ehe ich Zeter und Mordio ernte, nenne ich der Vresammlung meinen Namen: der
lautet: Christian Galler (ich weiß nämlich nett, was AOL draus macht)
Nachdem das geklärt ist, zum eigentlichen Thema:
Mein Dach ist mit einer Heidelberger Pfanne der Fa. ETERNIT gedeckt. Ich habe
eine Dachrinne aus Zink montiert (75 stark). Die Dachrinne ist innen nicht
gestrichen. Jetzt meint mein Nachbar, gem. VOB müßte eine Zinkdachrinne von
innen gestrichen/versiegelt werden, da ansonsten der Regen mit der Dachdeckung
Stoffe freisetzen würde, die die Dachrinne von innen langsam erstören würde.
Kann diese Ausssage verifiziert werden???
Danke, daß Ihr schlaflose Nächte für mich geopfert habt,
Christian
CGaller01 schrieb:
Allgemein gesagt, ist es besser die Zinkrinne von innen zu streichen.
Die Lebensdauer wird erhöht. Bei Bitumendächern (Pappdach) ein "muß".
Doch keine Panik, die Zinkrinne ist auch ohne Anstrich nicht gleich weg.
Gruß Jürgen
Ich glaub jetzt mal nicht wirklich, daß die Dachrinne aus Zink ist.
Es kann verzinktes Stahlblech sein, oder eine Zinklegierung, z.B. Titanzink.
<www.rheinzink.de > Letzeres wär langlebiger.
Wie soll ich "(75 stark)" deuten?
Von einer VOB-Vorschrift einer Beschichtung ist mir nichts bekannt. Wenn Dir
Dein Nachbar eine nachprüfbare Quelle (die VOB kenne ich) nennt, laß diese
mich bitte wissen.
Natürlich erhöt eine fachgerecht ausgeführte Beschichtung die zu erwartende
Lebensdauer und eventuell den optischen Reiz, aber innenliegende
(wasserseitige) Beschichtungen werden nach meinem Kenntnisstand nur bei
"Sanierungen" aufgebracht.
Auch wenn Dein Nachbar nähere Angaben zu (dachrinnen)schädlichen Einflüssen
von Heidelberger Pfannen machen kann, bin ich an diesen Informationen
interessiert.
Gruß,
Robert
CGaller01 schrieb in Nachricht
<19990413134826...@ng-fp1.aol.com>...
>...
>(ich weiß nämlich nett, was AOL draus macht)
Ähh, sind das nicht die, die nicht einmal wissen müssen, wie man einen
Videorecorder programmiert :-o
>Nachdem das geklärt ist, zum eigentlichen Thema:
Genau. Schliesse mich nämlich Robert Pflüger an und möchte die Infos
auch kriegen.
Gruß Peter Gautschi
> Mein Dach ist mit einer Heidelberger Pfanne der Fa. ETERNIT gedeckt. Ich habe
> eine Dachrinne aus Zink montiert (75 stark).
Ist das eine Hängerinne? 75 stark - klingt etwas auffällig?
> Jetzt meint mein Nachbar, gem. VOB müßte eine Zinkdachrinne von
> innen gestrichen/versiegelt werden, da ansonsten der Regen mit der Dachdeckung
> Stoffe freisetzen würde, die die Dachrinne von innen langsam erstören würde.
Kann ich mir so allgemein ausgesprochen, nicht vorstellen.
--
Viele Grüße aus Wien
Martin Hlustik
Nenndicke?
> Von einer VOB-Vorschrift einer Beschichtung ist mir nichts bekannt. Wenn Dir
> Dein Nachbar eine nachprüfbare Quelle (die VOB kenne ich) nennt, laß diese
> mich bitte wissen.
Ich hab gerade mal in den Planungsunterlagen von Altenberg nachgesehen,
Demnach wird eine Beschichtung nur für Bauteile mit Niderschlagswasserkontakt
im Bereich von Bitumendachflächen empfohlen, eventuell auch noch bei bes.
atmosphärischen Belastungen (SO2).
[...]
> Auch wenn Dein Nachbar nähere Angaben zu (dachrinnen)schädlichen Einflüssen
> von Heidelberger Pfannen machen kann, bin ich an diesen Informationen
> interessiert.
Ebenfalls.
-cs
Hallo
Wäre mir absolut neu,daß Dachrinnen von innen gestrichen werden müßen.
Da ich schon über 800 Häuser gebaut habe, hätte mir ein Gutachter (oder
Lehrer;-) bestimmt schon auf die Finger geklopft. Wäre auch ziemlich
blödsinnig, da die Farbe nach kurzer Zeit abblättern würde. (Zink
arbeitet,dehnt sich aus,Farbe reißt, Frost erledigt den Rest) Auch die
Falleitungen würde ich deshalb nie streichen sondern gleich vom Werk
weiß eloxiert bestellen.
Dein Nachbar hat bestimmt Folgendes mit Halbwissen vermischt:
Wenn du auf deinem Dach edle Metalle wie Kupfer verwenden würdest, dann
gibts beim unedleren Metall Zink Lochfraß. Also bei Kupferdächern oder
auch Schornsteinabdeckungen aus Kupfer sollten niemals Zinkrinnen
verwendet werden. Alternativen sind Kupferrinnen oder Kunststoffrinnen.
mfg
Peter
Architekt
hi,
>Falleitungen würde ich deshalb nie streichen sondern gleich vom Werk
>weiß eloxiert bestellen.
weiss eloxiert gibt es imho nicht. das ist dann einbrennlack.
henning
Dipl.-Ing. H.Tönnies
Architekt AKNW
Peter Horn <peter...@kassel.netsurf.de> wrote:
>
>
>Hallo
>
>Wäre mir absolut neu,daß Dachrinnen von innen gestrichen werden müßen.
>Da ich schon über 800 Häuser gebaut habe, hätte mir ein Gutachter (oder
>Lehrer;-) bestimmt schon auf die Finger geklopft. Wäre auch ziemlich
>blödsinnig, da die Farbe nach kurzer Zeit abblättern würde. (Zink
>arbeitet,dehnt sich aus,Farbe reißt, Frost erledigt den Rest) Auch die
>Falleitungen würde ich deshalb nie streichen sondern gleich vom Werk
>weiß eloxiert bestellen.
>
MfG
Dipl.-Ing. H. Toennies
Architekt AKNW
Was meinst Du damit? Das Dach wurde komplett neu eingedeckt, dabei wurden
sowohl die Fallrohre als auch die eigentliche Dachrinne durch neue ersetzt.
jeder der baut, hat mindestens einen Nachbar, der schon vorher weiß, daß das SO
nicht geht, aber aus Pietät natürlich jeden das machen läßt, was er will.... Ob
der gute Knabe jetzt ein Heidelberger Dachpfannen-Spezialist ist, weiß ich
nicht (ich glaub nämlich, der war sogar noch nie in Heidelberg :-) ).
Laut Aussage meines Nachbar (Installateur mit Meister-Titel) würde sich das mit
den Pfanne so verhalten: Der Regen löst nach und nach Schwefel (???), daß in
der Pfanne enthalten sei. Es würde sich SO2 bildem, welches mit dem Zink der
Dachrinne reagiere und die Dachrinne von innen beschädige.
"NAch 5 Jahren haste die ersten undichten Stellen - laß Dirs von mir gesagt
sein..."
sagte mein Nachbar und ließ mich wirklich im Regen stehen.
Das ich über die Zusammensetzung der Heidelberger nichts weiß, habe ich mich an
Euch gewendet. Die VOB konnte nicht zitieren.
thx,
Christian
Bauherr, Hilfsarbeiter und Geldüberweiser...
0,75 mm. Mein Dachdecker sagt, gem. VOB müßte es mind 0,63 mm Stärke sein -
sein Baustoffhändler hätte jedoch nur die0,75 mm Stärke verfügbar.
Was meinst Du mit Hängerinne????
Da ich keine anderen Metalle mehr neben der legierten Zinkdachrinne verwendet
habe, verzichte ich demnach auf eine Innenversiegelung und hoffe, daß alles
dicht bleibt.
Jedenfalls bin ich jetzt beruhigt...
Danke Peter,
Gruß Christian
Ich möchte wissen, ob es eine Hängerinne ist.
http://www.spengler.at/ihrdach/lexikon/hengeri.htm
Wenn es eine andere Rinnenform sein sollte, könnte es unter sehr viel
"wenn" notwendig sein, sie zu streichen.
--
Viele Grüße aus Wien
Martin Hlustik
Nachdem ich einige Jahre lang als anwendungstechnischer Gebietseiter bei der
Fa. RHEINZINK GMBH, D-Datteln, www.rheinzink.de, dem weltweiten Marktführer
im Bereich
legierter Titanzinkprodukten (Dachentwässerung, Falzdeckung und Fassaden)
meine Brötchen verdient habe, erlaube ich mir die sachlich richtige Anwort
zu geben:
Prinzipiell ist zu klären ob das Material verzinktes Stahlblech oder
legiertes Titanzink ist. Laut Europäischer Norm 988 und EN 612 muß der
Hersteller sein Produkt einerseits mit einer durchgehenden Stempelung
versehen, und andererseits sein Firmenkürzel einstanzen. Verzinktes
Stahlblech verwittert (Bildung von Zinkkarbonat als Patina) nicht so
schnell - bleibt also länger "silbrig" - und weist optisch eine gröbere
Struktur auf.
Bei einem Titanzinkprodukt, (weiter Firmen Altenberg, Otto Wolf, Ned Zink
usw.), also einem legierten Material bestehend aus Feinzink, Kupfer, Titan
und Aluminium ist es definitiv NICHT notwendig irgend ein Zinkteil wie ZB
eine Rinne oder gar ein Fallrohr mit irgend einer Substanz zu behandeln, zu
imprägnieren oder zu streichen! Nachdem sich die Patina (entsteht durch die
Verbindung von Sauerstoff und Feuchtigkeit mit Titanzink) gebildet hat
verfügt das Material über eine unlösliche, und absolut schützende Schicht,
wie man es auch beim Kupfer kennt. Nur wird Zink grau und Kupfer erst
schwarz, dann grün.
Die angesprochene Bitumenkorrosion ist in Wirklichkeit eine Tau-bzw.
Heißwasserkorrosion, die entsteht, wenn eine Zinkdeckung in der Ausführung
eines Winkelstehfalzdaches o.ä., mit sehr geringer Dachneigung (unter 7°),
direkt auf einer bituminösen, nicht gesanderter, Unterlagsbahn verlegt wird.
Die Metalleindeckung kann aufgrund hoher Materialtemperatur (bis 80°C),
entstehend durch Sonneneinstrahlung, mit der Unterlagsbahn verkleben. Durch
Temperaturrückgang oder plötzliche Abkühlung kann sich ein Kondenswasser
bilden, und sich zwischen den verklebten Sicken ansammeln, um dann später zu
sieden ! Da das walzblanke Zinkblech an der Unterseite wegen dem fehlenden
Angebot an Sauerstoff nicht patiniert fehlt die schützende Karbonatschicht
und liegt zudem permanent "im Saft". Folglich KANN sich das Zinkblech in
Zinkhydroxyd, sichtbar als weisses Pulver, auflösen. DAHER: Die Verlegung
der Blechbahnen direkt auf die volle Rauhschalung!!! Die Holzschalung kann
die entstehende Feuchtigkeit aufnehmen und an die - vorgeschriebene -
Hinterlüftung abgeben.
Die erwähnten Schwefelaussinterungen können als absolut unbedenklich
gewertet werden!
Betreffend der Materialdicke ist anzumerken, daß laut EN 612 eine
Titanzinkrinne bis zu einer Zuschnittsbreite von 250mm, 0,65mm, von 250mm
bis 333mm, 0,7mm und über 333mm, 0,8mm haben muß!
Alle Klarheiten beseitigt...? ;-))
Gruß C.V.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: CGaller01 <cgal...@aol.com>
Newsgroups: de.alt.sci.architektur
Datum: Sonntag, 18. April 1999 23:05
Betreff: Re: Dachrinne aus Zink innen streichen??
¨
CGaller01 schrieb in Nachricht
<19990418170526...@ng43.aol.com>...
>Viel Schnippschnapp
>...
>DAHER: Die Verlegung der Blechbahnen direkt auf die volle Rauhschalung!!!
Wenn ich das aber richtig im Kopf habe, sagt die zuständige DIN genau
das Gegenteil. Eine Trennlage sei erforderlich, und wenn ich mich
richtig erinnere, ist sogar von veritabler Dachpappe oder so nem
ähnlichen Zeugs die Rede. Ist das überholt und nicht mehr Stand der
Technik? Wo wurde im Bezug auf Winkelstehfalzdächer aus legiertem
Titanzink der "Neue Stand der Technik" publiziert. Dürfen wir ausser
Deinem Wissen als anwendungstechnischer Gebietsleiter vielleicht auch
noch eine Quellenangabe erhoffen?
>Betreffend der Materialdicke ist anzumerken, daß laut EN 612 eine
>Titanzinkrinne bis zu einer Zuschnittsbreite von 250mm, 0,65mm, von 250mm
>bis 333mm, 0,7mm und über 333mm, 0,8mm haben muß!
Bin ja zugegebenermassen blutiger Laie im "Blechgeschäft". Mir fiel
nur auf: Gibt es zu dieser Sache wirklich keine DIN mehr, sondern nur
noch eine EN ?
Gruß Peter Gautschi
--
"Nichts kann rückgängig gemacht werden, was einmal gedacht wurde."
(Friedrich Dürrenmatt, Die Physiker)
> "Nichts kann rückgängig gemacht werden, was einmal gedacht wurde."
> (Friedrich Dürrenmatt, Die Physiker)
"Alles was wir sind, ist das Resultat dessen, was wir gedacht haben."
Buddha Dhammapada
boah ey ... :-)
TR
Um Deine Dachrinne brauchst Dir keine Sorgen zu machen, die wird auch ohne
Innenanstrich bestimmt mindestens 30 Jahre alt.
Ich habe noch nie erlebt, daß eine NEUE Rinne von innen angestrichen
wird. Der Zink passiviert sich ganz automatisch, was dazu führt daß Deine
Rinne
nach einiger Zeit nicht mehr so toll glänzt wie am Anfang. Auf lange Sicht
wird das
Material schon dünner, was dann zu Löchern führen kann - aber das dauert.
Was das verifizieren angeht - Du könntest Dir die DIN 18338 / 18339
(Dachdeckungs-/Klempnerarbeiten ) reinpfeifen. Diese Normen sind Bestandteil
der VOB/C, die ich leider nur in der Kurzfassung vorliegen habe - Sorry.
Marc