
the software used to access online services such as
America Online and Compuserve, already has the capability
to limit access to certain types of services and selected
information. Moreover, the electronic program guides
being developed for interactive cable TV networks also
provide users the capability to screen out certain
channels or ever certain types of programming. Moreover,
in the online world, most content (with the exception of
private communications initiated by consenting
individuals) is transmitted by request. In other words,
users must seek out the content they receive, whether it
is by joining a discussion or accessing a file archive.
By its nature, this technology provides ample control at
the user level. Carriers (such as commercial online
services, Internet service providers) in most cases act
only as "carriers" of electronic transmissions initiated
by individual subscribers.

CDT believes that the First Amendment will be better
served by giving parents and other users the tools to
select which information they (and their children) should
have access to. In the case of criminal content the
originator of the content, not the carriers, should be
responsible for their crimes. And, users (especially
parents) should be empowered to determine what information
they and their children have access to. If all carriers
of electronic communications are forced restrict content
in order to avoid criminal liability proposed by S. 314,
the First Amendment would be threatened and the usefulness
of digital media for communications and information
dissemination would be drastically limited.


D. NEXT STEPS

The bill has been introduced and will next move to the
Senate Commerce Committee, although no Committee action
has been scheduled. Last year, a similar proposal by
Senator Exon was approved by the Senate Commerce committee
as an amendment to the Senate Telecommunications Bill (S.
1822, which died at the end of the 103rd Congress). CDT
will be working with a wide range of other interest groups
to assure that Congress does not restrict the free flow of
information in interactive media.


TEXT OF 47 U.S.C. 223 AS AMENDED BY S. 314

**NOTE: [] = deleted
ALL CAPS = additions

47 USC 223 (1992)

Sec. 223. [Obscene or harassing telephone calls in the District
of Columbia or in interstate or foreign communications]

OBSCENE OR HARASSING UTILIZATION OF TELECOMMUNICATIONS
DEVICES AND FACILITIES IN THE DISTRICT OF COLUMBIA OR IN
INTERSTATE OR FOREIGN COMMUNICATIONS"

(a) Whoever--

(1) in the District of Columbia or in interstate or foreign
communication by means of [telephone] TELECOMMUNICATIONS
DEVICE--

(A) [makes any comment, request, suggestion or proposal]
MAKES, TRANSMITS, OR OTHERWISE MAKES AVAILABLE ANY COMMENT,REQUEST,
SUGGESTION, PROPOSAL, IMAGE, OR OTHER COMMUNICATION which is
obscene, lewd, lascivious, filthy, or indecent;

[(B) makes a telephone call, whether or not conversation ensues,
without disclosing his identity and with intent to annoy, abuse,
threaten, or harass any person at the called number;]


"(B) MAKES A TELEPHONE CALL OR UTILIZES A TELECOMMUNICATIONS
DEVICE, WHETHER OR NOT CONVERSATION OR COMMUNICATIONS
ENSUES,WITHOUT DISCLOSING HIS IDENTITY AND WITH INTENT TO ANNOY,
ABUSE, THREATEN, OR HARASS ANY PERSON AT THE CALLED NUMBER OR WHO
RECEIVES THE COMMUNICATION;


(C) makes or causes the telephone of another repeatedly or
continuously to ring, with intent to harass any person at the
called number; or

[(D) makes repeated telephone calls, during which conversation
ensues, solely to harass any person at the called number; or]

(D) MAKES REPEATED TELEPHONE CALLS OR REPEATEDLY INITIATES
COMMUNICATION WITH A TELECOMMUNICATIONS DEVICE, DURING WHICH
CONVERSATION OR COMMUNICATION ENSUES, SOLELY TO HARASS ANY PERSON
AT THE CALLED NUMBER OR WHO RECEIVES THE COMMUNICATION,

(2) knowingly permits any [telephone facility]
TELECOMMUNICATIONS FACILITY under his control to be used
for any purpose prohibited by this section, shall be fined not more
than $[50,000]100,000 or imprisoned not more than [six months] TWO
YEARS, or both.

(b)(1) Whoever knowingly--

(A) within the United States, by means of [telephone]
TELECOMMUNICATIONS DEVICCE, makes (directly or by recording device)
any obscene communication for commercial purposes to any person,
regardless of whether the maker of such communication placed the
call or INITIATED THE COMMUNICATION; or

(B) permits any [telephone facility] TELECOMMUNICATIONS
FACILITY under such person's control to be used for an activity
prohibited by subparagraph (A), shall be fined in accordance with
title 18, United States Code, or imprisoned not more than two
years, or both.

(2) Whoever knowingly--

(A) within the United States, [by means of telephone],
makes BY MEANS OF TELEPHONE OR TELECOMMUNICATIONS DEVICE, MAKES,
TRANSMITS, OR MAKES AVAILABLE(directly or by recording device) any
indecent communication for commercial purposes which is available
to any person under 18 years of age or to any other person without
that person's consent, regardless of whether the maker of such
communication placed the call OR INITIATED THE COMMUNICATION; or


(B) permits any [telephone facility] TELECOMMUNICATIONS
FACILITY under such person's control to be used for an activity
prohibited by subparagraph (A), shall be fined not more than
$[50,000] 100,000 or imprisoned not more than [six months]
TWO YEARS, or both.


(3) It is a defense to prosecution under paragraph (2) of this
subsection that the defendant restrict access to the prohibited
communication to persons 18 years of age or older in accordance
with subsection (c) of this section and with such procedures as the
Commission may prescribe by regulation.

(4) In addition to the penalties under paragraph (1), whoever,
within the United States, intentionally violates paragraph
(1) or (2) shall be subject to a fine of not more than $[50,000]
100,000 for each violation. For purposes of this paragraph, each
day of violation shall constitute a separate violation.

(5)(A) In addition to the penalties under paragraphs (1), (2),
and (5), whoever, within the United States, violates paragraph (1)
or (2) shall be subject to a civil fine of not more than $[50,000]
100,000 for each violation. For purposes of this paragraph, each
day of violation shall constitute a separate violation.

(B) A fine under this paragraph may be assessed either--

(i) by a court, pursuant to civil action by the Commission or
any attorney employed by the Commission who is designated by the
Commission for such purposes, or

(ii) by the Commission after appropriate administrative
proceedings.

(6) The Attorney General may bring a suit in the appropriate
district court of the United States to enjoin any act or practice
which violates paragraph (1) or (2). An injunction may be granted
in accordance with the Federal Rules of Civil Procedure.

(c)(1) A common carrier within the District of Columbia or
within any State, or in interstate or foreign commerce, shall not,
to the extent technically feasible, provide access to a
communication specified in subsection (b) from the
telephone of any subscriber who has not previously requested in
writing the carrier to provide access to such communication if the
carrier collects from subscribers an identifiable charge for such
communication that the carrier remits, in whole or in part, to the
provider of such communication.

(2) Except as provided in paragraph (3), no cause of action may
be brought in any court or administrative agency against any common
carrier, or any of its affiliates, including their officers,
directors, employees, agents, or authorized representatives on
account of--

(A) any action which the carrier demonstrates was taken in good
faith to restrict access pursuant to paragraph (1) of this
subsection; or

(B) any access permitted--

(i) in good faith reliance upon the lack of any representation
by a provider of communications that communications provided by
that provider are communications specified in subsection (b), or

(ii) because a specific representation by the provider did not
allow the carrier, acting in good faith, a sufficient period to
restrict access to communications described in subsection (b).

(3) Notwithstanding paragraph (2) of this subsection, a provider
of communications services to which subscribers are denied access
pursuant to paragraph (1) of this subsection may bring an action
for a declaratory judgment or similar action in a court. Any such
action shall be limited to the question of whether the
communications which the provider seeks to provide fall within
the category of communications to which the carrier will provide
access only to subscribers who have previously requested such
access.

*********************************************

NOTE: This version of the text shows the actual text of current law as
it would be changed. For the bill itself, which consists of unreadable
text such as:

[...]
(1) in subsection (a)(1)--
(A) by striking out `telephone' in the matter above
subparagraph (A) and inserting `telecommunications device';
(B) by striking out `makes any comment, request,
suggestion, or proposal' in subparagraph (A) and inserting
`makes, transmits, or otherwise makes available any
comment, request, suggestion, proposal, image, or other
communication';
(C) by striking out subparagraph (B) and inserting the
following:
`(B) makes a telephone call or utilizes a
[...]

See:

ftp.eff.org, /pub/EFF/Legislation/Bills_new/s314.bill
gopher.eff.org, 1/EFF/Legislation/Bills_new, s314.bill
http://www.eff.org/pub/EFF/Legislation/Bills_new/s314.bill


- dog
http://www.phantom.com/~slowdog
Stop the Communications Decency Act!


------- End of forwarded message -------

-------------------- End of forwarded article ----------------------------
Tschau
Frank


-- Frank Haefemeier, Inselstr. 42, D-64287 Darmstadt, Germany --
eMail: f...@dune.swb.de, Tel.: +49-6151/424661
-- --

Ulli Horlacher

unread,
Feb 20, 1995, 12:37:46 PM2/20/95
to
Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:

> nach den ganzen idiotischen Artikeln in CHIP, Spiegel, ZAK und jetzt
> wohl (unvermeidbar) in RTL

Was hat denn RTL gebracht? Hab ich was verpasst? :-)


\ Ulli Horlacher \ G=ulli;S=horlacher;OU=rus;P=uni-stuttgart;A=d400;C=de \
\ Königsbergerstr 6 \ fram...@moep.bb.bawue.de \ ccc_...@dulruu51.bitnet \
\ 71065 Sindelfingen \ germany!framstag \ psi%026245050260103::8::ccc_horl \
\ "Ich haette besser kein Proggi nehmen sollen, das funzt!!!" A.Frackowiak \

## WinCrossPoint v3.5 R ##

Torsten Winzer

unread,
Feb 21, 1995, 10:54:17 AM2/21/95
to
In article <3i25d3$5...@fu-berlin.de>, b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:
|> Stattdessen koennte der Ruf nach umfassender Zensur von
|> selbsternannten Reinhaltern der deutschen Informationslandschaft laut
|> werden. Und das faende ich schlimmer als ein Usenet-killfile zu
|> fuehren, und ab und zu mal ueber WWW-Seiten den Kopf zu schuetteln.
Information wants to be free!
Eigendlich ein Hackeraxiom.
Wer will in kritischen faellen denn entscheiden ob Information gut, boese
richtig oder falsch ist.
An dem Axiom sollte nicht geruettelt werden, das erzeugt nur die
uebelsten Seiteneffekte!!!
Vielmehr sollte man immer und immer und immer wieder den

"selbsternannten Reinhaltern der deutschen Informationslandschaft"
auf die Fuesse treten und nicht immer wieder aus ANGST um seine
eigene Haut diesen "Huetern der Wahrheit" nachgeben.
Wie sollen die Menschen den lernen mit Information richtig umzugehen,
sie eigenstaendig zu bewerten, wenn es immer wieder Idioten gibt,
die sich erdreisten fuer andere zu denken und anderen "zu ihrem
eigenen Schutz" Informationen vorenthalten. (KOTZ)

Live is a Spiritual Dance!

torsten

Bernd Paysan

unread,
Feb 21, 1995, 2:06:27 PM2/21/95
to

In article <5g5Yv...@agix.westfalen.de>, and...@agix.westfalen.de (Andreas Giesen) writes:
> Das W3 wird bald noch nocher -- _MAG3_
>
> Hi! Muenster, 18 Feb 95
>
> ## Georg Schwarz (ge...@marie.physik.tu-berlin.de)
> ## wrote or quoted in de.comm.internet:
>
>> ich nehme mal an, dass es im Internet jede Menge Nazi-Kram gibt. Warum
>> sollen Rechtsextreme nicht auch auf die Idee gekommen sein, dieses Medium
>> fuer ihre Betaetigung nutzen? Mir wurden auch schon mal (unaufgefordert!)
>> zwei laengere Texte mit sehr braunem Inhalt zugesandt, von einem Account bei
>> aol.com. In den USA faellt sowas unter "free speech" und kann deshalb von
>> Service Providern, falls diese das ueberhaupt wollten, nicht unterbunden
>> werden.
>
>Natürlich gibt es im Internet haufenweise braune Sch***, aber das ist doch
>hier nicht der Punkt. Es geht doch darum, wie die Sache dargestellt wird.
>Man verbietet ja auch nicht den Buchdruck, weil es "Mein Kampf" gibt...

Hach, und wir haben sogar "Mein Kampf" im Giftschrank (geerbt - das
übliche Hochzeitsgeschenk der lieben braunen Verwandten damals eben und
nach dem Krieg in der Versenkung vergessen). Wenn da nun ein Kind
zufällig drauf stößt! Nicht auszudenken! Ob es wohl die gotische Schrift
entziffern kann?

>Wie ich in meinem anderen Posting zum Thema schon sagte, das Szenario, wie
>es dargestellt werden soll (Kind stolpert über Nazipropagande) ist völlig
>konstruiert. Dennoch werden 95% der Zuschauer glauben, daß jetzt tausende
>von Kindern in Deutschland und der ganzen Welt dem Nazischrott im Internet
>zum Opfer fallen. Schuld sein wird das Internet. (Es ist ja auch das
>Papier schuld, daß darauf Propagandamaterial gedruckt werden kann...:( )

Anders als beim Papier haben die Leute beim Internet keine Ahnung, was
das für'n Ding ist. Abgesehen von den bleichen, schmächtigen Hackern, die
man als Klischee vorgesetzt bekommt, jedenfalls. Aber neu ist das nicht.
Die Bibel stand auch lange Zeit auf dem Index der katholischen Kirche,
weil die sich mit dem Buchdruck nicht abfinden konnten.

Natürlich sollte man sich überlegen, ob man solche braunen Sites nicht
ganz vom Netz (oder von einem Teilnetz, wie etwa dem WIN, in dem eben
diese Freedom of Speech für solche braune Scheiße nicht gilt) abklemmt;
technisch ist das kein Problem (Arbeit ist es schon ;-). Gib doch mal die
Internet-Nummer an die Unido oder den in Frage kommenden Provider,
vieleicht klemmen die diese braune Site für ein paar Wochen ab (dann
kriegt RTL nur "not connected" :-)))).

--
Bernd Paysan
"Late answers are wrong answers!"
<A HREF=http://www.informatik.tu-muenchen.de/cgi-bin/nph-gateway/hphalle2/~paysan/>My Homepage</A>

Bernd Paysan

unread,
Feb 21, 1995, 2:22:02 PM2/21/95
to

In article <3i4qr2$i...@jat.sub.org>, ac...@jat.sub.org (Joachim Astel) writes:
>b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:
>>Das RTL Nachtjournal plant offenbar einen Beitrag, in dem das
>>Internet in folgender Weise verteufelt wird:

>
>>Deutsche Familie, Vater hat (privaten) Internet-Zugang. Pfiffiges Kind
>>klickt ein bischen mit der Maus herum: Schwuppdiwupp - Nazipropaganda
>>im Kinderzimmer. So einfach geht das; boeses boeses Internet! :-(
>
>
>Das zeigt ganz klar die Schwachstelle von WWW auf: Hier werden Infor-
>mationen unreflektiert dargeboten, es gibt keinerlei Gegendarstellungs-
>moeglichkeit, wie sie im Presserecht normalerweise gegeben ist. Diesen
>Schwachpunkt muss WWW in der Zukunft noch beseitigen, ich gehe sogar
>noch einen Schritt weiter und bin fuer ein Aufbrechen der starren WWW-
>Strukturen, hin zu einem Usenet-aehnlichen System, bei dem "Followups"
>auf WWW-Seiten moeglich sind.

Gibt es da nicht sowas wie Annotations? Leider werden public Annotations
noch nicht unterstützt (jedenfalls von den www-Browsern, die ich kenne);
damit könnte man aber "Followups" erzeugen.

Annotations sind Hyperlinks am Ende des Dokuments, die auf die
entsprechenden Bemerkungen zeigen. Geplant ist es AFAIK schon länger,
public Annotations über Public Annotation Server zu verbreiten (etwa
vergleichbar einem Newsserver); allerdings expired da nichts (bzw.
wie man etwas verschwinden läßt, muß wohl noch geklärt werden) und es
werden nur URLs (und die Link-Titel) ausgetauscht.

Michael Luebbeke

unread,
Feb 21, 1995, 2:08:43 AM2/21/95
to

>3) Sensationsmache kann auch der Anfang der Werbung sein. Ich kann mich noch an
>Spiegel-Artikel über Pornos im Internet erinnern und kurz danach waren sie
>selber im Internet erreichbar. Widerspricht Punkt 1, kommt also auf die Führung
>des Konzerns an, in welche Richtung man will.

Das triffts! Ist fuer uns vielleicht eine Chance.
In der Werbung nennt man das AIDA-Prinzip:

Attraction = basteln wir uns reisserische Artikel fuer die Saure-Gurken-Zeit
Interest = hoppla, was gibts denn da noch?
Desire = au ja, das koennten wir fuer uns auch nutzen
Action = wir gehen auch mal ans Netz

Es fehlt, wie immer, wenns um non-profit Ziele geht, an der Umsetzung
in die Sprache und Welt der Business Welt.

Da sind die kommerz.Provider gefragt:.

Macht mal professionelle PR-Arbeit und Werbung!

Und arbeitet aktiv an einer Internet-Initiative, in der die
Interessen aller(!) Internet-Teilnehmer gegenueber
Politik, Medien und anderen vertreten wird (Lobby).

Schliesslich wollt ihr doch auch mit dem Internet
erfolgreich sein! Bedenkt: die User koennen umsteigen
(auf C$, BTX etc.), ihr nicht!

Michael Luebbeke

unread,
Feb 21, 1995, 2:00:14 AM2/21/95
to
>In article <3i9fvu$s...@darum.uni-mannheim.de> m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:
>
>»Tatsachen entstanden ist. So z.B. durch diesen unsaeglichen CHIP-
>»Artikel, in dem Internet-Dienste (Gopher u. Veronica) als Hacker-Tools
>»bezeichnet wurden.
>
>Ach, das war doch irre komisch. Das war wie Bild. Echte Realsatire. Außerdem
>nimmt die Öffentlichkeit Computerzeitschriften sowieso nicht ernst.

Schoen waers. Aber wenn ich gucke, wieviel Leute auf WinDoof 9X warten, weil sie in
den Computerzeitschriften lesen, wieviel andere darauf warten.... aber das ist ein anderes Thema.

>Manchmal frage ich mich, ob ihr da nicht die Interessen der einzelnen Konzerne
>vergeßt.
>1) RTL gehört zur Bertelsmann-Gruppe, die wiederum ganz groß in Netze
>einsteigen wollen. Das unbeherrschbare Internet ist denen mit Sicherheit ein
>Dorn im Auge.

Ich glaube nicht, dass die ueber etliche Konzerntoechter so strategisch denken.
Ich habe den Eindruck, dass Bertelsmann & Co. das Internet nicht als Plattform
fuer Ihre MM-Plaene sehen (ob's stimmt, abwarten)

>2) RTL, Chip und andere Medien kriegen vielleicht langsam mit, daß ihnen so ein
>Netz wie Internet gewaltige Einbußen bringen könnte. Vielleicht nach PD
>Software auch PD Publizistik oder sogar PD Unterhaltung ? Das wird einigen
>Medienmachern nicht gefallen, wenn hier jeder seinen Senf ablassen kann (Wenn
>Kohl wüßte, was Internet ist, würde er sofort versuchen, es zu reformieren...)

Tja, wie man an der bloeden ARD-muss-weg-Diskussion sieht, hast Du leider recht (mit Kohl).
Aber die Medien werden, sofern die das Internet als Plattform sehen (s.oben) sicherlich damit
rechnen, dass in Kuerze eine deutliche Kommerzielisierung und ein Rueckgang der PD-Produkte
eintreten wird (womit sie recht haben, und was IMHO auch legitim ist, schliesslich wollen
sie ja Geld verdienen). Denn gegenueber der Macht der Bertelmanns, Kirchs und der anderen großen
Medienkonzerne ist die geballte Macht von ein paar 100000 Internettlern wirklich laecherlich klein.

Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 21, 1995, 9:39:41 PM2/21/95
to
Neuigkeiten:

Der Beitrag soll voraussichtlich diesen Mi o. Do (22 o. 23) im
Nachtjournal ausgestrahlt werden. Laut Augenzeugen wirds nicht so
schlimm werden, auch die Story wird wohl etwas anders aussehen.

Spaetestens Donnerstag abend wissen wir mehr. Zeichnets jemand auf?

Wolfgang Sander-Beuermann

unread,
Feb 22, 1995, 3:46:33 AM2/22/95
to
Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:
[...]

> Denn gegenueber der Macht der Bertelmanns, Kirchs und der anderen großen
> Medienkonzerne ist die geballte Macht von ein paar 100000 Internettlern
> wirklich laecherlich klein.

Ich glaube Du unterschaetzt die Internettler: weltweit sind es immerhin
um die 40 Millionen auf einer historisch gewachsenen Struktur von 25
Jahren - die schaltet so leicht niemand ab; und ein paar (global
gesehen) winzige deutsche Konzerne schon gar nicht. Das Internet ist
immerhin auf der Praemisse "konstruiert", Atomangriffe zu ueberstehen,
da werden ein paar politisch-kommerzielle Attacken kein ernsthafter
Gegner sein.

Trotzdem sind wir einer Meinung: "wachsam sein" ist immer gut!

Gruss,

Wolfgang Sander-Beuermann Tel.+BTX: 050856118 email: w...@behre.han.de
--
Auch wenn das folgende Zitat auf's Usenet bezogen ist, fuer's Internet
gilt's ebenso: "No person or group has authority over Usenet as a whole",
aus: what-is-usenet/part1, Salzenberg & Spafford

Rainer May

unread,
Feb 22, 1995, 5:40:30 AM2/22/95
to
Bernd Paysan (pay...@Informatik.TU-Muenchen.DE) wrote:


: Hach, und wir haben sogar "Mein Kampf" im Giftschrank (geerbt - das


: übliche Hochzeitsgeschenk der lieben braunen Verwandten damals eben und


Nicht im Giftschrank. Im Regal mit den anderen "warum hebe ich das eigentlich
noch auf?"-Büchern wie z.B. Marxens Kapital, Honneckers Autobiografie und
ähnlichem Altpapier


: nach dem Krieg in der Versenkung vergessen). Wenn da nun ein Kind


: zufällig drauf stößt! Nicht auszudenken! Ob es wohl die gotische Schrift
: entziffern kann?

Nun, mein Sohn kann. Und er hat es zumindest ausschnittsweise gelesen. Ich
hatte damals überlegt, ob ich ihn vorher "immunisiere", dann aber drauf
verzichtet und nur verlangt, daß wir _nachher_ drüber sprechen. Was sich
dann aber erübrigte, da er mir die Argumente, die ich mir zurechtgelegt
hatte, selbst entgegenbrachte. Seine "Rezension" - in der Sprache eines
Zehnjährigen: "Auf den ersten Blick wirkt ja einiges fast logisch. Aber
wenn man drüber nachdenkt: Der hat ja keine heile Tasse mehr im Schrank
gehabt! Und von sowas haben sich die Leute zu Mord und Krieg bringen
lassen? Ja, hatten damals denn _alle_ einen kompletten Dachschaden?"

Ähem.

Just my 2 cents

Rainer

Carl Philipp Burkert

unread,
Feb 21, 1995, 1:12:00 PM2/21/95
to
Hallo zusammen,

Michael Luebbeke meinte am Dienstag, den 21.02.95 sagen zu müssen:

> nach den ganzen idiotischen Artikeln in CHIP, Spiegel, ZAK und
> jetzt wohl (unvermeidbar) in RTL, stelle ich mir die Frage, ob
> nicht bei einigen Faellen den Providern Schaden durch Verdrehung
> der Tatsachen entstanden ist. So z.B. durch diesen unsaeglichen
> CHIP- Artikel, in dem Internet-Dienste (Gopher u. Veronica) als
> Hacker-Tools bezeichnet wurden.

Ich bezweifele, daß Du gegen solche Artikel rechtlich - oder wie auch
immer - vorgehen kannst. Eine Bezeichnung eines Dienstes als >Hacker-Tool<
ist ja nicht objektiv zu bewerten. Jeder kann sich darüber ein ja sein
eigenes Urteil bilden und dies auch in der Öffnetlichkeit vertreten.

Diese Bezeichnung teile ich zwar nicht, kann sie allerdings in Bezug auf
manche Internet-Dienste, die nicht so leicht wie das WWW zu bedienen sind,
durchaus verstehen.

Grüße
CARL PHILIPP BURKERT
<phi...@burkert.teuto.de>

Frank Schlueter

unread,
Feb 21, 1995, 1:17:00 PM2/21/95
to

21.02.95, and...@agix.westfalen.de (Andreas Giesen):

>> [ RTL plant: Nazis im Internet ]

>> [ X11 Sourcen? ]

> Kann schon mal nicht schaden,

Oh doch:

> zumindest dann, wenn nach wiederholter
> "Aufforderung" nicht von dem Vorhaben abgelassen wird :)

<kurzer Anruf bei Report M]chen>:

"INFO-TERRORIST sabotiert RTL-Recherche zu Nazis im Internet.
Zentralrechner bei xxxxx fuer mehrere Tage lahmgelegt."

;-<

Und was wirst Du als naechstes tun, wenn RTL trotz X11 Sourcen so
'berichtet', wie's RTL in den Kram passt?

Ciao,

Frank


* Origin: (2:2410/208.51)

Brian Heumann

unread,
Feb 22, 1995, 6:50:15 AM2/22/95
to
>> Dieses Material praesentieren wir so, dass RTL gezwungen ist darueber zu
>> berichten.

> ... und wer ausser uns wuerde davon erfahren?


Um Druck auf RTL auszuueben, sollte man ihre Basis bzw. Geldgeber angehen,
von denen RTL lebt, d.h. die werbende Wirtschaft. Eine Unterschriftenliste
von moeglichen "Boykotteuren" sollte die schon aufschrecken -- so nach dem
Tenor "wer bei so einem Sender wirbt, tja, ....". Ich glaube, bei genug
Unterschriften koennen die nicht anders, als RTL auf die Zehen zu steigen!

Bye and Off, Brian.

Juergen Schmied

unread,
Feb 22, 1995, 11:49:44 AM2/22/95
to

>From: sc...@catzen.gun.de (Scot W. Stevenson)
Aus einer Gruppe die neuerdings oefter mal abgeklemmt ist:
------------------------------------------------------------------------

SEX UND DAS INTERNET - Version 1.0 Febuar 1995

Eine kurze Anleitung fuer Reporter und Journalisten


Der WDR tut es, ZAK tut es, c't hat es getan, Und EMMA tut es immer wieder:
Berichte ueber Sex im Internet bringen. Warum sie das tun, ist klar. Es ist
eines der heissesten Themen der deutschen Presse, Menschen regen sich
auf, Emotionen schlagen hoch - oder lassen sich zumindest damit hochschlagen.
Kurz gesagt: Berichte ueber Sex, mitteln auf der Datenautobahn der schoenen
neuen Computerwelt, sind in.

Dieser Text soll eine Hilfestellung bieten, wie auch Sie sich in die
erfolgreichen Reihen von Journalisten und Reportern eingliedern koennen,
die mit dem Thema Sex im Internet einen so grossen Erfolg hatten.
Schliesslich wollen Sie nicht das Rad von vorne erfinden, und ausserdem
haben sich inzwischen unter Kollegen gewisse Konventionen gebildet, die
auch Sie einhalten sollten.

Sie werden staunen, wie einfach es ist.


WAS SO SCHOEN AN DEM THEMA IST

Fuer Sie als Reporter ist dieses Thema einfach zu verlockend, um nicht
aufgegriffen zu werden: Man muss keinen grossen Aufwand fuer Recherchen
treiben (falls man es ueberhaupt fuer noetig haelt, welche zu machen), es
umfasst drei Reizthemen auf einmal (Hochtechnologie, Steuerverschwendung und
natuerlich Sex), und die Messsage ist so einfach, dass selbst der bloedeste
Ruhrpottler sie verstehen kann.

fangen wir mit dem letzten Teil an:

- DIE MESSAGE

Alle erfolgreichen Berichte ueber das Internet basieren auf der folgenden
Feststellung:

Das Internet ist eine neue Hochtechnologie, dessen Ziel es ist,
auf Kosten der Steuerzahler jedem Hochschulangehoerigen
auf elektronischem Weg Pornographie zugaenglich zu machen.

Machen Sie sich ueber die Details keine Sorgen. Wie wir unten sehen werden,
werden Sie diese Message fuer Ihre jeweilige Zielgruppe etwas anpassen
muessen. Aber da Ihr durchschnittler Zuschauer zB. den Unterschied zwischen
dem Internet und dem FidoNet nicht erkennen wuerde, wenn er darauf
sitzen wuerde, brauchen Sie weder sorgfaelltig zu arbeiten, noch sich
alle Feinheiten merken. Verallgemeinern Sie also, um bei unserem Beispiel
zu bleiben, im Zweifelsfall einfach ueber _alle_ Computernetze. Die
Message aendert sich nicht, und schliesslich geht es - nach den Quoten -
beim Journalismus immer um die Message. Wenn die durchkommt, egal wie, sind
Sie ein guter Reporter.


- SEX

Schon auf der der Uni haben Sie gelernt, dass Sex sich gut verkauft. Sie
haben auch gelernt, dass ein anspruchsvoller Journalist nicht mit dem Sex
an sich die Zuschauer koedert, sondern mit einem Bericht ueber Leute, die
diesen Sex konsumieren. Damit haben Sie Entschuldigung, Bilder von nackten
Frauen zu zeigen (natuerlich nur zur Dokumentation), und behalten trotzdem
Ihre moralische Ueberlegenheit. Auch das wissen Sie als guter Journalist.

Das Internet eignet sich, wie alle Computernetze, hervorragend zu diesem
Zweck. Schliesslich hat der Zuschauer keine Ahnung, wie ein Pornobild auf
einem Computerschirm aussieht - Sie haben also die journalistische Pflicht,
es ihm zu zeigen. Moeglichst mehrfach, damit er sich ein abgrundetes Bild
machen kann. Die Moralapostel werden entsetzt sein, wie frei das
zugaenglich ist, die visuell veranlagten werden sich ueberlegen, warum sie
nicht damals doch Informatik studiert haben, und der ganz normale Zuschauer
wird einfach nur auf die Bilder gucken. Sex verkauft sich immer, und Sex ist
immer noch der Quotenbringer Nummero Uno.

Machen Sie Sex zu Ihrem Hauptthema. Um es fuer Sie einfacher zu machen,
haben die Internet-Leute netterweise alle wichtigen Gruppen unter alt.sex.*
eingeordnet, also am Anfang an dieser langen Liste von Newsgruppen. Auch wenn
es diese weiteren Gruppen gibt, viele davon sogar, sollten Sie der Versuchung
widerstehen, zu viel Zeit mit ihnen zu verschwenden. Erstens sind die alle
sowieso auf Englisch - und wir wissen ja alle, dass das mit Ihrem
Schul-Englisch nicht so ist, wie es eigentlich sein sollte, nicht wahr -
und zweitens wird da eh nur technischer Krimskrams besprochen. Also:
konzentieren Sie sich auf das Wesentliche, auf das, was die Quoten bringt,
und ignorieren Sie den Rest. Konzentrieren Sie sich auf den Sex.


- HOCHTECHNOLOGIE

Spaetestens seit der Diskussion ueber die andere Hochtechnologie, der
Gen-"Manipulation", weiss jeder Journalist, wie der Hase laeuft: die
Volksmeinung ist radikal technikfeindlich, und wer die Quote kriegen will,
tut gut daran, dieser Einstellung brav zu folgen. Sie kennen doch sicherlich
den Witz:

Ein Amerikaner, ein Japaner und ein Deutscher bekommen eine neue
Technologie erklaert. Der Amerikaner sagt: "Wow, damit koennen wir die
Commies besser in schach halten - kann man das nicht auch fuer Kinofilme
verwenden?" Der Japaner sagt: "Interessant, damit koennen wir viel Geld
machen - aber geht das Gehaeuse wirklich nicht kleiner?" Der Deutsche
sagt: "Oh mein Gott, das wird uns alle umbringen - warum ist es noch
nicht verboten worden?"

Als Journalist folgen sie also einfach weiter dem ersten Journalistischen
Technologie-Axiom fuer deutsche Zuschauer - jede neue Technologie ist
boese - und es kann eigentlich gar nichts schiefgehen.

Zur Untermauerung dieser These sollten Sie noch andere selbsternannte
Experten hinzuziehen. Die richtigen Paedagogen ("Nur Holzspielzeug kann
vermeiden, dass ihr Kind zu einem Axtmoerder wird"), Psychologen ("Der
dauernde Kontakt mit einer Maschine fuehrt zu einer inneren Vereinsammung.
Daher ist die heute Kontaktarmut eine dirkete Folge der Erfindung des
Telephons"), und Aesthetiker - was das auch immer ist - geben dem ganzen
Bericht noch eine zusaetzliche Dimension. Bemerken Sie, dass sie selbst
eigentlich nicht verstehen muessen, um was es da eigentlich geht, denn Ihr
Zuschauern weiss es ja auch nicht. Und falls doch, ist er auch ein
Internetler, und sowieso weder objektiv noch als Zielgruppe fuer Sie
interessant.


- STEUERVERSCHWENDUNG

Nicht erst seit dem Solidaritaetsbeitrag hat der Buerger ein gutes Gespuer
dafuer, was mit seinem Geld passiert. Werden Milliarden aus dem Fenster
geworfen, gibt es da maechtig Aerger. Und diese selbsternannten Uni-
Intellektuellen in ihren Elfenbeintuermen sind sowieso verdaechtig: jeder
weiss, dass alle Stundenten faul sind, und auch die Professoren arbeiten nur
dann, wenn es ihnen passt. Und das Internet existiert ja nur an den Unis,
oder? Na also.

Auf dem ersten Blick scheint es schwierig zu sein zu erklaeren, wie genau
die Steuern verschwendet werden. Schliesslich weiss Ihr Publikum etwa
soviel ueber Computer wie Sie. Aber das muss es auch nicht sein: erwaehnen
Sie nur, dass die Computer ueber Leitungen (vereinfachen Sie und sagen Sie
einfach "Telephonleitungen", wer wird das schon merken) miteinander
verbunden sind, und dass der ganze Schweinkram darueber verschickt wird.
Dank der Preispolitik der Telekom wird jeder Zuschauer sofort wissen, dass
hier Millionen, wenn nicht sogar Milliarden verschwendet werden. Der Umzug
nach Berlin ist im Vergleich dazu bestimmt nur Peanuts. Und peng!, schon
haben Sie Millionen von empoerten Zuschauern. Empoerte Zuschauer schreiben
empoerte Briefe, die Sie dann Ihrem Chef zeigen koennen. Und das ist das
Beste, was Ihrer Karriere passieren kann.

Eigentlich muessen Sie nur bei dem Bericht ueber die Kosten ein bestimmtes
Wort vermeiden: "Standleitung". Dazu unten mehr. Sonst koennen Sie auch hier
nicht verlieren.

Aber was wirklich schoen an dem Thema ist: Ihre Kollegen haben schon so viel
Vorarbeit geleistet, dass der Zuschauer schon eine Erwartungshaltung hat.
Wenn ein Deutscher das Wort Internet hoert, weiss er, worum es gehen wird:
Gefaehrliche Technik, Steuerverschwendung, und Sex. Und wenn er sonst nichts
anderes behalten hat, wird der Zuschauer immer wissen, dass es um Sex geht.
Denn bisher hat kein einziger populaerer Artikel ueber Computernetze das Thema
Sex ausgelassen. Inzwischen erwartet Ihr Zuschauer oder Leser also, dass es in
einem Artikel ueber Computernetze frueher oder spaeter ueber Sex gehen wird.
Alles, was Sie tun muessen, ist diese Erwartungshalten erneut zu befriedigen.

Haben wir nicht gesagt, dass es einfach sein wuerde?


WIE SIE ARTIKEL SCHREIBEN, GEORDNET NACH ZIELGRUPPEN

Journalisten sind wie Angler, sie waehlen den Koeder nach dem Fisch. Obwohl
Sie mit der Message und den drei Themen alleine schon problemlos Ihrem Verlag
oder Sender eine Freude machen koennen, koennen Sie Ihrem Artikel den letzten
Schliff geben, wenn Sie etwas auf die Zielgruppe achten. Hier einige unserer
Tips:

Wenn Sie fuer ein rechtes Publikum schreiben:

Ihre Leser werden sowieso nichts gutes vom Internet halten - schaut
euch doch das Studentenpack vor den Uni-Terminals an, diese langhaarigen,
schmalbruestigen Cyberhippies. Jeder Rechte weiss, dass Unis sowieso nur
Steuerverschwendung sind, Sie brauchen also nicht zu lange auf diesem Teil
herumzureiten. Aber dafuer koennen Sie mit dem normalen Sexthema nicht so
viel reissen. Ein echter Rechter hat nichts gegen einen guten Fick, solange
die Frau vorher das Haus sauber gemacht hat und sie dabei das Essen nicht
anbrennen laesst. Hier sollten Sie vielleicht ein paar wertvolle Minuten
mit der Sprache der Netzler verschwenden, um so herauszufinden, was sich
fuer Kreaturen in der alt.sex.motss herumtreibt. In diesem Fall lautet
die Message naemlich besser:

Das Internet ist eine neue Hochtechnologie, dessen Ziel es ist,
auf Kosten der anstaendigen Steuerzahler unseres schoenen Landes
jedem schwulen Hochschulsozi auf elektronischem Weg den Kontakt zu
anderen perversen Verfassungsfeinden zu ermoeglichen.

Wenn Ihren Lesern erstmal klar wird, dass das Internet fuer Schwule
und Lesben weit offen ist, und dass die sich da auch frei ueber alles
(also, oh mein Gott, _alles_) reden duerfen, ist der Artikel ein
garantierter Erfolg.


Wenn Sie fuer ein linkes Publikum schreiben:

Auch hier haben Sie schon einen Bonus: Ein echter Linker mag das Internet
eh nicht, weil es von Amerikanern erfunden wurde. Und die Amis sind
bekanntlich an allem Schuld, von dem Untergang des wahren Sozialismus in
Nicaragua bis zu der Tatsache, dass die roten Gummibaeren einfach nicht
mehr so gut schmecken wie frueher. Das Internet ist fuer ihn nichts
anderes als ein Brueckenkopf des fortgesetzten Kulturimperialismus der
kontrarevolutionaeren Kraefte.

Da sich jeder Linke fuer einen Intellektuellen haelt, sollten Sie sich
besonders gut die Empfehlungen zu Intellektuellen durchlesen - auch wenn
die meisten Linken auch nur der bundesweiten Tendenz zum Zweitbuch
hinterherlaufen.


Wenn Sie fuer radikale Feministinnen schreiben:

Das ist Ihre ideale Zielgruppe. Ehrlich. Sie brauchen hier nicht ueber
Steuerverschwendungen zu erzaehlen: Steuern werden von Maennern verteilt,
und wandern schon deswegen immer in die falschen Kanaele. Auch das mit der
Hochtechnologie wird Ihnen geschenkt: Fuehrende Radikalfeministinnen haben
schon die Gentechnologie zum Werkzeug der Maenner deklariert, mit denen
sie die Frauen machtlos machen wollten. Warum sollte das mit einer anderen
Hochtechnologie anders sein?

Konzentrieren Sie sich auf Sex, und erwaehnen Sie immer und so oft es
geht, dass im Internet mehr Maenner sind als Frauen. Schon allein deswegen
ist jedes Problem, dass durch das Internet entstanden ist, besteht,
entstehen wird, oder entstehen koennte, offensichtlich auf die Maenner
zurueckzufuehren. Ihre Message sieht also so aus:

Das Internet ist eine auf Maenner zugeschnittene Hochtechnologie,
dessen Ziel es ist, auf Kosten der Frauen jedem Mitglied Ihres
emotional verkrueppelten Geschlechtes auf elektronischem Weg
Schweinebilder zugaenglich zu machen.

Dazu kommt noch eine Erweiterung:

Frauen sollen so aus allen wichtigen Stellen vertrieben -, und
die Anzahl der Vergewaltigungen gesteigert werden.

Bemerken Sie, dass dank des unter radikalen Feministen ueblichen Dogmas
einige Zusammenhaenge immer implizit in Ihrem Bericht enthalten sein
werden, auch wenn Sie es selbst vielleicht gar nicht gewusst haben. So
zum Beispiel:

- Das Ziel allen maennlichen Tuens und Schaffens ist die Unterdrueckung
der Frau. Jede neue Technologie oder deren Anwendung durch Maenner
kann also, auch wenn der genau Mechanismus auf dem ersten Blick nicht
sichtbar sein sollte, nur diesem einen Zweck dienen.
- Pornographie ist die Ursache fuer Vergewaltigungen ("Pornography is
the theory, rape is the practice"). Wenn Maenner nackte Frauen
sehen, werden sie automatisch zu Vergewaltigern.
- Frauen gucken keine Pornographie, auch keine Bilder von nackten
Maennern, lesen keine Geschichten, und es gibt auch keine weiblichen
Sadomasochisten. Alle Gegenbeispiele sind entweder frei erfunden oder
das Ergebnis maennlicher Gehirnwaesche.
- Frauen koennen sich nur frei in einer Gruppe entfalten, wenn sie keine
Maenner enthaelt. Reine Frauengruppen sind der einzige Weg zur
weiblichen Selbstverwirklichung.

Zwar muessen Sie diese Dogmata wie gesagt nicht erwaehnen, aber wenn
Sie wissen, wie Ihre Leserinnen denken, koennen Sie natuerlich einen
viel besseren Artikel schreiben.

Weiter: Zeigen Sie moeglichst viele Bilder. Eine der Kameraeinstellungen,
die inzwischen Pflicht sind, ist die eines Bildschirms mit einer Liste
der alt.sex.* Gruppen. Suchen Sie sich eine, besser, mehrere Frauen als
Interviewpartner. Und auch einen maennlichen Boesewicht brauchen Sie
mindestens, als lebendiges Beispiel fuer die Tiefen, zu denen sich das
primitivere Geschlecht herablassen kann. Und man kann es nicht oft genug
sagen: betonen Sie immer wieder, dass das Netz so gut wie rein maennlich
ist.

Daneben sollte man noch einige formale Details beachten, um optimal die
Message herueberbringen zu koennen:

- Seien Sie eine Frau. Ein Bericht ueber Frauen, die von Maennern
unterdrueckt werden, ist von nicht sonderlich glaubwuerdig, wenn er
von einem maennlichen Autor stammt. Wenn Sie keine Frau sind, sollten
Sie ein weibliches Pseudonym benutzten. Oder geeignete chirurigische
Schritte in erwaegung ziehen.
- In allen von Ihnen geschriebenen Texten sollten Sie die Generischen
Weiblichkeitsform (GWF) benutzten. Also "InformatikerInnen" statt
"Informatiker", "SystemadministratorIn" statt "Systemadministrator",
und "rootoese" statt "root".
- Erwaehnen Sie nicht die Newsgruppen, in denen ueber Homosexualitaet
geredet wird. Da homosexuelle Pornographie, insbesondere schwule
Pornographie, nicht in das Dogma der Pornographie als Instrument zur
Unterdrueckung passt, wird sowas Ihre Leserinnen nur veraergern.
Reden Sie einfach nicht darueber.

Dummerweise sinkt der Maenneranteil im Internet stetig, was Ihnen als
Reporter auf lange Sicht die Tour vermiesen koennte. Inzwischen haben
sich zwei grundsaetzliche Methoden herausgebildet, um diesem Trend
entgegenzusteuern:

- "Der Schweigende Kirchturm". Da inzwischen sich besonders die
angelsaechsischen Frauen n Massen in das Netz ergiessen, sollten Sie
bei Diskussionen ueber den Frauenanteil immer lokal bleiben. Erwaehnen
Sie daher nicht, wie das Internet im Ausland aussieht, halten Sie Ihren
Horizont schoen eng. Wenn Frauen erstmal auf die Idee kommen, dass sie
nicht alleine im Netz sind, baut sich viel zu schnell die Hemmschwelle
ab. Erwaehnen Sie zwar, dass das Internet international ist, aber
belassen Sie es dann dabei. Warum in die Ferne schweifen, wenn das
journalistische Glueck so nahe liegt?

- "Die Macht der Selbsterfuellenden Prophezeihung". Im Gegenzug heisst
das: wenn Sie immer und immer wieder den Frauen erzaehlen, dass es
keine Frauen im Internet gibt, und dass Frauen dort nur angefeindet
werden, werden Frauen weder Lust haben, ins Internet zu kommen, noch
neugierig sein, was dort passiert. Damit bleibt der Frauenanteil schoen
niedrig, und Sie haben noch auf Jahre hin gutes Material fuer weitere
Reportagen.

Trotz der vielzahl von Details, die man bei einem Bericht fuer radikale
Feministinnen beachten muss, gibt es keine Gruppe, die Berichte ueber
Sex im Internet mit mehr Begeisterung und weniger kritischem Nachdenken
aufnimmt. Sie muessten sich schon ziemlich anstrengen, um einen
Bericht fuer diese Zielgruppe zu vermasseln.


Wenn sie fuer die Kirche arbeiten:

Hier ist erstaunlich viel Fingerspitzengefuehl noetig, denn
Kirchenmitglieder sind zwar meist ueber Sex entsetzt, aber zuviel Sex in
einem Bericht stoesst sie eher ab. Also: reden Sie davon, aber keine
expliziten Bilder, und nur dezente Texte. Die meisten Radikalchristen
werden eher Bedenken gegen den ungefilterten Kontakt der Internetbenutzer
mit den Mitgliedern anderer Religionen (wie in der talk.religion.buddhism)
haben, wie auch gegen die Moeglichkeit der New Ager, sich hier
breit zu machen. Verglichen damit fallen Faktoren wie die Verschwendung
von Steuermitteln und die Gefahren der Hochtechnologie nicht richtig ins
Gewicht. Die Kirche hat, wie Ihnen jedes Land mit Ueberbevoelkerung
gerne bestaetigen wird, eben ihre eigenen Prioritaeten.

Hier laesst sich die normale Message nicht uebertragen. Weil man als
Reporter hier selbsttaetig arbeiten muesste, gibt es auch kaum Texte
zum Thema Internet und Kirche.


Wenn Sie fuer Intellektuelle (oder Linke) schreiben:

Auch Intellektuelle muss man gesondert behandeln. Sie koennen bei dieser
Gruppe nicht ueber die Unis herziehen, da die meisten von ihnen entweder
an einer Universitaet sind oder von einer kommen. Und auch mit der
Steuerverschwendung muessen Sie etwas aufpassen. Zu leicht kann es
passieren, dass jemand von diesem Pazifistenpack aufsteht und Sie darauf
aufmerksam macht, dass das ganze Geld fuer das deutsche Internet nicht
die kleinste Schraube am Hoehenruder eines EuroFighters bezahlen wuerde.
Intellektuelle sind entweder Besserwisser oder Klugscheisser, und meistens
beides.

Und diese Gruppe ist auch die einzige, die Sie nicht mit Sex schocken
koennen, egal in welcher Form. Zum intellektuellen Selbstverstaendnis
gehoert es, alle Spielarten als "interessant", und jedes Bild eines
nackten Menschen als hoechstens "erotisch", nie aber als pornographisch
einzustufen. Was nuetzt ihnen das Bild einer nackten nimm-mich Frau,
wenn so ein Typ aus dem Fachbereich Kunst das einfach als eine gelungene
neo-dadaistische Interpretation von Gustave Moreau's "Galatea"
intellektualisiert und die transformatorische Uebertragung in den Bereich
der postmodernen Sozialkritik lobt? Selbst wenn sie einen von diesen
Leuten dazu bringen koennen, etwas als Pornographie einzustufen, gibt es
diese entsetzliche intellektuelle Tradition der Meinungsfreiheit. Sex
koennen Sie also auch vergessen.

Ihnen bleibt nur die Hochtechnologie. Zum Glueck funktioniert das
blendend.

Intellektuelle sind die Leute, die ueber Jahrhunderte hinweg tapfer
versucht haben, jede Ausbreitung oder Aenderung von Medien zu verhindern.
Die Kirchengelehrten haben ihr bestes getarn, um Buecher und Buchdruck in
"verantwortungsvollen" Haenden zu halten, und ein gewisser Rousseau war
der felsenfesten Meinung, dass man dem gemeinen Poebel nicht Lesen oder
Schreiben beibringen sollten, weil es ihre "natuerliche Kultur"
zerstoeren wuerde. Wenn man die heutigen Intellektuellen reden hoert,
wird einem schnell klar, dass sie noch nicht einmal mit dem Schock
des Fernsehens zurecht gekommen sind, geschweige denn sich mit
Computern angefreundet haben. Wenn es nach ihnen ginge, wuerden alle
nach der Arbeit nach Hause gehen und artig Gedichte lesen oder mit der
ganzen Familie ueber die Besetzung des Schweizers in der neusten
Inszenierung von "Die Raeuber" diskutieren. Und wie die Nacktszene die
immerwaehrende Verletzbarkeit des menschlichen Geistes aufzeigte.

Das koennen Sie ausnutzen.

Reden Sie davon, dass Computernetze mit Elektronik zu tun haben. Erste
Faustregel: Nichts, was Strom verbraucht, kann etwas mit Kultur zu tun
haben. Also weder Fernsehen noch Telephon noch Radio, und schon gar keine
Computerspiele. Nicht mal Myst.

Reden Sie zudem davon, dass potentiell jeder Buerger eines Tages
Zugang zum Internet haben koennte. Zweite Faustregel: wenn mehr als
zwanzig Leute in der ganzen Republik etwas machen, kann es keine Kultur
sein. Kultur ist nur von und fuer Eliten, und wird auch nur von ihnen
wirklich verstanden.

Reden Sie davon, dass Computernetze von Amerikanern aufgebaut wurden.
Dritte Faustregel: Amerikaner haben keine Kultur, und daher kann nichts
Amerikanisches irgendeine kulturelle Bedeutung haben. Das weiss aber
sowieso jeder.

Reden Sie davon, dass in Computernetzen auch lustige und spassige Dinge
passieren. Vierte Faustregel: Intellektuell hassen Spass, weil es zeigt,
dass man sich nicht der sehr ernsten Probleme unsere Welt hinreichend
bewusst ist. Deswegen sehen Dichter und Denker immer so aus, als haetten
sie schlimme Haemorrhoiden.

Zusammengefasst haben wir also:

Das Internet ist eine neue ueberfluessige Hochtechnologie,
dessen Ziel es ist, auf Kosten des menschlichen Geistes beim
einfachen Buerger auf elektronischem Weg durch niveaulose
Unterhaltung den kulturellen Untergang der westlichen Welt zu
beschleunigen.

Eine besondere Herausforderung bei Intellektuellen ist, dass diese Jungs
und Maedels meist leider ziemlich gut Englisch koennen. Sie muessen also
bei den Kameraeinstellungen aufpassen, sonst fragt sich einer von den
Besserwissern, ob alt.sex.abuse.recovery vielleicht etwas mit der
Behandlung und Betreuung von Vergewaltigungsopfern zu tun habe?


WARNUNGEN

Bei jedem Bericht gibt es einige Fallgruben, die Sie unbedingt vermeiden
sollten:

- Erklaeren Sie niemals, was eine Standleitung ist. Wenn Ihren Zuschauern
erstmal klar wird, dass die ueber die Leitungen uebertragene Datenmenge
keinerlei Auswirkungen auf die Kosten hat, koennen Sie Ihr schoenes
Argument mit der Steuerverschwendungen getrost in den Eimer werfen. Eine
Argumentation mit "Plattenplatz" oder "CPU-Zeit" ist naemlich nicht nur
fuer Ihre Zuschauer nicht nachvollziehbar, sondern auch anfechtbar. Um
nicht zu sagen, kaum haltbar.

- Erwaehnen Sie niemals, dass es neben den Universitaeten auch eine
exponentiell wachsende Anzahl von privaten Anbietern gibt, die fuer ihr
Zeugs selbst bezahlen. Was "exponentiell" bedeutet, weiss eh keiner
Ihrer Zuschauer, und wenn ein Haufen Privatpersonen sich auf eigene
Rechnung Schweinkram zuschicken, nun, wen juckt's. Das ist vielleicht
moralisch fragwuerdig, aber fuer jemand, der schon mal an einem
Bahnhoffskiosk gestanden hat, nicht sonderlich schockierend.

- Erwecken Sie niemals Neugierde. Als Reporter leben Sie davon, dass andere
Menschen Ihre Informationen nur durch Sie beziehen - wenn Ihre Zuschauer
oder Leser erstmal neugierig werden, und sich auf eigene Faust informieren,
sind Sie Ihr Monopol los. Und damit frueher oder spaeter auch Ihren Job.
Sie sollten die Emotionen Ihrer Zuschauer oder Leser genau steuern
koennen - und in diesem Fall ist Schock, Ablehnung, Entsetzen und Empoerung
am besten. Neugierde darf der Leser nur in soweit haben, dass er Ihren
Artikel lesen will, nicht, dass er sich weitergehend fuer den Inhalt
interessiert.

- Erwaehnen Sie niemals, dass prominente Leute das Netz befuerworten. Kein
Mensch weiss, wer Nicholas N. Nabelhaus ist und warum er Computernetze
unterstuetzt, aber wenn die Kiddies herauskriegen, dass Winona Ryder da ist,
und dass man ueber's Netz Harley Davison und MTV erreichen kann, ist das
etwa so, als wuerde die Koenigin von England das ganze Gebilde in den
Adelsstand erheben.

- Erwaehnen Sie niemals, dass es keine Werbung gibt. Nachdem dank Trikotwerbung
und Bandenbildern sogar jedes Fussballspiel zu einer Dauerwerbesendung
geworden ist, reicht die Erwaehnung, dass es in dieser Welt noch werbefreie
Zonen gibt, fuer eine Massenflucht ins Netz aus. Wenn Sie fuer ARD oder ZDF
arbeiten, ist das Thema Werbung fuer Sie ganz besonders gefaehrlich - hier
haben Sie naemlich ein Gebilde, dass Werbefreiheit predigt, und dann auch
haelt, was es verspricht. Und das koennen Sie ja leider nicht.

- Seien Sie immer vorsichtig, welche Newgruppen Sie zeigen. Das Problem mit
alt.sex.abuse.recovery und den Intellektuellen haben wir schon angeschnitten;
alt.sex.femdom, also die Area fuer dominante Frauen, ist noch so ein Problem.
Die radikalen Feministinnen wird das nicht irritieren (da Gewalt eine
maennliche Eigenschaft ist, ist natuerlich auch von einer Frau ausgeuebte
Gewalt immer die Schuld der Maenner), aber einige andere Gruppen koennte das
verwirren.


WAS NICHT WICHTIG IST

- Die Technologie. Niemand interessiert sich fuer die Technologie. Ihre
Leser wollen nichts ueber Technologie wissen, sonst wuerden sie Spektrum
der Wissenschaft oder sowas lesen und nicht Ihren Artikel. Sie sollten sich
auch nicht fuer die Technologie interessieren, weil Sie sonst ernsthafte
Recherchen anstellen muessten - und das kostet Zeit. Ausserdem: sind Sie
jetzt Reporter oder Elektroingenieur? Na also.

- Studien. Wenn Sie anfangen zu erzaehlen, dass nach amerikanischen Studien
Jugendliche, die am Internet angeschlossen sind, viel weniger fernsehen als
ihre Altersgenossen, und nicht nur taeglich hunderte von Zeilen lesen,
sondern auch von sich aus schreiben, machen Sie Ihre Leser nur neugierig,
und lenken von Ihrer garantiert quotenwirksamen Message ab. Und was ist
schliesslich der Zweck Ihrer journalistischen Arbeit?

- Potentiell sinnvolle Anwendungen. Wenn Sie hoeren, dass zB. das Weisse Haus
am Internet angeschlossen ist, und jeder dort nicht nur die ueblichen Reden
abrufen kann, sondern auch Parteiprogramme und Regierungserklaerungen,
werden Sie vielleicht versucht sein, ueber etwas in der Art fuer Ihr eigenes
Land nachzudenken. Lassen Sie es lieber. Computer und aehnlicher
Schnickschnack haben in einem ernsthaften politischen System keinen Platz.
Und wenn der amerikanische Praesident durch Email mit seinen Mitarbeitern
konferiert und alle mit Laptops durch die Gegend laeufen, nun, das ist halt
Amerika, wo Praesidenten Schauspieler sind und sich beim Joggen
photographieren lassen. Oder sollen wir hier auch anfangen, Kanzler Kohl
in einer kurzen Sporthose und T-Shirt zu zeigen?


ZU IHRER SICHERHEIT

Als Reporter sind Sie gewoehnt in einem System zu arbeiten, wo einer (Sie)
redet, und alle anderen (die Leser oder Zuschauer) nur passiv aufnehmen. Im
Internet ist das anders. Wenn Sie den katastrophalen Fehler machen, selbst
eine Internetadresse zu haben, und die dann auch noch bekannt zu geben, werden
sich auf einmal mehr Leute per Mail melden, als Sie jemals von hoeren wollten.
Das Internet erlaubt hemmungslosen Feedback an den Autor.

Das sollten Sie direkt unterbinden: geben Sie _niemals_ Ihre Emailadresse mit
dem Artikel bekannt. Sie werden nicht fuer Feedback bezahlt, sondern fuer
neue Berichte. Als Vorbild sollte Ihnen der Autor von "Nur aus technischem
Interesse" aus c't 11/1991, Martin Fischer, dienen. Fischer schreib damals
einen Bericht ueber Pornographie in Computernetzen, der Schule machte, mit
Bildern von nackten Frauen und allem, was dazugehoert - und dachte gar nicht
daran, seine Emailadresse anzugeben. Als bei c't nachgefragt wurde, warum das
so sei, antwortete die Zeitschrift (Heft 12/1991), dass sie Email nicht fuer
so geeignet hielten wie normale Leserbriefe.

Inzwischen hat c't seine Meinung offenbar geaendert, aber als Deutschlands
fuehrende Computerzeitschrift hat man gewisse Verpflichtungen gegenueber
den Moeglichkeiten der modernen Technologie. Sie nicht. Also schauen Sie sich
im Netz um, schreiben Sie darueber Ihren Bericht, und loggen Sie sich dann
aus. Aber schnell. Bis die Post sich bequemt hat, die Snailmail-Leserbriefe
bei Ihnen abzuliefern, sollten Sie schon am naechsten Artikel arbeiten. Wenn
Sie echtes Feedback haben wollten, wuerden Sie schliesslich nicht fuer ein
Massenmedium arbeiten.


EINE LETZTE BITTE AUS JOURNALISTISCHER FAIRNESS

Sex im Internet hat schon Hunderte von Ihren Kollegen ueber Perioden
hinweggeholfen, in denen man sonst nur ueber sauere Gurken berichten konnte.
Helfen Sie mit, dieses Thema fuer zukuenftige Generationen von Reportern
nuetzlich zu halten - schliesslich kann man nicht erwarten, dass Charles und
Di immer zur rechten Zeit in die Bresche springen. Schlachten Sie nicht die
Gans, die uns alle mit solch goldenen Eiern versorgt.

Daher: bitte nicht mehr Informationen als noetig. Alles, was ueber die Message
und den drei Reizthemen hinausgeht, koennte den Leser oder Zuschauer nur
neugierig machen und ihm die Illusion geben, es koennte mehr im Netz geben
ausser Sex und schlimmeren Perversionen. Das kann keiner von uns wollen. Seien
Sie vorsichtig, wen und wieviel Sie zitieren. So sollten die pfui-bah Worte
"Standleitung" und "Eigenbezahlung" niemals zu hoeren oder sehen sein.

Das Internet ist ein wunderbares Gebilde und bietet dem gehetzten und unter
Quotendruck stehenden Journalisten alles, was er fuer eine schnelle Geschichte
ohne viel Aufwand braucht - solange er verantwortungsvoll und vorsichtig mit
dieser gemeinsamen Quelle umgeht. Fuer ihn ist es dann, wie wir schon gesagt
haben, wirklich wunderbar einfach.

Das Internet ist eine neue Hochtechnologie, dessen Ziel es ist,
auf Kosten der ganzen Wahrheit jedem Journalisten auf elektronischem
Weg eine quotentraechtige Scheinreportage ohne viel Arbeit
moeglich zu machen.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Tips einen leichten Einstieg gegeben zu haben.
Viel Glueck und uns allen weiterhin ein gutes Gelingen.

--
Scot W. Stevenson sc...@catzen.gun.de Essen, Germany
-------------------------------------------------------------------------------

Schom fast makaber...

W. Alex

unread,
Feb 22, 1995, 1:10:44 PM2/22/95
to

: > der Tatsachen entstanden ist. So z.B. durch diesen unsaeglichen

: > CHIP- Artikel, in dem Internet-Dienste (Gopher u. Veronica) als
: > Hacker-Tools bezeichnet wurden.

Selbst die Bezeichnung Hacker hat mehrere Seiten, siehe das
New Hacker's Dictionary. Aber das sind Feinheiten, die das Fernseh-
publikum wohl wenig interessieren. Gruss,
--
Wulf Alex, Universitaet Karlsruhe, Tel. 0721/608 - 2404, Fax 0721/693965
Deutschland - Allemagne - Germany - Tyskland - Saksa - Niemcy

Burkhard Knopf

unread,
Feb 22, 1995, 4:56:10 PM2/22/95
to
>>>>> "Bernd" == Bernd Paysan <pay...@Informatik.TU-Muenchen.DE> writes:

[...]
Bernd> Hach, und wir haben sogar "Mein Kampf" im Giftschrank (geerbt
Bernd> - das übliche Hochzeitsgeschenk der lieben braunen Verwandten
Bernd> damals eben und nach dem Krieg in der Versenkung vergessen).
Bernd> Wenn da nun ein Kind zufällig drauf stößt! Nicht auszudenken!
Bernd> Ob es wohl die gotische Schrift entziffern kann?

Gotisch? Klingt neudeutsch. Fraktur nennt man das.


und tschues
Burkhard

--
Burkhard Knopf and when they say 'take of his body'
e-mail: I think I'll take from mine instead
kn...@tlaloc.in.tu-clausthal.de "Icicle" - Tori Amos

Johann H. Addicks

unread,
Feb 22, 1995, 7:00:00 PM2/22/95
to

b...@chemie.fu-berlin.de am 22.02.95
in 3ie85d$r...@fu-berlin.de

b> Spaetestens Donnerstag abend wissen wir mehr. Zeichnets jemand auf?

Wer schmeisst das als MPEG/AVI/QTM auf irgendeinen FTP-Server? <g>
-jha-


Claus Vathauer

unread,
Feb 22, 1995, 5:16:46 PM2/22/95
to
Ich hab mich sehr gefreut ! Und das Lesen hat auch viel Spaß
gemacht. ( Ich war heute zum 1ten Mal im UseNet)
Bis denn,
Claus

Thomas Balzer

unread,
Feb 22, 1995, 11:41:00 AM2/22/95
to

WIN...@GRAPOOL8.rz.uni-frankfurt.de meinte am 21.02.95
zum Thema "Re: RTL plant: Nazis im Internet" meinen zu müssen:

> > Vielmehr sollte man immer und immer und immer wieder den
> > "selbsternannten Reinhaltern der deutschen Informationslandschaft"
> > auf die Fuesse treten und nicht immer wieder aus ANGST um seine
> > eigene Haut diesen "Huetern der Wahrheit" nachgeben.

Sorry, das sich mal jemand in die Diskussion einmischt, der Zensur von
Informationen noch aus leidvoller, eigener Geschichte kennt.

In der heutigen Informationslandschaft hat glücklicherweise jeder alle
erdenklichen Möglichkeiten, die Informationen zu erhalten, die seinem
"Seelenheil" nützlich sind. Und das ist gut so.

Wenn sich einige hirnverbrannte Idioten gerne an so einem Naziquatsch
ergötzen wollen, sollen sie doch. Was nottut ist Aufklärung: Aufklärung,
wie Information zu verstehen ist: nämlich als eine subjektive Wiedergabe
teilweise objektiver Tatbestände, - nur die selbst sind es leider nicht
immer.

Und da liegt der Hase im Pfeffer: Wenn jemand Informationen verbreitet,
die objektiv falsch sind, und sich dadurch Vorteile verschafft, sollten
Sanktionen greifen. Nur, gibt's die ? Welche ? Und wollen wir die ? Ist
Zensur eine Lösung ? Ich glaube nicht.

Der sog. "Macht" von Informationen kann man nur dadurch begegnen, daß man
rechtzeitig - schon in der Schule - den Leuten begreiflich macht, wie man
mit Informationen umzugehen hat. Kritisch, kritisch und nochmals kritisch
- und das unabhängig von der Quelle. Verifizierungsmöglichkeiten gibt's ja
schließlich genug heutzutage.

> > Wie sollen die Menschen den lernen mit Information richtig umzugehen,
> > sie eigenstaendig zu bewerten, wenn es immer wieder Idioten gibt,
> > die sich erdreisten fuer andere zu denken und anderen "zu ihrem
> > eigenen Schutz" Informationen vorenthalten. (KOTZ)
> >
> > Live is a Spiritual Dance!
> >
> > torsten

Recht hat er. Denn Zensur hatten wir schon mal. Nein, danke !

Insofern ist IMO jede akademisch geführte Diskussion über irgendwelche
Aktionen gegen RTL oder sonstwen was für'n Biteimer.

Thomas

** It's better in the Bahamas **
## CrossPoint v3.02 ##

Udo Wolter

unread,
Feb 22, 1995, 8:44:50 AM2/22/95
to
In article <3ic31u$p...@darum.uni-mannheim.de> m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:

»In article <UWP.95Fe...@hydmech.fb12.tu-berlin.de>, u...@hydmech.fb12.tu-berlin.de (Udo Wolter) says:
»>
»>In article <3i9fvu$s...@darum.uni-mannheim.de> m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:
»>

»>Ach, das war doch irre komisch. Das war wie Bild. Echte Realsatire. Außerdem


»>nimmt die Öffentlichkeit Computerzeitschriften sowieso nicht ernst.
»
»Schoen waers. Aber wenn ich gucke, wieviel Leute auf WinDoof 9X warten, weil sie in
»den Computerzeitschriften lesen, wieviel andere darauf warten.... aber das ist ein anderes Thema.

Ich sprach von der nichtcomputerisierten Öffentlichkeit. Die nehmen die
"Zeitschrift" Chip gar nicht wahr.

»Ich glaube nicht, dass die ueber etliche Konzerntoechter so strategisch denken.


»Ich habe den Eindruck, dass Bertelsmann & Co. das Internet nicht als Plattform
»fuer Ihre MM-Plaene sehen (ob's stimmt, abwarten)

Ich habe es ja auch anders formuliert. Bertelsmann will EIGENE Netze aufziehen,
da wäre Internet ein Konkurrent. Aber angesichts eines solchen Molochs gebe ich
Dir Recht, daß der Fuß nicht mehr mitbekommt, was der Kopf denkt und umgekehrt.

»Tja, wie man an der bloeden ARD-muss-weg-Diskussion sieht, hast Du leider recht (mit Kohl).


»Aber die Medien werden, sofern die das Internet als Plattform sehen (s.oben) sicherlich damit
»rechnen, dass in Kuerze eine deutliche Kommerzielisierung und ein Rueckgang der PD-Produkte
»eintreten wird (womit sie recht haben, und was IMHO auch legitim ist, schliesslich wollen
»sie ja Geld verdienen). Denn gegenueber der Macht der Bertelmanns, Kirchs und der anderen großen
»Medienkonzerne ist die geballte Macht von ein paar 100000 Internettlern wirklich laecherlich klein.

Also zu PD kann ich nur sagen, daß der PD-Markt seit den freien Unix-Systemen
für PCs (FreeBSD, NetBSD & Linux) deutlich besser und vor allem größer geworden
ist als der kommerzielle Markt. Ein System daß sich aus Spenden finanziert ist
scheinbar lebensfähig in der Marktwirtschaft. Bei Publizistik wird's natürlich
schwierig, weil dort starke Interessenskonflikte auftreten können. Aber wenn
eine kleine Benutzergemeinde (die nebenbei bemerkt immer größer wird) dem
Microsoft-Schrott trotzen kann, warum soll das bei anderen Konzernen in anderen
Sparten nicht auch funktionieren ? Das Netz hat ein sehr demokratisches
Eigenleben und es wird schwer sein so etwas so stark wie das Fernsehen
kontrollieren zu wollen, deswegen werden immer wieder solche Kampagnen wie die
von RTL kommen.

Michael Luebbeke

unread,
Feb 23, 1995, 1:15:02 AM2/23/95
to

>Selbst die Bezeichnung Hacker hat mehrere Seiten, siehe das
>New Hacker's Dictionary. Aber das sind Feinheiten, die das Fernseh-
>publikum wohl wenig interessieren. Gruss,

Na ja, ich wuerde sagen, dass da zwei ganz unterschiedliche Sachen
mit dem gleichen Begriff belegt werden:

1. Hacker = Computerfachmensch, der Schwachpunkte in den
Sicherheitssystemen ausnutzt um in fremde Systeme
einzudringen
also, :-( :-( :-( :-(

2. Hacker = Computerfachmensch, der ganz tief im Computersystem
versucht, Dinge zu verbessern, veraendern, die von
den urspruenglichen Programmierern nicht vorgesehen
waren.
also, ::-) :-) :-) :-)

(Das sind jetzt meine *persoenlichen* ad-hoc Definitionen)

Diese Unterschiede sollten eigentlich ganz klar herausgestellt werden.
Am besten, in dem jeder konsequent fuer das eine oder das andere
eine andere Terminologie verwenden.
Allerdings faellt mir nur "Cracker" ein, was ja auch wieder auf beides
passt. Hat jemand einen Vorschlag?

Michael Luebbeke

unread,
Feb 23, 1995, 1:26:13 AM2/23/95
to

>Also zu PD kann ich nur sagen, daß der PD-Markt seit den freien Unix-Systemen
>für PCs (FreeBSD, NetBSD & Linux) deutlich besser und vor allem größer geworden
>ist als der kommerzielle Markt. Ein System daß sich aus Spenden finanziert ist

Da kriegst Du wohl ein falsches Bild der Groessenverhaeltnisse: Guck Dir
mal die Userzahlen von MS-Doof oder WinWord an! Das ist zum
(spendenwilligen) PD-Markt kein Vergleich.

Lebensfaehig ist PD IMHO eigentlich aus 2 Gruenden:

- Freude einiger "Hacker" am Programmieren

- gute Verbreitung durch das Internet etc.

Ich sehe aber (leider, leider), dass grosse Projekte (also ein umfangreiches
Textprocessing-System) noch nicht verwirklicht wurde. Das das mit Linux
(bin selbst begeisterter Linux-User) so gut geklappt hat, liegt glaube ich an
der sehr feinen Segmentierung des Gesamtproduktes, die durch das Unix-Konzept
schon vorgegeben war. So was (das Konzept) fehlt noch in den Anwendungs-
Programm-Sparten.

Ausserdem kann man doch eigentlich den PD-Bereich nicht als Markt
bezeichnen. PD ist (der Name sagt's) ein oeffentliches Gut. Da gelten
ganz andere Regeln.

Jens Geisel

unread,
Feb 22, 1995, 4:41:06 PM2/22/95
to
>> 3) Sensationsmache kann auch der Anfang der Werbung sein. Ich kann mich noch
>> an
>> Spiegel-Artikel ueber Pornos im Internet erinnern und kurz danach waren sie

>> selber im Internet erreichbar. Widerspricht Punkt 1, kommt also auf die
>> Fuehrung

>> des Konzerns an, in welche Richtung man will.

ML> Das triffts! Ist fuer uns vielleicht eine Chance.
ML> In der Werbung nennt man das AIDA-Prinzip:

Koennte es sein, dass Du etwas zu kurze Logikkreislaeufe hast? Als
linksliberale Zeitschrift hoere ich doch nicht auf zu publizieren, bloss weil
es auch rechte und gar faschistische Publizisten gibt, die das Medium
Zeitschrift nutzen. Oder soll ich generell keine Autobahnen befahren, weil es
auch ein paar Gestoerte tun, die auf den Strassen ihren Frust ausleben und ihre
Potenz beweisen muessen? Seltsame Logik, das.

Ciao,

Jens

Joachim Beggerow

unread,
Feb 23, 1995, 2:17:11 PM2/23/95
to
Jens Geisel (Jens_...@doit.fido.de) wrote:

: Koennte es sein, dass Du etwas zu kurze Logikkreislaeufe hast? Als


: linksliberale Zeitschrift hoere ich doch nicht auf zu publizieren, bloss weil
: es auch rechte und gar faschistische Publizisten gibt, die das Medium
: Zeitschrift nutzen. Oder soll ich generell keine Autobahnen befahren, weil es
: auch ein paar Gestoerte tun, die auf den Strassen ihren Frust ausleben und ihre
: Potenz beweisen muessen? Seltsame Logik, das.

Letzteres ist fuer mich schon eine Ueberlegung wert.
(Jetzt wirds aber langsam off topic)

Joachim
--
| "The clam shells are heavy today."
Joachim Beggerow | Kajiwara Takeo, then 7-dan, muttered this after
j...@shusaku.escape.de | he played four stones during a whole day.

Ralph Schmidt

unread,
Feb 23, 1995, 12:54:13 PM2/23/95
to
GENIAL ! Ich habe mich seit Jahren nicht mehr so koestlich
amuesiert.

Danke:-)
--
Ralph Schmidt la...@uni-paderborn.de
University of Paderborn (Germany)

Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 23, 1995, 3:47:18 PM2/23/95
to
w...@behre.han.de (Wolfgang Sander-Beuermann) writes:

>Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:


>[...] Das Internet ist immerhin auf der Praemisse "konstruiert",
>Atomangriffe zu ueberstehen, [...]

Ein hartnaeckiges Geruecht, dass auch in Buechern auftaucht, nach
meiner Information aber ins Reich der Mythen gehoert.

Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 23, 1995, 6:40:25 PM2/23/95
to
Aaarf!

Die Ankuendigung, die Schlimmstes erwarten liess, hab ich noch
gesehen, dann kam Besuch und ICH HABS VERPASST! AAAAARGH!!!

Wer postet eine Zusammenfassung?

Im Schmutze,

Heiko Schlichting

unread,
Feb 23, 1995, 8:50:13 PM2/23/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:

>Die Ankuendigung, die Schlimmstes erwarten liess, hab ich noch
>gesehen, dann kam Besuch und ICH HABS VERPASST! AAAAARGH!!!
>
>Wer postet eine Zusammenfassung?

Wenig sensationeller Bericht, der erwaehnte, dass das Internet auch
zur Verbreitung von Daten verwendet werden kann, die in Deutschland
verboten sind. Ein wenig richtiges, ein wenig falsches gesagt:
insgesamt wenig aufregend.

Zu sehen gab es neben Oli Brandmueller ("Informatik-Student"? Studiert
er nicht mehr "Informationswissenschaft" an der FU oder kennt RTL den
Unterschied noch nicht?) einen Auschwitz-Luegen URL in Grossaufnahme.

Danach Martin Bangemann mit einem "Telekom-Monopol aufloesen" Plaedoyer
um mit Wttbewerb neue Arbeitsplaetze zu schaffen, nachdem man sie erst
vernichtet hat.

Fazit: kein Grund, warum man von der Uni frueher als sonst nach Hause
gehen musste.

Heiko
--
Heiko Schlichting he...@FU-Berlin.DE Freie Universitaet Berlin
Institut fuer Kristallographie und Zentraleinrichtung fuer Datenverarbeitung

Michael Luebbeke

unread,
Feb 24, 1995, 1:25:09 AM2/24/95
to
In article <1995Feb22....@uklirb.informatik.uni-kl.de>, heu...@informatik.uni-kl.de (Brian Heumann) says:
>Um Druck auf RTL auszuueben, sollte man ihre Basis bzw. Geldgeber angehen,
>von denen RTL lebt, d.h. die werbende Wirtschaft. Eine Unterschriftenliste
>von moeglichen "Boykotteuren" sollte die schon aufschrecken -- so nach dem
>Tenor "wer bei so einem Sender wirbt, tja, ....". Ich glaube, bei genug
>Unterschriften koennen die nicht anders, als RTL auf die Zehen zu steigen!

Dur glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass z.B.
Procter& Gamble (Hersteller von
Pampers, Luv's, Valensina, Lenor, Ariel, Sunil
Dash, Schamtu, Vileda Sassoon, Wick Hustenbonbons,
etc, etc)
oder Unilever (Hersteller von
Rama, Langense, Iglu, Nordsee,
Elida Gibbs, Timotei, Lux, CD etc etc)
oder Ferrero (Nutella, Milchschnitte, Rocher,
Fer. Kuesschen, Mon Cheri, Kinder XXX, Hanuta etc etc)
oder Nestle (aehnlich lange Liste),
oder Kraft Jacobs Suchard (Kaese, Kaffee, Schokolade)
oder Henkel (Persil, Weisser Riese, Polykur, Fa, etc etc)
oder Baiersdorf (Nivea, Tesa etc etc)

um nur einige Multis zu nennen, die ganze Werbebloecke schalten
(und auch auf diese massive Werbung unbedingt angewiesen sind)
ihr Unternehmen aufs Spiel setzten, weil sich ein paar Internettler
(im Vergleich zu ca. 20 Mio.Haushalten, die Waschmittel einsetzen)
ungerecht behandelt fuehlen. Einem Werbenden ist doch der Inhalt
der Werbeunterbrecher (IMHO zu Recht) voellig wurscht. Fuer ihn
kann nur entscheidend sein, wer seine Werbung moeglichst oft sieht
(Zielgruppe etc.).

Fuer Deinen Vorschlag heisst das also, lediglich IBM, Chio Chips,
Jever, Pepsi und Bayer (Asprin, fuer die Kopfschmerzen, die die
bloeden Artikel verursachen) haetten ein Interesse.....

Das bedeutet

Michael Luebbeke

unread,
Feb 24, 1995, 1:58:09 AM2/24/95
to
In article <r.may...@desaster.heide.de>, r....@desaster.heide.de (Rainer May) says:
>

>Nun, mein Sohn kann. Und er hat es zumindest ausschnittsweise gelesen. Ich
>hatte damals überlegt, ob ich ihn vorher "immunisiere", dann aber drauf
>verzichtet und nur verlangt, daß wir _nachher_ drüber sprechen. Was sich
>dann aber erübrigte, da er mir die Argumente, die ich mir zurechtgelegt
>hatte, selbst entgegenbrachte. Seine "Rezension" - in der Sprache eines
>Zehnjährigen: "Auf den ersten Blick wirkt ja einiges fast logisch. Aber
>wenn man drüber nachdenkt: Der hat ja keine heile Tasse mehr im Schrank
>gehabt! Und von sowas haben sich die Leute zu Mord und Krieg bringen
>lassen? Ja, hatten damals denn _alle_ einen kompletten Dachschaden?"
>

Bravo! und der gesunde Menschenverstand siegt doch!

IMHO: es geht doch nicht (hauptsaechlich) darum, eine zweite
Hitler-Kopie zu verhindern, sondern vielmehr aus den Fehlern unserer
Vorfahren zu lernen und uns kritisch allen Informationen gegenueber zu
stellen. Zu lernen, dass es nicht eine Wahrheit, eine richtige Methode
und eine richtige Weltanschauung gibt, sondern dass, platt aber richtig,
"alles seine zwei Seiten hat". Wer Nazi-Schrott glauben will, wer den Mist
nicht erkennt, den koennen wir nicht von unserer Meinung ueberzeugen,
in dem wir die Meinung anderer unterdruecken, sondern indem wir
aufzeigen, dass es mit deren Vorstellungen nicht geht. Aufklaerung und
gesellschaftliche Missachtung heisst IMHO das Gebot.

Ich halte es fuer aeusserst gefaehrlich, dass wir (die Gesellschaft) uns
nur auf braunes Gedankengut stuerzen und das mit allen Mitteln bekaempfen.
Gefahr lauert auch aus ganz anderen Richtungen (Scientology, politische
Kluengelei etc). Abhlife schafft da nur, dass jeder einzelne (auch der
"Rechte" unsere Argumente) kritisch prueft und in gesellschaftlich
akzeptierter Wesie diskutiert.

Michael Luebbeke

unread,
Feb 24, 1995, 2:01:03 AM2/24/95
to
In article <MSGID_2=3A2480=2F76.12_...@fidonet.org>, Jens_...@doit.fido.de (Jens Geisel) says:
>
>ML> Das triffts! Ist fuer uns vielleicht eine Chance.
>ML> In der Werbung nennt man das AIDA-Prinzip:
>
>Koennte es sein, dass Du etwas zu kurze Logikkreislaeufe hast? Als
>linksliberale Zeitschrift hoere ich doch nicht auf zu publizieren, bloss weil
>es auch rechte und gar faschistische Publizisten gibt, die das Medium
>Zeitschrift nutzen. Oder soll ich generell keine Autobahnen befahren, weil es
>auch ein paar Gestoerte tun, die auf den Strassen ihren Frust ausleben und ihre
>Potenz beweisen muessen? Seltsame Logik, das.

Vielleicht gehts ja nicht nur mir so, und auch andere haben Schwierigkeiten,
o.g. mit der Zitation in Verbindung zu bringen. Kannst Du das mal kurz ausfuehren?

Wolfgang Sander-Beuermann

unread,
Feb 24, 1995, 5:26:38 AM2/24/95
to
Claus Vathauer (10025...@CompuServe.COM) wrote:
> Ich hab mich sehr gefreut ! Und das Lesen hat auch viel Spaß

Worueber denn? Und was hast Du denn gelesen??

> gemacht. ( Ich war heute zum 1ten Mal im UseNet)

> Bis denn, ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
> Claus

Das ist ja schoen, lieber Claus und es freut mich fuer Dich, dasses Dir
alles gelungen ist! Aber kann nicht mal jemand bei der Firma CompuServe
intervenieren, dass "Neue" die Netiquette zu sehen kriegen, bevor sie
aufs Netz "losgelassen" werden?

Das geht nicht gegen Dich, Claus. Aber vielleicht kannst Du Dich ja bei
CompuServe mal beschweren, dass sie offenbar die Netiquette *nicht*
verteilen. Und dass sie damit auch ihrem eigenen Ruf schaden ("Oh Gott,
schon wieder einer von CompuServe/AOL/BTX/usw!").

Gruss,
Wolfgang Sander-Beuermann at his
private Linux and Usenet-site, IP: 130.75.240.11, Nienhorst, Germany
-------------------> email: w...@behre.han.de <----------------------

Henning Schmiedehausen

unread,
Feb 24, 1995, 5:39:17 AM2/24/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:

>Neuigkeiten:

>Der Beitrag soll voraussichtlich diesen Mi o. Do (22 o. 23) im
>Nachtjournal ausgestrahlt werden. Laut Augenzeugen wirds nicht so
>schlimm werden, auch die Story wird wohl etwas anders aussehen.

>Spaetestens Donnerstag abend wissen wir mehr. Zeichnets jemand auf?

War gestern abend. Ein 'bekannter Name' ist mir aufgefallen (O.B.), ansonsten
v.A. heisse Luft und viel Raum fuer die Meinungsaeusserung von U.S.-NeoNazis
ueber die Moeglichkeiten des Internet und der 'Freedom of Speech'. Das ganze
angereichert mit den ueblichen Schwenks auf Hakenkreuzfahnen und Hitler-
Buecher sowie Grossansichten von Netscape mit Nazipropaganda-WWW Seiten.
So gross, dass man die URLs prima lesen konnte. Toll, RTL.

Alles in allem: Oberflaechlich, schlecht recherchiert, reisserisch, inhalts-
arm. So, wie wir es von RTL gewohnt sind.

MfG
Henning


--
Henning Schmiedehausen It's always the SUN.
bar...@forge.franken.de http://www.franken.de/users/forge/henning

I know exactly what you mean. [...] Whenever I see a piece of underlined text
in a magazine or book I immediately think 'hyperlink!' and attempt to surf it.
-- Andrew Clegg

Bettina Balz

unread,
Feb 24, 1995, 8:50:00 AM2/24/95
to
> Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:
> [...]
> > Denn gegenueber der Macht der Bertelmanns, Kirchs und der anderen großen
> > Medienkonzerne ist die geballte Macht von ein paar 100000 Internettlern
> > wirklich laecherlich klein.
>
> Ich glaube Du unterschaetzt die Internettler: weltweit sind es immerhin
> um die 40 Millionen auf einer historisch gewachsenen Struktur von 25
> Jahren - die schaltet so leicht niemand ab; und ein paar (global
> gesehen) winzige deutsche Konzerne schon gar nicht. Das Internet ist
> immerhin auf der Praemisse "konstruiert", Atomangriffe zu ueberstehen,
> da werden ein paar politisch-kommerzielle Attacken kein ernsthafter
> Gegner sein.

Oha, Bertelsmann und Kirch-Gruppe als global gesehen winzig zu bezeichnen
ist etwas daneben. B* war fuer einige Zeit in ihrer Sparte weltweit
groesste Unternehmung!

Bettina

||__
/ o \
/-------\ B...@ergo.ping.de (Ping MdV)
| | Stud. BWL (business administration) Uni Dortmund
|_____| My home is my little castle!

Ralf Midah

unread,
Feb 24, 1995, 9:59:08 AM2/24/95
to

> War gestern abend. Ein 'bekannter Name' ist mir aufgefallen (O.B.), ansonsten
> v.A. heisse Luft und viel Raum fuer die Meinungsaeusserung von U.S.-NeoNazis


Ja, die Sendung war in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ab
0 Uhr auf RTL.

Ist ja schoen und gut mit der freien Meinungsaeusserung in einem
freien Daten-Netz.
Aber sollten wir, die gegen menschenverachtende Propaganda sind,
nicht etwas gegen die "braune SChei**e"
unternehmen ? Wie waer es mit Flames und Beschwerden an die Firma
Kaiwan die (nach) solchen Usern (Greg) erlaubt, Nazi Propaganda
der IHR auf ihrem WWW server zu publizieren ?
Logout facism !


Gruss Ralf


Bernhard K. Weisshuhn

unread,
Feb 24, 1995, 12:51:58 PM2/24/95
to
Ralf Midah <ralf mit netscape und slip, keinen Mail-POP :(> writes:

>Ist ja schoen und gut mit der freien Meinungsaeusserung in einem
>freien Daten-Netz.
>Aber sollten wir, die gegen menschenverachtende Propaganda sind,
>nicht etwas gegen die "braune SChei**e"
>unternehmen ? Wie waer es mit Flames und Beschwerden an die Firma
>Kaiwan die (nach) solchen Usern (Greg) erlaubt, Nazi Propaganda
>der IHR auf ihrem WWW server zu publizieren ?

Diese Debatte wurde sicher schon zigtausendmal gefuehrt, momentan auf
de.soc.netzwesen im Thread Namens "Auschwitz Anniversary".

Ich habe den Webmaster, den Autor der Seiten und den Siteadmin
deswegen angeschrieben, was erwartungsgemaess eine Antwort a la
Freedom of Speech gebracht hat.

Was Du peroenlich unternimmst, ist Deine Sache. Ich persoenlch glaube
nicht, dass wir net-cops brauchen, schlimm genug, wenn die Presse
danach ruft.
Ein Usenet-Killfile ist nuetzlich und ein dickes Fell bekommt man
angesichts des haufenweise angebotenen Schwachsinns im Web ohnehin, im
IRC gibts /ignore.

Nazis bei deutschen Providern wuerde ich allerdings sehr wohl
verpetzen.

ALI...@fishtwn2.han.de

unread,
Feb 24, 1995, 1:37:00 PM2/24/95
to
Als meine Oma wieder einmal am Kuchen backen war

kam aus ihrem Ofen mal wieder ein komischen Geräusch

das mich zu meinem PC rief:

Hallo Internet Gemeinde!


Nur eine Frage :"Wo bekomme Bücher und Fachlitaratur für das Internet?"


Für eine PM wäre ich dankbar.


Gruß aus Bremerhaven
Andreas


Vom 21.Juli bis 26.Juli`95 ist wieder *"SAIL"* hier.

**************************************************************************
*Das Wort zu Abschied Sprach: *
* * ALIBABA* *
**************************************************************************


## CrossPoint v3.02 ##


Roland Rosenfeld

unread,
Feb 24, 1995, 4:39:43 PM2/24/95
to
Moin Ralf!

Ralf Midah (ralfmitnetscapeundslip,keinenMail-POP:() wrote:
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Na klasse, man kann Dir nichtmal per Mail antworten :-(
Sowas gehoert auch verboten, dass jemand Zugang zum Internet
ermoeglicht auf den nicht per Mail geantwortet werden kann...

> Ja, die Sendung war in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ab 0 Uhr
> auf RTL.

> Ist ja schoen und gut mit der freien Meinungsaeusserung in einem
> freien Daten-Netz. Aber sollten wir, die gegen menschenverachtende
> Propaganda sind, nicht etwas gegen die "braune SChei**e" unternehmen

> ? Wie waer es mit Flames und Beschwerden an die Firma xxxxxx die


> (nach) solchen Usern (Greg) erlaubt, Nazi Propaganda der IHR auf
> ihrem WWW server zu publizieren ? Logout facism !

Was willst Du denn dagegen machen? Die wiessen, dass man per WWW
problemlos publizieren kann, ohne dass jemand was dagegen unternehmen
kann (ausser dessen Provider, der ihn abklemmen kann, aber das ist
wohl illusorisch).

Ansonsten glaube ich, dass diese Sendung und Deine Mail der braunen
Sch****e nur geholfen haben, denn in der Sendung war die URL ganz gut
zu erkennen und Du hast sie ja ungeschickter Weise auch wieder
erwaehnt. Auf diese Weise wird der Mist doch erst interessant fuer
die Leute und jeder schaut mal nach, was es denn da so gibt....

Prima Propaganda fuer die Brauen :-(

Tschoeeee

Roland

--
* Internet: rol...@spinnaker.rhein.de * Fido: 2:2450/111.13 *

Christian J.

unread,
Feb 24, 1995, 6:50:00 PM2/24/95
to
Answer to a message of news dated 24.02.95 in /de/comm/internet:

Tja, dann musst Du nur auch allen radikalen Gruppen den In-Zugriff
verbieten. Ich habe hier ein paat schoene Postings von
Guerilla-Kaempfern aus Nicaragua, sind nicht minder krimineller als
die Postings von eskimo oder kaiwan.
Ist mir schlichtweg wurst, wer nun news verbreitet, ich muss es ja
nicht lesen, darum Filter:ON


-------------------------------------------------------------------------
Christian J. (Germany)
email: c...@ing.ruhr.de

PENTIUM - the first processor featuring the ** RANDOM technology **

Andreas Reeh

unread,
Feb 24, 1995, 11:30:00 AM2/24/95
to
b...@chemie.fu-berlin.de meinte am 22.02.95
zum Thema "Re: RTL plant: Nazis im Internet":

b> Der Beitrag soll voraussichtlich diesen Mi o. Do (22 o. 23) im
b> Nachtjournal ausgestrahlt werden. Laut Augenzeugen wirds nicht so

Aehm, und, ists gekommen? (habs leider erst am heute gelesen)
Andreas

Gregor Erbach

unread,
Feb 25, 1995, 5:34:59 AM2/25/95
to
Ralf Midah (ralfmitnetscapeundslip,keinenMail-POP:() wrote:

: Aber sollten wir, die gegen menschenverachtende Propaganda sind,


: nicht etwas gegen die "braune SChei**e"
: unternehmen ? Wie waer es mit Flames und Beschwerden an die Firma
: Kaiwan die (nach) solchen Usern (Greg) erlaubt, Nazi Propaganda
: der IHR auf ihrem WWW server zu publizieren ?

Du koenntest ja mal posten, ob und wie postm...@kaiwan.com auf
die Beschwerde reagiert hat.

Gruss Gregor


---------------------------------------------------------------------------
* Gregor Erbach - Universitaet des Saarlandes - Computational Linguistics *
* Im Stadtwald - POB 151150 - D-66041 Saarbruecken - Germany *
* erb...@coli.uni-sb.de * Tel +49/681 302-4117 * Fax +49/681 302-4700 *
* URL: http://coli.uni-sb.de/~erbach/ *
---------------------------------------------------------------------------

COW...@no-name.ruhr.de

unread,
Feb 25, 1995, 7:46:58 AM2/25/95
to
fram...@moep.bb.bawue.de (Ulli Horlacher) schrieb:

> Was hat denn RTL gebracht? Hab ich was verpasst? :-)

Habe ich anscheinend auch verpasst. Im RTL-Nachtjournal am Do.23.02.95
wurde am Anfang der Sendung ein Bericht über "Nazis im Internet"
angekündigt, der Bericht wurde aber nicht gezeigt.
Kann auch sein, daß ein anderer Bericht, der nichts mit dem Titel
zu tun hatte unter diesem Titel gezeigt wurde.
Ich habe aber irgendwie nichts gesehen außer unseren EG-Bangemann,
der irgendwas über Datenautobahnen floskelte.
______________________________________________________________________

bye, Ramon Kaes // COW...@NO-NAME.ruhr.de
\X/ COW...@Labyrint.wwb.sub.de
PGP public key available
______________________________________________________________________

Wolfgang Ksoll

unread,
Feb 25, 1995, 10:50:37 AM2/25/95
to
In article <3ije0l$j...@fu-berlin.de>,

Heiko Schlichting <he...@chemie.fu-berlin.de> wrote:
>b...@chemie.fu-berlin.de (Bernhard K. Weisshuhn) writes:
>
>>Die Ankuendigung, die Schlimmstes erwarten liess, hab ich noch
>>gesehen, dann kam Besuch und ICH HABS VERPASST! AAAAARGH!!!
>>
>>Wer postet eine Zusammenfassung?
>
>Wenig sensationeller Bericht, der erwaehnte, dass das Internet auch
>zur Verbreitung von Daten verwendet werden kann, die in Deutschland
>verboten sind. Ein wenig richtiges, ein wenig falsches gesagt:
>insgesamt wenig aufregend.
>
>Zu sehen gab es neben Oli Brandmueller ("Informatik-Student"? Studiert
>er nicht mehr "Informationswissenschaft" an der FU oder kennt RTL den
>Unterschied noch nicht?) einen Auschwitz-Luegen URL in Grossaufnahme.
>
Ich fand auch, dass es viel weniger augregend war, als
vorher hier im Netz befuerchtet wurde. Viel interessanter
fand ich den Aspekt, dass RTL den NeoNazis eine Plattform geboten
hat, sich darzubieten mit ihren absurden Thesen.

Wenn also RTL das Recht hat, die bundesrepublikanische Bevoelkerung
mit den Thesen dieser Hakenkreuz zeigenden Herren vertraut zu machen,
warum sollen dann eigentlich die Internetbenutzer nicht das Recht
haben, sich darueber im Internet zu informieren?

Gibt es fuer bestimmte Informationen bei uns ein Informationsmonopol?
(Fuer die Stuttgarter Fraktion: Wer zensiert RTL? Da gibt es
noch Taetigkeitsspielraum fuer Euch :-)

Gruss
Wolfgang Ksoll

Andreas Frackowiak

unread,
Feb 25, 1995, 10:55:56 AM2/25/95
to
Hallo,

m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:

>nach den ganzen idiotischen Artikeln in CHIP, Spiegel, ZAK und jetzt
>wohl (unvermeidbar) in RTL, stelle ich mir die Frage, ob nicht bei
>einigen Faellen den Providern Schaden durch Verdrehung der
>Tatsachen entstanden ist.

Ich denke, bei der derzeitigen Zuwachsrate im deutschen Internet,
gilt schon fast "jeder Artikel ist ein guter Artikel" und auch
schlechte Publicity ist Publicity, und insgesamt verstaerkt das
IMHO nur den Run aufs Internet.

>PR? <xx> macht das ja schon mit ihren neuesten (Vogel-Strauss-)-Anzeigen,
>die aber IMHO nicht ganz so publikumswirksam sind.

Es ist zwar unfein, darueber zu laestern, dennoch hatte ich bei obigen
Anzeigen die Assoziation zum Spruch : "Gestern standen wir am Randes des
Abgrundes .... heute sind wir einen Schritt weiter." Dennoch besser als
die "Bei uns sind Sie ein (eckeliger) Rollbraten (was macht man mit
Rollbraten ? ... in die Pfanne hauen) "

Gruss,
Andreas


P.S. All opinions above are absolutely mine, and You can't get them.

--
INS Informationstechnik, Netzwerke und Systeme Vertriebs-GmbH
Postfach 101312 (PLZ 44543), Europaplatz 14 (PLZ 44575), Castrop-Rauxel
Andreas Frackowiak Phone: +49-2305-356505 Fax: +49-2305-14400 a...@ins.de

Andreas Frackowiak

unread,
Feb 25, 1995, 11:20:55 AM2/25/95
to
fram...@moep.bb.bawue.de (Ulli Horlacher) writes:
>Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:

>> nach den ganzen idiotischen Artikeln in CHIP, Spiegel, ZAK und jetzt
>> wohl (unvermeidbar) in RTL

>Was hat denn RTL gebracht? Hab ich was verpasst? :-)

Einen Bericht ueber Nazis im Internet. Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde,
das Thema wurde IMHO nicht besonders reisserisch oder grob falsch behandelt
(sofern meiner einer das ueberhaupt ueberpruefen kann).
Es wurden ein paar WWW-Seiten gezeigt, die tatsaechlich jeder abrufen
konnte, und danach ein Interview mit einem (imo) rechtsgerichtetem
Menschen in den USA gezeigt, der erklaerte, wie toll es doch sei,
das Internet zur Verbreitung seiner Pamphlete zu verwenden.
"The Sunnysite of Internet" war nicht Thema des Berichtes, also ist der
Vorwurf "das war aber garnicht positiv" in meinen Augen falsch und naiv.

Direkt danach, war ein Interview mit Bangemann, der gerade mit
der EU und Grosskonzernen versucht, Informationshighways aufzubauen,
und erklaerte wie toll alles werden wird. Tolles Wirtschaftswachstum,
tolle Netze, tolle Gewinne, Gefahren/Probleme aber nicht erwaehnt.

Daher, im Zusammenhang betrachtet, keineswegs daneben, auch wenn
es vielleicht unangenehm ist, negatives ueber den eigenen Lebensraum
bzw. das eigene Spielzeug/Werkzeug zu erfahren, auch wenn es nur
Randerscheinungen sind.


Gruss,
Andreas

Brian Heumann

unread,
Feb 25, 1995, 5:14:43 AM2/25/95
to
Michael Luebbeke writes:
[...]

>Procter& Gamble (Hersteller von
> Pampers, Luv's, Valensina, Lenor, Ariel, Sunil
> Dash, Schamtu, Vileda Sassoon, Wick Hustenbonbons,
> etc, etc)
>oder Unilever (Hersteller von
> Rama, Langense, Iglu, Nordsee,
> Elida Gibbs, Timotei, Lux, CD etc etc)
>oder Ferrero (Nutella, Milchschnitte, Rocher,
> Fer. Kuesschen, Mon Cheri, Kinder XXX, Hanuta etc etc)
>oder Nestle (aehnlich lange Liste),
>oder Kraft Jacobs Suchard (Kaese, Kaffee, Schokolade)
>oder Henkel (Persil, Weisser Riese, Polykur, Fa, etc etc)
>oder Baiersdorf (Nivea, Tesa etc etc)
[...]

>Einem Werbenden ist doch der Inhalt
>der Werbeunterbrecher (IMHO zu Recht) voellig wurscht.

Das solcher Druck auf Multis ihre Wirkung nicht verfehlt, zeigt sich
doch in vielen Buergerinitiativen, Vereinen, wie Z.B. Greenpeace,
Robin Wood, etc... (Insbesondere sollte das Unilever/Nordsee wissen ;) )

Sobald die naemlich eine gewisse Anzahl von Leuten zusammentrommeln, ist es
den Werbenden naemlich nicht mehr wurscht in welchem Umfeld er wirbt:
Eine Gruppe die sich gegen Werbe-Einfluss wehrt, kann das Image des Unter-
nehmens kann schoen mitnehmen bzw. Panik im HQ verbreiten.

>Fuer Deinen Vorschlag heisst das also, lediglich IBM, Chio Chips,
>Jever, Pepsi und Bayer (Asprin, fuer die Kopfschmerzen, die die
>bloeden Artikel verursachen) haetten ein Interesse.....

Du hast recht, ein Rundumschlag bringt nicht viel. Aber allein IBM als
Blue Chip (?!) hat doch kein Interesse daran, moegliche Inter-netter als
Kunden zu verprellen oder ein schlechtes Image im Internet zu haben.
Die jetztigen Werbespots sind schoen lang und teuer, d.h. bringt RTL viel
Geld auf das sie bestimmt nicht verzichten wollen ...

Bye and Off, Brian

Thorsten Guenther

unread,
Feb 25, 1995, 5:46:44 AM2/25/95
to
In <1995Feb24....@newsserver.rrzn.uni-hannover.de> > wrote:

Nein, _das_ wird Dir sicher nicht gelingen. Die WWW-Seite ist qualitativ
etwas anders als Postings in de.-Gruppen, vor allem sitzt sie in den USA
und tut nichts von sich aus, man muß da reinwollen(!), um diesen Dreck zu
lesen. Und viele Sysops nehmen diese "Freedom of Speech" zu ernst, der
Inhalt dieser Seite dürfte dem Sysop nämlich längst bekannt sein.

Was ich persönlcih von der Einstellung solcher Sysops halte, lasse ich
lieber weg. Auf der anderen Seite sind nämlich "obscene" Sachen nicht
geschützt, und die Gerichtsentscheide dazu lassen einen daran zweifeln,
daß die USA ein Rechtsstaat sind.

Thorsten

--
- guen...@cabal.shnet.org (Thorsten Günther) - _O
------------------------------------------------ /
- "Es gibt keine Wahrheit." - Jason dinAlt - \_
----ä=ae--ö=oe--ü=ue--Ä=Ae--Ö=Oe--Ü-Ue--ß=sz---- __)

## UPoint 'medium' 22. Jan. '95 ##

Guenter Wunner

unread,
Feb 25, 1995, 4:21:28 AM2/25/95
to
w...@behre.han.de (Wolfgang Sander-Beuermann) writes:
>Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:
>[...]
>> Denn gegenueber der Macht der Bertelmanns, Kirchs und der anderen großen
>> Medienkonzerne ist die geballte Macht von ein paar 100000 Internettlern
>> wirklich laecherlich klein.
>Ich glaube Du unterschaetzt die Internettler: weltweit sind es immerhin
>um die 40 Millionen auf einer historisch gewachsenen Struktur von 25
>Jahren - die schaltet so leicht niemand ab; und ein paar (global

Eben. Abgesehen davon gab es Ereignisse, die bewiesen haben, dass das
Internet gegenueber grossen Konzernen sehr wohl Druck ausueben kann.
Die Affaere um den FDIV Bug im Pentium zum Beispiel. Stand in der
Ansprache vom Intel Boss nicht irgendwas, dass seine Entscheidung (alle
Chips mit "no questions asked policy" auszutauschen) auch wesentlich durch
das negative Userfeedback im Internet beeinflusst wurde? Da die Benutzer-
zahlen im Internet exponentiell zunehmen und massenweise Computer Illiteraten
einsteigen, wird sich diese Form des Feedback auch auf andere Teile des
Marktes ausweiten. Wer mit irgendwelchen Mogelpackungen die schnelle Mark
machen will, muss gewaertig sein, dass solche Dreistigkeiten im Netz sofort
publik gemacht und die Absaetze dadurch empfindlich verringert werden.
Desgleichen werden es die restlichen Medien schwer haben, sich mit
Luegenstories zu profilieren.

Lukas.

** Lukas Wunner, Hustadtring 143, ** Nicht alles, was Gold ist, funkelt, **
** 44801 Bochum, United Germany ** Nicht jeder, der wandert, verlorn, **
** Nickname@IRC: lukas ** Das Alte wird nicht verdunkelt **
** lu...@tp1.ruhr-uni-bochum.de ** Noch Wurzeln der Tiefe erfrorn. **
** Teflon@home: +49-234-707367 ** Aus Asche wird Feuer geschlagen, **
** Teflon@office: +49-234-7003767 ** Aus Schatten geht Licht hervor, **
** Fax@office: +49-234-7094251 ** Heil wird geborstnes Schwert **
** [ sorry for my lengthy .sig! ] ** Und Koenig, der die Krone verlor! **

Guenter Wunner

unread,
Feb 25, 1995, 5:04:42 AM2/25/95
to
jsch...@isst.fhg.de (Juergen Schmied) writes:
>>From: sc...@catzen.gun.de (Scot W. Stevenson)
>natuerlich Sex), und die Messsage ist so einfach, dass selbst der bloedeste
>Ruhrpottler sie verstehen kann.

Ey hoemma, nix gegen dat Ruhrjebiet, is dat klar Chef!?

- Gruesse vom Wahlbochumer Lukas.

Guenter Wunner

unread,
Feb 25, 1995, 7:09:11 AM2/25/95
to
m...@zew.zew-mannheim.de (Michael Luebbeke) writes:
>Ich sehe aber (leider, leider), dass grosse Projekte (also ein umfangreiches
>Textprocessing-System) noch nicht verwirklicht wurde. Das das mit Linux

Wie bitte? Und was ist mit TeX? Und mit groff? Und mit ghostscript? Diese
Programme sind zwar nicht unbedingt auf einfache Benutzung mit Maus & Menue
ausgelegt, dafuer sind sie portabel und extrem umfangreich! Abgesehen davon
gibt es z.B. auch Shells fuer TeX usw, einem komfortablen und schnellen
Arbeiten steht somit nichts im Wege.
Lukas.

zimme...@zimnet.hamburg.provi.de

unread,
Feb 25, 1995, 3:23:11 PM2/25/95
to
Andreas Frackowiak (z...@ins.net) wrote:
: Es wurden ein paar WWW-Seiten gezeigt, die tatsaechlich jeder abrufen

: konnte, und danach ein Interview mit einem (imo) rechtsgerichtetem

Das Problem ist doch, was jemand ueber das Internet denkt, der es nicht
kennt. In dem Film sah es doch so aus, als braeuche man sich einfach nur
an den Computer zu setzen, und faende dann schnell und Problemlos
beliebige Nazi-Propaganda. Das ist jedoch nicht so, denke ich. Ich hatte
von dieser Site vorher noch nichts gehoert, und weiss auch nichts von
potentiellen anderen Nazi Sites. Ich habe in den letzten zwei Jahren
allerdings auch nicht danach gesucht.
Mit solchen Berichten wird der Oeffentlichkeit eine vereinfachte
Wahrheit vorgesetzt, die einfach zu verdauen ist, und wohl bei den
meisten Leuten den Drang nach tiefgehender Information unterdrueckt.

Carsten

--
*****************************************************************************
*Carsten * zimme...@zimnet.hamburg.provi.de* "Problem ... -> *
*Zimmermann * Ab April: @zimnet.hanse.de * Loesung ... " *
*Hamburg-Barmbek * zimme...@physnet.uni-hamburg.de * (Al Bundy) *

Olaf Titz

unread,
Feb 26, 1995, 8:46:08 AM2/26/95
to
Thorsten Guenther <guen...@cabal.shnet.org> wrote:
> Nein, _das_ wird Dir sicher nicht gelingen. Die WWW-Seite ist qualitativ
> etwas anders als Postings in de.-Gruppen, vor allem sitzt sie in den USA
> und tut nichts von sich aus, man muß da reinwollen(!), um diesen Dreck zu

Ahem, Usenet-Postings muß ich auch selber aktiv anwählen um sie zu
lesen, keiner zwingt mich dazu.

olaf
--
___ Olaf...@inka.de or @{stud,informatik}.uni-karlsruhe.de ____
__ o <URL:http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~uknf/> <IRC:praetorius>
__/<_ >> Just as long as the wheels keep on turning round
_)>(_)______________ I will live for the groove 'til the sun goes down << ____

Wolfgang Sander-Beuermann

unread,
Feb 25, 1995, 4:27:40 PM2/25/95
to
Bettina Balz (B...@ergo.ping.de) wrote:
> > Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:
> > [...]
> > > Denn gegenueber der Macht der Bertelmanns, Kirchs und der anderen großen
> > > Medienkonzerne ist die geballte Macht von ein paar 100000 Internettlern
> > > wirklich laecherlich klein.
> >
> > Ich glaube Du unterschaetzt die Internettler: weltweit sind es immerhin
> > um die 40 Millionen auf einer historisch gewachsenen Struktur von 25
> > Jahren - die schaltet so leicht niemand ab; und ein paar (global
> > gesehen) winzige deutsche Konzerne schon gar nicht. Das Internet ist
> > immerhin auf der Praemisse "konstruiert", Atomangriffe zu ueberstehen,
> > da werden ein paar politisch-kommerzielle Attacken kein ernsthafter
> > Gegner sein.

> Oha, Bertelsmann und Kirch-Gruppe als global gesehen winzig zu bezeichnen
> ist etwas daneben. B* war fuer einige Zeit in ihrer Sparte weltweit
> groesste Unternehmung!

Na, Time Warner kauft die doch beide zusammen auf, wenn's sein muss. Und
darum wuerde ich von Time Warner eher was in Sachen Internet-Zukunft
erwarten.

Gruss, Wolfgang
--

Thorsten Guenther

unread,
Feb 26, 1995, 8:50:30 AM2/26/95
to
In <1995Feb25....@behre.han.de> Wolfgang Sander-Beuermann wrote:

>Bettina Balz (B...@ergo.ping.de) wrote:

>> Oha, Bertelsmann und Kirch-Gruppe als global gesehen winzig zu bezeichnen
>> ist etwas daneben. B* war fuer einige Zeit in ihrer Sparte weltweit
>> groesste Unternehmung!
>
>Na, Time Warner kauft die doch beide zusammen auf, wenn's sein muss. Und
>darum wuerde ich von Time Warner eher was in Sachen Internet-Zukunft
>erwarten.

Time Warner kauft Bertelsmann auf? *Prust*

Ich denke, TV Today statt "Auf einen Blick" sollte diese Illusion schnell
beseitigen, Bertelsmann ist zur Zeit m.W. der zweitgrößte Medienkonzern
der Welt. Und den kauft die Nummer eins nicht ganz so schnell auf.

Andreas Frackowiak

unread,
Feb 26, 1995, 12:29:23 PM2/26/95
to
Hallo,

zimme...@zimnet.hamburg.provi.de writes:

>Das Problem ist doch, was jemand ueber das Internet denkt, der es nicht
>kennt. In dem Film sah es doch so aus, als braeuche man sich einfach nur
>an den Computer zu setzen, und faende dann schnell und Problemlos
>beliebige Nazi-Propaganda. Das ist jedoch nicht so, denke ich.

In dem Bericht ging es nicht darum, das Internet zu verteufeln, oder
deren Benutzer zu diffamieren (wie damals in dem Emma-Skandal), es kam
jetzt ein Benuzter zu Wort, der seine Betroffenheit ueber Nazis im Netz
aeussern durfte, damit war klar, dass ist weder der normalfall im Internet,
noch darin von Benutzern gewuenscht.

Vielmehr wurde eine Randerscheinung geschildert, was jetzt schon im
Internet moeglich ist, auch wenn es eine Randerscheinung ist, aber
im Zusammenhang der nachvollgenden Berichte, dass naemlich die Netze
in unserer Gesellschaft demnaechst eine wichtige Rolle spielen
werden/sollen, kann auch eine Randerscheinung in Zukunft zu einem
Problem werden.

Ob wir es wollen oder nicht, das Internet (oder wie immer es in wenigen
Jahren heisst oder aussieht) wird gesellschaftlich wahrgenommen, und
damit greifen auch langsam die gesellschaftlichen Spielregeln, auch
wenn dadurch ein Netzbiotop der Datenautobahn weichen muss.

Armin Goelzhaeuser

unread,
Feb 26, 1995, 12:31:35 PM2/26/95
to
In article <D4Ko...@zimnet.hamburg.provi.de>,
zimme...@zimnet.hamburg.provi.de wrote:

> Andreas Frackowiak (z...@ins.net) wrote:
> : Es wurden ein paar WWW-Seiten gezeigt, die tatsaechlich jeder abrufen
> : konnte, und danach ein Interview mit einem (imo) rechtsgerichtetem
>
> Das Problem ist doch, was jemand ueber das Internet denkt, der es nicht
> kennt. In dem Film sah es doch so aus, als braeuche man sich einfach nur
> an den Computer zu setzen, und faende dann schnell und Problemlos
> beliebige Nazi-Propaganda. Das ist jedoch nicht so, denke ich. Ich hatte
> von dieser Site vorher noch nichts gehoert, und weiss auch nichts von
> potentiellen anderen Nazi Sites. Ich habe in den letzten zwei Jahren
> allerdings auch nicht danach gesucht.
> Mit solchen Berichten wird der Oeffentlichkeit eine vereinfachte
> Wahrheit vorgesetzt, die einfach zu verdauen ist, und wohl bei den
> meisten Leuten den Drang nach tiefgehender Information unterdrueckt.
>
> Carsten


Das Problem liegt darin, dass das Internet WIRKLICH so etwas
wie eine Autobahn ist. Es gibt eventuell noch einen Konsens ueber
"Verkehrsregeln" aber man kann nicht jedes Fahrzeug und jeden
Passagier kontrollieren ohne dass der Verkehr zusammenbricht.
Kein Mensch kaeme auf die Idee Strassen abzuschaffen, weil diese auch
manchmal von Kriminellen benutzt werden. Der Oeffentlichkeit sollte
dies klargemacht werden. Auch positve Internetpropaganda, die dieses
Problem herunterspielt, tut wenig zur Sache. Mit zunehmendem Verkehr
werden auch Nazi- Gewaltporno- und sonstwelche sites zunehmen !

Ausserdem: Wer liesse denn kleine Kinder unbeaufsichtigt auf der
"Autobahn" spielen ? ....

--
__________________________________________________________________________
Armin Goelzhaeuser
University of Illinois at Urbana-Champaign, Materials Research Laboratory
104 S. Goodwin Ave., Urbana, IL 61801.
E-mail: GOELZH...@uimrl7.mrl.uiuc.edu
__________________________________________________________________________

Wolfgang Sander-Beuermann

unread,
Feb 26, 1995, 3:20:21 PM2/26/95
to
Bernhard K. Weisshuhn (b...@chemie.fu-berlin.de) wrote:
> w...@behre.han.de (Wolfgang Sander-Beuermann) writes:
> >[...] Das Internet ist immerhin auf der Praemisse "konstruiert",
> >Atomangriffe zu ueberstehen, [...]

> Ein hartnaeckiges Geruecht, dass auch in Buechern auftaucht, nach
> meiner Information aber ins Reich der Mythen gehoert.

Das ist definitiv *kein* Geruecht oder Mythos. Als das Internet noch
ARPANET hiess, wurde die Entwicklungsarbeit vom DoD ( = US -
Verteidigungsministerium) finanziert (darum hiess es dann auch eine
Zeitlang DARPANET). Und genau daraus resultiert das Prinzip der
Dezentralitaet: feindliche Angriffe, die einen Zentralrechner
ausschalten und damit das Netz lahmlegen sind unmoeglich, da es keine
Zentralrechner gibt (anders als z.B. bei Compuserve, IBM usw). *Das*
ist der ganz entscheidende Punkt. John Gilmore hat das dann spaeter mit
noch ganz anderen Konsequenzen so formuliert:"Das Internet interpretiert
Abschalt- und Kontrollversuche als feindliche Angriffe und umgeht sie."
(Darum kann es auch niemand in seiner Gesamtheit kontrollieren oder
abschalten).

Ich will hier keine Romane schreiben (das mache ich mal an anderer
Stelle ;-)), aber wer die Geschichte 'Internet und Atomkrieg' genauer
nachlesen will, kann das z.B. bei Quarterman/Mitchell, "The Internet
Connection", S.20 in dem Kapitel "Surviving a Nuclear War" tun.

Gruss,

zimme...@zimnet.hamburg.provi.de

unread,
Feb 26, 1995, 4:46:16 PM2/26/95
to
Andreas Frackowiak (z...@ins.net) wrote:
: Hallo,


: In dem Bericht ging es nicht darum, das Internet zu verteufeln, oder


: deren Benutzer zu diffamieren (wie damals in dem Emma-Skandal), es kam

Das hatte ich auch nicht behauptet. Fuer einen Internetbenutzer erscheint der
Beitrag objektiv und fair. Ich will den Leuten, die an dieser Reportage
gearbeitet haben wirklich keine Boese Absicht unterstellen.
Uns muss aber auch interessieren, was die Leute
denken, die nicht im Internet zu Hause sind.
: jetzt ein Benuzter zu Wort, der seine Betroffenheit ueber Nazis im Netz

: aeussern durfte, damit war klar, dass ist weder der normalfall im Internet,
: noch darin von Benutzern gewuenscht.

Das ist mir aus diesem Beitrag aber nicht deutlich geworden. Ich weiss nicht,
wie jemand, der die Betroffenheit eines Menschen sieht, daraus darauf
schliessen soll, das es sich nicht um den Normalfall handelt.
: Vielmehr wurde eine Randerscheinung geschildert, was jetzt schon im


: Internet moeglich ist, auch wenn es eine Randerscheinung ist, aber
: im Zusammenhang der nachvollgenden Berichte, dass naemlich die Netze
: in unserer Gesellschaft demnaechst eine wichtige Rolle spielen
: werden/sollen, kann auch eine Randerscheinung in Zukunft zu einem
: Problem werden.

Sicher muessen wir uns darum kuemmern, welche Auswirkungen die globale
Vernetzung auf das Leben der Menschen hat.
Ich denke da nicht nur an die Nazipropaganda oder die Propaganda irgendwelcher
anderer radikaler Gruppen, sondern auch an zB an Spiele, die bei uns fuer
jugendliche verboten sind, die aber uebers Internet bequem aus den USA, oder
von woanders hergeholt werden koennen. Mich wundert es wirklich, das noch
keiner der Politiker darauf gekommen ist.
Aber bevor man die Probleme angehen kann, muss man sich umfaissend darueber
informieren, damit man Loesungen findet.
Und ich habe den Eindruck, das gerade das Fernsehen (und hier gerade die
privaten Medien), nicht dazu beitragen, das die Menschen mehr als nur
Haeppchen zu sehen bekommen.
: Ob wir es wollen oder nicht, das Internet (oder wie immer es in wenigen

: Jahren heisst oder aussieht) wird gesellschaftlich wahrgenommen, und
: damit greifen auch langsam die gesellschaftlichen Spielregeln, auch
: wenn dadurch ein Netzbiotop der Datenautobahn weichen muss.

Na, wenn "gesellschaftliche Spielregeln" bedeuten, das man oberflaechliche
Berichterstattung in den Medien in Kauf nimmt, dann sind wir
alle aber wirklich zu bedauern.

Tschuess,

Martin Spott

unread,
Feb 26, 1995, 5:41:43 PM2/26/95
to
[...]
: Ich sehe aber (leider, leider), dass grosse Projekte (also ein umfangreiches
: Textprocessing-System) noch nicht verwirklicht wurde. [...]

Jaja, lass einem doch mal was Zeit. Linux ist ja auch nicht von Gestern auf
Heute so benutzbar geworden wie es jetzt ist.

Ein funktionierendes Programm zur Textverarbeitung braucht einiges an
Konzeption, und zwar bis in's Detail, weil man ansonsten bei unerwartet
auftretenden Schwierigkeiten irgendwelche seltsamen Loesungen 'stricken'
muss. Schau' sie Dir doch an, die kommerziellen Produkte. Da haben die
Programmierer teilweise jahrelange Erfahrung mit ihrem Programm, und
trotzdem sind haufenweise Fehler drin.

Es sind durchaus Bemuehungen fuer WP/DTP Systeme im Gange, aber da musst Du
Dich halt etwas gedulden.

Martin.
--
Martin Spott.

EMail: I prefer correspondence to: Mar...@smigel.mitropa.com
If necessary, business mail can be sent to: Martin...@uni-duisburg.de

Snail Mail: Martin Spott, Karlstrasse 61, D-47119 Duisburg, Germany

zimme...@zimnet.hamburg.provi.de

unread,
Feb 26, 1995, 7:48:04 PM2/26/95
to
Armin Goelzhaeuser (GOELZH...@uimrl7.mrl.uiuc.edu) wrote:
: Ausserdem: Wer liesse denn kleine Kinder unbeaufsichtigt auf der
: "Autobahn" spielen ? ....
Genau darauf laeuft es letztenendes hinaus.
Eltern haften fuer ihre Kinder !
Wenn man sich ansieht, wie wenig sich einige Eltern fuer das
interessieren, was ihre Kinder so treiben, dann kann man nur
Kopfschmerzen bekommen.

Anselm Buehling

unread,
Feb 26, 1995, 10:32:00 PM2/26/95
to

Brian Heumann (heu...@informatik.uni-kl.de)
zu "RTL plant: Nazis im Internet" (25.02.95):

[...]


>Das solcher Druck auf Multis ihre Wirkung nicht verfehlt, zeigt sich
>doch in vielen Buergerinitiativen, Vereinen, wie Z.B. Greenpeace,
>Robin Wood, etc... (Insbesondere sollte das Unilever/Nordsee wissen ;) )
>
>Sobald die naemlich eine gewisse Anzahl von Leuten zusammentrommeln, ist es
>den Werbenden naemlich nicht mehr wurscht in welchem Umfeld er wirbt:
>Eine Gruppe die sich gegen Werbe-Einfluss wehrt, kann das Image des Unter-
>nehmens kann schoen mitnehmen bzw. Panik im HQ verbreiten.

[...]


>Aber allein IBM als Blue Chip (?!) hat doch kein Interesse daran,
>moegliche Inter-netter als Kunden zu verprellen oder ein schlechtes
>Image im Internet zu haben. Die jetztigen Werbespots sind schoen lang
>und teuer, d.h. bringt RTL viel Geld auf das sie bestimmt nicht
>verzichten wollen ...

Grossartig. Und was haette durch einen solchen Druck in diesem Fall
Deiner Meinung nach erreicht werden sollen? Dass der geplante Beitrag
ueberhaupt nicht gebracht wird? Es lebe die Informationsfreiheit? Dass
statt dessen ein Jubel-Clip gesendet wird? A la "Leute, klinkt Euch
alle ins Internet ein! Jeder, der was auf sich haelt, hat schon einen
Anschluss! Ist echt geil, so weltweit vernetzt zu sein"? Gibt es von
der Sorte noch nicht genuegend Berichte? Oder haette man darauf
bestehen sollen, dass das RTL-Nachtjournal fuer diese Ausgabe von
dreissig Minuten auf eine Sendezeit von zwei Stunden erweitert wird,
damit den zwar voellig unbeleckten, aber doch sicher brennend
interessierten Zuschauer in einigermassen fundierter Form die
Geschichte und die Moeglichkeiten des Netzes nahegebracht werden? Weil
das schliesslich unendlich viel wichtiger ist als alles, was sonst
noch so auf der Welt passiert?

Ich hatte den Eindruck, dass es durchaus was gebracht hat, dass einige
der Beteiligten im Vorfeld mit den Reportern diskutiert haben. Die
Kinderzimmer-Raeuberpistole ist uns erspart geblieben, und es wurde
ziemlich deutlich darauf hingewiesen, dass das Netz keinesfalls nur
ein braunes Propagandamedium ist. Ansonsten war der Beitrag so
durchschnittlich und oberflaechlich, wie es alle Drei-Minuten-
Beitraege in dieser und aehnlichen Sendungen nun mal sind - wobei es
gerade auf RTL weitaus Schlimmeres gibt als das 'Nachtjournal'.
Teilweise liegt die Oberflaechlichkeit an der 'Mache'. Das ist
aergerlich; nicht nur in diesem, sondern in allen Faellen. Besonders
bei der politischen Berichterstattung aus, sagen wir, Tschetschenien,
Bosnien oder Bonn; an das Internet wuerde ich da erst in dritter Linie
denken. Teilweise ist die Oberflaechlichkeit aber auch einfach
handwerklich bedingt. Man kann nun mal in drei Minuten nicht umfassend
und solide ueber ein Problem informieren, man kann allenfalls darauf
hinweisen und es in Stichworten umreissen. Wir lassen uns das jeden
Tag klaglos gefallen; nur wo wir uns mal etwas besser auskennen,
faellt es uns auf.

Eins laesst sich doch nicht leugnen: Das Internet wird nun mal _auch_
von Nazis als internationales Kommunikationsmedium genutzt, und es ist
unter ihnen deshalb besonders beliebt, weil es ihnen ermoeglicht, die
rechtlichen Schranken zu umgehen, die ansonsten die Verbreitung von
Nazipropaganda in Deutschland begrenzen. Damit ist eine neue Situation
eingetreten, fuer die es keine Regelungen gibt, und man muss sich
ueberlegen, was fuer Konsequenzen daraus zu ziehen sind. Das ist ein
Thema, ueber das berichtet werden koennen muss, ohne vorher ellenlang
Loblieder und Entschuldigungen abzunudeln; und es ist ein Thema, das
gerade die Netzteilnehmer besonders angeht. Weggucken und beleidigt
sein bringt da nicht viel. Statt dessen sollte man sich eigene
Gedanken darueber machen, wie mit der Situation umzugehen ist. Das
passiert ja auch an vielen Stellen schon, weil man - gerade in den
UseNet-Gruppen mit Bezug zu Deutschland - immer mal wieder mit
unerwuenschter Nazipropaganda konfrontiert wird. Teilweise ist diese
Diskussion sicherlich fundierter und ueberlegter als z.B. das
RTL-'Nachtjournal'. Teilweise auch nicht. Auf jeden Fall sollte sie
nicht nach aussenhin 'abgeschottet' werden. Dass sie von anderen
Medien aufgegriffen wird, ist voellig normal. Man sollte darauf nicht
so reagieren, als ob einem jemand in den Vorgarten gepinkelt haette,
sondern eher versuchen, die eigenen Ueberlegungen auch ueber das Netz
hinaus in der Oeffentlichkeit zu vertreten.

Gruss,
Anselm


--
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
anselm buehling
ans...@krypta.snafu.de
TelFax+49 30 313 88 15

* Origin: Time elapsed without connection... (2:2410/208.24)

Michael Luebbeke

unread,
Feb 27, 1995, 1:05:28 AM2/27/95
to
In article <1995Feb25....@behre.han.de>, w...@behre.han.de (Wolfgang Sander-Beuermann) says:
>
>Bettina Balz (B...@ergo.ping.de) wrote:
>> > Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:
>> > [...]
>> > > Denn gegenueber der Macht der Bertelmanns, Kirchs und der anderen großen
>> > > Medienkonzerne ist die geballte Macht von ein paar 100000 Internettlern
>> > > wirklich laecherlich klein.
>> >
>> > Ich glaube Du unterschaetzt die Internettler: weltweit sind es immerhin
>> > um die 40 Millionen auf einer historisch gewachsenen Struktur von 25
>> > Jahren - die schaltet so leicht niemand ab; und ein paar (global
>> > gesehen) winzige deutsche Konzerne schon gar nicht. Das Internet ist
>> > immerhin auf der Praemisse "konstruiert", Atomangriffe zu ueberstehen,
>> > da werden ein paar politisch-kommerzielle Attacken kein ernsthafter
>> > Gegner sein.

Also, 40 Millionen sind nun wirklich totaler Humbug. Serioese Schaetzungen
gehen wirklich nicht ueber ein paar Mios konstante Nutzer weltweit hinaus.
Was ist das bitte gegen 40-60 Mio. Fernsehzuschauer alleine in D?
Bei aller Begeisterung fuer das Internet (die ich teile) sollte man die
Groessenverhaeltnisse nicht aus dem Blickfeld verlieren....
Und das mit der Atomsicherheit (die uebrigens nicht stimmt, war NIE beabsichtigt!)
ist ja wohl kein Argument fuer die wirtschaftliche Potenz.

Tschuess
Michael Luebbeke m...@zew.zew-mannheim.de
--------------------------------------------------------
ZEW Zentrum fuer Europaeische Wirtschaftsforschung
Centre for European Economic Research
Mannheim, Germany contact: in...@zew.zew-mannheim.de

Andreas Rittershofer

unread,
Feb 26, 1995, 12:20:01 PM2/26/95
to
-=> Quoting Michael Luebbeke to All <=-

ML> Ich sehe aber (leider, leider), dass grosse Projekte (also ein
ML> umfangreiches Textprocessing-System) noch nicht verwirklicht wurde. Das

Schon von TeX geh”rt?

mfg ar


Wolfgang Sander-Beuermann

unread,
Feb 27, 1995, 6:52:31 AM2/27/95
to
Wolfgang Sander-Beuermann (w...@behre.han.de) wrote:
> Bettina Balz (B...@ergo.ping.de) wrote:
>>> Michael Luebbeke (m...@zew.zew-mannheim.de) wrote:
>>> [...]
>>> > Denn gegenueber der Macht der Bertelmanns, Kirchs und der anderen großen
>>> > Medienkonzerne ist die geballte Macht von ein paar 100000 Internettlern
>>> > wirklich laecherlich klein.
>>>
>>> Ich glaube Du unterschaetzt die Internettler: weltweit sind es immerhin
>>> um die 40 Millionen auf einer historisch gewachsenen Struktur von 25
>>> Jahren - die schaltet so leicht niemand ab; [...]

Ein netter Mensch wies mich darauf hin (danke Joerg!) dass, wenn man
solche Zahlen wie die 40 Mio. in die Diskussion wirft, es sinnvoll ist,
dafuer Belege zu nennen. Ich reiche die hiermit nach - hier kommen die
Zahlen der ISOC (Internet Society, is...@isoc.org) vom Januar (Quelle:
http://www.nw.com/zone/WWW/top.html):

--------------------------------------------------------------------
Internet Domain Survey, January 1995

Number of Hosts, Domains, and Nets
Replied Network Class
Date | Hosts Domains ToPing* A B C
------+-----------------------------------------------------
Jan 95| 4,852,000 71,000 970,000 91 4979 34340

Oct 94| 3,864,000 56,000 1,024,000 93 4831 32098
Jul 94| 3,212,000 46,000 707,000 89 4493 20628
Apr 94| -N/A-
Jan 94| 2,217,000 30,000 576,000 74 4043 16422

Oct 93| 2,056,000 28,000 69 3849 12615
Jul 93| 1,776,000 26,000 464,000 67 3728 9972
Apr 93| 1,486,000 22,000 421,000 58 3409 6255
Jan 93| 1,313,000 21,000 54 3206 4998
------------------------------------------------------------------

Man sieht einmal, dass die momentane Wachstumsrate > 100% ist. Die
andere interessante Zahl ist die der angeschlossenen Hosts: 4,8 Mio.
Auf die ca. 40 Mio. Teilnehmer kommt man nun einfach dadurch, dass pro
Host im Mittel 10 User angenommen werden. Natuerlich gibt's zu dieser
Zahl (User/Host) auch andere Schaetzungen, wer meint dass es 5 oder 20
sind, kann genauso Recht haben. Nicht mitgezaehlt sind dabei diejenigen,
die nur mittelbaren Zugang ueber Online-Dienste, wie Compuserve (2 Mio),
AOL, BTX usw. haben, da man darueber streiten kann, ob die nun
Internet-Teilnehmer sind oder nicht. Entscheidend ist letztlich aber
nur die *Groessenordnung* der Teilnehmerzahlen (und die liegt eben, wie
immer man auch zaehlt oder schaetzt, im Dezi-Millionen Bereich).

Gruss,

Message has been deleted

Juergen Huettner

unread,
Feb 27, 1995, 11:44:58 AM2/27/95
to
Guenter Wunner (wun...@nova.tat.physik.uni-tuebingen.de) wrote:

> Wie bitte? Und was ist mit TeX? Und mit groff? Und mit ghostscript? Diese
> Programme sind zwar nicht unbedingt auf einfache Benutzung mit Maus & Menue
> ausgelegt, dafuer sind sie portabel und extrem umfangreich! Abgesehen davon
> gibt es z.B. auch Shells fuer TeX usw, einem komfortablen und schnellen
> Arbeiten steht somit nichts im Wege.
> Lukas.

Das sind zwar alles sehr gute und durchdachte Programme, kann man aber einem
'normalen' Anwender wirklich kaum zumuten. Auch nicht die TeX-Shells, die
(La)TeX-Befehle muss man trotzdem beherrschen. Also der Markt fuer MS-Word
u.ae. wird dadurch auf keinen Fall beruehrt.

Aber es gibt ja auch eine WordPerfect6.0-Version, die man unter Linux zum
Laufen kriegt, muss man halt kaufen und dem Rechner mind. 16MB RAM spendieren.

ciao, huette

| Juergen Huettner | Email: hue...@fu-berlin.de |
| Information Science | |
| FU Berlin | http://www.chemie.fu-berlin.de/user/huette/ |

Achim Scheve

unread,
Feb 27, 1995, 12:54:00 PM2/27/95
to
rol...@spinnaker.rhein.de schrieb am 24.02.95 in der Msg A62664@MK2 (Gruppe
de.soc.politik):
RR>
RR> Ansonsten glaube ich, dass diese Sendung und Deine Mail der braunen
RR>Sch****e nur geholfen haben, denn in der Sendung war die URL ganz gut
RR>zu erkennen und Du hast sie ja ungeschickter Weise auch wieder
RR>erwaehnt. Auf diese Weise wird der Mist doch erst interessant fuer
RR>die Leute und jeder schaut mal nach, was es denn da so gibt....
Ich selber hab die URL auf dem Bildschirm nicht lesen koennen,
wenn es moeglich gewesen sein sollte die URL auf dem Bildschirm zu
lesen, koennte sich RTL der Beihilfe zur Verbreitung verfassungswidriger
nationalsozialistischer Propaganda schuldig gemacht haben.
Ohne die Angabe der URL kann ein an nationalsozialistischer Propaganda
interessierter nur mit einem grossen Suchaufwand an den Muell
gelangen. Mit der URL geht es ganz einfach...
Also liegt IHMO hier der Verdacht der Beihilfe durch RTL nahe...


Achim

padeluun

unread,
Feb 27, 1995, 5:29:21 PM2/27/95
to
zimme...@zimnet.hamburg.provi.de schrieb unter 'Re: Netzbiotop kontra Datenautobahn (war: Re: Gegen falsche Journallie (war RTL plant: Nazis im Internet))':

> Na, wenn "gesellschaftliche Spielregeln" bedeuten, das man oberflaechliche
> Berichterstattung in den Medien in Kauf nimmt, dann sind wir
> alle aber wirklich zu bedauern.

1.) Wir sind zu bedauern.
2.) Nutz Deine Chancen.
[und als praktisches Beispiel:]
3.) Werde Mitglied...

--
= Das Mediencafé des FoeBuD bei CHANCEN 2000 auf der CeBIT'95 =
= 8.-15.3.1995 in Halle 15 (Computer, Communication & Umwelt) =
------------------------------------------------------------------ // ---
padeluun - Marktstr. 18 - 33602 Bielefeld - +49-521-175254 (fax 61172)

*** GIF-Bilder? - Wie schmecken denn die? ***


It is loading more messages.
0 new messages