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Warum ist das Internet so wichtig?

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Louis Noser

unread,
Jul 20, 2022, 12:07:40 PM7/20/22
to
Hallo

Ist das Internet für ein Funktionieren der heutigen Welt unabdingbar? Warum?

Im Artikel
https://www.stern.de/digital/technik/-belgorod----putin-stellt-groesstes-u-boot-der-welt-in-dienst-32534560.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
steht, dass
"Der Westen fürchtet, dass sie [ein neues, russisches U-Boot] die
Unterwasserkabel des Internets kappen könnte. Ein "Durchschneiden" ist
eher unwahrscheinlich, aber die Boote könnten "schlafende"
Sprengladungen in der Nähe der Kabel platzieren."

Wäre das so schlimm?

Vielen Dank.

Grüsse
Louis

Kay Martinen

unread,
Jul 20, 2022, 1:30:08 PM7/20/22
to
Am 20.07.22 um 18:07 schrieb Louis Noser:

> Ist das Internet für ein Funktionieren der heutigen Welt unabdingbar?

Kommt drauf an. Für wen und für was. Die "Welt" ansich funktioniert auch
weiter ohne Internet. Aber es wird nach dessen Totalausfall fast alles
sehr viel langsamer und komplizierter. Und manches wird überhaupt nicht
mehr gehen. Bitcoin Mining und Bezahlen z.B.

> Warum?

Weil ähnlich wie DE u.a. beim Gas fast alle in der Welt all ihre
Digitalisierbaren Aufgaben auch auf das Internet verlagert haben.

> Im Artikel
> https://www.stern.de/digital/technik/-belgorod----putin-stellt-groesstes-u-boot-der-welt-in-dienst-32534560.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
> steht, dass
> "Der Westen fürchtet, dass sie [ein neues, russisches U-Boot] die
> Unterwasserkabel des Internets kappen könnte. Ein "Durchschneiden" ist
> eher unwahrscheinlich, aber die Boote könnten "schlafende"
> Sprengladungen in der Nähe der Kabel platzieren."
>
> Wäre das so schlimm?

Wenn du ein Prepper mit eigenem Bunker, Vorräten und großem Garten bist,
dann wohl eher nicht. Oder wenn du als Blumenkind im Wald wohnst und von
Wilden Früchten lebst. :-)

Aber jeden anderen wird ein Längerfristiger Weltweiter Ausfall des
Internets zurück in die Computer-steinzeit katapultieren.

Es kommt natürlich auch drauf an was und wo "sabotiert" wird. Wenn alle
wichtigen seekabel zwischen den Kontinenten zugleich ausfallen dann wird
auf Jahre hinaus wohl nichts mehr gehen per Internet weil man die
jeweiligen Kabel mit nur wenigen Spezialschiffen heben muß um zu
reparieren. Das "Internet" würde dann bestenfalls in viele kleine
Kontinentale "Internets" zerfallen die alle erst mal nicht richtig
allein funktionieren würden. Bis DNS, Routing u.s.w. neu geordnet wären.


Das eine oder andere Seekabel mag mal ausfallen, und das passiert auch.
Dann ist die eine Region unterversorgt die dran hängt und evtl. kann man
das über andere Kabel und Länder umleiten. Oder man ist komplett
abgeschnitten wenn es eine Inselgruppe ist die nur eine Verbindung hätte.

Was heute alles über's Internet läuft sind z.b.
- Internet: DNS und HTTP(S) sowie Zertifizierungs-stellen und CAs.
- Banktransaktionen (SWIFT u.a.)
- Telefon. sowohl POTS als auch ISDN, Skype, Messenger u.a.
- usenet :-)
- Bitcoin-Mining und Bezahlen. Aber auch deren Hacks und Scams!

Dann ist noch die Frage wo du bist und wo der Server ist den du anfragen
willst. Und was liegt noch auf dem Weg oder nebenan.

Wenn du in DE bist und nur Dienste nutzen würdest die in DE gehostet
werden dann ist maximal die DNS-abfrage dazu ein Problem und dann das
Routing. Manche Dienste werden über Infrastruktur anderer Firmen
geleitet um z.b. gegen Angriffe zu schützen. Ist dieser Dienst in den
USA und das Kabel dahin kaputt dann erreichst du den Dienst in DE
dennoch nicht.

Und $Dienst kann alles sein. Vom Chat-Messenger über Webseiten bis zu
Online-Banking oder Telefongesprächen oder Fernsehen (Ja, z.b. Netflix
o.a. Streaming-dienste). Wenn du z.b. https (Verschlüsselt) benutzen
willst und das Zertifikat der Seite läuft aus und die Ausstellende CA
ist hinter einem Kaputten Kabel dann ist die Seite nicht oder nur mit
ggf. Gefährlichem Abnicken von Zertifikatsfehlern erreichbar. Da heute
eigentlich "alles" irgendwie verschlüsselt wird gibt es garantiert
irgendwo irgend ein Zertifikat das im Moment abliefe.

Interessanter als Sprengladungen sind aber doch wohl die Möglichkeiten
so ein Kabel an zapfen zu können und alles was drüber läuft mit zu
lesen. Die USA haben so was m.E. schon gemacht. Warum sollten die Russen
es NICHT AUCH?

Bye/
/Kay

--
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)

Henning Hucke

unread,
Jul 21, 2022, 2:37:44 AM7/21/22
to
Louis Noser <louis...@gmx.ch> wrote:
> Hallo

Hallo Louis,
hachja... Da wäre dann zunächst die Frage zu stellen, was "so schlimm"
Deiner Ansicht nach bedeuten soll. Für einen altmodischen Forstbeamten
ist das erreichen eines Servers in den USA deutlich weniger wichtig als
für einen Spielejunky, der auch in der U-Bahn auf dem Handy spielt.

Die "Internet-Technik" wurde ursprünglich dafür entwickelt, dass auch
nach einem Atomschlag, bei dem weite Gebiete und damit auch die
vorhandene Infrastruktur zerstört werden, weiterhin kommuniziert werden
kann. Voraussetzung dafür ist allerdings eine ausreichende "Vermaschung"
auf des Netzwerks auf verschiedenen Skalen und helfen würde es, wenn der
Angreifer nicht genau weiß, wo die Netzwerkkabel liegen, damit er nicht
alle wichtigen Knotenpunkte zerstören kann.

Beide Größen kann man im übrigen - die der notwendigen Vermaschung und
welches die "wichtigen Knotenpunkte" sind - mit mathematischen Methoden
bestimmen.

Der genaue Verlauf der Internet-Unterseekabel dürfte nicht vielen
Menschen bekannt sein und ich bin sicher, dass die "Eintrittsbereiche"
in das jeweilige Meer "überwacht" werden.
Dennoch würde ich davon ausgehen, dass diverse Staaten den Verlauf der
Kabel durch geheimdienstliche Massnahmen hinreichend genau ermitteln
haben, um die jweiligen Kabel durch eine hinreicht große Explosion
zerstören zu können.

Wenn es nicht gelingt, alle Kabel zu zerstören, dann geht einiges (sehr)
viel langsamer aber vieles dürfte weiterhin fast ohne Beeinträchtigung
funktionieren.
Sollten tatsächlich /alle/ Kabel zertört werden, kommt es (noch mehr)
auf die Ausgestaltung der implementierten Infratsruktur der Dienste an
und wer sie wo verwendet.
Sollte Paramount+ anfänglich faktisch keinerlei Server für ihren Dienst
außerhalb der USA betreiben, dann kann man im beschriebenen Szenario
keinerlei Film dieses Anbieters mehr in Europa oder Afrika streamen.
Hat ein Kartenzahlungsdienst seine Dienste vernünftig cloudifiziert,
dann läuft dieser möglicherweise weiterhin für unbeschränkte Zeit ohne
Störungen weiter - die großen Cloud-Anbieter haben üblicherweise
Verwaltungszentralen auf den verschiedenen Kontinenten, mindestens aber
Techniker, die sowohl Zugang als auch ausreichend Wissen haben, um die
Clouds im jeweiligen Bereich am Laufen zu halten.

Würde sich das von Dir beschriebene Szenario also auswirken? Ja,
insbesondere, wenn es gelänge *alle* Kabelverbindung zwischen den
Kontinenten und insbesondere in die USA zu kappen (Btw. heisst das
nicht, dass gar nichts mehr ginge, denn es existieren nicht
ausschliesslich diese Internet-Verbindungen, wiewohl sie vermutlich die
deutlich leistungsfähigsten sind.).
Wäre es schlimm? Vermutlich hinge das sehr stark vom Streaming-,
E-Mail-, Kartenzahlungs-, you name it Anbieter ab. Die Auswirkungen
würden vermnutlich von öfters "gar nicht" über gar nicht so wenige
"langsamer mit mehr oder weniger häufigen Störungen" bis hin zu "nicht
mehr funktionierend reichen.

Wäre das schlimm? Für die meisten Teens vermutlich, für meine
Elterngeneration vermutlich kaum. Für Dich? Keine Ahnung. Für mich? Für
ein paar Tage vermutlich überhaupt nicht, ab einem Jahr vermutlich
mäßig.

Mit freundlichem Gruß,
Henning
--
Forecast, n:
A prediction of the future, based on the past, for
which the forecaster demands payment in the present.

Marco Moock

unread,
Jul 21, 2022, 2:58:58 AM7/21/22
to
Am Mittwoch, 20. Juli 2022, um 18:07:38 Uhr schrieb Louis Noser:

> Wäre das so schlimm?

Bei einem Kabel nicht, weil das Internet redundant ist, aber bei vielen
Kabeln würden mindestens Engpässe und ggf. auch teilweise Ausfälle
entstehen.

Dazu kommt, dass heute viele alltägliche Aufgaben, die früher
manuell/auf Papier gemacht wurden, auf vernetze Computer ausgelagert
wurden. All diese würden dann gestört werden und könnten nicht einfach
auf den anderen Tag umgestellt werden.
Das gäbe massives Chaos. Du könntest kein Onlinebanking mehr machen,
kein Telefon geht mehr (ist praktisch alles VoIP) usw.

Matthias Opatz

unread,
Jul 21, 2022, 7:52:15 AM7/21/22
to
Dies schrieb Louis Noser:

> Ist das Internet für ein Funktionieren der heutigen Welt unabdingbar? Warum?

Das Zusammenbrechen der Lieferketten wird viele Millionen Tote kosten,
ungünstigenfalls auch Milliarden.

Matthias

Kay Martinen

unread,
Jul 21, 2022, 3:50:02 PM7/21/22
to
Am 21.07.22 um 08:58 schrieb Marco Moock:
> Am Mittwoch, 20. Juli 2022, um 18:07:38 Uhr schrieb Louis Noser:
>
>> Wäre das so schlimm?
>
> Bei einem Kabel nicht, weil das Internet redundant ist, aber bei vielen
> Kabeln würden mindestens Engpässe und ggf. auch teilweise Ausfälle
> entstehen.

Ist nur die Frage wie viel Redundanz auf den ganz großen Hauptstrecken
wirklich besteht. Also nicht innerhalb des gleichen Kabels sondern durch
ein oder mehrere andere Kabel die nicht in der nähe liegen und
vielleicht 2-x hops mehr zum Ziel erfordern.

Und: Internet-routing läuft heute eher über BGP zwischen AS die an
Peering-Knoten hängen. Da hat's auch schon gekaperte Routen gegeben so
das Traffic für ein Autonomes System (AS) in einem ganz anderen Land
aufschlug - und ggf. verworfen wurde.. oder Hmmm? :-/

Wenn einer ne Bombe auf den DE-CIX und seine Ausweichknoten wirft ist
auch erst mal für lange zeit Schicht im Schacht. Ganz ohne Unterseekabel
an hacken. Leichter ist das vielleicht nicht, aber bestimmt billiger als
ein Teures Spezial U-Boot.

Ohne Knoten zum Austausch hast du einen Haufen AS die nur noch Autonom
sind, aber nichts mehr wo geroutet werden kann. Der Impact dürfte
deutlich heftiger sein als ein paar kaputte kabel.

> Dazu kommt, dass heute viele alltägliche Aufgaben, die früher
> manuell/auf Papier gemacht wurden, auf vernetze Computer ausgelagert
> wurden. All diese würden dann gestört werden und könnten nicht einfach
> auf den anderen Tag umgestellt werden.
> Das gäbe massives Chaos. Du könntest kein Onlinebanking mehr machen,
> kein Telefon geht mehr (ist praktisch alles VoIP) usw.

Viel schlimmer und einfacher: Windows 11 Home erlaubt die Anmeldung nur
noch mit einem MS-Konto wie ich gestern las. Das erzwingt Online-Zugang!
Jetzt stell dir vor die Verbindung zu MS nach Seattle oder zu deren
SSO-Server ist; trotz Redundanz; unterbrochen. Schon können all die
Millionen Windows 11 Junkies ihren PC zwar hoch fahren, ihn aber nicht
mehr benutzen! Netter Seiteneffekt von "Windows as a Service" oder?

Unkenrufen zufolge hatte MS sogar geplant das auf dem PC nur noch eine
art Windows Bootloader liegt und der beim Start das System via Internet
booten solle. LoL. Bei durchgehendem GBit Tempo bis in's Haus könnte das
dennoch lange dauern. Der Effekt bei Unterbrechung ist noch ultimativer.

Zum "Glück" haben wir aber noch keine Gigabit-Gesellschaft. Eher ein
Haufen GigaBOTs als Geldsauger! :-(

Kay Martinen

unread,
Jul 21, 2022, 4:20:02 PM7/21/22
to
Am 20.07.22 um 21:09 schrieb Andreas Kohlbach:
> On Wed, 20 Jul 2022 19:20:04 +0200, Kay Martinen wrote:
>>
>> Am 20.07.22 um 18:07 schrieb Louis Noser:
>>
>>> Ist das Internet für ein Funktionieren der heutigen Welt unabdingbar?

>> Weil ähnlich wie DE u.a. beim Gas fast alle in der Welt all ihre
>> Digitalisierbaren Aufgaben auch auf das Internet verlagert haben.
>
> Bin gespannt, ob der Ivan Euch am 22. wieder das Gas andreht. Gut, Ihr
> habt nur Alternativen.

Lt. Aktuellen News soll der Durchfluß wieder wie vor der Unterbrechung
sein. Also bei 40% Nennkapazität. Für "heute" zumindest.

Vermutlich drängelt man damit noch ein bißchen bis die Ersatzturbine
die; ähem "Kanada als Geisel hielt" wieder Installiert ist. Bis das
Nächste Problem ansteht...

Aber kürzlich las ich zum ersten mal das Zar Putin meinte "Da ist noch
ne neue unbenutzte Pipeline über die können wir euch gern was schicken".
Nachtigall ich hör dir Tapsen! Ein Gewisser D. Trump hat ja viel, oft
und massiv gegen deren Inbetriebnahme gestänkert, hielt den Putin aber
für einen Tollen Kerl und einen Lupenreinen Demokraten... oder so
ähnlich. :-/

Hmm. Immerhin. Es gibt Redundanz im Sinne eines Cold Spare. Nur will den
hier keiner Benutzen und auf beiden Seiten (Ost wie West) ist man
gegenteiliger Ansicht darüber.

Kurz: Was nützt dir eine Redundantes Kabel wenn es nicht mit Daten
beschickt wird. Vermutlich liegen auch in den Ozeanen noch Dark Fiber.
Aber eher im gleichen Kabel und nicht als Totes Kapital daneben.

> Es gibt ja noch Satelliten. Allerdings wird die Bandbreite kaum für
> irgendwas reichen. Dazu ein Ping deutlich mit 1 Sekunde oder mehr. Nicht
> mal in den mittleren 90ern war das Internet so lahm.

Sag ich ja. Computer-Steinzeit! Bei einer 14k4 Modemverbindung ist ein
ping von 1 Sekunde dann auch fast schon egal. Wenn $Provider die
Modembänke in seinen POPs nicht schon längst verschrottet hat.

Als hier vor Jahren mal DSL eine Woche kaputt war ist sogar die Hotline
von Telekom überrascht gewesen das ich via 019011 per Modem online gehen
konnte.

> Ja, Verbindungen auf Kontinenten sollten bleiben. Da aber viele Dienste
> aus den USA sind und viele Server dort haben, bekommt Ihr in Europa nur
> noch Facebook-Light. ;-)

Geh mir weg mit dem Fratzenbuch, das vermisse ich überhaupt nicht.

Aber die meisten DNS Rootserver liegen m.W. immer noch auf dem
Nordamerikanischen Kontinent. Und es ist nur eine Frage der
Konfiguration und der TTL in einem Zonenfile ob und wie lange ein
beliebiger DNS Server in Europa noch Informationen liefert die er im
Cache hat. Ohne eingriff dürfte da nach wenigen Tagen Schluß sein und da
hilft dir auch keine root-hints weil du an die Root-server einfach nicht
mehr ran kommst. Heißt: Ende Gelände für Namensauflösung. Zurück zum
Hosts file oder direkter IP Eingabe. Nur muß man die IP erst mal wissen
-> DNS Server fragen -> Infinite Loop Starts here!

Zertifikate für Webseiten sind auch meist auf den dns-namen ausgestellt
und nicht auf die zugehörige IP. = Zertifikatsfehler und wiederTschüss!

Henning Hucke

unread,
Jul 22, 2022, 2:37:27 AM7/22/22
to
Kay Martinen <use...@martinen.de> wrote:

Hallo Kay,

> Am 20.07.22 um 21:09 schrieb Andreas Kohlbach:
> [...]
>> Es gibt ja noch Satelliten. Allerdings wird die Bandbreite kaum für
>> irgendwas reichen. Dazu ein Ping deutlich mit 1 Sekunde oder mehr. Nicht
>> mal in den mittleren 90ern war das Internet so lahm.
>
> Sag ich ja. Computer-Steinzeit! Bei einer 14k4 Modemverbindung ist ein
> ping von 1 Sekunde dann auch fast schon egal. Wenn $Provider die
> Modembänke in seinen POPs nicht schon längst verschrottet hat.
>
> Als hier vor Jahren mal DSL eine Woche kaputt war ist sogar die Hotline
> von Telekom überrascht gewesen das ich via 019011 per Modem online gehen
> konnte.

Latenz hat nicht viel mit Bandbreite zu tun. /Spielen/ kann man dann
sicherlich nicht mehr (so gut), wenn sämtliche Unterseekabel gekappt
würden aber es käme dann wohl auf andere Anwendungen "im Netz" an.

>> Ja, Verbindungen auf Kontinenten sollten bleiben. Da aber viele Dienste
>> aus den USA sind und viele Server dort haben, bekommt Ihr in Europa nur
>> noch Facebook-Light. ;-)
>
> Geh mir weg mit dem Fratzenbuch, das vermisse ich überhaupt nicht.
>
> Aber die meisten DNS Rootserver liegen m.W. immer noch auf dem
> Nordamerikanischen Kontinent. Und es ist nur eine Frage der
> Konfiguration und der TTL in einem Zonenfile ob und wie lange ein
> beliebiger DNS Server in Europa noch Informationen liefert die er im
> Cache hat. Ohne eingriff dürfte da nach wenigen Tagen Schluß sein und da
> hilft dir auch keine root-hints weil du an die Root-server einfach nicht
> mehr ran kommst. Heißt: Ende Gelände für Namensauflösung. Zurück zum
> Hosts file oder direkter IP Eingabe. Nur muß man die IP erst mal wissen
> -> DNS Server fragen -> Infinite Loop Starts here!

Die Root Nameserver sind heutzutage georedundant, sodass Du eh vom
topologisch nächstgelegenen "[a-m].root-server.net" eine Antwort bekommst...
Du bist ernsthaft der Meinung, dass nur 13 Root Nameserver die
entsprechenden DNS-Anfragen heutzutage wuppen!? %-D

> Zertifikate für Webseiten sind auch meist auf den dns-namen ausgestellt
> und nicht auf die zugehörige IP. = Zertifikatsfehler und wiederTschüss!

Das liest sich ein wenig so, als sei die Verwendung von DNS-Namen etwas
dummes oder böses...

Zum einen ist das Internet bei solchen Sachen deutlich "intelligenter"
(nicht als Implikation sondern im Sinne, dass sich die Verantwortlichen
tatsächlich einiges an Gedanken gemacht und "intelligente" Lösungen
gefunden/entwickelt haben) als das oben anklingt und zum anderen sollte
man zwischen Technologie und Implementierung trennen - heutzutage
werden etliche (Internet-) Technologien, die als solche eine
ausfallsichere, verteilte, skalierende, flexible Implementierung erlauben,
starr, kaum skalierend und unflexibel implementiert.
... DNS gehört nicht dazu.

MfG Henning
--
"nobody is perfect."
-- Nobody ;)

Kay Martinen

unread,
Jul 22, 2022, 8:20:01 AM7/22/22
to
Am 22.07.22 um 07:50 schrieb Henning Hucke:
> Kay Martinen <use...@martinen.de> wrote:
>
>> Am 20.07.22 um 21:09 schrieb Andreas Kohlbach:
>> [...]
>>> Es gibt ja noch Satelliten. Allerdings wird die Bandbreite kaum für
>>> irgendwas reichen. Dazu ein Ping deutlich mit 1 Sekunde oder mehr. Nicht
>>> mal in den mittleren 90ern war das Internet so lahm.
>>
>> Sag ich ja. Computer-Steinzeit! Bei einer 14k4 Modemverbindung ist ein
>> ping von 1 Sekunde dann auch fast schon egal. Wenn $Provider die
>> Modembänke in seinen POPs nicht schon längst verschrottet hat.

> Latenz hat nicht viel mit Bandbreite zu tun. /Spielen/ kann man dann
> sicherlich nicht mehr (so gut), wenn sämtliche Unterseekabel gekappt
> würden aber es käme dann wohl auf andere Anwendungen "im Netz" an.

Die Latenz beeinflußt allerdings schon die nutzdatenrate wenn die ACK
pakete später kommen und auf die gewartet werden muß. Die meisten
anwendungen/Protokolle erlauben nur eine bestimmte Zahl ACKs die
on-the-fly sein dürfen und reduzieren dann die Senderate. Receive-Window?

>> Aber die meisten DNS Rootserver liegen m.W. immer noch auf dem
>> Nordamerikanischen Kontinent. Und es ist nur eine Frage der
>> Konfiguration und der TTL in einem Zonenfile ob und wie lange ein
>> beliebiger DNS Server in Europa noch Informationen liefert die er im
>> Cache hat. Ohne eingriff dürfte da nach wenigen Tagen Schluß sein und da
>> hilft dir auch keine root-hints weil du an die Root-server einfach nicht
>> mehr ran kommst. Heißt: Ende Gelände für Namensauflösung.

> Die Root Nameserver sind heutzutage georedundant, sodass Du eh vom
> topologisch nächstgelegenen "[a-m].root-server.net" eine Antwort bekommst...
> Du bist ernsthaft der Meinung, dass nur 13 Root Nameserver die
> entsprechenden DNS-Anfragen heutzutage wuppen!? %-D

Nein, Aber das kommt auch drauf an ob andere Server oder Resolver
iterativ arbeiten oder nicht. Man kann den Default ja oft übersteuern.

Klar ist es usus das erst mal der nächsterreichbare gefragt würde, der
oft schon aus dem Cache liefern kann. Aber das Große X daran ist eben
das in dieser Betrachtung hier niemand definiert hat; oder weiß; wo und
was ausgefallen sei und welche Verbindung nun noch möglich ist.

Man kann natürlich einen eigenen DNS auf machen und ihm sagen das er
sich die ganze Kette bis zur root-zone durchhangeln soll. Wenn der
keinen rootserver erreicht fällt er auf die nase. So wie dein Provider
DNS wenn der root nicht erreichen könnte.

Und die rootserver müssen ihre Zonendaten auch untereinander abgleichen.
Was machen die wenn ihre Verbindung kappt, mit den alternden Daten
weiter arbeiten? Bis TTL erreicht oder ewig. Keiner weiß wie lange
ausfall X dauern wird.

Du geh'st ernsthaft davon aus das ein Ausfall aller Transatlantischen
Verbindungen für längere Zeit die rootserver nicht out-of-sync bringt?

Satelliten kann man vermutlich leichter stören. Und dann... ist der
WKIII auch schon da?


>> Zertifikate für Webseiten sind auch meist auf den dns-namen ausgestellt
>> und nicht auf die zugehörige IP. = Zertifikatsfehler und wiederTschüss!
>
> Das liest sich ein wenig so, als sei die Verwendung von DNS-Namen etwas
> dummes oder böses...

Nein, das sicher nicht. Aber wenn du einen HTTPS-request absetzt dann
fragt dein Browser doch wohl erst mal den DNS nach der IP. Und beim
Sessionaufbau wird ein Zertifikat/DNSname geprüft, ggf. über eine CA
deren IP auch erst ermittelt werden muß. Kein DNS=Keine IP-antwort=Ende.

safebrowsing ist auch so ein Teil das besser nicht ausfallen dürfte oder?

> man zwischen Technologie und Implementierung trennen - heutzutage
> werden etliche (Internet-) Technologien, die als solche eine
> ausfallsichere, verteilte, skalierende, flexible Implementierung erlauben,
> starr, kaum skalierend und unflexibel implementiert.
> ... DNS gehört nicht dazu.

DOH, DOT, Iterativer Modus oder nicht?

Michael Uplawski

unread,
Jul 22, 2022, 8:20:54 AM7/22/22
to
Matthias Opatz:
Ich verstehe eure Reaktionen bisher „nur unter Umständen”.

Meine Antwort wäre: „Nein”, weil dem Irrglauben, Geld habe einen Wert,
auf mannigfaltige Weise abgeholfen wird (Präsens, wegen: Schon immer).

Mir hat das Internet einfach nur „gefallen”. Dass die Dezentralisierung
jetzt keinem mehr gefällt, weil eben Einkünfte davon abhängen, dass
zentralisiert wird, macht mich traurig.

Aber ich kann ohne Internet. Die Welt ist das nicht. Aber unabdingbar
ist demnach gar nix.

Ich geh' wieder Bäume pflegen (und mein SVG Skript wird weiterhin
verschoben auf unbestimmte Zeit, weil ich jetzt keine Lust habe – und es
ist auch nicht wichtig).

Cheerio

Michael
--
Le progrès, ce n'est pas l'acquisition de biens. C'est l'élévation de
l'individu, son émancipation, sa compréhension du monde. Et pour ça il
faut du temps pour lire, s'instruire, se consacrer aux autres.
(Christiane Taubira)

Marco Moock

unread,
Jul 22, 2022, 8:56:11 AM7/22/22
to
Am Freitag, 22. Juli 2022, um 14:20:43 Uhr schrieb Michael Uplawski:

> Aber ich kann ohne Internet. Die Welt ist das nicht. Aber unabdingbar
> ist demnach gar nix.

Das glaube ich kaum, denn dann sind ganz viele andere Dinge auch nicht
nutzbar, z.B Bankautomaten, Telefone, Logistikdienste.

Michael Uplawski

unread,
Jul 22, 2022, 9:52:36 AM7/22/22
to
Marco Moock:
Während ich auf der Leiter stand und noch bvor es zu regnen begann
– dann kam der Donner –, habe ich mir überlegt, wie ich auf deinen
antworten werde. ;)

... vielleicht so: Da hat dann jemand wohl einen Fehler gemacht. Wieso
ich?

Cheerio

Michael Uplawski

unread,
Jul 22, 2022, 9:54:49 AM7/22/22
to
Supercedes wegen zu schnell getipppppppt.

Marco Moock:
Während ich auf der Leiter stand und noch bevor es zu regnen begann
– dann kam der Donner –, habe ich mir überlegt, wie ich auf deinen
Einwand antworten werde. ;) Da wusste ich noch gar nicht, ober überhaupt
gepostet würde.

... vielleicht so: Da hat dann jemand wohl einen Fehler gemacht. Wieso
ich?

Cheerio

Marco Moock

unread,
Jul 22, 2022, 11:29:39 AM7/22/22
to
Am Freitag, 22. Juli 2022, um 15:54:44 Uhr schrieb Michael Uplawski:

> ... vielleicht so: Da hat dann jemand wohl einen Fehler gemacht. Wieso
> ich?

Weil du von diesen Sachen mehr oder weniger abhängig bist.
Wie kommunizierst du?
Woher bekommst du dein Geld?
Wie kommen die Waren zu dir/in den Laden?

Michael Uplawski

unread,
Jul 23, 2022, 12:01:25 AM7/23/22
to
Marco Moock:
> Am Freitag, 22. Juli 2022, um 15:54:44 Uhr schrieb Michael Uplawski:
>
>> ... vielleicht so: Da hat dann jemand wohl einen Fehler gemacht. Wieso
>> ich?
>
> Weil du von diesen Sachen mehr oder weniger abhängig bist.

Die Frage *im* Originalposting war, *ob* das Internet unabdingbar ist,
freilich ist das nicht dasselbe wie das Subject dieses Threads.

*Wenn* ich abhängig bin, dann nicht von jedem Aspekt und die Fälle, die
ich aufzählen kann, sind auf Fehler in der französischen Verwaltung
zurückzuführen.

> Wie kommunizierst du?

Viel verbal, per Post auch. Die Kommunikation, die ich per Mail regele,
ist überwiegend nicht notwendig, bestenfalls komfortabel.

> Woher bekommst du dein Geld?

Mein Chef überweist von seiner Bank auf mein Konto bei meiner Bank.
Vielleicht habt Ihr das vergessen, aber das hat so funktioniert.

> Wie kommen die Waren zu dir/in den Laden?
Per LKW. Ich nehme an, dass da jemand mal ein elektrisches Telefon
verwendet hat. Wenn nicht, viel Glück.

Meine Reaktion hat bisher nicht dem *Warum* gegolten. Die Frage ist mit
„Da hat jemand einen Fehler gemacht” indes in meinem Sinne beantwortet.

Cheerio

Michael

Marco Moock

unread,
Jul 23, 2022, 3:17:49 AM7/23/22
to
Am Samstag, 23. Juli 2022, um 06:01:13 Uhr schrieb Michael Uplawski:

> > Woher bekommst du dein Geld?
>
> Mein Chef überweist von seiner Bank auf mein Konto bei meiner Bank.
> Vielleicht habt Ihr das vergessen, aber das hat so funktioniert.

Und hier gibt es schon das erste Problem, denn das läuft heute auf
elektronischem Wege.

> > Wie kommen die Waren zu dir/in den Laden?
> Per LKW. Ich nehme an, dass da jemand mal ein elektrisches Telefon
> verwendet hat. Wenn nicht, viel Glück.

Wie werden die Fahrer beauftragt, wie wird organisiert, wer wann wohin
fährt?

Genau das sind die Probleme, die dann auftreten.

Michael Uplawski

unread,
Jul 23, 2022, 4:15:16 AM7/23/22
to
Marco Moock:

> Wie werden die Fahrer beauftragt, wie wird organisiert, wer wann wohin
> fährt?

Das weiß ich nicht, auch dafür stehen viele Wege offen.

> Genau das sind die Probleme, die dann auftreten.

Das ist *mein Text*. Lass uns nicht um den heißen Brei herumreden. Für
diesen Thread ist es höchste Zeit, mal das Wort „dann” hinreichend zu
definieren.

Schaue ich mir nur die Masse an, die das Internet so hin und her
schiebt, möchte ich gerne den Strom abstellen. Überwiegend wird damit
Unnötiges und Störendes beseitigt. Der Rest ließ sich schon immer andrs
Regeln.

„Dann“, wenn man will.

Und vielleicht noch das hier: Technologie ist nicht Fortschritt.
Fortschritt wird missbraucht um Technologie zu rechtfertigen (und andere
Sachen in der identischen Weise).
Fortschritt ist, wenn man hinterher besser dran ist, als vorher. Was
dann noch „notwendig”, „unabdingbar”, „bequem” oder „lustig” ist steht
damit in keinem direkten Zusammenhang.

Warum ist das Internet so wichtig? Weil man das gerne so hat.

Cheerio

Henning Hucke

unread,
Jul 24, 2022, 3:37:45 AM7/24/22
to
Kay Martinen <use...@martinen.de> wrote:
> Am 22.07.22 um 07:50 schrieb Henning Hucke:
> [...]
>> Latenz hat nicht viel mit Bandbreite zu tun. /Spielen/ kann man dann
>> sicherlich nicht mehr (so gut), wenn sämtliche Unterseekabel gekappt
>> würden aber es käme dann wohl auf andere Anwendungen "im Netz" an.
>
> Die Latenz beeinflußt allerdings schon die nutzdatenrate wenn die ACK
> pakete später kommen und auf die gewartet werden muß. Die meisten
> anwendungen/Protokolle erlauben nur eine bestimmte Zahl ACKs die
> on-the-fly sein dürfen und reduzieren dann die Senderate. Receive-Window?

Erm, Kay,

dein Text hat suggeriert, dass die Bandbreite einer Satellitenverbindung
gering ist. Das ist schlicht nicht der Fall.
Zusätzlich hat niemand irgendwo behauptet, dass die Kappung sämtlicher
Unterseekabel /keine/ Auswirkungen haben würde. Natürlich hat eine
solche Massnahme Auswirkungen. Nur eben auf die verschiedenen Dienste
der verschiedenen Anbieter deutlich verschiedene Auswirkungen.

> [...]
>> Die Root Nameserver sind heutzutage georedundant, sodass Du eh vom
>> topologisch nächstgelegenen "[a-m].root-server.net" eine Antwort
>> bekommst... Du bist ernsthaft der Meinung, dass nur 13 Root Nameserver
>> die entsprechenden DNS-Anfragen heutzutage wuppen!? %-D
>
> Nein, [...]
> [...]
> DNS wenn der root nicht erreichen könnte.

Das Szenario waren gekappte Unterseekabel. Eine (von vielen) in den Raum
gestellten Auswirkungen war die generelle Nichterreichbarkeit /aller/
Root Nameserver, weil die ja in den USA stehen würden.

Die Klarstellung war, dass die (meisten) Root Nameserver seit langem
georedundant aufgebaut sind.

Ja. Vermutlich nicht alle. Durch das RR cycling dürfte hin und wieder
ein tatsächlich nicht erreichbarer Root Nameserver als erstes gefragt
werden. Das verzögert die gewünschte Antwort (in einem solchen Fall)
etwas.
... Wie geschrieben: Niemand behauptet, dass es /keine/ Auswirkungen
geben würde.

> Und die rootserver müssen ihre Zonendaten auch untereinander abgleichen.
> Was machen die wenn ihre Verbindung kappt, mit den alternden Daten
> weiter arbeiten? Bis TTL erreicht oder ewig. Keiner weiß wie lange
> ausfall X dauern wird.

Ich weiß nicht, welche Vorstellung Du von Root Nameservers hast. TTLs
spielen keine Rolle, weil die sich nicht gegenseitig per "normaler
DNS-Anfragen" auf dem laufenden halten, nach meiner Kenntnis eher mit
einem RSync-artigen oder multimaster-LDAP-artigem Mechanismus als mit
Zone Transfers von einem (single point of failure) Root Master Server.

Sicherlich sollte man am Datenbestand der Root Nameserver nach einem
Ausfall wie dem im Szenario beschriebenen nicht weiter herumspielen.
Aber mach Dir klar, welche Informationen die Root Nameserver feeden! Die
diversen Top Level Domains, also so etwas wie "de.", "com.", "info." etc
pp you name it. Da ändert sich nicht im durchschnittlich täglichen
Massstab etwas, eher im monatlichen oder gar halbjährlichen.

Die Ebene der First Level Domains /könnte/ ein Problem sein. Ich weiss
nicht, ob die Betreiber derselben selbst für Massnahmen für
Ausfallsicherheit und ähnliches zuständig sind - ich würde es vermuten.

Wo man dann vielleicht davon ausgehen darf, dass eine "de."- oder
"us."-gTLD (ebenfalls) georedundant ausgeführt sind, trifft das auf eine
"tel."-TLD vermutlich nicht mehr zu.

Aber nochmal: Niemand behauptet, dass es /keine/ Auswirkungen haben
würde, die Unterseekabel zu kappen.

> Du geh'st ernsthaft davon aus das ein Ausfall aller Transatlantischen
> Verbindungen für längere Zeit die rootserver nicht out-of-sync bringt?

Ja. Insbesondere wenn entsprechende Konsequenzen gezogen und bis auf
weiteres keine (g)TLDs mehr angelegt werden; wie geschrieben: *(g)TLDs*.

> Satelliten kann man vermutlich leichter stören. Und dann... ist der
> WKIII auch schon da?

Bullshit! Weltuntergangsfantasie!

Ist Dein Ziel eine (halbwegs) realistische Einschätzung der Folgen des
beschriebenen Szenarios oder das Suhlen in Weltuntergangsfantasien?

Bei ersterem schreiben wir gerne weiter, bei letzterem lass bitte deiner
Fantasie in einer passenderen usenet group freien Lauf.

> [...]
>> Das liest sich ein wenig so, als sei die Verwendung von DNS-Namen etwas
>> dummes oder böses...
>
> Nein, das sicher nicht. Aber wenn du einen HTTPS-request absetzt dann
> fragt dein Browser doch wohl erst mal den DNS nach der IP. Und beim
> Sessionaufbau wird ein Zertifikat/DNSname geprüft, ggf. über eine CA
> deren IP auch erst ermittelt werden muß. Kein DNS=Keine IP-antwort=Ende.

IP-Adressen haben bei Zertifikaten heutzutage keine Relevanz mehr, weil
sie (sinnvoller Weise) nicht mehr zertifiziert werden.
Meiner Wahrnehmung nach werden bei Nichterreichbarkeit entsprechender
OCSP-Server Zertifikate nicht für ungültig erklärt.

Wo also siehst Du hier das Problem!?

> safebrowsing ist auch so ein Teil das besser nicht ausfallen dürfte oder?

Warum!? Führt das zur (technischen) Nichterreichbarkeit der Site? Wüßte
ich nicht.

>> man zwischen Technologie und Implementierung trennen - heutzutage
>> werden etliche (Internet-) Technologien, die als solche eine
>> ausfallsichere, verteilte, skalierende, flexible Implementierung erlauben,
>> starr, kaum skalierend und unflexibel implementiert.
>> ... DNS gehört nicht dazu.
>
> DOH, DOT, Iterativer Modus oder nicht?

DOH und DOT sind nach meiner Kenntnis bislang _keine_ DNS-Methoden.
Außerdem kann man sie im Browser und so etwas wie Smartphone-OSs
ausschalten. Insbesondere sind sie nicht die Regelmethoden für
DNS-Auflösung.

Was Du mit "Iterativer Modus" meinst, ist mir nicht klar. Wenn Du
Nicht-Forwarding meinst, dann wird es für Domains, die nicht "auf dem
selben Kontinent" liegen und (g)TLDs, die nicht (ausreichend)
georedundant implementiert sind, zu beeinträchtigungen und
möglicherweise irgendwann Nichterreichbarkeit führen, ja.

Wie mehrfach geschrieben...

> [...]

MfG Henning
--
Can't open /usr/fortunes. Lid stuck on cookie jar.

Michael Uplawski

unread,
Jul 24, 2022, 2:03:11 PM7/24/22
to
Andreas Kohlbach:

> Zurück zu Sprechfunk? Ten-Four, Rubberduck.

Telefon

>> Warum ist das Internet so wichtig? Weil man das gerne so hat.
>
> Weil man davon abhängt. Würde man es von heute auf morgen abschalten,
> sollte fast alle Wirtschaften zusammenbrechen.

Wer will abschalten. Wie heute? Wie morgen?

Das war doch gar nicht Thema der Diskussion: „Was passier wenn?”

Ich wiederhole mich, weil offenbar der Empfang gestört war

> Weil man davon abhängt. Würde man es von heute auf morgen abschalten,
> sollte fast alle Wirtschaften zusammenbrechen.

Da hat dann wohl jemand einen Fehler gemacht.

Michael

Marco Moock

unread,
Jul 25, 2022, 2:09:30 AM7/25/22
to
Am Sonntag, 24. Juli 2022, um 16:21:51 Uhr schrieb Andreas Kohlbach:

> Ist heute nicht fast alles "IP basiert"?

Doch, die Telefonie ist fast überall IP-basiert. Die analogen
Vermittlungsstellen sind schon Ende der 90er komplett durch den
ISDN-Kram ersetzt worden, der dann durch VoIP ersetzt wurde. Es gibt
wahrscheinlich in ein paar Dörfern noch ISDN. Dann gibt es noch analoge
Anschlüsse, die einfach in der VmSt auf VoIP umgesetzt werden.
Daher: Internet gestört --> keine Telefonie.

Michael Uplawski

unread,
Jul 25, 2022, 10:05:05 AM7/25/22
to
Wenn ich den Thread zusammenfassen müsste, wäre die eine Frage
„Warum?” durch „Weil es so ist.” zu beantworten.

Auf die zweite Frage „ist das Internet unumgänglich?” müsste ich
mit „kommt drauf an, was du willst” reagieren.

Wir sind aber nicht am Ende irgendeiner Evolution. Morgen verkaufe ich
Gemüse auf dem Markt. Das passiert mir vielleicht ein-, zweimal im Jahr
und ist eine hübsche Abwechslung von den Baumpflegearbeiten.

Wenn ich hier in F meine Steuererklärung online mache, geht das schief.
Danach mache ich sie wieder per Formular und man beschwert sich, dass
das nicht geht, weil ich im Jahr davor das Internet benutzt habe.., ist
noch nicht fertig: Wenn ich am elektrischen Telefon erkläre, dass die
elektronische Steuererklärung gestört ist und mir da jemenad
Inkompetentes Sachen erklären will, die er selber nicht versteht, gibt
man mir Recht und meine Steuererklärung ist fortan in Papierform
akzeptabel.

Mir ist (gar nix, aber auch) das Internet nicht unumgägnlich. “Your
mileage may ary”, wie die anderen sagen. ;) Ich bin draußen.
Draußen im Treibhaus. Muss noch ein paar Kisten Tomaten (von Hand)
pflücken und den Lieferwagen beladen (von Hand).

Schöne Woche, euch allen. Ich bin ab jetzt zu müde.

Michael Ω
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