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Konz und die UrMedizin

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Antivivisektion e.V.

unread,
Sep 4, 1998, 3:00:00 AM9/4/98
to
W.Flamme wrote in <news:de.alt.naturheilkunde>:
>
> Thomas Ruf schrieb in Nachricht
> <news:35EA61...@informatik.uni-kl.de>...
>
> > Der von Dir angegebene Kalorienbedarf ist ein "Normwert" und
> > gilt fuer Normalesser. Ein UrKoestler hat IMHO einen geringeren
> > Kalorienbedarf (er wird die durch die Nahrung aufgenommenen
> > Kalorien besser verwerten).
>
> Das ist zunaechst mal blosse Vermutung/Behauptung. Umgekehrt koennte
> man folgern, dass konzentriertere Nahrung eine insgesamt laengere
> Verweilzeit im Verdauungssystem haben kann (mehr Kalorien/m^2
> Darmoberflaeche) und deshalb eine vollstaendigere Verwertung
> ermoeglicht wird. Im uebrigen steigt der Bedarf bei koerperlicher
> Bewegung unglaublich an. Ich habe bei Winterwanderungen im Gebirge
> ueber 4500kcal/d verdrueckt und noch ziemlich abgenommen. Und
> Bergsteiger und Freeclimber haben oft das Problem, dass die regulaere
> Resorption gar nicht ausreicht, um den Energiebedarf aufrecht zu
> erhalten. Wenn meine Erinnerung mich nicht taeuscht ist ab ca.
> 7000kcal Schluss. Verbraetst Du mehr, dann haeltst Du das nicht durch,
> soviel kannst Du auch mit Nahrungskonzentraten nicht resorbieren.
> Rechne ich das mal defensiv hoch (zB halber Bedarf) dann kann ein
> Urkoestler noch soviel Gruenes mampfen, solche Extremleistungen wird
> er nicht erbringen koennen (na gut, in 99,..% aller Faelle wird er's
> auch nie muessen).

Kleiner Text dazu - Freeclimber kommen auch drin vor (-:

| Dr. Dieter Freitag: Mit Rohkost
| als Manager, Kletterer und Unfallpatient obenauf
|
| Eigentlich fing es damit an, daß ich vor etwa 15 Jahren beim
| Windsurfen in der Brandung von Sylt leichter, kräftiger und aus-
| dauernder werden wollte. Auch erhoffte ich mir eine bessere Ge-
| sundheit bezüglich Schnupfen und grippaler Infekte, denn der
| starke Wind und das kalte Wasser setzen mir trotz Neoprenanzug
| ganz schön zu. Ich war damals immerhin schon fast 50 Jahre alt
| und verglichen mit den anderen Surfern von 20 bis Mitte 30 ur-
| alt. Aber dank jahrelanger Leichtathletik und einem Leben ohne
| Rauchen und Alkohol war ich noch einigermaßen fit.
|
| 1983 erschien gerade das Buch "Die Dr. Haas Leistungsdiät", nach
| der sich angeblich die damaligen Tennisgrößen Jimmy Connors,
| John McEnroe und Martina Navratilova ernährten. Schwerpunkt der
| Ernährung waren Kohlenhydrate, vor allem gekochter Natarreis und
| Teigwaren. Aber auch rohes Gemüse und Obst gehörten als Nah-
| rungsergänzung dazu. Obwohl sich meine sportlichen Leistungen
| mit dieser Ernährung leicht besserten, konnte von einem Durch-
| bruch nicht die Rede sein und schon gar nicht von einer besseren
| Gesundheit.
|
| Aber nun war ich auf die Bedeutung der Ernährung aufmerksam ge-
| worden und las erst mal alles darüber, was greifbar war. Meine
| nächste Bibel wurde dann "Der alternative Weg zur Gesundheit"
| von Schnitzer. Seine "Intensivkost" war bereits roh mit Ausnahme
| von Pflanzenöl und Obstessig zum Gemüsesalat mit Nüssen als Mit-
| tag- und Abendessen. Morgens gab es Frischkornmüsli aus gewäs-
| sertem gemahlenen Weizen und frischem Obst. Getrunken wurde aus-
| schließlich natürliches Mineralwasser. Ich habe von einem Tag
| auf den anderen meine Ernährung umgestellt. Jetzt waren die Er-
| gebnisse schon ganz ansehnlich. Ich verlor deutlich an Gewicht -
| von 75 auf 65 kg bei 178 cm Größe, blieb aber kräftig und gewann
| an Ausdauer. Es gab keine Verdauungsbeschwerden mehr, kleine
| Wunden heilten schneller und auch die intellektuelle Klarheit
| verbesserte sich. Der gelegentliche Schnupfen verschwand aber
| erst, als ich auf den Frischkornbrei verzichtete und morgens nur
| noch Obst aß. Auch den Essig zum Salat ließ ich weg, nur das Öl
| behielt ich bei, denn es hieß damals, daß Gemüse erst mit Öl
| verdaubar wird.
|
| Inzwischen kam dann 1985 das Buch "Die Rohkosttherapie" von Bur-
| ger heraus. Hier fand ich endlich den theoretischen Hintergrund
| für einen gesunden Ernährungsweg. Getreide und Öl wurden voll-
| ständig gestrichen und nur noch Obst, Gemüse und Nüsse unge-
| mischt gegessen. Auswahl und Reihenfolge der Produkte bestimmte
| der Geruchssinn. Allerdings konnte ich mich mit ebenfalls
| empfohlenem rohen Fleisch und Fisch nicht anfreunden.
|
| Ende der 80er Jahre erschienen dann die Bücher "Willst Du gesund
| sein, vergiß den Kochtopf" von Wandmaker und "So heilst Du Dich
| von Krebs, AIDS, Rheuma, chronischen Leiden und Suchtkrankheiten
| und bleibst für immer gesund" von Konz. Sie unterstützten meinen
| vegetarischen Weg und vervollständigten mit Wildkräutern und
| Wildbeeren meine Naturkost optimal. Auch öffneten sie mir die
| Augen für falsche Wege der Schulmedizin. Mit meiner Gesundheit
| und Fitneß ging es dadurch weiter bergauf, und parallel setzte
| eine generelle Wende in meinem Leben ein. Als erstes bin ich
| nicht mehr von Bayern an die Nordsee gefahren zum Windsurfen,
| sondern ich entdeckte meine Leidenschaft für das Klettern an den
| heimischen Felsen, neudeutsch "Freeclimbing" genannt. Inzwischen
| wog ich nur noch fürs Klettern ideale 60 kg und war durch Roh-
| kost, regelmäßiges Krafttraining und Klettern an künstlichen
| Wänden und im Gebirge topfit geworden. Sehr zum Erstaunen meiner
| 20 bis 30 Jahre jüngeren Kletterpartner kletterte ich nach 3
| Jahren bereits im achten Grad, was eigentlich Ziel und Endsta-
| tion eines normalen Kletterlebens darstellt, wobei der Grad die
| Schwierigkeit einer Kletterroute bezeihnet von z.B. dritter Grad
| "leicht" bis zehnter Grad "extrem schwierig".

Exzerpt aus: »Natürlich Leben« (ISSN 1433-6545), Heft 3/98, S.34

> >Salatkoepfe sind Kulturgemuese und nach Konz minderwertig. In
> >seinem Buch gibt Konz an, was er persoenlich an einem Tag isst,
> >und das sind weitaus weniger als 10kg pro Tag. Allerdings schlaegt
> >Konz fuenf Mahlzeiten pro Tag vor, bei denen man so viel essen darf
> >wie man will.
>
> Ich bezog mich beim Vergleich ja auch nur auf Kalorien.
> Spurenelemente, Eiweiss, Vitamine und Fette sehe ich mal als
> abgedeckt an (obwohl man kaum glaubt, wie stark sich die Gier nach
> purem Fett bei grosser Kaelte entwickeln kann).

Der Mensch braucht primär kurzkettige Kohlehydrate (z.B. Fruchtzucker)
für seinen Energiebedarf.

> Backen und Kochen moegen ebenfalls organische Verbindungen zerstoeren,
> auf der anderen Seite wirkt dieser Vorgang als chemischer Aufschluß
> (analog zum Cracken org. Verbindungen).

dazu aus unserer »Proteine FAQ« (siehe <news:de.alt.tierrechte>):

6) Was passiert beim Kochen?

Das Kochen der Nahrung, seit 10.000 Jahren systematisch praktiziert, ist
ein schwerer molekularer Eingriff. (Offensichtlicher Beweis dafür ist
schon, daß man anderenfalls ja wohl nicht kochen würde.)

Nachteile des Kochens - unvollständig, keine Rangordnung! - :

- Stärke verkleistert
- ungesättigten Fettsäuren gehen in Sättigung über
- Proteïne werden denaturiert, verlieren ihre dreidimensionale Struktur
- Verlust des natürlichen Geschmacks
- Verlust des natürlichen Aromas, damit Verlust der Instinktregulation
- Verlust der Mineralstoffe durch Auslaugung
- Ausfällung der Mineralstoffe aus organischen Verbindungen
- Verlust aller hitzelabiler Vitamine, insbesondere Vitamin C, dadurch
- Vernichten der Vitaminbalance, weil einige Vitamine bleiben, andere
unnatürlich entfallen
- Verlust aller Enzyme, die der Körper zur Verarbeitung der Nahrung
(z.B. für eine autolytische Verdauung) und wahrscheinlich auch für
sich selbst benötigt
- Die Darmflora arbeitet mit Sauererstoff und nicht mit Gärungs-
stoffwechsel, so daß wir für den Eigenbedarf der Kolibakterien 30%
mehr an Energie zu uns nehmen müssen
- Essentielle Nährstoffe werden mal weniger, mal mehr, manche völlig
zerstört
- Die natürliche Balance zwischen allen Substanzen geht verloren
- Verlust dessen, was man Lebendigkeit der Nahrung nennt (-> F.A. POPP)
- Legionen neuer Substanzen entstehen in der sog. Maillard Reaktion

Nicht nur werden beim Kochen essentielle Substanzen zerstört oder
zumindest biologisch minderwertiger gemacht, nein, auch bilden sich bei
jedem Erhitzen unzählige neue Substanzen, meist Reaktionsprodukte aus
Proteïnen und Kohlenhydraten in der sog. Maillard Reaktion
(entdeckt in den 20er Jahren von dem US-Aromachemiker Maillard):

| In Lebensmitteln tritt die zusammenfassend als 'nicht-enzymatische
| Bräunung' bezeichnete Reaktionsfolge immer dann auf, wenn reduzierende
| Zucker mit Proteïnen, Peptiden, Aminosäuren oder Aminen gemeinsam
| vorkommen, besonders leicht bei höherer Temperatur oder bei geringerem
| Wassergehalt. Die Bräunung und die Aromabildung bei Koch-, Back- und
| Bratprozessen geht auf diese Reaktion zurück.
(Souci, Fachmann, Kraut)

> Zusammengefasst erscheint es mir unglaubwuerdig, das beide Faktoren
> zusammengenommen soviel Verlust verursachen sollten. Letztendlich
> behauptest Du doch, auf einem m^2 unkulitiviertem Land koennten auf
> Dauer mehr Naehrstoffe geerntet werden als auf einem m^2 kultiviertem
> Land. Anders kann ich Deine Aussage bzgl. letztendlich doch
> benoetigter Mehrflaeche nicht deuten. Das wiederspricht nicht nur
> allem, was ich ueber Oekologie weiss, sondern auch den Tatsachen.
> Demnach sollten naemlich die dichtbesiedeltsten Laender die groessten
> Hungerprobleme/Importquoten haben, besonders wenn sie intensive
> Landwirtschaft betreiben. Tatsaechlich ist es umgekehrt: Die
> Industrienationen stecken in ihren kultivierten Boden solche Unmengen
> an Energie und Kapital in Form von Kunstduenger, Hochertragssorten,
> Pestiziden und Maschinen, daß sie es sich trotz hoher Bevölkerungs-
> dichte leisten koennen, ueber die Haelfte des Ertrages an Vieh zu
> verfuettern und sogar noch betraechtlich exportieren koennen.
>
> Sie holen also aus dem m^2 Anbauflaeche um ein Vielfaches mehr heraus.

Die konventionelle Diät ist eine unvorstellbare Verschwendung von Land:

Relation zwischen Diät und Flächenbedarf
(a-c: Spedding, S.237; d: unsere Berechnung)
Diät f F von a von b von c von d | -B-
a: Konventionell 32 256 100% 229% 457% 1600% | 31
b: Eier/Milch-Vegetarisch 14 112 44% 100% 200% 700% | 71
c: Vegan 7 56 22% 50% 100% 350% | 143
d: Früchte/Pflanzen-Rohkost 2 16 6% 14% 29% 100% | 500

f/F: Fläche [in 100 m2 / in 1000 km2] zur Ernährung eines / 80 Mio
Menschen
B: Beispiel [in Mio ernährter Menschen]: in Brasilien wird auf 10 Mio
ha Soja für den Futtermittelexport angebaut (nach Kaplan, S.89)
a-c: 9900 kJ, 69 g Proteïn pro Tag (gemäß RDA in UK 1987)
d: 4400 kJ, 20 g Proteïn (entsprechend 2 kg Früchten pro Tag)
[lineare Extrapolation aus c:, wahrscheinlich noch günstiger.]

Spedding, C.R.W. (Institut für Landwirtschaft der Universität Reading,
England: The Impact of Organic Foods and Vegetarianism. [CAB ABSTRACTS
1992, D517202], S.231-241 in Birch, G.G. (ed.): Foods for the '90s.
London: Elsevier Applied Science, 1990 (auch in bzw. über ZBL-Bonn zu
leihen)

Kaplan, Helmut F.: Leichenschmaus. Ethische Gründe für eine vegetarische
Ernährung. Reinbek: Rowohlt, 1993

> Entsprechend hat der Beginn der Landwirtschaft in der Jungsteinzeit ja
> auch zu einem erheblichen Anwachsen der Bevoelkerung gefuehrt.
>
> > War es Humboldt, der gesagt hat: "Wo ein Jaeger leben kann, koennen
> > 10 Bauern leben oder 100 Gaertner"? - Das Anbauen von Gemuese ist
> > jedenfalls umweltschonender und ertragreicher als der Getreideanbau.
> > Und wenn man auf Wildpflanzen zurueckgreift, ist die Relation noch
> > besser.

Ein sehr weiser Satz von Humboldt.

Die Steigerung Jäger - Bauern - Gärtner geht noch weiter:

Wildpflanzen + PERMAKULTUR
^^^^^^^^^^^ (näheres dazu später).

(( Follow-up-Vorschlag: <news:de.alt.naturheilkunde> ))

--
A.E.Neumann für Antivivisektion e.V., Tierversuchsgegner Rhein-Ruhr
mailto:Antiviv...@t-online.de http://Antivivisektion.base.org/

All the clouds turn to words All the words float in sequence
No one knows what they mean Everyone just ignores them (Brian Eno)

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