ich hab mal ne Frage an unsere Großwildexperten!
Ich möchte mir ne Büchse in nem Großwildtauglichen Kaliber zulegen.
Jedoch nicht die brutalst-Kaliber a' la Nitro Express.
In Frage kommende Kaliber für mich wären:
8x68s
9,3x64
375 H+H
Welches der Kaliber wäre am empfehlenswertesten, und welche Vorzüge bzw.
Nachteile gäbe es?
Vielen Dank im Voraus!
Gruß
Stefan
> In Frage kommende Kaliber für mich wären:
>
> 8x68s
> 9,3x64
> 375 H+H
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der 9,3x74R gemacht. Die ist mit der von
Dir erwähnten 9,3x64 ballistisch durchaus vergleichbar.Für größer
Entfernungen (>130m) würde ich aber die 375H&H vorziehen.
Gruß Richard
Hallo Stefan,
Obwohl 8x68S ein hervorragendes Kaliber, vergleichbar mit .338 Win Mag ist, ist
es nicht eine unbedingte Grosswildpatrone.
Die zwischen den beiden Weltkriegen am meisten gefuehrte "medium bore" war die
9.3x62, und ihre Beliebtheit ist auch wieder in Afrika in vollem Gang - PMP in
Suedafrika macht seit einiger Zeit brauchbare Patronen in diesem Kaliber.
Bei der Auswahl des Kaliber solltest Du aber auch zur Kenntnis nehmen das falls
Du mal "Grosswild" in Afrika bejagen moechtest, dass viele Staaten eine
Kaliberbegrenzung fuer Grosswild haben. Als minimal Kaliber wird dort .375 H&H
vorgeschrieben.
Obwohl mit der .375 H&H schon sehr viel Grosswild erlegt wurde, ist sie jedoch
-zumindest der Erfahrung der professionellen Jaegern Afrikas nach, nicht das
ideale zB auf Bueffel usw. Sie ist jedoch mit Sicherheit die am meisten
verwendete Patrone der einreisenden Safari
Jaeger - wenn's auf groesseres Wild geht.
Die .458 Win Mag wird uebrigens auch nicht als Idealfall angesehen, wogegen die
.458 Lott eine ideale Patrone darstellt.
Preislich gesehen - zumindest hier in den USA, geht nix ueber das Angebot der
Firma Ruger wenn es um Grosswildbuechsen geht. Schau Dir doch deren Programm
mal an? Eine M77 in .416 Rigby waere doch schon mal was, oder...?
Hoffentlich hilft dies ein bischen.
Gruss,
Klaus
Hallo Richard,
Oooops! Ja, 9.3x64 ist ein bischen Eingeschraenkt wenn man an Munitionskauf
denkt. Weiterhin, die TUG's der RWS haben nicht gerade einen guten Ruf in der
9.3x64 in Afrika, wohl aber in der 9.3x62 - eine Sache der Geschwindigkeit.
Eine Patrone 9.3x64 / 9.3x74R, wiedergeladen mit Nosler Partition oder Bear
Claw Geschossen, damit koennte man was anfangen.
Meine persoenliche Meinung bleibt jedoch das man als Mindestkaliber so um .416
fuehren sollte - fuer die Grosswildjagd.
Gruss,
Klaus
Man sollte auf jeden Fall das groesste Kaliber schiessen mit dem man auch unter
jagdlichen Bedingungen fertig wird.
Als Faustregel wird oft angeben:
Jeder Schuss stehend freihaendig in einen sechs Zoll Kreis (cirka 15 cm). Die
Entfernung, die Du bei dieser Schussleistung mit der Patrone Deiner Wahl (.375
H&H aufwaerts - sagen wir mal) konsistent einhalten kannst, ist dann die
Entfernung, auf die Dich Dein PH an das (wehrhafte) Grosswild heran bringen
moechte - bevor Du schiesst.
25 m sollten es schon sein... :-) Sonst gibt's so und so viel Kack bei Dir
in der Hose, und so was moechte man vermeiden!
Gruss,
Klaus
Vielen Dank!!!
Ich werde das mal ins Auge fassen, wie schaut es da so mit dem Wiederladen
aus? bekommt man gute Komponenten dafür?
Was für ein Geschoßgewicht benutzt Du ?
Danke nochmal!!!
mfg
Stefan
>
> Eine Patrone 9.3x64 / 9.3x74R, wiedergeladen mit Nosler Partition oder
> Bear Claw Geschossen, damit koennte man was anfangen.
>
> Meine persoenliche Meinung bleibt jedoch das man als Mindestkaliber so um
> .416 fuehren sollte - fuer die Grosswildjagd.
>
> Gruss,
>
> Klaus
Hallo Klaus,
klar die Geschossfrage bleibt unbenommen. Was das Kaliber angeht ... es
kommt doch letztlich darauf an, welches Wild vor der Mündung steht. Mit der
9,3x74R habe sehr gute Erfahrungen, wobei das größte von mir mit diesem
Kaliber geschossene Stück Wild ein starkes Gnu war. Das Tierchen lag nach
dem ersten Schuß im Feuer.Auch kleineres Wild, wie Wasserböcke etc. habe
ich mit diesem Kaliber erlegt.
Sicher haben "Kanonen" wie die 416 ihre Berechtigung - Gnu, Oryx, Kudu etc.
Aber als "einzige" Waffe wären sie mir als Afrika-Einsteiger zu heftig
gewesen. Ich bevorzuge es einfach, zwei Waffen unterschiedlichen Kaliber
mitzunehmen. Damit habe ich auch eine Backup-Waffe falls eine ausfallen
sollte. Die 416 als zweite, "große" Waffe neben einem moderateren Kaliber
ist sicher die richtige Wahl.Als einzige Waffe .....?
Gruss Richard
>Ich werde das mal ins Auge fassen, wie schaut es da so mit dem Wiederladen
>aus? bekommt man gute Komponenten dafür?
>Was für ein Geschoßgewicht benutzt Du ?
Fuer alle angefuehrten Kaliber gibt's reichlich Komponenten zum Wiederladen.
Ausnahme vielleicht Kaliber .404 (.423) wo eine recht magere Auswahl an
Geschossen besteht.
Fuer meine 9.3x62 benutze ich 286 grain Nosler Partition. .338 Winchester
Magnum / .338 Remington Ultra Magnum 250 Nosler Partition. Fuer .375 H&H (ich
habe keine) wuerde ich 300 grain Nosler Partition verwenden. Fuer die .416
Kaliber hat Nosler ein Partition von 400 grain. Leider hat Nosler kein
Geschoss im Kaliber .404 (.423) - da kann man aber Rhino von Suedafrika
einsetzen, Woodleigh Australian ist auch gut.
Natuerlich sollte man - auf einer Grosswildjagd auch an Vollmantelgeschosse
denken - die gibt's fuer die obengenannten Kaliber ebenfalls.
Gruss,
Klaus
Hallo Richard,
Ich hatte mit meiner posting eigentlich garnicht Deine Wahl der 9.3x74R
kritisieren, bzw anzweifeln wollen. Falls Du das so gelesen hast, bitte ich um
Entschuldigung.
>
>klar die Geschossfrage bleibt unbenommen. Was das Kaliber angeht ... es
>kommt doch letztlich darauf an, welches Wild vor der Mündung steht.
Auf jeden Fall richtig. Und letztlich kommt es darauf an, das man richtig
trifft, auf was man schiesst.
Mit der
>9,3x74R habe sehr gute Erfahrungen, wobei das größte von mir mit diesem
>Kaliber geschossene Stück Wild ein starkes Gnu war. Das Tierchen lag nach
>dem ersten Schuß im Feuer.
Mit einem Gnu habe ich eine hoechst peinliche Jagd gehabt. Wie gesagt, man
sollte immer alles gut treffen.....
Auch kleineres Wild, wie Wasserböcke etc. habe
>ich mit diesem Kaliber erlegt.
Wasserboecke sind doch auch nicht soooo klein. Eigentlich eine wunderschoene
Antilope.
>Sicher haben "Kanonen" wie die 416 ihre Berechtigung - Gnu, Oryx, Kudu etc.
>Aber als "einzige" Waffe wären sie mir als Afrika-Einsteiger zu heftig
>gewesen. Ich bevorzuge es einfach, zwei Waffen unterschiedlichen Kaliber
>mitzunehmen. Damit habe ich auch eine Backup-Waffe falls eine ausfallen
>sollte. Die 416 als zweite, "große" Waffe neben einem moderateren Kaliber
>ist sicher die richtige Wahl.Als einzige Waffe .....?
>
Du hast ausgesprochen Recht. Da ist heute noch ein Freund in Suedafrika den
wir alle "TwoStep" nennen. Nach einem Schuss mit der Ruger No 1 in .416 Rigby
machte er zwei blitzschnelle Schritte in Richtung hinten. Wir alle hatten mit
dieser Waffe 300 grain Bleigeschosse - weit unterladen, verschossen. Sehr
komfortabel. Wie ihm die Waffe gegeben wurde, steckte eine 400 grain full
power load drin...! Spass im hunting camp!
Gruss,
Klaus
>8x68s
>9,3x64
>375 H+H
>
>Welches der Kaliber wäre am empfehlenswertesten, und welche Vorzüge bzw.
>Nachteile gäbe es?
Bei der Kaliberwahl solltest Du bedenken, dass es einige afrikanische
Länder gibt, die ein gewisses Mindeskaliber vorschreiben.
Und damit scheidez die 9.3x64 unter Umständen aus.
Gruß
Michael
--
Invent an idiotproof tool and they invent a better idiot! :-)
mailto: michae...@epost.de
Hallo Klaus,
nein - ich habe Dein Posting ganz sicher nicht als Kritik gesehen, die
bezogen auf "Großwild" sicherlich auch berechtigt wäre. Die 9,3x74R hat
hier Grenzen.
Auf Kudu und Oryx habe ich auch die 375H&H vorgezogen, interessanterweise
habe ich bei beiden Tieren keinen Ausschuss gehabt. Die Geschosse blieben
auf der Ausschusseite unter der Decke hängen.
Was für Deine Empfehlung für starke Kaliber spricht:
Das Afrikanisches Wild als relativ schussfest gilt war mir ja bekannt. Aber
so richtig begriffen habe ich das erst beim Kudu. Der erste Schuss war ein
Kammerschuss, dass Tierchen läuft munter weiter. Den zweiten Schuss,
Blattschuss - Lunge, schien es auch nocht zu verdauen, blieb aber nach ca.
20m stehen. Erst der Dritte(!) hat es dann umgeworfen. Und das mit der viel
gelobten 375H&H!!!!!!
Gruss Richard
Stimmt, auch in Namibia gilt offiziell ein Mindestdurchmesser von 9,5mm,
wohl von den Briten nach dem ersten Weltkrieg eingeführt. Allerdings wird
die 9,3mm meines Wissens und nach Aussage des PH völlig akzeptiert.
Ich habe dort auch schon Verrückte mit einer 300 WinMag (Blaser, mittels
MagnaPorta Feuerbremse zur 30-06 kastriert) und sogar mit einer Hornet(!)
herumrennen sehen. Da hört dann meines Erachtens der Spaß auf.
Gruss Richard
> Die .458 Win Mag wird uebrigens auch nicht als Idealfall angesehen,
> wogegen die .458 Lott eine ideale Patrone darstellt.
Hallo Klaus,
über die Lott kann ich in der einschlägigen Literatur nix finden, kannst Du
mal ein paar Hintergrundinfos geben? Herkunft, Vor- Nachteile etc....
Danke, Gruss Richard
Hallo Richard,
>
>über die Lott kann ich in der einschlägigen Literatur nix finden, kannst Du
>mal ein paar Hintergrundinfos geben? Herkunft, Vor- Nachteile etc....
>
Die .458 Win Mag wird des oefteren von den PH's als nicht zuverlaessig
bemaengelt. Sehr oft kommmen die angegebenen Geschwindigkeiten der Muni und
Waffenhersteller bedeutend langsamer in der Realitaet.
.458 Lott ist eigentlich nix anderes als eine .375 H&H auf .458 aufgeweitet,
aufgeblasene Patrone. Vorteile: Sie hat die notwendige V die von den PH's
verlangt wird. Laesst sich ohne viel Federlesens von einem Lager .458 Wing Mag
auf .458 Lott umreiben - in D wahrscheinlich amtlicher Beschuss notwendig?
Nachteile: Ich kenne keine, nur eben aesthetisch gesehen hat auch diese
Patrone immer noch diesen doofen oesterreichischen Guertel....
Du muesstest bei einem Google search doch was ueber die .458 Lott finden?
Gruss,
Klaus
>nein - ich habe Dein Posting ganz sicher nicht als Kritik gesehen, die
>bezogen auf "Großwild" sicherlich auch berechtigt wäre. Die 9,3x74R hat
>hier Grenzen.
Obwohl selbst Elefanten, Nashoerner, und Bueffel mit bejagd wurden/werden. Ist
schon eine gute Patrone...
>Auf Kudu und Oryx habe ich auch die 375H&H vorgezogen, interessanterweise
>habe ich bei beiden Tieren keinen Ausschuss gehabt. Die Geschosse blieben
>auf der Ausschusseite unter der Decke hängen.
Bei meinem Kudu auch kein Ausschuss. Ebenfalls Ausschusseite unter der Decke
haengen geblieben.
>
>Was für Deine Empfehlung für starke Kaliber spricht:
>Das Afrikanisches Wild als relativ schussfest gilt war mir ja bekannt. Aber
>so richtig begriffen habe ich das erst beim Kudu. Der erste Schuss war ein
>Kammerschuss, dass Tierchen läuft munter weiter. Den zweiten Schuss,
>Blattschuss - Lunge, schien es auch nocht zu verdauen, blieb aber nach ca.
>20m stehen. Erst der Dritte(!) hat es dann umgeworfen. Und das mit der viel
>gelobten 375H&H!!!!!!
>
Bei mir war's die selbstgebasteltete M98 in 7x64 mit Nosler Partition 175
grain. Oberes Drittel des Herzens zerschossen. Fluchtstrecke 65 m in's
dornige Gebuesch. Dort im Umkreis von 3 m totale Zerstoerung alle Pflanzen,
Buesche! Kudu in der Mitte - tot. Rowland Ward gemessen: 59-1/8 Zoll. Ich
schicke Dir ein Bild!
Wahrscheinlich ist Deinem Kudu zuviel Okasa Gold gefuettert worden!
Ein Blue Wildebeest (Gnu was auf Deutscht?) machte Schwierigkeiten...! Ich
glaube es hatte am Ende eine Anzahl meiner 7x64, und ein paar .375 H&H.
Schussfest, auf jeden Fall!
Gruss,
Klaus
Wird sie auch! Die Briten wollten nur die gute Firma Mauser ausschalten.
>Ich habe dort auch schon Verrückte mit einer 300 WinMag (Blaser, mittels
>MagnaPorta Feuerbremse zur 30-06 kastriert) und sogar mit einer Hornet(!)
>herumrennen sehen. Da hört dann meines Erachtens der Spaß auf.
>
Na, die klapprigen Blaser R93 taugen so und so nix fuer Afrika. Man hoert da
Geschichten....! Um die Funktion im Staub zu erhalten, sollte man das / die
Gasdrucksentlastungsloecher mit Tesa Film verkleben, da sonst mit repetieren
nix is. Und so geht's weiter.
M98 braucht keinen Tesa Film.
Gruss,
Klaus
Stimmt - genau die Story wird da unten auch erzählt und da die Briten wohl
in denkbar schlechter Erinnerung geblieben sind, gehört die 9,3 sozusagen
zu guten Ton. Jedenfalls scheint das auch bei den Behörden der Grund zu
sein, beide Augen zuzudrücken.
Gruß Richard