Mon, 13 Feb 2023 17:28:30 -0000 (UTC) / Henning Hucke:
>> Okay. Aber wie wird durchgesetzt, dass ein Erfüllungsgehilfe den
>> Ansprüchen der Kundschaft und den spezifischen Bedürfnissen jeder
>> Kommunikation entspricht? Und wie wird der Kunde informiert darüber...
>> wenn.
>
> Wie könnten denn "die Ansprüche der Kundschaft" sinnvoll erfasst und
> transportiert werden?
Deine Ausführungen folgen und erscheinen mir logisch. Mir wäre schon
leichter zumute, wenn eine Bank wie eine Bank reagierte, eine Versicherung
wie eine Versicherung und ein Kommunikationsdienstleister wie ein
Komponistschkastrati ... Ding.
Ich bin *eben* kein Fachmann oder Insider und habe das noch nie sein
müssen.
> Aber wenn es in der Ausschreibung nicht erfasst wird, geschweigedenn in
> der Institution / beim Auftraggeber gelebt wird, ist Malz und Hopfen
> verloren.
Das herauszufinden, möchte ich gar nicht versuchen. Ich kann die
betroffenen „öffentlichen Einrichtungen” auch nicht priorisieren. Alle
überraschen mich regelmäßig damit, dass ich der letzte Depp für sie bin,
ich hänge einen Vergleich DE/FR unten an, der spielt aber mehr auf die
Stimmung an als die effektive Arbeitsweise von Behörden und Anderen.
> Ich beispielsweise finde zunehmend weniger E-Mail-Adressen, an die
> technische Angelegenheiten gemailt werden sollen.
Nicht bloß beispielsweise. Mir geht es genau so.
> Wenn diese Adressen
> überhaupt funktionieren -
... dann war es die Falsche. Die Technik-Adresse der Steuerbehörde lässt
eine arme Sachbearbeiterin ins Schwitzen kommen. Aber sie hat mir
wahrscheinlich besser weiter geholfen als der « zuständige » Herr.
> so ist kaum noch technische Kompetenz vorhanden,
Doch doch: „Wer hat mir denn diese Antwort zukommen lassen; das war schon
alles hilfreich, aber ich kenne den Absender nicht” – « Welchen Browser
verwenden Sie ? »
> nicht mal genügend, um die Anfragen/Informationsschnippsel an die
> richtige Stelle weiter zu leiten.
YES! Versicherung: « Ich bin nicht kompetent »
CNIL (Datensicherheit) zum Thema: Speicherung von Benutzerdaten bei
Subunternehmern einer Radio-Station: « Da sind wir nicht kompetent »
Das Ministerium (F) für *Kommunikation und Kultur*: « Wir sind nicht
kompetent, darüber zu kommunizieren ».
> Über Nachrichten, die man über Web-Formulare absetzen kann, komme ich
> ebenfalls kaum noch (gar nicht mehr?) an technisch kompetente Kontakte.
Doch doch... aber die schicken mir den Inhalt der Web-Site, die ich nicht
verstehe, weil geforderte Handlungsschritte immer nur einen 404
produzieren.
> Es wird augenscheinlich immer weniger gelebt und noch seltener bei
> Vergabe an extern berücksichtigt, dass auch technische Anfragen und/oder
> Hinweise an die geeigneten Stellen "geroutet" werden können sollten.
sollten, wollten, lollten.
« Verachtung » und « Respektlosigkeit » sind zwei weitere Vokabeln, die in
meinen Telefonaten mit ... irgendwem immer häufiger die simple
« Inkompetenz » begleiten.
Hier in F gibt es eine Art « Dienst für Alles ». Das erklärte Ziel der
Regierung(en) ist die totale Digitalisierung aller Behördenaktionen. Die
Organisation hinter der Monster-Platform wird seit Jahren vom
Innenministerium « beobachtet », weil ineffizient, zu teuer,
benutzerunfreundlich, unfreundlich und generell hinter den Ansprüchen
zurückbleibend. Genau so lange, hat sich exakt gar nichts geändert...
STOP! Doch: Immer weniger Alternativen zum Web-Portal existieren.
Hier mein Vergleich D/F:
Bei einem deutschen Behördengang war ich leicht nervös, wurde von den
Beamten häufig wie ein Häufchen Elend behandelt, habe das Büro nach 1
Stunde tiefdeprimiert verlassen und Alles ist geregelt.
In Frankreich hoppst du fröhlich ins Büro der freundlichen Angestellten,
unterhältst dich bestens, kommst nach einer undefinierten Zeitspanne
wieder raus und die Vögel singen, die Sonne scheint, der Tag ist S-U-P-E-R
und du bist exakt keinen Schritt weiter, weil zwei bis siebssehn Formulare
fehlten. Aber is' ja egal.
Cheerio.