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Gruß: Mac Stephan
bezüglich des Schaftes habe ich folg. Vorgehensweise anzubieten. Die
Metallteile vom Holz trennen und den Schaft von alten Schaftölen befreien.
Das geht mit sogenanntem "Schaftblitz" (findest Du unter Opas Rostknacker,
Fa. Müller im Kleinanzeigenteil des DWJ) oder ggfs. auch mit etwas
Verdünnung. Dann feuchtet man die Beulen und Dellen mit Wasser an (Pipette)
und erwärmt die Stellen punkturell mit einem Bügeleisen. Dadurch quillt das
Holz an den Schadstellen auf und die Beulen werden weniger. Unter Umständen
den Vorgang mehrmals wiederholen. Sollten Schaftstempel vorhanden sein kann
man diese mit etwas Kerzenwachs vorher konservieren, damit diese nicht auch
aufquellen und unleserlich werden. Anschließend kann man den Schaft mit
feinem Schmirgelleinen abziehen und je nach Geschmack in der ursprünglichen
Farbe nachbeizen (normale Holzbeize aus dem Baumarkt) das hat zumindest den
Vorteil, daß die vor dem beizen dunkler erscheinenden Ex-Dellen nicht mehr
so auffallen. Als Konsevierungsmittel nutze ich das klassische Leinöl-
Terpentingemisch. Dazu kauft man Leinöl und Terpentinersatz und mischt
dieses 1:1. Das trockene Holz wird damit eingerieben und am nächsten Tag
wird das überschüssige Öl abgerieben. Vorsicht : getränkte Lappen mit Wasser
tränken da selbstentzündlich.
Zur Brünnierung soviel: Es gibt Tauch- Streich- und Kaltbrünnierung.
Sämtliche Chemikalien bekommst Du auch aus dem Kleinanzeigenteil des DWJ.
Ist die Brünnierung nur an einigen Stellen abgegriffen, kann man es nach dem
entfetten mit Kaltbrünnierung probieren. Diese ist aber sehr dünn und nicht
sehr abriebfest. Ist die Oberfläche großflächig geschädigt oder gar narbig
kommt nur eine umständliche Nachbrünnierung in Frage. Dazu muß man die
Narben vorsichtig verschleifen (Schmirgelpapier) das ganze entfetten und den
Krempel in eine Wanne aus Stahlblech geben. Dann mischt man Brünniersalz
nach angegebenem Verhältnis mit Wasser und erhitzt das Bad auf ca. 140 °C.
Nach 5- 20 min sind die Metallteile Tiefschwarz. Es ist aber sehr
problematisch aus folg Gründen: 140 °C zu erreichen ist nur mit geeigneter
Wärmequelle möglich. Das Brün. Mittel ist sehr ätzend und bei der Entsorgung
ein Problem. Außerdem eine Wanne zu bekommen die dicht ist und groß genug
einen Gewehrlauf mit System darin zu versenken ist auch so'ne Sache.
Einfacher ist es man bereitet die Metallteile zum schwärzen vor und bittet
einen Büchsenmacher die Teile zum brünnieren abzugeben. Weitere Infos zum
Thema bräunen kann ich Dir an Deine eigene Adresse senden (falls Bedarf)
jedenfalls habe ich alle Arten schon ausprobiert. Nur soviel noch, wenn Du
alte od. neue Brünnierung vor Rost und Abrieb schützen möchtest, reibe die
Teile mit Benzoetinktur ein (Apotheke). Das wirkt ein wenig wie Klarlack,
blättert aber nicht ab und ist natürlich.
So, muß erstmal reichen, Gruß Dierk