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Datenverlust auf SD-Karte

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Dirk Wagner

unread,
Oct 8, 2023, 11:04:05 AM10/8/23
to
Hei Leute,

seit Ende des letzten Jahrtausends fotografiere ich digital, seit über
20 Jahren mit Canon DSLR - und noch nie hatte ich Probleme mit
verlorenen Daten.

Aber irgendwann ist ja immer das erst Mal.
Beim Kurzurlaub in Stockholm habe ich vorgestern mit meiner 5D Mark III
ettliche Bilder von der Stadt und der mitgereisten Familie gemacht, die
auch auch immer mal wieder in der Rückschau betrachtet habe.
Irgendwann gegen 13:00 Uhr fiel mir auf, dass das in der Rückschau
gezeigte Bild NICHT das zuletzt gemachte war...
Ich habe dann sofort die Karte gewechselt und danach problemlos weiter
fotografiert.

Nun habe ich die Karte mit einem Datenwiederherstellungsprogramm
(GetDataBack) gescannt, mit dem ich schon ganze Festplatten von Kunden
wieder retten konnte - doch auch hier werden mir im FAT32 FileSystem der
32GB SD-Karte nur die Bilder bis ca. 11:06 gezeigt.
Auch in den anderen angezeigten Filesystemen fand ich keine Dateien, mit
späterem Erstellungsdatum.

Ist Euch das auch schon mal passiert? Dass die Kamera Bilder
"aufgenommen" hat, Ihr diese in der Rückschau betrachten konntet, sie
dann aber irgendwann später verschwunden waren?

Ich werde später noch mal ein ähnliches Tool für den Mac und eine ältere
Version von GDB probieren - große Hofnung mache ich mir da aber nicht..

ciao

dirk

Joerg Walther

unread,
Oct 8, 2023, 12:06:07 PM10/8/23
to
Dirk Wagner wrote:

>Nun habe ich die Karte mit einem Datenwiederherstellungsprogramm
>(GetDataBack) gescannt,

Ich habe mal gehört, dass jemand mit Recuva erfolgreich war, aber wenn
die Karte physisch stellenweise defekt ist, hilft kein Rettungsprogramm
mehr.

-jw-

--

And now for something completely different...

Dirk Wagner

unread,
Oct 8, 2023, 12:50:26 PM10/8/23
to
Joerg Walther <joerg....@gmail.com> wrote:

> Ich habe mal gehört, dass jemand mit Recuva erfolgreich war, aber wenn
> die Karte physisch stellenweise defekt ist, hilft kein Rettungsprogramm
> mehr.

Dass ein echter Defekt der Speichermodule vorliegt, könnte natürlich
sein.
ich habe mit hilfe der alten Version von GetDataBack und auch von
iBoysoft Data Recovery nun ältere RAW-Dateien gefunden, die von vor dem
letzten Formatieren stammen.
D.h. die lagen an Bereichen, die aktuell noch nicht wieder überschrieben
wurden.
Aber nichts, was nach 11:06 am Freitag geschrieben wurde.
Und das ist schon recht eigenartig...

Ciao

dirk

Joerg Walther

unread,
Oct 9, 2023, 8:27:47 AM10/9/23
to
Dirk Wagner wrote:

>Aber nichts, was nach 11:06 am Freitag geschrieben wurde.
>Und das ist schon recht eigenartig...

Hat die Kamera einen Zwischenspeicher, in dem das gelandet sein könnte?
Die einzige andere Erklärung wäre halt, dass genau die Bereiche der
Karte, in denen die Fotos ab 11.06 Uhr liegen, gerade die kaputten sind.

Dirk Wagner

unread,
Oct 9, 2023, 10:57:08 AM10/9/23
to
Joerg Walther <joerg....@gmail.com> wrote:

> Hat die Kamera einen Zwischenspeicher, in dem das gelandet sein könnte?

Nö, nicht dass ich wüsste.
Auslösen ohne Karte geht auch nicht.

> Die einzige andere Erklärung wäre halt, dass genau die Bereiche der
> Karte, in denen die Fotos ab 11.06 Uhr liegen, gerade die kaputten sind.

Fehler werden auch beim kompletten Scan der Platte (ohne Rücksicht auf
Partitiontable oder ähnliches) keine angezeigt...

Ich habe es vorhin noch mal mit Photorec probiert.
Auch da gibt es ettliche erfolgreich wieder hergestellte Dateien - aber
keine neueren ab 11:06.

Würde mich echt interessieren, WAS da passiert ist - und WARUM.

ciao

dirk

Marcel Mueller

unread,
Oct 9, 2023, 2:14:21 PM10/9/23
to
Am 08.10.23 um 17:04 schrieb Dirk Wagner:
> Beim Kurzurlaub in Stockholm habe ich vorgestern mit meiner 5D Mark III
> ettliche Bilder von der Stadt und der mitgereisten Familie gemacht, die
> auch auch immer mal wieder in der Rückschau betrachtet habe.
> Irgendwann gegen 13:00 Uhr fiel mir auf, dass das in der Rückschau
> gezeigte Bild NICHT das zuletzt gemachte war...

Klassiker.

Wenn dem Controller die Reserveblöcke ausgehen, schalten die Karten in
den Read-Only-Mode. Dabei werden alle Schreibzugriffe einfach ignoriert.
Natürlich wird _kein Fehler_ gemeldet, nicht dass noch ein Servicefall
daraus wird, lieber Daten vernichten, das merkt erst mal keiner.

Solange die Daten noch im Cache der Kamera liegen, sind die neuen Bilder
scheinbar noch da, aber sobald man die einmal ausschaltet war's das.


> Nun habe ich die Karte mit einem Datenwiederherstellungsprogramm
> (GetDataBack) gescannt, mit dem ich schon ganze Festplatten von Kunden
> wieder retten konnte - doch auch hier werden mir im FAT32 FileSystem der
> 32GB SD-Karte nur die Bilder bis ca. 11:06 gezeigt.

Alle anderen wurden auch niemals auf die Karte geschrieben.
Da hilft das beste Programm nicht. Der SD-Controller hat die Daten
einfach verworfen.

> Ist Euch das auch schon mal passiert?

Ja, Standardfehler bei SD-Karten und manchmal auch USB-Sticks.
Ich selbst hatte es auch schon zweimal. Eins war eine 16GB Kingston, da
gab es dank der sehr langen Garantie sogar kostenlosen Ersatz.

Technisch sind die Karten zwar dasselbe wie SSDs, aber da wird der
allerletzte Billigkram verbaut. Die verrecken wie die Fliegen, wenn man
sie intensiv nutzt. Hinzu kommt, dass man Kamerakarten auch wesentlich
öfter überschreibt als SSDs. Im Rechner sind 95% der Zugriffe
Lesezugriffe, in Kameras ist es fast 50/50. Und die Karten haben auch
kein TRIM, weshalb nicht mehr benötigte Blöcke von gelöschten Dateien
vom Controller nicht verworfen werden können.

> Dass die Kamera Bilder
> "aufgenommen" hat, Ihr diese in der Rückschau betrachten konntet, sie
> dann aber irgendwann später verschwunden waren?

Die Kamera ist schlau. Die Rückschau des oder der letzten paar Bilder
bedient die Kamera nicht von der Karte, sondern die stehen ja noch in
ihrem eigenen Speicher; das geht schneller.

> Ich werde später noch mal ein ähnliches Tool für den Mac und eine ältere
> Version von GDB probieren - große Hofnung mache ich mir da aber nicht..

Das kannst Du dir schenken. Jede Hoffnung wäre unbegründet.


Marcel

Herbert Kleebauer

unread,
Oct 9, 2023, 4:52:59 PM10/9/23
to
On 09.10.2023 20:14, Marcel Mueller wrote:
> Am 08.10.23 um 17:04 schrieb Dirk Wagner:

>> Beim Kurzurlaub in Stockholm habe ich vorgestern mit meiner 5D Mark III
>> ettliche Bilder von der Stadt und der mitgereisten Familie gemacht, die
>> auch auch immer mal wieder in der Rückschau betrachtet habe.
>> Irgendwann gegen 13:00 Uhr fiel mir auf, dass das in der Rückschau
>> gezeigte Bild NICHT das zuletzt gemachte war...

> Klassiker.
>
> Wenn dem Controller die Reserveblöcke ausgehen, schalten die Karten in
> den Read-Only-Mode. Dabei werden alle Schreibzugriffe einfach ignoriert.

Ich nutze eine SD Karte als zusätzliches Laufwerk in in einem
Netbook mit nur einem 32 GByte Flash-Laufwerk und da tritt
dieses Problem so ca. alle 2 Jahre auf. Aber bei einem Einsatz
in einem Fotoapparat halte ich das für eher unwahrscheinlich.
Bei den heutigen SD Karten Preisen schreibt man die ja
üblicherweise wohl nur einmal voll und hebt sie dann als zusätzliches
Backup auf.


> Solange die Daten noch im Cache der Kamera liegen, sind die neuen Bilder
> scheinbar noch da, aber sobald man die einmal ausschaltet war's das.

Beim Netbook war das beim ersten mal tatsächlich sehr überraschend.
Man konnte Dateien drauf kopieren (und auch wieder lesen) und auch
Dateien löschen, nur nach einem Neustart des Rechners fehlten die
drauf kopierten Dateien, dafür warfen die gelöschten wieder da.
Nur im Gegensatz zum Rechner ist halt der Cache eines Fotoapparats
wesentlich kleiner, d.h. die Rückschau hätte nur für wenige Bilder
und auch nur solange die Kamera nicht ausgeschaltet wurde, funktionieren
können.

Aber es lässt sich ja ganz einfach überprüfen: auf dem PC ein
Datei drauf kopieren und eine vorhandene löschen. Die Karte
entnehmen und wieder einstecken und schauen was drauf ist.


Falls es sich um eine SD und nicht um eine Micro-SD Karte handelt:
die haben einen Schreibschutzschalter den man leicht versehentlich
verstellen kann. Das ist zwar kein Hardware-Schreibschutz, aber
vielleicht hält sich die Kamera an die Einstellung.


Marcel Mueller

unread,
Oct 10, 2023, 4:10:33 AM10/10/23
to
Am 09.10.23 um 22:52 schrieb Herbert Kleebauer:
> On 09.10.2023 20:14, Marcel Mueller wrote:
>> Klassiker.
>>
>> Wenn dem Controller die Reserveblöcke ausgehen, schalten die Karten in
>> den Read-Only-Mode. Dabei werden alle Schreibzugriffe einfach ignoriert.
>
> Ich nutze eine SD Karte als zusätzliches Laufwerk in in einem
> Netbook mit nur einem 32 GByte Flash-Laufwerk und da tritt
> dieses Problem so ca. alle 2 Jahre auf. Aber bei einem Einsatz

Ja, als HDD leben die Dinger nicht so lange. Das ist auch das Problem
der Karten in den Raspis.

> in einem Fotoapparat halte ich das für eher unwahrscheinlich.
> Bei den heutigen SD Karten Preisen schreibt man die ja
> üblicherweise wohl nur einmal voll und hebt sie dann als zusätzliches
> Backup auf.

Ich kenne niemanden, der das so tut, und es ist auch keine besonders
gute Idee, zumal diese Karten auch gerne mal verrecken, wenn sie 3 Jahre
in der Ecke liegen. Da gibt es wahrlich zuverlässigere und auch
preiswertere Backupmedien. Externe Platten sind momentan wohl mit das
interessanteste.


> Falls es sich um eine SD und nicht um eine Micro-SD Karte handelt:
> die haben einen Schreibschutzschalter den man leicht versehentlich
> verstellen kann. Das ist zwar kein Hardware-Schreibschutz, aber
> vielleicht hält sich die Kamera an die Einstellung.

In dem Fall käme sofort eine Fehlermeldung von der Kamera.

Das perfide bei diesem Fehler ist eigentlich nur, dass die
Firmwareprogrammierer explizit keinen Fehler erzeugen, sondern die
übertragenen Daten einfach löschen. Käme ein Fehler, würde man sofort
merken, wenn nichts mehr geht, und die Karte tauschen. So verliert man
erst mal Daten.
Ich halte es allerdings für möglich, dass dieses Verhalten nicht nur
Niedertracht ist, sondern ein Tribut daran, dass Windows zu blöd ist
Dateisysteme im Read-Only zu öffnen, wenn es Schreibfehler auf dem
Datenträger gibt. Beim Eininden eines Dateisystems wird nämlich immer
erst mal geschrieben (Dirty-Flag), damit man ggf. merkt, ob der
Datenträger beim letzten mal nicht ordnungsgemäß ausgehängt wurde und
ihn erst checken muss. Schlägt dieser Schreibvorgang fehl, bricht das
Einhängen ab. Es gibt AFAIK keinen Fallback für einen Read-Only-Mode,
bei dem dieser Schreibvorgang unnötig ist.


Marcel

Herbert Kleebauer

unread,
Oct 10, 2023, 4:59:04 AM10/10/23
to
On 10.10.2023 10:10, Marcel Mueller wrote:

>> in einem Fotoapparat halte ich das für eher unwahrscheinlich.
>> Bei den heutigen SD Karten Preisen schreibt man die ja
>> üblicherweise wohl nur einmal voll und hebt sie dann als zusätzliches
>> Backup auf.

> Ich kenne niemanden, der das so tut, und es ist auch keine besonders
> gute Idee, zumal diese Karten auch gerne mal verrecken, wenn sie 3 Jahre
> in der Ecke liegen. Da gibt es wahrlich zuverlässigere und auch
> preiswertere Backupmedien. Externe Platten sind momentan wohl mit das
> interessanteste.

Ich habe auch geschrieben: "zusätzliches Backup". Die Kosten sind
minimal und der Aufwand ist Null (ich muss kein Backup "machen",
die Fotos sind schon drauf). Und die Dinger sind so klein, die kann
man problemlos an einem anderen Ort als die üblichen Backups lagern.


Hab mal Google befragt:

Der Verschluss der Canon Eos 5D Mark III ist auf 150.000 Auslösungen
ausgelegt. Bei Mediamarkt gibt es für 10,90 € eine
SAMSUNG EVO Plus, Micro-SDXC Speicherkarte, 128 GB, 130 MB/s

Bei 10 MByte pro Bild sind das 12800 Bilder pro Karte, d.h. über die
Lebensdauer der Kamera (bzw. des Verschlusses) braucht man ca. 12 SD
Karten. Das sind dann 131€ für die Karten im Vergleich zu ca. 2200 €
für die Kamera. Da macht es keinen Sinn, die Karten mehrmals zu
benutzen und auf ein zusätzliches Backup zu verzichten.


Lothar Kimmeringer

unread,
Oct 10, 2023, 10:58:09 AM10/10/23
to
Herbert Kleebauer wrote:

> Aber es lässt sich ja ganz einfach überprüfen: auf dem PC ein
> Datei drauf kopieren und eine vorhandene löschen. Die Karte
> entnehmen und wieder einstecken und schauen was drauf ist.

Das wuerde ich aber erst machen, wenn ich sicher bin, dass alle
Schritte unternommen wurden, die verschwundenen Daten wieder-
herzustellen. Ansonsten ueberschreibst du sie potentiell mit
deinem Versuch am PC.

Fuer das Wiederherstellen von verlorenen Daten auf SD gibt
es noch PhotoRec. Das sammelt alle Fragmente zusammen, die es
finden kann. Zusammenfuegen kann man sie dann notfalls selbst.


Gruesse, Lothar
--
Lothar Kimmeringer E-Mail: spam...@kimmeringer.de
PGP-encrypted mails preferred (Key-ID: 0x8BC3CD81)

Always remember: The answer is forty-two, there can only be wrong
questions!

Lothar Kimmeringer

unread,
Oct 10, 2023, 11:03:22 AM10/10/23
to
Frank Möller wrote:

> Nachdem man die Bilder von den Karten auf den PC geholt hat, schadet es
> auch nicht, die Karte (in der Kamera) neu zu formatieren, statt nur die
> Bilder auf der Karte zu löschen. Mir scheint, daß das die Lebensdauer der
> Karten verlängern kann.

Wie sollte das funktionieren? Schreibvorgaenge sind der Tod einer
Flashzelle. Wenn du also "richtig" formatierst, d.h. praktisch jede
Zelle einmal beschreibst, muesstest du die Lebenserwartung ziemlich
deutlich nach unten schrauben. Jedenfalls deutlich mehr als beim
Loeschen einer Datei, bei der normalerweise einfach nur das "ist-
geloescht"-Bit im Verzeichniseintrag umgesetzt wird.

Normalerweise wird beim Formatieren aber nur das Hauptverzeichnis
auf leer und ein paar Sprungtabellen zurueckgesetzt. Von daher
sollte sich da im Normalfall genau gar kein Unterschied ergeben.

Herbert Kleebauer

unread,
Oct 10, 2023, 12:10:29 PM10/10/23
to
On 10.10.2023 13:21, Frank Möller wrote:

>>>> in einem Fotoapparat halte ich das für eher unwahrscheinlich.
>>>> Bei den heutigen SD Karten Preisen schreibt man die ja
>>>> üblicherweise wohl nur einmal voll und hebt sie dann als zusätzliches
>>>> Backup auf.

> Es gibt wohl Leute, die das so machen. Unsinnig ist es IMO trotzdem.

Ich würde jetzt halt gerne ein paar Argumente hören, warum das
unsinnig ist? Ich bin immer bereit etwas dazu zu lernen.


>>> Da gibt es wahrlich zuverlässigere und auch preiswertere Backupmedien.
>>> Externe Platten sind momentan wohl mit das interessanteste.
>
>> Ich habe auch geschrieben: "zusätzliches Backup". Die Kosten sind
>> minimal und der Aufwand ist Null (ich muss kein Backup "machen",
>> die Fotos sind schon drauf). Und die Dinger sind so klein, die kann
>> man problemlos an einem anderen Ort als die üblichen Backups lagern.
>
> Was hat man davon, wenn die Daten nach Jahren dann doch nicht mehr lesbar
> sind?

Sicherlich keinen Nachteil, denn es war ja keinerlei Aufwand damit
verbunden. Und es geht ja normalerweise nicht die Karte als ganzes
kaputt, sondern es treten halt einzelne Bitfehler auf, so dass
einige der 10000 Bilder dann halt nicht mehr fehlerfrei sind.

Aber selbst wenn kein Vorteil bezüglich Backups vorhanden wäre,
das Problem des OP hätte es verhindert.


>> Hab mal Google befragt:
>
>> Der Verschluss der Canon Eos 5D Mark III ist auf 150.000 Auslösungen
>> ausgelegt. Bei Mediamarkt gibt es für 10,90 € eine
>> SAMSUNG EVO Plus, Micro-SDXC Speicherkarte, 128 GB, 130 MB/s
>
>> Bei 10 MByte pro Bild sind das 12800 Bilder pro Karte, d.h. über die
>> Lebensdauer der Kamera (bzw. des Verschlusses) braucht man ca. 12 SD
>> Karten. Das sind dann 131€ für die Karten im Vergleich zu ca. 2200 €
>> für die Kamera. Da macht es keinen Sinn, die Karten mehrmals zu
>> benutzen und auf ein zusätzliches Backup zu verzichten.

> Auf eine solch absurde Milchmädchenrechnung, die avisierte Auslösungsanzahl

An welcher Stelle hat denn da das Milchmädchen gerechnet? Du musst schon
etwas konkreter werden.

> des Verschlusses mit einer willkürlich vordefinierten angeblichen
> Dateigröße zu "verheiraten"

Ich hab keine 5D Mark III deshalb hab ich mich an den 39 Testbildern von
dpreview orientiert. Deren Größe sind (in MByte):

6,5 7,5 4,3 5,6 8,2 5,9 10,0 5,3 13,3 8,6 11,3 12,0 8,0 6,6 10,0 6,6
7,5 7,1 7,0 10,4 8,0 7,0 4,6 7,5 4,7 5,8 5,3 5,9 7,5 6,8 5,2 5,0 4,8
5,2 6,3 5,9 7,6 5,3 5,9

Ich hab den Mittelwert nicht berechnet, aber die angenommenen 10 MByte
sind wohl eher zu hoch angesetzt.

> und auf irgendeine Anzahl von Billig-Karten

Ist Samsung (außer für Apple Junkies) wirklich eine "Billigmarke"? Aber
ich hab ja absichtlich kein billiges Amazon Angebot genommen, sondern
den eher hochpreisigen Mediamarkt.

> umzulegen, um damit Backups ad absurdum führen zu wollen, muß man wirklich
> erst mal kommen...

Wo hab ich den "Backups ad absurdum geführt"? Ich hab immer
von einem zusätzlichen Backup gesprochen, das keinerlei
Aufwand macht und so gut wie nichts kostet. Einem geschenkten
Gaul schaut man nicht ins Maul.





Dirk Wagner

unread,
Oct 11, 2023, 9:31:10 AM10/11/23
to
Herbert Kleebauer <kl...@unibwm.de> wrote:

> Ich hab keine 5D Mark III deshalb hab ich mich an den 39 Testbildern von
> dpreview orientiert. Deren Größe sind (in MByte):
>
> 6,5 7,5 4,3 5,6 8,2 5,9 10,0 5,3 13,3 8,6 11,3 12,0 8,0 6,6 10,0 6,6
> 7,5 7,1 7,0 10,4 8,0 7,0 4,6 7,5 4,7 5,8 5,3 5,9 7,5 6,8 5,2 5,0 4,8
> 5,2 6,3 5,9 7,6 5,3 5,9
>
> Ich hab den Mittelwert nicht berechnet, aber die angenommenen 10 MByte
> sind wohl eher zu hoch angesetzt.

Die RAWs der Kurzurlaubs in der letzten Woche lagen alle bei um die
30MB...

ciao

dirk

Dirk Wagner

unread,
Oct 11, 2023, 9:31:10 AM10/11/23
to
Lothar Kimmeringer <news2...@kimmeringer.de> wrote:

>
> Fuer das Wiederherstellen von verlorenen Daten auf SD gibt
> es noch PhotoRec. Das sammelt alle Fragmente zusammen, die es
> finden kann. Zusammenfuegen kann man sie dann notfalls selbst.
>

Die Software hat zwar auch einiges (altes) wiedergefunden - aber nichts,
was nach 11:06 am Freitag aufgenommen wurde...

ciao

Dirk

Marcel Mueller

unread,
Oct 28, 2023, 5:37:11 AM10/28/23
to
Am 10.10.23 um 18:10 schrieb Herbert Kleebauer:
>>>>> in einem Fotoapparat halte ich das für eher unwahrscheinlich.
>>>>> Bei den heutigen SD Karten Preisen schreibt man die ja
>>>>> üblicherweise wohl nur einmal voll und hebt sie dann als zusätzliches
>>>>> Backup auf.
>
>> Es gibt wohl Leute, die das so machen. Unsinnig ist es IMO trotzdem.
>
> Ich würde jetzt halt gerne ein paar Argumente hören, warum das
> unsinnig ist? Ich bin immer bereit etwas dazu zu lernen.

Mich würden daran allen voran folgende Dinge stören:
- SD-Karten sich für Archivierung ungeeignet. Sie gehen zu oft kaputt,
manchmal auch nur durch in der Ecke liegen.
- Was will ich mit einer Kiste voll SD-Karten, wo ich immer erst mal
suchen muss, auf welche ich nun drauf muss.
- Wenn man von diesen Daten mal ein (zusätzliches) Backup oder gar
Scrubbing machen möchte, ist das extrem aufwändig.
- Wenn es länger her ist, stellt sich auch die Frage, wo kann man die
Dinger noch lesen? Wer hat z.B. noch CF-Karten-Leser?

Dagegen kann ich die Daten auf einer Festplatte oder SSD jederzeit im
normalen Backupprozess mitsichern und auch alle paar Jahre auf neuere
Medien umkopieren, denn für Langzeitarchivierung sind die alle
ungeeignet. Das ist ebenfalls ohne Zusatzaufwand.

Wenn ich jetzt mit einem /zusätzlichen/ Backup für die Bilder
argumentiere, müsste ich erst einmal definieren, dass diese Daten /mehr/
Wert sind als alle anderen Daten. Das will mir nicht recht einleuchten.


Marcel

Herbert Kleebauer

unread,
Oct 28, 2023, 11:50:29 AM10/28/23
to
On 28.10.2023 11:37, Marcel Mueller wrote:
> Am 10.10.23 um 18:10 schrieb Herbert Kleebauer:


>>>>>> Bei den heutigen SD Karten Preisen schreibt man die ja
>>>>>> üblicherweise wohl nur einmal voll und hebt sie dann als zusätzliches
>>>>>> Backup auf.


> Mich würden daran allen voran folgende Dinge stören:

> - SD-Karten sich für Archivierung ungeeignet. Sie gehen zu oft kaputt,
> manchmal auch nur durch in der Ecke liegen.

Du kannst sie also entweder nach 5 Jahren in der Mülltonne
entsorgen (wie du sagst, die Dinger halten halt nicht ewig)
und durch eine neue ersetzten. Oder du ersetzt sie zwar durch
eine neue, entsorgst die alte aber nicht in der Mülltonne,
sondern hebst sie auf (immerhin sind da alle Fotos drauf,
die du in den letzten 5 Jahren gemacht hast).


> - Was will ich mit einer Kiste voll SD-Karten, wo ich immer erst mal
> suchen muss, auf welche ich nun drauf muss.

Nun, 50 Jahre fotografieren, alle 5 Jahre eine neue SD Karte
macht 10 SD Karten. Und 10 Micro SD Karten beanspruchen nun
wirklich nicht viel Platz. Und auch der Aufwand für die
Erben, die mal entsorgen zu müssen hält sich in Grenzen.

Und du musst da auch nicht suchen wo was drauf ist, du
wirst die mit größter Wahrscheinlichkeit nie mehr in
die Hand nehmen. Aber wenn mal tatsächlich alles schief
geht, sind die gesammelten SD Karten vielleicht die
letzte Möglichkeit an verlorenen Bilder zu kommen.


> - Wenn man von diesen Daten mal ein (zusätzliches) Backup oder gar
> Scrubbing machen möchte, ist das extrem aufwändig.

Warum solltest du davon ein Backup machen wollen? Das
würde ja nur passieren, wenn alle anderen Kopien und
Backups zerstört worden sind. Und dann bist du vermutlich
froh, dass die SD Karten nicht in der Mülltonne sondern
in einer leeren Zündholzschachtel im Schreibtisch entsorgt
wurden.


> - Wenn es länger her ist, stellt sich auch die Frage, wo kann man die
> Dinger noch lesen? Wer hat z.B. noch CF-Karten-Leser?

Ich vermute mal stark, solange da noch lesbare Daten drauf sind,
ist es auch kein Problem noch einen funktionsfähigen USB-Karten-
leser zu haben. Ich habe auch noch einige CF-Karten-Leser hier
herum liegen. Die brauchen keine Treiber, also warum sollte
man die nicht noch in 20 Jahren an den USB Port eines Rechners
anstecken können?


> Dagegen kann ich die Daten auf einer Festplatte oder SSD jederzeit im
> normalen Backupprozess mitsichern und auch alle paar Jahre auf neuere
> Medien umkopieren, denn für Langzeitarchivierung sind die alle
> ungeeignet. Das ist ebenfalls ohne Zusatzaufwand.

Da spricht auch nichts dagegen. Aber warum sollte das ein
Grund sein, die alten SD Karten in der Mülltonne anstatt
eine Zündholzschachtel im Schreibtisch zu entsorgen?


> Wenn ich jetzt mit einem /zusätzlichen/ Backup für die Bilder
> argumentiere, müsste ich erst einmal definieren, dass diese Daten /mehr/
> Wert sind als alle anderen Daten. Das will mir nicht recht einleuchten.

Du machst ja kein zusätzliches Backup, sonder die Daten sind halt auf
einer zu entsorgenden SD Karte drauf. Und da macht es halt keinen
Sinn, dieses zusätzliche Backup in der Mülltonne zu entsorgen.

Nochmals: auf eine 128 GByte SD Karte passen 12800 Bilder zu
je 10 MByte (ein Gelegenheitskipser mach keine RAW Aufnahmen).
Bei 5 Jahren sind das pro Jahr 2560 Bilder und auch das
schafft kein Gelegenheitknipser. D.h. wenn man nach 5 Jahren
(für 11€) aus Sicherheitsgründen die SD Karte ersetzt, ist
die noch nicht mal voll.








Arno Welzel

unread,
Oct 29, 2023, 12:02:14 PM10/29/23
to
Herbert Kleebauer, 2023-10-28 17:50:

> On 28.10.2023 11:37, Marcel Mueller wrote:
[...]
>> - Was will ich mit einer Kiste voll SD-Karten, wo ich immer erst mal
>> suchen muss, auf welche ich nun drauf muss.
>
> Nun, 50 Jahre fotografieren, alle 5 Jahre eine neue SD Karte
> macht 10 SD Karten. Und 10 Micro SD Karten beanspruchen nun
> wirklich nicht viel Platz. Und auch der Aufwand für die
> Erben, die mal entsorgen zu müssen hält sich in Grenzen.

Bei mir halten SD-Karten mitunter keine 5 Jahre.

Und die Daten werden auch nicht auf den SD-Karten dauerhaft gelagert
sondern nach dem fotografieren zügig von dort kopiert auf dauerhaftere
Medien.

> Und du musst da auch nicht suchen wo was drauf ist, du
> wirst die mit größter Wahrscheinlichkeit nie mehr in
> die Hand nehmen. Aber wenn mal tatsächlich alles schief
> geht, sind die gesammelten SD Karten vielleicht die
> letzte Möglichkeit an verlorenen Bilder zu kommen.

Es genügt, wenn man *einen* Ort für Bilder hat und eine funktionierende
Sicherung dieser Daten.

[...]
> Nochmals: auf eine 128 GByte SD Karte passen 12800 Bilder zu
> je 10 MByte (ein Gelegenheitskipser mach keine RAW Aufnahmen).

Deswegen ist es auch sinnfrei, solche Karten als dauerhafte Ablage zu
nutzen. Wenn die kaputt geht, sind gleich mal ein paar tausend Bilder
weg. Es reicht vollkommen aus, wenn eine Karte für eine Foto-Session
genug Platz hat oder von mir aus für ein paar Tage hintereinander. Aber
mehr muss nicht sein, da die Daten danach sowieso woanders hinkopiert
werden.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Wolf gang P u f f e

unread,
Oct 30, 2023, 11:55:36 AM10/30/23
to
Am 29.10.2023 um 17:02 schrieb Arno Welzel:
> Herbert Kleebauer, 2023-10-28 17:50:
>
>> On 28.10.2023 11:37, Marcel Mueller wrote:
> [...]
>>> - Was will ich mit einer Kiste voll SD-Karten, wo ich immer erst mal
>>> suchen muss, auf welche ich nun drauf muss.
>>
>> Nun, 50 Jahre fotografieren, alle 5 Jahre eine neue SD Karte
>> macht 10 SD Karten. Und 10 Micro SD Karten beanspruchen nun
>> wirklich nicht viel Platz. Und auch der Aufwand für die
>> Erben, die mal entsorgen zu müssen hält sich in Grenzen.
>
> Bei mir halten SD-Karten mitunter keine 5 Jahre.

Was manche so für Probleme haben?
Mir ist noch nie keine SD-Karte kaputt gegangen. (seit >20Jahren)
Ich fotografiere relativ viel und entnehme für die Bilderübertragung
diese Karten auch immer aus der Kamera. Da ist noch nie was kaputt
gegangen.
Da ich verschiedene Kameras habe, liegen die Karten mit Bilder auch mal
einige Jahre ungenutzt rum. Da gingen auch noch nie Daten verloren.

Eine Mikro-SD wollte mal nach wenigen Monaten in einem Smartphone nicht
mehr. An einem Cardreader am PC funktionierte sie aber weiterhin.
Nur in besagten Smartphone nicht.
Eine andere Mikro-SD von einem anderen Hersteller funktioniert aber
problemlos im Smartphone.

Marcel Mueller

unread,
Oct 30, 2023, 4:04:06 PM10/30/23
to
Am 28.10.23 um 17:50 schrieb Herbert Kleebauer:
> Da spricht auch nichts dagegen. Aber warum sollte das ein
> Grund sein, die alten SD Karten in der Mülltonne anstatt
> eine Zündholzschachtel im Schreibtisch zu entsorgen?

Warum sollte ich die Karte wegschmeißen, solange sie funktioniert?
Ich habe kaum mehr als zwei, drei Karten im üblichen Einsatz.

>> Wenn ich jetzt mit einem /zusätzlichen/ Backup für die Bilder
>> argumentiere, müsste ich erst einmal definieren, dass diese Daten /mehr/
>> Wert sind als alle anderen Daten. Das will mir nicht recht einleuchten.
>
> Du machst ja kein zusätzliches Backup, sonder die Daten sind halt auf
> einer zu entsorgenden SD Karte drauf. Und da macht es halt keinen
> Sinn, dieses zusätzliche Backup in der Mülltonne zu entsorgen.

Deswegen werfe ich die Karten nicht weg, sondern verwende sie weiter.

> Nochmals: auf eine 128 GByte SD Karte passen 12800 Bilder zu
> je 10 MByte (ein Gelegenheitskipser mach keine RAW Aufnahmen).
> Bei 5 Jahren sind das pro Jahr 2560 Bilder und auch das
> schafft kein Gelegenheitknipser. D.h. wenn man nach 5 Jahren
> (für 11€) aus Sicherheitsgründen die SD Karte ersetzt, ist
> die noch nicht mal voll.

Wir hatten damals in einem einzigen Afrika-Urlaub schon 4k Fotos. Und
das war noch vor der Digital-Ära (Dias).
Es wird ja auch nicht immer jedes Bild etwas. Bei Digitalfotos ist die
Quote sogar noch schlechter als zu Analogzeiten. Das liegt aber auch
daran, dass man etwas gedankenloser auslöst. Auf der Karte sind diese
Bilder aber natürlich auch drauf. Auf dem mickrigen Kameradisplay kann
man ohnehin nicht bewerten, ob das Bild etwas taugt.


Marcel

Arno Welzel

unread,
Nov 1, 2023, 4:01:41 AM11/1/23
to
Wolf gang P u f f e, 2023-10-30 16:55:

> Am 29.10.2023 um 17:02 schrieb Arno Welzel:
>> Herbert Kleebauer, 2023-10-28 17:50:
>>
>>> On 28.10.2023 11:37, Marcel Mueller wrote:
>> [...]
>>>> - Was will ich mit einer Kiste voll SD-Karten, wo ich immer erst mal
>>>> suchen muss, auf welche ich nun drauf muss.
>>>
>>> Nun, 50 Jahre fotografieren, alle 5 Jahre eine neue SD Karte
>>> macht 10 SD Karten. Und 10 Micro SD Karten beanspruchen nun
>>> wirklich nicht viel Platz. Und auch der Aufwand für die
>>> Erben, die mal entsorgen zu müssen hält sich in Grenzen.
>>
>> Bei mir halten SD-Karten mitunter keine 5 Jahre.
>
> Was manche so für Probleme haben?
> Mir ist noch nie keine SD-Karte kaputt gegangen. (seit >20Jahren)

Und mir schon öfter.

> Ich fotografiere relativ viel und entnehme für die Bilderübertragung
> diese Karten auch immer aus der Kamera. Da ist noch nie was kaputt
> gegangen.
> Da ich verschiedene Kameras habe, liegen die Karten mit Bilder auch mal
> einige Jahre ungenutzt rum. Da gingen auch noch nie Daten verloren.
>
> Eine Mikro-SD wollte mal nach wenigen Monaten in einem Smartphone nicht
> mehr. An einem Cardreader am PC funktionierte sie aber weiterhin.
> Nur in besagten Smartphone nicht.

Eine Karte, die nicht mehr überall lesbar ist, nenne ich "kaputt".
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