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Thomas Heier wrote:
> Ich habe auf dem Balkon ein Dekoleuchtturm stehen, ca. 1,1 m Höhe (plus
> Fuß 40cm). Der soll nun im Kopf eine Licht bekommen, was "wandert" und
> idealerweise die Farbe ändert. Eigentlich die ideale Aufgabe für LEDs.
> Nur habe ich bisher noch keine LED-Beleuchtung gesehen, die gleichzeitig
> die Farbe ändert und wandert (optischer Dreheffekt). Habt ihr eine Idee?
Nunja. Als mittelalter Segler frage ich mich spontan: wozu? "Wandern"
SOLL das Licht im Vorbild ja gerade nicht, es war ein Nebeneffekt
des historischen Aufbaus und für die Schiffe nicht sichtbar:
Früher(tm) hatte man eine kompakte, helle Lichtquelle in der Zylinderachse,
drumherum eine zylindersymmetrische Fresneloptik zum fokussieren auf
ungefähr die Horizontale, drumherum oder integriert ggfls die
Farbsegmente. Aber wie die Kennung[1] erzeugen? Solange es sich um
Gas- oder Ölfeuerung handelte, war schnelles ein- und ausschalten
mehrfach die Minute gar nicht möglich, und selbst elektrische Leuchtmittel
mochten das nicht ständig haben.
Aber es ist dem Schiff draussen auf der See in Richtung NO ja egal, ob
es "an" zur gleichen Zeit wie das Schiff in der Richtung NW sieht, oder
ein paar Sekunden früher oder später.
Also die Idee mit einem rotierenden Zylinder, der z.B. mit der
Wiederkehr rotiert und für jeden Blink einen breiten, jeden Blitz
einen schmalen senkrechten Schlitz hat (oder langsamer rotierend,
und das Muster mehrfach hintereinander). Deswegen haben Sektorenfeuer
auch traditionell auf allen Farben die gleiche Kennung -der selbe
Zylinderschlitz fährt ja an allen Farbsegmenten nacheinander vorbei-
und im weißen (klare Linse) eine höhere Tragweite als die farbigen.
Heutzutage sind zwar viele Leuchtfeuer - jedenfalls die meisten
europäischen kleineren, also Leuchtbojen, Hafeneinfahrten u.ä. -
als LED-Felder realisiert, aber die Tradition der identischen
Kennung aller Sektoren eines Sektorenfeuers bleibt bestehen, aus
mindestens zwei Gründen:
1. die Seekarte ist nicht mit der dreifachen Menge an Beschriftung mit
den Kennungen überladen
2. der Navigator und die Deckswache sind nicht verwirrt, wenn sie
eine Sektorengrenze überfahren, bzw. merken sich nicht die falsche
Kennung/Farbe- Zuordnung des gleichen Feuers, wenn es nur eine gibt.
3. man spart sich zusätzliche elektronische Leistungsschalter. Dann
gehen aber alle Sektoren gleichzeitig an und aus, nichs rotiert mehr.
Ich würde also ein Modell mit einer mechanisch rotierenden
Zylinderblende versehen, oder mit modernen LED-Leuchtmitteln,
die alle gleichzeitig an- und ausgehen.
Andererseits hab' ich als Hobbysegler gut reden; ich fahr' ja auch
nicht mit Baumwollsegeln an Rahen herum, und auch die "Dampf"-Loks
der Modeleisenbahn werden meist elektrisch angetrieben. Hm, wobei,
du willst ja sozusagen eine Dampfmaschine mit elektrisch beheiztem
Dampfkessel.
-is
[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Kennung#Kennung_von_Leuchtfeuern
--
A medium apple... weighs 182 grams, yields 95 kcal, and contains no
caffeine, thus making it unsuitable for sysadmins. - Brian Kantor