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Notruf testen

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Florian Weimer

unread,
May 1, 2013, 12:57:19 PM5/1/13
to
Bei einem Anschlu� funktioniert angeblich nicht der Notruf 110.
Wie kann man das testen, ohne den Notruf zu mi�brauchen?

Gernot Zander

unread,
May 1, 2013, 1:25:18 PM5/1/13
to
Hi,

in de.comm.internet.telefonie Florian Weimer <f...@deneb.enyo.de> wrote:
> Bei einem Anschluß funktioniert angeblich nicht der Notruf 110.
> Wie kann man das testen, ohne den Notruf zu mißbrauchen?

Soweit ich gehört habe, sind die nicht böse, wenn man anruft, wartet,
bis einer drangeht und erklärt, dass man testen musste.
Missbrauch ist erst, wenn man einen Notfall vortäuscht. Und unklar ist,
wenn man gleich wieder auflegt.
Bei einem Aufzugsnotruf, wo ich die Telefonleitung umstecken musste und
dann testen wollte, stieß ich aber auf eigenwilliges Unverständnis (man
wollte meine Monteursnummer und verstand nicht, was ich erklären wollte).

mfg.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Wenn ein Professor etwas im Fernsehen erklärt und die Leute verstehen
ihn nicht, ist der Professor schuld. Wenn ein Professor etwas erklärt,
und die Studenten verstehen ihn nicht, sind die Studenten schuld.
Dr. Ebel, URANIA Berlin, 13. 9. 91

Paul Muster

unread,
May 1, 2013, 1:42:54 PM5/1/13
to
On 01.05.2013 18:57, Florian Weimer wrote:

> Bei einem Anschluß funktioniert angeblich nicht der Notruf 110.
> Wie kann man das testen, ohne den Notruf zu mißbrauchen?

Selbst garnicht. Den Teilnehmernetzbetreiber ("Provider") fragen.

Um welchen Provider geht es denn?


mfG Paul

Peter Koerber

unread,
May 1, 2013, 2:31:00 PM5/1/13
to
Am 01.05.2013 06:57, schrieb Florian Weimer:
> Bei einem Anschlu� funktioniert angeblich nicht der Notruf 110.
> Wie kann man das testen, ohne den Notruf zu mi�brauchen?
>

Notrufe - egal welcher Art - m�ssen immer an �rtliche Notrufzentralen
gehen. So funktioniert eben der "Notruf" im normalen Festnetz. Wird �ber
das Internet telefoniert, dann geht jeglicher Anruf (auch Notrufe)
zuerst zur Zentrale des Netzanbieters und wird dann von dort ins
Festnetz geroutet. W�rde Dein IP-Anbieter in Hamburg seine Zentrale
haben und Du wohnst im Nordschwarzwald, dann w�rde ein Notruf in der
Notrufzentrale Hamburg und nicht in Freiburg landen.

Ich weiss nicht, ob Dein Provider eine lokale Absetzung von Notrufen
erlaubt/m�glich macht oder ganz einfach alle Notrufe sperrt.
Ubrigens warum nicht die 112 f�r jeden Notruf - egal welcher Art - w�hlen?
Peter

Florian Weimer

unread,
May 1, 2013, 3:29:35 PM5/1/13
to
* Paul Muster:

> On 01.05.2013 18:57, Florian Weimer wrote:
>
>> Bei einem Anschlu� funktioniert angeblich nicht der Notruf 110.
>> Wie kann man das testen, ohne den Notruf zu mi�brauchen?
>
> Selbst garnicht. Den Teilnehmernetzbetreiber ("Provider") fragen.

Hmm. Es kann auch sein, da� irgend etwas lokales mit der kurzen
Rufnummer nicht klarkommt.

> Um welchen Provider geht es denn?

Easybell.

Florian Weimer

unread,
May 1, 2013, 3:37:43 PM5/1/13
to
* Peter Koerber:

> Am 01.05.2013 06:57, schrieb Florian Weimer:
>> Bei einem Anschlu� funktioniert angeblich nicht der Notruf 110.
>> Wie kann man das testen, ohne den Notruf zu mi�brauchen?
>>
>
> Notrufe - egal welcher Art - m�ssen immer an �rtliche Notrufzentralen
> gehen. So funktioniert eben der "Notruf" im normalen Festnetz. Wird
> �ber das Internet telefoniert, dann geht jeglicher Anruf (auch
> Notrufe) zuerst zur Zentrale des Netzanbieters und wird dann von dort
> ins Festnetz geroutet. W�rde Dein IP-Anbieter in Hamburg seine
> Zentrale haben und Du wohnst im Nordschwarzwald, dann w�rde ein Notruf
> in der Notrufzentrale Hamburg und nicht in Freiburg landen.

Schon klar. Das Problem existiert seit l�ngerem bei POTS, und es gibt
entsprechende Tabellen, um den Anschlu� der passenden Notrufzentrale
zuzuordnen. Bei SIP usw. wird man das genauso machen, nur da� die
Standortinformation u.U. falsch ist (was hier aber nicht der Fall ist,
da es um einen ortsgebundenen Anschlu� mit identischer
Rechnungsanschrift handelt).

> Ich weiss nicht, ob Dein Provider eine lokale Absetzung von Notrufen
> erlaubt/m�glich macht oder ganz einfach alle Notrufe sperrt.

Er mu�. Wenn er das nicht tut, ist das eine Ordnungswidrigkeit.

> Ubrigens warum nicht die 112 f�r jeden Notruf - egal welcher Art - w�hlen?

Es war kein Notfall im engeren Sinne, es mu�te nur am Feiertag die
Polizei benachrichtigt werden.

Marc Haber

unread,
May 1, 2013, 4:17:34 PM5/1/13
to
Peter Koerber <peter.koer...@freesurf.ch> wrote:
>Notrufe - egal welcher Art - müssen immer an örtliche Notrufzentralen
>gehen. So funktioniert eben der "Notruf" im normalen Festnetz. Wird über
>das Internet telefoniert, dann geht jeglicher Anruf (auch Notrufe)
>zuerst zur Zentrale des Netzanbieters und wird dann von dort ins
>Festnetz geroutet. Würde Dein IP-Anbieter in Hamburg seine Zentrale
>haben und Du wohnst im Nordschwarzwald, dann würde ein Notruf in der
>Notrufzentrale Hamburg und nicht in Freiburg landen.

Unfug. Es ist die Verbindung zu der Abfragestelle zu leiten, die für
das Ortsnetz der anrufenden Nummer zuständig ist.

Sprich: Meine 0621-VoIP-Nummer ruft die Leitstelle in Mannheim an, und
zwar unabhängig davon, ob ich die SIP-Verbindung aus Mannheim oder
Ribnitz-Damgarten aufgebaut habe. Keinesfalls ruft sie die Leitstelle
in Koblenz an, nur weil mein VoIP-Provider seinen Firmensitz in
Montabaur hat.

>Ich weiss nicht, ob Dein Provider eine lokale Absetzung von Notrufen
>erlaubt/möglich macht oder ganz einfach alle Notrufe sperrt.

Er -muss- Notrufe erlauben und korrekt routen. Die Bundesnetzagentur
führt dies immer wieder gerne als Argument dafür an, dass sie
weiterhin mit Argusaugen darüber wacht, dass niemand eine ortsbezogene
VoIP-Nummer nutzt ohne wirklichin diesem Ort zu sitzen.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Thomas Einzel

unread,
May 1, 2013, 4:25:02 PM5/1/13
to
Florian Weimer schrieb am 01.05.2013 21:37:

[Easybell]
> Es war kein Notfall im engeren Sinne, es mu�te nur am Feiertag die
> Polizei benachrichtigt werden.

http://www.easybell.de/faq/faq-antwort/funktionieren-auch-notrufe.html

IMO eine St�rung mit geeignetem Nachdruck beim Netzbetriber melden.
Nicht funktionierende Notrufe k�nnten mal kr�ftig ins Auge gehen.

Vor einem Testanruf via herk�mmlicher Festnetzrufnummer die zust�ndige
Polizeidienststelle bzw. Rettungsleitstelle um Erlaubnis fragen.

--
Thomas

Peter Koerber

unread,
May 1, 2013, 5:12:16 PM5/1/13
to
Am 01.05.2013 10:17, schrieb Marc Haber:

> Er -muss- Notrufe erlauben und korrekt routen. Die Bundesnetzagentur
> führt dies immer wieder gerne als Argument dafür an, dass sie
> weiterhin mit Argusaugen darüber wacht, dass niemand eine ortsbezogene
> VoIP-Nummer nutzt ohne wirklichin diesem Ort zu sitzen.
>

Deine Aussage dürfte aber dem VOIP-Gedanken wiedersprechen. Der Gedanke
ist derjenige, dass ich meinen VOIP-Anschluss überall benutzen kann,
egal, wo ich mich gerade aufhalte. Abgesehen davon, kann ich (rund um
den Globus) bei diversen Anbietern ortsgebundene VOIP-Nummern in
verschiedenen Ländern haben (ortsgebundene Nummern sind dann durchwegs
kostenpflichtig) - auch solche in Deutschland - obwohl ich so ziemlich
genau in einer Entfernung von 19'000 Kilometern von Deutschland wohne.
Ich hab's ausprobiert, beim Einstellen einer Notfallnummer läutet es
nicht hier auf der Insel bei der Feuerwehr, sondern in Deutschland. Also
nix mit Argusaugen der Bundesnetzagentur.
Peter

Thomas Gohel

unread,
May 1, 2013, 5:12:00 PM5/1/13
to
Marc Haber meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Marc,

> Sprich: Meine 0621-VoIP-Nummer ruft die Leitstelle in Mannheim an,
> und zwar unabh�ngig davon, ob ich die SIP-Verbindung aus Mannheim
> oder Ribnitz-Damgarten aufgebaut habe.

Wobei das auch schon als defekt zu bezeichnen ist, denn die Notrufe
sollen anhand der Standort-spezifischen Daten (DSLAM-Kennung, Benutzer
des DSLAM-Ports, GSM/LTE-Sendemast, etc.) geroutet werden. Die Regelungen
daf�r sind durch, die Netzbetreiber haben dieses sogar schon in einer
Datenbank umgesetzt, aber die Notrufzentralen der Polizei und Feuerwehr
k�nnen damit noch nicht viel anfangen (Software-, Abfrage- und Rechte-
Probleme, Unwissenheit, etc.).

> Keinesfalls ruft sie die Leitstelle in Koblenz an, nur weil mein
> VoIP-Provider seinen Firmensitz in Montabaur hat.

Bei "Otto-Normal"-Verbraucher hast Du recht, wenn es sich aber um
virtuelle Firmennetze handelt, dann geht's erst einmal zum Firmen-
sitz (der entsprechenen virtuellen Firma nat�rlich, nicht des Netz-
betreibers).

> Er -muss- Notrufe erlauben und korrekt routen. Die Bundesnetzagentur
> f�hrt dies immer wieder gerne als Argument daf�r an, dass sie
> weiterhin mit Argusaugen dar�ber wacht, dass niemand eine
> ortsbezogene VoIP-Nummer nutzt ohne wirklichin diesem Ort zu sitzen.

Nope, daf�r gibt es bei VoIP das Feature der nomandischen Nutzung und
auch genau f�r diesen Fall gibt es bereits gesetztliche Regelungen,
damit der Notruf korrekt funktioniert und ermittelbar ist.


Tschau,

--------------
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--
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Harald Klotz

unread,
May 1, 2013, 5:11:18 PM5/1/13
to
Peter Koerber schrieb:

> Ubrigens warum nicht die 112 f�r jeden Notruf - egal welcher
> Art - w�hlen?

Warum sollte man einen Umweg w�hlen?
112 erreicht je nach Anschluss und Uhrzeit den Notruf der
feuerwehr oder eine Notrufzentrale.
110 erreicht die Notrufzentrale der �rtlichen Polizei, evtl. auch
eine Polizeizentrale die f�r einen gr��eren Bereich zust�ndig
ist.
Wenn man weiss, dass man die Polizei ben�tigt, ist die 112 nur
ein unn�tiger Umweg.

Gr��e Harald

Peter Koerber

unread,
May 1, 2013, 5:57:24 PM5/1/13
to
Am 01.05.2013 11:11, schrieb Harald Klotz:

> Warum sollte man einen Umweg w�hlen?
> 112 erreicht je nach Anschluss und Uhrzeit den Notruf der feuerwehr oder
> eine Notrufzentrale.
> 110 erreicht die Notrufzentrale der �rtlichen Polizei, evtl. auch eine
> Polizeizentrale die f�r einen gr��eren Bereich zust�ndig ist.
> Wenn man weiss, dass man die Polizei ben�tigt, ist die 112 nur ein
> unn�tiger Umweg.
>

Ganz einfach: Weil immer wie mehr die diversen Notrufstellen in einer
Zentrale zusammengefasst werden. Einerseits um Personalkosten
einzusparen, andererseits um die erh�hte Kompetenz der neuen Zentralen
effektiver nutzen zu k�nnen. Nach wie vor gibt es in vielen Gebieten
drei (oder gar mehr) Notrufzentralen (Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen)
Notrufzentralen, welche rund um die Uhr besetzt sein m�ssen. Das ist
nat�rlich kompletter Unsinn, wenn sich alles mit einer einzigen Zentrale
l�sen l�sst.
Klar will heute jeder nach wie vor seine "eigene" Notrufzentrale haben:
Das ist schliesslich "mein" Feuer und geht die Anderen nichts an.

Die 112 ist absolut kein Umweg. Denn die alarmiert alle notwendigen
Einsatzkr�fte mit einem Knopfdruck. Das bei einem Unfall in Brand
geratene Fahrzeug ben�tigt nicht nur die Feuerwehr, nein auch die
Polizei und den Krankenwagen. M�glicherweise gleich auch noch einen
Rettungshelikopter zum Abtransport Schwerverwundeter. Die noch heute im
Dienst stehenden (alten) Notrufnummern haben absolut keine Berechtigung
mehr. Abgesehen davon muss ich bei der heutigen Mobilit�t nicht zuerst
wertvolle Zeit verstreichen lassen, um die betreffende Notrufnummer
rauszusuchen, denn die ist in vielen L�ndern unterschiedlich. Die 112
ist international.
Peter

Harald Klotz

unread,
May 1, 2013, 5:03:44 PM5/1/13
to
Gernot Zander schrieb:

> Soweit ich gehört habe, sind die nicht böse, wenn man anruft,
> wartet, bis einer drangeht und erklärt, dass man testen musste.

Vermutlich wird man kein Drama draus machen, aber die faule
Ausrede, dass man testen musste wird man sicher nicht glauben.

> Missbrauch ist erst, wenn man einen Notfall vortäuscht. Und
> unklar ist, wenn man gleich wieder auflegt.
> Bei einem Aufzugsnotruf, wo ich die Telefonleitung umstecken
> musste und dann testen wollte, stieß ich aber auf
> eigenwilliges Unverständnis (man wollte meine Monteursnummer
> und verstand nicht, was ich erklären wollte).

Klar, dass man deinen Notrufmissbrauch nicht so,einfach hinnimmt.
Zum Testen einer Leitung ist die Notrufnummer nicht gedacht.
Wenn die Leitung fuinktioniert, wird auch der Notruf
funktionieren, das ist letztich einheitlich vernetzt.

Warum glaubst du, sollte auf einer Leitung der Notruf nicht
funktionieren, wenn sonst andere Anschlüsse anrufbar sind?

Grüße Harald

Marc Haber

unread,
May 1, 2013, 6:07:04 PM5/1/13
to
"Harald Klotz" <kl...@freenet.de> wrote:
>Warum glaubst du, sollte auf einer Leitung der Notruf nicht
>funktionieren, wenn sonst andere Anschlüsse anrufbar sind?

Weil der Notruf massivst anders geroutet wird als normale Gespräche.

Marc Haber

unread,
May 1, 2013, 6:08:33 PM5/1/13
to
Thomas Gohel <go...@basicguru.de> wrote:
>Marc Haber meinte zum Thema "Re: Notruf testen"
>> Sprich: Meine 0621-VoIP-Nummer ruft die Leitstelle in Mannheim an,
>> und zwar unabhängig davon, ob ich die SIP-Verbindung aus Mannheim
>> oder Ribnitz-Damgarten aufgebaut habe.
>
>Wobei das auch schon als defekt zu bezeichnen ist, denn die Notrufe
>sollen anhand der Standort-spezifischen Daten (DSLAM-Kennung, Benutzer
>des DSLAM-Ports, GSM/LTE-Sendemast, etc.) geroutet werden.

Woher soll Sipgate wissen, an welchem DSLAM meine Session gerade
terminiert und ob ich das VoIP nicht vielleicht per VPN zu diesem
DSLAM route?

>> Keinesfalls ruft sie die Leitstelle in Koblenz an, nur weil mein
>> VoIP-Provider seinen Firmensitz in Montabaur hat.
>
>Bei "Otto-Normal"-Verbraucher hast Du recht, wenn es sich aber um
>virtuelle Firmennetze handelt, dann geht's erst einmal zum Firmen-
>sitz (der entsprechenen virtuellen Firma natürlich, nicht des Netz-
>betreibers).

Das stimmt.

>> Er -muss- Notrufe erlauben und korrekt routen. Die Bundesnetzagentur
>> führt dies immer wieder gerne als Argument dafür an, dass sie
>> weiterhin mit Argusaugen darüber wacht, dass niemand eine
>> ortsbezogene VoIP-Nummer nutzt ohne wirklichin diesem Ort zu sitzen.
>
>Nope, dafür gibt es bei VoIP das Feature der nomandischen Nutzung und
>auch genau für diesen Fall gibt es bereits gesetztliche Regelungen,
>damit der Notruf korrekt funktioniert und ermittelbar ist.

Umsetzbare gesetzliche Regelungen?

Paul Muster

unread,
May 2, 2013, 12:04:48 AM5/2/13
to
On 01.05.2013 20:31, Peter Koerber wrote:
> Am 01.05.2013 06:57, schrieb Florian Weimer:

>> Bei einem Anschluß funktioniert angeblich nicht der Notruf 110.
>> Wie kann man das testen, ohne den Notruf zu mißbrauchen?
>
> Notrufe - egal welcher Art - müssen immer an örtliche Notrufzentralen
> gehen. So funktioniert eben der "Notruf" im normalen Festnetz. Wird über
> das Internet telefoniert, dann geht jeglicher Anruf (auch Notrufe)
> zuerst zur Zentrale des Netzanbieters und wird dann von dort ins
> Festnetz geroutet. Würde Dein IP-Anbieter in Hamburg seine Zentrale
> haben und Du wohnst im Nordschwarzwald, dann würde ein Notruf in der
> Notrufzentrale Hamburg und nicht in Freiburg landen.

Ein Teilnehmernetzbetreiber, der sein Netz derart konfiguriert hat,
handelt ordnungswidrig.

Auf den Webseiten der BNetzA gibt es die Technische Richtlinie Notruf,
die kann man lesen.

> Ich weiss nicht, ob Dein Provider eine lokale Absetzung von Notrufen
> erlaubt/möglich macht oder ganz einfach alle Notrufe sperrt.

Letzteres wäre ebenfalls ordnungswidrig.

> Ubrigens warum nicht die 112 für jeden Notruf - egal welcher Art - wählen?

Ich gehe zum Metzger, wenn ich Wurst will, und nicht zum Bäcker.


mfG Paul

Gernot Zander

unread,
May 1, 2013, 11:56:22 PM5/1/13
to
Hi,

in de.comm.internet.telefonie Harald Klotz <kl...@freenet.de> wrote:
> > Bei einem Aufzugsnotruf, wo ich die Telefonleitung umstecken
> > musste und dann testen wollte, stieß ich aber auf
> > eigenwilliges Unverständnis (man wollte meine Monteursnummer
> > und verstand nicht, was ich erklären wollte).

> Klar, dass man deinen Notrufmissbrauch nicht so,einfach hinnimmt.
> Zum Testen einer Leitung ist die Notrufnummer nicht gedacht.
> Wenn die Leitung fuinktioniert, wird auch der Notruf
> funktionieren, das ist letztich einheitlich vernetzt.

> Warum glaubst du, sollte auf einer Leitung der Notruf nicht
> funktionieren, wenn sonst andere Anschlüsse anrufbar sind?

Mit dem Knopf im Aufzug erreicht man keine anderen Nummern.
Auch der Monteur drückt da jedesmal drauf.

Dto. bei VoIP, wo das Routing des Notrufes zur richtigen Leitstelle
nicht anders getestet werden kann.

mfg.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Falls Du Dich mit dem Pubertieren überfordert siehst, lass es einfach.
Das ist nicht versetzungsrelevant. (Arnulf Sopp)

Harald Klotz

unread,
May 2, 2013, 8:02:17 AM5/2/13
to
Gernot Zander schrieb:

>> Warum glaubst du, sollte auf einer Leitung der Notruf nicht
>> funktionieren, wenn sonst andere Anschlüsse anrufbar sind?
>
> Mit dem Knopf im Aufzug erreicht man keine anderen Nummern.

Bist du sicher?
Mir ist anderes bekannt, das landet bei speziell eingerichteten
Diensten des Herstllers oder Betreuers des
Aufzugs.
Meines Wissens ist das nicht zulässig, aber ich kann irren.

> Auch der Monteur drückt da jedesmal drauf.
>
> Dto. bei VoIP, wo das Routing des Notrufes zur richtigen
> Leitstelle nicht anders getestet werden kann.

Natürlich geht es anders, wenn man will.
Irgendwo muss ein Automat sitzen, der die 110 wählt. Diesen kann
man abklemmen und mit einer Testmimik prüfen ob der korrekt
wählt.
Ebenso kann man prüfen ob nach dem Anklemmen die
Leitungsverbindung steht.

Grüße Harald

Harald Klotz

unread,
May 2, 2013, 7:46:28 AM5/2/13
to
Marc Haber schrieb:

> "Harald Klotz" <kl...@freenet.de> wrote:
>> Warum glaubst du, sollte auf einer Leitung der Notruf nicht
>> funktionieren, wenn sonst andere Anschlüsse anrufbar sind?
>
> Weil der Notruf massivst anders geroutet wird als normale
> Gespräche.

Und du meinst es ist sinnvoll, dass nun jedermann seinen
Anschluss auf Notruffunktion testet?
Wenn es tatsächlich nicht funktioniert, wird kaum einm einmzelner
Anschluss bestroffen sein und es kaum Sache eines einzelnen sein,
dieses zu testen.

Wenn doch der Drang besteht, dann würde ich es versuchen, mich
brav mit meinem Namen melden und was von Versehen stammeln,
allerdings in dem Wissen, dass es nicht sonderlich glaubwürdig
sein wird.
Früher gab es einmal die Verarsche, man hätte einen Anruf
bekommen und man erzählt jemanden, er möchte unter 1103458
zurückrufen.
Alte Technik stellte nach 110 durch, der Rest wurde ignoriert.
Heutige Technik erkennt die nachgestellten Nummern und stellt
nicht auf 110 durch.

Ich selbst bin einmal durch einen Verwähler auf einer geheimen
Nummer zur internen Verwendung bei der Polizei aufgelaufen und
war reichlich verduzt als sich die Polizei meldete. Aber das ist
eine andere Sache.

Zum Thema, dass 110 bei einem einzelnen Anschluss gestört ist
halte ich für unwahrscheinlich und daher sehe ich auch keinen
Bedarf es zu prüfen.

Grüße Harald

Gernot Zander

unread,
May 2, 2013, 10:40:32 AM5/2/13
to
Hi,

in de.comm.internet.telefonie Harald Klotz <kl...@freenet.de> wrote:
> > Mit dem Knopf im Aufzug erreicht man keine anderen Nummern.

> Bist du sicher?
> Mir ist anderes bekannt, das landet bei speziell eingerichteten
> Diensten des Herstllers oder Betreuers des
> Aufzugs.

Ja eben. Und nur diese eine. Schrieb ich doch.

mfg.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Erst haben wir kein Glück gehabt, und dann kam auch noch Pech dazu...
(Juergen Wegmann, genannt "die Kobra", zu einem Fußballspiel)

Kai Rode

unread,
May 2, 2013, 12:21:48 PM5/2/13
to
>Die 112 ist absolut kein Umweg. Denn die alarmiert alle notwendigen
>Einsatzkr�fte mit einem Knopfdruck. Das bei einem Unfall in Brand
>geratene Fahrzeug ben�tigt nicht nur die Feuerwehr, nein auch die
>Polizei und den Krankenwagen.

Au�erdem im Mobilfunknetz die einzige Nummer mit Vorrangschaltung; mit der
112 kann man alle Netze benutzen (n�tzlich wenn das eigene Netz kein Empfang
hat) und schmei�t gegebenenfalls jemand anderen aus der Leitung (n�tzlich in
der Silvesternacht oder im vollbesetzten Stadion).

Aber im Festnetz spricht eigentlich nichts gegen die 110 wenn man wirklich
*nur* die Polizei braucht; die hat da auch Vorrang.

Interessanterweise wurde ich einmal von der Polizei gefragt warum ich �ber
das Pr�sidium angerufen hatte, als ich einen Parkrempler melden wollte,
statt �ber 110 wie es fast alle machen...tjo, soviel zum Thema "nur f�r
Notf�lle". Wenn's kein offensichtlicher Missbrauch ist, passiert also auch
nichts wenn man wegen Kleinigkeiten die 110 w�hlt.

Paul Muster

unread,
May 2, 2013, 1:07:42 PM5/2/13
to
On 02.05.2013 13:46, Harald Klotz wrote:

> Früher gab es einmal die Verarsche, man hätte einen Anruf
> bekommen und man erzählt jemanden, er möchte unter 1103458
> zurückrufen.
> Alte Technik stellte nach 110 durch, der Rest wurde ignoriert.
> Heutige Technik erkennt die nachgestellten Nummern und stellt
> nicht auf 110 durch.

*seufz* Auch das wäre ordnungswidrig, denn die Technische Richtlinie
Notruf verlangt, dass zur - richtigen - Notrufleitstelle vermittelt wird:

http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/TechRegTelekommunikation/Notruf/Notruf_node.html

dort Link "TR Notruf - Ausgabe 1 (pdf/217 KB)"

Anhang N4, Seite 35/36:

| * In den drei Fällen, in denen die Notrufverbindung aufzubauen ist
| (siehe Tabelle N4-1), sind einer Notrufnummer nachgestellte Ziffern
| zu ignorieren.


mfG Paul

Thomas Gohel

unread,
May 2, 2013, 1:08:00 PM5/2/13
to
Marc Haber meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Marc,

> Woher soll Sipgate wissen, an welchem DSLAM meine Session gerade
> terminiert

Sagen wir es mal anders: In unserem Land hat jeder �ffentliche
VoIP-Anbieter die gesetzliche Auflage alle VoIP-Gespr�che f�r die
deutschen Beh�rden ausnahmslos �ber einen Abh�rserver zu leiten.
Weiterhin muss laut TR-Richtlinie eine Datenbank bei dem jeweiligen
Anbieter existieren, bzw. sie wird in naher Zukunft Pflicht, damit
der Anschlu� ermittelbar ist und zwar nach der "amtlichen Anschrift
des aktuell genutzten Netzabschlu�punktes".

Das diese Standortbestimmung aktuell noch eine Baustelle bei den ver-
schiedenen Anbietern ist, ist eine andere Geschichte. In der Perspektive
wird es diesen Service "der notrufbegleitenden Informationen" aber
definitiv geben.

> und ob ich das VoIP nicht vielleicht per VPN zu diesem DSLAM route?

Das ist wieder b�se, psssst. Vermutlich wird VoIP �ber VPN, Proxies
oder Tor-Netze pauschal unter Terrorismus-Verdacht gestellt. ;-)

>> Nope, daf�r gibt es bei VoIP das Feature der nomandischen Nutzung
>> und auch genau f�r diesen Fall gibt es bereits gesetztliche
>> Regelungen, damit der Notruf korrekt funktioniert und ermittelbar
>> ist.
> Umsetzbare gesetzliche Regelungen?

Technische Richtlinie Notruf.

Die abschliessenden Regelungen f�r VoIP sollen m.E. dieses Jahr dort
abschliessend geregelt werden und damit w�ren sie f�r die Anbieter
dann auch bindend.

Tschau,

--------------
/ h o m a s
--
Der neue Internet Trend: Abstossende Postings! Verfasse die Mail in
HTML, niemals mit Realnamen, haenge immer das Original-Posting als
Fullquote an die Antwort, signiere alles konsequent mit einer Visiten-
karte und Du wirst reichlich die diversen Filter begluecken. :-)))))))

Paul Muster

unread,
May 2, 2013, 1:13:40 PM5/2/13
to
On 02.05.2013 18:21, Kai Rode wrote:

> Interessanterweise wurde ich einmal von der Polizei gefragt warum ich über
> das Präsidium angerufen hatte, als ich einen Parkrempler melden wollte,
> statt über 110 wie es fast alle machen...tjo, soviel zum Thema "nur für
> Notfälle". Wenn's kein offensichtlicher Missbrauch ist, passiert also auch
> nichts wenn man wegen Kleinigkeiten die 110 wählt.

Jetzt, wo du das erzählst, fällt es mir ein: Ich habe auch in dieser
Situation die 110 angerufen, weil ich in fremden Gefilden war und die
"normale" Nummer nicht kannte. Das sagte ich zu Beginn des Gesprächs
auch und man antwortete mir, das sei vollkommen in Ordnung.


mfG Paul

Martin Hoffmann

unread,
May 2, 2013, 3:39:15 PM5/2/13
to
Thomas Gohel wrote:
>
> Sagen wir es mal anders: In unserem Land hat jeder ᅵffentliche
> VoIP-Anbieter die gesetzliche Auflage alle VoIP-Gesprᅵche fᅵr die
> deutschen Behᅵrden ausnahmslos ᅵber einen Abhᅵrserver zu leiten.
> Weiterhin muss laut TR-Richtlinie eine Datenbank bei dem jeweiligen
> Anbieter existieren, bzw. sie wird in naher Zukunft Pflicht, damit
> der Anschluᅵ ermittelbar ist und zwar nach der "amtlichen Anschrift
> des aktuell genutzten Netzabschluᅵpunktes".

Gibt es neben der Pflicht auch Regelungen, wie ein ISP-unabhᅵngiger
Anbieter von VoIP-Diensten an diese amtliche Anschrift kommt? Oder
verrammelt sich Deutschland in einem weiteren Bereich alternative
Technologien?

Gruss
Martin

Paul Muster

unread,
May 2, 2013, 4:06:23 PM5/2/13
to
On 02.05.2013 21:39, Martin Hoffmann wrote:
> Thomas Gohel wrote:

>> Sagen wir es mal anders: In unserem Land hat jeder öffentliche
>> VoIP-Anbieter die gesetzliche Auflage alle VoIP-Gespräche für die
>> deutschen Behörden ausnahmslos über einen Abhörserver zu leiten.
>> Weiterhin muss laut TR-Richtlinie eine Datenbank bei dem jeweiligen
>> Anbieter existieren, bzw. sie wird in naher Zukunft Pflicht, damit
>> der Anschluß ermittelbar ist und zwar nach der "amtlichen Anschrift
>> des aktuell genutzten Netzabschlußpunktes".
>
> Gibt es neben der Pflicht auch Regelungen, wie ein ISP-unabhängiger
> Anbieter von VoIP-Diensten an diese amtliche Anschrift kommt?

Die Technische Richtlinie Notruf sieht dafür die
Vorleisterschnittstelle(n) vor. Ist in den Anhängen I3 und I4
beschrieben, also nur _i_nformativ, nicht normativ.

Es muss übrigens nicht die Anschrift sein. Vielmehr ist die Anschrift
sogar nur eine Ausnahme für Festnetzanschlüsse (siehe Abschnitt
6.2.3.1), normal sind Geokoordinaten in Form von Längen- und Breitengrad
(s. Abschnitt 6.2.3). Für Mobilfunk gibt es noch mehr Möglichkeiten,
siehe 6.2.3.2.


mfG Paul

Paul Muster

unread,
May 2, 2013, 4:30:13 PM5/2/13
to
On 02.05.2013 21:39, Martin Hoffmann wrote:

> Oder
> verrammelt sich Deutschland in einem weiteren Bereich alternative
> Technologien?

Nicht Deutschland-spezifisch, aber wesentlich kritischer finde ich dies:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/BT-verlangt-Lizenzgebuehren-fuer-VoIP-Patente-1855408.html

| Der britische Netzbetreiber BT hat unter Berufung auf 99 eigene
| US-Patente eine Lizenzmodell für die Nutzung des Session
| Initiation Protocol (SIP) veröffentlicht. [...]
|
| BT verlangt an Tantiemen für den Einsatz der angeblich
| geschützten Technologie entweder eine Einmalzahlung von 50.000
| US-Dollar oder eine Zahlung von 0,3 Prozent des Umsatzes mit
| betroffenen Produkten. [...]


mfG Paul

Thomas Gohel

unread,
May 2, 2013, 5:27:00 PM5/2/13
to
Paul Muster meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Paul,

> Es muss �brigens nicht die Anschrift sein. Vielmehr ist die Anschrift
> sogar nur eine Ausnahme f�r Festnetzanschl�sse

Die in den DSLAMs hinterlegte Anschlu�kennung l��t sich ohne weiteres
auf eine Anschrift, teils sogar auf die Wohnungsnummer/Etage/etc.,
aufl�sen. Alles andere w�rde f�r eine Ortung auch keinen Sinn machen.

> 6.2.3.1), normal sind Geokoordinaten in Form von L�ngen- und
> Breitengrad (s. Abschnitt 6.2.3). F�r Mobilfunk gibt es noch mehr
> M�glichkeiten, siehe 6.2.3.2.

Ja und Nein, es ist aber auch eine andere Technik mit anderen M�glich-
keiten. TR-Notruf sieht m.E. da aber auch nur ein paar hundert Meter
Genauigkeit vor. Das es deutlich genauer geht, gerade innerst�dtisch,
steht auf einem anderen Blatt ...

Thomas Gohel

unread,
May 2, 2013, 5:40:00 PM5/2/13
to
Paul Muster meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Paul,

> | Der britische Netzbetreiber BT hat unter Berufung auf 99 eigene
> | US-Patente eine Lizenzmodell f�r die Nutzung des Session
> | Initiation Protocol (SIP) ver�ffentlicht. [...]

Schon klar, offensichtlich ist jedes dritte Byte im SIP-Header per
Patent gesch�tzt. =8-)

> | BT verlangt an Tantiemen f�r den Einsatz der angeblich
> | gesch�tzten Technologie entweder eine Einmalzahlung von 50.000
> | US-Dollar oder eine Zahlung von 0,3 Prozent des Umsatzes mit
> | betroffenen Produkten. [...]

Wenn ich bedenke, das das SIP-Protokoll auch nicht viel anders wie
normale Protokolle ala HTTP oder SMTP funktioniert, dann w�rde ich
f�r jeden HTTP-Aufruf und jede verschickte Mail auch Geld verlangen.

Eines der 99 Patente d�rfte sich doch bestimmt darauf anwenden lassen ...

Tschau,

--------------
/ h o m a s
--
email : sup...@gohel.de / go...@basicguru.de (PGP-Key available)
www : http://www.gohel.de / http://www.pbhq.de (PowerBASIC)
filter: html-postings, fullquotes, no realnames & no valid adresses

Harald Klotz

unread,
May 2, 2013, 2:08:54 PM5/2/13
to
Paul Muster schrieb:

>> Alte Technik stellte nach 110 durch, der Rest wurde ignoriert.
>> Heutige Technik erkennt die nachgestellten Nummern und stellt
>> nicht auf 110 durch.
>
> *seufz* Auch das w�re ordnungswidrig, denn die Technische
> Richtlinie
> Notruf verlangt, dass zur - richtigen - Notrufleitstelle
> vermittelt wird:
>
> http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/TechRegTelekommunikation/Notruf/Notruf_node.html
>
> dort Link "TR Notruf - Ausgabe 1 (pdf/217 KB)"
>
> Anhang N4, Seite 35/36:

Stimmt, nachgestellte Ziffern sind zu ignorieren, ich meine es
war einmal anders.

Danke f�r den Link.

Gr��e Harald

Harald Klotz

unread,
May 2, 2013, 2:50:50 PM5/2/13
to
Paul Muster schrieb:

> Ich gehe zum Metzger, wenn ich Wurst will, und nicht zum
> B�cker.

Ein Wurstbr�tcvhen bekomme ich hier bei beiden. ;-)

Gr��e Harald

Harald Klotz

unread,
May 2, 2013, 2:40:34 PM5/2/13
to
Peter Koerber schrieb:

>> Wenn man weiss, dass man die Polizei ben�tigt, ist die 112
>> nur ein unn�tiger Umweg.
>>
>
> Ganz einfach: Weil immer wie mehr die diversen Notrufstellen
> in einer Zentrale zusammengefasst werden.

Nein, einfach nur ein Umweg.
Zwar kann es sein, dass 112 und 110 auf der selben Zentrale
herauskommen, dann w�re es vielleicht egal.
Wenn nicht kann man mit der richtigen Nummer bereits einen
Schritt n�her sein.

> Einerseits um
> Personalkosten einzusparen, andererseits um die erh�hte
> Kompetenz der neuen Zentralen effektiver nutzen zu k�nnen.

Naja, eher ist es wohl wenuiger Kompetenz, eine Vorstufe, die zu
richtigen Kompetenz weiterleitet.

> Nach wie vor gibt es in vielen Gebieten drei (oder gar mehr)
> Notrufzentralen (Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen)
> Notrufzentralen, welche rund um die Uhr besetzt sein m�ssen.
> Das ist nat�rlich kompletter Unsinn, wenn sich alles mit einer
> einzigen Zentrale l�sen l�sst.

Oder auch nicht, weil der Umweg eine Zeitverz�gerung bedeutet,
die Zentralen sind eher mit inkompetenten Hilfskr�ften besetzt,
welche erst zut richtigen Kompetenz durchstellen.

Der Vorteil ist eine Kostenersparnis und eine Entlastung des
kompetenten und teureren Personals, welche sich nicht mehr mit
Fehlanrufen herumschlagen m�ssen.

> Klar will heute jeder nach wie vor seine "eigene"
> Notrufzentrale haben: Das ist schliesslich "mein" Feuer und
> geht die Anderen nichts an.

Das ist albern und darum geht es nicht.

> Die 112 ist absolut kein Umweg.

Das ist pauschal einfach falsch.
Je nach �rtlichkeit und Anschluss ist die 112 eine
zwischengeschaltete Zentrale oder die Feuerwehr.
F�r die 110 gilt entsprechendes, Zentrale oder Polizei.

Mit der 112 bist du n�her am Feuer oder Krankenwagen, mit der 110
n�her an der Polizei.
Ich weiss nicht ob es gemacht wird, so 110 und 112 in einer
Zentrale verfr�hst�ckt werden kann anhand der Wahlnummer bereits
auf eine h�here Kompetenzebene geschaltet werden.

> Denn die alarmiert alle
> notwendigen Einsatzkr�fte mit einem Knopfdruck.

Nein, kann sie nicht.
Sie legt dich per Knopfdruck weiter und du darfst dein Problem
ein 2. Mal erkl�ren. Mit der richtigen Nummer k�nntest du bereits
dort sein.

Ich halte es f�r eher albern die 112 zu w�hlen um mich von dort
per "Knopfdruck" auf die 110 weiterleiten zu lassen.

> Das bei einem
> Unfall in Brand geratene Fahrzeug ben�tigt nicht nur die
> Feuerwehr, nein auch die Polizei und den Krankenwagen.

Und?
In dem Fall w�rde ich dioe 112 w�hlen.
Dei 110 w�re verkehrt, weil die erst weiterleiten, bzw. aufnehmen
und weitergeben muss.
Je nach �rtlichkeit kann es gleichg�ltig sein.

> M�glicherweise gleich auch noch einen Rettungshelikopter zum
> Abtransport Schwerverwundeter.

Und?

> Die noch heute im Dienst
> stehenden (alten) Notrufnummern haben absolut keine
> Berechtigung mehr. Abgesehen davon muss ich bei der heutigen
> Mobilit�t nicht zuerst wertvolle Zeit verstreichen lassen, um
> die betreffende Notrufnummer rauszusuchen, denn die ist in
> vielen L�ndern unterschiedlich.

Ich weiss, aber wir reden gerade nicht vom Ausland.

> Die 112 ist international.

Das ist falsch, es gibt die 08, 911, weitere suche ich nicht
heraus.

In modernen Mobilnetzen gibt es �berhaupt keine Notrufnummer!

Gr��e Harald

Peter Koerber

unread,
May 2, 2013, 7:02:36 PM5/2/13
to
Am 02.05.2013 08:40, schrieb Harald Klotz:

> Oder auch nicht, weil der Umweg eine Zeitverz�gerung bedeutet,
> die Zentralen sind eher mit inkompetenten Hilfskr�ften besetzt,
> welche erst zut richtigen Kompetenz durchstellen.
>

Es sieht so aus, als h�ttest Du keinen Hochschein von den Leuten, welche
in modernen Notrufzentralen sitzen, oder Du erz�hlst da etwas vom
H�rensagen, was hinten und vorne nicht stimmt. Ich konnte - als ich noch
in Europa wohnte - zwei solche Zentralen besuchen. Eine in DE und eine
in CH. Da sitzen durchwegs graduierte Spezialisten an den Alarmpulten.
Polizei- und Feuerwehroffiziere, Katastrophenspezialisten und
Notfallsanit�ter. Alle im gleichen Raum. Da wird nirgendwo ein Notruf
"weitergereicht", wie Du so sch�n vermutest. Die sind mit modernster
Technik ausger�stet, haben Standleitungen zu den Standorten der
Einsatzfahrzeuge, zur Helibasis und zu den Nachbarzentralen. Die sehen
auf ihren Bildschirmen nicht nur wer anruft, die haben schon die
Detailkarte auf dem Bildschirm, von woher angerufen wird. Die k�nnen mit
einzigem Knopfdruck einzelne oder mehrere Feuerl�schz�ge auf die Piste
schicken. Die alarmieren mit einem einzigen Knopfdruck das freiwillige
Personal von freiwillger Feuerwehr oder vom THW.

Ich kann mich noch gut an die Zeit vor etwa zehn Jahren erinnern, als
hier in den NGs hitzige Diskussionen dar�ber liefen, ob die neue
Notrufnummer 112 �berhaupt sinnvoll sei. Sie ist es. Aber offenbar
h�ngen nach wie vor viele an ihren einzelnen Notrufnummern und bringen
weiterhin die alten abgedroschenen Argumente, bei den alten Nummern zu
bleiben...

>> Die 112 ist international.
>
> Das ist falsch, es gibt die 08, 911, weitere suche ich nicht
> heraus.
>
> In modernen Mobilnetzen gibt es �berhaupt keine Notrufnummer!

Wenn Du mit dem Handy unterwegs bist, dann kannst Du rund um den Globus
die 112 einstellen und kommst auf die n�chste Notrufzentrale. Auch in
Amerika. Genauso, wie in Europa per amerikanisches Handy die 911 auf die
n�chste Notrufzentrale gehen sollte. Und die 112 funktioniert in
s�mtlichen europ�ischen Festnetzen und in vielen L�ndern ausserhalb
Europas auch.
Peter

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
May 3, 2013, 6:25:48 AM5/3/13
to
Peter Koerber <peter.koer...@freesurf.ch> wrote:

>Es sieht so aus, als h�ttest Du keinen Hochschein von den Leuten, welche
>in modernen Notrufzentralen sitzen, oder Du erz�hlst da etwas vom
>H�rensagen, was hinten und vorne nicht stimmt. Ich konnte - als ich noch
>in Europa wohnte - zwei solche Zentralen besuchen. Eine in DE und eine
>in CH. Da sitzen durchwegs graduierte Spezialisten an den Alarmpulten.
>Polizei- und Feuerwehroffiziere, Katastrophenspezialisten und
>Notfallsanit�ter. Alle im gleichen Raum. Da wird nirgendwo ein Notruf
>"weitergereicht", wie Du so sch�n vermutest. Die sind mit modernster
>Technik ausger�stet, haben Standleitungen zu den Standorten der
>Einsatzfahrzeuge, zur Helibasis und zu den Nachbarzentralen.

Dieser Idealzustand ist erst am Erstehen - und die Polizei wird nicht
mit reingenommen, da die u.U. ermitteln m�ssen, wenn sie was h�ren,
was die Retter aufgrund der Schweigepflicht gar nicht weitergeben
w�rden.

Meines Wissens gibt es immer noch Orte in Deutschland, wo 110 und 112
bei der "Dorfpolizei" rauskommt, die dann nach einem Schema weiter
alarmiert, und ja, da gibt es zwangsl�ufig verz�gerungen, und ja, es
h�ngt dann das weitere Auskommen stark davon aus, wie gut oder
schlecht der Beamte reagiert, der den Anruf nimmt.


-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/

Tobias Crefeld

unread,
May 3, 2013, 5:15:00 PM5/3/13
to
Peter Koerber meinte:
> Am 01.05.2013 06:57, schrieb Florian Weimer:
>> Bei einem Anschlu� funktioniert angeblich nicht der Notruf 110.
>> Wie kann man das testen, ohne den Notruf zu mi�brauchen?
>>

> Notrufe - egal welcher Art - m�ssen immer an �rtliche Notrufzentralen
> gehen. So funktioniert eben der "Notruf" im normalen Festnetz. Wird �ber
> das Internet telefoniert, dann geht jeglicher Anruf (auch Notrufe)
> zuerst zur Zentrale des Netzanbieters und wird dann von dort ins
> Festnetz geroutet. W�rde Dein IP-Anbieter in Hamburg seine Zentrale
> haben und Du wohnst im Nordschwarzwald, dann w�rde ein Notruf in der
> Notrufzentrale Hamburg und nicht in Freiburg landen.

Nein, die meisten VoIP-Provider haben l�ngst die M�glichkeit
implementiert, eine Adresse zu hinterlegen und routen nach dieser
Information den Anruf auf die lokalen Notrufadressen.


> Ich weiss nicht, ob Dein Provider eine lokale Absetzung von Notrufen
> erlaubt/m�glich macht oder ganz einfach alle Notrufe sperrt.
> Ubrigens warum nicht die 112 f�r jeden Notruf - egal welcher Art -
> w�hlen? Peter

Weil das dann zu unn�tiger Verz�gerung f�hrt. Z.B. gehen Anrufe auf die
112 in Bayern an die ILS, die nicht daf�r ausgebildet sind, z.B. �berf�lle
zu handhaben und deswegen den Anruf erst aufnehmen und dann die Daten
weiterreichen muss. Dagegen landet die 110 in der Regel bei der
zust�ndigen Polizei-Einsatzzentrale, in einigen F�llen noch bei der
n�chstgelegenen Polizeiinspektion.
--
Gruss,
Tobias.

Message has been deleted

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 1:19:41 AM5/4/13
to
On 03.05.2013 23:15, Tobias Crefeld wrote:

> Nein, die meisten VoIP-Provider haben längst die Möglichkeit
> implementiert, eine Adresse zu hinterlegen und routen nach dieser
> Information den Anruf auf die lokalen Notrufadressen.

Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zukünftig
nicht mehr zulässig. Die Informationen müssen _aus dem Netz des
Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.

TR Notruf 8.1.3:

| Der Telefondiensteanbieter ermittelt den /vom Telekommunikationsnetz
| festgestellten Standort des Endgerätes/ des Notrufenden gemäß
| Abschnitt 6.2.3. Dabei stützt er sich ausschließlich auf Infor-
| mationen aus dem Telekommunikationsnetz ab. Die Verwendung von
| Standortdaten, die vom Endgerät oder Endnutzer bereitgestellt werden
| können, ist bei der Bestimmung des /vom Telekommunikationsnetz
| festgestellten Standortes des Endgerätes/ nicht zulässig^14.

8.1.3.1:

| Verfügt der Telefondiensteanbieter nicht über die aktuellen
| Standortdaten des Endgerätes des Notrufenden, so hat er den /vom
| Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endgerätes/ beim
| Erbringer von Vorleistungen (siehe Anhang I3) unverzüglich zu
| ermitteln.


mfG Paul

Martin Hoffmann

unread,
May 4, 2013, 3:19:13 AM5/4/13
to
Paul Muster wrote:
> On 02.05.2013 21:39, Martin Hoffmann wrote:
>> Thomas Gohel wrote:
>
>>> Sagen wir es mal anders: In unserem Land hat jeder ᅵffentliche
>>> VoIP-Anbieter die gesetzliche Auflage alle VoIP-Gesprᅵche fᅵr die
>>> deutschen Behᅵrden ausnahmslos ᅵber einen Abhᅵrserver zu leiten.
>>> Weiterhin muss laut TR-Richtlinie eine Datenbank bei dem jeweiligen
>>> Anbieter existieren, bzw. sie wird in naher Zukunft Pflicht, damit
>>> der Anschluᅵ ermittelbar ist und zwar nach der "amtlichen Anschrift
>>> des aktuell genutzten Netzabschluᅵpunktes".
>>
>> Gibt es neben der Pflicht auch Regelungen, wie ein ISP-unabhᅵngiger
>> Anbieter von VoIP-Diensten an diese amtliche Anschrift kommt?
>
> Die Technische Richtlinie Notruf sieht dafᅵr die
> Vorleisterschnittstelle(n) vor. Ist in den Anhᅵngen I3 und I4
> beschrieben, also nur _i_nformativ, nicht normativ.

"Die Einzelheiten des ᅵbertragungsverfahrens zwischen
Telefondiensteanbieter und Netzbetreiber bzw. Erbringer von Vorleistungen
wird zwischen den Beteiligten vereinbart."

Toll, da hᅵtte man sich ungefᅵhr 14 Seiten der Richtlinie glatt sparen
kᅵnnen. Bei der Vielfalt an ISPs bin ich als unabhᅵngiger VoIP-Anbieter
doch gekniffen, wenn ich nomadische Anwendung erlauben will. Streng
genommen mᅵsste ich den Dienst verweigern[0], wenn das Endgerᅵt nicht an einem
Anschluss hᅵngt, mit dessen Betreiber ich Standortdaten austauschen
kann.

Wᅵre sinnvoller, die Bundesnetzagentur wᅵrde sich in den
Standardisierungsprozess der IETF zu diesem Thema einbringen, anstatt
nationale Sonderwege zu gehen. Immerhin kann ich mein VoIP-Telefon mit
deutscher Nummer ja auch in Spanien betreiben. Und dann?

Gruss,
Martin

[0] Oder vielmehr eigentlich das Endgerᅵt umgehend einziehen, da ein
nach einem Telefon aussehendes Gerᅵt, dass nicht notrufen kann weil
es abgeschaltet ist, eine Gefahr darstellt.[1]

[1] Das ist nicht sarkastisch gemeint ...

Florian Weimer

unread,
May 4, 2013, 3:19:33 AM5/4/13
to
* Paul Muster:

> On 03.05.2013 23:15, Tobias Crefeld wrote:
>
>> Nein, die meisten VoIP-Provider haben l�ngst die M�glichkeit
>> implementiert, eine Adresse zu hinterlegen und routen nach dieser
>> Information den Anruf auf die lokalen Notrufadressen.
>
> Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zuk�nftig
> nicht mehr zul�ssig. Die Informationen m�ssen _aus dem Netz des
> Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.
>
> TR Notruf 8.1.3:
>
> | Der Telefondiensteanbieter ermittelt den /vom Telekommunikationsnetz
> | festgestellten Standort des Endger�tes/ des Notrufenden gem��
> | Abschnitt 6.2.3. Dabei st�tzt er sich ausschlie�lich auf Infor-
> | mationen aus dem Telekommunikationsnetz ab. Die Verwendung von
> | Standortdaten, die vom Endger�t oder Endnutzer bereitgestellt werden
> | k�nnen, ist bei der Bestimmung des /vom Telekommunikationsnetz
> | festgestellten Standortes des Endger�tes/ nicht zul�ssig^14.

Was beim Breitband-Kabel-Netz so richtig genaue Daten liefert.

> 8.1.3.1:
>
> | Verf�gt der Telefondiensteanbieter nicht �ber die aktuellen
> | Standortdaten des Endger�tes des Notrufenden, so hat er den /vom
> | Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endger�tes/ beim
> | Erbringer von Vorleistungen (siehe Anhang I3) unverz�glich zu
> | ermitteln.

Das hei�t, da� ein SIP-Anbieter (und damit Hinz und Kunz)
Standortdaten von beliebigen Internet-Teilnehmers erlangen kann.

Wer hat sich denn das ausgedacht?

Peter Koerber

unread,
May 4, 2013, 3:27:13 AM5/4/13
to
Am 03.05.2013 21:19, schrieb Martin Hoffmann:
> nationale Sonderwege zu gehen. Immerhin kann ich mein VoIP-Telefon mit
> deutscher Nummer ja auch in Spanien betreiben. Und dann?
>

Es wird laufen. So wie es bei mir auch lᅵuft. Nur bin ich noch ein
bisschen weiter weg. Und Notrufe setze ich ᅵbers Festnetz ab. Wenn's
Festnetz nicht lᅵuft - kommt ᅵfters vor (dann lᅵuft auch kein VOIP) -
dann halt ᅵber's Handy. Und wenn das auch nicht lᅵuft - kommt auch mal
vor - na, dann lᅵsst man es halt brennen... :)
Peter

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 3:44:26 AM5/4/13
to
On 04.05.2013 09:19, Florian Weimer wrote:
> * Paul Muster:

>> Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zukünftig
>> nicht mehr zulässig. Die Informationen müssen _aus dem Netz des
>> Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.
>>
>> TR Notruf 8.1.3:
>>
>> | Der Telefondiensteanbieter ermittelt den /vom Telekommunikationsnetz
>> | festgestellten Standort des Endgerätes/ des Notrufenden gemäß
>> | Abschnitt 6.2.3. Dabei stützt er sich ausschließlich auf Infor-
>> | mationen aus dem Telekommunikationsnetz ab. Die Verwendung von
>> | Standortdaten, die vom Endgerät oder Endnutzer bereitgestellt werden
>> | können, ist bei der Bestimmung des /vom Telekommunikationsnetz
>> | festgestellten Standortes des Endgerätes/ nicht zulässig^14.
>
> Was beim Breitband-Kabel-Netz so richtig genaue Daten liefert.

Na, der Kabelanbieter wird ja wohl wissen, welche IP-Adresse er welchem
Modem zugeordnet hat, welches Modem an welchem Kabel hängt und welches
Kabel in welche Wohnung geht.
Das sollte auch für die Anfragen gewisser Behörden und "Rechteinhaber"
sichergestellt sein.

>> 8.1.3.1:
>>
>> | Verfügt der Telefondiensteanbieter nicht über die aktuellen
>> | Standortdaten des Endgerätes des Notrufenden, so hat er den /vom
>> | Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endgerätes/ beim
>> | Erbringer von Vorleistungen (siehe Anhang I3) unverzüglich zu
>> | ermitteln.
>
> Das heißt, daß ein SIP-Anbieter (und damit Hinz und Kunz)
> Standortdaten von beliebigen Internet-Teilnehmers erlangen kann.

Sofern eine Vorleisterschnittstelle bereitgestellt wird (wozu der
Vorleistungsanbieter verpflichtet ist), ja. Auf Transportebene ist diese
gesichert, allerdings kann der Vorleistungsanbieter die Berechtigung der
jeweiligen einzelnen Anfrage nicht beurteilen, weil er ja nicht weiß,
dass/ob auf Telefondienstebene ein Notruf vorliegt.

> Wer hat sich denn das ausgedacht?

Mitarbeiter der BNetzA in jahrelangen Konsultationen mit den
"Marktbeteiligten".


mfG Paul

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 4:02:43 AM5/4/13
to
On 04.05.2013 09:19, Martin Hoffmann wrote:
> Paul Muster wrote:

>> Die Technische Richtlinie Notruf sieht dafür die
>> Vorleisterschnittstelle(n) vor. Ist in den Anhängen I3 und I4
>> beschrieben, also nur _i_nformativ, nicht normativ.
>
> "Die Einzelheiten des Übertragungsverfahrens zwischen
> Telefondiensteanbieter und Netzbetreiber bzw. Erbringer von Vorleistungen
> wird zwischen den Beteiligten vereinbart."
>
> Toll, da hätte man sich ungefähr 14 Seiten der Richtlinie glatt sparen
> können. Bei der Vielfalt an ISPs bin ich als unabhängiger VoIP-Anbieter
> doch gekniffen, wenn ich nomadische Anwendung erlauben will. Streng
> genommen müsste ich den Dienst verweigern[0], wenn das Endgerät nicht an einem
> Anschluss hängt, mit dessen Betreiber ich Standortdaten austauschen
> kann.

Ja. Und zwar nicht nur den Dienst Notruf, sondern den Dienst Telefonie.

> Wäre sinnvoller, die Bundesnetzagentur würde sich in den
> Standardisierungsprozess der IETF zu diesem Thema einbringen, anstatt
> nationale Sonderwege zu gehen.

IETF? Nein, die BNetzA geht in Richtung ETSI. Mandate M/493:
http://www.etsi.org/images/files/ECMandates/m493.pdf

Und irgendwie kommt man da auch auf die Webseite
http://webapp.etsi.org/WorkProgram/Frame_WorkItemList.asp?SearchPage=TRUE&butExpertSearch=++Search++&qMandate_List=%27M%2F493%27&qSORT=HIGHVERSION&qREPORT_TYPE=SUMMARY&optDisplay=10&titleType=all


> Immerhin kann ich mein VoIP-Telefon mit
> deutscher Nummer ja auch in Spanien betreiben. Und dann?

Schaumermal. Fraglich ist, ob eine deutsche Regulierungsverfügung in
diesem Fall Auswirkungen hat.


mfG Paul

Martin Hoffmann

unread,
May 4, 2013, 5:18:31 AM5/4/13
to
Peter Koerber wrote:
> Am 03.05.2013 21:19, schrieb Martin Hoffmann:
>> nationale Sonderwege zu gehen. Immerhin kann ich mein VoIP-Telefon mit
>> deutscher Nummer ja auch in Spanien betreiben. Und dann?
>>
>
> Es wird laufen.

Darum geht es nicht. Natᅵrlich lᅵuft es.


> So wie es bei mir auch lᅵuft. Nur bin ich noch ein
> bisschen weiter weg. Und Notrufe setze ich ᅵbers Festnetz ab. Wenn's
> Festnetz nicht lᅵuft - kommt ᅵfters vor (dann lᅵuft auch kein VOIP) -
> dann halt ᅵber's Handy. Und wenn das auch nicht lᅵuft - kommt auch mal
> vor - na, dann lᅵsst man es halt brennen... :)

Sehr schᅵn. Brennen ist eine Sache. Nehmen wir mal an, du hast eine
Feier in deinem Haus und erleidest einen Schlaganfall. Deine Gᅵste
wissen naturgemᅵss nicht von deiner Telefonsituation und landen bei einer
Notrufzentrale irgendwo in Deutschland. Die Zeit die vergeht, bis sich
das Missverstᅵndnis geklᅵrt hat und deine Gᅵste es mit dem Handy
nochmal versuchen, macht dich zum dauerhaften Pflegefall. Irgendwie,
ᅵh, unschᅵn.

Fᅵr VoIP-Betreiber ist die Notruferei ein riesiges Problem, eben weil
sie einerseits ein technischer Alptraum, andererseits aber eben im
Zweifel lebensrettend wichtig ist. Die Notrufstrukturen in Deutschland
helfen da wenig, ebensowenig wie die halbherzigen Vorschriften des
Regulierers. Das wird dahin fᅵhren, dass man bei neuen Fernsprechangeboten
versuchen wird, diese nicht als Telekommunikationsdienste zu betreiben,
um unter anderem die Notrufpflichten zu umgehen. Nicht wirklich ein
Gewinn fᅵr die Gesellschaft. Aber als Anbieter bleibt einem keine
allzugrosse Wahl.

Gruᅵ,
Martin

Frank Kozuschnik

unread,
May 4, 2013, 8:27:50 AM5/4/13
to
Paul Muster:

> Tobias Crefeld:
>
>> [...] die meisten VoIP-Provider haben l�ngst die M�glichkeit
>> implementiert, eine Adresse zu hinterlegen und routen nach
>> dieser Information den Anruf auf die lokalen Notrufadressen.
>
> Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist
> zuk�nftig nicht mehr zul�ssig. Die Informationen m�ssen _aus
> dem Netz des Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.
>
> TR Notruf 8.1.3:
>
> | Der Telefondiensteanbieter ermittelt den /vom Telekommunikationsnetz
> | festgestellten Standort des Endger�tes/ des Notrufenden gem��
> | Abschnitt 6.2.3. Dabei st�tzt er sich ausschlie�lich auf Infor-
> | mationen aus dem Telekommunikationsnetz ab. Die Verwendung von
> | Standortdaten, die vom Endger�t oder Endnutzer bereitgestellt werden
> | k�nnen, ist bei der Bestimmung des /vom Telekommunikationsnetz
> | festgestellten Standortes des Endger�tes/ nicht zul�ssig^14.
>
> 8.1.3.1:
>
> | Verf�gt der Telefondiensteanbieter nicht �ber die aktuellen
> | Standortdaten des Endger�tes des Notrufenden, so hat er den /vom
> | Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endger�tes/ beim
> | Erbringer von Vorleistungen (siehe Anhang I3) unverz�glich zu
> | ermitteln.

Weiter oben in der TR Notruf steht dazu:

| 6.2.3 Vom Telekommunikationsnetz festgestellter Standort
|
| [...] Kann die geografische Koordinate im Einzelfall nicht
| bestimmt werden, sind, bis eine k�nftige Ausgabe der TR Notruf
| eine andere Regelung trifft, hilfsweise andere Standortangaben
| abh�ngig von der eingesetzten Netztechnologie m�glich. [...]"

| 6.3 Technologiespezifische Anforderungen an Notrufverbindungen
| [...]
| 6.3.2 Notrufverbindungen in IP-Netzen
|
| Die Festlegung der Anforderungen erfolgt in einer k�nftigen
| Ausgabe der TR Notruf.

Ich lese das eigentlich so, dass es f�r Notrufe in IP-Netzen derzeit
keine weiteren Vorgaben zur Standortermittlung gibt, sondern dass die
Verwendung von Standortdaten, die der Kunde hinterlegt hat, hilfsweise
weiterhin zul�ssig ist.

Hast du konkretere Quellen - insbesondere zur *k�nftigen* Umsetzung in
IP-Netzen?

(An diesem Punkt waren wir �brigens schon einmal am 13.10.2012.)

Florian Weimer

unread,
May 4, 2013, 9:20:38 AM5/4/13
to
* Paul Muster:

>> Was beim Breitband-Kabel-Netz so richtig genaue Daten liefert.
>
> Na, der Kabelanbieter wird ja wohl wissen, welche IP-Adresse er welchem
> Modem zugeordnet hat, welches Modem an welchem Kabel h�ngt und welches
> Kabel in welche Wohnung geht.

Es gibt nur ein Kabel mit Verst�rkern und Verzweigern. Wie viele
Kunden am selben CMTS (oder wie das hei�t) h�ngen, wei� ich nicht. Es
ist aber keinesfalls so, da� jeder Kunde (oder jedes Haus) seinen
eigenen Anschlu� bekommt. Das ganze ist wie Funk ein geteiltes Medium,
nur da� die Zellen wegen der Verst�rker geographisch einen weitaus
gr��eren Bereich abdecken k�nnen.

>>> 8.1.3.1:
>>>
>>> | Verf�gt der Telefondiensteanbieter nicht �ber die aktuellen
>>> | Standortdaten des Endger�tes des Notrufenden, so hat er den /vom
>>> | Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endger�tes/ beim
>>> | Erbringer von Vorleistungen (siehe Anhang I3) unverz�glich zu
>>> | ermitteln.
>>
>> Das hei�t, da� ein SIP-Anbieter (und damit Hinz und Kunz)
>> Standortdaten von beliebigen Internet-Teilnehmers erlangen kann.
>
> Sofern eine Vorleisterschnittstelle bereitgestellt wird (wozu der
> Vorleistungsanbieter verpflichtet ist), ja. Auf Transportebene ist diese
> gesichert, allerdings kann der Vorleistungsanbieter die Berechtigung der
> jeweiligen einzelnen Anfrage nicht beurteilen, weil er ja nicht wei�,
> dass/ob auf Telefondienstebene ein Notruf vorliegt.

Eben. Das ist ziemlich bl�d.

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 9:57:00 AM5/4/13
to
On 04.05.2013 14:27, Frank Kozuschnik wrote:

> Weiter oben in der TR Notruf steht dazu:
>
> | 6.2.3 Vom Telekommunikationsnetz festgestellter Standort
> |
> | [...] Kann die geografische Koordinate im Einzelfall nicht
> | bestimmt werden, sind, bis eine künftige Ausgabe der TR Notruf
> | eine andere Regelung trifft, hilfsweise andere Standortangaben
> | abhängig von der eingesetzten Netztechnologie möglich. [...]"
>
> | 6.3 Technologiespezifische Anforderungen an Notrufverbindungen
> | [...]
> | 6.3.2 Notrufverbindungen in IP-Netzen
> |
> | Die Festlegung der Anforderungen erfolgt in einer künftigen
> | Ausgabe der TR Notruf.
>
> Ich lese das eigentlich so, dass es für Notrufe in IP-Netzen derzeit
> keine weiteren Vorgaben zur Standortermittlung gibt, sondern dass die
> Verwendung von Standortdaten, die der Kunde hinterlegt hat, hilfsweise
> weiterhin zulässig ist.

Meinem Verständnis nach ist 6.2 der Bereich "Definitionen", auch wenn er
nicht so überschrieben ist. Und mit "im Einzelfall" ist meiner
Einschätzung nach sicherlich nicht die komplette Technologie VoIP
gemeint, denn dann bliebe ja nur noch GSM-Mobilfunk, weil ISDN sowieso
schon ausgeschlossen ist. Ich denke, dass damit vielmehr _einzelne
Notrufe_ (einzelne von vielen, "Einzelfälle") gemeint sind, bei denen
die Ermittlung des Standorts "irgendwo in der Technik" fehlschlägt.

6.3.2 meint Notrufe, bei denen Ende-zu-Ende (Vo)IP genutzt wird. Diese
gibt es in Deutschland bisher nicht. Alle Notrufleitstellen hängen im
ISDN-Netz der DTAG. Daher greift 6.3.3.1.

> Hast du konkretere Quellen - insbesondere zur *künftigen* Umsetzung in
> IP-Netzen?

Nun, es wird derzeit "nur" SIP diskutiert, daher als Basis RfC 3162
i.V.m. RfC 3693. Das angereichert mit PIDF-LO (RfC 6442), spezifiziert
in RfC 5139. Darin wiederum GML, ggf. eingeschränkt oder konkretisiert
wie in RfC 5774. Man wird sehen, was nachher rauskommt.

> (An diesem Punkt waren wir übrigens schon einmal am 13.10.2012.)

Seitdem hat sich leider nichts geändert: Die TR vom Regulierer weiterhin
nicht konkretisiert worden - andererseits hat der Regulierer aber
offenbar auch keine Verfahren eingeleitet gegen Provider (auf allen
technischen Ebenen: Telefondienstanbieter, IP-Zugangsanbieter, ...), die
die TR (noch) nicht umsetzen.


mfG Paul

Thomas Gohel

unread,
May 4, 2013, 10:03:00 AM5/4/13
to

Florian Weimer meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Florian,

>> Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endger�tes/ des
>> Notrufenden gem�� | Abschnitt 6.2.3. Dabei st�tzt er sich
>> ausschlie�lich auf Informationen aus dem Telekommunikationsnetz
>> ab.
> Was beim Breitband-Kabel-Netz so richtig genaue Daten liefert.

Das ist keinerlei Problem. Im Breitband-Netz hat jeder Port des
DSLAMs seine eigene Anschlu�nummer und im Kabelnetz wird wohl jedes
Kalbelmodem auch eine Art eindeutiger Seriennummer haben.

> Das hei�t, da� ein SIP-Anbieter (und damit Hinz und Kunz)
> Standortdaten von beliebigen Internet-Teilnehmers erlangen kann.

Nein, denn nur der Anbieter, �ber dessen Zugangsnetz die Verbindung
erfolgt, h�lt alle notwendigen Standort-Informationen vor. Abfragen
k�nnen diesen speziellen Server nur die daf�r gesetzlich berechtigten
Institutionen.

> Wer hat sich denn das ausgedacht?

Leute, die sich um die Gesundheit der Bev�lkerung Gedanken machen.
Was die Politik und Lobbyisten daraus machen, steht auf einem anderen
Blatt ...


Tschau,

--------------
/ h o m a s
--

Thomas Gohel

unread,
May 4, 2013, 10:12:00 AM5/4/13
to
Ralf D�blitz meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Ralf,

>> Bei einem Aufzugsnotruf, wo ich die Telefonleitung umstecken musste
>> und dann testen wollte,
> Einfach mal nach dem Punkt auf der w�chentlichen Pr�fliste fragen,
> die der in der Firma zust�ndige Mitarbeiter ja - wie der Name schon
> sagt - w�chentlich einmal abarbeiten mu�. IIRC geh�rt Pr�fung des
> Notrufs auch dazu.

Der Notruf eines Aufzuges geht allerdings in erster Linie an die
jeweilige Einsatzzentrale der Aufzugsfirma. ;-)

Tschau,

--------------
/ h o m a s
--

Marc Haber

unread,
May 4, 2013, 10:35:03 AM5/4/13
to
Paul Muster <exp-3...@news.muster.de1.cc> wrote:
>On 03.05.2013 23:15, Tobias Crefeld wrote:
>> Nein, die meisten VoIP-Provider haben längst die Möglichkeit
>> implementiert, eine Adresse zu hinterlegen und routen nach dieser
>> Information den Anruf auf die lokalen Notrufadressen.
>
>Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zukünftig
>nicht mehr zulässig. Die Informationen müssen _aus dem Netz des
>Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.

Ist das ernsthaft ein Verbot von anschlußunabhängigen VoIP-Diensten?

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Marc Haber

unread,
May 4, 2013, 10:37:22 AM5/4/13
to
Paul Muster <exp-3...@news.muster.de1.cc> wrote:
>On 04.05.2013 09:19, Florian Weimer wrote:
>> Das heißt, daß ein SIP-Anbieter (und damit Hinz und Kunz)
>> Standortdaten von beliebigen Internet-Teilnehmers erlangen kann.
>
>Sofern eine Vorleisterschnittstelle bereitgestellt wird (wozu der
>Vorleistungsanbieter verpflichtet ist), ja.

Ist 1&1 Vorleister von Sipgate, nur weil ich mein Sipgate-Telefon an
einem 1&1-Anschluß betreibe? Oder ist die Regel wieder nur darauf
gemünzt, dass es eine durchgängige Vertragskette gibt?

>> Wer hat sich denn das ausgedacht?
>
>Mitarbeiter der BNetzA in jahrelangen Konsultationen mit den
>"Marktbeteiligten".

Da haben die Anschlußanbieter aber gute Arbeit geleistet, dass sie
sich damit die lästige Konkurrenz (Sipgate, dus.net) vom Hals
schaffen.

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 11:34:55 AM5/4/13
to
On 04.05.2013 16:37, Marc Haber wrote:
> Paul Muster <exp-3...@news.muster.de1.cc> wrote:
>> On 04.05.2013 09:19, Florian Weimer wrote:

>>> Das heißt, daß ein SIP-Anbieter (und damit Hinz und Kunz)
>>> Standortdaten von beliebigen Internet-Teilnehmers erlangen kann.
>>
>> Sofern eine Vorleisterschnittstelle bereitgestellt wird (wozu der
>> Vorleistungsanbieter verpflichtet ist), ja.
>
> Ist 1&1 Vorleister von Sipgate, nur weil ich mein Sipgate-Telefon an
> einem 1&1-Anschluß betreibe?

Ja, meinem Verständnis der TR Notruf nach durchaus.

> Oder ist die Regel wieder nur darauf
> gemünzt, dass es eine durchgängige Vertragskette gibt?

Nein, wohl nicht. Allerdings ist mir auch nicht klar, wie die
Vorleisterschnittstelle ohne vertragliche Regelung eingesetzt werden
könnte. Schließĺich will ein IP-Zugangsanbieter die ja nicht völlig
öffentlich machen...

>>> Wer hat sich denn das ausgedacht?
>>
>> Mitarbeiter der BNetzA in jahrelangen Konsultationen mit den
>> "Marktbeteiligten".
>
> Da haben die Anschlußanbieter aber gute Arbeit geleistet, dass sie
> sich damit die lästige Konkurrenz (Sipgate, dus.net) vom Hals
> schaffen.

Nein, wieso? Wo siehst du die Benachteiligung von bspw. Sipgate?
Vielleicht haben sich die großen IP-Zugangsanbieter auch massiv in den
Fuß geschossen, weil sie als Vorleister den Telefondienstanbietern nun
eben die aktuellen Standortdaten zu einer IP-Adresse liefern müssen -
unter Berücksichtigung der Datenschutzbestimmungen. Und wie das gehen
könnte, ist zumindest mir völlig schleierhaft.


mfG Paul

Marc Haber

unread,
May 4, 2013, 11:55:01 AM5/4/13
to
Paul Muster <exp-3...@news.muster.de1.cc> wrote:
>On 04.05.2013 16:37, Marc Haber wrote:
>> Ist 1&1 Vorleister von Sipgate, nur weil ich mein Sipgate-Telefon an
>> einem 1&1-Anschluß betreibe?
>
>Ja, meinem Verständnis der TR Notruf nach durchaus.

Der Begriff "Vorleister" impliziert meiner Meinung nach einen Vertrag
zwischen dem Vorleister und dem eigentlichen Dienstleister. Die
Klausel ergibt IMO für den Fall Sinn, dass z.B. 1&1 eine DSL nicht
selbst erstellt, sondern sie bei Vodafone einkauft. In diesem Fall ist
Vodafone Vorleister von 1&1.

Den Vorleisterbegriff kann ich beim besten Willen nicht erkennen, wenn
der Sipgate-Kunde zufällig über 1&1 angebunden ist.

>> Da haben die Anschlußanbieter aber gute Arbeit geleistet, dass sie
>> sich damit die lästige Konkurrenz (Sipgate, dus.net) vom Hals
>> schaffen.
>
>Nein, wieso? Wo siehst du die Benachteiligung von bspw. Sipgate?

Ich halte es für völlig abwegig, dass Sipgate von 1&1 zu einer
IP-Adresse (denn mehr haben die von dem Anschluß nicht) in
automatisiertem Verfahren die Standortdaten erhält.

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 11:46:08 AM5/4/13
to
On 04.05.2013 16:35, Marc Haber wrote:
> Paul Muster <exp-3...@news.muster.de1.cc> wrote:

>> Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zukünftig
>> nicht mehr zulässig. Die Informationen müssen _aus dem Netz des
>> Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.
>
> Ist das ernsthaft ein Verbot von anschlußunabhängigen VoIP-Diensten?

Nö, wieso? Die IP-Zugangsanbieter müssen den Telefondienstanbietern die
Standortdaten an der Vorleisterschnittstelle liefern, somit können
erstere den Standort ermitteln und den Dienst Notruf, also auch den
Telefondienst, erbringen.

Abschnitt 8.2.1 und Anhang I3


mfG Paul

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 11:42:53 AM5/4/13
to
On 04.05.2013 16:03, Thomas Gohel wrote:
> Florian Weimer meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

>>> Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endgerätes/ des
>>> Notrufenden gemäß | Abschnitt 6.2.3. Dabei stützt er sich
>>> ausschließlich auf Informationen aus dem Telekommunikationsnetz
>>> ab.

>> Was beim Breitband-Kabel-Netz so richtig genaue Daten liefert.
>
> Das ist keinerlei Problem. Im Breitband-Netz hat jeder Port des
> DSLAMs seine eigene Anschlußnummer und im Kabelnetz wird wohl jedes
> Kalbelmodem auch eine Art eindeutiger Seriennummer haben.

Naja, Florian hat schon Recht. Denn der Kabelnetzbetreiber kann wohl
nicht sehen, ob Kunde A sein Modem (in dem seine Telefonnummer
konfiguriert ist) mit ins Wochenendhaus (ist am Stadtrand der Großstadt,
ein bisschen im Grünen halt, aber noch am selben CMTS) genommen und dort
an das Fernsehkabel geklemmt hat.

>> Das heißt, daß ein SIP-Anbieter (und damit Hinz und Kunz)
>> Standortdaten von beliebigen Internet-Teilnehmers erlangen kann.
>
> Nein, denn nur der Anbieter, über dessen Zugangsnetz die Verbindung
> erfolgt, hält alle notwendigen Standort-Informationen vor. Abfragen
> können diesen speziellen Server nur die dafür gesetzlich berechtigten
> Institutionen.

Diese Institutionen sind nach der TR Notruf alle Telefondienstanbieter,
deren Dienst evtl. über das Netz des IP-Zugangsanbieters läuft.

Wir reden hier nicht mehr über SARV, wo die Leitstellen selbst die
Adresse zu einer A-Tln-Rufnummer anfragen. Sondern von der
Vorleisterschnittstelle, wo ein (privater) Telefondienstanbieter den
Standort einer IP-Adresse anfragt.


mfG Paul

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 12:01:35 PM5/4/13
to
On 04.05.2013 15:57, Paul 'Ingrid' Muster wrote:

> weil ISDN sowieso
> schon ausgeschlossen ist.

Äh, das sollte ich konkretisieren.

Für leitungsgebundene Anschlüsse an ISDN-VSt gibt es Bestandsschutz.
Dort originierende Notrufe brauchen keine Standortdaten mitübertragen:

| 8.1.3.3 Bereitstellen der notrufbegleitenden Informationen
|
| Bei Notrufverbindungen, die von leitungsgebundenen Telefonanschlüssen
| an ISDN-Teilnehmervermittlungsstellen ausgehen, ist das Verfahren
| nach § 7 Abs. 6 NotrufV zur Bereitstellung von Standortdaten für die
| verleibende Betriebszeit der ISDN-Teilnehmervermittlungsstelle
| zulässig.

Das "leitungsgebunden" steht da meiner Einschätzung nach, weil sonst der
Mobilfunk ebenfalls Bestandsschutz genießen würde. Denn auch die
GSM-VSten (MSC) hängen über SS7 im Netz.


mfG Paul

Peter Koerber

unread,
May 4, 2013, 11:59:50 AM5/4/13
to
Am 03.05.2013 23:18, schrieb Martin Hoffmann:

> Sehr schᅵn. Brennen ist eine Sache. Nehmen wir mal an, du hast eine
> Feier in deinem Haus und erleidest einen Schlaganfall. Deine Gᅵste
> wissen naturgemᅵss nicht von deiner Telefonsituation und landen bei einer
> Notrufzentrale irgendwo in Deutschland. Die Zeit die vergeht, bis sich
> das Missverstᅵndnis geklᅵrt hat und deine Gᅵste es mit dem Handy
> nochmal versuchen, macht dich zum dauerhaften Pflegefall. Irgendwie,
> ᅵh, unschᅵn.
>

In der oben genannten Situation nimmt jeder der Gᅵste zuerst einmal sein
Handy aus der Tasche und probiert es damit. Zwei oder drei andere haben
mich in der Zwischenzeit bereits in ein Auto eingeladen und fahren mich
zur ᅵrtlichen Krankenstation. Das geht schneller, als wenn der
Krankenwagen zuerst zu mir kommen muss und dann den gleichen Weg wieder
zurᅵckfahren muss (jede Strecke geht 15 Minuten - solche Strecken kᅵnnen
auch in DE ohne weiteres "ortsᅵblich" sein).

Von VOIP haben die Leute hier bisher praktisch keine Ahnung. Ausser dass
Skype funktioniert.
Der ᅵrtliche Anbieter bietet seit neuestem VOIP an (unter einem ganz
unverdᅵchtigen Namen), jedoch nur in Zusammenhang eines speziellen zu
kaufenden ADSL-Modems, welches komplett (ᅵber-)gebrandet ist und niemand
weiss, was dahintersteckt. Natᅵrlich kostet dann ein Telefongesprᅵch
nach ausserhalb des Landes fast soviel wie ein gleiches Festnetzgesprᅵch.

Da wir hier keine Bundesnetzagentur haben und auch sonst noch nicht so
ᅵberreglementiert sind wie in DE, landen Notrufe (eben mit dem VOIP des
ᅵrtlichen Anbieters) in Tahiti und das kann tausende von Kilometern weit
weg sein, je nach dem, auf welcher Insel man wohnt. Die rufen dann auf
ihren internen Leitungen die ᅵrtlichen Stellen an und lᅵsen so den
"Alarm" aus. Andere Lᅵnder, andere Sitten...
Peter

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 12:13:11 PM5/4/13
to
On 04.05.2013 17:55, Marc Haber wrote:
> Paul Muster <exp-3...@news.muster.de1.cc> wrote:
>> On 04.05.2013 16:37, Marc Haber wrote:

>>> Ist 1&1 Vorleister von Sipgate, nur weil ich mein Sipgate-Telefon an
>>> einem 1&1-Anschluß betreibe?
>>
>> Ja, meinem Verständnis der TR Notruf nach durchaus.
>
> Der Begriff "Vorleister" impliziert meiner Meinung nach einen Vertrag
> zwischen dem Vorleister und dem eigentlichen Dienstleister. Die
> Klausel ergibt IMO für den Fall Sinn, dass z.B. 1&1 eine DSL nicht
> selbst erstellt, sondern sie bei Vodafone einkauft. In diesem Fall ist
> Vodafone Vorleister von 1&1.
>
> Den Vorleisterbegriff kann ich beim besten Willen nicht erkennen, wenn
> der Sipgate-Kunde zufällig über 1&1 angebunden ist.

| 8.1.3.1 Nutzung der Standortinformationen von Vorleistungserbringern
|
| Verfügt der Telefondiensteanbieter nicht über die aktuellen
| Standortdaten des Endgerätes des Notrufenden, so hat er den vom
| Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endgerätes beim
| Erbringer von Vorleistungen (siehe Anhang I3) unverzüglich zu
| ermitteln.

I3:

| Vorleistungen
|
| Anbieter von Telekommunikationsdiensten können eigene Infrastrukturen
| inklusive Teilnehmeranschlussleitung betreiben oder die Infrastruktur
| (oder Teile davon) anderer Netzbetreiber benutzen.

Du meinst, der Telefondienstanbieter (Sipgate) nutzt den IP-Zugang (1&1)
gar nicht und 1&1 ist dann auch kein Vorleister von Sipgate, wenn du
"einfach so" deinen Sipgate-Telefondienst über 1&1 nutzt? Hm, könnte
auch sein. Mögen der Regulierer und die Gerichte klären.

>>> Da haben die Anschlußanbieter aber gute Arbeit geleistet, dass sie
>>> sich damit die lästige Konkurrenz (Sipgate, dus.net) vom Hals
>>> schaffen.
>>
>> Nein, wieso? Wo siehst du die Benachteiligung von bspw. Sipgate?
>
> Ich halte es für völlig abwegig, dass Sipgate von 1&1 zu einer
> IP-Adresse (denn mehr haben die von dem Anschluß nicht) in
> automatisiertem Verfahren die Standortdaten erhält.

| 8.2.1 Mitwirkung bei der Ermittlung des Standortes des Notrufenden
|
| Auf Anforderung des Telefondiensteanbieters des Notrufenden ist der
| Erbringer von Vorleistungen verpflichtet, an der Ermittlung des
| Standortes mitzuwirken. Nutzt der verpflichtete Vorleistungserb-
| ringer seinerseits Vorleistungen, so muss er beim Erbringer dieser
| Vorleistung die Standortdaten anfordern.
| Der Erbringer der Vorleistung ist verpflichtet, die Standortdaten in
| Abhängigkeit vom Netzzugang, d.h. entweder Festnetzanschluss oder
| Mobilfunkanschluss, von dem die Notrufverbindung eingeleitet wurde,
| unverzüglich an den Anfragenden zu übermitteln.


mfG Paul

Martin Hoffmann

unread,
May 4, 2013, 12:29:51 PM5/4/13
to
Paul Muster wrote:
>
> Wir reden hier nicht mehr ᅵber SARV, wo die Leitstellen selbst die
> Adresse zu einer A-Tln-Rufnummer anfragen. Sondern von der
> Vorleisterschnittstelle, wo ein (privater) Telefondienstanbieter den
> Standort einer IP-Adresse anfragt.

Wᅵre halt schᅵn, wenn diese Schnittstelle sinnvoll definiert wᅵre und
nicht bloss die auszutauschenden Datenformate und ein paar
(offensichtliche) Transportprotokolle.

Mal ganz davon abgesehen, dass schon der Gedanke, mit allfᅵlligen
PSTN-Terminierungspartner die ᅵbergabe der Standortdaten interoperieren
zu mᅵssen, wahlweise schallendes Gelᅵchter oder schlaflose Nᅵchte
verursachen dᅵrfte.

Sehr schᅵn finde ich ᅵbrigens auch, dass bevorzugt die Geokoordinaten
des Endgerᅵtestandortes ᅵbermittelt werden sollen, diese aber auf gar
keinen Fall das Endgerᅵt selbst ermitteln darf. Der Hintergrund ist mir
klar, aber auf mᅵglicherweise genauere Daten zu verzichten, weil sie
manipuliert sein kᅵnnten, halte ich fᅵr einen eher fraglichen Ansatz.

Gruss,
Martin

Martin Hoffmann

unread,
May 4, 2013, 12:35:33 PM5/4/13
to
Peter Koerber wrote:
> Am 03.05.2013 23:18, schrieb Martin Hoffmann:
>
>> Sehr schᅵn. Brennen ist eine Sache. Nehmen wir mal an, du hast eine
>> Feier in deinem Haus und erleidest einen Schlaganfall. Deine Gᅵste
>> wissen naturgemᅵss nicht von deiner Telefonsituation und landen bei einer
>> Notrufzentrale irgendwo in Deutschland. Die Zeit die vergeht, bis sich
>> das Missverstᅵndnis geklᅵrt hat und deine Gᅵste es mit dem Handy
>> nochmal versuchen, macht dich zum dauerhaften Pflegefall. Irgendwie,
>> ᅵh, unschᅵn.
>>
>
> In der oben genannten Situation nimmt jeder der Gᅵste zuerst einmal sein
> Handy aus der Tasche und probiert es damit. Zwei oder drei andere haben
> mich in der Zwischenzeit bereits in ein Auto eingeladen und fahren mich
> zur ᅵrtlichen Krankenstation. Das geht schneller, als wenn der
> Krankenwagen zuerst zu mir kommen muss und dann den gleichen Weg wieder
> zurᅵckfahren muss (jede Strecke geht 15 Minuten - solche Strecken kᅵnnen
> auch in DE ohne weiteres "ortsᅵblich" sein).

Du willst in dem Fall nicht von irgendwem ins Krankenhaus gekarrt
werden, sondern einen Notarzt mᅵglichst umgehend dort, wo du gerade
bist.

> Von VOIP haben die Leute hier bisher praktisch keine Ahnung.

Eben. Da steht ein Telefon auf dem Schreibtisch. Woher soll ein
ahnungsloser Gast wissen, dass sich dahinter ein deutscher VoIP-Anbieter
verbirgt und kein lokales Festnetztelefon.

Gruss,
Martin

Gernot Zander

unread,
May 4, 2013, 12:15:07 PM5/4/13
to
Hi,

in de.comm.internet.telefonie Florian Weimer <f...@deneb.enyo.de> wrote:
> Es gibt nur ein Kabel mit Verstärkern und Verzweigern. Wie viele
> Kunden am selben CMTS (oder wie das heißt) hängen, weiß ich nicht. Es
> ist aber keinesfalls so, daß jeder Kunde (oder jedes Haus) seinen
> eigenen Anschluß bekommt. Das ganze ist wie Funk ein geteiltes Medium,
> nur daß die Zellen wegen der Verstärker geographisch einen weitaus
> größeren Bereich abdecken können.

So groß scheint der nicht zu sein. Einmal hat mich (leider habe ich mir
nicht gemerkt, welche) irgendeine Geoloc postleitzahlgenau geortet (was
in Berlin recht kleine Bereiche sind).
Man kann da mal rechnen: Es gibt 12 Downlink-Kanäle, für einen 100er
Anschluss werden 4 gebündelt, macht ohne Überbuchung 3 Kunden... Klar
überbuchen sie (und zwar so, dass sich Leute in Foren kräftig
beschweren), aber da sieht man schon, dass die Bereiche nicht viel
größer als drei-vier Häuserblöcke sein können.

mfg.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Es gibt _immer_ genau 2 Sorten. Die Sorte, die passt und die Sorte,
die man zur Verfügung hat. (Thomas Ludwig)

Harald Klotz

unread,
May 4, 2013, 12:49:08 PM5/4/13
to
Peter Koerber schrieb:

> Es sieht so aus, als h�ttest Du keinen Hochschein von den
> Leuten, welche in modernen Notrufzentralen sitzen, oder Du
> erz�hlst da etwas vom H�rensagen, was hinten und vorne nicht
> stimmt.

Mir scheint eher, dass du Werbung und Realit�t nicht
auseinanderhalten kannst.

> Ich konnte - als ich noch in Europa wohnte - zwei
> solche Zentralen besuchen. Eine in DE und eine in CH. Da
> sitzen durchwegs graduierte Spezialisten an den Alarmpulten.

Aha, und den Anruf nimmt immer der richtige Spazialist an.
Woher hat der seine hellseherischen F�higkeiten?

> Polizei- und Feuerwehroffiziere, Katastrophenspezialisten und
> Notfallsanit�ter.

Besonders die Katastrophenspezialisten warten sicher jahrelang
auf einen Einsatz.

> Alle im gleichen Raum. Da wird nirgendwo ein
> Notruf "weitergereicht", wie Du so sch�n vermutest.

Dort werden auch die Fahrzeugeins�tze der weit entfernt liegenden
Reviere koordiniert?

> Die sind mit modernster Technik ausger�stet, haben
> Standleitungen zu
> den Standorten der Einsatzfahrzeuge,

Wozu Standleitungen, wenn doch die Spezialiesten bereits vor Ort
sind und alles l�sen k�nnen? ;-)

> zur Helibasis und zu den Nachbarzentralen. Die sehen auf ihren
> Bildschirmen nicht nur wer anruft,

Oh, die kennen dein Anliegen bereits vor Entgegenahme?

> Ich kann mich noch gut an die Zeit vor etwa zehn Jahren
> erinnern, als hier in den NGs hitzige Diskussionen dar�ber
> liefen, ob die neue Notrufnummer 112 �berhaupt sinnvoll sei.

Neu?
Die 112 ist zumindest in D uralt.

> Sie ist es. Aber offenbar h�ngen nach wie vor viele an ihren
> einzelnen Notrufnummern und bringen weiterhin die alten
> abgedroschenen Argumente, bei den alten Nummern zu bleiben...

Darum geht es nicht.
Es geht darum von vorn herein den richtigen am Ohr zu haben.
Eine Notrufzentrale muss erst an den richtigen weiterleiten, auch
dann wenn der im selben Raum sitzt.

>>> Die 112 ist international.
>>
>> Das ist falsch, es gibt die 08, 911, weitere suche ich nicht
>> heraus.
>>
>> In modernen Mobilnetzen gibt es �berhaupt keine Notrufnummer!
>
> Wenn Du mit dem Handy unterwegs bist, dann kannst Du rund um
> den Globus die 112 einstellen und kommst auf die n�chste
> Notrufzentrale.

Ja, weil es keine 112 als Notruf im Handynetz gibt.
Kein modernes Handy kann eine 112 w�hlen.
Ich kann in D auch die 911 w�hlen oder 08, nicht nur in D,
sondern weltweit.

> Auch in Amerika. Genauso, wie in Europa per
> amerikanisches Handy die 911 auf die n�chste Notrufzentrale
> gehen sollte. Und die 112 funktioniert in s�mtlichen
> europ�ischen Festnetzen und in vielen L�ndern ausserhalb
> Europas auch.

Die 112 funktioniert auch in USA, ebenso wie die 08 in D
funktioniert.
Ausgenommen davon sind veraltete Netze, soweit es die noch
irgendwo gibt.

Weil kein modernes Handy kann eine 08, 911 oder 112 w�hlen.

Gr��e Harald

Paul Muster

unread,
May 4, 2013, 1:16:51 PM5/4/13
to
On 04.05.2013 18:29, Martin Hoffmann wrote:
> Paul Muster wrote:

>> Wir reden hier nicht mehr über SARV, wo die Leitstellen selbst die
>> Adresse zu einer A-Tln-Rufnummer anfragen. Sondern von der
>> Vorleisterschnittstelle, wo ein (privater) Telefondienstanbieter den
>> Standort einer IP-Adresse anfragt.
>
> Wäre halt schön, wenn diese Schnittstelle sinnvoll definiert wäre und
> nicht bloss die auszutauschenden Datenformate und ein paar
> (offensichtliche) Transportprotokolle.

Die BNetzA hat deutlich gemacht, dass sie hier die "Marktteilnehmer" in
der Verantwortung sieht. Sie hat diesen (mittlerweile 1,5 Jahre!) Zeit
gegeben, die Schnittstelle der aktuellen Technik und ihren (der
Marktteilnehmer) Vorstellungen entsprechend zu beschreiben. Die BNetzA
teilte mit, dass sie die Schnittstellenbeschreibung der Marktteilnehmer
als Regulierungsgrundlage übernehmen werde, wenn die Anforderungen damit
erfüllt werden.

Die Tatsache, dass hier nicht alles 100% durchspezifiziert ist, ist also
eine _Chance_ für die Beteiligten/Betroffenen.

> Mal ganz davon abgesehen, dass schon der Gedanke, mit allfälligen
> PSTN-Terminierungspartner die Übergabe der Standortdaten interoperieren
> zu müssen, wahlweise schallendes Gelächter oder schlaflose Nächte
> verursachen dürfte.

? Habe ich nicht verstanden. Alle Leitstellen hängen bei der DTAG, alle
Notrufe müssen dorthin übergeben werden.

> Sehr schön finde ich übrigens auch, dass bevorzugt die Geokoordinaten
> des Endgerätestandortes übermittelt werden sollen, diese aber auf gar
> keinen Fall das Endgerät selbst ermitteln darf. Der Hintergrund ist mir
> klar, aber auf möglicherweise genauere Daten zu verzichten, weil sie
> manipuliert sein könnten, halte ich für einen eher fraglichen Ansatz.

Bitte Abschnitt 6.5 beachten.


mfG Paul

Peter Koerber

unread,
May 4, 2013, 1:48:41 PM5/4/13
to
Am 04.05.2013 06:49, schrieb Harald Klotz:
>
> Aha, und den Anruf nimmt immer der richtige Spazialist an.
> Woher hat der seine hellseherischen F�higkeiten?
>
>> Polizei- und Feuerwehroffiziere, Katastrophenspezialisten und
>> Notfallsanit�ter.
>
> Besonders die Katastrophenspezialisten warten sicher jahrelang auf einen
> Einsatz.
>

Man kann immer mit irgendwelchen abwertenden Argumenten gegen etwas
argumentieren. Speziell, wenn man noch nie eine solche moderne Zentrale
gesehen und deren Betrieb erlebt hat. Mit der genau gleichen
leichtsinnig abwertenden Art kann ich Dich dann zur�ckfragen, ob der bei
der 110 abnehmende Dorfpolizist nicht leicht �berfordert ist, wenn ein
Tanklaster frontal mit einem PKW mitten im Dorf zusammengekracht ist und
dann noch brennt. Er ist nicht nur leicht �berfordert, sondern weiss mal
gar nicht, was er nun tun soll. Ja mei, i muass mal dem Sepp anruafa,
den Obabrandmaasta der freiwilligen Feiawea. Dass der Sepp gerade an
einer Fete ist, weiss der Dorfpolizist (noch) nicht...

>> Alle im gleichen Raum. Da wird nirgendwo ein
>> Notruf "weitergereicht", wie Du so sch�n vermutest.
>
> Dort werden auch die Fahrzeugeins�tze der weit entfernt liegenden
> Reviere koordiniert?
>

Aber sicher dort. Die sehen gleich auf ihren Bildschirmen was los ist.

>> Die sind mit modernster Technik ausger�stet, haben Standleitungen zu
>> den Standorten der Einsatzfahrzeuge,
>
> Wozu Standleitungen, wenn doch die Spezialiesten bereits vor Ort sind
> und alles l�sen k�nnen? ;-)
>

Ja mei, wenn'st des not net kapiart hast, weshalb die Spezialisten in
der Zentrale sitzen, dann kapiarst a ned den Sinn von 112.

>> zur Helibasis und zu den Nachbarzentralen. Die sehen auf ihren
>> Bildschirmen nicht nur wer anruft,
>
> Oh, die kennen dein Anliegen bereits vor Entgegenahme?
>

Oh mei, oh mei, koost ned no bleeder frogn?

> Darum geht es nicht.
> Es geht darum von vorn herein den richtigen am Ohr zu haben.
> Eine Notrufzentrale muss erst an den richtigen weiterleiten, auch dann
> wenn der im selben Raum sitzt.
>

Bevor Du weitere unwissende Bemerkungen rausl�sst, solltest Du Dir
zuerst einmal eine solche moderne Zentrale von innen ansehen. Inklusive
Betrieb.


> Kein modernes Handy kann eine 112 w�hlen.
> Ich kann in D auch die 911 w�hlen oder 08, nicht nur in D, sondern
> weltweit.
>

Ja wie ist jetzt das: Muss ich jetzt die 112 w�hlen oder nicht? Wenn das
Handy es nicht w�hlen kann, wie muss ich denn eine Notrufnummer
einstellen? Das Handy anschauen und rufen "Polizei!", oder wie (nein ich
habe kein Handy mit Siri)?
Du solltest Dich nicht in technische Details vergaloppieren, die
interessieren nicht. Ein Handybesitzer stellt eine Notrufnummer ein (ER
STELLT SIE EIN! - auch wenn ein modernes Handy sie nicht w�hlen kann)
und ob dieselbe jetzt im technischen Hintergrund auch wie eine normale
Telefonnummer eingestellt wird oder nicht, interessiert hier nicht.
Peter

Thomas Gohel

unread,
May 4, 2013, 1:06:00 PM5/4/13
to
Marc Haber meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Marc,

>> Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zuk�nftig
>> nicht mehr zul�ssig. Die Informationen m�ssen _aus dem Netz des
>> Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.
> Ist das ernsthaft ein Verbot von anschlu�unabh�ngigen VoIP-Diensten?

Nein, warum? Der jeweilige Anbieter ist nur verpflichtet, seine eigenen
Daten f�r die Ortsbestimmung zu verwenden. Anders gesagt: Die vom Kunden
eingetragene VoIP-Nummer ist Schall&Rauch und einzig der verwendete
Netzabschlu�punkt gibt Auskunft �ber den Standort (DSLAM, GSM/UTMS/LTE-
Mast und deren Ortung, Lokalisierung des Kabelmodems, etc.).

Tschau,

--------------
/ h o m a s
--

Tobias Crefeld

unread,
May 4, 2013, 4:11:00 PM5/4/13
to
Gernot Zander meinte:

> Bei einem Aufzugsnotruf, wo ich die Telefonleitung umstecken musste und
> dann testen wollte, stie� ich aber auf eigenwilliges Unverst�ndnis (man
> wollte meine Monteursnummer und verstand nicht, was ich erkl�ren
> wollte).

Ich wei� nicht, was f�r ein Aufzug das war, aber normalerweise wird �ber
solche Automaten sicherlich keine Notrufzentrale von Polizei, Feuerwehr
oder Rettungsdienst alarmiert, sondern die Zentrale eines Wach-,
Hausmeister- oder Aufzugsdienstes oder eine Leitstelle.
Die arbeiten dann festgelegte Eskalations- und Verifikationsschemata ab,
um das Rauschen durch Fehlalarme von den �ffentlichen Notrufzentralen
fernzuhalten und reichen erst danach etwaige Alarme weiter. Dadurch, dass
sie den Alarm dann entsprechend qualifizieren k�nnen, ist die damit
verbundene, zeitlich Verz�gerung kaum von Nachteil.

--
Gruss,
Tobias.

Tobias Crefeld

unread,
May 4, 2013, 4:08:00 PM5/4/13
to
Ralph A. Schmid, dk5ras meinte:
> Peter Koerber <peter.koer...@freesurf.ch> wrote:

>> eine in CH. Da sitzen durchwegs graduierte Spezialisten an den
>> Alarmpulten. Polizei- und Feuerwehroffiziere, Katastrophenspezialisten
>> und Notfallsanit�ter. Alle im gleichen Raum. Da wird nirgendwo ein
>> Notruf "weitergereicht", wie Du so sch�n vermutest. Die sind mit
>> modernster Technik ausger�stet, haben Standleitungen zu den Standorten
>> der Einsatzfahrzeuge, zur Helibasis und zu den Nachbarzentralen.

> Dieser Idealzustand ist erst am Erstehen -

Ja, das ist allein in der BRD schon von Bundesland zu Bundesland
verschieden organisiert und finanziert und funktioniert dementsprechend
auch unterschiedlich gut.
Das die Leute an den Pulten quasi auf Niedrigstlohn-Callcenter-Niveau
arbeiten, w�rde ich allerdings dann doch eher im phantastischen Bereich
ansiedeln, da hat Peter schon recht. Auch wenn das kein Ausbildungsberuf
ist, werden die Leute mehr oder minder gut trainiert, bevor man sie an die
Strippe l��t. Einem vor Aufregung fast kollabierenden Anrufer die
n�tigsten Informationen zu entlocken oder ein sich anbahnendes
Gro�ereignis als solches fr�hzeitig zu identifizieren und eskalieren, ist
sicher nix f�r Dilletanten.
Aber "Spezialisten" arbeiten da bestimmt nicht im 24/7-Betrieb, sondern
werden bei Bedarf aktiviert.


> und die Polizei wird nicht
> mit reingenommen, da die u.U. ermitteln m�ssen, wenn sie was h�ren,
> was die Retter aufgrund der Schweigepflicht gar nicht weitergeben
> w�rden.

Nat�rlich m�ssen sie Informationen, die sie im Rahmen ihrer betrieblichen
T�tigkeit erlangen, vertraulich behandeln, so wie dies von den meisten
Angestellten erwartet wird.
Neu w�re mir dagegen w�re mir dann doch, dass Rettungskr�fte eine
besondere Schweigepflicht haben, die mit einer etwaigen
Strafverfolgungspflicht kollidieren k�nnte. Das sind schlie�lich keine
behandelnden �rzte oder Beichtv�ter. Woraus leitest Du eine solche
Schweigepflicht ab?

--
Gruss,
Tobias.

Thomas Gohel

unread,
May 4, 2013, 2:16:00 PM5/4/13
to
Paul Muster meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Paul,

> Naja, Florian hat schon Recht. Denn der Kabelnetzbetreiber kann wohl
> nicht sehen, ob Kunde A sein Modem (in dem seine Telefonnummer
> konfiguriert ist) mit ins Wochenendhaus (ist am Stadtrand der
> Gro�stadt, ein bisschen im Gr�nen halt, aber noch am selben CMTS)
> genommen und dort an das Fernsehkabel geklemmt hat.

Das Problem l�st sich doch im wesentlichen von selbst, da auch die
Segmente in Kabelnetz immer kleiner werden. Ansonsten: Pech f�r den
r�chelnden Kabelkunden, wenn der Notruf nur auf einen halben Kilometer
eingrenzt werden kann.

Mann & Frau bekommt, f�r was man bezahlt. ,-)

Peter Koerber

unread,
May 4, 2013, 2:21:20 PM5/4/13
to
Am 04.05.2013 06:35, schrieb Martin Hoffmann:
>
> Du willst in dem Fall nicht von irgendwem ins Krankenhaus gekarrt
> werden, sondern einen Notarzt mᅵglichst umgehend dort, wo du gerade
> bist.
>

Der Notarzt wartet in der Krankenstation (oder dem Hospital). Der kommt
nicht per Tᅵtᅵ vor oder hinter dem Krankenwagen daher (dies ist ᅵbrigens
eine Spezialitᅵt Deutschlands und in vielen anderen Lᅵndern unbekannt).

>> Von VOIP haben die Leute hier bisher praktisch keine Ahnung.
>
> Eben. Da steht ein Telefon auf dem Schreibtisch. Woher soll ein
> ahnungsloser Gast wissen, dass sich dahinter ein deutscher VoIP-Anbieter
> verbirgt und kein lokales Festnetztelefon.
>

Alles richtig. Und der Unbedarfte stellt die Notrufnummer ein und drᅵckt
auf die grᅵne Taste und der Notruf geht auf dem Festnetz raus.
Ganz einfach: Siemens-Gigaset IP-Version (in Polynesien nicht
erhᅵltlich) an einer FritzBox (in Polynesien nicht erhᅵltlich). Der
ahnungslose Gast weiss nicht, dass das Gigaset-Handset sowohl das
Festnetz wie auch das Voip bedient (ohne irgendwie komische
Vorwahlziffern oder Zeichen vor oder nach einer Nummer einstellen zu
mᅵssen - wie auf einer FritzBox). Ich kann das Gigaset so programmieren,
dass jeglicher Notruf ausschliesslich ᅵber das Festnetz abgesetzt wird.
Peter

Martin Hoffmann

unread,
May 4, 2013, 2:23:02 PM5/4/13
to
Paul Muster wrote:
> On 04.05.2013 18:29, Martin Hoffmann wrote:
>> Paul Muster wrote:
>
>>> Wir reden hier nicht mehr ᅵber SARV, wo die Leitstellen selbst die
>>> Adresse zu einer A-Tln-Rufnummer anfragen. Sondern von der
>>> Vorleisterschnittstelle, wo ein (privater) Telefondienstanbieter den
>>> Standort einer IP-Adresse anfragt.
>>
>> Wᅵre halt schᅵn, wenn diese Schnittstelle sinnvoll definiert wᅵre und
>> nicht bloss die auszutauschenden Datenformate und ein paar
>> (offensichtliche) Transportprotokolle.
>
> Die BNetzA hat deutlich gemacht, dass sie hier die "Marktteilnehmer" in
> der Verantwortung sieht. Sie hat diesen (mittlerweile 1,5 Jahre!) Zeit
> gegeben, die Schnittstelle der aktuellen Technik und ihren (der
> Marktteilnehmer) Vorstellungen entsprechend zu beschreiben. Die BNetzA
> teilte mit, dass sie die Schnittstellenbeschreibung der Marktteilnehmer
> als Regulierungsgrundlage ᅵbernehmen werde, wenn die Anforderungen damit
> erfᅵllt werden.
>
> Die Tatsache, dass hier nicht alles 100% durchspezifiziert ist, ist also
> eine _Chance_ fᅵr die Beteiligten/Betroffenen.

Sie ist allenfalls eine Chance fᅵr die Grossen, den Markteintritt von
kleinen Neulingen effektiv und dauerhaft zu verhindern, indem sie, wie
gefordert, solche Schnittstellen anbieten, aber jeder seine eigene und
der Zugang bilateral (wie in der TR festgeschrieben) geregelt wird. Ich
brauche also als zugangsunabhᅵngiger Anbieter von, sagen wir mal, einer
iOS-VoIP-App Vertrᅵge mit allen Mobilanbietern plus mindestens den
grᅵsseren ISPs (wegen Wifi, was ich bei geNATetten IPs mache, wᅵre dann
nochmal eine andere lustige Frage). In so einem Szenarium halte ich es
sogar fᅵr eher unwahrscheinlich, dass mir jemand diese Dienstleistung
anbietet, oder zumindest nicht zu ertrᅵglichen Kosten. (Apropos: Wenn
ich es nicht ᅵbersehen habe, sagt die TR nichts darᅵber aus, ob die
Vorleister sich die Datenᅵbermittlung vergᅵten lassen dᅵrfen.)

>> Mal ganz davon abgesehen, dass schon der Gedanke, mit allfᅵlligen
>> PSTN-Terminierungspartner die ᅵbergabe der Standortdaten interoperieren
>> zu mᅵssen, wahlweise schallendes Gelᅵchter oder schlaflose Nᅵchte
>> verursachen dᅵrfte.
>
> ? Habe ich nicht verstanden. Alle Leitstellen hᅵngen bei der DTAG, alle
> Notrufe mᅵssen dorthin ᅵbergeben werden.

Ich als (hypotetischer) VoIP-Anbieter muss die Standortdaten, die ich
wie auch immer ermittelt habe, meinem PSTN-Terminierer (mit dem ich SIP
rede, nicht C7) ᅵbergeben auf dass er sie im propritᅵren Format der
Bundesnetzagentur ins C7 schummelt. Einfach nur zuverlᅵssig eine
Rufnummernᅵbermittlung hinzubekommen, ist in der Praxis schon
kompliziert genug. Aber das?

>> Sehr schᅵn finde ich ᅵbrigens auch, dass bevorzugt die Geokoordinaten
>> des Endgerᅵtestandortes ᅵbermittelt werden sollen, diese aber auf gar
>> keinen Fall das Endgerᅵt selbst ermitteln darf. Der Hintergrund ist mir
>> klar, aber auf mᅵglicherweise genauere Daten zu verzichten, weil sie
>> manipuliert sein kᅵnnten, halte ich fᅵr einen eher fraglichen Ansatz.
>
> Bitte Abschnitt 6.5 beachten.

Oh. ᅵbersehen. Aber: Im Sprachkanal? Ernsthaft?

Gruss,
Martin

Florian Weimer

unread,
May 4, 2013, 4:08:05 PM5/4/13
to
* Marc Haber:

> Paul Muster <exp-3...@news.muster.de1.cc> wrote:
>>On 03.05.2013 23:15, Tobias Crefeld wrote:
>>> Nein, die meisten VoIP-Provider haben l�ngst die M�glichkeit
>>> implementiert, eine Adresse zu hinterlegen und routen nach dieser
>>> Information den Anruf auf die lokalen Notrufadressen.
>>
>>Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zuk�nftig
>>nicht mehr zul�ssig. Die Informationen m�ssen _aus dem Netz des
>>Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.
>
> Ist das ernsthaft ein Verbot von anschlu�unabh�ngigen VoIP-Diensten?

Es k�nnte einen Web-Service geben, bei der man die aktuelle Anschrift
zu einer IP-Adresse nachfragen kann. Also so wie WHOIS, aber auch f�r
dynamische IP-Adressen.

Florian Weimer

unread,
May 4, 2013, 5:23:55 PM5/4/13
to
* Gernot Zander:

> Hi,
>
> in de.comm.internet.telefonie Florian Weimer <f...@deneb.enyo.de> wrote:
>> Es gibt nur ein Kabel mit Verst�rkern und Verzweigern. Wie viele
>> Kunden am selben CMTS (oder wie das hei�t) h�ngen, wei� ich nicht. Es
>> ist aber keinesfalls so, da� jeder Kunde (oder jedes Haus) seinen
>> eigenen Anschlu� bekommt. Das ganze ist wie Funk ein geteiltes Medium,
>> nur da� die Zellen wegen der Verst�rker geographisch einen weitaus
>> gr��eren Bereich abdecken k�nnen.
>
> So gro� scheint der nicht zu sein. Einmal hat mich (leider habe ich mir
> nicht gemerkt, welche) irgendeine Geoloc postleitzahlgenau geortet (was
> in Berlin recht kleine Bereiche sind).

Das geht wegen der wegen der langfristig konstanten Egress-Adressen
und der WLANs in der Umgebung sicherlich ganz gut, unabh�ngig von der
Anzahl der Kunden am CMTS.

> Man kann da mal rechnen: Es gibt 12 Downlink-Kan�le, f�r einen 100er
> Anschluss werden 4 geb�ndelt, macht ohne �berbuchung 3 Kunden...

Stimmen diese Zahlen wirklich? Ich dachte, es w�ren schon ein paar
mehr. Sie m�ssen wohl noch ein paar Fernsehsender herauskicken.

> Klar �berbuchen sie (und zwar so, dass sich Leute in Foren kr�ftig
> beschweren), aber da sieht man schon, dass die Bereiche nicht viel
> gr��er als drei-vier H�userbl�cke sein k�nnen.

Solange es nur wenig Kunden gibt, sind die bereiche sicherlich gr��er.
Und die Frage ist auch, ob es sinnvoll ist, die Bereiche kleiner zu
machen, wenn man die Kopfstationen selbst nicht mit viel Glas anbinden
will oder kann.

Florian Weimer

unread,
May 4, 2013, 5:27:34 PM5/4/13
to
* Thomas Gohel:

> Florian Weimer meinte zum Thema "Re: Notruf testen"
>
> Hallo Florian,
>
>>> Telekommunikationsnetz festgestellten Standort des Endger�tes/ des
>>> Notrufenden gem�� | Abschnitt 6.2.3. Dabei st�tzt er sich
>>> ausschlie�lich auf Informationen aus dem Telekommunikationsnetz
>>> ab.
>> Was beim Breitband-Kabel-Netz so richtig genaue Daten liefert.
>
> Das ist keinerlei Problem. Im Breitband-Netz hat jeder Port des
> DSLAMs seine eigene Anschlu�nummer und im Kabelnetz wird wohl jedes
> Kalbelmodem auch eine Art eindeutiger Seriennummer haben.

Ja, aber das soll ja nicht mehr zul�ssig sein. Wenn man die Grenze des
Telekommunikationsnetzes beliebig zum Kunden hin verlagern kann,
k�nnen die Standortdaten auch richtlinienkonform aus der VoIP-App
kommen.

>> Das hei�t, da� ein SIP-Anbieter (und damit Hinz und Kunz)
>> Standortdaten von beliebigen Internet-Teilnehmers erlangen kann.
>
> Nein, denn nur der Anbieter, �ber dessen Zugangsnetz die Verbindung
> erfolgt, h�lt alle notwendigen Standort-Informationen vor. Abfragen
> k�nnen diesen speziellen Server nur die daf�r gesetzlich berechtigten
> Institutionen.

Es gibt inzwischen mehr Telefonieanbieter als die Telekom. 8-/
Message has been deleted

Andreas Schiller

unread,
May 5, 2013, 1:15:00 AM5/5/13
to
Am 04.05.2013 20:21, schrieb Peter Koerber:

>>> Von VOIP haben die Leute hier bisher praktisch keine Ahnung.
>>
>> Eben. Da steht ein Telefon auf dem Schreibtisch. Woher soll ein
>> ahnungsloser Gast wissen, dass sich dahinter ein deutscher VoIP-Anbieter
>> verbirgt und kein lokales Festnetztelefon.
>>
>
> Alles richtig. Und der Unbedarfte stellt die Notrufnummer ein und drᅵckt
> auf die grᅵne Taste und der Notruf geht auf dem Festnetz raus.
> Ganz einfach: Siemens-Gigaset IP-Version (in Polynesien nicht
> erhᅵltlich) an einer FritzBox (in Polynesien nicht erhᅵltlich). Der
> ahnungslose Gast weiss nicht, dass das Gigaset-Handset sowohl das
> Festnetz wie auch das Voip bedient (ohne irgendwie komische
> Vorwahlziffern oder Zeichen vor oder nach einer Nummer einstellen zu
> mᅵssen - wie auf einer FritzBox). Ich kann das Gigaset so programmieren,
> dass jeglicher Notruf ausschliesslich ᅵber das Festnetz abgesetzt wird.
> Peter

Dein beschriebenes Verhalten der Gigaset IP-Version beherrschen die
VoIP/Pots-Fritz!Boxen mit Wahlregeln defaultmᅵᅵig seit Anbeginn.

2008 hat Siemens ᅵbrigens alles verkauft, was in den Bereich
Kommunikation fᅵllt und somit auch den Gigaset-Bereich.

HTH
Andreas Schiller

Gernot Zander

unread,
May 5, 2013, 2:19:58 AM5/5/13
to
Hi,

in de.comm.internet.telefonie Tobias Crefeld <tc-...@myway.de> wrote:
> Gernot Zander meinte:

> > Bei einem Aufzugsnotruf, wo ich die Telefonleitung umstecken musste und
> > dann testen wollte, stieß ich aber auf eigenwilliges Unverständnis (man
> > wollte meine Monteursnummer und verstand nicht, was ich erklären
> > wollte).

> Ich weiß nicht, was für ein Aufzug das war, aber normalerweise wird über
> solche Automaten sicherlich keine Notrufzentrale von Polizei, Feuerwehr
> oder Rettungsdienst alarmiert, sondern die Zentrale eines Wach-,
> Hausmeister- oder Aufzugsdienstes oder eine Leitstelle.

Richtig.

> Die arbeiten dann festgelegte Eskalations- und Verifikationsschemata ab,
> um das Rauschen durch Fehlalarme von den öffentlichen Notrufzentralen
> fernzuhalten und reichen erst danach etwaige Alarme weiter. Dadurch, dass

Ich: "Ist nur ein Test".
- "Wo stecken Sie fest?"
- "IST NUR EIN TEST"
- "Wie ist Ihre Monteursnummer?"
- "Ich bin kein Monteur, ich hab die Telefonleitung umstecken müssen."
- "Wo stecken Sie fest?"
- "IST NUR EIN TEST"
...

"festgelegt" trifft es natürlich irgendwie:-)

Von Beauftragtem, der wöchentlich prüfen muss, hab ich bei uns aber noch
nie gehört, der Hausmeister weiß von nix (und sonst auch niemand).

mfg.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Lehrer: "Es gibt keine größere und kleiner Hälfte! Aber das wird die
größere Hälfte von euch nie begreifen."

Marc Haber

unread,
May 5, 2013, 6:07:41 AM5/5/13
to
Paul Muster <exp-3...@news.muster.de1.cc> wrote:
>On 04.05.2013 17:55, Marc Haber wrote:
>| Anbieter von Telekommunikationsdiensten können eigene Infrastrukturen
>| inklusive Teilnehmeranschlussleitung betreiben oder die Infrastruktur
>| (oder Teile davon) anderer Netzbetreiber benutzen.
>
>Du meinst, der Telefondienstanbieter (Sipgate) nutzt den IP-Zugang (1&1)
>gar nicht

Nein, das mache ich. Mein Problem.

>und 1&1 ist dann auch kein Vorleister von Sipgate,

Nein.

>Mögen der Regulierer und die Gerichte klären.

Grenau.

>
>| 8.2.1 Mitwirkung bei der Ermittlung des Standortes des Notrufenden
>|
>| Auf Anforderung des Telefondiensteanbieters des Notrufenden ist der
>| Erbringer von Vorleistungen verpflichtet, an der Ermittlung des
>| Standortes mitzuwirken. Nutzt der verpflichtete Vorleistungserb-
>| ringer seinerseits Vorleistungen, so muss er beim Erbringer dieser
>| Vorleistung die Standortdaten anfordern.
>| Der Erbringer der Vorleistung ist verpflichtet, die Standortdaten in
>| Abhängigkeit vom Netzzugang, d.h. entweder Festnetzanschluss oder
>| Mobilfunkanschluss, von dem die Notrufverbindung eingeleitet wurde,
>| unverzüglich an den Anfragenden zu übermitteln.

Vorleister == Derjenige, bei dem der, der dem Kunden die Rechnung für
die DSL schreibt, die DSL einkauft.

Thomas Gohel

unread,
May 5, 2013, 7:53:00 AM5/5/13
to
Paul Muster meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Paul,

> Du meinst, der Telefondienstanbieter (Sipgate) nutzt den IP-Zugang
> (1&1) gar nicht und 1&1 ist dann auch kein Vorleister von Sipgate,
> wenn du "einfach so" deinen Sipgate-Telefondienst �ber 1&1 nutzt? Hm,
> k�nnte auch sein. M�gen der Regulierer und die Gerichte kl�ren.

N�, die verwendete IP zum Notruf l�st zu 1&1 auf und damit ist 1&1
auch in der Pflicht. Wie das nun 1&1 als Sub-Sub-Anbieter mit ihren
Vorleistern wie Telefonica, Telekom, Vodafone kl�ren -> nicht unser
Problem.

Tschau,

--------------
/ h o m a s
--
Kill-, Filter- und Scorefiles: Die modernen Schallschutzwaende des Usenet.

Thomas Gohel

unread,
May 5, 2013, 7:51:00 AM5/5/13
to
Florian Weimer meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Florian,

> Ja, aber das soll ja nicht mehr zul�ssig sein. Wenn man die Grenze
> des Telekommunikationsnetzes beliebig zum Kunden hin verlagern kann,
> k�nnen die Standortdaten auch richtlinienkonform aus der VoIP-App
> kommen.

Der Gesetzgeber hat schon gute Gr�nde wenn der Kunde keinerlei Einflu�
auf die Ermittlung der Standortdaten haben soll, gerade bei Sachen die
er auch noch selbst (vielleicht auch mutwillig) verkonfigurieren kann.

>> Nein, denn nur der Anbieter, �ber dessen Zugangsnetz die Verbindung
>> erfolgt, h�lt alle notwendigen Standort-Informationen vor. Abfragen
>> k�nnen diesen speziellen Server nur die daf�r gesetzlich
>> berechtigten Institutionen.
> Es gibt inzwischen mehr Telefonieanbieter als die Telekom. 8-/

Es gibt aber auch gesetztliche Rahmenbedingungen f�r Anbieter von
Telekommunikationsdiensten in Deutschland. ;-)


Tschau,

--------------
/ h o m a s
--
email : sup...@gohel.de / go...@basicguru.de (PGP-Key available)
www : http://www.gohel.de / http://www.pbhq.de (PowerBASIC)
filter: html-postings, fullquotes, no realnames & no valid adresses

Thomas Gohel

unread,
May 5, 2013, 8:02:00 AM5/5/13
to
Florian Weimer meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Florian,

>> Ist das ernsthaft ein Verbot von anschlu�unabh�ngigen VoIP-Diensten?
> Es k�nnte einen Web-Service geben, bei der man die aktuelle Anschrift
> zu einer IP-Adresse nachfragen kann. Also so wie WHOIS, aber auch f�r
> dynamische IP-Adressen.

Das gibt es doch schon, naja zumindestens eine halbwegs verbindliche
API f�r diese Server ... ;-)

Tschau,

--------------
/ h o m a s
--

Thomas Gohel

unread,
May 5, 2013, 7:53:00 AM5/5/13
to
Ralf D�blitz meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Ralf,

>> Der Notruf eines Aufzuges geht allerdings in erster Linie an die
>> jeweilige Einsatzzentrale der Aufzugsfirma. ;-)
> Ja, aber genau da haben (was oben gerade nichtmehr mitzitiert wurde)
> auch die Leute gemault. Die haben aber nicht zumaulen, sondern sich
> zu freuen, da� da endlich mal jemand die vorgeschrieben w�chentliche
> Pr�fung auch wirklich macht, damit nicht im Ernstfall dann jemand im
> Aufzug h�ngen bleibt ohne sich bemerkbar machen zu k�nnen.

Gerade die Notruf-Funktion in den Aufz�gen sollte man regelm��ig pr�fen,
da die verwendeten Komponenten teilweise noch mit IWV laufen und
dementsprechend altersbedingt fehleranf�llig sind (z.B. Falschwahl)..

Tschau,

--------------
/ h o m a s
--

Thomas Gohel

unread,
May 5, 2013, 8:02:00 AM5/5/13
to
Peter Koerber meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Peter,

> Alles richtig. Und der Unbedarfte stellt die Notrufnummer ein und
> dr�ckt auf die gr�ne Taste und der Notruf geht auf dem Festnetz
> raus. Ganz einfach: Siemens-Gigaset IP-Version

Dieses Feature l�st ja nicht das Problem, da� es in naher Zukunft kein
Festnetz mehr geben wird und somit eine funktionierende L�sung f�r
VoIP/NGN-Netze zu schaffen ist, incl. der Problematik der nomadischen
Nutzung.

Sp�testens wenn das Mobilfunknetz auf VoIP over LTE umgestellt ist,
kannst Du auch jede Festnetznummer mitnehmen oder Deine Mobilfunk-
nummer zu Hause am LAN/WLAN per DSL/Glasfaser/etc. nutzen. Die
nomadische Nutzung von Rufnummern wird bald der Regelanwendungsfall.


Tschau,

--------------
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Thomas Einzel

unread,
May 5, 2013, 10:24:41 AM5/5/13
to
Am 05.05.2013 14:02, schrieb Thomas Gohel:
...
> Sp�testens wenn das Mobilfunknetz auf VoIP over LTE umgestellt ist,
> kannst Du auch jede Festnetznummer mitnehmen oder Deine Mobilfunk-
> nummer zu Hause am LAN/WLAN per DSL/Glasfaser/etc. nutzen.
...
Das Mobilfunknummer zu Hause per Lan... das hat jetzt gekracht in meinem
Ohr. Ist das eine Schlussfolgerung auf Basis von allgemein bekannten
anderen Informationen, oder etwas neues gesichertes? (auch gern per Mail)

--
Thomas

Marc Haber

unread,
May 5, 2013, 11:17:56 AM5/5/13
to
Thomas Gohel <go...@basicguru.de> wrote:
>Paul Muster meinte zum Thema "Re: Notruf testen"
>> Du meinst, der Telefondienstanbieter (Sipgate) nutzt den IP-Zugang
>> (1&1) gar nicht und 1&1 ist dann auch kein Vorleister von Sipgate,
>> wenn du "einfach so" deinen Sipgate-Telefondienst über 1&1 nutzt? Hm,
>> könnte auch sein. Mögen der Regulierer und die Gerichte klären.
>
>Nö, die verwendete IP zum Notruf löst zu 1&1 auf und damit ist 1&1
>auch in der Pflicht.

In welcher Pflicht? Was ist, wenn ich bei 1&1 nur IP einkaufe und die
Telefonie bei Sipgate, und 1&1 die in meine Wohnung führende DSL
beispielsweise bei Telefonica einkauft?

Harald Klotz

unread,
May 5, 2013, 10:03:23 AM5/5/13
to
Tobias Crefeld schrieb:

> Die arbeiten dann festgelegte Eskalations- und
> Verifikationsschemata ab, um das Rauschen durch Fehlalarme von
> den �ffentlichen Notrufzentralen fernzuhalten und reichen erst
> danach etwaige Alarme weiter. Dadurch, dass sie den Alarm dann
> entsprechend qualifizieren k�nnen, ist die damit verbundene,
> zeitlich Verz�gerung kaum von Nachteil.

Welche Verz�gerung.
Die Polizei oder Feuerwehr ist am wenigsten in der Lage die
St�rung zu beheben oder die Leute zu befreien.
Das kann der Hersteller, bzw. seine Helfer am Besten.

Gr��e Harald

Harald Klotz

unread,
May 5, 2013, 12:03:35 PM5/5/13
to
Peter Koerber schrieb:

>> Besonders die Katastrophenspezialisten warten sicher
>> jahrelang auf einen Einsatz.
>>
>
> Man kann immer mit irgendwelchen abwertenden Argumenten gegen
> etwas argumentieren.

Oder man ist so naiv unf glaubt jede Werbung.

> Speziell, wenn man noch nie eine solche
> moderne Zentrale gesehen und deren Betrieb erlebt hat. Mit der
> genau gleichen leichtsinnig abwertenden Art kann ich Dich dann
> zur�ckfragen, ob der bei der 110 abnehmende Dorfpolizist nicht
> leicht �berfordert ist, wenn ein Tanklaster frontal mit einem
> PKW mitten im Dorf zusammengekracht ist und dann noch brennt.

ROTFL
Der wird wissen wie er die Feuerwehr benachrichtigt.

> Er ist nicht nur leicht �berfordert, sondern weiss mal gar
> nicht, was er nun tun soll. Ja mei, i muass mal dem Sepp
> anruafa, den Obabrandmaasta der freiwilligen Feiawea. Dass der
> Sepp gerade an einer Fete ist, weiss der Dorfpolizist (noch)
> nicht...

Man muss andere nicht als doof hinstellen.
Meinst du der Depp im Notrufcenter weiss es besser.
Der Dorfpolizist kennt seine Gegend und kann auch mit vagen
Beschreibung des Unfallortes den Ort den Ort vermutlich genau
bestimmen.
Der Depp in der �bergeordneten Notrufzentrale kennt das Umfeld
nicht und ist v�llig �berfordert mit Angebaben die das Umfeld,
ein paar H�user oder Gel�ndemerkmale beschreiben.

>> Dort werden auch die Fahrzeugeins�tze der weit entfernt
>> liegenden Reviere koordiniert?
>>
>
> Aber sicher dort. Die sehen gleich auf ihren Bildschirmen was
> los ist.

Klar doch.

> Ja mei, wenn'st des not net kapiart hast, weshalb die
> Spezialisten in der Zentrale sitzen, dann kapiarst a ned den
> Sinn von 112.

Du solltest Call Center Agenten nicht als Spezialisten
bezeichnen. ;-)

> Ja wie ist jetzt das: Muss ich jetzt die 112 w�hlen oder
> nicht? Wenn das Handy es nicht w�hlen kann, wie muss ich denn
> eine Notrufnummer einstellen?

Du hast eben keine Ahnung.
Nimm die 08, die geht auch in Deutschland oder die 911.

Gr��e Harald

Tobias Crefeld

unread,
May 4, 2013, 4:44:00 PM5/4/13
to
Gernot Zander meinte:
> Florian Weimer <f...@deneb.enyo.de> wrote:

>> Das ganze ist wie Funk ein geteiltes Medium,
>> nur da� die Zellen wegen der Verst�rker geographisch einen weitaus
>> gr��eren Bereich abdecken k�nnen.

> So gro� scheint der nicht zu sein. Einmal hat mich (leider habe ich mir
> nicht gemerkt, welche) irgendeine Geoloc postleitzahlgenau geortet (was
> in Berlin recht kleine Bereiche sind).

Die Notrufzentrale interessiert sich aber f�r die genaue Adresse,
m�glichst mit Block, Haus, Stockwerk, Wohnungsnummer und Namen. Hat sie
auch in der Vergangenheit nicht immer bekommen, aber wenn der
Anschlussinhaber ein Interesse an einer zielgerichteten R�ckverfolgung von
R�chelanrufen hat, dann wird er diese Information hinterlegen und damit
jeden Geo-IP-Service in die Ecke stellen.
--
Gruss,
Tobias.

Tobias Crefeld

unread,
May 4, 2013, 5:16:00 PM5/4/13
to
Paul Muster meinte:
> On 03.05.2013 23:15, Tobias Crefeld wrote:

>> Nein, die meisten VoIP-Provider haben l�ngst die M�glichkeit
>> implementiert, eine Adresse zu hinterlegen und routen nach dieser
>> Information den Anruf auf die lokalen Notrufadressen.

> Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zuk�nftig
> nicht mehr zul�ssig. Die Informationen m�ssen _aus dem Netz des
> Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.
> TR Notruf 8.1.3:
[..]

Manche Rechtsgrundlagen sind mangels Realisierbarkeit das Papier nicht
wert, dass wegen ihnen verbraucht wurde.

Es ist nunmal ein Feature von VoIP, dass es Zugang und Dienst voneinander
entkoppelt. Die Schnittstellen, um die Daten aus Buchhaltungen, IP-Netz
und Telefonnetz zumindest minutengenau zusammenzuf�hren (im Zeitalter von
Zwangsunterbrechung ist alles andere obsolet), sind nicht geschaffen, die
dahinter liegenden Daten personenbezogen, also erh�ht schutzbed�rftig und
die Genauigkeit von Geo-IP-Diensten sind f�r die Zwecke der Hilfeleistung
v�llig unzureichend.
Ganz zu Schweigen von den F�llen, in denen der VoIP-Anbieter nur einen
ausl�ndisches IP-Zugang "sieht", weil der Anrufer im B�ro der deutschen
Niederlassung eines Konzerns sitzt, der aus welchen Gr�nden auch immer,
den Zugang ins public Internet �ber ein zentrales Gateway, z.B. in
Luxemburg organisiert - nur mal als Beispiel. Wobei man nicht mal ein
ausl�ndisches Gateway braucht: Mein Mobiltelefon wird immer �ber einen
M�nchner Festnetzanschluss ins Internet gehen und zwar egal, wo es gerade
ist. Den Zugangsprovider des Telefons zu verhaften, w�rde selbst dann
nichts bringen, wenn man ihn kennen w�rde, weil der nicht mal davon wei�,
dass mein VPN-Zugang in die Firmenzentrale f�r VoIP verwendet wird.

Andererseits liegt es in der Regel im Interesse des Anschlussinhabers,
dass diese Daten im Notfall zielgerichtet gepflegt zur Verf�gung stehen.
Also ist der derzeitige Usus durchaus sachgerecht. Eine Ermittlung des
Standorts �ber den Zugangsanbieter w�rde ich da h�chstens als Vorbelegung
des Standort-Felds im Register des VoIP-Providers akzeptieren wollen.
Besser als der Kunde wird kaum jemand wissen, wo der tats�chliche Standort
des Endger�ts ist.

--
Gruss,
Tobias.

Tobias Crefeld

unread,
May 4, 2013, 5:49:00 PM5/4/13
to
Harald Klotz meinte:

>> Ich kann mich noch gut an die Zeit vor etwa zehn Jahren
>> erinnern, als hier in den NGs hitzige Diskussionen dar�ber
>> liefen, ob die neue Notrufnummer 112 �berhaupt sinnvoll sei.

> Neu?
> Die 112 ist zumindest in D uralt.

Aber nur als Feuerwehr-Notruf. Das dar�ber allgemein Rettungsdienste
angefordert werden k�nnen, wurde erst im Laufe der letzten Jahre und meist
im Zusammenhang mit der Etablierung von ILS umgesetzt.
Wenn in Gro�st�dten schon fr�hzeitig die Koordination der Rettungsdienste
der Berufsfeuerwehr �bertragen wurde, dann hat sich hier auch meist die
112 durchgesetzt.
Man findet auch heute immer wieder mal alternative Rufnummern wie die
19222, die das Rote Kreuz fr�her als Notruf f�r Rettungsdienst eingef�hrt
und danach mehr oder minder vehement verteidigt hat. Die hatten sie in
s�mtlichen Ortsnetzen bestellt (hei�t sich Kurzrufnummer oder so). Heute
liegt da entweder eine Weiterleitung auf die 112 drauf oder es werden
Krankentransporte und optional Rettungseins�tze verkauf...�h, vermittelt.
In Mobiltelefonnetzen steht sie aber nur via Ortsvorwahl zur Verf�gung,
wohingegen zumindest die deutschen Mobilprovider die 112 mit einem
automatischen Routing zur lokal zust�ndigen Rettungsleitstelle
ausgestattet haben. Im Ausland erreicht man zumindest innerhalb Europas
immer eine Notrufleitstelle unter der 112, allerdings kann das auch mal
der Polizeinotruf sein.

--
Gruss,
Tobias.

Tobias Crefeld

unread,
May 5, 2013, 6:19:00 PM5/5/13
to
Peter Koerber meinte:

> In der oben genannten Situation nimmt jeder der G�ste zuerst einmal sein
> Handy aus der Tasche und probiert es damit. Zwei oder drei andere haben
> mich in der Zwischenzeit bereits in ein Auto eingeladen und fahren mich
> zur �rtlichen Krankenstation. Das geht schneller, als wenn der
> Krankenwagen zuerst zu mir kommen muss und dann den gleichen Weg wieder
> zur�ckfahren muss (jede Strecke geht 15 Minuten - solche Strecken k�nnen
> auch in DE ohne weiteres "orts�blich" sein).

Du beschreibst die US-amerikanische Rettungspraxis. Die retten wie im
Krieg: Ranfahren, einpacken, wegkarren.

Ist zumindest in Deutschland schon lange un�blich. Deswegen f�hrt hier
auch kein Krankenwagen (vulgo Krankentransportwagen) zum Einsatzort,
sondern ein Rettungswagen, der mit mindestens einem Rettungsassistenten
besetzt ist und im Idealfall parallel dazu ein Notarzt, n�tigenfalls per
NEF zum Rendez-vous ein Einsatzort.
Mit dieser Ausstattung kann schon am Einsatzort eine sehr weitreichende
Erstversorgung durchgef�hrt werden, die insbesondere beinhaltet, dass der
Patient erstmal transportf�hig wird. Die "amerikanische Methode"
beinhaltet n�mlich hohe Risiken, weil sich durch den Transport eines nicht
erstversorgten Patienten zus�tzliche Sch�den ergeben k�nnen.

Diese Kollision der "Rettungskulturen" hatte man damals beim
Flugzeugungl�ck in Ramstein gut beobachten k�nnen. Wo die deutschen
Rettungsdienste stundenlang vor Ort versorgt haben bis sie die Patienten
soweit stabil hatten, haben die Amis erstmal alles eingepackt und Richtung
Krankenhaus weggeschafft. Wobei man zur Ehrenrettung der Amis insgesamt
sagen muss, dass das Milit�rs waren und ich keine aktuellen Kenntnisse
mehr habe, inwieweit sich zivile RD in den USA in diesem Punkt
weiterentwickelt haben.

Das diese etwas r�ckst�ndige Praxis in CH nach wie vor Usus sein soll,
kann ich ehrlich gesagt, kaum glauben. Man ist dort zwar in vielerlei
Hinsicht von gestern, aber die Medizin ist sicher fortschrittlicher als in
der BRD, sonst w�rden nicht soviele Pflegekr�fte und �rzte aus der BRD
bevorzugt dort arbeiten.

--
Gruss,
Tobias.

Peter Koerber

unread,
May 5, 2013, 4:26:41 PM5/5/13
to
Am 05.05.2013 06:03, schrieb Harald Klotz:
>
> Du solltest Call Center Agenten nicht als Spezialisten bezeichnen. ;-)
>

Tschuldigung, aber mit dieser Aussage - ob mit oder ohne Emoticon -
zeigst Du, dass Du absolut keine Ahnung vom Unterschied eines Call
Centers und einer modernen Notrufzentrale hast.
Peter



Peter Koerber

unread,
May 5, 2013, 4:37:51 PM5/5/13
to
Am 05.05.2013 12:19, schrieb Tobias Crefeld:
>
> Du beschreibst die US-amerikanische Rettungspraxis. Die retten wie im
> Krieg: Ranfahren, einpacken, wegkarren.
>

N�, das ist die Praxis in der Schweiz, in Frankreich und in Italien. Und
sch�tzungsweise in vielen anderen europ�ischen L�ndern auch. Nur wenn es
viele Verletzte gibt werden auch Not�rzte dort ausr�cken. Und bei der
schweizerischen Rettungsflugwacht REGA fliegt immer ein Notarzt bei
jedem Einsatz mit. In Deutschland f�hrt immer ein Notarzt mit, auch bei
nur einem Verletzten (ich habe seinerzeit im Grenzgebiet zu Deutschland
gewohnt, deshalb weiss ich das). Aber die Diskussion dar�ber geht am
Thema des OP vorbei.
Peter

Message has been deleted
Message has been deleted

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
May 6, 2013, 12:48:04 AM5/6/13
to
Martin Hoffmann <hnu.s...@nvnc.de> wrote:

>Du willst in dem Fall nicht von irgendwem ins Krankenhaus gekarrt
>werden, sondern einen Notarzt m�glichst umgehend dort, wo du gerade
>bist.

Wovon tr�umst Du? Peter wohnt nicht in Deutschland...


-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/

Harald Klotz

unread,
May 6, 2013, 8:35:37 AM5/6/13
to
Tobias Crefeld schrieb:

> wohingegen zumindest die deutschen
> Mobilprovider die 112 mit einem automatischen Routing zur
> lokal zust�ndigen Rettungsleitstelle ausgestattet haben.

Nicht die 112, sondern den Notruf.
Die 112 kann kein Handy w�hlen, es wird intern in Notruf
umgesetzt.
Du kannst ebenso gut am Handy die 08 w�hlen oder die 911.
Keine der Nummern wird als Nummernwahl weitergegeben, aber auch
in Deutschland funktioniert am Handy die 08 als Notruf.

Gr��e Harald

Thomas Gohel

unread,
May 6, 2013, 3:26:00 PM5/6/13
to
Marc Haber meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Marc,

>> N�, die verwendete IP zum Notruf l�st zu 1&1 auf und damit ist 1&1
>> auch in der Pflicht.
> In welcher Pflicht? Was ist, wenn ich bei 1&1 nur IP einkaufe und die
> Telefonie bei Sipgate, und 1&1 die in meine Wohnung f�hrende DSL
> beispielsweise bei Telefonica einkauft?

Was �ndert das jetzt an der Tatsache, das der Standort des per VoIP
eingehenden Notrufes genau bestimmt werden kann? Du verwendest f�r
den Notruf eine IP von 1&1, aka Telefonica, und diese wird in Zukunft
standortbezogene Ausk�nfte erm�glichen -> Sofern sich die Anbieter in
Deutschland auf eine f�r alle brauchbare Schnittstelle einigen und
diese auch per Gesetzgeber verbindlich wird.

Paul Muster

unread,
May 7, 2013, 12:49:52 AM5/7/13
to
On 06.05.2013 21:26, Thomas Gohel wrote:
> Marc Haber meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

>> In welcher Pflicht? Was ist, wenn ich bei 1&1 nur IP einkaufe und die
>> Telefonie bei Sipgate, und 1&1 die in meine Wohnung führende DSL
>> beispielsweise bei Telefonica einkauft?
>
> Was ändert das jetzt an der Tatsache, das der Standort des per VoIP
> eingehenden Notrufes genau bestimmt werden kann? Du verwendest für
> den Notruf eine IP von 1&1, aka Telefonica, und diese wird in Zukunft
> standortbezogene Auskünfte ermöglichen

Wenn man es genauer betrachtet, wird klar, dass ein Tripel aus
IP(v4)-Adresse, Protokoll (TCP/UDP) und Port genutzt werden muss. Nur
damit ist es möglich, eventuell genutztes Carrier Grade NAT (CGN) zu
berücksichtigen. IPv6 betrachten wir[tm] noch nicht.

> -> Sofern sich die Anbieter in
> Deutschland auf eine für alle brauchbare Schnittstelle einigen und
> diese auch per Gesetzgeber verbindlich wird.

Wenn sich die "Marktbeteiligten" nicht untereinander einigen, dann, so
hat die BNetzA angedro^H^H^Hkündigt, wird die BNetzA selbst die
Schnittstelle festlegen.


mfG Paul

Paul Muster

unread,
May 7, 2013, 1:10:23 AM5/7/13
to
On 04.05.2013 23:16, Tobias Crefeld wrote:
> Paul Muster meinte:
>> On 03.05.2013 23:15, Tobias Crefeld wrote:

>>> Nein, die meisten VoIP-Provider haben längst die Möglichkeit
>>> implementiert, eine Adresse zu hinterlegen und routen nach dieser
>>> Information den Anruf auf die lokalen Notrufadressen.
>
>> Das Notrufrouting anhand vom Kunden hinterlegter Daten ist zukünftig
>> nicht mehr zulässig. Die Informationen müssen _aus dem Netz des
>> Anbieters (oder seiner Vorleister)_ kommen.
>> TR Notruf 8.1.3:
> [..]
>
> Manche Rechtsgrundlagen sind mangels Realisierbarkeit das Papier nicht
> wert, dass wegen ihnen verbraucht wurde.

Hm, man kann die aktuelle TR Notruf ja kritisieren, aber technisch
realisierbar ist sie durchaus. Vielleicht ist der Lösungsansatz nicht
elegant und schön, aber ein Ansatz ist er. Alternativen dürfen gerne
vorgeschlagen werden, die informativen Anhänge sind ja nicht normativ.
Du kannst also nachlesen, was das Ziel ist, und Vorschläge machen.

> Es ist nunmal ein Feature von VoIP, dass es Zugang und Dienst voneinander
> entkoppelt. Die Schnittstellen, um die Daten aus Buchhaltungen, IP-Netz
> und Telefonnetz zumindest minutengenau zusammenzuführen (im Zeitalter von
> Zwangsunterbrechung ist alles andere obsolet), sind nicht geschaffen,

Naja, 1,75 Jahre sind 4-5 IT-Releases. Man hatte die Zeit. Wer sie nicht
genutzt hat - Pech.

> die
> dahinter liegenden Daten personenbezogen, also erhöht schutzbedürftig

Ja. Macht die Vorleisterschnittstelle noch kritischer als sie sowieso
schon ist. Alternativvorschläge?

> und
> die Genauigkeit von Geo-IP-Diensten sind für die Zwecke der Hilfeleistung
> völlig unzureichend.

Ja. Und wahrscheinlich will auch kein Carrier einen so kritischen Dienst
zu einem Geo-IP-Dienstleister auslagern, zumindest für mich haben diese
Läden einen etwas schalen Beigeschmack. So wie die Wahrsagerin auf dem
Jahrmarkt.

> Ganz zu Schweigen von den Fällen, in denen der VoIP-Anbieter nur einen
> ausländisches IP-Zugang "sieht",

Diese Konstellation (Kunde nimmt seinen Telefondienst mit dt. Rufnummer
mit in den Urlaub nach z.B. Spanien) wirft in der Tat interessante
Fragen auf. Aber eigentlich steht klar geschrieben:

| 8.2.2 Anforderungen an Transitnetze
|
| Verbindungsversuche zu Notrufanschlüssen mit Ursprung im Ausland sind
| am ersten kommend betriebenen Netzknoten für internationale
| Verbindungen abzuweisen.

(Hört sich etwas komisch an, weil man nicht mit im Ausland befindlichen
Teilnehmern direkt an einer Teilnehmer-VSt (sigh) rechnet, sondern davon
ausgeht, dass Traffic aus dem Ausland auf einem Transitswitch ankommt.)

> weil der Anrufer im Büro der deutschen
> Niederlassung eines Konzerns sitzt, der aus welchen Gründen auch immer,
> den Zugang ins public Internet über ein zentrales Gateway, z.B. in
> Luxemburg organisiert - nur mal als Beispiel. Wobei man nicht mal ein
> ausländisches Gateway braucht: Mein Mobiltelefon wird immer über einen
> Münchner Festnetzanschluss ins Internet gehen und zwar egal, wo es gerade
> ist. Den Zugangsprovider des Telefons zu verhaften, würde selbst dann
> nichts bringen, wenn man ihn kennen würde, weil der nicht mal davon weiß,
> dass mein VPN-Zugang in die Firmenzentrale für VoIP verwendet wird.

Beide Situationen können nicht durch die Carrier alleine gelöst werden.
Hier ist die Mitwirkung der Firmenkunden (Kunde der Carrier) notwendig.

> Andererseits liegt es in der Regel im Interesse des Anschlussinhabers,
> dass diese Daten im Notfall zielgerichtet gepflegt zur Verfügung stehen.

Genau.

Vielleicht wird die Firmenanschluss-Konstellation aber vom Regulierer
weniger kritisch gesehen. Möglicherweise geht man davon aus, dass in
Firmen Ersthelfer oder zumindest /irgendwelche/ Kollegen verfügbar sind.
Der ganze Standortdaten-Kram dreht sich ja ausschließlich um Röchelanrufe.

> Also ist der derzeitige Usus durchaus sachgerecht.

Das sieht der Regulierer anders.

> Eine Ermittlung des
> Standorts über den Zugangsanbieter würde ich da höchstens als Vorbelegung
> des Standort-Felds im Register des VoIP-Providers akzeptieren wollen.
> Besser als der Kunde wird kaum jemand wissen, wo der tatsächliche Standort
> des Endgeräts ist.

Auf der mehrfach verlinkten Themenseite der BNetzA siehst du, wann du
dich mit deinen Beiträgen an der Diskussion hättest beteiligen können.
Jetzt ist es zu spät. Wenn du betroffen bist, kannst du ja den Klageweg
versuchen. Das halte ich aber für relativ spät, denn die TR Notruf wird
ja demnächst zwei Jahre alt.


mfG Paul

Thomas Gohel

unread,
May 7, 2013, 2:07:00 PM5/7/13
to
Thomas Einzel meinte zum Thema "Re: Notruf testen"

Hallo Thomas,

>> Sp�testens wenn das Mobilfunknetz auf VoIP over LTE umgestellt ist,
>> kannst Du auch jede Festnetznummer mitnehmen oder Deine Mobilfunk-
>> nummer zu Hause am LAN/WLAN per DSL/Glasfaser/etc. nutzen.
> Das Mobilfunknummer zu Hause per Lan... das hat jetzt gekracht in
> meinem Ohr. Ist das eine Schlussfolgerung auf Basis von allgemein
> bekannten anderen Informationen, oder etwas neues gesichertes?

Das GSM/UMTS-Netz ist genau obsolet wie das POTS/ISDN-Netz und wird
nach dem Ende des alten Festnetzes auch irgendwann sterben. Der Grund
ist im Prinzip identisch: Die hinter dem Netz stehende Technik ist
einfach zu komplex, ineffektiv und ist auf die alte Festnetz-Struktur
ausgerichtet. Ein unabh�ngiges Mobil-Netz parallel zum NGN-Netz ist
auch Marktwirtschaftlich nicht sinnvoll und deshalb werden auch die
Mobilnetze in Zukunft auf NGN umgestellt und die alte Mobilfunk-Struktur
als einzelnes Netz in der Perspektive komplett aufgegeben.

Die LTE-Basisstationen docken k�nftig per IP an des jeweilige lokale
Zugangsnetz an und nutzen einfach die vorhandene Struktur, die z.B.
auch die DSLAM/MSANs nutzen. Mobiler Telefonie- oder Datenfunk ist
dann nur noch ein kleiner Dienst im NGN-Netz.

> (auch gern per Mail)

... eigentlich ist das kein Geheimnis, genauso wie es vor Jahren um
die Zukunft des Festnetzes bestellt war.

Tschau,

--------------
/ h o m a s
--

Martin Hoffmann

unread,
May 7, 2013, 2:40:52 PM5/7/13
to
Thomas Gohel wrote:
>
> Das GSM/UMTS-Netz ist genau obsolet wie das POTS/ISDN-Netz und wird
> nach dem Ende des alten Festnetzes auch irgendwann sterben. Der Grund
> ist im Prinzip identisch: Die hinter dem Netz stehende Technik ist
> einfach zu komplex, ineffektiv und ist auf die alte Festnetz-Struktur
> ausgerichtet. Ein unabhᅵngiges Mobil-Netz parallel zum NGN-Netz ist
> auch Marktwirtschaftlich nicht sinnvoll und deshalb werden auch die
> Mobilnetze in Zukunft auf NGN umgestellt und die alte Mobilfunk-Struktur
> als einzelnes Netz in der Perspektive komplett aufgegeben.

Und die Kinder lauschen dann bedᅵchtig und mit unglᅵubigem Staunen, wenn
ihnen der Grossvater von der Zeit erzᅵhlt, als telefonieren richtig
einfach und zuverlᅵssig war.

Gruss,
Martin
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