Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Schwarte für Reichskriegsflaggenzombies

1 view
Skip to first unread message

Marcus Hammerschmitt

unread,
Apr 22, 2004, 5:15:56 PM4/22/04
to
Die Freigabe von "Mein Kampf" als Akt gelebter Aufklärung?

Pünktlich zu seinem Geburtstag hat Rafael Seligmann dem Führer ein
Geschenk gemacht: Zeitgleich in "Bild" und "taz" forderte er
neuerliche Aufmerksamkeit für das dichterische Hauptwerk des braunen
Giftzwergs. Aber seine bildungsbürgerlichen Schwachheiten belegen das
Gegenteil von dem, was sie behaupten. Es ist an der Zeit, Argumente
dafür zu sammeln, dass die Schwarte über das Jahr 2015 hinaus
undruckbar bleibt.

Vergessen wir einmal für den Moment die auffällige Tatsache, dass
Seligmann seinen Sermon gleichzeitig in der Bild und der taz
veröffentlicht hat, beileibe nicht der erste Hinweis auf die
Konvergenz der beiden Zeitungen (vgl. Im Seichten kann man nicht
ertrinken).

Vergessen wir, dass diese verdienten Organe sich in bewährt ekelhafter
Manier einen Alibijuden an Bord geholt haben, um den Deutschen von
TÜV-geprüfter Warte aus zurufen zu lassen, was sie eigentlich den
lieben langen Tag gerne hören würden - dass nämlich jetzt endlich
alles gut ist mit dem Holocaust, den Juden und diesen ganzen
Angelegenheiten von früher da. Vergessen wir, wie wohl sich Seligmann
mit dieser Rolle zu fühlen scheint.

Wenn wir all das vergessen, dann bleibt immer noch der Text als
solcher. "Der Text", weil beide Texte, obwohl je auf ein Publikum mit
und auf eines ohne Abitur zugeschnitten, das Gleiche behaupten: Hitler
lesen sei wichtig, weil man ihn und sein politisches Programm ohne die
Lektüre von Mein Kampf gar nicht verstehen könne, die Freigabe des
Textes zum Druck wäre demzufolge ein Akt gelebter Aufklärung.

Nun ist es ja ohnehin ein populäres Vorurteil, dass man die Werke
jedes Autors unbedingt genau studiert haben muss, um ihn zu verstehen.
Was Hitler angeht, ist diese Idee nur absurd. Er hat seine
schriftstellerische Karriere auf eine Weise politisch begleitet, die
an seinen Intentionen, an seinem "politischen Programm" nicht den
geringsten Zweifel lassen. Aber im Jahre 2004 will Seligmann dem
Publikum verkaufen, man müsse "Mein Kampf" lesen, weil es über Hitlers
Antisemitismus aufklärt.

Damit nicht genug der Enthüllungen. Die Lektüre des
zeitgeschichtlichen Werks, meint Seligmann, erhelle auch, dass Hitler
schon frühzeitig einen Krieg geplant habe, während in seinen Reden zu
Beginn des dritten Reichs doch immer von Frieden die Rede gewesen sei.
Auch das ist unerhört und vollkommen neu, vor allem für Herrn
Seligmann aus Lalaland, dem unfassbar ist, dass die Deutschen
seinerzeit Hitler wollten, weil er ihnen in Körpersprache und
Lautstärke die kriegerische Rache versprach, die der wörtliche Text
seiner Reden zunächst noch aufschob.

Mehr unter:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/17260/1.html

Grüße,

M. Hammerschmitt

http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/high.html
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_linkskurve.html

Burkhard Schroeder

unread,
Apr 23, 2004, 5:45:48 AM4/23/04
to
Hallo! Also sprach Marcus Hammerschmitt <moi...@gmx.de>:

> Die Freigabe von "Mein Kampf" als Akt gelebter Aufklärung?

Da konträre Meinungen immer die Diskussion beleben :-)

http://www.burks.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=3128
"Der Journalist Rafael Seligmann fordert in der taz und in der Bild, Hitlers
"Mein Kampf" freizugeben. Das ist gut und vernünftig. Seligmann spricht sogar
von "Zensur"; die Argumente, Bürgerinnen und Bürger vor sittlich potentiell
gefährdenden Publikationen von Staats wegen schützen zu müssen, seien jedoch
bekannt. "Die Deutschen sind keineswegs Nazi-resistenter als die anderen -
mittlerweile aber auch nicht Hitler-affiner. Demokratien wie die USA,
Großbritannien, Schweden kommen ohne "Mein Kampf"-Verbot aus. Warum besitzen wir
Deutsche so wenig demokratisches Selbstvertrauen? Fürchten wir immer noch die
braune Bestie in unseren Hirnwindungen?"

Seligmanns Aufruf wird jedoch wirkungslos verhallen. Wer in Deutschland gegen
Zensur aufsteht, outet sich damit automatisch als kleine radikale Minderheit.
Seligmann ist Jude - und deshalb werden die üblichen Verdächtigen - wie der
nordrhein-westfälische Oberzensur Büssow - ihn nicht öffentlich zu kritisieren
wagen. Und deshalb haben Taz und Bild ihn vermutlich ausgesucht, zu dem Thema
etwas zu schreiben." [...]

"Die aufgeregte Meldung, dass "Mein Kampf" auch im Internet-Buchhandel zu
beziehen sei und dass deutsche Unternehmen daran verdienten, ist daher mehr oder
weniger heisse Luft. Der Ruf nach Zensur, in den auch das
Simon-Wiesenthal-Center und Michel Friedman immer wieder einstimmen, belegt nur,
dass diejenigen einer obsoleten Therie anhängen, wie Medien wirkten. Man
vermutet, ohne dass man es beweisen könnte: wer rassistischen und antisemitische
Hetzschriften zur Kenntnis nehme, dessen politische Meinung würde dadurch
beeinflusst. Das ist strittig - insbesondere in diesem Fall."[...]

Burks
--
www.spiggel.de - Burks' Weblog - die Kolumne für Kosmopoliten und Kaltduscher

Ottmar Ohlemacher

unread,
May 6, 2004, 12:04:28 AM5/6/04
to
On Sat, 24 Apr 2004 01:28:00 +0200, Unwi...@xxx.com wrote:

>Marcus Hammerschmitt schrieb:


>>Die Freigabe von "Mein Kampf" als Akt gelebter Aufklärung?
>

>Nun ja, wer das Buch wirklich lesen will, der wird es auch bekommen,
>insofern geht das Verbot an der Realität vorbei.

Das Buch ist imho nicht verboten. Falls doch, so bitte ich um
Quellenangabe.


>Und wenn man in der
>Schule heute noch ab und an mal Werte vermitteln würde, dann sollte
>man durchaus auch darüber reden. Aufklärung nennt man das. Es soll ja
>nicht Pflichtlektüre werden, aber mal eine Schulstunde zu "Mein Kampf"
>würde bestimmt nicht schaden, schon um aufzuzeigen, was der Spinner
>damals für einen hirnrissigen Schund geschrieben hat.

Ack. Allerdings bringt es imho auch nicht sonderlich viel.
Weltanschauliche Prägung wird nicht durch Bücher erworben (und schon
garnicht von so einem schlecht geschriebenen Buch) sondern durch die
Umwelt, die "Leit"- und "Vorbilder" erworben.
>
>
>
>
>mit kommunistischen Grüßen
>

dito

Ottmar
--
*ACHTUNG* E-mails mit der Adresse im Header wandern ungelsen in den Muell
Wer mich per Mail erreichen will, der muss "yyyyyyy" gegen
"emacher" ersetzen. Die Spamflut machte diese Maßnahme notwendig.

Ottmar Ohlemacher

unread,
May 5, 2004, 11:57:24 PM5/5/04
to
On Fri, 23 Apr 2004 11:45:48 +0200, Burkhard Schroeder
<bu...@burks.de> wrote:

>Hallo! Also sprach Marcus Hammerschmitt <moi...@gmx.de>:
>
>> Die Freigabe von "Mein Kampf" als Akt gelebter Aufklärung?
>
>Da konträre Meinungen immer die Diskussion beleben :-)
>
>http://www.burks.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=3128
>"Der Journalist Rafael Seligmann fordert in der taz und in der Bild, Hitlers
>"Mein Kampf" freizugeben.

Hitler "Mein Krampf" kann im Netz downgeloaden werden, für den, ders
mag....

Afaik ist der Schmöker noch nicht einmal verboten. Ich hörte, das der
Freistaat Bayern für diesen Schmöker die Urheberrechte erworben habe,
das Buch aber nicht verlegt.

Im übrigen ist es aber auch Wurst, ob das Buch irgendwo publiziert
wird oder nicht. Es ist einfach beschissen geschrieben und voll von
dem kruden und abstrusen Gedanken"gut" des Verfassers, so das man wohl
nach ein paar Seiten das Werk gelangweilt und kopfschüttelnd zur Seite
legt, egal welches Kapitel man aufschlägt. Aber auch "damals" dürfte
das Werk wohl oft gekauft und selten gelesen worden sein. Es steht
einfach nix Spannendes drinn außer der langweiligen Egomanie des
Verfassers garniert mit rassetheoretischem Dünnschiss.

> Wer in Deutschland gegen
>Zensur aufsteht, outet sich damit automatisch als kleine radikale Minderheit.
>Seligmann ist Jude - und deshalb werden die üblichen Verdächtigen - wie der
>nordrhein-westfälische Oberzensur Büssow - ihn nicht öffentlich zu kritisieren
>wagen. Und deshalb haben Taz und Bild ihn vermutlich ausgesucht, zu dem Thema
>etwas zu schreiben." [...]
>
>"Die aufgeregte Meldung, dass "Mein Kampf" auch im Internet-Buchhandel zu
>beziehen sei und dass deutsche Unternehmen daran verdienten, ist daher mehr oder
>weniger heisse Luft. Der Ruf nach Zensur, in den auch das
>Simon-Wiesenthal-Center und Michel Friedman immer wieder einstimmen, belegt nur,
>dass diejenigen einer obsoleten Therie anhängen, wie Medien wirkten. Man
>vermutet, ohne dass man es beweisen könnte: wer rassistischen und antisemitische
>Hetzschriften zur Kenntnis nehme, dessen politische Meinung würde dadurch
>beeinflusst. Das ist strittig - insbesondere in diesem Fall."[...]

Yepp - so ist es wohl. Wer diesen Schmöker aus "politischer
Überzeugung" liest war schon vorher verdoben und wer den Schmöker aus
wissenschaftlichem Interesse liest, der dürfte soviel Abstand zu den
Thesen des Buches haben, das er sich unmöglich für diese begeistern
kann. Im übrigen ist das Buch ätzend langweilig.

mfG Ottmar

Moritz Augsburger

unread,
May 7, 2004, 10:18:31 AM5/7/04
to
Ottmar Ohlemacher verspürte den Bedarf, uns folgendes mitzuteilen:

> Hitler "Mein Krampf" kann im Netz downgeloaden werden, für den, ders
> mag....

Und auch für den der es ausdrucken mag ums zu verbrennen :)

> Afaik ist der Schmöker noch nicht einmal verboten. Ich hörte, das der
> Freistaat Bayern für diesen Schmöker die Urheberrechte erworben habe,
> das Buch aber nicht verlegt.

Er hat das Urheberrecht bekommen damit er den Druck kontrollieren kann. Und so
kommt es, dass alle in D erhältlichen Exemplare Erläuterungen enthalten
müssen. Weil Bayern sonst keine Erlaubnis zum Drucken gibt.

Gruß

--
> ey, das brauch ich auch! wie geht dat? jedesmal wenn ich den t-doofline
> account aufmache hab ich 50 mails drin, und fast alle von jungen damen die
> mit mir ficken wollen...
scheisse bis du beliebt :)
-- David Meyers in de.alt.soc.punk

Ottmar Ohlemacher

unread,
May 8, 2004, 2:37:45 PM5/8/04
to
On Fri, 07 May 2004 16:18:31 +0200, Moritz Augsburger
<usenet...@spam.augsburger.name> wrote:

>Ottmar Ohlemacher verspürte den Bedarf, uns folgendes mitzuteilen:
>
>> Hitler "Mein Krampf" kann im Netz downgeloaden werden, für den, ders
>> mag....
>
>Und auch für den der es ausdrucken mag ums zu verbrennen :)

Ich wusste garnicht, das die Druckertinte den Brennwert von Papier so
erhöhte. (Schade um die toire Tinte).

>
>> Afaik ist der Schmöker noch nicht einmal verboten. Ich hörte, das der
>> Freistaat Bayern für diesen Schmöker die Urheberrechte erworben habe,
>> das Buch aber nicht verlegt.
>
>Er hat das Urheberrecht bekommen damit er den Druck kontrollieren kann.

Ähm...wieso eigentlich Bayern?

> Und so
>kommt es, dass alle in D erhältlichen Exemplare Erläuterungen enthalten
>müssen. Weil Bayern sonst keine Erlaubnis zum Drucken gibt.

Wird das Machwerk einklich von irgendeinem seriösen Verlag vertrieben?

Dr. Franz Fehringer

unread,
May 18, 2004, 2:00:48 AM5/18/04
to
Wie soll man denn über das Dritte Reich und den Nationalsozialismus
bescheid wissen, wenn man die zentralen Dokumente nicht lesen darf?
Ansonsten besteht der Beitrag aus neurotischer Phrasendrescherei.

Dr. Franz Fehringer

unread,
May 18, 2004, 3:48:14 AM5/18/04
to
Marcus Hammerschmitt <moi...@gmx.de> writes:

> Die Freigabe von "Mein Kampf" als Akt gelebter Aufklärung?
>
> Pünktlich zu seinem Geburtstag hat Rafael Seligmann dem Führer ein
> Geschenk gemacht:

Die schlimmsten Nazis sitzen also in der jüdischen Gemeinde?!
Eingeweihten war das wahrscheinlich schon immer klar ...

0 new messages