[Moderator's note: gekürzt]
From: Frank Hucklenbroich <
huckle...@gmx.net>
Subject: Re: Spamschleuder YouTube
Newsgroups: de.alt.talk.unmut
Date: Fri, 2 Feb 2024 21:18:31 +0100
Message-ID: <ctixo7yg4e31.twqll9vzip28$.
d...@40tude.net>
Am Tue, 30 Jan 2024 18:11:25 +0100 schrieb Andy Angerer:
> Am 30.01.24 um 16:11 schrieb Juergen Pfingst:
>> Am 30.01.2024 um 15:34 schrieb Andy Angerer:
>>> Am 30.01.24 um 13:15 schrieb Henning Sponbiel:
[...]
>>>> Ich nahm an, dass Andy den Verstorbenen in klarem Vorteil sieht.
>>>
>>> Das stimmt; du kennst mich recht gut inzwischen.
>>>
>> Man kann das ja so sehen, unterschreiben würde /ich/ das allerdings nicht.
>
> Ich beneide fast jeden, dem es erspart bleibt, alt zu werden.
>
>> Plötzlich muss ich an den Panzerschützen S. denken. Der wohnte in
>> Dortmund, hatte ein Auto und nahm mich einige Male mit.
>> Das war ein brandneuer Opel (er arbeitete dort) Ascona, 1900-er
>> Maschine. Wir schmissen unsere Klamotten in den Kofferraum. Dann drückte
>> er mir den Schlüssel in die Hand, "fahr du". Ich fuhr die kapp 200 km in
>> vielleicht zweieinhalb Stunden oder so. Währenddessen drehte er sich
>> gemütlich eine komplette Pulle Korn (0,7 l) in die Birne.
>
> Ich bin immer noch froh, dass mir der Bund erspart blieb.
Ich bin auch froh, daß ich das nicht mitmachen musste. Ich kam beim
Katastrophenschutz unter, da wurde während der manchmal stattfindenden
Wochenend-Übungen auch viel gesoffen. Fahrt von Köln in die Eifel, an
der ersten Autobahnraststätte rechts ran und ein Kasten Bier gekauft,
der wurde dann während der Fahrt geleert (wie viele waren wir, vier oder
sechs?). Der Fahrer trank auch am Steuer aus der Flasche, auf der
Autobahn, so gemütlich mit 120, wir hatten ja ein Blaulicht auf dem
Dach, da konnte uns niemand was.
Im Eifeldörfchen wurden dann auf einer Wiese große Zelte aufgebaut, ein
Kamerad versuchte dann im Suff eine viel zu große Tanne zu fällen, fürs
Lagerfeuer, und es gab eine alkoholgeschwängerte Begegnung mit Jägern im
Wald, wo wir eine "Orientierungsübung" machten und da lief gerade eine
Treibjagd, da standen wir dann auf einmal einem sehr angepissten
Grünrock mit geladener Flinte gegenüber, der es uncool fand, daß wir mit
einer Kiste Bier und einem Ghettoblaster mit der aktuellen Bundesliga am
Ohr durch den Wald gestolpert sind. Es fiel dann von einem Kameraden der
Spruch "Arme Rehe abknallen, ja das haben wir gerne!". Wir haben ihn
dann irgendwie noch ruhig stellen können, denn der wollte dem Jäger ein
paar auf die Nase geben, was eine dumme Idee ist, wenn der eine geladene
Langwaffe trägt.
Es gab dann am Abend noch fast eine Massenschlägerei mit den Dorfnazis
in der Dorfkneipe, und der Sohn des Bürgermeisters hat uns im völlig
besoffenen Kopp von der Kneipe durch dunkle Felder zurück zu unseren
Zelten gefahren ("Ich kenne die Polizisten hier, jetzt sind die längst
im Bett").
> Dennoch scheine ich da einiges versäumt zu haben. Mir wurde
> zB von ehemaligen Pflichtsoldaten berichtet, dass man dort gar
> nicht so sehr das Saufen, sondern vielmehr das Kiffen lernte.
Das lernte ich seinerzeit vom Sohn eines Zollbeamten, der in einer
gutbürgerlichen Gegend lebte und zu seinem 18. Geburtstag so ein
1-Meter-Nudelglas in eine gigantische Wasserpfeife umgebaut hatte, mit
einem Gardena-Gartenschlauch als Mundstück. Damit saßen wir dann draußen
vor den Augen aller Nachbarn auf dem Balkon.
War eine lustige Zeit!
Grüße,
Frank