http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/04/vor-dem-mauerfall-wie-der-kremel-die.html
Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
> Ich gebe zu, der Artikel ist schon etwas älter,
Taufrisch.
> habe ich ihm nun doch einige Worte gewidmet
Das ist löblich.
> und möchte die Verbreitung der Kenntnis von
> diesem Artikel mit etwas Werbung für mich verbinden:
Mag durchgehen.
> http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/04/vor-dem-mauerfall-wie-der-kremel-die.html
Typo, Genosse Veith: Es sollte "Krempel" heißen!
Zur Sache:
Dein Verriss geht in Teilen in Ordnung. Aber nur in Teilen.
Die von Dir beklagte fehlende Nennung von Quellen: Das ist in
Fachzeitschriften eher unüblich. Man mag das beklagen - aber
das wird sich nicht ändern. So ist das halt mir Fachzeit-
schriften.
In Deiner Fundamentalkritik fehlt ein wesentlicher Punkt: Die
von Dir (zu Recht) immer wieder hervorgehobene Asymmetrie der
offenen Archivbestände. - Der Artikel wäre *noch besser* abgesichert,
wenn die russischen, amerikanische sowie (west)deutschen Archive
offen lägen. Liegen sie aber nicht.
Du unterliegst dann noch einem kleinen Trugschluß: Falin ist
nicht das Hauptargument - eher nur bestätigend. Viel interessanter
ist das Dokument der MfS-Hauptverwaltung XVIII - die *07*/1989
[ganz deutlich vor dem Mauerfall!]
nach oben melden, dass mehrere unabhängige Informanten (der sowj
Seite) mitteilten, dass die GSSD bis 1995 vollständig aus der DDR
abgezogen werden würde.
Zur Wertung dieses Dokuments:
Man sollte das MfS nicht unterschätzen: Derartige Informationsdokumente
an übergeordnete (MfS) Dienststellen sogen sich die Herren des MfS nicht
aus den Fingern - sondern wie in jedem ordentlichen Geheimdienst war die
Information mehrfach abgesichert.
Mt
> Peter Veith schrieb:
>> http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/04/vor-dem-mauerfall-wie-der-kremel-die.html
> Dein Verriss geht in Teilen in Ordnung. Aber nur in Teilen.
>
> Die von Dir beklagte fehlende Nennung von Quellen: Das ist in
> Fachzeitschriften eher unüblich. Man mag das beklagen - aber
> das wird sich nicht ändern. So ist das halt mir Fachzeit-
> schriften.
Nein,
zumal selbst der besprochene Artikel akribisch jede BStU-Aktennummer
auflistet, als wenn ich jeden Moment losstürzen wollte und das konkrete
Dokument anfordern würde. Nicht nur daß, selbst der Organigrammzeichner
und viele andere mehr werden ausdrücklich genannt und sich zudem artig
bei vielen bedankt, Stasi^^^BStU inklusive :-D
Die Quellennennung eines ZITATES ist auch in Fachzeitschriften usus.
Zudem die Definition von "wenig später" für einen Zeitraum von mind. 7
Jahren für zusätzliche Spannung sorgt.
Hier wurde durch die Autoren bewußt und in voller Absicht "geschlabbert".
> In Deiner Fundamentalkritik fehlt ein wesentlicher Punkt: Die
> von Dir (zu Recht) immer wieder hervorgehobene Asymmetrie der
> offenen Archivbestände. - Der Artikel wäre *noch besser* abgesichert,
> wenn die russischen, amerikanische sowie (west)deutschen Archive
> offen lägen. Liegen sie aber nicht.
Aufklärungsergebnisse der westlichen Seite wären sicher eine
interessante Ergänzung, was fehlt, ein Dokument der politischen und
militärischen Führung der UdSSR, das ein _vollständiger_ Rückzug
überhaupt geplant war. Das müßte in Rußland offen vorliegen.
> Du unterliegst dann noch einem kleinen Trugschluß: Falin ist
> nicht das Hauptargument - eher nur bestätigend. Viel interessanter
> ist das Dokument der MfS-Hauptverwaltung XVIII - die *07*/1989
> [ganz deutlich vor dem Mauerfall!]
> nach oben melden, dass mehrere unabhängige Informanten (der sowj
> Seite) mitteilten, dass die GSSD bis 1995 vollständig aus der DDR
> abgezogen werden würde.
>
> Zur Wertung dieses Dokuments:
> Man sollte das MfS nicht unterschätzen: Derartige Informationsdokumente
> an übergeordnete (MfS) Dienststellen sogen sich die Herren des MfS nicht
> aus den Fingern - sondern wie in jedem ordentlichen Geheimdienst war die
> Information mehrfach abgesichert.
Das Dokument ist aber wirklich schlicht gehalten. Die Überschrift
"Information" sagt den MfS-fernen Leser nichts und es ist nicht
erkennbar, wer hier wem etwas meldet. Wenn die Kreisdienststelle X ihrer
vorgesetzten Bezirksdienststelle Y obige "Information" hat zukommen
lassen, hat das ein anderes Kaliber, als wenn diese "Information" an
E.H. persönlich ging.
Wer hat für wen diese "Information" verteilt? Wurden ggf. pro Woche
Dutzende solche "Information" mit allen möglichen Inhalten innerhalb der
"HA VIII/AKG" zu deren allgemeinen Kenntnis gestreut?
Da ich ja einige Veröffentlichungen von Stefan Büttner bereits kenne,
laß mich mal _spekulieren_:
Da hat dieser im Rahmen seines Tätigkeitschwerpunktes WGT / 16. LA eine
Reihe Informationen über die Veränderungen zur Wende zusammengetragen.
Aufgrund der immer noch großen Lücken reicht es jedoch nicht für einen
weiteren Band von "Rote Flieger". Selbst für die eXtra reicht es nicht
und ein ein läppischer Artikel in der Zeitschrift FR ist für das Ego zu
wenig.
In dieser Situation treffen sich zwei und der andere hat Kenntnis von
jener MfS-"Information", deren Echtheit die BStU bestätigt hat. Am
Rande: Wer macht die "Echtheitsbestätigungen" bei der BStU eigentlich?
Haben die dafür ein extra Justiziariat mit einem
Lord-Echtheitssiegel-Verwalter oder reicht der Pförtner aus? [Fn]
Prima, denken sich beide, das wird der Aufhänger des Artikels über die
WGT / 16. LA zur Wende. Zufällig beim "Netzsegeln" findet einer noch das
Falin-Zitat in 2plus4.de und fertig ist der "Knüller". Und so wird aus
der Überschrift: "Die Russen zur Wende": "Vor dem Mauerfall: Wie der
Kreml die DDR aufgab".
Im Übrigen schreibt Falin _nach_ dem Zusammenbruch der UdSSR über die
sog. Gorbatschow-Doktrin, die er auf jener Rede im Dezember 1988
formuliert habe: Die Rede "bedeutete in allgemeinverständlichen Worten,
dass die UdSSR beabsichtige, sich aus Mittel- und Osteuropa
zurückzuziehen." Wo endet "Osteuropa"? Richtig, am URAL!
Und da Falin bekanntlich ein hohes Maß an Rechtschaffenheit und
historischer Ehrlichkeit verkörpert, heißt das nichts anderes, als
Gorbatschow bereits 1988 u.a. die Preisgabe Bjelorusslands plante,
öffentlich verkündete und aufgrund der dort wirklich erheblichen
Truppenreduzierungen militärisch vorbereitete. Zudem war die Verlegung
Moskaus hinter dem Ural in voller Vorbereitung ...
Vorsorglich:
Ich traue Gorbatschow wirklich alles zu, nur reichen die "Belege" dafür
bei weitem nicht aus UND alles viel zu "laut" :-(
[Fn] Meine Meinung dazu, schon öfters geschrieben:
Im "Rheinischen Merkur" (10.08.2001) steht auf S. 31:
"Die Wahrheit steht in den Stasi-Akten: Egon Schulz wurde von den
eigenen Leuten erschossen."
In der gleichen Zeitung steht auf Seite 4 unter der Überschrift
"Stasi-Akten":
"Seinerzeit wusste jedermann, dass das, was in den Akten stand, nicht
unbedingt der Wahrheit entsprach. Ja, dass dies im Grunde eine
Dokumentation dafür war, wie die Stasi in verbrecherischer Weise
gelogen und betrogen hatte. Jeder, der ihre Akten in die Hände
bekam, sollte diesen Betrug und das verbrecherische des Regimes
erkennen können."
-> so wie es paßt (und dem "gesunden Volksempfinden" entspricht)!
Peter
--
http://Volksarmee.de.tt
"Für ein ordentlichen Entgelt haben die Russen ihre Kriegbeute (den
mittlerweile total 'verrussten' Ostteil ) wieder zurückgegeben... "
... naja - oder s.ä...
MfG
Über kurz oder lang: Du hast es nicht verstanden / gelesen / richtig
wiedergegeben:
Die These ist ja gerade, daß die BRD sich mind. 8,5 Mrd. DM hätte sparen
können ... wäre heute mehr für die Banken da.
Peter
--
http://Volksarmee.de.tt
Och Peter - die 8,5 Mrd. wären doch nur der berühmte Tropfen auf den heißen
Stein. ;-)
Jürgen
> Peter Veith schrieb:
>> Die These ist ja gerade, daß die BRD sich mind. 8,5 Mrd. DM hätte sparen
>> können ... wäre heute mehr für die Banken da.
>
> Och Peter - die 8,5 Mrd. wären doch nur der berühmte Tropfen auf den
> heißen
> Stein. ;-)
Schon, aber zum Vergleich werden durch die BRD die Schulden des DDR -
Republikhaushaltes, einschließlich der Verbindlichkeiten des
Kreditabwicklungsfonds Ende 1994, mit lächerlichen 13,5 Mrd. DM angegeben.
Die "Nettoverschuldung der DDR gegenüber dem Westen" betrug 1989 gerade mal
ca. 13 Mrd. US-Dollar.
Das sind natürlich Peanuts gegenüber den 500 Mrd. EUR für die Banken, aber
..... laß uns bitte zur "Dolchstoßlegende" aus Anti-DDR-Ecke zurückkehren.
Über sowas denke ich schon gar nicht mehr nach. Wenn ich dann die Experten höre,
die warnen, dass die 5 Mrd. für die Abwrackprämie Wirtschaftsschädigend seien ...
Im Durchschnitt spülen die Neuwagen mehr als 2500 EUR an Märchensteuer wieder
zurück in die Kassen. Was von den Banken zurück kommt? Mit Glück ein Danke.
Aber das ist schon voll OT
Jürgen
> Nein,
> zumal selbst der besprochene Artikel akribisch jede BStU-Aktennummer
> auflistet, als wenn ich jeden Moment losstürzen wollte und das konkrete
> Dokument anfordern würde. Nicht nur daß, selbst der Organigrammzeichner
Das hat einen anderen Hintergrund:
Eine Dokumentkopie ist (vmtl) erstmal 1999 bei bstu.de aufgetaucht -
aber dort nicht mehr online. Damals hat kaum jemand die Brisanz des
Dokuments erkannt. Später war (ist bis heute) die Kopie auf einer
ausländischen Site online. - Jetzt kommt's:
In mehreren auch Dir bekannten Foren wurde eine Fälschung unterstellt.
Insoweit war es wichtig, die Echtheit des Dokuments zu belegen.
Und tatsächlich hat es von geneigter Seite keine Angriffe mehr gegeben.
> Die Quellennennung eines ZITATES ist auch in Fachzeitschriften usus.
> Zudem die Definition von "wenig später" für einen Zeitraum von mind. 7
> Jahren für zusätzliche Spannung sorgt.
> Hier wurde durch die Autoren bewußt und in voller Absicht "geschlabbert".
Nana.
>> In Deiner Fundamentalkritik fehlt ein wesentlicher Punkt: Die
>> von Dir (zu Recht) immer wieder hervorgehobene Asymmetrie der
>> offenen Archivbestände. - Der Artikel wäre *noch besser* abgesichert,
>> wenn die russischen, amerikanische sowie (west)deutschen Archive
>> offen lägen. Liegen sie aber nicht.
> Aufklärungsergebnisse der westlichen Seite wären sicher eine
> interessante Ergänzung, was fehlt, ein Dokument der politischen und
> militärischen Führung der UdSSR, das ein _vollständiger_ Rückzug
> überhaupt geplant war. Das müßte in Rußland offen vorliegen.
Wenn das so einfach ist wie Du sagst: Dann mal los! Hole es ran!
>> Zur Wertung dieses Dokuments:
[...]
> Das Dokument ist aber wirklich schlicht gehalten. Die Überschrift
> "Information" sagt den MfS-fernen Leser nichts und es ist nicht
> erkennbar, wer hier wem etwas meldet. Wenn die Kreisdienststelle X ihrer
> vorgesetzten Bezirksdienststelle Y obige "Information" hat zukommen
> lassen, hat das ein anderes Kaliber, als wenn diese "Information" an
> E.H. persönlich ging.
> Wer hat für wen diese "Information" verteilt? Wurden ggf. pro Woche
> Dutzende solche "Information" mit allen möglichen Inhalten innerhalb der
> "HA VIII/AKG" zu deren allgemeinen Kenntnis gestreut?
Fehler des Layouters - der hat die erste Zeile leider weggeschnitten.
In der ersten Zeile steht:
Hauptabteilung XVIII/AGL Berlin, den 30.07.1989
dann
Nr. 283/89
AGL ist Arbeitsgruppe des Leiters (der HA).
Verteiler ist XVIII/AKG - Auswerte- und Kontrollgruppe.
Im Übrigen ist in der mir vorliegenden Kopie der Name nicht
geschwärzt: BStU vertritt die Auffassung, dass der Herr in diesem
Zusammenhang eine relative Person der Zeitgeschichte sei.
Das wollten die Autoren aber nicht ggf vor Gericht diskutieren.
Aus diesem Grund hat der Verlag auf Bitte der Autoren den Namen
vorsorglich geschwärzt. Schere im Kopf - wenn Du so willst.
Ob diese Information darüber hinaus Richtung Mielke (AGM) ging - das
entzieht sich meiner Kenntnis. Leider ist aus der fraglichen Zeit ja
viel im Schredder gelandet.
> Da ich ja einige Veröffentlichungen von Stefan Büttner bereits kenne,
> laß mich mal _spekulieren_:
> Da hat dieser im Rahmen seines Tätigkeitschwerpunktes WGT / 16. LA eine
> Reihe Informationen über die Veränderungen zur Wende zusammengetragen.
> Aufgrund der immer noch großen Lücken reicht es jedoch nicht für einen
> weiteren Band von "Rote Flieger". Selbst für die eXtra reicht es nicht
> und ein ein läppischer Artikel in der Zeitschrift FR ist für das Ego zu
> wenig.
Ich würde es günstig finden, wenn Du nicht öffentlich über die
Motivationen von Autoren spekulieren würdest. Danke.
Stelle lieber Dein Fachwissen auch der breiten Öffentlichkeit zur
Verfügung - da reicht Dein ddr-luftwaffe.de nicht.
Mt
> Peter Veith schrieb:
>>>> http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/04/vor-dem-mauerfall-wie-der-kremel-die.html
[MfS-"Information"]
> Eine Dokumentkopie ist (vmtl) erstmal 1999 bei bstu.de aufgetaucht -
> aber dort nicht mehr online. Damals hat kaum jemand die Brisanz des
> Dokuments erkannt. Später war (ist bis heute) die Kopie auf einer
> ausländischen Site online.
D.h., die _beiden_ zentralen Aussagen habt ihr "lediglich" aus dem
Internet?!
Für einen Beitrag im usenet oder einen Blog-Eintrag ist das mehr als
ausreichend, aber für eine Zeitschrift die immerhin 12,80 EUR kostet ...
früher gab es dafür richtige Bücher.
>> Aufklärungsergebnisse der westlichen Seite wären sicher eine
>> interessante Ergänzung, was fehlt, ein Dokument der politischen und
>> militärischen Führung der UdSSR, das ein _vollständiger_ Rückzug
>> überhaupt geplant war. Das müßte in Rußland offen vorliegen.
>
> Wenn das so einfach ist wie Du sagst: Dann mal los! Hole es ran!
Du behauptest, also muß _Du_ belegen, ich brauche nur Deine These
erschüttern. Das ist der Vorteil an Opposition :-D
> Ob diese Information darüber hinaus Richtung Mielke (AGM) ging - das
> entzieht sich meiner Kenntnis. Leider ist aus der fraglichen Zeit ja
> viel im Schredder gelandet.
Pfff, sehr wichtig haben es die Genossen der Staatsicherheit offenbar nicht
genommen.
> Ich würde es günstig finden, wenn Du nicht öffentlich über die
> Motivationen von Autoren spekulieren würdest. Danke.
Nun gut, Deine Meinung. Die Motivation eines Autors zu hinterfragen ist m.E.
die üblichste Sache der Welt. Entsprechende Reaktionen auf diese Frage
bringen übrigens auch Hinweise, ob ins Schwarze getroffen wurde.
Aber, eine Diskussion schieben wir auch hier nicht an.
> D.h., die _beiden_ zentralen Aussagen habt ihr "lediglich" aus dem
> Internet?!
Eben gerade nicht.
Unabhängig davon versuchst Du den Eindruck zu erzeugen, dass
"das Internet" im Grunde und in Gänze irgendwie unseriös sei.
Dem ist deutlich zu widersprechen: Die Akten des NVR sind online.
Das parallel history project ist online. Die Jahresberichte der
USMLM (US-Militärverbindunsmission) sind online. uswusf.
> Für einen Beitrag im usenet oder einen Blog-Eintrag ist das mehr als
> ausreichend, aber für eine Zeitschrift die immerhin 12,80 EUR kostet ...
> früher gab es dafür richtige Bücher.
Das Sonderheft *ist* ein richtiges Buch.
Der Preis ist gerechtfertigt.
>>> Aufklärungsergebnisse der westlichen Seite wären sicher eine
>>> interessante Ergänzung, was fehlt, ein Dokument der politischen und
>>> militärischen Führung der UdSSR, das ein _vollständiger_ Rückzug
>>> überhaupt geplant war. Das müßte in Rußland offen vorliegen.
>> Wenn das so einfach ist wie Du sagst: Dann mal los! Hole es ran!
> Du behauptest, also muß _Du_ belegen, ich brauche nur Deine These
> erschüttern. Das ist der Vorteil an Opposition :-D
Hehe!
Dummerweise bist Du aktuell nicht die Opposition - sondern ich
bin das. *Du* hast behauptet " was fehlt, ein Dokument der politischen
und militärischen Führung der UdSSR, das ein _vollständiger_ Rückzug
überhaupt geplant war. Das müßte in Rußland offen vorliegen."
Und diese Behauptung belegst Du jetzt bitte.
>> Ob diese Information darüber hinaus Richtung Mielke (AGM) ging - das
>> entzieht sich meiner Kenntnis. Leider ist aus der fraglichen Zeit ja
>> viel im Schredder gelandet.
> Pfff, sehr wichtig haben es die Genossen der Staatsicherheit offenbar nicht
> genommen.
Das Dokument hat eher zufällig überlebt. Lange Geschichte.
Mt
> Aber, eine Diskussion schieben wir auch hier nicht an.
Warum auch? Ich finde, dazu ist die Faktenlage zu dünn. Sollte es jemand
schaffen, daß sich die russischen Militärarchive öffnen, dann können wir
weiterreden.
Mich persönlich wundert nur, daß man da innerhalb von sieben Jahren
abziehen will und andererseits seine Anlagen weiter ausbaut.
KNut
> Mich persönlich wundert nur, daß man da innerhalb von sieben Jahren
> abziehen will und andererseits seine Anlagen weiter ausbaut.
Mißverständnis.
Die Führung der KPdSU und der KGB wollten die Verkleinerung der
Militärausgaben. So war nach der Polenkrise 1981 die militärisch-
logistische Versorgung der DDR kaum noch zu gewährleiten. Z.B.
wurde ein Teil des Truppenaustauschs über den Luftweg abgewickelt.
Praktisch war der Vorposten DDR von der UdSSR abgeschnitten.
Die Militärs selbst wollten natürlich nicht abziehen. Warum auch?
Erstens mal war es schön in der DDR. Und zweitens ist der Job weg,
wenn man sich demilitarisieren läßt.
So ist beispielsweise der Oberkommandierende der Gruppe, AG Snetkow
ende 1990 durch Burlakow abgelöst worden: Snetkow wollte lieber
mit seinen Truppen in der DDR bleiben.
Mt
> Mißverständnis.
> Die Führung der KPdSU und der KGB wollten die Verkleinerung der
> Militärausgaben. So war nach der Polenkrise 1981 die militärisch-
> logistische Versorgung der DDR kaum noch zu gewährleiten. Z.B.
> wurde ein Teil des Truppenaustauschs über den Luftweg abgewickelt.
> Praktisch war der Vorposten DDR von der UdSSR abgeschnitten.
Also haben die recht, die President Reagan den Lorbeerkranz aufsetzen,
den Ostblock finanziell ruiniert zu haben, und so den Fall des Eisernen
Vorhangs herbeigeführt zu haben?
--
You can fool most people some of the time, and some people most of the
time. That's sufficient for most purposes.
>> Mißverständnis.
>> Die Führung der KPdSU und der KGB wollten die Verkleinerung der
>> Militärausgaben. So war nach der Polenkrise 1981 die militärisch-
>> logistische Versorgung der DDR kaum noch zu gewährleiten. Z.B.
>> wurde ein Teil des Truppenaustauschs über den Luftweg abgewickelt.
>> Praktisch war der Vorposten DDR von der UdSSR abgeschnitten.
> Also haben die recht, die President Reagan den Lorbeerkranz aufsetzen,
> den Ostblock finanziell ruiniert zu haben, und so den Fall des Eisernen
> Vorhangs herbeigeführt zu haben?
Der Fall des Eisernen Vorhangs hat mehrere Ursachen.
Aber tatsächlich haben die USA die UdSSR zu Tode gerüstet: Die UdSSR
konnte technologisch sowieso nur schwer mithalten und glich das durch
Masse (Soldaten, Panzer, Geschütze uswusf) aus. Und mitte der 1980er
Jahre war der Ofen dann aus.
Der völlige Zusammenbruch (des militärisch-industriellen Komplex) war
dann Mitte der 1990er Jahre.
Mt
Deswegen wurde doch wohl die Fährlinie Mukran--Memel eingerichtet.
Gruß
Steffen
--
Schluß mit der Rechtschreibdeform!
Warum? -> www heide-kuhlmann de/ma_frame.html (nicht meine Seite)
Alte Signal- u. Stellwerkstechnik: www blocksignal de
bcc gehen ungelesen nach /dev/tonne
--
Es gibt in der Regierungspolitik der USA nichts, was man als
"politische Moral" bezeichnen k�nnte. Das ist genauso ein
Oxymoron wie "mitf�hlender Konservativer" oder "milit�rische
Intelligenz.
Abu Jamal �bersetzt in der Jungen Welt vom 24.12.05
>> Der v�llige Zusammenbruch (des milit�risch-industriellen Komplex) war
>> dann Mitte der 1990er Jahre.
> Fein, so stellt sich Klein-Martin sein Weltbild (oder besser WELT-BILD?)
> zusammen.
Wilhelm, man sollte hier nur schreiben, wenn man einen Ansatz von
Ahnung hat.
> Dass dieser zusammengebrochene "milit�risch-industrielle Komplex" immer
> noch flei�ig wettbewerbsf�hige High-Tech-Waffen produziert und
> exportiert
Ach ja?
Welche denn so? Erz�hl mal.
Schaue Dir den aktuellen Zustand der Flotte und der Luftwaffe an.
Dann wei�t Du alles.
Etwas besser wurde es, als der Erd�lpreis hoch ging. Aber das sind
im wesentlichen Prestigeobjekte - und keinesfalls fl�chendeckend
in der Armee.
Mt
Dazu paᅵt der heute in der Berliner Zeitung erschienen Artikel:
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0820/feuilleton/0006/index.html
Knut
> Peter Veith schrieb:
>> http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/04/vor-dem-mauerfall-wie-der-kremel-die.html
>
> Dazu pa�t der heute in der Berliner Zeitung erschienen Artikel:
> www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0820/feuilleton/0006/index.html
Nicht wirklich, unser aller Andreas F�rster hat wieder zugeschlagen. Ich
zitiere den Einleitungssatz: "Es ist eine in alten SED- und Stasi-Kreisen
verbreitete Dolchsto�legende, wonach die Moskauer F�hrung den Zusammenbruch
der DDR zu verantworten hat."
Der Witz ist ja eben, da� diese "Legende" von den DDR-Feinden kommt .... und
daher eine gewisse Glaubw�rdigkeit ausSTRAHLt :-D
> Nicht wirklich, unser aller Andreas Fᅵrster hat wieder zugeschlagen. Ich
Auch Du kᅵnntest Dich eines sachlicheren Tons befleiᅵigen. Danke.
Fᅵrster war einer der ersten (nebst Hertle und diesem bayrischen
Journalisten [Das Komplott]), der ᅵberhaupt in diese Richtung
recherchierte.
Der von Knut gefundene Artikel (danke!) enthᅵlt aber nichts, was
nicht schon bekannt gewesen wᅵre.
> zitiere den Einleitungssatz: "Es ist eine in alten SED- und Stasi-Kreisen
> verbreitete Dolchstoᅵlegende, wonach die Moskauer Fᅵhrung den Zusammenbruch
> der DDR zu verantworten hat."
Das ist wohl richtig.
> Der Witz ist ja eben, daᅵ diese "Legende" von den DDR-Feinden kommt .... und
> daher eine gewisse Glaubwᅵrdigkeit ausSTRAHLt :-D
Wenn Du doch Deine Klassenkampfvokabeln lassen kᅵnntest.
Es ist seit langer Zeit klar, dass die bekannte Geschichtsdarstellung
mit hoher Sicherheit nicht vollstᅵndig ist. Das steht auᅵer Frage.
Allerdings sind die Historiker und Zeitgeschichtler seit zehn Jahren
keinen Schritt weitergekommen.
Wir sind sofort wieder bei der Asymmetrie des Archivbestands.
Mt
> Fᅵrster war einer der ersten (nebst Hertle und diesem bayrischen
> Journalisten [Das Komplott]), der ᅵberhaupt in diese Richtung
> recherchierte.
Es scheinen auch die einzigen zu sein. Das Thema ist wohl nicht sehr
reisserisch genug.
> Der von Knut gefundene Artikel (danke!) enthᅵlt aber nichts, was
> nicht schon bekannt gewesen wᅵre.
Klar, aber er faᅵt sehr gut die hierzugroup gemachten Erkenntnisse
zusammen. Um neue Erkenntnisse zu verbreiten, ist diese Zeitung bestimmt
das falsche Medium.
> Es ist seit langer Zeit klar, dass die bekannte Geschichtsdarstellung
> mit hoher Sicherheit nicht vollstᅵndig ist. Das steht auᅵer Frage.
> Allerdings sind die Historiker und Zeitgeschichtler seit zehn Jahren
> keinen Schritt weitergekommen.
Da wᅵren die Grᅵnde interessant.
> Wir sind sofort wieder bei der Asymmetrie des Archivbestands.
In doppelter Hinsicht. Auch in Moskau lagern Dokumente, die nicht
einsehbar sind.
Knut
> Es ist seit langer Zeit klar, dass die bekannte Geschichtsdarstellung
> mit hoher Sicherheit nicht vollst�ndig ist. Das steht au�er Frage.
Wobei diese Satz ja an Beliebigkeit nicht zu w�nschen �brig l�sst.
a. Ist die Geschichtsschreibung tats�chlich unvollst�ndig?
b. Ist das Fehlende relevant?
c. Ist das Relevante erkenntnisrelevant? Will sagen: Stellte sich die
Geschichte anders dar, oder nur erweitert?
d. Bel�sche? Ohne Nachweise ist weder die eine, noch die andere Sicht
mehr als H�rensagen. Und da sind nat�rlich "Erlebnisberichte" maximal
Quellen 7. G�teklasse.
Mich w�rde interessieren, was ist tats�chlich nicht vollst�ndig, und was
w�rde unsere Sicht auf die sp�te DDR ver�ndern?
S�
--
Marge: "Is that margarita mix?"
Homer: "Come on, Marge... You know how I like to wake up drunk in the morning!"