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Brücke nach Terabithia

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Hauke Reddmann

unread,
Apr 4, 2010, 11:00:36 AM4/4/10
to
Eimtlich...eimtlich ist es ja ein Verbrechen, so ein
Buch zu verfilmen (oder sagnwama die Unendliche Geschichte),
was das Primat der Phantasie über die Realität deklariert.
Aber dann hätte ich auch nie von der Existenz des Buches
erfahren. (Diese Wahnsinnigen haben es in der Bücherei
unter "Freundschaft" abgeheftet, und nicht "Fantasy" :-)
Unglaublich, daß binnen kürzester Zeit gleich zwei Filme
im Free-TV kommen, die so gar nicht Disneyfastfood sind.
Muß wohl an Ostern liegen. Der Schmärzänsmann und so.
Wo wir beim Thema des Filmes sind: Gott.
Von der Handlung inspiriert, habe ich beschlossen, eine
neue Religion zu gründen. Axiom: Gott ist ein sadistischer
Parasit, der sich von unseren Schuldgefühlen ernährt.
(Das Seil hätte jederzeit reißen können, nicht wahr?)
Ha! Ich habe jetzt auch gleichzeitig den Teufel erklärt -
was treibt ihn um, wo er doch genau weiß, daß er keine
Chance hat? Na, ganz einfach, es geht nicht darum, Böses
zu tun, sondern keine Reue dabei zu empfinden.
Auch nicht der Bringer, was?
Darum: Werdet Wissenschaftler wie ich! Vernichtet die
falsche Bedeutung von Zufällen, und ihr vernichtet Gott!
Und kontrolliert die Haltbarkeit eurer Konstruktionen...

--
Hauke Reddmann <:-EX8 fc3...@uni-hamburg.de
Oh must you tell me all your secrets when it's hard enough
to love you knowing nothing?

Hauke Reddmann

unread,
Apr 9, 2010, 6:20:55 AM4/9/10
to
REVENGE OF THE INGRID!

So, das Buch hätte ich auch weggelesen. Wie zu erwarten,
der Film walzt breiter aus, was nur angedeutet wurde
(speziell der Fantasyanteil ist so schmal, daß ich mich
ganz zu Unrecht mit der Blibliothekarin gezofft hat, weil
das Buch unter "Freundschaft" sortiert wurde), er ist
halt wie immer die deppenkompatiblere Version*, aber der
Kern der Geschichte wurde gottverreck nicht angetastet.
Und da lesen wir im Nachwort:
"Die Passage bringt uns auch Katherine Paterson nahe.
Als Tochter eines Missionars und Ehefrau eines Pastors
ist sie bestens mit der Vorstellung vertraut, daß
alternative Wirklichkeiten - seien sie christlich oder
terabithianisch - unser normales Alltagsleben bereichern
können.
Aber 'Die Brücke nach Terabithia' hat weitere, ganz
persönliche Wurzeln. Die ersten Kapitel der Geschichte
schrieb Paterson während einer schweren Familienkrise.
Es bestand nämlich durchaus die Gefahr, daß Katherine
Paterson selbst an Krebs sterben würde. Außerdem kam
die beste Freundin ihres Sohnes, Lisa, bei einem Unfall
ums Leben. 'Es war ein grauenhafter Herbst für ihn,
für uns alle', sagte sie Jahre später. 'Er war ausgebrannt.
Eines Nachts sagte er zu mir: "Ich habe jetzt verstanden,
warum Gott Lisa getötet hat. Lisa war nicht böse -
er hat sie getötet, weil ich böse bin. Als nächstes wird
er Mary töten und dann dich, dann John" - und er fuhr
mit der Liste fort...'
Dieses Buch zu schreiben, war Teil des Heilungsprozesses (...)"

Ätschibätsch, der Dummschwätzer Hauke hatte wie immer recht.
Es *geht* darum: Gott ist eine Krankheit, die uns *alle*
langsam umbringt, und z.B. 9/11 oder Hodenwaldschule sind nur
die am deutlichsten sichtbaren Pestbeulen. Die Behandlung
mit dem Nietzschibiotikum hat alles nur schlimmer gemacht,
Gott ist keinesfalls tot. Wo ist Viktor Koman, wenn man
ihn braucht?

* Man lese aber unbedingt die abweichende Meinung von
"Brabaks" auf Amazon, der den Film höher einschätzt.

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