Am 02.09.23 um 11:56 schrieb Franz Glaser:
> Zusatzinformation und Bemerkung:
>
> Ich babe verschiedene Fingerprint-Geräte gekauft.
Möglicherweise wäre es billiger gewesen, sich VORHER über die
praktischen Grenzen dieser Technologie zu informieren.
> Einige sind auf _schnelles_ Erkennen konstruiert und nicht auf Sicherheit.
Ein Fokus auf Sicherheit ist mit dieser Technologie schlicht nicht
möglich, denn dazu müsste man sie so sensibel machen, das auch
berechtigte Nutzer regelmäßig abgewiesen würden. Da die Kundschaft dies
nicht akzeptieren würde, liegt der Fokus der meisten Geräte notgedrungen
auf einer ODER-Verknüpfung verschiedener Erkennungsmerkmale, also "im
Zweifelsfall Zugriff zulassen".
Es wurde in diesem Thread schon erwähnt, aber der Vollständigkeit noch
einmal: Der Fingerabdruck taugt nur als ZUSÄTZLICHES Sicherheitsmerkmal
in Rahmen einer Mehrfaktor-Authentifizierung. Er ist selbst in diesem
Kontext unter Fachleuten umstritten, weil er nach einer Kompromittierung
nicht geändert werden kann.
> Die Gemeinsamkeit aller Fingerprint-Geräte ist, dass sie viel zu
> _wenig_praktisch_ausprobiert_ worden sind.
Milliarden verkaufte Smartphones mit Fingerabdruckscanner beweisen das
Gegenteil - ein breiterer Praxistest ist kaum möglich. Die Erkennung
funktioniert bei modernen Sensoren fast 100% zuverlässig, selbst unter
widrigen Bedingungen wie stark wechselnden Lichtverhältnissen und durch
ein Display hindurch.
Das Aussperren nicht berechtigter Nutzer hingegen... nunja...
> Das gilt für so ziemlich
> alle "heutigen" Geräte und Computerprogramme gleichermaßen. Und
> zusätzlich, dass die _Bedienungsanleitungen_ eine Katastriophe sind.
Welche Bedienungsanleitung?
Mehr als ein Heftchen mit den gesetzlich vorgeschriebenen
Sicherheitshinweisen in 30+ Sprachen plus 1-2 Seiten "erste Schritte"
legt doch kaum noch jemand bei. Der moderne, konsumorientierte Markt
fordert alle 6-12 Monate eine neue Geräte- und Softwaregeneration, da
kommen Handbuchschreiber und Druckereien einfach nicht mehr hinterher,
von der Ressourcenverschwendung für das viele (am Ende ohnehin meist
ungelesen weggeworfene) Papier ganz zu schweigen.