Burkart Venzke <
b...@gmx.de> wrote:
> Pinnnnnng
> - zum Überleben der Gruppe ;)
Na, ob das reicht? ;-)
Hier aber mal etwas fachlicher Input: Hat jemand von euch schon mal
Viererschach gespielt? Wenn ja, wie findet ihr es?
Ich habe es kürzlich zum ersten Mal gespielt. Mein Partner und ich
saßen uns gegenüber (es gibt auch die Variante, bei der die beiden
"Verbündeten" nebeneinander sitzen). Hier mein Eindruck.
Vorab: Ich bin Gelegenheitsspieler, kenne keine Eröffnungen, u.ä.
auswendig und verliere gegen so ziemlich jeden Schachcomputer ;-)
Die anderen drei waren ebenfalls Gelegenheitsschachspieler.
Erster Eindruck vom Viererschach: Das Brett ist riesig!
Weitere Eindrücke: Vieles, was man vom normalen Schach gewohnt ist,
stimmt oder funktioniert nicht mehr. Die Mitte des Bretts bleibt
ziemlich leer. Stattdessen wird man ständig von links und rechts
attackiert und muss auch in diese Richtungen agieren. Da sitzen die
beiden Gegner. Der eigene Partner gegenüber ist keine große Hilfe,
da er (gefühlt) sehr weit weg ist und sich auch eher nach links und
rechts orientieren muss.
Absprachen sind nicht erlaubt, eine gemeinsame Strategie mit dem
Partner zu verfolgen, ist daher schwierig. Man spielt (gefühlt) die
meiste Zeit alleine gegen zwei andere. Aber da es jedem so geht und
Aktionen des Partners die Gegner natürlich auch beschäftigen, hat
der Partner natürlich trotzdem starken Einfluss. Es ist nur alles
nicht so voraussehbar und planbar, zumindest für schwache Spieler
wie mich.
Man muss sich sehr konzentrieren, da so viele Figuren im Spiel sind.
Die Läufer sind deutlich stärker als die Springer, da sie über das
ganze große Brett reichen. Die Reichweite der Springer kommt einem
dagegen sehr kurz vor.
Man muss neue Strategien entwickeln und manche Zugmöglichkeiten auch
neu denken. Beispiel: Beim normalen Schach können die Türme zwar auch
in alle vier Richtungen schlagen, aber meist drohen sie nur nach vorne,
weil links und rechts nicht viel los ist. Ein zentral platzierter Turm
beim Viererschach hat dagegen in alle vier Richtungen ziemliche Macht.
Das Vorausplanen von Zügen ist auch schwieriger, weil man nicht nur
einen Gegner hat, an dem man sich orientieren muss/kann, sondern weil
zwei weitere Spieler ständig die Konfiguration auf dem Brett ändern.
Wenn man einen Gegner z.B. in der Defensive hat und in eine bestimmte
Situation manövrieren will, kann es passieren, dass man plötzlich vom
zweiten Gegner von der anderen Seite angegriffen wird und sich darum
kümmern muss.
Insgesamt hat es aber Spaß gemacht. Abgesehen davon, dass die Figuren
genauso ziehen wie beim normalen Schach, ist es aber eher ein anderes
Spiel, würde ich sagen.
Gruß, Martin