Am 05.11.19 um 10:55 schrieb Ulrich Heidenreich:
>
> Trotzdem ändert das nicht an den unlogischen Grenzen. Logisch wäre
> "Untere Grenze == 146.930, damit eben genau nicht trotz Hub/Bandbreite
> Ausstrahlungen unterhalb 146.920 stattfänden.
Nun ja, müßig darüber zu diskutieren. Die Bereiche wurden so festgelegt
und der Frequenznutzungsplan enthält so auch keine Löcher. Nicht das
noch jemand auf die Idee käme, diese dann nicht aufgeführten Bereiche
irgendwie zu nutzen. Den Rest erledigen dann die technischen Richtlinien
über Kanalabstand, Bandbreite, Frequenzhub, usw. Und die Frequenzen
werden einem auch zugeteilt, die sucht man sich ja nicht aus. Für den
Bedarfsträger ist das also völlig Latte. Die Befindlichkeiten eines
Mithörers, ob erlaubt oder nicht, interessieren da nicht.
> Käme ich denn auf das reale Kanalraster (also die tatsächliche Grenze),
> würde ich zur unteren "RegTP-Grenze" den halben Hub addieren, respektive
> von der oberen jenen subtrahieren?
Du kannst meistens davon ausgehen, Grenzfrequenz +/- 10 kHz.
Informationen über das verwendete Kanalraster des jeweiligen
Bedarfsträgers lassen sich auch ermitteln. Wenn dann der eigene
Empfänger mit krummen Startfrequenzen nicht klarkommt, dann ist das eben
Pech. Und bei modernen Empfängern mit Wasserfalldiagramm sieht man eh wo
die Aktivitäten gerade stattfinden.
>> Nun, DMR und Tetra beherrscht er nicht.
>
> Also eine Fehlinvestition. Wäre da der AOR AR-DV1 die bessere Wahl
> gewesen?
Der AR-DV1 kann kein Tetra. Möglicherweise geht beim Icom und beim AOR
was über Decodersoftware auf dem PC. Damit habe ich mich allerdings
nicht weiter beschäftigt.
>
>> Der AOR AR-DV10 Handscanner beherrscht fast alle Modi.
>
> Grmpfl. Den hatte ich einige Tage hier, kam mit seinem "Selbst ein
> Videorecorder ist einfacher zu programmieren"-UI vorne und hinten
> nicht klar und habe ihn wieder zurückgegeben.
Wobei bei Tetra dort auch nur "Direkt" steht, also vermutlich nur DMO
(Frequenz, Zeitschlitz, Talkgroup fest zugeordnet) möglich ist. Den
Tetra Trunked Mode scheint er nicht zu beherrschen. Nun, dazu müsste er
sich auch in das Netz einbuchen können. Ohne Auswertung des
Orga-Zeitschlitzes kann er da nichts dekodieren. Am PC zeichnet man den
kompletten Stream auf, dekodiert und man kann dann die Talkgroups und
Zeitschlitze wieder zuordnen. Vor Jahren, als Tetra im BOS in den ersten
Versuchen lief und noch unverschlüsselt war, habe ich mal so einen
dekodierten Audiostream bekommen. Das war damals allerdings noch Offline
Dekodierung. Mittlerweile dürfte das "On The Fly" funktionieren.
Natürlich nur bei unverschlüsselten Stream. Aber ob das mittlerweile
auch ohne PC nur mit einem Handscanner geht, ist mir nicht bekannt. Bei
DMR ist das einfacher. Solange dort kein Trunked Mode verwendet wird.
> Die sind wohl schon seit etlichen Jahren auf digital ausgewichen;
> 148.230 (Strab) und 149.210 (KOM) seitdem gähnend leer.
Die werden dann wahrscheinlich irgendwo im 70cm Bereich residieren.
Wenn sie Tetra verwenden, dann sehr sicher im TMO Modus, vermutlich mit
mehreren Basisstationen und verschlüsselt. Aber auch bei nur einer
Basisstation müsste man den Orga-Zeitschlitz auswerten um überhaupt zu
wissen, welche Talkgroup denn gerade welchen Zeitschlitz nutzt.
Bei Verwendung von DMR Tier II könnte man bei unverschlüsselten
Aussendungen noch mithören. Die Amateurfunknetze verwenden DMR Tier II.
Zeitschlitze und Talkgroups sind in der Regel fest zugeordnet.
Bei DMR Tier III gilt das gleiche wie bei Tetra TMO. Das Verfahren ist
vergleichbar.
Also mal eben Digitalen Betriebsfunk mithören wird wohl nur noch bei
sehr einfachen Installationen möglich sein. Dazu kommt dann auch noch,
das DMR und auch dPMR für PMR446 Herstellereigene Spezifikationen haben
können und untereinander nicht kompatibel sind. Bei dPMR446 kommt das
häufig vor.
Die digitale Funkwelt ist nicht unbedingt einfacher geworden.
Heinz-Jürgen