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Eine psychiatrische Diagnose war ihr Todesurteil!

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Hagai Aviel

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May 12, 2004, 6:55:04 AM5/12/04
to
On May 2 2004 we, the International Association Against Psychiatric
Assault, erected a memorial glass plaque in the crematorium next to
the extermination gas-shower at the Bernburg Psychiatric Institution,
Germany, to honor the victims of psychiatry.

The psychiatric institution in Bernburg is the only place were the
original gas shower built by the german doctors during the Nazi
eraremain intact. The following is the text on the plaque, which
appears in four languages: English, German, Hebrew and Polish to
symbolize the nationalities of the first victims of the murders:
--------------
Von der ganzen Welt kommen wir hier zusammen, um diese
Erinnerungstafel dem Andenken an alle von Ärzten und von Psychiatern
in Deutschland, Östreich und in Polen von 1939 bis 1948 Ermordeten zu
widmen.

Eine psychiatrische Diagnose war ihr Todesurteil.

In Erinnerung an diese vergangenen Opfer, müssen wir feststellen, daß
auch heute noch weltweit staatliche Gewalt die Verletzung der
Menschenrechte durch zwangspsychiatrische Gesetze und Praktiken deckt.

Unser Widerstand wird weitergehen, bis für alle Mitglieder der
Gemeinschaft der Menschen die Grundrechte auf Leben, Freiheit und
menschliche Würde verwirklicht sind.
-------------
We were a group of 17 people. The ceremony was simple: after hanging
the plaque we read the following speech (below) and stood for several
minutes in silence, after that the historian who is the director of
this memorial site conducted a tour. you can see the photos and a
video of this events here:
http://www.freedom-of-thought.de/may2

"An diesem 2. Mai jährt sich zum 6. mal der Jahrestag des Urteils des
Foucault Tribunals, in dem zum ersten Mal der Psychiatrie von denen,
die sie verfolgte, ein öffentlicher Prozess gemacht wurde."

"Die Idee, einen Tag der Erinnerung und des Widerstand ins Leben zu
rufen, wurde in Berlin geboren, danach in Deutschland und seit letztem
Jahr von Gruppen weltweit aufgegriffen."

"Heute sind wir hier in der Gedenkstätte der psychiatrischen Anstalt
von Bernburg, Deutschland, gleich neben die Gaskammer. Dies ist eine
der sechs psychiatrischen Anstalten, in denen deutsche Ärzte 1940 die
Mordfabriken anlaufen ließen. Von 1940 bis 1941 wurden Gruppen
psychiatrischer Gefangener von verschiedenen Anstalten und von 1941
bis 1943 Gruppen von Juden aus Konzentrationslagern, die von Ärzten
ausgewählt wurden, in dieses Krankenhaus gebracht, um sie hier
umzubringen."

"Die Ärzte sind das "Missing Link" zwischen psychiatrischer
Diskriminierung und rassischer Ideologie und dem Genozid von 1939 bis
1948 - einer radikalen Biologisierung der Politik: bestimmten Gruppen
in der Gesellschaft wurde aufgrund medizinisch-biologischer
Zuschreibungen der rechtliche Status eines Menschen abgestritten."

"Das Ziel der Ärzte war, ihren Opfer jede Zukunft abzuschneiden,
zunächst durch die gewaltsamen Eingriffe der Zwangssterilisation und
indem sie die Opfer mit der Behauptung entmenschlichten, sie seien
angeblich biologisch unwertes Leben, und dann als Beschleunigung des
Prozesses durch Massenmord in den Gaskammern.

"Unser Ziel ist es, die Erinnerung zu einem aktives Werkzeug zu
machen, um die Moral der unterdrückten Gruppen in ihrem Kampf um die
Wiedererlangung ihrer Menschenrechte und ihrer menschlichen Würde
aufzubauen, und um eine Verbindung zwischen uns, lebenden
Menschenrechts Aktivisten, und den ermordeten Opfern der Psychiatrie
zu schmieden."

"Wenn es zugelasssen werden sollte, dass Erinnerung dazu verwendet
wird, nur ein obszönes Guckloch in ein Horrorkabinett bereitzustellen,
würde sie dazu dienen, die Schuld der Täter zu verdecken und den
Opfern weiter ihre Würde zu verweigern. Diese Erinnerung dient nur
dazu, das vergessen zu gewährleisten."

"Wir bitten um fünf Minuten Schweigen."

Hagai Aviel
http://www.iaapa.ch

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