Gruß und Danke
Uwe
Sent via Deja.com
http://www.deja.com/
Das Teibmittel ist sog. 'Nitropulver' und besteht hauptsächlich aus
Nitrozellulose. Oft sind ein paar % Nitroglyzerin mit dabei.
Nitropulver wir für praktisch alle Patronen, von der Pistole bis
zum Schiffs-Geschütz verwendet und ist ziemlich harmlos.
Im Boden zersetzt es sich sehr schnell und dient als prima Dünger.
Gruss
Andreas
Moin !!
>Im Boden zersetzt es sich sehr schnell und dient als prima Dünger.
Ist das mittlerweile nicht böse ??
Ich meine wasgehört zu haben, daß das böse ist, wenn man seine Primeln
so düngt ?!?!
Gruss
Rainer
P.S.: Der gemeine Büro-Ficus wächst damit bis zum Erbrechen !!! ;-)
ri...@ikz-berlin.de schrieb:
>
> Frage: was ist eigentlich das Treibmittel in verschiedenen
> Munitionssorten, gibt es da verschiedene, und was ist z.B. in der von
> der AK47?
Uwe,
Nitrozellulosepulver
Lutz
Andreas Heiss wrote:
Erlaubt mir bitte eine - ganz naive - Frage: wäre es technisch (!)
möglich, eine konventionelle Waffe/Patrone (z.B. eine 9mm Para) mit
Schwarzpulver zu laden (ohne Selbst- bzw. Umweltgefärdung!).
Wenn nicht, kann bitte jemand etwas zum auftretenden Gasdruck Nitro/SP
sagen ... ?
Thx. - Ernest
P.S: Nein, ich will mir nicht meine Glock versauen ...
Ernest Niedermann <nieder...@gmx.net> schrieb in im Newsbeitrag:
3A5D13B7...@gmx.net...
> Erlaubt mir bitte eine - ganz naive - Frage: wäre es technisch (!)
> möglich, eine konventionelle Waffe/Patrone (z.B. eine 9mm Para) mit
> Schwarzpulver zu laden (ohne Selbst- bzw. Umweltgefärdung!).
> Wenn nicht, kann bitte jemand etwas zum auftretenden Gasdruck Nitro/SP
> sagen ... ?
Ich denke schon, nur willst Du nicht wirklich deine Kanone
damit verschleimen. Dadurch wird der Lauf schnell ein Rostopfer.
Und andere Waffenfunktionen werden beeinträchtigt.
Allerdings meine ich mich zu entsinnen, daß der Lauf auf die
Eigenschaften des Schwarzpulvers abgestimmt ist.
(Dralllänge und Form der Züge ist da anders)
Z.B. war die .45 Long Colt eine Schwarzpulverpatrone, die
man dann später auf NC konvertiert hat.
Der Gasdruck sollte eigendlich geringer als bei NC sein.
Bitte verbessert mich, wenn ich Unsinn rede.
Irgendwie habe ich mal was von maximal 1800 Atmosphären
gehört, die Schwarzpulver selbst aus stärksten Ladungen
entwickelt.
--
Gruß
Ingo
Am Ende wird alles gut.
Nur nicht meine Signatur :-)
"I. Liebe" schrieb:
> Dadurch wird der Lauf schnell ein Rostopfer.
Kaum.Gerade den Lauf kann man doch gut reinigen.
> Und andere Waffenfunktionen werden beeinträchtigt.
Ob eine 9Para allerdings mit SP repetieren würde ist die Frage.
Gruß,
Sepp
Ja, man müßte ihn dann mit diesem speziellen Schwarzpulver-
reiniger durchspülen, um Schwefelreste und Kaliumcarbonat
zu neutralisieren. Das sind die Rückstände, die dem Stahl zu
schaffen machen. Bei NC reicht die Bürste und etwas Öl.
Meiner Meinung nach isses nix für ´ne Halbautomatik.
Mir wäre die Schweinerei zu groß.
H, also ich würde das lassen. Soweit ich weiß, ist SP erheblich rasanter
als die meisten Nitropulver. Möglich ist es vielleicht, dafür fehlt mir
das Fachwissen, aber ich würde da lieber nichts riskieren.
--
Gruss, Klaus "Doc" Kessler, Germany
Doc`s Outdoor Center http://www.langschwert.de
"I. Liebe" schrieb:
> Ja, man müßte ihn dann mit diesem speziellen Schwarzpulver-
> reiniger durchspülen, um Schwefelreste und Kaliumcarbonat
> zu neutralisieren.
Ich nehm' da einfach heisse Seifenlauge, die tut's auch.
> Meiner Meinung nach isses nix für ´ne Halbautomatik.
> Mir wäre die Schweinerei zu groß.
Mir auch. Durch den Hülsenauswurf kommt ja doch Dreck ins Getriebe.
Bei Revolvern oder Einzellader-/Repetierbüchsen hält sich der Dreck in
Grenzen (Läufen).
Gruß,
Sepp
Klaus Kessler schrieb:
> H, also ich würde das lassen. Soweit ich weiß, ist SP erheblich rasanter
> als die meisten Nitropulver.
Nur, wenn man's auf dem Teller anzündet.
Verdämmt können Nitropulver einen höheren Druck entwickeln.
Die Abbrandgeschwindigkeit hängt bei Nitropulvern vom Druck ab.
Je höher der Druck, desto schneller brennt es.
Je schneller es brennt, um so schneller wächst der Druck.
Das zeigt schon, wie wichtig beim Nitropulver genaue Ladedaten sind.
Schwarzpulver ist da wesentlich gutmütiger.
Gruß,
Sepp
Hoi Ingo,
der Höchstgasdruck von Schwarzpulver liegt bei ca. 2500 bar der von
Nitropulver kann sich bis 9800 bar hochschrauben. Daraus folgt, wenn
dein Kaliber Nitrobeschuss hat, kannst Du bedenkenlos mit Schwarzpulver
arbeiten, jedoch hast bei SP ca. 50% feste Rückstände wohingegen NC
nahezu Rückstandsfrei verbrennt.
Gruß Uwe
Uwe Sartorius <uwe.sa...@t-online.de> schrieb in im Newsbeitrag:
3A5E1DFE...@t-online.de...
.
>
> Hoi Ingo,
>
> der Höchstgasdruck von Schwarzpulver liegt bei ca. 2500 bar der von
> Nitropulver kann sich bis 9800 bar hochschrauben. Daraus folgt, wenn
> dein Kaliber Nitrobeschuss hat, kannst Du bedenkenlos mit Schwarzpulver
> arbeiten, jedoch hast bei SP ca. 50% feste Rückstände wohingegen NC
> nahezu Rückstandsfrei verbrennt.
>
Jepp. Wenn man so den Gasdruck normaler Ladungen ansieht,
kann einem schon Angst und Bange werden.
Ich verstehe garnicht, wie jemand überhaupt auf den Gedanken
kommne kann, eine Schreckschußkanone aufzubohren.
Ist mir gerade so eingefallen, daß hier ja immer mal jemand
danach fragt.
Hat zwar mit dem Ursprungsposting nicht´s mehr zu tun.
Kam mir aber im Moment so in den Sinn.
Was macht wohl das Zinkgußteil wenn 3000 Bar auftreten?
Rumms und Splitter.
Deshalb liebe Kinder zuhause: bitte nicht nachmachen.
Das darf nur das Beschußamt hiter dicken Stahltüren :-)
Ja, aber jetzt mal zurück. Warum eigendlich normale Patronen
mit Schwarzpulver laden?
Man müßte sie randvoll machen und der Dreck ist auch
nicht zu verachten.
> > Irgendwie habe ich mal was von maximal 1800 Atmosphären
> > gehört, die Schwarzpulver selbst aus stärksten Ladungen
> > entwickelt.
>
> Hoi Ingo,
>
> der Höchstgasdruck von Schwarzpulver liegt bei ca. 2500 bar der von
> Nitropulver kann sich bis 9800 bar hochschrauben. Daraus folgt, wenn
> dein Kaliber Nitrobeschuss hat, kannst Du bedenkenlos mit Schwarzpulver
> arbeiten, jedoch hast bei SP ca. 50% feste Rückstände wohingegen NC
> nahezu Rückstandsfrei verbrennt.
Hallo!
Bei festem Einschluß wurden schon 6000 bar erreicht. Die reine
Volumenvergrößerung durch die entstehenden Gse ist zwar erheblich
niedriger, aber die Ausdehnung durch die Wärme bringt den Rest.
Eine französische 9 cm Kanone mit SP lag bei knapp 2400 bar.
Gruß
P.Pr
Hallo Peter,
mit Verlaub, ich halte das für Unsinn. Nenne doch bitte deine Quellen
damit ich mich ggf. belehren lassen kann.
> Eine französische 9 cm Kanone mit SP lag bei knapp 2400 bar.
Das ist sehr gut möglich.
Gruß Uwe
Warum gleich so boshaft? Hättest auch sagen können, Du glaubst es nicht.
Klingt freundlicher!
1. Stettbacher Alfred, die Schieß- und Sprengstoffe, 1934, Seite 109,
spricht von wenigstens(!) 6000 bar.
Berücksichtigt reine Gasumsetzung nach Noble und Abel (ca. 270 l/kg
Pulver in 1 L Volumen), volumenmindernde Rückstände (rund 560
Gewichtsprozente) und Erhitzung auf ca. 2400 Grad Explosionstemperatur.
2. Interna aus den Labors eines größeren deutschen
Sprengstoffherstellers mit anerkannter SP-Erfahrung. (Habe dort mein
Lager.)
3. Rund dreißigjährige Forschung zur historischen Waffen- und
Sprengstofftechnik. (Spenden zur Finanzierung der weiteren Forschung
werden dankend angenommen und sind vom Finanzamt als steuermindernd
anerkannt.)
Gruß
P.Pr.
>
> Berücksichtigt reine Gasumsetzung nach Noble und Abel (ca. 270 l/kg
> Pulver in 1 L Volumen), volumenmindernde Rückstände (rund 560
> Gewichtsprozente)
Ähem!
Soll natürlich 56 % heißen!
> und Erhitzung auf ca. 2400 Grad Explosionstemperatur.
P.Pr.
> 1. Stettbacher Alfred, die Schieß- und Sprengstoffe, 1934, Seite 109,
> spricht von wenigstens(!) 6000 bar.
>
> Berücksichtigt reine Gasumsetzung nach Noble und Abel (ca. 270 l/kg
> Pulver in 1 L Volumen), volumenmindernde Rückstände (rund 560
> Gewichtsprozente) und Erhitzung auf ca. 2400 Grad Explosionstemperatur.
Da beim SP zwar weniger Gas entsteht, aber duch die festen, nicht weiter
zusammendrückbaren Rückstande weniger Raum für die Gase bleibt,
erscheint mir ohne weiter Rechnung die Behauptung einleuchtend.
Lutz
Hallo Peter,
das ist jetzt eine Unterstellung, die ich so nicht verstanden wissen
will. Ich hatte keinesfalls beabsichtigt unfreundlich zu sein und es
kommt mir nach nochmaligem lesen meiner Msg. auch nicht so vor, es sei
denn, Du hängst dich an dem Wort _Unsinn_ auf. Jedoch beachte bitte das
es zwischen Blödsinn ( Unterstellung das Du nicht weisst was Du da
redest ) und Unsinn ( Es macht für mich keinen Sinn ) ein himmelweiter
Unterschied besteht.
Wie dem auch sei, ich wollte Dir keinesfalls zu nahe treten !
Nun zu dem Punkt, warum ich es für Unsinn halte / hielt. Es ist noch
keine 6 Wochen her, das ich meinen Wiederladekurs hinter mir habe und
der Lehrgangsleiter ( Dipl. Ing. Franz Mueller ) ist schon seit Jahren
im Geschäft und importiert unter anderem auch das " Schweizer
Schwarzpulver " hat genau diese 2500 bar als Höchstgasdruck für
Schwarzpulver genannt und auch in den Schulungsunterlagen verankert. Da
nun die abschliessende Prüfung behördlich abgenommen wurde, ging ich
eigentlich davon aus, dort wahrheitsgemäße Fakten zu erlernen. Offenbar
ist dem jedoch nicht so ;-(
Danke und Gruß ( freundlicheer Gruß ;-))
Uwe
>
> Nun zu dem Punkt, warum ich es für Unsinn halte / hielt. Es ist noch
> keine 6 Wochen her, das ich meinen Wiederladekurs hinter mir habe und
> der Lehrgangsleiter ( Dipl. Ing. Franz Mueller ) ist schon seit Jahren
> im Geschäft und importiert unter anderem auch das " Schweizer
> Schwarzpulver " hat genau diese 2500 bar als Höchstgasdruck für
> Schwarzpulver genannt
Vielleicht hat er sich nur auf normal aufgebaute Ladungen mit
Standardverdämmung in Schußwaffen bezogen.
> und auch in den Schulungsunterlagen verankert. Da
> nun die abschliessende Prüfung behördlich abgenommen wurde, ging ich
> eigentlich davon aus, dort wahrheitsgemäße Fakten zu erlernen. Offenbar
> ist dem jedoch nicht so ;-(
Nun ja, ohne auf die oben genannte Möglichkeit einzugehen, es gibt halt
immer Primärwissen (bzw. Primarliteratur) und Sekundärwissen. Auch gegen
letzteres ist nichts einzuwenden, weil nicht jeder das Rad wieder von
neuem erfinden muß. Leider gibt es sogar Quartär- Literatur in hohem
Maße, und die wird immer wieder zitiert, wobei sich der darauf Stützende
gerne als Fachmann ausgibt. Das allerdings hat er dann tatsächlich
selbst herausgefunden.
Ich habe bis jetzt festgestellt: Als ich noch wenig wußte, glaubte ich,
fast alles zu wissen. Doch je mehr ich mein Wissen vermehrte, desto mehr
habe ich auch meine Lücken erkannt und schäme mich nicht mehr, überall
zu fragen. Leider werden die weiterführenden Antworten dann immer
seltener.
Beispiel für Quartärliteratur - (keine Quellenangabe, aber aus dem
Englischen):
"Das MG Knorr-Bremse hatte die Eigenschaft, beim Schießen gerne in seine
Bestandteile zu zerfallen." Wahrscheinlich hat der Schreiber die
Bedienungsanleitung gelesen. Dort steht üblicherweise: "Das MG zerfällt
in folgende Teile ..." ...
Oder die amerikanische Behauptung, die Schußfolge des MG 42 betrage 1200
Schuß (statt 1500). Anscheinend hatten sie sich an den MGs der ersten
Nachkriegszeit orientiert. Oder sie verwendeten für ihre eigenen
Prüfungen schwächere Munition, wodurch die beschleunigende Wirkung der
Pufferfeder nicht mehr ausgenutzt werden konnte.
Es ist mir an sich wurscht, was die Amis darüber schreiben; kritisch
wird es jedoch, wenn z.B. ein deutscher Dipl.Ing. über das MG 42
schreibt und dazu amerikanische Angaben übernimmt. Ja Kruzifix, wie
hamma´s denn!
Ein besonders krasses, bis heute nicht ausgeräumtes Beispiel ist in der
chemischen Eperimentierliteratur zur Herstellung des Hydrazinsulfats
nach alter deutscher Rezeptur zu finden. Dort wird Leim zur Bindung der
metallischer Ionen verwendet. Die Amis übersetzen exakt die gleiche
Rezeptur, aber nicht mit "Leim" (Gelatine) sondern mit "lime" =
Calziumhydroxid.
Zum Thema Gasdruck bei SP-Lehrgängen ist sicherlich ein Unterschied
zwischen einer schiebenden und einer eingeschlossenen Ladung, wie auch
das SP in Sprenglehrgängen anders behandelt wird als in Lehrgängen zum
Schießen. Für mich gilt aus Sicherheitsgründen immer der ungünstigste
Fall. Die Konstrukteure der alten Waffen arbeiteten nach dem Prinzip
Versuch und Irrtum. Den maximalen Druck bekommt man nur bei schneller
Messung in einer sogenannten Bombe, total verschlossen, mit dem
Piezokristall. Da die meisten dieser Dinger nur bis 5000 bar ausgelegt
sind, machen Explosivstoffirmen solche an sich unnötigen Versuche nach
Möglichkeit nur mit teilgeladenen Bomben und rechnen um oder mit
ausgemusterten Kristallen - wobei für Präzisionsmessungen meistens nicht
mehr als 100 bis 200 Messungen drin sind. Bei einem Kristallpreis von
ca. 2000 DM sagt das schon etwas aus, den genauen Preis kenne ich nicht
- ich habe noch keinen gekauft, sondern lasse sie mir leicht gebraucht
schenken. (Dann habe ich aber einen Fehler von ca. 1 % und müßte an sich
neu kalibrieren.)
Wenn man mit herkömmlicheren Methoden arbeitet, muß man eigentlich schon
die Abkühlung des Gases während der Messung berücksichtigen. Aber es ist
zweifellos richtig, daß sich in Läufen kein hoher Druck aufbauen kann.
Darum lade ich meine 44-40er alle mit Schwarzpulver nach, wenn ich sie
aus den über 100jährigen Originalwaffen verschieße. Selbst bei
vollgestopftem Lauf sollte nichts passieren - ich habe es noch nicht
probiert. Aber es ist leicht einzusehen, daß beim SP mit seiner geringen
Verbrennungsgeschwindigkeit, die weit unter den üblichen
Geschoßgeschwindigkeit liegt, die ganze Vorlage samt überschüssigem
Pulver soztusagen schneller abhaut als die Zündgeschwindigkeit
nachkommt. Hätte man vorher keine Massenträgheit, könnte die
Geschoßgeschwindigkeit kaum höher liegen als die
Verbrennungsgeschwindigkeit. Mach mal ´nen Versuch und verstopfe den
Lauf mit einem Stahlstab, der vorne angeschweißt ist. Vorher Deckung
nehmen! Der amtliche Beschuß bestimmter Puffer erfolgt übrigens mit
unterschiedlich schweren Vorlagen, was erhebliche Unterschiede im
Gasdruck ausmachen kann.
Allerdings wäre es nicht das erste Mal, daß eine massiv gebaute
Schwarzpulverkanone zerspringt, vor allem, wenn zu stark gedämmt wurde.
Unsere Eigenbauten sind aus dem Grund alle beschossen. Da hatte das
Beschußamt damals einiges zu kauen, da keine Vorgaben für Kanonen
oberhalb der 5 " Marke existierten.
MfG
P.Prucker
PS: Warum ich manchmal pingelig bin?
1. Ich arbeite in einem Beruf, wo man sich auch pingelig ausdrücken
sollte, um niemand zu verprellen und um die Leistungsbereitschaft zu
fördern.
2. Ich mache es selbst auch - außer es geht nicht anders.
Hi Peter!
Schönes Beispiel ist mir auch im Frankonia-Katalog aufgefallen:
S.289 Art. 22a "Gieß- und Fettpresse"
Heißt bei Pedersoli im Katalog "Grease or Vaseline Dispenser"
der deutsche Importeur macht "Gries- und Fettpresse" draus, und
F. nun "Gieß"presse...
Na, hoffentlich käufts auch einer aufgrund *der* Beschreibung....
Gruß
DS
--
Dieter Stifter Tel. +49-2651-48555 oder 0800-VORDERLADER
The Flintknapper Fax +49-2651-947173 oder 0800-STIFTER
Postfach 1939 eMail: mailto:Flintk...@vorderlader.de
D-56709 Mayen URL http://www.vorderlader.de
No, no, ich habe nicht gesagt, daß ich es verwende. Es hat selbst nichts
mit Waffen o.ä. zu tun und eignet sich meines Wissens eigentlich zu gar
nichts Wichtigem, ist jedoch (im Kleinherstellungsmaßstab) Grundlage für
Hydrazin, welches wiederum für bestimmte Raketenantriebe verwendet wurde
sowie versuchsweise als Grundlage für extrem schnelle Sprengstoffe
(Astralit etc.). Diese sind heute wegen mehrerer tödlicher Unfälle beim
US-Hersteller nicht mehr aktuell. Weiterhin wurde Hydrazinhydrat 25 %ig
für Brennstoffzellen verwendet, und zwar in Verbindung mit
Wasserstoffperoxid.
Reines Hydrazin gehört zu den recht teuren Chemikalien, das Hydrat ist
preiswerter. Das Sulfat geisterte einige Zeit in US-Gruppen
(alt.engr.explosives, rec.pyrotechnics) durch die Gegend, wo mir das
eigenartige Rezept auffiel. Der Kalk paßte einfach nicht dazu!
Wahrscheinlich hat es doch keiner probiert; wenn ja, waren die Ausbeuten
wohl erheblich magerer als mit den richtigen Stoffen.
Hydrazin (und teilweise sein Hydrat) ist allerdings für den praktischen
Gebrauch wegen seiner stark gesundheitsschädlichen Eigenschaften nicht
mehr von Bedeutung und wird durch andere Stoffe ersetzt. Das ist wohl
auch mit der Grund, abgesehen vom Preis, warum die amerikanischen
"Armstuhlterroristen" nicht mehr damit experimentieren: Der kleine
Sprengmeister, nachts im Mondschein mit ABC-Schutzanzug und Atemschutz,
wirkt wohl doch etwas zu lächerlich. :))
Gruß
P.Pr.
Das mit den Brennstoffzellen ist mir neu! Was waren denn das für Modelle?
Hast du dazu Unterlagen?
(imensens Interesse bekund!!!)
Soweit ich weiß verwenden auch Taucher unter bestimmten umstanden Hydrazin.
Kann das jemand bestätigen/ näher ausführen?
Das es so teuer sein soll wie du sagst, war mir nicht bekannt. Hängt
bestimmt von dem Reinheitsgrad ab?
Auch das das Kram so giftig sein soll wäre mir neu. Spätfolgen, Nekrosen,
Cancer?
Andere Explosivmittel sind ja auch nicht ohne (TNT...), wie man heute
weiß....
MFG
Das Apollo-Mondfahrzeug war angeblich auch für Hydrazin eingerichtet.
Ich war aber nicht selbst dabei. :))
> (Astra~?) Astrolite b ist ja bekanntlich immer noch der stärkste
> nicht nukleare Sprengstoff und wohl auch recht liquid, durchsichtig u.s.w.
> (oder verwechsle ich da was?)
Schon richtig, Astrolite. Da, wo man es nicht besser wissen will, gilt
er als stärkster (allgemein bekannter!) Sprengstoff. In der Praxis hatte
ich immer schon so meine Zweifel, besonders nach einem kürzeren
Mailwechsel mit dem Erfinder. Außerdem kann man über den Anwendungswert
eines flüssigen S. doch recht streiten.
Die stöchiometrische Mischung Tetranitromethan-Toluol liegt auch weit
über 9000 m/s und hat einen extrem große Explosionswärme. Ein großes
deutsches Werk hat unter einem neuen Management Versuchsstoffe im
vierstelligen Wert pro kg einfach vernichtet und vergessen. Die lagen
oberhalb 10000 m/s! Mehr kann ich da nicht sagen.
> Das mit den Brennstoffzellen ist mir neu! Was waren denn das für Modelle?
> Hast du dazu Unterlagen?
> (imensens Interesse bekund!!!)
Irgendwo liegt die Beschreibung noch rum. Die Zelle auch. War von Phywe.
Gehört aber dem Staat!
> Das es so teuer sein soll wie du sagst, war mir nicht bekannt. Hängt
> bestimmt von dem Reinheitsgrad ab?
Logisch! Ich kann nur bei den großen Herstellern Laborchemikalien
kaufen. Mercks hat es gar nicht im Programm, ich glaube, Aldrich hatte
es. Dabei kostete vor ca. 10 Jahren die kleinste Packung etwa netto 250
DM, wobei ich heute nicht mehr weiß, ob es 100 oder 250 g waren. Beim
Monohydrat kosten 0,5 l nur noch 37.50 netto, und es wäre theoretisch
leicht zu dehydrieren, wenn es nicht so gesundheitsschädlich wäre, daß
man nicht mehr als notwendig damit arbeitet.
> Auch das das Kram so giftig sein soll wäre mir neu. Spätfolgen, Nekrosen,
> Cancer?
Giftigkeitsstufe T mit Totenkopf, reizend, im Tierversuch carcinogen
(Liste III A 2), stark haut- und schleimhautreizend, Hautsensiblisierung
bei lokaler Einwirkung möglich., TRK-Wert 0,13 mg/cbm, zerfällt
angeblich über 250 Grad explosionsartig.
Wie schon gesagt, mit dem reinen Stoff habe ich noch nie gearbeitet. Das
Hydrat wird übrigens auch zur Herstellungt von Natriumazid benützt.
> Andere Explosivmittel sind ja auch nicht ohne (TNT...), wie man heute
> weiß....
Aber viel harmloser. TNT kann man bohren, drehen, vielleicht sogar
meißeln, annageln und angeblich Kaffee kochen mit. Es brennt jedenfalls
sehr langsam, um nicht zu sagen langweilig. Fast schon wie Esbit. Ich
habe TNT-Schnitzel gesehen, die mir schon sehr nach ausgemeißelt
aussahen. Nicht nachmachen!!! Die Fallhammerprobe benötigt 80 cm für den
2-kg-Bär. Deshalb also der ideale schußsichere militärische Sprengstoff!
Und ich glaube, die Giftwirkung eines Sprengstoffs ist auf dem
Gefechtsfeld das kleinere Übel.
MFG
P.Pr.
Andererseits ist TNT nicht der einfachste und billigste Sprengstoff. Nur
sind die älteren Vertreter nicht ganz so
anwenderfreundlich...(Chloratbasis...)
Peter Prucker schrieb:
> Uwe Sartorius wrote:
>
> >
> > Nun zu dem Punkt, warum ich es für Unsinn halte / hielt. Es ist noch
> > keine 6 Wochen her, das ich meinen Wiederladekurs hinter mir habe und
> > der Lehrgangsleiter ( Dipl. Ing. Franz Mueller ) ist schon seit Jahren
> > im Geschäft und importiert unter anderem auch das " Schweizer
> > Schwarzpulver " hat genau diese 2500 bar als Höchstgasdruck für
> > Schwarzpulver genannt
>
> Vielleicht hat er sich nur auf normal aufgebaute Ladungen mit
> Standardverdämmung in Schußwaffen bezogen.
>
> ...
>
> Zum Thema Gasdruck bei SP-Lehrgängen ist sicherlich ein Unterschied
> zwischen einer schiebenden und einer eingeschlossenen Ladung, wie auch
> das SP in Sprenglehrgängen anders behandelt wird als in Lehrgängen zum
> Schießen.
Wenn ich mich richtig erinnere (ist schon ein paar Jährchen her), hab' ich
beim
Herrn Müller im Kurs bei genau diesem Punkt (max. Druck bei SP ca. 3000 bar)
gestutzt und nachgefragt, was denn passiert, wenn das SP entsprechend stark
verdämmt oder eingeschlossen ist, der Höchstdruck erreicht ist, aber noch
reichlich
SP sich im Verbrennungsvorgang befindet. Die Antwort war, daß der
Verbrennungsvorgang des SP dann gehemmt wird bzw. ganz zum Erliegen kommt.
Hmm.
Naja.
Gruß,
Sepp
dito, genau diese Situation hatten wir Theorethisiert !
Scheint wohl bei jedem Lehrgang die gleichen Fragen zu geben ( und
Antworten ) ;-)
Gruß Uwe
Uwe Sartorius schrieb:
> Die Antwort war, daß der
> > Verbrennungsvorgang des SP dann gehemmt wird bzw. ganz zum Erliegen kommt.
>
> dito, genau diese Situation hatten wir Theorethisiert !
> Scheint wohl bei jedem Lehrgang die gleichen Fragen zu geben ( und
> Antworten ) ;-)
Hallo Uwe,
vielleicht sollten wir diesen Herrn mal beim Peter auf Kurs schicken? ;-)
Gruß,
Sepp
Sowas fragt man nicht! Sowas!
Die Situation kommt wohl auch kaum vor; man hat zwar Überladungen, aber
keine Überdämmung.
P.Pr.
PS: Ich hatte einige Zeit lang einen stabilen, trotzdem geborstenen
massiven Standmörser als Exponat für Ungläubige. Er war nur mit SP
gefüllt, aber anscheinend mit Blei vergossen.
Ich weiß zwar, daß das nicht geht, aber ich kann mir die damalige
Verdämmung auch nicht vorstellen. Vielleicht war weiches Blei in die
dochb recht rauhe Wandung eingehämmert?
Ja freilich; damit er vielleicht noch einen Herzschlag kriegt!!!
Ich muß dann zahlen oder die Witwe heiraten!
P.Pr
Ernest Niedermann wrote:
> Andreas Heiss wrote:
>
> > ri...@ikz-berlin.de wrote:
> > > Frage: was ist eigentlich das Treibmittel in verschiedenen
> > > Munitionssorten, gibt es da verschiedene, und was ist z.B. in der von
> > > der AK47?
>
> > Nitropulver wir für praktisch alle Patronen, von der Pistole bis
> > zum Schiffs-Geschütz verwendet und ist ziemlich harmlos.
> > Im Boden zersetzt es sich sehr schnell und dient als prima Dünger.
> >
> > Gruss
> > Andreas
>
> Erlaubt mir bitte eine - ganz naive - Frage: wäre es technisch (!)
> möglich, eine konventionelle Waffe/Patrone (z.B. eine 9mm Para) mit
> Schwarzpulver zu laden (ohne Selbst- bzw. Umweltgefärdung!).
> Wenn nicht, kann bitte jemand etwas zum auftretenden Gasdruck Nitro/SP
> sagen ... ?
>
> Thx. - Ernest
>
DANKE! an alle - die Frage/Diskussion ist hat mir einiges klar gemacht (ich
bin auch nur Informatiker mit etwas chem. Grundwissen ... ).
Man liest sich - Ernest
Peter Prucker schrieb:
> Ja freilich; damit er vielleicht noch einen Herzschlag kriegt!!!
> Ich muß dann zahlen oder die Witwe heiraten!
Soll ich also lieber vorher einen Besichtigungstermin vereinbaren?
Gruß,
Sepp