Das Hauptproblem dürfte sein, dass der Brandsatz durch den "Fahrtwind"
von gut 200km/h nicht ausgeblasen wird, und dass der Pfeilflug durch den
erhöhten Luftwiderstand an der Spitze nicht instabil wird (ähnlich dem
Effekt, der bei kleinen Federn in Kombination mit Jagdspitzen auftritt)
Wenn das ganze unterwegs eine Rauchspur hinterlassen und beim Aufschlag
dann noch so einen richtig schönen Hollywood-Feuerball erzeugen würde,
wäre der Pfeil wirklich perfekt.
Wer kann zu solchen "Barbareien" ein paar evtl. praxiserprobte Tipps
geben? Wieviel zusätzliche Schaftlänge sollte man einkalkulieren, und
wie stark muß man den Spinewert des Schaftes wählen?
Gruß
--
Stefan Sehnbruch
Gelsenkirchen, Germany
--- Experience is a quite useful thing,
--- normally you have it a short time after you needed it.
Stefan Sehnbruch wrote:
>
> Hallo allerseits,
> demnächst findet in Holland eine Bogensportveranstaltung ("Nacht der
> Barbaren" oder so ähnlich) statt, bei der mit brennenden Pfeilen
> geschossen werden darf bzw. muß.
Griechisches Feuer, Napalm?
Lutz
--
mailto:l.mo...@snafu.de
http://www.snafu.de/~l.moeller/
Oje ...
Napalm wirst Du f"ur zivilen Einsatz[1] kaum kriegen und Du _willst_ es auch
nicht, das Zeug ist einfach nur _extrem_ unfreundlich, es ist zum Beispiel
nur durch Abdecken mit Sand/Erde effektiv zu l"oschen. . Griechisches Feuer
war eine recht bunte Mischung aus allem was brennt, kleben bleibt und so
schnell nicht wieder ausgeht (Harz, Erdpech, Schwefel, Salpeter ...).
Beide sind daf"ur gedacht Dinge schnell und nachhaltig in Brand zu stecken
und dadurch zu _vernichten_ - f"ur diesen Zweck d"urften sie ziemlich
ungeeignet sein.
Am sinnvollsten d"urfte es sein die Pyrotechniker nebenan in
z-netz.alt.pyrotechnik zu fragen - da sollten Leute zu finden sein die
bei sowas fachkundigen Rat geben k"onnen (neben dem "ublichen Satz von
(meist schnell wieder verschwindenen) ''k00l bomberz'').
Man liest sich,
Alex.
[1] Zumal ich mir f"ur _das_ Zeug wirklich keine sinnvolle zivile Verwendung
vorstellen kann.
--
------------------------------------------------------------------------------
EMail : a...@informatik.tu-chemnitz.de | WWW : http://www.tu-chemnitz.de/~als
If privacy is outlawed, only outlaws will have | Ceterum censeo Parva Mollia
privacy. (Philip Zimmerman, author of PGP) | esse delendam.
Griechisches Feuer:
Werg (wolleaehnlicher Leinenabfall), gekochtes Baummharz (Pech),
Salpeter, Schwefelpulver
Griechisches Feuer wurde in spezieller Zubereitung auch fuer
Brandpfeile verwendet :
Je ein Anteil Salpeter, Schwefel und Pech wird zu einer glatten Masse
gekocht. Damit den Werg traenken und vorne um den Pfeil Wickeln.
Weniger Salpeter ergibt langsameren, aber auch unzuverlaessigeren
Abbrand. Aus meinen Versuchen zu Schuelerzeiten weisz ich,
dasz Kaliumpermanganat statt Salpeter auch geht.
Da Pech heute nicht mehr so ohne weiteres zu haben ist, versuche
man folgendes Rezept:
Tripalmitin (Biskin / Palmin), Schwefelpulver und Salpeter in
gleichen Teilen mit Isopropanol (Zuendquellen fernhalten !!)
zu einem zaehen Brei verruehren.
Damit Stoff (Baumwollstreifen) traenken - den Pfeil umwickeln.
Angeblich geht das auch mit Kerzenwachs statt Palmitin.
VORSICHT:
Sowohl die antike, als auch die moderne Variante brennen EXTREM
heisz und hinterlassen ueble Brandwunden !
Auszerdem sind beide Mischungen nur schwer, mit Wasser praktisch
gar nicht zu loeschen.
Weitere Varianten, die ich aber nie selbst getestet habe:
Schwarzpulver-Wachs-, bzw Schwarzpulver-Palmitin-Mischungen
Ein netter Zusatzeffekt (bunte Flammen) ergibt sich, wenn man
entsprechend farbgebende Salpetervarianten verwendet,
z.B. Bariumnitrat.
> Beide sind daf"ur gedacht Dinge schnell und nachhaltig in Brand zu stecken
> und dadurch zu _vernichten_ - f"ur diesen Zweck d"urften sie ziemlich
> ungeeignet sein.
Bereits Paracelsus sagte: Die Menge macht das Gift !
[Ausführliche Beschreibung des griechischen Feuers]
Erstmal vielen Dank für die umfangreiche Erläuterung. Selbst meine
Chemie-Lexika waren nicht so informativ.
> Da Pech heute nicht mehr so ohne weiteres zu haben ist, versuche
> man folgendes Rezept:
> Tripalmitin (Biskin / Palmin), Schwefelpulver und Salpeter in
> gleichen Teilen mit Isopropanol (Zuendquellen fernhalten !!)
> zu einem zaehen Brei verruehren.
> Damit Stoff (Baumwollstreifen) traenken - den Pfeil umwickeln.
> Angeblich geht das auch mit Kerzenwachs statt Palmitin.
Kann man statt Pech dann nicht viel besser Teer nehmen? Bei Tripalmitin
bzw Wachs hätte ich die Befürchtung, daß die Mischung dann zu flüssig
wird und infolgedessen Glut "ertränkt" wird. Gerade Glühbrände sind aber
sehr "windverträglich", dh. Glut wird durch den Fahrtwind nicht einfach
so ausgeblasen.
> Weitere Varianten, die ich aber nie selbst getestet habe:
> Schwarzpulver-Wachs-, bzw Schwarzpulver-Palmitin-Mischungen
Hmm, sowas hab ich früher mal versucht, als ich mit dem Schwarzpulver
aus Silvesterböllern rumgekokelt habe. (Kids don't try this at home!)
Selbst bei geringen Mengen von Wachs war das Pulver dann meistens so
durchtränkt, daß ein Entzünden nicht mehr möglich war.
Ich müsste mal ausprobieren, die Masse auf einen Lumpen aufzutragen und
das ganze zu entzünden. Mal schauen, ein paar Böller hab ich wohl noch
im Keller im Exsikkator liegen...
> Ein netter Zusatzeffekt (bunte Flammen) ergibt sich, wenn man
> entsprechend farbgebende Salpetervarianten verwendet,
> z.B. Bariumnitrat.
Hmm, muß nicht sein. Erstens glaube ich nicht, daß sich die
Flammenfärbung so deutlich bemerkbar macht (wg. der gelb leuchtenden
Kohlenstoffpartikel - Flammenfärbung in der Analytik macht man ja auch
nicht mit der leuchtenden Brennerflamme). Zweitens ist die ganze Sache
schon mit genügend Gefahren verbunden, da muß man nicht noch mit
giftigem Barium herumhantieren. Und drittens sollte das ganze auch nicht
zu teuer werden.
Wenn ich wirklich mit dem Compoundbogen schieße kostet mich allein der
Pfeil (den ich ja wohl kaum wieder zurück bekomme) schon 12 - 15 DM. Da
werd' dann nicht noch zusätzlich in extrateure Chemikalien investieren.
[Griechisches Feuer und Napalm]
> Beide sind daf"ur gedacht Dinge schnell und nachhaltig in Brand zu stecken
> und dadurch zu _vernichten_ - f"ur diesen Zweck d"urften sie ziemlich
> ungeeignet sein.
Hmm, ich gehe mal davon aus, das wir schon irgendwas in Brand stecken
müssen. Vermutlich werden wir auf Strohballen und/oder hölzerne Ziele
schießen. Zumindest die Idee mit dem griechischen Feuer gefällt mir
schon ganz gut.
Andererseits soll es ja auch möglichst ungefährlich sein (insbesondere
beim Abschuß), und "punktgenau" wirken. Wenn mal ein Pfeil daneben geht,
sollen ja nicht gleich drei Quadratmeter Sand oder Rasen in Flammen
stehen.
> Am sinnvollsten d"urfte es sein die Pyrotechniker nebenan in
> z-netz.alt.pyrotechnik zu fragen - da sollten Leute zu finden sein die
Hatte ich auch schon dran gedacht, allerdings wird da ja mehr
"Pulverchemie" praktiziert, und die meisten Pulversätze brennen ja
vergleichsweise schnell ab, und lassen sich gar nicht mehr löschen.
Mir schwebte schon mehr was auf traditioneller "Docht" + Flüssigkeit
bzw. Paste Basis vor.
> [1] Zumal ich mir f"ur _das_ Zeug wirklich keine sinnvolle zivile
> Verwendung vorstellen kann.
Wenn Du es mit der Zusammensetzung nicht so genau nimmst gibt es einen:
Denk doch mal an die Brennpasten die für's Fondue verwendet werden. Ist
zwar kein Napalm im ursprünglichen Sinne wird aber in USA gelegentlich
auch als Napalm bezeichnet.
>Wenn Du es mit der Zusammensetzung nicht so genau nimmst gibt es einen:
>Denk doch mal an die Brennpasten die für's Fondue verwendet werden. Ist
>zwar kein Napalm im ursprünglichen Sinne wird aber in USA gelegentlich
>auch als Napalm bezeichnet.
Ich weiss nicht ob du das damit meinst, was mir grad dazu eingefallen ist :
Grillanzünder, auch manchmal "Trockenspiritus" genannt, brennt sehr gut, mit
grosser Flamme und lässt sich glaube ich schlecht ausblasen. Wirft man es
brennend durch die Luft gibts coole Flammen Sounds :-)
Ist dein Pfeil zu schnell, kann man es vielleciht irgendwie "frisieren" dass
es nicht ausgeht, ich wüsste jetzt aber nicht wie. Ach doch, vielleicht
einen getränkten Lappen der sehr heiss brennt z.b.mit Zucker+KNO3 (damit
getränkter Stoff glüht fast nur, und das extrem heiss! Also aufpassen wenn
das einmal brennt geht das ohne Wasser nicht mehr aus {nein, kurz die Finger
nehmen und zamdrücken ist nicht dasselbe, das ist eher "Brandwunden
Leichtgemacht" ). Evtl. den Esbit zerkleinern und in den getränkten Stoff
"reinkneten" oder sonstwie reinbringen dass er da verwickelt ist. Das kommt
auf den Pfeil (natürlich gut getrocknet, sonst kann mans vergessen dass das
irgendwie brennt). Brennt bestimmt sau stark !
cu
Armin
Wozu alte Geschichte so gut ist....
> > Da Pech heute nicht mehr so ohne weiteres zu haben ist, versuche
> > man folgendes Rezept:
> > Tripalmitin (Biskin / Palmin), Schwefelpulver und Salpeter in
> > gleichen Teilen mit Isopropanol (Zuendquellen fernhalten !!)
> > zu einem zaehen Brei verruehren.
> > Damit Stoff (Baumwollstreifen) traenken - den Pfeil umwickeln.
> > Angeblich geht das auch mit Kerzenwachs statt Palmitin.
>
> Kann man statt Pech dann nicht viel besser Teer nehmen? Bei Tripalmitin
> bzw Wachs hätte ich die Befürchtung, daß die Mischung dann zu flüssig
> wird und infolgedessen Glut "ertränkt" wird. Gerade Glühbrände sind aber
> sehr "windverträglich", dh. Glut wird durch den Fahrtwind nicht einfach
> so ausgeblasen.
Der Dreh dabei ist der Salpeter, bzw. das KMnO3. Das Zeug braucht
naehmlich dadurch keinen externen Sauerstoff mehr, daher auch die
Probleme beim Loeschen.
Aber las ich da nicht was von Chemie-Lexika... dann weist Du das eh.
Mit "zaeher Brei" ist gemeint, dasz die Paste warm noch
streichbar, kalt aber knetmasseaehnlich wird.
Der eigentliche "Brennstoff" ist auch der Schwefel. Das Fett kokelt
halt so mit. Teer ist ziemlich ungeeignet, da der noch schlechter
brennt als das Tripalmitin.
> > Weitere Varianten, die ich aber nie selbst getestet habe:
> > Schwarzpulver-Wachs-, bzw Schwarzpulver-Palmitin-Mischungen
> Hmm, sowas hab ich früher mal versucht, als ich mit dem Schwarzpulver
> aus Silvesterböllern rumgekokelt habe. (Kids don't try this at home!)
Da hast Du mir was vorraus. Ich hab nur mal Boeller aus
Acetonperoxid gebastelt. Das war trotz kleinster Mengen noch derart
laut, dasz ich Silvester Ohropax dabei hatte.....
> Wozu alte Geschichte so gut ist....
Komisch, bei uns war Geschi immer das langweiligste Fach ...
[...]
> Der Dreh dabei ist der Salpeter, bzw. das KMnO3. Das Zeug braucht
Dann wär's aber KMnO4, aber war wohl nur ein Typo, gell?
> naehmlich dadurch keinen externen Sauerstoff mehr, daher auch die
> Probleme beim Loeschen.
> Aber las ich da nicht was von Chemie-Lexika... dann weist Du das eh.
Prinzipiell schon. Allerdings nur bei entsprechend hohen Temperaturen
(eventuell ist KMnO4 hier etwas im Vorteil) und da liegt das Problem,
wenn Bestandteile (Wachs oder Tripalmitin) der Mischung nicht zu fließen
beginnen und den Salpeter abkühlen.
> Mit "zaeher Brei" ist gemeint, dasz die Paste warm noch
> streichbar, kalt aber knetmasseaehnlich wird.
> Der eigentliche "Brennstoff" ist auch der Schwefel. Das Fett kokelt
Das erinnert mich an eine wilde Diskussion in de.sci.chemie. Es ging
darum, was bei der Verbrennung von Schwarzpulver genau passiert, und
welche Rolle der Schwefel dabei spielt. Der Mechanismus scheint immer
noch nicht vollständig aufgeklärt zu sein. Alchemy rulez! ;->
> halt so mit. Teer ist ziemlich ungeeignet, da der noch schlechter
> brennt als das Tripalmitin.
Hast Du da praktische Erfahrung? Ich bin davon ausgegangen (auch nur
theoretisch), daß sich Teer zwar wesentlich schwerer entzünden läßt als
Tripalmitin allerdings wenn Teer erstmal brennt, dann dürfte das so
leicht nicht mehr zu ändern sein.
> > Hmm, sowas hab ich früher mal versucht, als ich mit dem Schwarzpulver
> > aus Silvesterböllern rumgekokelt habe. (Kids don't try this at home!)
>
> Da hast Du mir was vorraus. Ich hab nur mal Boeller aus
> Acetonperoxid gebastelt. Das war trotz kleinster Mengen noch derart
> laut, dasz ich Silvester Ohropax dabei hatte.....
Whoohoo! What do you mean - where are my eyebrows?
In welcher Größenordung hast Du das denn gemacht? Also bei Peroxiden hab
ich immer ganz ordentlich Schiß wegen der unberechenbaren
Empfindlichkeit.
Ansonsten Luftballon, Actetylen, Sauerstoff, Wunderkerze. Hat mal ein
Chemiestudi drei Häuser weiter gemacht. Dass da nicht die Scheiben
rausgeflogen sind. =8-)
Stefan Sehnbruch wrote:
> Denk doch mal an die Brennpasten die für's Fondue verwendet werden. Ist
> zwar kein Napalm im ursprünglichen Sinne wird aber in USA gelegentlich
> auch als Napalm bezeichnet.
Napalm ist, soweit mir bekannt, gelatiniertes Benzin.
Bye,
MArkus
P.S.: Es gehen zu Sylvester immer wieder eine Menge Finger und Hände
drauf, weil jemand die Mischungen probiert und für ungefährlich hält.
Die Mischung von Zucker mit Salpeter hat je nach Mischungsqualität und
Zündungsart eine Sprengkraft von bis zu 80% von TNT, also FINGER WEG VON
DINGEN DIE MAN NICHT GRUNDSÄTZLICH VERSTEHT
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Stefan Sehnbruch wrote:
>
> Hallo allerseits,
> Es dürfen keine selbstentzündlichen Stoffe verwendet
> werden, ...
Statt Napalm kann man jedenfalls auch Pattex nehmen. Klebt und brennt
genausogut. :)
--
MfG, Klaus "Doc" Kessler, Germany
Doc`s Paintball Shop & Doc`s Katana Shop
http://www.istda.com/doc-shop/
Eressea : Kinder des Orkans (8)
ShAtlantis : Paladine der barmherzigen Axt (14)
Ist mein Hobby. Literatur in diesem Falle: Kromayer & Veith
> > Der Dreh dabei ist der Salpeter, bzw. das KMnO3. Das Zeug braucht
>
> Dann wär's aber KMnO4, aber war wohl nur ein Typo, gell?
Der Chemieleistungskurs ist offensichtlich schon etwas her....
> > naehmlich dadurch keinen externen Sauerstoff mehr, daher auch die
> > Probleme beim Loeschen.
> > Aber las ich da nicht was von Chemie-Lexika... dann weist Du das eh.
>
> Prinzipiell schon. Allerdings nur bei entsprechend hohen Temperaturen
> (eventuell ist KMnO4 hier etwas im Vorteil) und da liegt das Problem,
> wenn Bestandteile (Wachs oder Tripalmitin) der Mischung nicht zu fließen
> beginnen und den Salpeter abkühlen.
Das Fett liegt ja auch in Mischung mit Isopropanol vor, und wer
mal mitgekriegt hat wie schwer brennendes Fett zu loeschen ist...
> > halt so mit. Teer ist ziemlich ungeeignet, da der noch schlechter
> > brennt als das Tripalmitin.
>
> Hast Du da praktische Erfahrung? Ich bin davon ausgegangen (auch nur
> theoretisch), daß sich Teer zwar wesentlich schwerer entzünden läßt als
> Tripalmitin allerdings wenn Teer erstmal brennt, dann dürfte das so
> leicht nicht mehr zu ändern sein.
Hab ich noch nicht direkt probiert, da allein schon die Isopropanol-
Tripalmitin-Mixtur, die man im uebrigen als "Schmiermittel fuer die
Lebensmittelverarbeitung" kaufen kann, kaum zu loeschen und
sehr leich anzuzuenden ist. Wir nannten das Zeug "Bio-Napalm".
Die Teervariante habe ich wegen schlechter Entzuendbarkeit
nicht weiterverfolgt.
> > > Hmm, sowas hab ich früher mal versucht, als ich mit dem Schwarzpulver
> > > aus Silvesterböllern rumgekokelt habe. (Kids don't try this at home!)
> >
> > Da hast Du mir was vorraus. Ich hab nur mal Boeller aus
> > Acetonperoxid gebastelt. Das war trotz kleinster Mengen noch derart
> > laut, dasz ich Silvester Ohropax dabei hatte.....
>
> Whoohoo! What do you mean - where are my eyebrows?
> In welcher Größenordung hast Du das denn gemacht? Also bei Peroxiden hab
> ich immer ganz ordentlich Schiß wegen der unberechenbaren
> Empfindlichkeit.
Um unvorsichigen Nachahmern vorzubauen habe ich einige
chemische Details weggelassen:
So lange das Acetonperoxid noch nasz ist (vom Wasseanteil der
H2O2-Loesung und vom Reaktionswasser), ist das weitgehend
ungefaehrlich. Man kann das Zeug faktisch kontinuierlich
(Tropftrichter !) herstellen, wenn man die Peroxidkristalle immer
wieder herausschoepft. Jede "Portion" (ca 10g) kommt separat auf ein
Stueck Zeitungspapier und wird dann in die Sonne oder auf die Heizung
gelegt. Der groeszte "Production Run" zu Schuelerzeiten waren mal
42 Portionen. Trocken ist das zwar gegen Schlag fast genauso
empfindlich wie reines Nitroglycerin, aber durch die Portionierung
leicht zu handhaben. Man hat auch nicht, wie beim Nitrieren, das
Problem der die Empfindlichkeit erhoehenden sauren nitrosen
Verunreinigung.
Die Reibungsempfindlichkeit ist in vollstaendig getrocknetem Zustand
zwar erheblich, laeszt sich aber durch nur unvollstaendige Trocknung
reduzieren.
Zur Boellerproduktion rollt man an einer Seite und an den Enden mit
Kleister bestrichene 20 cm breite Zeitungspapierstreifen zu ca 1cm
dicken Roehren und verdrillt das "verkleisterte" Ende um eine
Wunderkerze derart, dasz die Wunderkerze noch ca 2cm nach innen ragt.
Nach dem Trocknen stopft man mittels Papiertrichter und Feder
normalerweise eine oder auch bis 2 zu (ohropaxpflichtig !) "Portionen"
hinein, verschlieszt das ganze presz mit einen eigekleisterten
Papierpfropfen und verdrillt auch dieses Ende.
1 Woche nachtrockenen - fertig.
Diese Boeller sind immer gefaehrlicher, sprich staerker und
empfindlicher als gekaufte !
Aus Sicherheitsgruenden sollte man immer nur die Enden anfassen,
und vor allem nie in der geschlossenen Hand halten !
Stueckzahlen von mehr als 3 habe ich daher stets in einer speziellen
Pappkiste aufbewahrt und transportiert, die innen mit Pappstreifen in
4cm breite Faecher unterteilt war. Beim Verpacken dann 3 cm hoch mit
Saegespaenen fuellen, in jedes Fach einen Boeller, 4 cm Spaene oben
drauf, wieder eine Lage Boeller, usw. Meistens waren 3 Lagen drin.
In der 10.Klasse haben wir mal einen solchen Boeller mit 20g
"Doppelladung" von unten in einen Metallgitterabfallkorb
gesteckt. Wir fanden es unglaublich witzig, dasz der gerade
das Gebaeude verlassende Lateinlehrer einen Hagel
vergammelter Abfaelle (Bananenschalen, etc.) abbekam...
In den anschlieszenden "Ermittlungen" wurde der "Chemoclub"
zwar verdaechtigt, aber nicht ueberfuehrt.
> Ansonsten Luftballon, Actetylen, Sauerstoff, Wunderkerze. Hat mal ein
> Chemiestudi drei Häuser weiter gemacht. Dass da nicht die Scheiben
> rausgeflogen sind. =8-)
Jaja - FAE fuer arme.
Ich weisz nicht wie gut Du Dich auskennst, aber es gibt auch
einige im Labormaszstab gefahrlos durchfuehrbare Herstellungs-
verfahren fuer Hochbrisanzsprengstoffe, z.B. die Herstellung
von Hexogen (1,3,5-Trinitro-1,3,5-Triaza-Cyclohexan)
durch Ringschluszpolymerisation, die allerdings sehr arbeitsintensiv
ist.
Als Schueler hatte man halt noch Zeit fuer derartigen Unfug,
zumal man auch argumentieren koennte man wende nur den
Chemie-Leistungskurs an.
Letztendlich kann man sich an vieles ranwagen, vorrausgesetzt
der Ansatz bleibt klein genug, zumal 20 Ansaetzte a 50g auch 1 kg
ergeben.
>> Kann man statt Pech dann nicht viel besser Teer nehmen?
KK>
KK> Statt Napalm kann man jedenfalls auch Pattex nehmen. Klebt und brennt
KK> genausogut. :)
aber nur solange wie's fluessig ist, weil dann noch das
loesungsmittel drin ist :-)
--
***********************************************
Juergen Kaesmann
eMail : j.kae...@berlin.de
Internet: http://www.kaesmann-online.de/privat/
Klar, wenn man das ganz streng nach der Definition nimmt, tritt auch bei
dem vor Dir erwähnten harzgetränkten Lappen irgendwann mal
Selbstentzündung ein, wenn die Temperatur so über 350°C hinausgeht.
Harz als Reduktionsmittel - Luftsauerstoff als Oxidator, klar so gesehen
kann man den Begriff völlig korrekt auf wohl alle brennbaren Substanzen
anwenden.
Ich denke mal hier war aber vor allem die _spontane_ Selbstentzündung
bei Raumbedingungen gemeint. Also das was man vom weißen Phosphor,
feinsten Metallstäuben, den Alkalimetallen ab Kalium oder von Gemischen
wie KMnO4 und Glycerin kennt.
> P.S.: Es gehen zu Sylvester immer wieder eine Menge Finger und Hände
> drauf, weil jemand die Mischungen probiert und für ungefährlich hält.
> Die Mischung von Zucker mit Salpeter hat je nach Mischungsqualität und
> Zündungsart eine Sprengkraft von bis zu 80% von TNT, also FINGER WEG VON
> DINGEN DIE MAN NICHT GRUNDSÄTZLICH VERSTEHT
> !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das ist eine traurige Wahrheit, man kann deine Warnung in der Tat nicht
oft genug wiederholen.
> > Denk doch mal an die Brennpasten die für's Fondue verwendet werden.
> Napalm ist, soweit mir bekannt, gelatiniertes Benzin.
Genau. Und bei den Fondue-Brennpasten sind es alkoholische Gele. (Die
Rußentwicklung des Benzins wäre beim Essen doch mehr als unangenehm)
Wie gesagt, die Bezeichnung pastenartiger Brennstoffe als Napalm scheint
auch eher im amerikanischen Raum üblich zu sein.
Woher hast Du die Information? Der Römpp sieht das etwas anders. Ich
erlaube mir mal ein paar Zeilen zu zitieren.
--------------------------------------
Selbstentzündung
Umgangssprachliche Bez. für die Entzündung eines brennfähigen Stoffes
ohne Einwirkung einer Zündquelle, d.h. ohne Fremdzündung durch Funken
od. Flammen (dies wäre eine Entflammung, vgl. Flammpunkt). Die
zugehörige Temp. wird als Zündtemperatur (S.-Temp.) bezeichnet. Die zur
Erreichung derselben erforderliche Wärmeenergie wird durch spontane
chem. Reaktion (z.B. Autoxidation) od. physik. Vorgänge (Reibung,
Schlag, elektrostat. Aufladung) in od. an der Oberfläche der Brandstoffe
selbst erzeugt:
[...]
Die Neigung zur S. steigt mit der Temp., dem Druck der Sauerstoff-Konz.
u. ggf. katalyt. Einflüssen. Auch starke Sauerstoff-Adsorption an
feinteiligen Oberflächen kann S. hervorrufen. Bes. Gemische aus
brennbarem Material u. starken Oxidationsmitteln wie z.B. Salpetersäure,
Nitrate, Chromate, Perchlorate, Chlorate, Peroxide usw. neigen zur S.;
[...]
Spontane Entzündungen sind ferner bekannt von feucht eingebrachtem Heu,
öldurchtränkten Lappen, Aktivkohle, Steinkohle (s. Lit. ), Phosphan,
Zinkdiethyl, pyrophoren Metallen, Pyrit, Weißem Phosphor, Natriumhydrid
an feuchter Luft, wasserfreiem Natriumsulfid u. vielen anderen Stoffen;
in manchen Fällen kann man mit der Anw. von Schutzgasen die S.-Gefahr
verringern.
-----------------------------
> Und ich denke daß GANZ BESTIMMT NICHT WEIßER PHOSPHOR ODER GAR
> METALLISCHES KALIUM ZULÄSSIG SIND !!!!
Reden wir vielleicht irgendwie aneinander vorbei? Wenn Du diese Stoffe
allein betrachtest (also ohne die Luft) enthalten sie kein Redox-System,
wären nach deiner Definition also auch nicht selbstentzündlich und
müßten somit zulässig sein.
Was Du ansprichst fällt eigentlich eher unter sowas wie
"Selbstoxidierende Brennstoffe" (Autoxidation war leider nicht ganz so
der passende Begriff). Das hat aber mit Selbstentzundlichkeit bei
Raumtemperatur absolut nichts zu tun.
Überleg doch einfach mal worum es geht: Mit einem brennenden Pfeil das
Ziel treffen. Der mit dem schnellsten Pfeil hat die besten Chancen, da
er er sich am wenigsten Gedanken um die (unbekannte) Entfernung machen
muß.
Da stellt man jetzt erschwerend die Regel auf, dass der Pfeil brennend
ins Ziel kommen muß. Dies ist um so einfacher je langsamer der Pfeil
ist.
Damit jetzt keiner auf die Idee kommt der Pfeil müsse ja nicht während
des Fluges brennen, sondern er könne sich ja auch erst im Ziel entzünden
verbietet man selbstentzündliche Substanzen. Das ist natürlich dehnbar
ausgedrückt, aber ich verstehe das so, dass man nichts verwenden darf,
was sich bei Raumbedingungen an der Luft spontan (von selbst) oder durch
Druck, Stoß oder Reibung entzündet.
Dies dürfte bei den hier diskutierten Varianten des "Griechischen
Feuers" gewährleistet sein.
Selbst wenn man eine Kapsel mit Schwarzpulver an der Pfeilspitze
anbrächte, wäre ich mir nicht sicher, ob der Stoß beim Aufprall reichen
würde, das Pulver zu entzünden, von daher habe ich keine Bedenken einen
Lumpen mit einem salpeterhaltigen Gemisch auf meinen Pfeil zu schnallen.
[...]
Nur noch schnell zum Klarstellen : Also, mit dem Trivialnamen
Trockenspiritus war nicht der gelierte Alkohol gemeint den du unter der
Ami-Bezeichnung Napalm angesprochen hast, sondern ich meinte Esbit
(=Methenamin) bzw. ähnliche Grillanzünderprodukte die genauso ausschauen und
mit grosser starker Flamme brennen.
Der Lappen dient dazu, _falls_ der Esbit im Flug überhaupt ausgehen sollte,
dass genug Hitze vorhanden ist -> Pfeil könnte also so eine Show abziehen :
1. Pfeil wird abgeschossen -> Wusch !!! (Geräusch bestimmt cool!) 2. Pfeil
fliegt durch die Luft man sieht jetzt eh net ob der Lappen hell aufglüht und
die Leuchtspur erzeugt oder ob es der eigtl. Brennstoff ist ( Früher wurden
ja schliesslich auch die brennenden Pfeile in die Luft geschossen mit 45°
und mehr, mit schwächeren Bögen, damit sie nicht ausgehen, also langsam
sind, und trotzdem _relativ_ weit kommen) 3. Pfeil donnert inst Ziel
(Grillanzünder bekommt kann nicht mehr ausgeblasen werden durch
nichtvorhandenen Wind und entflammt undmittelbar neu durch den sehr heissen
Lappen), der Esbit sollte wenn er innen in Bröckchen vorliegt und der Lappen
nicht allzufest ist, jetzt weggeschleudert werden und es macht wieder ein
Eindrucksvolles ! WUSCH! mit deinem gewünschtem Feuerball !
cu
Armin
PS: Das hab ich mir zwar ausgedacht, es kommt mir aber trotzdem recht
realistisch vor, und du solltest es am besten einfach mal ausprobieren ! Ist
billig und macht wenig Arbeit ! (Gib bescheid wenn es wirklich so hinhaut
wie ich es mir vorstell)
Ist bekannt. Das Zeug was man auch im Camping-Klappöfchen verbrennen
kann. Esbit halt.
[Brandpfeil auf Esbit-Basis]
Also bis jetzt habe ich überhaupt noch keine Experimente gemacht. Ich
muß mir überhaupt erstmal ausreichend lange Schäfte besorgen und das
kostet dann ja auch alles erstmal ...
Ich überleg sowieso schon, ob ich nicht doch besser mit dem Langbogen
arbeite. Da kostet mich ein Pfeil nur halbsoviel, und ich brauch mir
nicht soviel Gedanken um Spinewerte etc. machen.
Auf jeden Fall werde ich mal versuchen, das griechische Feuer mit etwas
Esbit zu verfeinern. Ideal wäre es natürlich wenn man das Esbit
irgendwie lösen könnte, um dann den Stofflappen damit mehrfach zu
tränken. Hast Du da vielleicht Erfahrung? Geht Aceton zum Lösen von
Esbit?
billig und macht wenig Arbeit ! (Gib bescheid wenn es wirklich so
hinhaut
> wie ich es mir vorstell)
Klar, sobald ich die ersten Brandpfeile erfolgreich getestet habe, werde
ich mich hier auf jeden Fall noch mal melden.
Vielleicht mit Isopropanol zu einer Paste verarbeiten und dann als
Pechersatz verwenden ?
>Kommt nicht Napalm von NatriumPalmitat?
>Sprich in Seife gelöster Benzin?
Nein.
Das wurde aber schon zu oft besprochen.
Näheres entweder auf Seiten von kaputten fReAkXx oder in deja-news.
cu
[Napalm und ähnliche Brenngele]
> Kommt nicht Napalm von NatriumPalmitat?
So ist es, obwohl das militärisch eingesetzte Napalm eine Aluminiumseife
der Palmitinsäure gewesen sein soll.
> Sprich in Seife gelöster Benzin?
Eigentlich ist ja das Benzin das Lösungsmittel. Mit Seife eingedicktes
bzw. geliertes Benzin finde ich ist korrekter ausgedrückt.
> Das US-Napalm war dich eher ein Gemisch aus
> Benzin und Polyvinylalcohol.
Da gibt es wohl viele verschiedene Rezepturen. Ich kenne eine Rezeptur
aus Polystyrol, Benzin und Benzol. Nicht nur brennend unangenehm,
sondern schon bei der Handhabung gefährlich durch die krebserregenden
Eigenschaften des Benzols.
> > Kommt nicht Napalm von NatriumPalmitat?
>
> So ist es, obwohl das militärisch eingesetzte Napalm eine Aluminiumseife
> der Palmitinsäure gewesen sein soll.
Nein, sofort vergessen, so ist es nicht. Das Na kommt nicht von Natrium,
sondern von Naphthensäure. Es ist also immer schon eine Aluminiumseife
gewesen. Irgendwie fall ich immer wieder drauf 'rein, da "normale"
Seifen ja meistens Natriumseifen sind.
> Nein, sofort vergessen, so ist es nicht. Das Na kommt nicht von Natrium,
> sondern von Naphthensäure. Es ist also immer schon eine Aluminiumseife
> gewesen. Irgendwie fall ich immer wieder drauf 'rein, da "normale"
> Seifen ja meistens Natriumseifen sind.
Alles klar, bin auch drauf reingefallen und in einigen
Lexikas steht es auch so.
Aber ist die Hysterie wegen dem Selbermixen (Kriegsmateriel)
eigentlich berechtigt, ich meine ist das Zeug wirklich so unberechebar?
STEFAN
--
VEGANI ITE DOMUM !
> Aber ist die Hysterie wegen dem Selbermixen (Kriegsmateriel)
> eigentlich berechtigt, ich meine ist das Zeug wirklich so unberechebar?
Ich hab da keine persönliche Erfahrung. Ich denke aber das was man
selber mixen könnte (also im Grunde genommen nur eingedicktes Benzin)
kann kaum unangenehmer sein als so mit brennenden Flüssigkeiten
bespritzt zu werden. Eher harmloser, da sich die Spritzer nicht so
schnell auf der Haut oder Kleidung verteilen.
Richtig brutal wird es erst wenn selbstenzündende Stoffe wie z.B. weißer
Phosphor beigemischt werden. Das wird dann so ein bestialisches
Teufelszeug, das ist praktisch unlöschbar. Selbst nach Abdecken mit Sand
schwelt es untendrunter immer wieder. IMHO so ziemlich der widerlichste
Kampfstoff der je eingesetzt wurde.
Angst vor Selbstmischern habe ich allerdings nicht, da es wirklich nicht
leicht ist, an z.B. den weißen Phosphor heranzukommen. Und sollte es
doch mal jemand schaffen, ist die Chance eigentlich recht gut, dass
dieser sich vor einem potentiellen Attentat selbst abfackelt.
Wer's bis dahin unverletzt geschafft hat, ist entweder so klug, daß er
mit dem Zeug keinen ernsthaften Mißbrauch betreibt, oder er fällt unter
"unvermeidliches Restrisiko".
Ich kann mich an eine MASH-Folge erinnern, wo einer mit
Napalm-Verletzungen eingeliefert wurde. Den haben sie unter Wasser
operiert und haben das Licht ausgemacht, damit sie die selbstleuchtenden
Napalm-Rest aus der Wunde bekamen. Klingt also in der Tat nach Phosphor.
> Ich kann mich an eine MASH-Folge erinnern, wo einer mit
> Napalm-Verletzungen eingeliefert wurde. Den haben sie unter Wasser
> operiert und haben das Licht ausgemacht, damit sie die selbstleuchtenden
> Napalm-Rest aus der Wunde bekamen. Klingt also in der Tat nach Phosphor.
Unter Wasser operieren halte ich für gar nicht so unrealistisch. Solange
dem Napalm keine Oxidationsmittel (z.B. Luft) zur Verfügung steht kann
es nicht weiterbrennen. Sobald wieder Luft drankommt, fängt es auch
wieder an zu brennen.
Nur mit dem Lichtausschalten das kommt mir seltsam vor. IIRC leuchtet
Phosphor nur bei Berührung mit (Luft-)Sauerstoff, also keineswegs so wie
Leuchtzeiger an Uhren (Licht an - Licht aus - Leuchtfarbe leuchtet
nach).
Fernsehen muss nicht realistisch sein.(auch MASH nicht)
Bist du sicher, daß Weisser Ph. nicht im dunklen leuchtet.
Ich kann mich noch leicht an Experimente in der Schule erinnern
in denen etwas ähnliches mit Ph. gezeigt wurde.
Man kann ja alles mögliche ins NAPALM mischen
(Aluminium,Natrium,Reizstoffe,Rauchmittel,Duftstoffe(Grillanzünder)....)
STEFAN
--
>>Spiele ich halt wieder Frisbee mit der NT CD. [Ulrich Eckhardt]
>Funktioniert nicht. Stürzt immer ab. [Hans Pueschel]
Fernsehen muss nicht realistisch sein.(auch MASH nicht)
Bist du sicher, daß Weisser Ph. nicht im dunklen leuchtet.
Ich kann mich noch leicht an Experimente in der Schule erinnern
in denen etwas ähnliches mit Ph. gezeigt wurde.
Ich habe mal in einem Lexikon gelesen, dass NAPALM auch
auf Körperzellen destruktiv wirken soll (Zersetzung
oder so)ich glaube durch Sauerstoffentzug/abspaltung???
Keine Ahnung wie das dort genannt wurde, war aber genau beschrieben.
Ich finde das Lexikon nicht mehr, aber dass die Wunden extrem schlecht
heilen sollen im Vergleich zu "normalen" Brandwunden findet man
immer wieder geschrieben.
Es wird aber auch viel gedichtet, wenn es um Napalm geht.
STEFAN
PS:Man kann ja alles mögliche ins NAPALM mischen
(Aluminium,Natrium,Reizstoffe,Rauchmittel,
Duftstoffe(als Grillanzünder....) :-)
> Bist du sicher, daß Weisser Ph. nicht im dunklen leuchtet.
> Ich kann mich noch leicht an Experimente in der Schule erinnern
> in denen etwas ähnliches mit Ph. gezeigt wurde.
Doch klar, er leuchtet schon (sogar im hellen, aber dann siehst Du es
nicht ;-> ). Aber nur wenn Sauerstoff oder evtl. auch andere
Oxidationsmittel drankommen. Also unter Wasser höchstwarhscheinlich
nicht. Im Grunde genommen ist dabei eine langsame "Verbrennung" des
Phosphors zu beobachten. Diese Erscheinung fällt IIRC unter
"Chemolumineszens" und ist nicht reversibel, der Vorgang hält nur
solange an, wie Oxidierbarer Phosphor vorhanden ist - danach ist und
bleibt es zappenduster.
Anders ist es bei den heute gebräuchlichen Nach(t)leuchtfarben z.B. auf
Uhrzeigern. Das sind Stoffe die bei Bestrahlung mit Licht eine gewisse
Energiemenge "aufnehmen" können und diese dann über einen gewissen
Zeitraum (meist wenige Minuten) als sichtbares Licht wieder abgeben.
IIRC wird dieses Phänomen als Phosphoreszens bezeichnet (obwohl es ja
außer dem ähnlichen Aussehen eigentlich gar nichts mit Phosphor zu tun
hat). Dieser Vorgang ist auch beliebig oft wiederholbar.
Und der Vollständigkeit halber erwähne ich dann auch noch kurz die
Fluoreszens: Eine Substanz wird durch Bestrahlung (z.B. mit Licht)
angeregt und sendet bei der Rückkehr in den Ausgangszustand Licht einer
ganz speziellen Farbe aus. Beispiele dafür sind optische Aufheller in
Waschmitteln (deshalb leuchtet dann das T-Shirt bei Bestrahlung mit
einer Schwarzlichtlampe), Neonfarben oder auch die Tritiumvisiere die
hier schon mal angesprochen wurden.
Obiges stammt so ganz spontan aus meiner Erinnerung, sollte ich da
irgendwo Stuss verzapft haben, mache man mich bitte darauf aufmerksam.
Da diese Thematik IMHO aber nicht mehr ganz nach d.a.t.w paßt, setze ich
mal ein F'Up nach de.sci.chemie
Darüber habe ich mal ein Referat geschrieben. Wenn ich mich recht
erinnere, ist das Selbstleuchten nach Bestrahlung Phosphoreszenz und das
Aufhellen (Neonfarben) Fluoreszenz.
Bei Neonfarben wird durch die extern zugeführte Energie (Licht) ein
Elektron auf eine energiereichere Bahn angehoben und fällt sofort
zurück, wobei die Energie wieder abgegeben wird, aber in einem anderen
Frequenzspektrum. Im Prinzip wird einfach zusätzlich zum normalen Licht
auch noch das UV-Licht "reflektiert", aber eben im sichtbaren Bereich.
> > Bist du sicher, daß Weisser Ph. nicht im dunklen leuchtet.
> > Ich kann mich noch leicht an Experimente in der Schule erinnern
> > in denen etwas ähnliches mit Ph. gezeigt wurde.
>
> Doch klar, er leuchtet schon (sogar im hellen, aber dann siehst Du es
> nicht ;-> ). Aber nur wenn Sauerstoff oder evtl. auch andere
> Oxidationsmittel drankommen. Also unter Wasser höchstwarscheinlich
> nicht.
Hallo!
Richtig. Weißer Phosphor leuchtet unter Wasser überhaupt nicht. Das weiß ich
noch so gut, weil wir das damals in der Schule extra ausprobiert haben. Auch
nicht, wenn man ihn vorher stark mit Licht bestrahlt hat.
Wenn WP verbrennt, tut er das (nur mit Kleinmengen ausprobiert!) ruhig und
ohne zu spritzen, es gibt viel weißen Rauch mit dem typischen
Phosphorgeruch. Er leuchtet beim verbrennen grünlich bis weißlich, eine
offene Flamme ist nicht zu sehen. (Oder ist diese Leuchterscheinung eine
kleine offenen Flamme?)
Wer noch nie WP gesehen hat, er ist in festem Zustand grau bis
schmutzig-weiß und weich wie Bienenwachs. In geschmolzenem Zustand unter
Wasser (Schmelzpunkt so 40°C wenn ich mich recht erinnere) ist er Honiggelb
und etwa so wie geschmolzenes Wachs.
WP kann nur unter Wasser sicher gehandhabt werden, wenn man ihn an die Luft
bringt beginnt er sofort von selbst zu brennen.
Diese Eigenschaft machen sich Gurus in Indien zu nutze, die damit
Kerzendochte nur mit "Meditation" zum Brennen bringen. ;-)
Gruß
Chrisl
Klaus Kessler wrote:
> > Und der Vollständigkeit halber erwähne ich dann auch noch kurz die
> > Fluoreszens: Eine Substanz wird durch Bestrahlung (z.B. mit Licht)
>
> Darüber habe ich mal ein Referat geschrieben. Wenn ich mich recht
> erinnere, ist das Selbstleuchten nach Bestrahlung Phosphoreszenz und das
> Aufhellen (Neonfarben) Fluoreszenz.
So ungefaehr.
Fluoreszenz tritt auf, wenn das Elektron aus einem sog. Singulett-Zustand
wieder in den Grundzustand "runterfaellt".
Phosphoreszenz heisst es, wenn das angeregte Elektron erst in den angeregten
Triplett-Zustand uebergeht. Ist seltener, wenns dann mal passiert, ists
langlebiger => die Phosphoreszenz hat eine laengere Lebenszeit als
Fluoreszenz (das passiert sofort oder gar nicht).
Was das zu viel Fachchinesisch? Sonst probier ichs nochmal.
Gruss, Ulf
Ulf Schlotterbeck wrote:
>
> Moin!
>
> Klaus Kessler wrote:
>
> > > Und der Vollständigkeit halber erwähne ich dann auch noch kurz die
> > > Fluoreszens: Eine Substanz wird durch Bestrahlung (z.B. mit Licht)
> >
> > Darüber habe ich mal ein Referat geschrieben. Wenn ich mich recht
> > erinnere, ist das Selbstleuchten nach Bestrahlung Phosphoreszenz und das
> > Aufhellen (Neonfarben) Fluoreszenz.
>
> So ungefaehr.
> Fluoreszenz tritt auf, wenn das Elektron aus einem sog. Singulett-Zustand
> wieder in den Grundzustand "runterfaellt".
Der Grundzustand eines Moleküls ist im allgemeinen auch ein Singulett
Zustand. Das Elektron muß erst angeregt werden und gelangt zunächst
in einen angeregten Singulettzustand. Von dort kann es entweder
in den Grundzustand runterpurzeln. Dabei kann Licht emittiert werden
oder auch nicht. Oder es kann unter umständen in einen Triplettzustand
gelangen, was quantenmechanisch eigentlich verboten ist, und deshalb
auch weniger häufig passiert.
> Phosphoreszenz heisst es, wenn das angeregte Elektron erst in den angeregten
> Triplett-Zustand uebergeht. Ist seltener, wenns dann mal passiert, ists
Ich möchte ja nicht kleinlich sein, aber der Triplettzustand hat eine
längere Lebensdauer und nicht die Phosphorenz. Das ist die Erscheinung,
die man beobachten kann, falls das Elektron aus dem Triplettzustand
unter Abstrahlung seiner Energie in tieferliegende
Zustände purzelt.
siehe Jablonski Termschema
Ilmari Krebs:
Danke fuer die Verbesserung! War absolut nicht kleinlich ;)
Ulf
--
When replying by e-mail, remove "nospam."
Lexika-Auszug:
Napalm:
Gemisch aus Aluminiumsalzen der Naphthensaeuren und Fettsaeuren.
Das pulverige Produkt bildet mit fluessigen Benzin zaehe Gele,
die zur Fuellung von Brandbomben verwendet werden,
die bei der Explosion hohe Temperaturen (ueber 2000 °C)
und dadurch grosse Wirkung erzeugen.
Hm - kein Wort von Phosphor!
Mfg
Andreas Rosenbach
--
_____________________________________________________________
NewsGroups Suchen, lesen, schreiben mit http://netnews.web.de
AFAIR spielt sich die MASH-Serie in Korea ab, hier setzten die AMIs in
der Tat auch noch Phosphor-Bomben ein. Da Napalm und Phosphor in der
Auswirkung auf den Mensdchen dehr ähnlich sind, werden sie im
Trivialleben gerne verwechselt. Auch glaube ich nicht, daß in den
Phoshorbomben grüner Phosphor enthalten war, nur dieser leuchtet
tatsächlich ohne Verbrennung unter Wasser.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
--
XOT...@Cityweb.de V+49-172-2359394
On...@TSH.channel.de On...@N-A-M.de
Phosporbomben enthalten weiszen Phosphor, der an der Luft durch
Autooxidation leuchtet.
In meinem Anorganikum steht nichts ueber die Existenz gruenen
Phosphors.
Tilo Hacke
> >Napalm-Rest aus der Wunde bekamen. Klingt also in der Tat nach Phosphor.
>
> Lexika-Auszug:
> Napalm:
> Gemisch aus Aluminiumsalzen der Naphthensaeuren und Fettsaeuren.
> Das pulverige Produkt bildet mit fluessigen Benzin zaehe Gele,
> die zur Fuellung von Brandbomben verwendet werden,
> die bei der Explosion hohe Temperaturen (ueber 2000 °C)
> und dadurch grosse Wirkung erzeugen.
>
> Hm - kein Wort von Phosphor!
Da hast Du prinzipiell Recht. Die Bezeichnung Napalm kommt daher, dass
es eine Aluminiumseife von *Na*phthensäure und *Palm*itinsäure ist. So
gesehen ist da tatsächlich kein Phosphor drin.
Umgangssprachlich hat sich Napalm aber als Oberbegriff für alle
dickflüssigen Brandwaffen unterschiedlichster Zusammensetzung
durchgesetzt. Es werden z.B. auch Zubereitungen als Napalm bezeichnet,
die gar nichts von der oben bezeichneten Substanz enthalten.
Und was den Lexikonartikel betrifft, da steht ja nur der Anwendungszweck
von Napalm beschrieben. Schau doch mal unter dem Stichwort Brandwaffe
oder Brandbombe, dort ist es gut möglich dass du einen Hinweis auf den
Phosphor findest.
Der (weiße) Phosphor dient bei Brandwaffen vor allem der selbsttätigen
Entzündung, so entfällt das (evtl. nicht so zuverlässige) Zünden durch
einen Sprengsatz. Außerdem sind Brände des weißen Phosphors oder dessen
Zubereitungen nur sehr schwer zu Löschen, da sie bei Sauerstoffzutritt
sofort wieder von selbst aufflammen.
[Teils richtiges, teils falsches über Phosphor]
> AFAIR spielt sich die MASH-Serie in Korea ab, hier setzten die AMIs in
> der Tat auch noch Phosphor-Bomben ein.
Woraus besteht Deiner Meinung nach eine Phosphorbombe?
> Da Napalm und Phosphor in der
> Auswirkung auf den Mensdchen sehr ähnlich sind werden sie im
> Trivialleben gerne verwechselt.
Das ist gut möglich, kannst Du das irgendwie belegen? (Habe gerade
meinen Ordner über Toxikologie und Gefahrstoffe nicht zur Hand, so dass
ich mich da nicht gleich selber schlau machen kann)
> Auch glaube ich nicht, daß in den
> Phoshorbomben grüner Phosphor enthalten war
Das glaube ich auch nicht, denn bisher ist kein grüner Phosphor bekannt.
(Es gibt bis dato den weißen bzw. gelben oder auch farblosen Phosphor,
von dem ist hier die ganze Zeit die Rede, dann existiert der rote
Phosphor welcher z.B. in Zündhölzern Verwendung findet, ferner gibt es
noch eine violette (kristalline Form des roten P.) und eine schwarze
Modifikation des Phosphors)
Was für ein Phosphor (oder was auch immer) meinst Du, wäre denn dann in
den Brandbomben enthalten gewesen, und wieso?
> nur dieser leuchtet
> tatsächlich ohne Verbrennung unter Wasser.
Solltest Du weißen Phosphor meinen, ist das mit dem Leuchten unter
Wasser Unsinn. (Ich habe mich da extra noch mal bei ein paar anderen
Chemikern, einer Apothekerin und in zwei Chemielexika vergewissert)
Und was das Leuchten an der Luft betrifft, da lehnst Du dich IMHO mit
der Formulierung "ohne Verbrennung" ziemlich weit aus dem Fenster
heraus. Die Bezeichnung Verbrennung ist nämlich sehr vieldeutig.
Tatsache ist jedenfalls, dass weißer Phosphor an der Luft ohne
Flammenerscheinung aber unter Aussendung von Licht (Chemilumineszens)
oxidiert wird (auch das kann im weitesten Sinne als Verbrennung
bezeichnet werden). Bei fein verteiltem weißem Phosphor kann es durch
die Schnelligkeit der Reaktion zu so starker Erwärmung kommen, dass
Selbstentzündung eintritt.
Ich kann mich dunkel erinnern, daß in meiner Schulzeit immer von weißem
und von grünem Phosphor die Rede war, da bin ich mir ziemlich sicher.
Kann es sein, daß die damit eine der anderen Arten meinten ? So wie man
heute ja auch kaum noch "Doppelsaures Natron" sagt.
> Ich kann mich dunkel erinnern, daß in meiner Schulzeit immer von weißem
> und von grünem Phosphor die Rede war, da bin ich mir ziemlich sicher.
Ích kann mich aus meiner Schulzeit nicht an "grünen" Phosphor erinnern.
Ich habe auch in diverser Literatur (z.T. auch ältere Chemielehrbücher)
keinen Hinweis darauf finden können.
Wahrscheinlich hat der eine oder andere "grünen" Phosphor in Erinnerung,
weil der weiße (gelbe, farblose) Phosphor an der Luft tatsächlich
grünlich leuchtet.
> Kann es sein, daß die damit eine der anderen Arten meinten ? So wie man
> heute ja auch kaum noch "Doppelsaures Natron" sagt.
Wie gesagt, in der gängigen Literatur habe ich absolut nichts dazu
gefunden, was Deine Annahme allerdings auch nicht völlig ausschließt.
Ich glaube irgendwo mal ein Verzeichnis altertümlicher Bezeichnungen und
Trivialnamen gesehen zu haben. Sollte mir ein derartiges Buch mal in die
Hände fallen, werde ich mal nachschauen. Sobald ich einen Hinweis auf
die Bezeichnung "grüner Phosphor" finde, werde ich das kundtun.
> > [Teils richtiges, teils falsches über Phosphor]
> >
> > > AFAIR spielt sich die MASH-Serie in Korea ab, hier setzten die AMIs in
> > > der Tat auch noch Phosphor-Bomben ein.
> >
> Kann es sein, daß wir die Serie MASH, oder überhaupt Kino/Film, zu ernst
> nehmen?
Nun, es geht ja hier nicht (mehr) darum, ob die dargestellten Handlungen
realistisch sind, sondern einfach darum, dass hier Irrglauben und "urban
legends" über Bestandteile von Brandwaffen, vor allem über den Phosphor
kursieren.
Hast Du schon Brandpfeile implementiert ?
Ich wuerde gerne wissen welche der "modernen"
Mixturen fuer diesen Zweck am besten geeignet ist.
Tilo Hacke
--
Nein, wegen akuten Zeitmangels und chronischer Finanzknappheit habe ich
noch keine eigenen Experimente gestartet. Sobald aber der erste Pfeil
erfolgreich brennend irgendwo aufgeschlagen ist, werde ich die Rezeptur
hier oder auf meiner HP bekanntgeben.
Woher kommt dein Interesse? Hast Du auch Lust bekommen an der "Nacht der
Barbaren" teilzunehmen? Falls Ja, kann ich Dir ja mal die
Veranstaltungshinweise incl. Anfahrtsbeschreibung zukommen lassen.
Gruß
Er wurde oftmals einfach als Zünder verwendet... dann wurde aus der
Napalmbombe ( es gibt übrigens 3 versionen, nicht nur das "Aluding" ) halt
nen Phosphorbömbchen... meine Vermutung.
mfg
bel
--
http://olis.north.de/~stoffell/ -=Shadowrun=-
Ich interessiere mich fuer antike Waffentechnik, seit ich im
Grundschulalter mal einen "Sandalenfilm" angeschaut habe.
Das eigentlich erstaunliche ist immer wieder die enorme
Wirksamkeit derartiger Waffen.
Meine ersten praktischen Versuche im Alter von ca 10 Jahren
waren eine "klassische" Schleuder und ein selbstgebauter
Weidenholzbogen. Da insbesondere die klassische
Zentrifugalschleuder, sofern man mit ihr umgehen kann, ein
effizientes Mittel ist, mit dem man als "praktizierender Rotzloeffel"
seine Mitmenschen terrorisieren kann, ohne erwischt zu werden,
sicherte mir das ein gewisses Prestige bei meinen Spielkameraden. ;-)
Mein erster "richtiger" Bogen war ein aus einem Stueck gefertigter
klassischer Longbow aus Eibenholz. Selbigen hatte ich auf einem
Mittelaltermarkt meinem alten Herrn aus dem Kreuz "gebenzt".
Mein Vater meinte wohl dasz der Stolz auf den ziemlich teuren Bogen
den Tatendrang seines 14-jaehrigen Sohnes in geregeltere Bahnen lenken
wuerde, eine Rechnung die dann auch aufging.
Bogenschieszen blieb jedenfalls bis ins Studium hinein mein
Lieblingssport. Als zweiten Bogen habe ich mir speter noch einen
ebenfalls handgefertigten klassischen "Recurve" auf dem
Mittelaltermarkt in Kaltenberg bei einem "fahrenden" Bogenmacher
gekauft.
Selbiger besteht interessanterweise aus mehreren Schichten
Holz (Esche ?) und Horn (!) und rollt sich, wenn keine Sehne
aufgezogen ist, so stark ein, dasz sich die Enden fast beruehren.
Recurves sind bereits aus dem Altertum bekannt:
Homer beschreibt im 21.Gesang der Odyssee einen derartigen Bogen:
"Hielt in den Haenden den schnellen Bogen, den Koecher, der Pfeile
barg, die Seufzer erregen, und viele waren darinnen....
...Dann aber werden den krummen Bogen zu Seite wir legen !...
(die Sehne ist noch nicht eingehaengt !)
...Starr mit dem Blick auf Odysseus. Der drehte bereits den Bogen,
Allseits wandte er ihn und versuchte, wo es ihm gut schien,
Ob nicht Kaefer fraszen am Horn, da der Herr doch nicht da war.
Ferner steht im Nationalmuseum in Athen eine Vase, auf der
ein junger Mann bei Jagdvorbereitungen abgebildet ist. Im Hintergrund
sieht man einen derartigen "Recurve" im "eingerollten" Zustand.
Der technische Stand dieser Boegen wurde erst wieder im 15 Jh.
kurz vor Einfuehrung der Feuerwaffen erreicht !
Ich habe beim ersten Mal fast eine viertel Stunde gebraucht,
bis ich den "Dreh" raushatte, und die Sehne einhaengen konnte.
Der Bogenmacher brauchte dafuer ca 10 Sekunden.
Ich kann mir gut vorstellen wie es den "Freiern" in der Odyssee
beim Versuch die Sehne einzuhaengen ergangen sein musz.
> Hast Du auch Lust bekommen an der "Nacht der
> Barbaren" teilzunehmen? Falls Ja, kann ich Dir ja mal die
> Veranstaltungshinweise incl. Anfahrtsbeschreibung zukommen lassen.
Lust ja, aber vermutlich studienbedingt keine Zeit. Die Sehne
meines Recurves war deshalb auch vor ca 4 Jahren zum letzten
Mal eingehaengt. Ich mueszte auch wohl erst mal wieder ueben.
Aber gib mir trotzdem mal die Info.
Servus
Tilo
Kann ich nachvollziehen. Ich hätte ja mal Spaß daran ein Katapult zu
schießen. Hätte ich vor ein paar Wochen in Satzvey auf dem Ritterturnier
fast gemacht. Das kleine Katapult gefiel mir eigentlich. Das Ziel auch:
Eine hölzerne Burgfassade, wobei die Türme nach hinten wegklappen
konnten. Nur die Munition hat mich davon abgehalten. Quietschbunte
Schaumstoffwürfel. Das ist ja fast so, als böte man einem Bogenschützen
einen wabbeligen Plastikpfeil mit Gummisaugnapf zum Schießen an.
> Weidenholzbogen. Da insbesondere die klassische
> Zentrifugalschleuder, sofern man mit ihr umgehen kann, ein
> effizientes Mittel ist, mit dem man als "praktizierender Rotzloeffel"
> seine Mitmenschen terrorisieren kann, ohne erwischt zu werden,
> sicherte mir das ein gewisses Prestige bei meinen Spielkameraden. ;-)
Also so richtig ungefährlich war das damals aber nicht, oder?
> Als zweiten Bogen habe ich mir speter noch einen
> ebenfalls handgefertigten klassischen "Recurve" auf dem
> Mittelaltermarkt in Kaltenberg bei einem "fahrenden" Bogenmacher
> gekauft.
>
> Selbiger besteht interessanterweise aus mehreren Schichten
> Holz (Esche ?) und Horn (!) und rollt sich, wenn keine Sehne
> aufgezogen ist, so stark ein, dasz sich die Enden fast beruehren.
Stark! Im letzten Bogensport-Magazin habe ich von solchen Bögen aus der
"Karlsruher Türkenbeute" gelesen. Wie spannt man eigentlich so ein
Monstrum?
> > Hast Du auch Lust bekommen an der "Nacht der
> > Barbaren" teilzunehmen? Falls Ja, kann ich Dir ja mal die
> > Veranstaltungshinweise incl. Anfahrtsbeschreibung zukommen lassen.
>
> Lust ja, aber vermutlich studienbedingt keine Zeit.
...
> Aber gib mir trotzdem mal die Info.
OK, muß ich nur noch auf eine anständige Größe einschrumpfen, da muß ich
erstmal fummeln wegen der Lesbarkeit. Im Moment sind es noch zusammen
über 800kB, Auflösung etwa wie beim Fax, nur das eine in Farbe.
Wenn das mit der Größe egal ist schau mal unter
http://home.t-online.de/home/Stefan.Sehnbruch/pics/bow/Nacht_der_Barbaren.gif
(Beschreibung oder evtl. geschichtl. Hintergrund in Holländisch, 737 kb)
oder
http://home.t-online.de/home/Stefan.Sehnbruch/pics/bow/Route_Nacht_der_Barbaren.gif
(Anfahrtbeschreibung und Veranstaltungshinweise, auch in Holländisch,
119kb)
Da die URLs nicht in eine Zeile paßten, mußt Du sie evtl. von Hand im
Browserfenster eingeben.
Was die Brandpfeile angeht: Erster Test eines Vereinskollegen
gescheitert: Dochte von Petroleumfackeln um die Spitze gewickelt, mit
einem Petroleumhaltigen gemisch getränkt und angezündet.
Wie erwartet ging das beim Schuß natürlich sofort aus. (Wundert mich
eigentlich, dass das mickrige Flämmchen überhaupt das Ziehen des Pfeils
überlebt hat. ;-> )
Morgen frag ich mal in der Apotheke, ob die noch Pech haben und was
Salpeter so bei denen kostet (oder wo kauft man sowas günstig?).
> Aber gib mir trotzdem mal die Info.
OK, ich hab die Dateien etwas eingeschrumpft.
http://home.t-online.de/home/Stefan.Sehnbruch/pics/bow/Nacht.gif
370 kb und
http://home.t-online.de/home/Stefan.Sehnbruch/pics/bow/Route.gif
43 kb. Ich hoffe es ist noch lesbar.
War aber sicher kein Torsionskatapult ?
> Quietschbunte
> Schaumstoffwürfel. Das ist ja fast so, als böte man einem Bogenschützen
> einen wabbeligen Plastikpfeil mit Gummisaugnapf zum Schießen an.
Das ist ja wie Disneyland (wuerg).
> > Weidenholzbogen. Da insbesondere die klassische
> > Zentrifugalschleuder, sofern man mit ihr umgehen kann, ein
> > effizientes Mittel ist, mit dem man als "praktizierender Rotzloeffel"
> > seine Mitmenschen terrorisieren kann, ohne erwischt zu werden,
> > sicherte mir das ein gewisses Prestige bei meinen Spielkameraden. ;-)
>
> Also so richtig ungefährlich war das damals aber nicht, oder?
Haette ich mit einem einzelnem Stein auch zuverlaessig getroffen,
waere das, wie die Geschichte zeigt (Cannae), sicher ziemlich
gefaehrlich gewesen, aber erzaehle das mal einem 10-11 jaehrigem
"praktizierendem Rotzloeffel" voller Tatendrang.
Da ich aber schon mehrere Wochen ueben muszte, um aus ca.
50 m Entfernung zuverlaessig ein etwa 2 x 2 m groszes Ziel in Form
eines Blechtores, zu treffen, ging ich vom Einzelschusz mit ca
huehnereigroszem Stein zum "Schrotschusz" mit einer Hand voll
1,5 cm-Steine ueber, zumal das "Operationsziel", sprich ein je nach
Alter heulendes oder fluchendes "Opfer", auf diese Weise sicher
erreicht wurde. ;-)
Das hat wohl auch das Gefahrenpotential reduziert.
Das einzige "Attentat" mittels Einzelstein war daher auch die aus der
sicheren Deckung (EX INSIDIIS) einer Feldhecke erfolgte
Perforation des Wohnzimmerfensters eines aelteren Mitbuergers,
der uns immer zwecks Durchsetzung seiner Mittagsruhe mit
"blankem Spazierstock" am fruehnachmittaeglichem Fuszballspielen
auf der Strasze zu hindern pflegte.
> > Als zweiten Bogen habe ich mir speter noch einen
> > ebenfalls handgefertigten klassischen "Recurve" auf dem
> > Mittelaltermarkt in Kaltenberg bei einem "fahrenden" Bogenmacher
> > gekauft.
> >
> > Selbiger besteht interessanterweise aus mehreren Schichten
> > Holz (Esche ?) und Horn (!) und rollt sich, wenn keine Sehne
> > aufgezogen ist, so stark ein, dasz sich die Enden fast beruehren.
>
> Stark! Im letzten Bogensport-Magazin habe ich von solchen Bögen aus der
> "Karlsruher Türkenbeute" gelesen. Wie spannt man eigentlich so ein
> Monstrum?
Ganz einfach:
- den Bogen so halten, dasz beide Enden nach unten zeigen
- ein Ende zwischen den Fueszen einklemmen
- mit einer Hand den Bogen in der Mitte festhalten, und mit der
anderen das andere Ende nach oben ziehen.
ACHTUNG: wenn das untere Ende zwischen den Fueszen
rausrutscht und nach oben schnalzt, dann hat die Hand
am obereren Ende danach 4 blaue Finger ;-(
- Wenn die beiden Enden und die Bogenmitte in einer Linie sind,
gehts weiter wie beim Langbogen:
die Mitte weiter durchdruecken und das obere Ende nach
unten ziehen, bis man die Sehne einhaengen kann.
Der Bogen darf sich natuerlich dabei nicht wegdrehen,
da sonst : AUA !!!
Tipp: Damit man die Sehne nicht erst suchen musz, wobei
der Bogen sich mit Sicherheit verselbststaendigt und einem
eine verpaszt, sollte man ihr Ende schon vorher in den
Guertel stecken oder klassisch fuer Echte Maenner (TM):
mit dem Mund festhalten.
Was heiszt hier auszerdem "Monstrum":
Mein Langbogen wiegt auch nicht weniger.
> OK, muß ich nur noch auf eine anständige Größe einschrumpfen, da muß ich
> erstmal fummeln wegen der Lesbarkeit. Im Moment si
Danke fuer die Info, auch wenn jetzt klar ist, dasz ich nicht
kommen kann, da ich kurz danach einen "bunten Nachmittag"
bei meinem Numerik-Prof habe.
> Wie erwartet ging das beim Schuß natürlich sofort aus. (Wundert mich
> eigentlich, dass das mickrige Flämmchen überhaupt das Ziehen des Pfeils
> überlebt hat. ;-> )
Ohne inneres Redox-System war das zu erwarten.
> Morgen frag ich mal in der Apotheke, ob die noch Pech haben und was
Ich glaube nicht, dasz man Pech irgendwo noch kaufen kann.
Als Dichtungsmasse fuer Boote und Rohre ist das seit
100 Jahren out.
> Salpeter so bei denen kostet (oder wo kauft man sowas günstig?).
Bei Merck Eurolab, ehemals Bender & Hohbein
(Chemikalien & Laborbedarf), Tel.: 089-9965480
Servus
Tilo Hacke
>Wie spannt man eigentlich so ein
> Monstrum?
Wenn man eine Lederschlaufe um das untere Ende legt,
selbige festzieht und durch Drauftreten fixiert,
dann kann der Bogen nicht hochscnalzen.
Der Bogenmacher brauchte diesen Trick allerdings nicht..
Ich habe es immer so gemacht, da es fuer den Bogen
nicht gut ist, wenn er hochscnalzt..