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AM-Meldungen 30.11.

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KaiLudwig

unread,
Nov 30, 1997, 3:00:00 AM11/30/97
to

Die nordrhein-westfälische Lokalstation "Welle West" (Heinsberg) wagt den
Sprung über den großen Teich. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird man nach
Nordamerika senden: 2-4 Uhr auf 5905 kHz via Deutsche Telekom Jülich.
<http://www.wellewest.lokalradio.de>
**

Auch der portugiesische Rundfunk - RdP - erwägt die Nutzung der Jülicher Sender
für seine Auslandsprogramme. Der eigene 300-kW-Sender schweigt wegen fehlender
Ersatzteile, überdies werden die Sendungen nach Osttimor durch Indonesien
gestört.
**

Programmhinweis:

Am Montag, dem 1. Dezember, wird MDR-info anläßlich der Einschaltung eines
UKW-Kleinsenders in Burg bei Magdeburg (89,6 MHz) um 19.15 Uhr diesen
Senderstandort thematisieren.

MDR-info sendet auf:
531 kHz Burg 20 kW
783 kHz Wiederau (Leipzig) 100 kW
882 kHz Wachenbrunn 20 kW
1044 kHz Wilsdruff 20 kW
1188 kHz Reichenbach (Görlitz) 5 kW.


Stichwort Burg:

50er Jahre: Installierung von zwei 250-kW-Mittelwellensendern des Funkwerks
Köpenick, Einsatz auf 782 kHz für den Deutschlandsender bzw. auf 904/935 kHz
für "Freiheitssender 904" / "Soldatensender 935"

60er Jahre: Installierung eines 200-kW-Langwellensenders von Tesla für 263
(später 261) kHz

Ab Ende der 70er Jahre bis 1990/91: Installierung eines sowjetischen
1000-kW-Senders für 783 kHz (Stimme der DDR), die beiden 250-kW-Sender kommen
nun auf 657 kHz (Jugendradio DT64, vorher Berliner Rundfunk) und 1575 kHz
(Radio Berlin International; steilstrahlende Antenne) zum Einsatz. Zusätzlich
arbeitet ein 20-kW-Sender für Radio DDR auf 1089 kHz, ein 5-kW-Kleinsender
überträgt für die Region Burg auch noch den Berliner Rundfunk.

Heute: Auf 261 kHz (jetzt Radioropa) arbeitet ein neuer 50-kW-Halbleitersender,
der alte 20-kW-Mittelwellensender überträgt MDR-info. Eine Wiedereinschaltung
der Frequenz 1575 kHz ist im Gespräch.
**

Sendungen von Radio Prag in Deutsch:

14.00: 6055, 7345 kHz
17.00: 5930 kHz
08.30: 5930, 7345 kHz
12.00: 6055, 7345 kHz

Ausstrahlung über zwei 100-kW-Sender in Litomysl (um 17 Uhr erfolgt eine
Zusammenschaltung zu 200 kW).

Daß im kommenden Jahr nur noch in Tschechisch und Englisch gesendet werden
soll, wird in den tschechischen Medien und politischen Kreisen mit
Unverständnis aufgenommen. Es scheint eine gewisse Hoffnung zu geben, daß
zumindest der Deutschdienst die Deadline 31.12. überspringen könnte.
**

- Zeitangaben in MEZ -
--

| Actually, Arnie never responds directly to me or
| mentions me. I suspect I am on the Radio Habana
| Cuba blacklist for being associated with WWCR.
| How would the rightwing nuts on rec.radio.shortwave
| who think I am a commie explain that?
(Glenn Hauser)

ThomasKumm

unread,
Dec 1, 1997, 3:00:00 AM12/1/97
to

KaiLudwig wrote:
>
> Programmhinweis:
>
> Am Montag, dem 1. Dezember, wird MDR-info anläßlich der Einschaltung > eines
> UKW-Kleinsenders in Burg bei Magdeburg (89,6 MHz) um 19.15 Uhr diesen
> Senderstandort thematisieren.
>
> MDR-info sendet auf:
> 531 kHz Burg 20 kW
> 783 kHz Wiederau (Leipzig) 100 kW
> 882 kHz Wachenbrunn 20 kW
> 1044 kHz Wilsdruff 20 kW
> 1188 kHz Reichenbach (Görlitz) 5 kW.
>

Hallo,

dazu mal eine kleine Frage:
Von Berlin- Britz wird auf 89,6 MHz mit 100 kW ( meines Wissen )
Deutschlandradio Berlin abgestrahlt. Die Entfernung beider
Sendestandorte betraegt nur knapp ueber 100 km. Gibt es da keine
Probleme? Zumindest waren die ehemaligen RIAS- Sender sehr weitreichend.
Und was ist z.B. in Brandendurg ( die Stadt ) zu hoeren?

Thomas Kumm

Thoralf Winkler

unread,
Dec 2, 1997, 3:00:00 AM12/2/97
to

KaiLudwig wrote:
[MDR-Info aus Burg]
> Kein Thema. Wenn ich mich nicht verhörte, hat der UKW-Sender in Burg nur 60
> Watt. Noch nicht mal soviel wie Herrn Leppers früherer Haussender 8-)
Hallo Kai,
auf der MDR-Info-Seite http://www.mdr.de/mdr_info/fr_fre_i.htm
werden 1 kW angegeben. Andererseits kann es allzuviel Leistung wohl
nicht
sein, denn der Sender steht von mir ca. 35 km entfernt und der Empfang
ist miserabel, in etwa gleich dem aus Halle (ca. 70 km)

Viele Grüße
Thoralf
--
Thoralf Winkler mailto:Win...@ET.Uni-Magdeburg.de
Neue Straße 8
39218 Schönebeck
Tel. 03928/402196

Stefan Marquardt

unread,
Dec 3, 1997, 3:00:00 AM12/3/97
to


KaiLudwig wrote:

> ThomasKumm :-) schrieb:


>
> >> Am Montag, dem 1. Dezember, wird MDR-info anläßlich der Einschaltung >
> >> eines
> >> UKW-Kleinsenders in Burg bei Magdeburg (89,6 MHz) um 19.15 Uhr diesen
> >> Senderstandort thematisieren.
>

> >dazu mal eine kleine Frage:
> >Von Berlin- Britz wird auf 89,6 MHz mit 100 kW ( meines Wissen )
> >Deutschlandradio Berlin abgestrahlt. Die Entfernung beider
> >Sendestandorte betraegt nur knapp ueber 100 km. Gibt es da keine
> >Probleme? Zumindest waren die ehemaligen RIAS- Sender sehr weitreichend.

Der RIAS-Sender hatte zu den Zeiten der DDR auch nicht mit 100 kW sondern mit einem
Vielfachen davon gesendet. Wieviel, weiss ich leider nicht.

Ein schoenes Beispiel dazu ist jedoch der afn auf 87,90 MHz, der bis einige Zeit
nach der Wende statt mit den koordinierten 1000 Watt mit angeblich ueber 200 kW
gesendet hatte. Damit kam eine ordentliche Reichweite zustande.

Dieser Zustand wurde von der zustaendigen Koordinierungsbehoerde in Genf nie
thematisiert, da hier die politische Gesamtsituation eine entscheidende Rolle
spielte - sprich: der Versuch, aus dem "freien Westen" moeglichst weite Teile des
"besetzten Osten" abzudecken - wie auch immer.

Mit dem Sendestart der VoA-Capital-Gemeinschaftsproduktion Charlie 87.9 wurde der
Sender auf seine zugelassene Staerke von 1000 Watt reduziert, was ein Sendegebiet
zur Folge hatte, das gerade mal bis zum Berliner Ring reicht. (Das gleiche gilt
fuer den aktuellen Nachfolger Star FM von VoA und Dornier Medien).

Stefan


KaiLudwig

unread,
Dec 3, 1997, 3:00:00 AM12/3/97
to

Stefan Marquardt <radio-c...@geocities.com> schrieb:

>Der RIAS-Sender hatte zu den Zeiten der DDR auch nicht mit 100 kW sondern mit
>einem
>Vielfachen davon gesendet. Wieviel, weiss ich leider nicht.

Interessant. Vor einigen Jahren waren für 89,6 MHz ERP's deutlich unter 100 kW
gelistet worden.

>Ein schoenes Beispiel dazu ist jedoch der afn auf 87,90 MHz, der bis einige
>Zeit
>nach der Wende statt mit den koordinierten 1000 Watt mit angeblich ueber 200
>kW
>gesendet hatte. Damit kam eine ordentliche Reichweite zustande.

Hm, nächster Gleichfrequenzsender war der Inselsberg mit dem Berliner Rundfunk,
wenn ich mich recht entsinne.

>Dieser Zustand wurde von der zustaendigen Koordinierungsbehoerde in Genf nie
>thematisiert, da hier die politische Gesamtsituation eine entscheidende Rolle
>spielte - sprich: der Versuch, aus dem "freien Westen" moeglichst weite Teile
>des
>"besetzten Osten" abzudecken - wie auch immer.

Offenbar war die Deutsche Post ihrerseits auch nicht kleinlich, wenn es um
ERP's ging. So erzählt man, daß die 100-kW-Frequenzen vom Brocken nicht mehr so
stark hereinkommen wie zu DDR-Zeiten.

>Mit dem Sendestart der VoA-Capital-Gemeinschaftsproduktion Charlie 87.9 wurde
>der
>Sender auf seine zugelassene Staerke von 1000 Watt reduziert

Anfangs kam das wohl (genau weiß ich es nicht) mit 0,75 kW vom Schäferberg,
jetzt mit 1 kW vom Fernsehturm.

>was ein
>Sendegebiet
>zur Folge hatte, das gerade mal bis zum Berliner Ring reicht.

Herr Gafron beklagte seinerzeit bitter diesen Umstand.

Nun bekommt Cottbus ja Füllsender für Radio Kultur und Radio 3, obwohl die
Berliner Frequenzen dort problemlos zu empfangen sind (z.B. hört man in Cottbus
den Berliner Rundfunk auf 91,4 MHz, die 102,2 aus Klein Oßnig wird überhaupt
nicht wahrgenommen). Nach wie vor ins Rohr schaut aber Südbrandenburg. Mir
erzählte gestern jemand von seinem Beschwerdebrief an den ORB (Tenor: Ich
bezahle Gebühren für Programme, die ich nicht empfangen kann) und der Antwort:
Man präsentierte ihm diese Füllsender freudestrahlend. Wahrscheinlich gilt der
Grundversorgungsauftrag nach neuzeitlicher Sichtweise nur noch für urbane
Zielgruppen, die Dödel in der Pampa brauchen keine Kultur.

Kai

Jens Wuepper

unread,
Dec 3, 1997, 3:00:00 AM12/3/97
to

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

> Offenbar war die Deutsche Post ihrerseits auch nicht kleinlich, wenn es um
> ERP's ging. So erzählt man, daß die 100-kW-Frequenzen vom Brocken
> nicht mehr so stark hereinkommen wie zu DDR-Zeiten.

Die 91,5 (MDR life vom Brocken) kann ich hier im Westen Hamburgs aber
gut in mono mit Teleskopantenne aufnehmen.

Auch Bremen 4 kommt wieder besser herein (auf 101,2 aus Bremen) seit
sie die neue Sendestelle in Betrieb haben; es wird aber noch arg von
Nora auf 101,1 bedrängt und ich muß auf 101,25 fehlabstimmen.

Von Reich- zu Überreichweiten: Manchmal kommt BFBS auf 93,0 herein,
(von wo eigentlich?) einer Frequenz, die bald an das Freie Sender
Kombinat vergeben werden soll, damit sich die nicht mehr die 89,1
mit dem DeutschlandSender Berlin teilen müssen. Ob das das Inter-
ferenzen BFBS/F.S.K. geben wird?

Auch Radio 2 aus den Niederlanden ist auf 88,0 hier manchmal recht
stark präsent. Die Hörer von Magic FM im Stadtteil Bergedorf
werden sicher nicht schlecht staunen, wenn (falls) der Holländer
den Bergedorfer Funzelsender (10 Watt, oder so?) plattmacht ...

MfG
Jens
--
Jens Wüpper wue...@math.uni-hamburg.de Carpe diem!

Stefan Marquardt

unread,
Dec 4, 1997, 3:00:00 AM12/4/97
to


KaiLudwig wrote:

> Interessant. Vor einigen Jahren waren für 89,6 MHz ERP's deutlich unter 100 kW
> gelistet worden.

Glaube ich unumwunden - wie gesagt: offiziell - auch gegenüber dem "Ostblock" hat
man sich natuerlich an die offiziellen ERPs gehalten - auf Anfrage wurde keiner der
Sender jemals mit mehr als der offiziell koordinierten Leistung betrieben.

Ich glaube aber, dass dies ein "Spielchen" auf Gegenseitigkeit war, d.h. was die
Amerikaner konnten, das konnte die DDR schon lange und umgekehrt.

> Anfangs kam das wohl (genau weiß ich es nicht) mit 0,75 kW vom Schäferberg,
> jetzt mit 1 kW vom Fernsehturm.
>

Korrekt - das hatte ja eine kleine Pressekampagne von Gafron zur Folge, die dann
entsprechenden Druck erzeugte, so dass Telekom vorzeitig die 1000 Watt
"bereitstellen" konnte.

> >was ein
> >Sendegebiet
> >zur Folge hatte, das gerade mal bis zum Berliner Ring reicht.
>
> Herr Gafron beklagte seinerzeit bitter diesen Umstand.
>

Naja, darum muss sich ja heute dann wohl Herr Dornier kuemmern.

Stefan


Andreas T. Stier

unread,
Dec 5, 1997, 3:00:00 AM12/5/97
to

Hallo:
also 200 Kilowatt ERP fuer "The Great 88" sind wohl absolut utopisch ...

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

>
> >Ein schoenes Beispiel dazu ist jedoch der afn auf 87,90 MHz, der bis
> >einige Zeit nach der Wende statt mit den koordinierten 1000 Watt mit
> >angeblich ueber 200 kW gesendet hatte. Damit kam eine ordentliche
> >Reichweite zustande.
>
> Hm, nächster Gleichfrequenzsender war der Inselsberg mit dem Berliner
> Rundfunk, wenn ich mich recht entsinne.

Ich hatte in den spaeten 70ger Jahren die Gelegenheit, AFN-Berlin noch
in der alten Villa in der Parcelli Allee sowie das kleine Sendehaeuschen
am Fusse des vor einem Jahr gesprengten Mastes in der Podbielskiallee,
Berlin-Dahlem, zu besichtigen. Der deutsche Sendetechniker zeigte
bereitwillig den AM und FM Sender ... dieses kleine FM-"Senderchen"
hatte niemals die Faehigkeit, mehr als hoechstens ein paar kW
abzustrahlen.

Dass die angegebene ERP von 1.5 kW (im Vergleich mit den anderen Stns)
realistisch war, zeigte sich spaetestens im AutoRadio noch innerhalb
Berlins. Die, im Vergleich zu heute, evtl. groessere Reichweite (?)
besonders in westliche Richtung fuehre ich auf die Radiation-Pattern der
6 gestockten Dipole zurueck (W bevorzugt).

> >Mit dem Sendestart der VoA-Capital-Gemeinschaftsproduktion Charlie 87.9
> >wurde der Sender auf seine zugelassene Staerke von 1000 Watt reduziert

> Anfangs kam das wohl (genau weiß ich es nicht) mit 0,75 kW vom


> Schäferberg, jetzt mit 1 kW vom Fernsehturm.

Lt. damaliger Auskunft von "Charlie": die ersten 1-2 Monate (als "Power
Radio" AFN-Frankfurt noch aufgeschaltet war) aus angebl. technischen
Gruenden seitens der Telekom mit nur 700 Watt von B-Alexanderplatz, dann
QRO auf 1 kW. Diesen "riesigen" Unterschied duerfte wohl kaum einer
gehoert haben ...

73 de Andreas (dc7er)

PeerAxel

unread,
Dec 5, 1997, 3:00:00 AM12/5/97
to

Im Artikel <3484C538...@geocities.com>, Stefan Marquardt
<radio-c...@geocities.com> schreibt:

>Ein schoenes Beispiel dazu ist jedoch der afn auf 87,90 MHz, der bis einige
>Zeit
>nach der Wende statt mit den koordinierten 1000 Watt mit angeblich ueber 200
>kW
>gesendet hatte. Damit kam eine ordentliche Reichweite zustande.
>
>

Das glaube ich einfach nicht... In den 80ern habe ich viel UKW-Fernempfang
betrieben. Standort in der Nähe von Flensburg. Wenn die Berliner Sender kamen,
war 87.9 immer deutlich schwächer als die anderen. Das mag natürlich auch an
der geringen Höhe des AFN-Sendemastes gelegen haben. Aber 200 kW kommt mir
unrealistisch vor. 5kW waren es vielleicht.

Peer-Axel Kroeske
peer...@aol.com
http://members.aol.com/peeraxel

Andreas T. Stier

unread,
Dec 6, 1997, 3:00:00 AM12/6/97
to

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

> >... den AM und FM Sender ...
>
> Vermutlich beides amerikanische Fabrikate? Und wie erfolgte damals die
> Modulationsversorgung?

Hallo Kai: an die Fabrikate kann ich mich beim besten Willen nicht mehr
erinnern. Ein anderer Funkamateur berichtete mir Jahre spaeter,
AFN-Berlin haette den alten FM-TX, den ich wohl noch gesehen habe
(angeblich einer der ersten oder sogar der erste FM-Stereo Sender in
Berlin), durch einen Telefunken TX ersetzt.

Die Modulationszufuehrung (und die betraff ja nur AFN-AM, welcher das
Programm aus Frankfurt bekam, das FM Programm "The Great 88" wurde ja
komplett in Berlin produziert - live, per Band oder Automation Service)
fand durch das alte Reichspostkabel statt, ueber welches auch RIAS-Hof
versorgt wurde (lt. Auskunft des Sendetechnikers).

Dann wurde Mitte der 80ger eine Troposcatter-Strecke benutzt, um das
Programm aus Frankfurt zu beziehen. Dieses wurde ungluecklicherweise
auch noch auf FM ausgestrahlt (neuer Stn-Name: "The Edge") - es war so
grausig: mono & staendige Rauscheinbrueche bis hin zu kompletten
Zusammenbruechen. Der Automation Service lief dann auf AM ("Magic 1107")
und litt nachts an den Ueberlagerungen der anderen AFN
Gleichwellensender. Der so beliebte AFN war somit fuer die meisten
qualitaetsgewoehnten deutschen Hoerer fast unhoerbar geworden und das
Programm "The Great 88" gab es nicht mehr. Aber inzwischen war ja Rik
deLisle beim RIAS ...

Es dauerte eine Weile bis dann auf HiFi-Stereo Satelliten-Feed
umgeschaltet wurde: 1990 als AFN Berlin, wie alle andern AFNs in DL / EU
auch, "Power Radio" als primaeres Programm (in Berlin dann wieder auf
AM) bzw "Z-Rock" (spaeter "Z-FM") als zweites Programm aus Frankfurt
bezog.

> Soll übrigens an westdeutschen Standorten zu gewissen Differenzen mit der
> Bundespost gekommen sein, weil die Amis den Sendebetrieb nach ihren
> Gewohnheiten gestalteten - einschl. der auf MW übertragenen NF-Bandbreite.
Die Post- & Fernmeldehoheit lag in Berlin bei den Alliierten, die
DBP-Berlin haette nix zu sagen gehabt. Die FM-Ausstrahlung hat aber nach
europaeischem Standart stattgefunden (Pre-Emphasis).


> >dieses kleine FM-"Senderchen" ...
> Nötig wären vielleicht 200 Watt
> gewesen. Also Steuersender und kleines Verstärkermodul = zwei
> 19-Zoll-Einschübe.
Es war ein Schrank mit ein paar Einschueben. Woran
ich mich genau erinnere, ist ein fehlender Einschub; aus dem Loch
fuehrte etwas bastelmaessig eine Mess-Strippe zu einem digitalen
Frequenzzaehler auf einem danebenstehenden Tisch.

> Nach einiger Zeit Funkstille, wenn ich mich recht entsinne. Übrigens soll
> der AFN-UKW-Sender nach Einstellung des "Sendebetriebs" noch einige Zeit
> mit leerem Träger gelaufen sein; noch länger der Fernsehsender.
Ende September 94 wurde AFN-FM Berlin abgeschaltet
aber durch einen sehr sehr schwachen Mono-Sender ersetzt, der gar nicht
die ganze Stadt abdeckte. Dieses Signal wurde auch nicht mehr ins
Berliner Kabel eingespeist. Der Standort ist mir bis heute unklar, denn
am AFN Sendemast wurden die Dipole entfernt. Der Sendestandort koennte
der Mast im HQ in Dahlem gewesen sein, der ja gegenueber den
AFN-Sendestudios und der Sat-Schuessel stand (ist inzwischen alles
abgerisssen). Dieser LowlowPower TX strahlte bis Sylvester 94, 12.15 h
Mittags, "Power Radio" aus. Der unmodulierte Traeger lief bis zum 10.
Januar, 14.00 h. Ich sehe gerade in meinen Notizen, dass der unmod.
TV-Traeger noch weiter bis Ende Februar 95 lief. Am 15. Maerz 95, 12.00
h, wurde AFN Power Radio dann wieder via "Charlie" aufgeschaltet. [Damit
waeren dann alle Termine geklaert :-) ]

73 de Andreas


== Andreas Stier == Berlin, Germany == email: st...@saurier.de ==
*

KaiLudwig

unread,
Dec 6, 1997, 3:00:00 AM12/6/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) schrieb:

>Die Modulationszufuehrung (und die betraff ja nur AFN-AM, welcher das
>Programm aus Frankfurt bekam, das FM Programm "The Great 88" wurde ja
>komplett in Berlin produziert - live, per Band oder Automation Service)
>fand durch das alte Reichspostkabel statt, ueber welches auch RIAS-Hof
>versorgt wurde (lt. Auskunft des Sendetechnikers).

Im Zusammenhang mit dem RIAS hatte ich auch schon gehört, daß ganz schlicht
über Kabel der Deutschen Post (eine von ihr "unberührte" Leitung dürfte es kaum
gewesen sein, schon wegen der nötigen Verstärker) überspielt wurde. Irgendwie
kaum vorstellbar. Äußerstenfalls gab es ein Trägerfrequenzkabel, das zugleich
RIAS und Soldatensender führte.

>Es dauerte eine Weile bis dann auf HiFi-Stereo Satelliten-Feed
>umgeschaltet wurde

Meines Wissens B-MAC. Keine Chance also.

Kai

Shaddy Czada

unread,
Dec 7, 1997, 3:00:00 AM12/7/97
to

Jens meinte am 03.12.97
zum Thema "FM-Reichweiten (war: Re: AM-Meldungen 30.11.)":

f> Auch Bremen 4 kommt wieder besser herein (auf 101,2 aus Bremen) seit
f> sie die neue Sendestelle in Betrieb haben; es wird aber noch arg von
f> Nora auf 101,1 bedraengt und ich muss auf 101,25 fehlabstimmen.

Mir in Hannover macht oft SAW auf 101,4 RB4 platt, aber mein Tuner ist
auch nicht der Beste. Ist uebrigens die alte DT64-Frequenz. Damals, meines
Wissens mit 10 kW, jetzt 100 kW.

f> Von Reich- zu Ueberreichweiten: Manchmal kommt BFBS auf 93,0 herein,
f> (von wo eigentlich?) einer Frequenz, die bald an das Freie Sender

Koenigslutter am Elm (Zwischen Braunschweig und Helmstedt).


Tschues

Shaddy


Helmut Kohl am 13.11.97 vor dem Plutonium-Untersuchungsausschuss:

"Ich weiss, dass es Genies gibt (...).
Ich gehoere nicht in diese Kategorie."

Frankfurter Rundschau, 14.11.97, Seite 1


Andreas T. Stier

unread,
Dec 7, 1997, 3:00:00 AM12/7/97
to

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

Hallo Kai!

> Äußerstenfalls gab es ein Trägerfrequenzkabel, das zugleich
> RIAS und Soldatensender führte.

AFN zumindest wurde damals tatsaechlich im Traegerfrequenzverfahren
uebertragen, was immer dann schmerzlich deutlich wurde, wenn
gelegentlich mal die Synchronisation versagte (als ob man mit einem
SSB-RX schlecht abstimmt).

Dieses Reichspostkabel stand wohl (wie die Transitwege) unter alliierter
Kontrolle und durfte deshalb von DDR-Seite nicht behindert werden.

Es gibt doch die nette Anekdote (ob sie stimmt ?), dass eine Zeit lang,
immer wenn die Nachrichten vom RIAS gesendet wurden, der Pegel in Hof
absank. RIAS unternahm dann alles moegliche, diesen Verlust
auszugleichen, bis sich herausstellte, dass ein Techniker der DDR-Post
einen niederohmigen Kopfhoerer einstoepselte, um die Nachrichten zu
hoeren ...


> >... HiFi-Stereo Satelliten-Feed ...


>
> Meines Wissens B-MAC. Keine Chance also.

Kai, Du sagst es: ungluecklicherweise keine Chance :-(

Oder weiss jemand doch Abhilfe ???

73 Andreas

KaiLudwig

unread,
Dec 7, 1997, 3:00:00 AM12/7/97
to

S.C...@A-LINK-H.altair.de (Shaddy Czada) schrieb:

>Mir in Hannover macht oft SAW auf 101,4 RB4 platt, aber mein Tuner ist
>auch nicht der Beste. Ist uebrigens die alte DT64-Frequenz. Damals, meines
>Wissens mit 10 kW, jetzt 100 kW.

Wahrscheinlich dasselbe Problem wie beim Berliner Fernsehturm: Die
Antennenanlage war nur für Frequenzen bis 100 MHz ausgelegt.

>f> Von Reich- zu Ueberreichweiten: Manchmal kommt BFBS auf 93,0 herein,
>f> (von wo eigentlich?) einer Frequenz, die bald an das Freie Sender
>
>Koenigslutter am Elm (Zwischen Braunschweig und Helmstedt).

Nicht ganz: Der Drachenberg bei Braunschweig (daselbst fast ohne Radio zu
hören). 80 kW, offenkundig mit Vorzugsrichtung Osten, auf die Rollbahn nach
Westberlin.

Was in Königslutter steht, ist der MW-Sender 756 kHz des DLF, heute ganztägig
mit 200 kW gefahren. Kommt im 15 km entfernten Braunschweig (wie er auch meist
gelistet wird) mit höllischem Pegel herein, NOS-747 leidet etwas unter dem
Splatter... Auch für die "Harmonische" 1512 kHz sind fünf SINPO-Fünfer zu
vergeben, 2268 kHz (= 3 x 756) bringt's immer noch auf S=3.

Kai

KaiLudwig

unread,
Dec 7, 1997, 3:00:00 AM12/7/97
to

wo...@berlin.snafu.de (Wolfgang Schwanke) schrieb:

>>[Damit waeren dann alle Termine geklaert :-) ]
>

>Noe. Bitte noch dieselben Termine fuer die Briten, Franzosen und Russen,
>falls Du die hast.

Die Russen: Letzter Sendetag von Radio Wolga war der 31. Juli 1994. Die
Redaktion hätte gern noch den August eisern durchgezogen, aber das Militär
wollte für die letzten Mohikaner nicht nochmal 80000 DM Sendermiete abdrücken.
Vormittags hatte die Tonmeisterin eine Weile den Sendeausgang vom Sat-Receiver
(Radio Rossii, Gorizont 14° West) auf's Mischpult umgeschaltet und ruhige
Klänge aufgelegt. Um 13 Uhr wurde die vorproduzierte letzte Deutschsendung
gespielt, um 14 Uhr ging's in Russisch live weiter: Pausenzeichen, "Goworit
Radio Wolga", Musik, 'dies ist das Informations- und Musikpanorama' -
Musikblende - 'dies ist das letzte Informations- und Musikpanorama' -
Musikblende - 'Ja, Radio Wolga sagt lebewohl...' (Musik wird weggezogen).
Eigentlich ging diese Livesendung zwei Stunden, am letzten Tag machte man aber
schon um 15 Uhr Schluß, und deshalb kann ich nur aus dem Gedächtnis
wiedergeben, wie man schloß: Mit Pausenzeichen und "Eto byla Radio Wolga", also
"Das war Radio Wolga". Bis 23 Uhr wurde Radio Rossii übertragen, dann der
Sendeausgang hörbar gekappt: Zwei recht laute Knackser, gefolgt von Brummen.

Als ich am nächsten Morgen das noch auf 261 kHz abgestimmte Radio einschaltete,
bekam ich einen Schreck: Es herrschte nicht etwa Ruhe, sondern der Sender war
in Betrieb! Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte...

Bis wann lief eigentlich der Sender Wünsdorf (oder Zossen) auf 891 kHz? Ich
hatte ihn mal 1992 oder 93 im Autoradio erwischt und mich zunächst heftig
gewundert, etwas Russisches in DDR-typischer Mod auf dieser Frequenz zu hören.

Kai

Andreas T. Stier

unread,
Dec 8, 1997, 3:00:00 AM12/8/97
to

Wolfgang Schwanke <wo...@berlin.snafu.de> wrote:

> st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) writes:
>
> >[Damit waeren dann alle Termine geklaert :-) ]
>
> Noe. Bitte noch dieselben Termine fuer die Briten, Franzosen und Russen,
> falls Du die hast.

BBC WS sendet wie eh und je auf der alten QRG, B-Olympiastadion, 90.2
MHz.

BFBS-Berlin (ja, Berlin hatte eigene Shows) hat am 15. Juli in einer
Uebertragung fuer Germany seine letzte Radio Show aus den Berliner
Studios gesendet. Danach Uebernahme von BFBS-Germany bis 12. Dez. 94,
feierliches sign off um 09.00 h. Reaktivierung von TX und QRG durch
KISS-FM, Fruehjahr 95.


AFN-Berlin hat ebenfalls am 15. Juli in einer weltweiten (!)
Uebertragung seine letzte Radio Show aus den Berliner Studios gesendet.
Danach Mantelprogramm Z-FM & Power Radio aus Frankfurt.

5. Sept. 94 unangekuendigte Abschaltung von AFN-AM, 1107 kHz. Danach
Power Radio auf FM, 87.9, bis Ende Sept., dann mit LowPower weiter bis
31. Dez. 94, 12.15 h. Unmodulierter Traeger bis 10. Januar 95, 14.00 h.

15. Maerz 95, 12.00 h, AFN Power Radio Aufschaltung via "Charlie"
(Ironie der Geschichte: AFN sendet von der Spitze Honeckers
Renomierpimmels). Bis 1. April 95, dann Sendestart von "Charlie",
welches seinerseits aufgrund medienpolitischer Quengeleien im Herbst 96
den Geist aufgibt. Dann rund um die Uhr VoA (mit Uni R.) bis Herbst 97:
STAR FM uebernimmt die Welle bis zum ....


FFB (mit France Inter) ging irgendwann im Herbst 94 nahtlos in R France
International ueber und wurde auf B-Alex umgeschaltet. FFB hatte nie
lokale Radiosendungen (aber lokale TV Programme TFB). Wochenlang wurde
93.6 und 106.0 parallel abgestrahlt; 93.6 mal kurz abgeschaltet und
wieder aufgeschaltet, weil Kabeleinspeisung zusammenbrach; jetzt auf
106.0 MHz, B-Alex.


R Volga, 261 kHz, QRT am 31. Juli 94 (keine Prg mehr aus Potsdam).


> TV waere auch cool.
Sri :-(
BFBS / SSTV (glaube ich) QRT wie BFBS Radio.
AFN / AFRTS wie in letztem Posting beschrieben.
TFB irgendwann im Herbst 94.
Moskau TV aus Zossen: Abschaltung konnte ich nicht beobachten.


Gruesse Andreas

KaiLudwig

unread,
Dec 8, 1997, 3:00:00 AM12/8/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) schrieb:

>> Äußerstenfalls gab es ein Trägerfrequenzkabel, das zugleich


>> RIAS und Soldatensender führte.
>AFN zumindest wurde damals tatsaechlich im Traegerfrequenzverfahren
>uebertragen

Ein einschlägiges Lexikon vermerkte in den 70ern, daß es bei der Übertragung
von Rundfunkprogrammen über Kabel Standard sei.

>was immer dann schmerzlich deutlich wurde, wenn
>gelegentlich mal die Synchronisation versagte (als ob man mit einem
>SSB-RX schlecht abstimmt).

Die Feederleitung mit dem VoR-Deutschprogramm von Moskau zur Station
Tbilisskaja (die liegt gut 100 km östlich von Krasnodar und strahlt es auf 7360
- Sommer: 11980 - kHz aus) hat seit drei Jahren einen ekligen High-Pitch.
Michail Timofejew telefonierte aufgrund meiner diesbezüglichen Klagen deshalb
schon mit den Kollegen in Moskau; Prognosen, wann der Fehler behoben sei,
wollten die aber lieber nicht abgeben.

Noch größere Probleme haben die Tadshiken. Kürzlich hatte Radio Nederland ihnen
gekündigt und ist zu den Usbeken gewechselt, weil die Aussendung permanent mit
anderen Programmen überlagert war. Radio Free Asia wurde via Tadshikistan schon
mit Untermalung durch Radio Vatikan gehört...

>Dieses Reichspostkabel stand wohl (wie die Transitwege) unter alliierter
>Kontrolle und durfte deshalb von DDR-Seite nicht behindert werden.

Wohl nicht das Kabel als solches, sondern die Tonkanäle, wie die
Telefonverbindungen auch.

>Es gibt doch die nette Anekdote (ob sie stimmt ?), dass eine Zeit lang,
>immer wenn die Nachrichten vom RIAS gesendet wurden, der Pegel in Hof
>absank.

Den Strolchen wäre es zuzutrauen.

>RIAS unternahm dann alles moegliche, diesen Verlust
>auszugleichen, bis sich herausstellte, dass ein Techniker der DDR-Post
>einen niederohmigen Kopfhoerer einstoepselte, um die Nachrichten zu
>hoeren ...

Faule Ausrede. Das hätte m.E. nur in Rundfunk-Knotenämtern passieren können,
und da kann man die Leitungen unbeeinflußt abhören.

Erinnert mich aber an "Der Fall Gleiwitz": Zur Ausspähung der Lokalität
schleicht man sich als Techniker vorab in den Sender, und um einen Anlaß
hierfür zu liefern, fummelt man in einem Knotenamt einen Brumm auf die Leitung.
Das war in diesem DEFA-Spielfilm so realistisch dargestellt, daß es dem
wirklichen Hergang des Falls entsprechen dürfte.

Kai

Andreas T. Stier

unread,
Dec 9, 1997, 3:00:00 AM12/9/97
to

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:


> >f> Von Reich- zu Ueberreichweiten: Manchmal kommt BFBS auf 93,0 herein,
> >f> (von wo eigentlich?)

> Nicht ganz: Der Drachenberg bei Braunschweig (daselbst fast ohne Radio zu


> hören). 80 kW, offenkundig mit Vorzugsrichtung Osten, auf die Rollbahn nach
> Westberlin.

Der war hier auch zu hoeren (nicht immer gut, je nach QTH & Antenne) bis
Mitte der 80ger der "Sender Potsdam", 93.00, (// 603 kHz) installiert
wurde. Die Interferenz mit BFBS war recht stark, bis das QTH (nach
Berlin- Koepenick?) gewechselt wurde (wo war es vorher?) und "Potsdam"
hier in Berlin die Oberhand gewann.

Noch etwas spaeter wurde die QRG von 93.00 auf 93.1 MHz geaendert, ich
nehme an, um das laestige Interferenz-Zwitschern zu beseitigen. Irgendwo
auf halber Strecke zwischen Berlin und Braunschweig muss das ein
hoellisches Gequietsche gewesen sein! "Sender Potsdam" mutierte nach der
Wende zu "Antenne Brandenburg". 93.1 leider immer noch QRV, jetzt mit
InfoRadio.

Andreas T. Stier

unread,
Dec 9, 1997, 3:00:00 AM12/9/97
to

Hallo Kai!

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

>
> Bis wann lief eigentlich der Sender Wünsdorf (oder Zossen) auf 891 kHz?

> ... in DDR-typischer Mod auf dieser Frequenz zu hören.
>

Ich erinnere mich wieder, jetzt wo Du es sagst. Die Modulation war so
schlimm und kaputt, dass ich mich nicht gewundert habe, als das Signal
eines Tages dauerhaft verschwunden war. Es gab auch laengere Ausfaelle
des Sigs ... ich dachte eher, der TX haette seinen Geist vollends
aufgegeben.

73 de Andreas

KaiLudwig

unread,
Dec 10, 1997, 3:00:00 AM12/10/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) schrieb:

[BFBS Braunschweig-Drachenberg 93,0 MHz]


>Der war hier auch zu hoeren (nicht immer gut, je nach QTH & Antenne) bis
>Mitte der 80ger der "Sender Potsdam", 93.00, (// 603 kHz) installiert
>wurde. Die Interferenz mit BFBS war recht stark, bis das QTH (nach
>Berlin- Koepenick?) gewechselt wurde (wo war es vorher?)

Theoretisch denkbar: Kleinsender bei der MW-Anlage in Golm.

>Noch etwas spaeter wurde die QRG von 93.00 auf 93.1 MHz geaendert, ich
>nehme an, um das laestige Interferenz-Zwitschern zu beseitigen. Irgendwo
>auf halber Strecke zwischen Berlin und Braunschweig muss das ein
>hoellisches Gequietsche gewesen sein! "Sender Potsdam" mutierte nach der
>Wende zu "Antenne Brandenburg".

Genauer gesagt, ist das ein Fusionsprodukt mit "Sender Frankfurt" (Fernsehturm
99,7 MHz + in Frankfurt selbst auf 87,6 MHz) und "Sender Cottbus" (Calau 98,6
MHz); speziell Cottbus produziert auch für das Gesamtprogramm, früh wird wie zu
DDR-Zeiten auseinandergeschaltet.

Übrigens, der Sorbische Hörfunk sendete neben UKW Calau (98,6) und Löbau
(irgendwas) auch auf der schon unter Wünsdorf erwähnten Hoyerswerdaer 999 kHz,
bis ca. 1987 dort ein UKW-Sender auf 100,4 MHz in Betrieb ging. Seine Antenne
wurde ganz einfach am MW-Strahler (51 m hoher Gittermast mit Dachlast)
angebracht.

>93.1 leider immer noch QRV, jetzt mit
>InfoRadio.

Seitdem das Fenster aus Frankfurt nicht mehr über Standorte in Berlin.

Kai

KaiLudwig

unread,
Dec 10, 1997, 3:00:00 AM12/10/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) schrieb:

>Ich erinnere mich wieder, jetzt wo Du es sagst.

Also war es auch in Berlin zu hören... Alte "FF dabei" verzeichneten Stimme der
DDR da auf 891 kHz, aber das paßt nicht ganz dazu. Oder sendete Wünsdorf vorher
woanders?

>Die Modulation war so
>schlimm und kaputt

Als ich ihn irgendwann Ende 92 / Anfang 93 hörte, gab es da nichts zu meckern.
Nicht allzu großer Modulationsgrad und NF-Bandpaß etwa 150-4500 Hz, eben
typisch DDR.

Von der 261 aus Burg konnte man aber auch sowas behaupten. Erinnerungen von
Wolfgang Büschel:

:im Jahr 1987 habe ich mit der Familie eine
:mehrtaegige Reise in die DDR zu Verwandten gemacht. Ueber Kissingen Grenze
:Meiningen auch an Wachenbrunn vorbei, mit 140 mm Spiegelreflex-Objektiv
gesehen.
:Dann auch Weimar (zwei riesige (bestimmt 100 m hoch) Metallmasten fuer die 5
kW,
:vollkommen ueberdimensioniert, direkt neben Schloss Belvedere und
:Musikhochschule).
:
:Ueber Wiederau nach Leipzig, dann auch noch Dresden (Wilsdruff Antennen direkt
:neben der Autobahn) besucht. Auf der Rueckfahrt zu meiner Cousine nach
:Magdeburg, so ab Dessau-Sued, Zerbst-Magdeburg habe ich eine fuerchterlich
:starke Oberwelle auf (damals) 526 (2 x 263) kHz gehoert, deckte sogar 531
:Leipzig zu. Die Modulation war wohl damals durch die schlechte
Leitungsqualitaet
:Potsdam-Burg (bzw. Moskau-Relay Russisch) und einen hohen Klirrfaktor
bestimmt.

Die Übernahmen von Radio Rossii und Radio Opa klangen bis zuletzt so böse,
lediglich das eigene Live-Programm von Radio Wolga war sauber.

Der alte Tesla strahlte auch auf 1044 (4 x 261) ziemlich stark ab, deckte
Wilsdruff selbst bei dessen 250-kW-Betrieb im Umkreis von 10 km zu. Gab nette
Streitereien deshalb:

Hörer: In Burg ist Radioropa auf 1044 kHz zu empfangen.

MB: Kann nicht sein, auf der Frequenz sendet DT64 aus Wilsdruff.

Hörer: Die Art und Weise, wie Beobachtungen bestritten werden, ärgert mich.

Und hätte nicht ein Kundiger daraufhin den Sachverhalt "Harmonische"
aufgezeigt, hätten sie sich womöglich noch weiter gezankt.

Zurück zur 891 für Klein Moskau:

>dass ich mich nicht gewundert habe, als das Signal
>eines Tages dauerhaft verschwunden war.

Als auf einer Tour im Frühling 1994 in Baruth immer noch nichts zu hören war,
wußte ich, er war nicht mehr... (Kann sein, ich hatte das dann auch ins
Neumann-Kondensatormikro gesagt.)

Ja, so zwischen Golßen und Baruth "kam er". Ein Kilowatt, denke ich.

>Es gab auch laengere Ausfaelle
>des Sigs ... ich dachte eher, der TX haette seinen Geist vollends
>aufgegeben.

Hoyerswerda 999 kHz hat zuletzt auch keine Sau mehr interessiert. Deutlich
untermoduliert, und wenn die alte Gurke am Wochenende den Abflug machte,
bequemte man sich erst am Montag, sie wieder anzuwerfen. Selbst die Stillegung
erfolgte erst während der Arbeitszeit: Am 2. Januar 1996 um 8 Uhr morgens war
der Sender immer noch an.

Kai

Andreas T. Stier

unread,
Dec 12, 1997, 3:00:00 AM12/12/97
to

Hallo Kai!

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

[Wuensdorf auf 891 kHz]


>
> Also war es auch in Berlin zu hören... Alte "FF dabei" verzeichneten
> Stimme der DDR da auf 891 kHz, aber das paßt nicht ganz dazu. Oder sendete
> Wünsdorf vorher woanders?
>

Also Stimme der DDR auf B-Koepenick, 891 kHz (5 kW oder so), wurde schon
nach der Wende abgeschaltet, spaetestens als der Name in
"Deutschlandsender" geaendert wurde (noch 1990, eine Liste der Abt.
Rundfunkversorgung / Wellenausbreitung, Funkhaus Nalepastrasse vom Maerz
91 listet diese QRG nicht mehr).

Vorher war mir "Wuensdorf" oder ein russischer Lokal-Sender (dessen
Bodenwelle tagsueber Berlin erreicht haette) auf MW nicht aufgefallen.

Ich habe damals auch DX-Aktuell auf "Wuensdorf" angesprochen. Nobert hat
mir damals geantwortet, diese QRG waere kurzfristig und voruebergehend
(bis die Russen abgezogen sind) zur Verfuegung gestellt worden. Wann
*genau* der Sender in bzw ausser Betrieb ging, kann ich nicht mehr
rekonstruieren (ich denke von 92 bis 94).

Es war ja gerade die unmittelbare Nach-Wende-Zeit, wo sich in der DDR-
Sender- / Medienlandschaft (und nicht nur da) staendig etwas aenderte,
sodass das Auf-, Um- oder Abschalten von Sendern und Stationen schon
normal war. Genauso normal war, dass es (bis auf spektakulaere Aktionen)
kaum jemanden kuemmerte.

73 Andreas

KaiLudwig

unread,
Dec 13, 1997, 3:00:00 AM12/13/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) schrieb:

>Also Stimme der DDR auf B-Koepenick, 891 kHz (5 kW oder so), wurde schon


>nach der Wende abgeschaltet, spaetestens als der Name in
>"Deutschlandsender" geaendert wurde (noch 1990,

Gleichzeitig kam auf Burg 783 (damals 1000 kW) und Wachenbrunn 882 Radio
aktuell.

M.E. hat diese alte Gurke dann den DLF auf 810 kHz ausgestrahlt; nach SFB
Scholzplatz klang die Mod nicht gerade...

>eine Liste der Abt.
>Rundfunkversorgung / Wellenausbreitung, Funkhaus Nalepastrasse vom Maerz
>91 listet diese QRG nicht mehr).

War das noch kurz vor der Schlachtung von Radio aktuell auf Mittelwelle?

>Ich habe damals auch DX-Aktuell auf "Wuensdorf" angesprochen. Nobert hat
>mir damals geantwortet, diese QRG waere kurzfristig und voruebergehend
>(bis die Russen abgezogen sind) zur Verfuegung gestellt worden.

Klingt plausibel, denn einen Grund dafür muß man nicht lange suchen: Die
Untervermietung von Burg 261 an Radio Opa. Da wollte man wohl in Klein Moskau
die Möglichkeit haben, weiterhin stets russischsprachiges mit simplen Radios
hören zu können. Vermutlich hat dann die DP eben so einen 1-kW-Steckdosensender
in Zossen aufgestellt. Davon dürften reichlich greifbar gewesen sein, denn die
ganzen Füllsender auf 1485, 1584 und 1602 kHz waren da wohl schon abgeschaltet.
Kennt manchmal jemand so eine Installation aus eigener Ansicht? Mich würden die
benutzten Antennen interessieren - großen Aufwand wird man sich dafür wohl
nicht gemacht haben.

>Es war ja gerade die unmittelbare Nach-Wende-Zeit, wo sich in der DDR-
>Sender- / Medienlandschaft (und nicht nur da) staendig etwas aenderte,
>sodass das Auf-, Um- oder Abschalten von Sendern und Stationen schon
>normal war. Genauso normal war, dass es (bis auf spektakulaere Aktionen)
>kaum jemanden kuemmerte.

Gab es denn spektakuläre Aktionen jenseits von "UKW V" bzw. Wilsdruff 1044?

Immerhin, Radio aktuell's Verschwinden von der MW wurde außerhalb von
Deutschland wohl durchaus registriert, nicht nur von durchgeknallten Freaks.

Kai

Andreas T. Stier

unread,
Dec 15, 1997, 3:00:00 AM12/15/97
to

Hallo Kai:

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

>
> M.E. hat diese alte Gurke dann den DLF auf 810 kHz ausgestrahlt; nach SFB
> Scholzplatz klang die Mod nicht gerade...
>

Ich bin immer davon ausgegangen, dass der BBC-Sender, der bis in die
80ger Jahre hinein auf 810 kHz parallel zu 90.2 MHz abstrahlte (QTH
Scholzplatz / Stallupoener Allee beim SFB), fuer DLF benutzt wurde.
B-Koepenick haette bei mir eine wesentlich hoehere Sig.-staerke
verursachen muessen. Muffig klang es aber wirklich.

Was mich medienpolitisch verwundert hat, war, dass DLF terrestrisch in
Berlin erst NACH der Wende aufgeschaltet wurde (war schon vorher im
Kabel). Was hat dagegen gesprochen, es schon vorher zu tun?
Ruecksichtnahme auf Proteste der DDR?

> >eine Liste der Abt.
> >Rundfunkversorgung / Wellenausbreitung, Funkhaus Nalepastrasse vom Maerz
> >91 listet diese QRG nicht mehr).
>
> War das noch kurz vor der Schlachtung von Radio aktuell auf Mittelwelle?
>

Ja: R Aktuell ist mit 18 Mittelwellen-Tx gelistet (incl. 1485 / 1584 /
1602). Wenn es Dich aus heutiger Sicht noch interessiert, koennte ich
mal versuchen, diese 4-seitige Liste zu scannen (mal in der Hoffnung,
dass es geht, zum Abtippen habe ich keine Lust).

> >Genauso normal war, dass es (bis auf spektakulaere Aktionen)
> >kaum jemanden kuemmerte.
>
> Gab es denn spektakuläre Aktionen jenseits von "UKW V" bzw. Wilsdruff 1044?
>
> Immerhin, Radio aktuell's Verschwinden von der MW wurde außerhalb von

Genau diese Vorfaelle habe ich gemeint.

Gruesse Andreas

KaiLudwig

unread,
Dec 16, 1997, 3:00:00 AM12/16/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) schrieb:

>Was mich medienpolitisch verwundert hat, war, dass DLF terrestrisch in


>Berlin erst NACH der Wende aufgeschaltet wurde (war schon vorher im
>Kabel). Was hat dagegen gesprochen, es schon vorher zu tun?

Ich kann da nur unscharf mutmaßen: Der Status des DLF als Sender des Bundes.
Anders gesagt: Es sprach dasselbe gegen den DLF, was auch gegen einen dicken
MW-Sender der Deutschen Welle sprach.

>Ja: R Aktuell ist mit 18 Mittelwellen-Tx gelistet (incl. 1485 / 1584 /
>1602).

Ein Teil der Kleinsender fehlt da wohl schon. Nach einer EBU-Arbeitsunterlage
von 1986 gab es Sender zu je 1 kW auf 1485 kHz in Anklam, Annaberg-Buchholz,
Erfurt, Prenzlau, Ribnitz-Damgarten, Sonneberg, Spremberg und Zittau; auf 1584
kHz in Cottbus, Ebersbach, Eisenach, Guben, Heringsdorf, Johanngeorgenstadt,
Pasewalk, Rudolstadt, Schwedt, Stralsund und Weißwasser sowie auf 1602 kHz in
Bautzen, Eisenhüttenstadt, Forst, Frankfurt (Oder), Gotha, Güstrow,
Heiligenstadt, Neugersdorf, Saalfeld, Saßnitz, Schwarzenberg und Ückermünde.
Eine Sonderstellung nahm der Kleinsender in Güstrow ein: Er wurde im Sommer mit
der "Ferienwelle" und später auch mit dem Jugendradio DT64 moduliert.

Aus dieser Quelle auch folgende Originalkoordinierungen des Genfer
Wellenplanes: 657 kHz 0400-1800 Neubrandenburg 2000 kW - dieses Monster soll
seinerzeit wirklich geplant gewesen sein, wurde aber nie gebaut, vermutlich
auch wegen der drastischen Nachteinschränkung auf 20 kW. Weiterhin ist 1044 kHz
für einen 1000-kW-Sender in Burg geplant gewesen, auch er wurde nie
installiert. Wie bitte, was dann mit dem Wilsdruffer Sender geworden wäre? Auch
daran wurde gedacht und 1431 kHz für "Dresden" mit 250 kW koordiniert;
1500-0800 hätte man auf 150 kW reduzieren müssen. Schließlich war für 1575 kHz
Neubrandenburg 500 kW geplant - da dort nichts gebaut wurde, griff man auch
dafür eben auf Burg zurück. Ursprünglich war das ja mal zur flächendeckenden
Nachtversorgung mit Radio DDR gedacht, RBI riß sich die Frequenz erst später
unter den Nagel.

>Wenn es Dich aus heutiger Sicht noch interessiert

Natürlich, die Chronik sollte man schon vollständig halten.

Kai

Andreas T. Stier

unread,
Dec 18, 1997, 3:00:00 AM12/18/97
to

Hallo Kai:

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

>
> Ein Teil der Kleinsender fehlt da wohl schon. Nach einer EBU-Arbeitsunterlage

Du wirst fast alle davon in der QRG-Liste wiederfinden ... Auf den
entsprechenden QRGs war hier in Berlin immer ein unidentifizierbares
Gemurmel und Interferenz. Auf 1485 & 1584 kam AFN meist noch am besten
durch ...


> >Wenn es Dich aus heutiger Sicht noch interessiert
>
> Natürlich, die Chronik sollte man schon vollständig halten.

Du findest die Liste in einer separaten Mail. Falls sie irgendwie durch
die Irrungen und Wirrungen des Usenet nicht bei Dir angekommen sein
sollte, schicke ich sie Dir gerne nochmal als private E-mail. Ich denke
aber, dass eine solche schon etwas verstaubte QRG-Liste auch fuer andere
Teilnehmer dieser Newsgroup von (archivarischem) Interesse ist. Ich habe
mich bemueht, alle Frequenzen noch einmal gegenzulesen.

Andreas T. Stier

unread,
Dec 18, 1997, 3:00:00 AM12/18/97
to


Funkhaus Nalepastrasse Berlin, den 14. 03. 1991
Abt. Rundfunkversorgung / Wellenausbreitung


Sender und Frequenzen (Stand vom 14. 03. 1991)


Radio Aktuell
_____________

MW: Schwerin 576 kHz
Konigs Wusterhausen 603 kHz
Neubrandenburg 657 kHz
Leipzig 729 kHz
Burg 783 kHz
Berlin 891 kHz
Greifswald 1017 kHz
Dresden 1431 kHz
Wachenbrunn 1431 kHz
Sonneberg 1485 kHz
Zittau 1485 kHz
Guben 1584 kHz
Johanngeorgenstadt 1584 kHz
Schwedt 1584 kHz
Eisenhuettenstadt 1602 kHz
Heiligenstadt 1602 kHz
Neugersdorf 1602 kHz
Schwarzenberg 1602 kHz

UKW: Chemnitz 87.7 MHz +
Inselsberg 87.9 MHz
Marlow 88.2 MHz
Leipzig 88.4 MHz +
Suhl 89.1 MHz
Brocken 89.0 MHz
Schwerin 89.2 MHz
Dequede 89.4 MHz
Cottbus 93.4 MHz
Sonneberg 95.2 MHz
Dresden 95.4 MHz +
Berlin 95.8 MHz
Helpterberg 96.0 MHz
Loebau 96.2 MHz +
Frankfurt/O. 96.8 MHz
Oschatz 101.8 MHz +

+ Sendezeit: Montag bis Sonntag 00.00 - 20.00 Uhr

Berliner Rundfunk
_________________

MW: Berlin 693 kHz

UKW: Schwerin 88.5 MHz
Inselsberg 90.2 MHz
Suhl 91.1 MHz
Berlin 91.4 MHz
Brocken 91.5 MHz
Marlow 93.5 MHz
Sonneberg 96.9 MHz
Dequede 98.9 MHz


DS-Kultur
_________

LW: Oranienburg 177 kHz

UKW: Cottbus 90.8 MHz
Sonneberg 94.2 MHz
Schwerin 95.3 MHz
Leipzig 96.6 MHz
Marlow 96.7 MHz
Dequede 96.9 MHz
Chemnitz 97.0 MHz
Helpterberg 97.1 MHz
Inselsberg 97.2 MHz
Dresden 97.3 MHz
Brocken 97.4 MHz
Serlin 97.7 MHz
Suhl 98.8 MHz

Jugendradio
___________

UKW: Putbus 95.5 MHz
Chemnitz 100.0 MHz
Angermuende 100.1 MHz
Marlow 100.8 MHz
Dequede 101.0 MHz
Loebau 101.0 MHz
Schoeneck 101.2 MHz
Schwerin 101.3 MHz
Suhl 101.3 MHz
Brocken 101.4 MHz
Frankfurt/O. 101.5 MHz
Inselsberg 102.2 MHz
Dresden 102.4 MHz
Berlin 102.6 MHz
Sonneberg 102.7 MHz
Leipzig 102.9 MHz
Rhinow 103.1 MHz
Cottbus 103.2 MHz
Helpterberg 1O3.8 MHz

Antenne Brandenburg
___________________

MW: Berlin 1359 kHz (04-19 Uhr)

UKW: Frankfurt/O. 87.6 MHz
Angermuende 91.1 MHz
Dequede 91.7 MHz
Berlin 93.1 MHz
Cottbus 98.6 MHz
Berlin 99.7 MHz
Rhinow 99.9 MHz

Radio Sachsen-Anhalt
____________________

MW: Burg 657 kHz (05-19 Uhr)
Bernburg 657 kHz (19-05 Uhr)

UKW: Wittenberg 88.1 MHz
Leipzig 90.4 MHz
Brocken 94.6 MHz
Dequede 94.9 MHz
Halle 100.8 MHz

Radio Mecklenburg-Vorpommern 1
______________________________

UKW: Helpterberg 90.5 MHz
Marlow 91.0 MHz
Putbus 91.5 MHz
Schwerin 92.8 MHz

Radio Mecklenburg-Vorpommern 2
______________________________

MW: Rostock 558 kHz
Helpterberg 558 kHz
Putbus 729 kHz
Schwerin 999 kHz
Ribnitz-Damgarten 1485 kHz
Heringsdorf 1584 kHz
Pasewalk 1584 kHz
Stralsund 1584 kHz
Guestrow 1602 kHz
Ueckermuende 1602 kHz

UKW: Putbus 88.6 MHz
Schwerin 98.5 MHz
Helpterberg 99.1 MHz
Marlow 102.8 MHz

Sorbischer Rundfunk / Sender Lausitz
____________________________________

MW: Hoyerswerda 999 kHz
Reichenbach 1188 kHz
Spremberg 1485 kHz
Cottbus 1584 kHz
Weisswasser 1584 kHz
Bautzen 1602 kHz
Forst 1602 kHz

UKW: Cottbus 95.1 MHz
Hoyerswerda 100.4 MHz

Thüringen Eins
______________

MW: Wachenbrunn 822 kHz
Weimar 1089 kHz
Keula 1170 kHz
Weida 1485 kHz

UKW: Sonneberg 91.7 MHz
Inselsberg 92.5 MHz
Weimar 93.3 MHz
Suhl 93.7 MHz
Weida 97.8 MHz

Sachsenradio 1
______________

MW: Leipzig 531 kHz
Dresden 1044 kHz
Chemnitz 1116 kHz
Plauen 1170 kHz
Markneukirchen 1341 kHz
Klingenthal 1377 kHz

UKW: Schoeneck 88.7 MHz
Dresden 92.2 MHz
Chemnitz 92.8 MHz
Leipzig 93.9 HHz
Loebau 98.2 MHz

Sachsenradio 2
______________

UKW: Chemnitz 89.8 MHz
Dresden 90.1 MHz
Loebau 91.8 MHz
Leipzig 98.5 MHz
Oschatz 103.7 MHz

Sachsenradio 3
______________

UKW: Chemnitz 87.7 MHz
Leipzig 88.4 MHz
Dresden 95.4 MHz
Loebau 96.2 MHz
Oschatz 101.8 MHz

Sendezeit: Montag - Sonntag 20.00 - 24.00 Uhr

Deutschlandfunk
_______________

MW: Berlin 1359 kHz (19-04 Uhr)
Burg 1575 kHz


*** ENDE ***

KaiLudwig

unread,
Dec 19, 1997, 3:00:00 AM12/19/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) schrieb:

>Auf den


>entsprechenden QRGs war hier in Berlin immer ein unidentifizierbares
>Gemurmel und Interferenz. Auf 1485 & 1584 kam AFN meist noch am besten
>durch ...

Hm, AFN hat aber nach Aktenlage nur Sender auf 1485 (die sich auch jetzt noch
am ehesten aus dem dünnen Gewabbere herausschälen). Auf 1584 kann sich öfters
Slowenien vom Background abheben. Schade, daß ich den Bodenwellenchor hier
nicht mehr miterlebt habe.

Ich entsinne mich übrigens dunkel eines Artikels in der FF dabei über diese
Kleinsender. Die Tagesreichweite wurde mit 10 km beziffert, nachts sei sie
durch Raumwelleneinstrahlung störender Sender reduziert. Praktische
Beobachtung: Das inzwischen auch abgeschaltete Kilowatt in Liberec auf 1584 kHz
war im Zittauer Gebirge noch recht solide zu hören.

>Ich habe
>mich bemueht, alle Frequenzen noch einmal gegenzulesen.

Kommentare dazu kommen extra.

Kai

KaiLudwig

unread,
Dec 19, 1997, 3:00:00 AM12/19/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) scannte ab:

>Radio Aktuell
[...]
> Neubrandenburg 657 kHz
Ich melde leise Zweifel an. Gleichzeitig wurde aus Burg ein anderes Programm
mit 250 kW abgestrahlt. Oder bearbeitete man da das Thema "wie störe ich mich
selbst am besten"?

> Burg 783 kHz

1000 kW. Dieser Sender (Komintern Leningrad) wurde übrigens als erster
verschrottet...

> Greifswald 1017 kHz

5 kW, zusammen mit Schwerin 576 für dieses "Mega-Radio" ausgelobt, das
eigentlich seit Sommer sendet und etwas faselte, dieses in Stereo tun zu
wollen. Das es dafür in Europa überhaupt keine Empfänger gibt, stört sicher
nicht weiter...

> Dresden 1431 kHz

20 kW; der ehemalige Wartungssender. Jetzt auf 1044 in Betrieb.

> Wachenbrunn 1431 kHz

Auch 20 kW, uralter Köpenick, stand mal in Erfurt und wurde nach Wachenbrunn
verfrachtet, als diese Sendestelle aufgegeben wurde. Jetzt auf 882 kHz.

>Berliner Rundfunk
>_________________
>
>MW: Berlin 693 kHz

Später dann Antenne Brandenburg (1359 kHz wurde 4.00-19.00 dafür abgeschaltet).
Noch später von Königs Wusterhausen aus mit 40 kW Tesla (der eigentliche 603er
Sender) betrieben, da dem ORB die 250 kW in Köpenick zu fett waren.

>Radio Sachsen-Anhalt
>____________________
>
>MW: Burg 657 kHz (05-19 Uhr)
> Bernburg 657 kHz (19-05 Uhr)

Der 20-kW-Sender in Burg, der heute auf 531 kHz arbeitet, war schon für Radio
Aktuell auf 1431 eingespannt. Zu DDR-Zeiten regelte man die geforderte
Nachtreduzierung mit dem Einsatz von Neubrandenburg. Um "im Lande zu bleiben",
ging man dann eben auf Bernburg über (zu DDR-Zeiten strahlte Bernburg den
Berl.Rdf. auf 11irgendwas ab).

>Sorbischer Rundfunk / Sender Lausitz

Was wurde auf diese Sender eigentlich außerhalb der sorbischen Programme
gelegt? Radio Aktuell?

>Thüringen Eins
>______________
>
>MW: Wachenbrunn 822 kHz

882 kHz. Damals mit 250 kW, inzwischen genauso zurechtgestutzt wie Burg 783 und
Wilsdruff 1044. Einschl. Verschrottung der Großsender, wohlgemerkt.

> Weida 1485 kHz

1458 kHz; 5 kW, glaube ich.

> Weida 97.8 MHz

Wahrscheinlich recht moderate Leistung, war um 1989 mit Mono-Betrieb
ausgewiesen, was ggf. schon an den Zuspielleitungen lag (MW-Sender brauchen
kein Stereo). Inzwischen wurde dieser Lückenbüßer durch "was richtiges" in Gera
ersetzt.

>Deutschlandfunk
[...]
> Burg 1575 kHz

Welcher Teufel mag die geritten haben, den Sender rund um die Uhr betreiben zu
lassen? 1575 kHz hat eine Steilstrahlantenne, die von vornherein nur die
Raumwelle abstrahlt, und ist deshalb auch nur für Nachtversorgung geeignet.
Tagsüber hätte man gleich auf Kunstantenne schalten können.

Übrigens wollte auf der 1575 im Oktober "Mega-Radio" mit 100 kW den Betrieb
aufgenommen haben. Ich höre nichts...

Kai

T. Tuschick

unread,
Dec 19, 1997, 3:00:00 AM12/19/97
to

Hallo,

Kai Ludwig's Posting zu der ex-DDR-Frequenzliste von 1991
erinnerte mich wieder daran, dass da doch einige Lizenzen
fuer verschiedene MW-Frequenzen an private Veranstalter
vergeben wurden.
Weiss irgendjemand, ob da noch etwas kommt ??

Torsten

Andreas T. Stier

unread,
Dec 20, 1997, 3:00:00 AM12/20/97
to

KaiLudwig <kail...@aol.com> wrote:

> st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) scannte ab:
>
> >Radio Aktuell
> [...]
> > Neubrandenburg 657 kHz
> Ich melde leise Zweifel an. Gleichzeitig wurde aus Burg ein anderes Programm
> mit 250 kW abgestrahlt. Oder bearbeitete man da das Thema "wie störe ich mich
> selbst am besten"?
>

Offensichtlich ein Widerspuch in der Frequenzliste. Kann mich auch nicht
mehr erinnern wie es wirklich war. Vor & bis kurz nach der Wende lief
auf Neubrandenburg 657 & Burg 657 "DT64", kam aber schwach in Berlin.


> >MW: Wachenbrunn 822 kHz
>
> 882 kHz.

Richtig ist 882: habe diesen Fehler uebersehen.


> > Weida 1485 kHz
>
> 1458 kHz; 5 kW, glaube ich.

Liste sagt 1485. WRTH 1989 & 1991 sagt 1458 kHz.


Kai, danke fuer Deine erlaeuternden Anmerkungen zur Geschichte & zum
Verbleib der Sender !

Gruesse Andreas

KaiLudwig

unread,
Dec 20, 1997, 3:00:00 AM12/20/97
to

st...@vossnet.de (Andreas T. Stier) schrieb:

>> >Radio Aktuell


>> [...]
>> > Neubrandenburg 657 kHz
>> Ich melde leise Zweifel an. Gleichzeitig wurde aus Burg ein anderes
>> Programm
>> mit 250 kW abgestrahlt. Oder bearbeitete man da das Thema "wie störe ich
>> mich
>> selbst am besten"?
>>
>Offensichtlich ein Widerspuch in der Frequenzliste. Kann mich auch nicht
>mehr erinnern wie es wirklich war.

Auf jeden Fall lief Radio Sachsen-Anhalt wirklich auf 657 kHz.

>Vor & bis kurz nach der Wende lief
>auf Neubrandenburg 657 & Burg 657 "DT64"

...als es das noch nicht gab, der Berliner Rundfunk.

>> > Weida 1485 kHz
>>
>> 1458 kHz; 5 kW, glaube ich.
>Liste sagt 1485. WRTH 1989 & 1991 sagt 1458 kHz.

Wenn 5 kW, dann 1458 kHz. 1485, 1584 und 1602 sind an sich nur für max. 1 kW
zugelassen. Zweck der Übung: Die Kleinsender von den anderen Frequenzen
wegzuhaben, wo sie nur Störungen verursachten. Sozusagen die Entsprechung der
amerikanischen "local channels".

>Kai, danke fuer Deine erlaeuternden Anmerkungen zur Geschichte & zum
>Verbleib der Sender !

Äh, das entweder der 657er oder der 1575er Sender in Burg früher mal auf 935
und noch früher auf 904 kHz in Betrieb war, ist bekannt? Und auch, wie die DDR
auf einmal zu so vielen MW-Frequenzen kam?

Es kommt übrigens demnächst ein Buch heraus, in dem all die alten Gurken
dokumentiert sind. Details morgen (mittags on air und kurz darauf hier zum
Nachlesen).

Ansonsten würde mich auch mal interessieren, ob das mit "Mega-Radio" auch so
eine Seifenblase wie das Country-Radio auf 1116 in Chemnitz ist

Kai

KaiLudwig

unread,
Dec 22, 1997, 3:00:00 AM12/22/97
to

tusc...@e-technik.tu-ilmenau.de (T. Tuschick) schrieb:

>Weiss irgendjemand, ob da noch etwas kommt ??

Gerade erzählte mir jemand, daß ihm jemand von einem Artikel in einer
Schweriner Gazette erzählte. Demnach kommt dieses "Mega-Radio" nicht mehr, die
Gesellschafter seien von dem Projekt wieder abgerückt. Dafür soll nun aber das
"Country-Radio", das es binnen zwei Jahren nicht schaffte, auf 1116 kHz
Chemnitz zu kommen, die Absicht hegen, aus MeckPomm und SachsenAnhalt (meint
wohl Schwerin 576 und Burg 1575 kHz) OstDeutschland und noch mehr abzudecken,
um so die Truckerfahrer auf ihren Touren nach Polen zu erreichen.

In SchleswigHolstein scheint man wohl auch noch entschlossen zu sein,
tatsächlich das "Power-Radio" auf Kiel 612 kHz zum Laufen zu bringen.

Ich glaub' das alles jedenfalls erst dann, wenn ich es höre.

Kai

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