Ralf Forster

[Dr. Franz Fehringer]

DKP ließ in der DDR Elitekämpfer ausbilden

Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) hat bis zur Wende unter strengster
Geheimhaltung eine paramilitärische Elite ausbilden lassen. Das gehe aus jetzt
rekonstruierten Aktenfunden der Stasiunterlagenbehörde hervor. Ausgebildet
wurden die Kämpfer demnach für den Nahkampf in westdeutschen Großstädten.
Die "Gruppe Ralf Forster" sei aber kein Projekt der Stasi gewesen, sondern war
direkt bei der SED-Führung angesiedelt, sagte sagte Behördenchefin
Marianne Birthler. "Das Ministerium für Staatssicherheit hat aber die
konspirative Infrastruktur gesichert. Selbst im SED-Politbüro, dem höchsten
Machtgremium der DDR, hätten nur wenige von dem militärischen Arm der DKP
gewusst.
Die militärischen Führungskader sollten laut Birthler lernen, Gegner lautlos
zu beseitigen und dem Feind in westdeutschen Städten Überraschungsschläge zu
versetzen. Auch Bau und Einsatz von Spreng- und Brandmitteln sowie Tarnung und
Spurenverwischung seien trainiert worden. Ziel war es, die Taktik von
Kleinkampfgruppen in Ballungsgebieten zu beherrschen.
Theoretisch wurden die streng abgeschirmten Kämpfer in Ost-Berlin von
Stasi-Experten unterrichtet. Praktische Übungen wurde in einem geheimen
Ausbildungscamp im heutigen Brandenburg am Springsee abgehalten.