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Aktuielle Eigenschaften von Telefoniegesprächen

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Bernadette Karf

unread,
Nov 18, 2021, 3:15:40 PM11/18/21
to
Hallo!

Ich hoffe mal, daß ich in dieser Gruppe einigermaßen Ontopic bin. Falls
nicht, dann sorry.
Früher gab es ja (zumindest bei der Telekom) ein eigenes Telefonnetz.
Nun ja nicht mehr.
Früher konnte man ja noch einigermaßen sicher sein, daß ein Telefonat
nicht so ohne weiteres abgehört werden konnte. Das war bei
"persönlichen" bzw. "sicherheitskritischen" Telefonaten (z. B.
Telefonbanking oder persönlichen Faxen, wie Arztbriefe) ja nicht ganz
unwichtig. Darum wurde ja empfohlen, nicht grad ein Schnurlostelefon für
Telefonbanking zu nehmen, weil die Funkstrecke ja ziemlich einfach
angehört werden kann. Da die Telekom ihre Richtfunkstrecken AFAIK nicht
verschlüsselt war mir das trotzdem schon immer suspekt.
Wie ist nun heute im "VoIP-Zeitalter"?
Wie "sicher" kann man da Telefonate einordnen, wenn alles quasi via
Internet läuft?
Ist es überhaupt noch vertretbar, daß Ärzte Befunde per Fax verschicken?

Gruß
Berna

Christian Weisgerber

unread,
Nov 18, 2021, 4:30:06 PM11/18/21
to
On 2021-11-18, Bernadette Karf <05_21_77....@xoxy.net> wrote:

> Wie "sicher" kann man da Telefonate einordnen, wenn alles quasi via
> Internet läuft?
> Ist es überhaupt noch vertretbar, daß Ärzte Befunde per Fax verschicken?

Du machst dir Gedanken über Theorie.

Praxis ist es, dass Patient oder Arzthelfer sich verwählt und einem
Fremden die Krankheitsgeschichte auf den Anrufbeantworter erzählt.

Praxis ist es, dass jemand beim Faxen immer wieder die 0 für externe
Gespräche vergisst und die Faxsendungen mit einer Fülle höchstpersönlicher
Daten dann nicht bei der Sozialversicherung, sondern bei einem
Fremden auf der Faxmaschine landen.

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Thomas Einzel

unread,
Nov 18, 2021, 6:40:31 PM11/18/21
to
Am 18.11.2021 um 21:15 schrieb Bernadette Karf:
> Hallo!
>
> Ich hoffe mal, daß ich in dieser Gruppe einigermaßen Ontopic bin. Falls
> nicht, dann sorry.
> Früher gab es ja (zumindest bei der Telekom) ein eigenes Telefonnetz.
> Nun ja nicht mehr.
> Früher konnte man ja noch einigermaßen sicher sein, daß ein Telefonat
> nicht so ohne weiteres abgehört werden konnte.

Um ein Telefonat abzuhören, was natürlich illegal war/wäre/ist, hat der
Abhörer früher[tm] nur ein billiges analoges Hand-Telefon gebraucht, das
irgendwo auf der Strecke parallel angeklemmt wurde. Am Endverschluß, im
Keller... usw. Besondere Kenntnisse, die man nicht in ein paar Stunden
lernen konnte: keine.

Ein VoIP Gespräch, eigentlich SIP Gespräch, ohne Verchlüsselung
abzuhören, erfordert etwas mehr Technik, etwas mehr Kenntnisse. Und
heute gibt es SIPS und SRTP - was davon du und dein Provider auch immer
nutzen mögest oder nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Session_Initiation_Protocol#Verschl%C3%BCsselung_und_Sicherheit

> Das war bei
> "persönlichen" bzw. "sicherheitskritischen" Telefonaten (z. B.
> Telefonbanking oder persönlichen Faxen, wie Arztbriefe) ja nicht ganz
> unwichtig. Darum wurde ja empfohlen, nicht grad ein Schnurlostelefon für
> Telefonbanking zu nehmen, weil die Funkstrecke ja ziemlich einfach
> angehört werden kann. Da die Telekom ihre Richtfunkstrecken AFAIK nicht
> verschlüsselt war mir das trotzdem schon immer suspekt.
> Wie ist nun heute im "VoIP-Zeitalter"?
> Wie "sicher" kann man da Telefonate einordnen, wenn alles quasi via
> Internet läuft?

Früher war immer alles besser. Damals konnte man am Hebdrehwähler (oder
EMD) noch wirklich sehen wie ein Gespräch vermittelt wurde - heulen die
alten Posthörnchen.

> Ist es überhaupt noch vertretbar, daß Ärzte Befunde per Fax verschicken?

Fax.
Ja ich habe auch eines, als 4., nie genutzte Funktion meines
Multifunktionsdruckers. Es ist Technik aus dem letzten Jahrtausend. Wer
nicht nativ verschlüsselt mailen kann/will, soll es mit einem Kennwort
in ein zip packen und per Mail versenden, Schlüssel per Telefon,
möglichst verschlüsselt. ;-)

Alternativ per Mobilfunk. Wenn nicht gerade ein Geheimdienst mit einem
IMSI-Catcher vor dem Haus steht, oder ein/e berechtigte/r Behörde/Dienst
es über die standardisierten Schnittstellen abhört, ist 's verschlüsselt
und sicher.

War es nicht Israel, wo es den Spruch gibt "Nicht am Telefon!"?
--
Thomas

Michael Landenberger

unread,
Nov 18, 2021, 11:45:40 PM11/18/21
to
"Christian Weisgerber" schrieb am 18.11.2021 um 22:08:55:

> Praxis ist es, dass jemand beim Faxen immer wieder die 0 für externe
> Gespräche vergisst und die Faxsendungen mit einer Fülle höchstpersönlicher
> Daten dann nicht bei der Sozialversicherung, sondern bei einem
> Fremden auf der Faxmaschine landen.

Wenn jemand die 0 für Externgespräche vergisst, landen die Faxe nirgendwo.
Entsprechen die ersten Ziffern der gewählten Nummer der Rufnummer des
praxis-eigenen Faxgeräts, ist immer besetzt, denn das Faxgerät will ja gerade
senden. Entsprechen sie der Nummer eines anderen internen (!) Anschlusses,
läuft das Fax ins Leere, denn die Gegenstelle ist dann kein Fax. Und nach
außen geht das Fax auch nicht, denn es wurde ja keine 0 vorgewählt.

Gruß

Michael

Marco Moock

unread,
Nov 19, 2021, 12:29:49 AM11/19/21
to
Am Thu, 18 Nov 2021 21:15:40 +0100
schrieb Bernadette Karf <05_21_77....@xoxy.net>:

> Früher konnte man ja noch einigermaßen sicher sein, daß ein Telefonat
> nicht so ohne weiteres abgehört werden konnte.
Nein, man kann eine analoge Leitung problemlos anzapfen und mithören,
sogar ohne Beschädigung, da man das elektrische Feld um die Leitung
nutzen kann.

> Wie "sicher" kann man da Telefonate einordnen, wenn alles quasi via
> Internet läuft?
Jeder, der den Traffic mitlesen kann, kann das Telefonat mithören.
Bei Internet ist es nun aber möglich, dass sich dieser Traffic weltweit
verbreitet oder zumindest Nachbarländer durchkreuzt. Dadurch, dass bei
uns der Staat auch mithören will und auch andere Geheimdienste mithören
lässt, kann auch die NSA problemlos mitbekommen, was du deinem Arzt
sagst.
> Ist es überhaupt noch vertretbar, daß Ärzte Befunde per Fax
> verschicken?
Musst du entscheiden.

Sven Berger

unread,
Nov 19, 2021, 3:32:00 AM11/19/21
to
Am 19.11.2021 um 05:45 schrieb Michael Landenberger:
> Wenn jemand die 0 für Externgespräche vergisst, landen die Faxe nirgendwo.

Es sei denn man will eigentlich ein Fax-Gerät in einem anderen Ortsnetz
erreichen - dann landet das Fax nicht beim vermeintlich gewählten Hamburger
Anschluss 040-12345 sondern im eigenen Ortsnetz beim Anschluss 4012345.

Die als "Verkehrsausscheidungsziffer" (ein herrliches Wort übrigens...) für das
andere Ortsnetz gedachte 0 wird dann zur 0 für die Amtsholung ("Amtskennziffer").

Gruß,
Sven

Laurenz Trossel

unread,
Nov 19, 2021, 7:33:48 AM11/19/21
to
On 2021-11-19, Andreas Kohlbach <a...@spamfence.net> wrote:

> Und Fax? Wusste gar nicht, dass das heute noch genutzt wird.

https://www.golem.de/news/deutsche-glasfaser-fuer-kontakt-mit-behoerden-extra-ein-fax-angeschafft-2111-161179.html

Laurenz Trossel

unread,
Nov 19, 2021, 7:39:43 AM11/19/21
to
On 2021-11-18, Bernadette Karf <05_21_77....@xoxy.net> wrote:

> Früher konnte man ja noch einigermaßen sicher sein, daß ein Telefonat
> nicht so ohne weiteres abgehört werden konnte.

Konnte man auch damals nicht. SS7 erlaubt weltweit Telefonnummern
umzuleiten. Die einzige Hürde war, einen Zugang zum Netz zu finden.

> Darum wurde ja empfohlen, nicht grad ein Schnurlostelefon für
> Telefonbanking zu nehmen, weil die Funkstrecke ja ziemlich einfach
> angehört werden kann.

Nur bei analogen oder unverschlüsselten DECT-Telefonen.

https://www.youtube.com/watch?v=DrJM-DzhtqI
https://www.n-tv.de/incoming/DECT-Telefone-unsicher-article48968.html

> Wie "sicher" kann man da Telefonate einordnen, wenn alles quasi via
> Internet läuft?

Wenn sie Verschlüsselung benutzen, relativ sicher. Wenn nicht, dann nicht.

> Ist es überhaupt noch vertretbar, daß Ärzte Befunde per Fax verschicken?

Ja. Wer sich für deine Befunde interessiert, kommt da auch anders ran.

Andreas Kohlbach

unread,
Nov 19, 2021, 8:23:10 AM11/19/21
to
On Fri, 19 Nov 2021 09:31:58 +0100, Sven Berger wrote:
>
> Am 19.11.2021 um 05:45 schrieb Michael Landenberger:
>> Wenn jemand die 0 für Externgespräche vergisst, landen die Faxe nirgendwo.
>
> Es sei denn man will eigentlich ein Fax-Gerät in einem anderen Ortsnetz
> erreichen - dann landet das Fax nicht beim vermeintlich gewählten Hamburger
> Anschluss 040-12345 sondern im eigenen Ortsnetz beim Anschluss 4012345.

Wie bei mir (in einem anderen Artikel beschrieben) tatsächlich passiert.

> Die als "Verkehrsausscheidungsziffer" (ein herrliches Wort übrigens...)

Ein Ziffer, die beim Verkehr ausgeschieden wird? Ich muss beim nächsten
Mal genauer drauf achten. ;-)

> für das andere Ortsnetz gedachte 0 wird dann zur 0 für die Amtsholung
> ("Amtskennziffer").

Eventuell muss man (musste man zumindest mitunter bis in die 1990ern)
nach der 0 eine Sekunde warten. Wer zu schnell wählt, kommt mit viel
Glück (oder Pech) nur an eine interne Stelle.
--
Andreas

Wolfgang Fieg

unread,
Nov 19, 2021, 9:49:15 AM11/19/21
to
Am 19.11.2021 um 09:31 schrieb Sven Berger:

>
> Die als "Verkehrsausscheidungsziffer" (ein herrliches Wort übrigens...) für das
> andere Ortsnetz gedachte 0 ...

Erstaunlich, dass das noch jemand weiß. In den Prüfunegn für die
Laufbahnen des Fernmeldedientes wurde das natürlich geprüft, aber die
würden die Vorstandsmithlieder der TELEKOM heute ohnehin nicht bestehen.

Wolfgang

Christian Weisgerber

unread,
Nov 19, 2021, 10:30:06 AM11/19/21
to
On 2021-11-19, Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:

>> Praxis ist es, dass jemand beim Faxen immer wieder die 0 für externe
>> Gespräche vergisst und die Faxsendungen mit einer Fülle höchstpersönlicher
>> Daten dann nicht bei der Sozialversicherung, sondern bei einem
>> Fremden auf der Faxmaschine landen.
>
> Wenn jemand die 0 für Externgespräche vergisst, landen die Faxe nirgendwo.

Das Beispiel ist erlebt, nicht erfunden.

Wenn jemand eine Faxmitteilung an die 01234 56789 schicken will und
die 0 für Externgespräche vergisst, dann landet der Anruf bei 123456
im Ortsnetz. Zusätzlich gewählte Ziffern werden ignoriert.

Marco Moock

unread,
Nov 19, 2021, 1:04:31 PM11/19/21
to
Am Fri, 19 Nov 2021 08:23:08 -0500
schrieb Andreas Kohlbach <a...@spamfence.net>:

> Eventuell muss man (musste man zumindest mitunter bis in die 1990ern)
> nach der 0 eine Sekunde warten. Wer zu schnell wählt, kommt mit viel
> Glück (oder Pech) nur an eine interne Stelle.
Jup, habe ich bei einer alten Amex auch mal erlebt.

Marco Moock

unread,
Nov 19, 2021, 1:05:28 PM11/19/21
to
Am Fri, 19 Nov 2021 14:46:42 -0000 (UTC)
schrieb Christian Weisgerber <na...@mips.inka.de>:

> Wenn jemand eine Faxmitteilung an die 01234 56789 schicken will und
> die 0 für Externgespräche vergisst, dann landet der Anruf bei 123456
> im Ortsnetz. Zusätzlich gewählte Ziffern werden ignoriert.
Bei analogen Vermittlungsstellen sit mir das klar, aber wie ist es bei
VoIP mit SIP?

Marco Moock

unread,
Nov 19, 2021, 1:06:43 PM11/19/21
to
Am Fri, 19 Nov 2021 00:40:28 +0100
schrieb Thomas Einzel <usene...@einzel.de>:

> Alternativ per Mobilfunk. Wenn nicht gerade ein Geheimdienst mit
> einem IMSI-Catcher vor dem Haus steht, oder ein/e berechtigte/r
> Behörde/Dienst es über die standardisierten Schnittstellen abhört,
> ist 's verschlüsselt und sicher.
Finde den Fehler. Eine derartige Verschlüsselung mit Hintertür ist für
die Katz.

Bernadette Karf

unread,
Nov 19, 2021, 2:06:13 PM11/19/21
to
DAS Problem gab es immer und wird es auch immer geben.
Dagegen würde nur helfen, wenn das System mit der elektronischen
Patientenakte irgendwann laufen würde. Aber da stecken soviele
Kinderkrankheiten drin, daß das sicher sterben wird.

Gruß
Berna

Bernadette Karf

unread,
Nov 19, 2021, 2:13:59 PM11/19/21
to
Am 19.11.2021 um 03:41 schrieb Andreas Kohlbach:
> Und Fax? Wusste gar nicht, dass das heute noch genutzt wird.

Nur so oder per Brief oder per Patient.

> Ich hätte
> den Befund dann eher in einem Anhang an eine Mail vermutet, was ich aber
> (außer sie ist signiert und verschlüsselt) auch nicht für vertretbar halte.

Das würde eine ähnliches System erfordern, das der elektronischen
Patientenakte zugrunde liegt. Aber das ist so löchrig, daß es
mittelfristig wohl nie funktionieren wird. Falls überhaupt irgendwann.


> Als ich in D noch Telefon hatte, sendete mir die Tankstelle um die Ecke
> öfter Aufträge, so und so viel tausend Liter Benzin und Diesel zu senden
> als Fax. Da standen auch IDs und wohl ein Passwort drauf. Der
> Tankstellen-Pächter vergaß die 040 für Hamburg vorweg zu wählen. Und
> meine Nummer war in meiner Stadt (eben nicht Hamburg) in den ersten
> Ziffern identisch zu der der Mineralöl-Firma aus HH.

War bei mir auch oft so.
Zeitungskündigung, Arbeitsbericht vom Arbeitsamt, Schreiben vom
Gericht.......
Bis auf die Zeitungskündigung alles (ohne Reaktion) gelöscht und gut.
Entstand kein Schaden.

Gruß
Berna

Bernadette Karf

unread,
Nov 19, 2021, 2:21:05 PM11/19/21
to
Am 19.11.2021 um 05:45 schrieb Michael Landenberger:
Das ist nicht so.
Beispiel:

Nummer des gewünschten Teilnehmer: 01234/456789

zu wählen bei Nebenstelle: 001234/456789

Null vergessen = gewählt 01234/456789

Fax geht an Anschluss 1234456789 (oder an Anschluß der eine Rufnummer
hat, die so beginnt)

Gruß
Berna

Bernadette Karf

unread,
Nov 19, 2021, 2:23:10 PM11/19/21
to
Am 19.11.2021 um 14:23 schrieb Andreas Kohlbach:
> Eventuell muss man (musste man zumindest mitunter bis in die 1990ern)
> nach der 0 eine Sekunde warten. Wer zu schnell wählt, kommt mit viel
> Glück (oder Pech) nur an eine interne Stelle.

Bei meiner Telefonanlage wird dann die erste Ziffer nach der Null
übersprungen.

Gruß
Berna


Marco Moock

unread,
Nov 19, 2021, 2:23:44 PM11/19/21
to
Am Fri, 19 Nov 2021 20:23:09 +0100
schrieb Bernadette Karf <05_21_77....@xoxy.net>:

> Bei meiner Telefonanlage wird dann die erste Ziffer nach der Null
> übersprungen.
Auch, wenn du nach der Amtsholung kurze Zeit wartest?

Marco Moock

unread,
Nov 19, 2021, 2:25:02 PM11/19/21
to
Am Fri, 19 Nov 2021 20:21:03 +0100
schrieb Bernadette Karf <05_21_77....@xoxy.net>:

> Fax geht an Anschluss 1234456789 (oder an Anschluß der eine Rufnummer
> hat, die so beginnt)
Bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass es innerhalb einer Stadt
niemals folgende Kombination von Nummern geben kann:
1234
12345

Thomas Einzel

unread,
Nov 19, 2021, 3:29:01 PM11/19/21
to
Beim IMSI Catcher wird AFAIK nichts verschlüsselt, er gibt sich quasi
als Mobilfunknetz/Mobilfunkvermittlungsstelle aus und verschlüsselt die
Verbindung nicht. Bei den Abhörschnittstellen musst du dich entscheiden
ob das Grundgesetz (hier Artikel 10) für dich ok ist, oder nicht.

Eine Ende zu Ende Verschlüsselung ist beides nicht, es braucht keine
Hintertür. Ende zu Ende Verschlüsselung für Sprache gibt es, z.B.
Lösungen wie Secutel. Wenn diese Verschlüsslung eine Hintertür hätte,
dann wäre diese Verschlüsselung für die Katz, ja.

IMO/AFAIK/IIRC
--
Thomas

Marco Moock

unread,
Nov 19, 2021, 3:46:03 PM11/19/21
to
Am Fri, 19 Nov 2021 21:28:58 +0100
schrieb Thomas Einzel <usene...@einzel.de>:

> Beim IMSI Catcher wird AFAIK nichts verschlüsselt, er gibt sich quasi
> als Mobilfunknetz/Mobilfunkvermittlungsstelle aus und verschlüsselt
> die Verbindung nicht. Bei den Abhörschnittstellen musst du dich
> entscheiden ob das Grundgesetz (hier Artikel 10) für dich ok ist,
> oder nicht.
Nutzt man eine ordentliche Verschlüsselung ohne Hintertür gibt es
praktisch keine Möglichkeit, das abzuhören und dann in vertretbarer
Zeit zu entschlüsseln.

Michael Landenberger

unread,
Nov 19, 2021, 6:06:17 PM11/19/21
to
"Sven Berger" schrieb am 19.11.2021 um 09:31:58:

> Am 19.11.2021 um 05:45 schrieb Michael Landenberger:

>> Wenn jemand die 0 für Externgespräche vergisst, landen die Faxe nirgendwo.

> Es sei denn man will eigentlich ein Fax-Gerät in einem anderen Ortsnetz
> erreichen - dann landet das Fax nicht beim vermeintlich gewählten Hamburger
> Anschluss 040-12345 sondern im eigenen Ortsnetz beim Anschluss 4012345.

Was aber nur dann ein Problem ist, wenn an dem Anschluss mit der Nummer
4012345 ein Faxgerät werkelt. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jetzt schon
gering und sie wird auch immer geringer.

Gruß

Michael

Christian Weisgerber

unread,
Nov 20, 2021, 5:30:06 AM11/20/21
to
On 2021-11-19, Marco Moock <mo...@posteo.de> wrote:

> Bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass es innerhalb einer Stadt
> niemals folgende Kombination von Nummern geben kann:
> 1234
> 12345

So ist es. Deutsche Telefonnummern sind präfixfrei.

Marc Haber

unread,
Nov 21, 2021, 6:10:36 AM11/21/21
to
Das ist entweder technischer Stand der 1980er Jahre oder ein Defekt.
Die ersten Wahlwiederholungsgeräte hatten einen abzulegenden Code für
"neuen Wählton abwarten".

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Marc Haber

unread,
Nov 21, 2021, 6:12:09 AM11/21/21
to
Wir haben hier einen Rewe-Markt im Nachbarort, der uns regelmäßig ein
Fax auf unsere Telefonnummer zu schicken versucht. Da hat entweder
jemand dicke Finger oder eine Nummer ist Falsch im Kurzwahlspeicher
abgelegt.

Seit ich Anrufe von dieser Nummer direkt auf das Faxgerät umleite, kam
der Fehler allerdings nicht mehr vor. Seltsam.

Marc Haber

unread,
Nov 21, 2021, 6:13:36 AM11/21/21
to
Christian Weisgerber <na...@mips.inka.de> wrote:
>On 2021-11-19, Marco Moock <mo...@posteo.de> wrote:
>> Bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass es innerhalb einer Stadt
>> niemals folgende Kombination von Nummern geben kann:
>> 1234
>> 12345
>
>So ist es. Deutsche Telefonnummern sind präfixfrei.

Österreichische jedoch nicht. Dort kann es sein, die Rufnummer 1234
die Rezeption und 123456 das Zimmer 56 anruft.

Ich weiß leider nicht, ob die Österreicher das erst im ISDN so
realisiert haben oder ob die analoge Vermittlungstechnik das auch
schon konnte.

Michael Landenberger

unread,
Nov 21, 2021, 11:47:13 AM11/21/21
to
"Marc Haber" schrieb am 21.11.2021 um 12:10:35:

> Bernadette Karf <05_21_77....@xoxy.net> wrote:

>> Bei meiner Telefonanlage wird dann die erste Ziffer nach der Null
>> übersprungen.

> Das ist entweder technischer Stand der 1980er Jahre oder ein Defekt.
> Die ersten Wahlwiederholungsgeräte hatten einen abzulegenden Code für
> "neuen Wählton abwarten".

Eigens dafür wurde auch die Pausenfunktion erfunden. D. h. man kann in einem
Rufnummernspeicher eine Pausen"ziffer" einfügen, die die Wahl aller folgenden
Ziffern verzögert hat. Die Funktion gibt es AFAIK auch bei modernen Telefonen.

In der Tat hatte ich es aber schon lange mit keiner Telefonanlage mehr zu tun,
bei der man die Pausenfunktion brauchte. Spätestens mit der Einführung der
Tonwahl war das Problem wohl passé.

Gruß

Michael

Marco Moock

unread,
Nov 21, 2021, 12:06:52 PM11/21/21
to
Am Sun, 21 Nov 2021 12:12:08 +0100
schrieb Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us>:

> Wir haben hier einen Rewe-Markt im Nachbarort, der uns regelmäßig ein
> Fax auf unsere Telefonnummer zu schicken versucht. Da hat entweder
> jemand dicke Finger oder eine Nummer ist Falsch im Kurzwahlspeicher
> abgelegt.
>
> Seit ich Anrufe von dieser Nummer direkt auf das Faxgerät umleite, kam
> der Fehler allerdings nicht mehr vor. Seltsam.
Jetzt konnte das Fax ja zugestellt werden und für die ist die Sache
erledigt.

Bernadette Karf

unread,
Nov 21, 2021, 4:51:33 PM11/21/21
to
Es ging ja drum,was passiert, wenn ich nicht warte.

Bernadette Karf

unread,
Nov 21, 2021, 4:56:29 PM11/21/21
to
Am 21.11.2021 um 12:10 schrieb Marc Haber:
> Bernadette Karf <05_21_77....@xoxy.net> wrote:
>> Am 19.11.2021 um 14:23 schrieb Andreas Kohlbach:
>>> Eventuell muss man (musste man zumindest mitunter bis in die 1990ern)
>>> nach der 0 eine Sekunde warten. Wer zu schnell wählt, kommt mit viel
>>> Glück (oder Pech) nur an eine interne Stelle.
>>
>> Bei meiner Telefonanlage wird dann die erste Ziffer nach der Null
>> übersprungen.
>
> Das ist entweder technischer Stand der 1980er Jahre oder ein Defekt.
> Die ersten Wahlwiederholungsgeräte hatten einen abzulegenden Code für
> "neuen Wählton abwarten".
>

Meine Telefone haben nur Pause. Aber das funktioniert auch ohne Probleme.

Gruß
Berna

Bernadette Karf

unread,
Nov 21, 2021, 5:01:46 PM11/21/21
to
Mein "Pech" ist, daß ich die Vorwahl einer Stadt habe und meine Nummer
mit den 4 Ziffern einer großen Stadt beginnt.
Das erhöht die Chancen enorm.

Gruß
Berna

Bernadette Karf

unread,
Nov 21, 2021, 5:03:25 PM11/21/21
to
Natürlich!

Marc Haber

unread,
Nov 22, 2021, 1:41:48 PM11/22/21
to
Das braucht man wohl im Wesentlichen für Calling Cards, Callthrough-
und Nachwahlfunktionen.

Kay Martinen

unread,
Nov 22, 2021, 2:40:02 PM11/22/21
to
Am 21.11.21 um 23:18 schrieb Andreas Kohlbach:
> Die Anlage müsste ein internes Besetztzeichen generieren, wenn die (oder
> der Anfang der) gewählten Nummer nicht zufällig intern existiert.

Das tut sie vielleicht auch. Und vielleicht braucht sie dafür nur länger
als das Amt und das Tonzeichen unterscheidet sich nur etwas. Und schon
läuft man in andere Probleme.

Das; und mehr; habe ich anfang der 90'er zum Erbrechen austesten
können/müssen als ich meine Fidonet Mailbox aufbaute. Zu der zeit waren
14k4 Modems usus und Zyxel 19k2 mit Postzulassung (und Quälsperre)
State-of-the-Art. Dank ISDN-Förderprogramm hatte ich eine ISTEC und
genug Telefonnummern. War auch nötig. Denn ISDN Kennt die
"Dienstmerkmale" für Telefonie, Telefax, ISDN-Fax (ist was anderes) und
auch Daten/Modem.

Jetzt hast du aber viele Leute die ihr Fax als Kombi mit Telefon nutzen
und das ist oft als "Telefon" eingerichtet. Die wundern sich dann das
andere ihnen keine Faxe schicken können - die ihr Fax "richtig"
konfiguriert hatten. Umgekehrt ging's auch - nicht!

Praktisch kann man auf einer Nummer Telefon und Fax laufen lassen. Aber
wg. obiger Idiotien blieb nur das Generische Dienstmerkmal (svw. Alles)
und das Fax auf eine Separate Nummer zu schalten die nur dafür ist.

Man "kann" die Spontane Amtsholung (SPA) der Anlage aktivieren, aber
dann nicht mehr direkt intern Telefonieren weil man sofort das
Freizeichen bekommt. Ist die SPA aus, braucht man immer die 0 zur
Amtsholung.

Aus einer im Fax gespeicherten Nummer wie 040 12345 wird also 0 040
12345 und die muß man so speichern oder immer manuell wählen. Ändert man
das (SPA an/aus) muß man das wieder umspeichern.

Und jetzt der vergleich zu obigem und Mailbox-Modems. Viele Faxgeräte
haben vielleicht einstellungen zur Amtsholung oder der Lokalen Vorwahl.
Aber damit hörts auch meist schon auf. Wählleitungs-Modems haben durch
den AT Befehlssatz viel mehr möglichkeiten einen passenden Wähl-String
zusammen zu bauen. Mit einem '0,' wird nach der Null eine Sekunde
gewartet, die Zeitspanne kann man auch oft in einem Register einstellen.
Mit '0,,' wird zwei Sekunden gewartet. Mit einem 'W' wird auf das
Freizeichen gewartet. Aber wenn das nicht kommt wird lange gewartet und
wenn die Anlage es selbst erzeugt auch. Ebenso mit dem Besetzt-Zeichen.
Modems/Fax-Geräte können das vom Amt wohl erkennen. Wenn es von der
Anlage erzeugt wird und abweicht aber nicht mehr sicher. Dagegen half
früher nur "Blindwahl" d.h. man schaltet 1-2 Gänge der
Tonerkennungs-logik runter und lässt das Modem z.B. schlicht
'ATDT0,,04012345' wählen und muß dann nur noch auf den Connect oder
Timeout warten, bekommt aber zwischen den Wählsignalen nicht mit ob da
bereits Frei, (Gassen-)Besetzt oder sonst was ertönt.

N.B. kann man z.b. mit 'ATDP0,,T04012345' Das Amt per Pulswahl holen,
zwei Sekunden auf die Antik-Anlage warten und dann per Tonwahl dem Amt
seinen Wunsch kund tun. Kann meines Wissens kein Faxgerät.

Und: Telefon-verbindungen hatten schon immer eher den Charakter eine
Postkarte. Jeder der die Finger auf den "Draht" legen konnte kann sehen
was drin steckt. Briefumschläge sind demnach das Äquivalent zur
Verschlüsselung heute.

Nutzt nur kaum einer (richtig umgesetzt) und damit ist es ein Hase-Igel
Rennen wie mit Fax(Fax) versus Fax(Telefon) oder vice-versa.

Hat sich früher eigentlich jemand darum gekümmert ob die Telefonstrippe
aus dem Haus heraus in einem Gepanzerten und bewachten Stahlrohr bis zur
Vermittlung; und weiter; verlegt war, das sofort alarm schlüge wenn es
jemand anritzt? Eher nicht.

Warum verlangt man derartiges eigentlich heute von eMail oder VoIP? :-)

Die meisten von uns sind einfach nicht "interessant" genug um abgehört
zu werden. Anlasslose VdS wäre also das einzige Horror-Szenario.

Bye/
/Kay

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Marco Moock

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Nov 22, 2021, 3:51:39 PM11/22/21
to
Am Mon, 22 Nov 2021 20:35:33 +0100
schrieb Kay Martinen <use...@martinen.de>:

> Hat sich früher eigentlich jemand darum gekümmert ob die
> Telefonstrippe aus dem Haus heraus in einem Gepanzerten und bewachten
> Stahlrohr bis zur Vermittlung; und weiter; verlegt war, das sofort
> alarm schlüge wenn es jemand anritzt? Eher nicht.
Nein, nur war damals eine Massenüberwachung praktisch nicht möglich,
heute ist sowas kein Problem und ich traue unserem Staat auch zu, sowas
umzusetzen bzw. umsetzen zu lassen, z.B. von der NSA.

Kay Martinen

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Nov 23, 2021, 12:30:23 PM11/23/21
to
Am 19.11.21 um 15:49 schrieb Wolfgang Fieg:
> Am 19.11.2021 um 09:31 schrieb Sven Berger:
>
>>
>> Die als "Verkehrsausscheidungsziffer" (ein herrliches Wort
>> übrigens...) für das
>> andere Ortsnetz gedachte 0 ...
>
> Erstaunlich, dass das noch jemand weiß. In den Prüfunegn für die
> Laufbahnen des Fernmeldedientes wurde das natürlich geprüft, aber die
> würden die Vorstandsmithlieder der TELEKOM heute ohnehin nicht bestehen.

Du meinst die wüssten eher wofür DAX steht, aber nicht was hinter einer
ONKZ steckt? :-) Ideal wäre wenn sie beides kännten aber Fachwissen wird
ja heute eh mit FakeNjuuhs, Bullshit-Bingo und Cyber-geschwafel ertränkt.

Bye/
/Kay
(als W15 Fernmelder bei den Bundspechten)

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Kay Martinen

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Nov 23, 2021, 12:40:04 PM11/23/21
to
Am 19.11.21 um 19:05 schrieb Marco Moock:
Ich vermute mal nur: Wenn es einen 1. Match gibt für die GEWÄHLTE Nr.
dann wird der genommen. Sonst gibts halt die "Nummer unbekannt" ansage.

Und das könnten ja durchaus auch anlagen mit Durchwahl sein. Das man
nach der Zentral-Nummer eine Pause vor der Nachwahl brauchte dürfte auch
schon lange nicht mehr nötig sein.

Und, die gesamte Nr. enthält ja auch die Ortsnetzkennziffer. Wenn die
auf ein Ortsnetz passt landet der Anruf dort, wenn der rest passt
klingelts dort. Da die Alten kurzen Nummern eher durch neue (5-6
stellige) ersetzt würden sind zu lange nummernfolgen eher weniger
warscheinlich. Wer aber eine Alte hat der kann damit auch "Spaß" haben.

Bye/
/Kay

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Kay Martinen

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Nov 23, 2021, 12:40:04 PM11/23/21
to
Am 21.11.21 um 18:06 schrieb Marco Moock:
> Am Sun, 21 Nov 2021 12:12:08 +0100
> schrieb Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us>:
>
>> Wir haben hier einen Rewe-Markt im Nachbarort, der uns regelmäßig ein
>> Fax auf unsere Telefonnummer zu schicken versucht. Da hat entweder
>> jemand dicke Finger oder eine Nummer ist Falsch im Kurzwahlspeicher
>> abgelegt.
>>
>> Seit ich Anrufe von dieser Nummer direkt auf das Faxgerät umleite, kam
>> der Fehler allerdings nicht mehr vor. Seltsam.

Du hast deinen Anschluß "Richtig" konfiguriert und nun kommen die Faxe
nicht mehr durch - weil deren Fax Falsch konfiguriert ist...???

Das jemand die Falsche Nummer im Fax korrigierte... Undenkbar! ;-)

> Jetzt konnte das Fax ja zugestellt werden und für die ist die Sache
> erledigt.

Ich glaub das hätte Marc erwähnt, wenn dann einmalig ein Fax seines
Marktes aus seiner Faxenmaschine kam das ggf. nicht für ihn war.

Eher glaube ich das der Markt den eigentlichen Empfänger kontaktierte
und wegen seines Nicht erreichbaren Faxgerätes scheltete. Und der
Empfänger nach einem mentalen TILT schlicht eine neue Nummer schaltete. ;-)

Scheint heute beliebter Sport zu sein, das einer sagt "DU hast
gefälligst MEIN Problem zu lösen, bei DIR und auf DEINE Kosten" :-(

Bye/
/Kay

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Kay Martinen

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Nov 23, 2021, 1:50:03 PM11/23/21
to
Am 19.11.21 um 20:06 schrieb Bernadette Karf:
> Am 18.11.2021 um 22:08 schrieb Christian Weisgerber:
>> On 2021-11-18, Bernadette Karf <05_21_77....@xoxy.net> wrote:
>>
>>> Ist es überhaupt noch vertretbar, daß Ärzte Befunde per Fax verschicken?
>>
>> Du machst dir Gedanken über Theorie.
>>
>> Praxis ist es, dass Patient oder Arzthelfer sich verwählt und einem
>> Fremden die Krankheitsgeschichte auf den Anrufbeantworter erzählt.
>>

>> Daten dann nicht bei der Sozialversicherung, sondern bei einem
>> Fremden auf der Faxmaschine landen.
>>
> DAS Problem gab es immer und wird es auch immer geben.
> Dagegen würde nur helfen, wenn das System mit der elektronischen
> Patientenakte irgendwann laufen würde. Aber da stecken soviele
> Kinderkrankheiten drin, daß das sicher sterben wird.

Leider ist aktive Sterbehilfe verboten. Vermutlich auch in diesem Bereich.

Aber mach dir keine Sorgen. Die beteiligten sind offensichtlich
inkompetent genug das allein tot zu sparen.

Bye/
/Kay

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Kay Martinen

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Nov 23, 2021, 3:00:02 PM11/23/21
to
Am 19.11.21 um 21:46 schrieb Marco Moock:
> Am Fri, 19 Nov 2021 21:28:58 +0100
> schrieb Thomas Einzel <usene...@einzel.de>:
>
>> Beim IMSI Catcher wird AFAIK nichts verschlüsselt, er gibt sich quasi
>> als Mobilfunknetz/Mobilfunkvermittlungsstelle aus und verschlüsselt
>> die Verbindung nicht.

Hmm. So weit ich drüber las kann der Catcher dem Endgerät
Verschlüsselung anbieten, zum eigentlichen Netz hin das dann aber
abschalten lassen - oder umgekehrt. Faktisch ist damit ein SPoF drin wo
klartext abgegriffen werden kann. Verschlüsselung: Nicht gebrochen, nur
unterbrochen.

> Bei den Abhörschnittstellen musst du dich
>> entscheiden ob das Grundgesetz (hier Artikel 10) für dich ok ist,
>> oder nicht.

A.K.A. "Weltraum-theorie"? :)

> Nutzt man eine ordentliche Verschlüsselung ohne Hintertür gibt es
> praktisch keine Möglichkeit, das abzuhören und dann in vertretbarer
> Zeit zu entschlüsseln.
>

<räusper>

<https://www.golem.de/news/sky-ecc-polizei-soll-millionen-chats-von-kryptohandys-bekommen-2111-161093.html>

<https://www.golem.de/news/sicherheitsluecke-fbi-server-gehackt-und-spam-mails-versendet-2111-161082-rss.html>

<https://www.golem.de/news/verschluesselung-bsi-verschickt-privaten-pgp-schluessel-2111-161073-rss.html>

und das war nur aktuelles. Das BND u.a. schon vor etlichen Jahren eine
Firma für Krytotelefonie groß machten und dann die Verschlüsselten
Telefonate mitlesen konnten hast du auch gehört?

M.W. braucht man zu Verschlüsselung ohne Hintertür mit
Ja-Echt-Jetzt-Wirklich-Keine-Drin auch Perfect Forward Secrecy damit
nicht in Jahren neue HW oder SW alte gespeicherte Verschlüsselte Daten
doch noch knackbar machte.

Aber letztlich ist das auch wieder eine Risiko-abwägung.

Wenn du ein Saudischer Fürst mit Novitschok-allergie bist hast du mehr
angst das deine Gesundheits-daten in Falsche (Terror, 3-Buchstaben)
Hände fallen als der ONU der oft nicht mal um das Problem dabei weiß.

Für alle anderen ist geeignete Abhilfe dann nur mit steigendem Grad an
eigenem Komfort-Mangel zu erkaufen. Oder Steigender Geldinvestition.

Was einem alles nichts nützt wenn der Kommunikations-Partner NUR ein
Antikes Fax Gerät benutzt und nichts anderes.

Bye/
/Kay

--
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Christian Weisgerber

unread,
Nov 23, 2021, 4:30:05 PM11/23/21
to
On 2021-11-23, Kay Martinen <use...@martinen.de> wrote:

> M.W. braucht man zu Verschlüsselung ohne Hintertür mit
> Ja-Echt-Jetzt-Wirklich-Keine-Drin auch Perfect Forward Secrecy damit
> nicht in Jahren neue HW oder SW alte gespeicherte Verschlüsselte Daten
> doch noch knackbar machte.

Bei Verschlüsselung ohne PFS werden die Sitzungsschlüssel vom
geheimen Schlüssel des Servers abgeleitet; fällt der in falsche
Hände, können damit aufgezeichnete Sitzungen nachträglich entschlüsselt
werden.

Mit PFS werden für jede Sitzung frische Schlüssel erzeugt, so das
nur die beiden Endpunkte sie kennen. In der Praxis geschieht das
mit einer Variante des Diffie-Hellman-Verfahrens. Dieses ist
allerdings anfällig gegen Angriffe mit hypothetischen Quantencomputern.
In der Quantencomputerzukunft könnten also mitgeschnittene alte
Sitzungen entschlüsselt werden, auch wenn sie heute durch ein
PFS-Verfahren abgesichert sind.

Schutz dagegen bietet nur ein Schlüsselaustauschverfahren, das
quantensicher ist, wie z.B. Streamlined NTRU Prime.

OpenSSH ab 8.5 bietet inzwischen mit "sntrup761x2...@openssh.com"
ein solches Verfahren an: Es kombiniert das hoffentlich quantensichere
sntrup761 mit dem bewährten x25519; der Schlüsselaustauch ist damit
so sicher wie das stärkere der beiden Verfahren.

Wer's ausprobieren will:
KexAlgorithms ^sntrup761x2...@openssh.com


Das hier kann man sich merken:

quantensicher altes kryptografisches Bauelement

nein Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch
nein asymmetrische Verschlüsselung, z.B. RSA, DSA
ja symmetrisch Verschlüsselung, z.B. AES
ja Hashfunktion, z.B. SHA2


Weiter ggfs. in de.comp.security.misc.

Thomas Einzel

unread,
Nov 23, 2021, 4:48:54 PM11/23/21
to
Am 23.11.2021 um 20:52 schrieb Kay Martinen:
...
> M.W. braucht man zu Verschlüsselung ohne Hintertür mit
> Ja-Echt-Jetzt-Wirklich-Keine-Drin auch Perfect Forward Secrecy damit
> nicht in Jahren neue HW oder SW alte gespeicherte Verschlüsselte Daten
> doch noch knackbar machte.

Ich sehe das jedenfalls auch so. Niemand weiß, wie schnell man in der
Zukunft etwas (nachträglich) knacken kann, oder wer welche Zertifikate
(bzw. die privaten Schlüssel) heraus geben muss, deswegen ist IMO
aktuell PFS eine gute Idee.
--
Thomas

Stephan Elinghaus

unread,
Jan 25, 2022, 10:42:39 AM1/25/22
to
Am 2021-11-21 hat Bernadette Karf geschrieben:
>> Was aber nur dann ein Problem ist, wenn an dem Anschluss mit der Nummer
>> 4012345 ein Faxgerät werkelt. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jetzt schon
>> gering und sie wird auch immer geringer.
>>
>
> Mein "Pech" ist, daß ich die Vorwahl einer Stadt habe und meine Nummer
> mit den 4 Ziffern einer großen Stadt beginnt.
> Das erhöht die Chancen enorm.

Das erinnert mich an meine Kindheit. Damals, lang ist's her, gab
es im Sommer im ÖR eine Sendung namens "Wunschfilm". Die Zuschauer
konnten per Telefon abstimmen, welcher Film - es standen AFAIK drei
zur Wahl - gesendet werden sollte. Die Nummer war bis auf eine
Stelle identisch mit unserer Telefonnummer. Und es haben
_SEHR VIELE_ bei uns angerufen...

--
[signature generator out of order]

Stephan Elinghaus

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Jan 27, 2022, 10:27:48 AM1/27/22
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Am 2022-01-26 hat Andreas Kohlbach geschrieben:
> Aber man stelle sich vor, seine Haus-Adresse unterscheidet sich nur in
> einem kleinen Detail. Und einen Tag vor der Sendung lädt der Postboten
> einen großen Sack mit Postkarten mittels eines Gabelstaplers dort ab. *g*

Könnte auch am Postboten liegen. In meinem Briefkasten liegen öfter
mal Sendungen, die an eine völlig andere Adresse gerichtet sind.
Da passen weder Name noch Straße oder Hausnummer. Ist zwar selten,
aber öfter als einmalig.

--
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