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Von Jazz-Clubs, von der Ungerechtigkeit, von Jack DeJohnette und vom Stillstand

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Ulrich Freye

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Oct 14, 2002, 4:10:12 PM10/14/02
to
Wer kennt Jazz-Läden, wo man mal hingehen kann, um gute Musik hautnah zu
erleben, wo man reinkommt ohne Gesichtskontrolle und ohne dickes
Portemonnaie. Ich denke da an solche Läden wie das alte Onkel Pö in Hamburg
oder jetzt das Birdland. Gelegentlich hat auch die Fabrik einen ähnlichen
Charme. Seitdem ich auf dem Lande lebe, fehlt mir allerdings der Kontakt zur
Großstadt-Szene. Hey, ihr Großstädter, wo geht ihr hin, was könnt ihr
empfehlen?

Gibt es eigentlich ein Nord-Süd-Gefälle, was die Anzahl der Jazz-Events
angeht? Ich denk das manchmal, wenn ich so auf die Konzertpläne gucke.
Vielleicht ist das aber auch nur ein falsches Gefühl, immer der
Zukurzgekommene zu sein, das man auch hat, wenn man mal wieder und wie immer
an der langsameren Kasse im Supermarkt steht.

Auf ein paar meiner CDs ist von einem Kirschgarten in Köln die Rede. Was ist
das für ein Schuppen? Kann man da hingehen? Was ist los in Frankfurt/M? Wie
sieht es aus in München?
Zuletzt war ich vor etwa 10 Jahren in München. Nicht wegen Jazz, sondern
wegen dem Deutschen Museum. Als Hamburger war ich erstaunt, wie sauber dort
die U-Bahnhöfe sind.
Ich glaube, in einer Stadt mit solch sauberen U-Bahnhöfen kann kein echter
Jazz gespielt werden. Stimmt doch irgendwie, oder?

Jack DeJohnette hab ich in der Betreffzeile erwähnt, weil er auch im
Melodica-Thread angesprochen wurde, ich dort aber nichts melodicamäßiges
beisteuern konnte. Hier wollte ich nur kurz sagen, dass ich kürzlich wieder
"Two Folksongs" vom Album 80/81 (mit Metheny, Redman, Brecker, Haden und
eben DeJohnette) gehört habe und ich das Getrommel darauf sagenhaft gut
finde. Mein Gott, das ist 20 Jahre her.

Manchmal denke ich, dass die "Musikrichtung Jazz" nichts Neues mehr hergibt.
Für 9,99 Euro gibts bei Sony Doppel-CD-Sampler mit dem Titel Bar-Jazz.
Puristen werden die Musik darauf als "weichgespült" bezeichnen. Offenbar ist
das negativ gemeint. Aber egal: Ich wollte nur sagen, dass die meisten Titel
darauf ziemlich betagt sind. Heißt das, das es nur wenig Neues gibt? Oder
heißt das, dass Sony die Titel nochmal verramschen kann, ohne Tantiemen zu
bezahlen?

Tschüß

Ulrich


Martin Froschauer

unread,
Oct 14, 2002, 4:55:14 PM10/14/02
to
Ulrich Freye wrote:

> Auf ein paar meiner CDs ist von einem Kirschgarten in Köln die Rede.

Du meinst sicherlich den www.stadtgarten.de Die Koelner Scene ist recht
ruehrig. Ich finde sie als eine der interessantesten in Deutschland.
Namen wie Koelner Saxophon Mafia oder Nils Wogam duerften bei einigen
Erinnerungen hervorrufen. Gestern war ich bei Arto Lindsay im
Stadtgarten. Wenn nur nicht versuchen wuerde Gitarre zu spielen. Der
Rest war ok. Das Konzert in welchem ich davor war und zwar bei Joey
Barron war hingegen rundum gelungen.

> Ich glaube, in einer Stadt mit solch sauberen U-Bahnhöfen kann kein
> echter Jazz gespielt werden. Stimmt doch irgendwie, oder?

findet der Jazz jetzt in der U-Bahn statt *eg*

> Manchmal denke ich, dass die "Musikrichtung Jazz" nichts Neues mehr
> hergibt. Für 9,99 Euro gibts bei Sony Doppel-CD-Sampler mit dem

kann ich nicht behaupten. Ich hab mir neulich die cd mit der Dave
Holland Big Band geholt.

bye Maddin

pggruhler

unread,
Oct 14, 2002, 5:12:54 PM10/14/02
to
Hi,

Ulrich Freye wrote:

> Wer kennt Jazz-Läden, wo man mal hingehen kann, um gute Musik hautnah zu
> erleben, wo man reinkommt ohne Gesichtskontrolle und ohne dickes
> Portemonnaie. Ich denke da an solche Läden wie das alte Onkel Pö in Hamburg
> oder jetzt das Birdland. Gelegentlich hat auch die Fabrik einen ähnlichen
> Charme. Seitdem ich auf dem Lande lebe, fehlt mir allerdings der Kontakt zur
> Großstadt-Szene. Hey, ihr Großstädter, wo geht ihr hin, was könnt ihr
> empfehlen?

In Stuttgart

http://www.rogers-kiste.de/
z.b: HEUTE:
Montag - 14. Oktober 2002 | 21:30
BITB hat heute den Blues

http://www.igjazz.de/

Wilfried Foederl

unread,
Oct 14, 2002, 5:30:37 PM10/14/02
to

Grüsse !

Ulrich Freye wrote:

>[regionale Belange gesnippet]
Kann ich nix Gescheites *g* sagen dazu...

> Ich glaube, in einer Stadt mit solch sauberen U-Bahnhöfen kann kein echter
> Jazz gespielt werden. Stimmt doch irgendwie, oder?

*ROTFL*
Also DER kommt in meine Sammlung.
Aus diesem Blickwinkel hab' ich das noch gar nie betrachtet.
Aber vielleicht stimmt's ja auch.
:-))

>
> Manchmal denke ich, dass die "Musikrichtung Jazz" nichts Neues mehr hergibt.


Na,Na das hat doch der olle Zappa schon georakelt.....
Mag sein das hat was für sich, nur müssen eigentlich permanent irgendwelche
Mega-Innovationen sein?

Also vom PopGedudel hast du JEDE MENGE Neuigkeiten.
Wöchentlich,Täglich gar Stündlich. Und? Wird das besser dadurch.
Will der anspruchsvolle Musikhörer das wirklich wissen?
Für die PoP-Kiddies könnte man auch die Klospülung aufnehmen, mit
jeder Menge Kickbass untermischen und von einer Tussi absingen lassen.
Wird sicher ein Erfolg. Und NEU wär's auch. *g*

Anspruchsvollere Genre wie Jazz,Blues und sämtliche Abwandlungen davon
entwickeln sich halt langsam. Schlecht? Wohin der hastige Neuheitswahn
geführt hat, im Jazz, davon graust mir tw. noch heute - siehe Fusion
Jazz-Rock, Acid etc.
Geh mal in N'Orleans ins R&B, Krazy-Corner, Old Absinth-House etc. Und
höre was dort gespielt und verlangt wird. Du würdest staunen wie sehr
"altmodisch" die gesamte Szene dort ist! Zumindest abseits der
Fetivals. Die sehen das eindeutig Lockerer.

> Für 9,99 Euro gibts bei Sony Doppel-CD-Sampler mit dem Titel Bar-Jazz.
> Puristen werden die Musik darauf als "weichgespült" bezeichnen. Offenbar ist
> das negativ gemeint. Aber egal: Ich wollte nur sagen, dass die meisten Titel
> darauf ziemlich betagt sind. Heißt das, das es nur wenig Neues gibt? Oder
> heißt das, dass Sony die Titel nochmal verramschen kann, ohne Tantiemen zu
> bezahlen?

Das mit dem "verramschen" hat schon was für sich. Ich kenne einige Ausgaben
davon. Bloss die Stücke darauf sind tw. vom Feinsten. Ob Sony das jetzt
verramschen nennt oder nicht ist ja wohl unbedeutend.
Und: Was heisst "betagt" ? Nach dieser Kategorisierung wären sämtliche
Klassikhörer so eine Art Paläontologen?
Jurassic-Symphonies ?
Ob irgendetwas 300 Jahre oder 5 Monate alt ist ist doch
gleichgültig. Entscheidend kann immer nur die Qualität sein.
Das ist natürlich Subjektiv, klar, aber ausreichend als Maßstab IMHO.

Meine letzte CD-Neuanschaffung war:
____________________________________
Louis Armstrong meets Oscar Peterson
Verve/Master Edition
539-06-2
Recorded July & October 1957
_____________________________________
( Hä Hä mein Geburtsjahr *gg*)

Und muss ich jetzt ins Altersheim deswegen ?
Oder werd' ich gar erschossen? :-)

Wer Neuigkeiten, erstesklassig aufgenommen sucht,
sollte sich mal mit jenem Label befassen:

http://www.quintonrecords.com/

..nur so als Einwurf.


greets
w.f.

Martin Scholz

unread,
Oct 15, 2002, 5:34:33 AM10/15/02
to

"Martin Froschauer" <martin.f...@t-online.de> schrieb

> Erinnerungen hervorrufen. Gestern war ich bei Arto Lindsay im
> Stadtgarten. Wenn nur nicht versuchen wuerde Gitarre zu spielen. Der

Hups, hab mir gerade überlegt ob ich ihn mir nicht nächste Woche mal
anschauen soll - eben weil er Gitarre spielt. Was war denn so schlecht an
seinem Geklampfe?

> > Ich glaube, in einer Stadt mit solch sauberen U-Bahnhöfen kann kein
> > echter Jazz gespielt werden. Stimmt doch irgendwie, oder?
>
> findet der Jazz jetzt in der U-Bahn statt *eg*

gut gekontert ;-) Trotzdem ist das Münchner Jazz Publikum irgendwie nicht
gerade eins der spontansten. Viele Genießer, wenig Ausflipper.

Ciao,
M.


Martin Froschauer

unread,
Oct 15, 2002, 6:26:38 AM10/15/02
to
Martin Scholz wrote:

> Hups, hab mir gerade überlegt ob ich ihn mir nicht nächste Woche mal
> anschauen soll - eben weil er Gitarre spielt. Was war denn so
> schlecht an seinem Geklampfe?

Dass er den Verzerrer anstellt und dann unkontrolliert auf die Gitarre
eindrischt. Man nannte dies frueher Noise Art. Als er bei den Lounge
Lizards spielte, war es schon nicht viel anders

> gut gekontert ;-) Trotzdem ist das Münchner Jazz Publikum irgendwie
> nicht gerade eins der spontansten. Viele Genießer, wenig Ausflipper.

schaut in Nuernberg nicht anders aus.

bye Maddin

Message has been deleted

Wilfried Foederl

unread,
Oct 15, 2002, 8:36:36 AM10/15/02
to

Christian Hauschke wrote:
>
> > Wilfried Foederl schrieb:


> >
> > Also vom PopGedudel hast du JEDE MENGE Neuigkeiten.
> > Wöchentlich,Täglich gar Stündlich. Und? Wird das besser dadurch.
> > Will der anspruchsvolle Musikhörer das wirklich wissen?
> > Für die PoP-Kiddies könnte man auch die Klospülung aufnehmen, mit
> > jeder Menge Kickbass untermischen und von einer Tussi absingen lassen.
> > Wird sicher ein Erfolg. Und NEU wär's auch. *g*
>

> Zumindest eine Klospülung haben Brainticket schon in den 70ern (IIRC) in
> eines ihrer Stücke integriert. Und eine Frau hat auch gesungen. Kickbass
> und Erfolg: Fehlanzeige ;o)
>


Womit 2 Dinge bewiesen sind :

[X] Ich hab' NULL Ahnung von PopMucke

[X] Es ist nix so abartig daß es nicht schon dagewesen ist

:-))
grüsse
w.f.

Ulrich Freye

unread,
Oct 17, 2002, 3:51:45 PM10/17/02
to

"Martin Froschauer" <martin.f...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:aofb2d$igh$06$1...@news.t-online.com...

> > Auf ein paar meiner CDs ist von einem Kirschgarten in Köln die Rede.
> Du meinst sicherlich den www.stadtgarten.de

Uups, in meinem Alter mehren sich die Flüchtigkeitsfehler. Logo. Stadtgarten
meinte ich.

> > Ich glaube, in einer Stadt mit solch sauberen U-Bahnhöfen kann kein
> > echter Jazz gespielt werden. Stimmt doch irgendwie, oder?
>
> findet der Jazz jetzt in der U-Bahn statt *eg*
>

Aber ja, auch in der U-Bahn spielt der Jazz! Wahrscheinlich aber hast du
mehr recht als ich. In sauberen Städten wird ebenso gejazzt. (Wie sprecht
ihr es eigentlich aus: Jatz oder Dschähß?)
Meine Behauptung entstand bei gleichzeitigem Hören von melancholisch
gefärbten Jazz-Titeln und mir kommen dabei Bilder in den Kopf, die so gar
nicht zu meinem München-Klischee passen: Biergarten, Weißwurscht und
Lederhose; Derrick und Bayern München; blitzblanke U-Bahnstationen und
Günther Beckstein.
Ich geb ja zu: ist alles sehr kurz gedacht und ganz unreflektiert. Trotzdem
denke ich, ein Körnchen Wahrheit steckt drin. Obwohl musikhistorisch
ziemlich unbewandert, bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Musik aus dem
Elend entstanden ist. Klar, Elend allein reicht nicht, dazu kommt noch eine
gehörige Portion Spiritualität und schwarzer Rhythmus.


> > Manchmal denke ich, dass die "Musikrichtung Jazz" nichts Neues mehr
> > hergibt. Für 9,99 Euro gibts bei Sony Doppel-CD-Sampler mit dem
>
> kann ich nicht behaupten. Ich hab mir neulich die cd mit der Dave
> Holland Big Band geholt.

So'n richtiger Newcomer ist Dave Holland ja auch nicht mehr. Wie ist sie
denn, die CD?
Mein Hinweis - nix Neues im Jazz - sollte auch kein Klagen sein. Es gibt
genügend alte Sachen, die noch zu entdecken sind und die einfach gut sind.

> bye Maddin
>


Ulrich Freye

unread,
Oct 17, 2002, 4:15:30 PM10/17/02
to

"Wilfried Foederl" <w.fo...@wilffo.at> schrieb im Newsbeitrag
news:3DAB377D...@wilffo.at...

>
> > Manchmal denke ich, dass die "Musikrichtung Jazz" nichts Neues mehr
hergibt.

> müssen eigentlich permanent irgendwelche
> Mega-Innovationen sein?

Hast recht, stimmt!

> Anspruchsvollere Genre wie Jazz,Blues und sämtliche Abwandlungen davon
> entwickeln sich halt langsam. Schlecht? Wohin der hastige Neuheitswahn
> geführt hat, im Jazz, davon graust mir tw. noch heute - siehe Fusion
> Jazz-Rock, Acid etc.

Das sehe ich etwas anders. Ich finde gerade diese Verquickung von Jazz und
schlichterem Musikstil wie etwa Rock, Pop usw. teilweise ganz schön
aufregend. Mir graust es eher vor einer Paarung Jazz und E-Musik (jaja, ich
weiß, E-Musik ist ein doofes Wort, aber mir fällt gerade kein besseres ein
für dieses scheinbar anspruchsvolleres Genre). Aber egal, ist schließlich
Geschmackssache...

> Geh mal in N'Orleans ins R&B, Krazy-Corner, Old Absinth-House etc. Und
> höre was dort gespielt und verlangt wird. Du würdest staunen wie sehr
> "altmodisch" die gesamte Szene dort ist! Zumindest abseits der
> Fetivals. Die sehen das eindeutig Lockerer.

O.k., bei meinem nächsten Turn in die Staaten, schau ich dort mal vorbei.
Wart' mal, muss mal eben auf meinen Terminkalender gucken, ja, am nächsten
Wochenende habe ich noch nichts vor. ;-)


> > Für 9,99 Euro gibts bei Sony Doppel-CD-Sampler mit dem Titel Bar-Jazz.
> > Puristen werden die Musik darauf als "weichgespült" bezeichnen. Offenbar
ist
> > das negativ gemeint. Aber egal: Ich wollte nur sagen, dass die meisten
Titel
> > darauf ziemlich betagt sind. Heißt das, das es nur wenig Neues gibt?
Oder
> > heißt das, dass Sony die Titel nochmal verramschen kann, ohne Tantiemen
zu
> > bezahlen?
>
> Das mit dem "verramschen" hat schon was für sich. Ich kenne einige
Ausgaben
> davon. Bloss die Stücke darauf sind tw. vom Feinsten. Ob Sony das jetzt
> verramschen nennt oder nicht ist ja wohl unbedeutend.
> Und: Was heisst "betagt" ? Nach dieser Kategorisierung wären sämtliche
> Klassikhörer so eine Art Paläontologen?
> Jurassic-Symphonies ?
> Ob irgendetwas 300 Jahre oder 5 Monate alt ist ist doch
> gleichgültig. Entscheidend kann immer nur die Qualität sein.
> Das ist natürlich Subjektiv, klar, aber ausreichend als Maßstab IMHO.

Ja, ja, hast ja recht. Die Sony-CDs gefallen mir ja. Und "betagt" sollte ja
auch nicht wertend gemeint sein.
Mich würde übrigens mal interessieren was von der zeitgenössischen Musik in
100-300 Jahren als klassische Musik übrig bleibt.

> Meine letzte CD-Neuanschaffung war:
> ____________________________________
> Louis Armstrong meets Oscar Peterson
> Verve/Master Edition
> 539-06-2
> Recorded July & October 1957
> _____________________________________
> ( Hä Hä mein Geburtsjahr *gg*)

Hey, du bist ja fast mein Jahrgang! Dann geht es dir wahrscheinlich auch so,
dass du dich jünger fühlst als du von den damals Gleichaltrigen glauben
konntest, wie die sich fühlen.

Ciao
Ulrich

Martin Froschauer

unread,
Oct 17, 2002, 6:50:15 PM10/17/02
to
Ulrich Freye wrote:

> so gar nicht zu meinem München-Klischee passen: Biergarten,
> Weißwurscht und Lederhose; Derrick und Bayern München; blitzblanke U-
> Bahnstationen und Günther Beckstein.

den Beckstein koennen die Muenchner behalten *veg* Ich habe Jazz in
Saalfelden gehoert. Ringsum die Berge (das Steinerne Meer ist nicht
weit). Man hat das Gefuehl, dass Karl Moik jederzeit aus dem Gebuesch
springt. Was hoer ich stattdessen? Von Art Ensemble of Chicago bis
Michael Brecker und sonstiger Jazz *vbg* Auf jeden Fall ein klasse
bizarrer Kontrast.

> Ich geb ja zu: ist alles sehr kurz gedacht und ganz unreflektiert.
> Trotzdem denke ich, ein Körnchen Wahrheit steckt drin. Obwohl
> musikhistorisch ziemlich unbewandert, bin ich mir ziemlich sicher,
> dass diese Musik aus dem Elend entstanden ist. Klar, Elend allein
> reicht nicht, dazu kommt noch eine gehörige Portion Spiritualität
> und schwarzer Rhythmus.

das bedeutet doch aber nicht, dass die Musik weiterhin im Elend
stattfinden soll. (wen es interessiert: die Sozialgeschichte des Jazz
von Ekkerhard Jost) Ich denke nicht, dass sich die Musiker und die
Menschen damals freiwillig das das Elend rausgesucht haben. Das
afroamerikanischer Jazz anders ist, als europaeischer Jazz ist klar.
Jeder Stil hat seinen unverwechselbaren Charakter und seinen Reiz. Jazz
erzaehlt in erster Linie vom Leben und da gibt es eigentlich immer was
zu erzaehlen. Wie heisst der Ikeaspruch *g* wohnst du noch, oder lebst
du schon.

> So'n richtiger Newcomer ist Dave Holland ja auch nicht mehr. Wie ist
> sie denn, die CD?

mir gefaellt sie ausnehmend gut. Ist halt Dave Holland typisch, nur in
groesserer Besetzung. Welche Newcomer sind interessant. Schwierige
Frage. Ich geh halt auf Konzerte. Wenn mir was sehr gut gefaellt, kauf
ich mir meisst cds. Sexmob war z.B. so eine Gruppe.

bye Maddin


Manfred Erkens

unread,
Oct 19, 2002, 11:27:11 AM10/19/02
to

Wilfried Foederl <w.fo...@wilffo.at> schrieb in im Newsbeitrag:
3DAB377D...@wilffo.at... u.a:

>
> Meine letzte CD-Neuanschaffung war:
> ____________________________________
> Louis Armstrong meets Oscar Peterson
> Verve/Master Edition
> 539-06-2
> Recorded July & October 1957

Eine großartige Platte, die bei mir immer wieder gehört wird - und das seit
vielen Jahren. Ich hatte sie schon als LP - Anspieltipp "Just one of those
things". Für derartige Musik lasse ich vieles stehen, das später gemacht
wurde. Manfred


Al Weckert

unread,
Oct 22, 2002, 5:24:59 AM10/22/02
to
> Manchmal denke ich, dass die "Musikrichtung Jazz" nichts Neues mehr hergibt.
> Für 9,99 Euro gibts bei Sony Doppel-CD-Sampler mit dem Titel Bar-Jazz.

Hi Ulrich,

wenn Du auf "Bar Jazz" nicht stehst: Sandra Weckert
hat auf Ihrer neuen CD "50 Sandra Weckert Fans can't
be wrong" ein Bar-Jazz-Verarschung aufgenommen, nach-
dem sie von Ihrer Schwester einen Bar-Jazz-Sampler zu
Weihnachten geschenkt bekommen hat. Hör rein und lach
ab!

Gruß,
Al Weckert (Herausgeber www.jazz-in-berlin.de)


Ulrich Freye

unread,
Oct 22, 2002, 2:31:04 PM10/22/02
to

"Al Weckert" <in...@jazz-in-berlin.de> schrieb im Newsbeitrag
news:ap35hb$pv9$1...@rex.ip-plus.net...

> wenn Du auf "Bar Jazz" nicht stehst: Sandra Weckert
> hat auf Ihrer neuen CD "50 Sandra Weckert Fans can't
> be wrong" ein Bar-Jazz-Verarschung aufgenommen, nach-
> dem sie von Ihrer Schwester einen Bar-Jazz-Sampler zu
> Weihnachten geschenkt bekommen hat. Hör rein und lach
> ab!
>
Doch, doch... ich stehe auf "Bar Jazz". Ich wollte mit meiner Bemerkung
lediglich meine Irritation über die massive derzeitige Compilation-Flut
kundtun und darüber, dass in solchen Best of-Samplern nahezu ausschließlich
Musik von vor 20...40 Jahren präsentiert wird.
Hab mir gerade die unter www.sandraweckert.de angebotenen Schnipsel
angehört, das ist natürlich eine ganz andere Welt...

Gruß
Ulrich


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