Am 28.12.20 um 03:23 schrieb Andreas Kohlbach:
>> Gibt es überhaupt noch "Mitschneiden"?
Solange es de.alt.hoerfunk gibt, gibt es auch diese ewigen Klagen über
den deutschen Rundfunk. Es spielt dabei keine Rolle, ob man sich hier
nun einreihen möchte, oder nicht. Wenn man dann Alternativen nennt, den
PC am Internet als Weltempfänger beispielsweise, wird man selbst Ziel
dieser Beschwerden.
So nannte ich vor inzwischen vielen Jahren internationale Radiostationen
mit zumindest für mich interessantem Musikprogrammen und erntete den
Vorwurf, das sei jetzt aber nicht in Ordnung, Radio via Internet und
Kabel sei kein Radio, weil ja die drahtlose Ausstrahlung nicht gegeben
sei. Nur drahtlos empfangene Sendungen seien Radio, über das man
überhaupt hier schreiben dürfe.
Der Ton wurde immer aggressiver, plötzlich stand ich selbst im
Mittelpunkt eines üblen Shitstorms und wehrte mich mit einer ironischen
Aussage, diese Sender würden mich ja nur bezahlen, weswegen ich sie zum
Hören vorschlage. Zumindest einer dieser Sender hat mir diese dann
Ironie ziemlich übel genommen. Ernsthafte Probleme hatte ich zwar keine,
aber seitdem bin ich vorsichtiger geworden.
Aus diesem Grunde gehe ich davon aus, dass Radio hören und über das
Programm jammern, Teile ein und desselben Medienkonsums sind und nicht
mit dem Hinweis auf durchaus hörenswerte Sendungen beantwortet werden
können. Deshalb verzichte ich gerne auf Vorschläge, was man denn mal
mitschneiden könnte und erkläre auch nicht, wie man das mit dem PC macht.
Mich persönlich interessieren per Hörfunk veröffentlchte Sendungen schon
seit vielen Jahren nicht mehr. Diese Zeiten sind vorbei. Das Internet
hat dem Radio den Rang abgelaufen. Radio taugt nur noch als Hintergrund
in Werkstätten, beim Autofahren, und so weiter. Ist also
sterbenslangweilig und besteht aus schlechter Musik, die ständig
wiederholt wird. Nicht mein Ding. Die Mucke aus dem Radio trifft mich im
Magen. "Oooodeon, Oooodeon". Was für ein Gedudel. NDR 2 hören und den
Magen entleeren. Irgendwann passiert mir das noch, zwar nicht zuhause,
aber irgendwie kriegt man von denen ja immer wieder mal was mit. Es ist
heute eine akustische Tristesse mit psychosomatischen Effekten.
Radio war gestern. Behaltet das in guter Erinnerung. Mehr kann man damit
nicht machen.