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DDR-Jeansmarken

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Carlo

unread,
Sep 29, 2003, 4:04:52 PM9/29/03
to
Hallo,

nach der langjährigen Verfolgung der Jeansträger als langhaarige
Gammler und Nieten in Nietenhosen (gab sogar ein Kinderbuch darüber),
mußte sich SED/ FDJ der stärkeren Macht des Jeanskultes beugen, wie so
häufig in der chaotischen Jugendpolitik.
Die braven Adenauerspießbürger beschäftigt mit ihrem Wirtschaftswunder
im Westen, dachten da im übrigen kaum anders "So was wäre früher...".

DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen Rentnern
getragen:
Boxer, Hersteller?
Wisent, Hersteller?
Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)

"Schneejeans" (ohne Koks) oder "Marmorjeans" gemeint war westliches
stone washed
dafür wurde extra eine Anlage aus dem NSW für teure Devisen durch die
Koko importiert.

Dazu kamen gelegentliche Importe von Levis, Verkauf durch
Exquisitläden für DDR-Mark, in den Intershops gab es natürlich längst
die Originale für Devisenbesitzer.

Die Jumo - das Dauerärgernis im Leben des jugendlichen Zonies, nie gab
es dass was man wollte; dafür kritische Kampfberichte im Jugendmagazin
"Neuen Leben". Unvergessen die Strickerinnen und Näherinnen im
Schichtbetrieb in ihren sexy blumigen Dederonkittelschürzen, genannt
"Augentod".

Gruss Carlo

Matthias Opatz

unread,
Sep 29, 2003, 4:11:25 PM9/29/03
to
Carlo schrieb:

> DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren,

[...]
> Boxer, Hersteller?
> Wisent, Hersteller?

Boxer und Wisent gab es schon ab Mitte der 70er.

Matthias

--
Die angegebene From-Adresse ist wertlos. Wer mich deswegen plonken will,
möge dies bitte ohne Aufhebens tun. Wer mir zum Inhalt dieses Postings
nichtöffentlich schreiben will, ersetze das [at] in folgender Adresse
bitte durch den Klammeraffen: jusnet2003[at]onlinehome.de

Uwe Schickedanz

unread,
Sep 29, 2003, 4:16:33 PM9/29/03
to
Carlo...@gmx.net (Carlo) schrieb:

>Boxer, Hersteller?
?
>Wisent, Hersteller?
VEB Textilwerke Mülsen? Sicher bin ich nicht.


Gruß Uwe

--
http://www.mc-kw-meerane.de
http://www.mc-kw-meerane.de/privat/index.html
"Die Herren machen das selber, daß ihnen der arme Mann feind wird.
Thomas Müntzer(1489-1525) 1524

Matthias Opatz

unread,
Sep 29, 2003, 4:30:22 PM9/29/03
to
Uwe Schickedanz schrieb:

> VEB Textilwerke Mülsen?

Mülsen St. Micheln?
Mülsen St. Jacob?
Mülsen St. Niclas?

Die schönsten Ortsnamen der DDR, die in keiner Omagrußsendung von Radio
DDR fehlen durften. Viel Schaffenkraft und alles Gute zum 97. Geburtstag
an Else Hanitzsch in Müseln St. Jakob wünscht die Wohngebietrsgruppe der
Volkssolidarität. Wir hören Peter Alexander und Ingeborg Hallstein mit
mit "Es muss was Wunderbares sein von Dir geliebt zu werden" aus der
Operette "Im weißen Rössl" - ja, alte Liebe rostet nicht!

Mat"Mit Siegfried Loyda""thias

Hans Hase

unread,
Sep 29, 2003, 4:28:41 PM9/29/03
to

"Carlo" <Carlo...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:e6dc5c39.03092...@posting.google.com...

> Hallo,
>
> nach der langjährigen Verfolgung der Jeansträger als langhaarige
> Gammler und Nieten in Nietenhosen ...
> Dazu kamen gelegentliche Importe von Levis ...
> Gruss Carlo

Ende 1971 gab's im Kaufhaus (Centrum?) am Alex Levis und Lee, aber nur
Cordjeans, jedoch in original US (Zoll)-Grössen zu einem vertretbaren Preis
(50-70 M)

Die späteren Nachbauten habe ich weder mir noch meinen Kindern zugemutet.

mfg
Hans

Uwe Schickedanz

unread,
Sep 29, 2003, 4:41:55 PM9/29/03
to
Matthias Opatz <m...@privacy.net> schrieb:

>Uwe Schickedanz schrieb:
>
>> VEB Textilwerke Mülsen?
>
>Mülsen St. Micheln?
>Mülsen St. Jacob?
>Mülsen St. Niclas?

Jacob oder Micheln, daß kann ich aus der Erinnerung nicht genauer
sagen. Allerdings war der Zusatz wohl nicht Bestandteil des
Firmennamens und es gab wimre Betriebsteile in allen drei sowie in
Zwickau.

Martin Ebert

unread,
Sep 29, 2003, 6:00:23 PM9/29/03
to
Carlo wrote:

> DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen Rentnern
> getragen:
> Boxer, Hersteller?
> Wisent, Hersteller?
> Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)

Ich dachte, Wisent kam auch aus Rostock?
OK, die Jeansdaten nehme ich mal auf.

> Dazu kamen gelegentliche Importe von Levis, Verkauf durch
> Exquisitläden für DDR-Mark, in den Intershops gab es natürlich längst

Weihnachten 1977 (oder 1976): HO Wittenberg.
Vorgewaschene Levis, also keine 501. Reißverschluß-Jeans.
Der Lederfetzen war nicht aufgenäht - aber immerhin in der
Po-Tasche: Mutter nähte ihn an: Es sollte ja eine echte Levis
werden ...

Gerüchteweise war zu erfahren: Die Lederschilder wurden in die
Po-Tasche gesteckt, weil "das Volk" revoltierte...

Ich habe eine schwache Erinnerung an 129 DDR-Mark. Sehr unsicher.

Es war eine 30/34 - da erinnere ich mich SICHER.

Martin Ebert

René

unread,
Sep 29, 2003, 6:53:18 PM9/29/03
to
Carlo wrote:
> Boxer, Hersteller?
> Wisent, Hersteller?
> Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)

Es gab auch Bison, wenn ich recht erinnere, ebenfalls DDRisch, sowie
in Einzelfaellen Fiorucchi und eine brasilianische Marke, deren Namen
ich vergessen habe. Letztere zwei konnte man sogar anziehen, ohne wie
ein Zonen-Doofie auszusehen.
Dieses habe ich dann allerdings sehr schoen mit meinem von einer
Vietnamesin massgeschneiderten "Eis-Jeans"-Anzug geschafft.


Boris Gerlach

unread,
Sep 30, 2003, 2:26:12 AM9/30/03
to
Carlo wrote:

> DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen Rentnern
> getragen:
> Boxer, Hersteller?
> Wisent, Hersteller?

Nur so nebenbei

Im neuen Westfalia-Arbeitsbekleidungs-Katalog kann man
WISENT Jeans als Arbeitshose (besonders robust)
für wenige EURONEN erwerben.
Dem Bild nach sinds tatsächlich noch dieselben.
man siehts an der Hintertaschenziernaht.

> Dazu kamen gelegentliche Importe von Levis, Verkauf durch
> Exquisitläden für DDR-Mark,

Die Levis gabs in Schwedt nicht im Exquisit sondern ganz normal im Centrum Warenhaus.
Das waren keine original 100% Baumwollejeans und sie wurden nach mehrmaligem Waschen grau.
Auch fehlte der große Papp (früher Lederaufnäher) mit dem Levis logo (2Pferde ziehen an
der Hose)
MMn. waren das Testmodelle, die im Westen nicht akzeptiert wurden.
Ich hab im Westen derlei Sorte Levis noch nie gesehen.
jedenfalls war der Schnitt schonmal besser als alles was es in der Zone an Nietenhosen jeh
gab.

Gruß
BGE

Uwe Schulz

unread,
Sep 30, 2003, 3:06:13 AM9/30/03
to
"Carlo" <Carlo...@gmx.net> wrote
> Hallo,
>
...

> DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen Rentnern
> getragen:
> Boxer, Hersteller?
> Wisent, Hersteller?
> Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)
...
>

Hallo,

ich erinnere mich außerdem noch an Elpico (davon hatte ich mal eine
Jeansjacke, sogar aus richtig schönem Denimstoff) und Goldfuchs.

Viele Grüße
Uwe


Matthias Opatz

unread,
Sep 30, 2003, 4:47:18 AM9/30/03
to
Boris Gerlach schrieb:

> Im neuen Westfalia-Arbeitsbekleidungs-Katalog kann man
> WISENT Jeans als Arbeitshose (besonders robust)
> für wenige EURONEN erwerben.

Naja, bei mir sind 40 bzw. 45 Euro ein paar mehr ...

> Dem Bild nach sinds tatsächlich noch dieselben.

Schwer zu sagen:
<http://tinyurl.com/p5fb>
<http://tinyurl.com/p5ff>

> man siehts an der Hintertaschenziernaht.

Hast Du ein genaueres Bild? Oder gar eine Hose?

Matthias

Dirk Bindmann

unread,
Sep 30, 2003, 3:17:15 PM9/30/03
to
Carlo...@gmx.net (Carlo) schrieb:

> nach der langjährigen Verfolgung der Jeansträger als langhaarige
> Gammler und Nieten in Nietenhosen (gab sogar ein Kinderbuch darüber),

Titel?

> DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen Rentnern
> getragen:
> Boxer, Hersteller?
> Wisent, Hersteller?
> Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)

Die geschmacklosesten, an die ich mich erinnere, hießen Disko-Jeans.
Die waren schwarz und glänzten speckig.

> Die Jumo - das Dauerärgernis im Leben des jugendlichen Zonies, nie gab
> es dass was man wollte;

Jugendmode hat mich nie interessiert; mir genügte das Angebot im
Exquisit.

Herzliche Grüße
Dirk

Carlo

unread,
Sep 30, 2003, 7:30:00 PM9/30/03
to
Carlo...@gmx.net (Carlo) wrote in message news:<e6dc5c39.03092...@posting.google.com>...

>
> DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen Rentnern
> getragen:
> Boxer, Hersteller?
> Wisent, Hersteller?
> Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)
>

Irgendwie wurde ua beim sächsischen VEB Lautex (jetzt Color Denim),
Neugersdorf an Jeansstoff gebastelt.
http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?suchtext=&doc=1387

Übrigens die guten Levis werden für Europa mittlerweile in Polen
verschnitten, so sieht die Nahtqualität dann auch aus :o

gruss Carlo

Martin Ebert

unread,
Sep 30, 2003, 8:20:34 PM9/30/03
to
Martin Ebert wrote:

> Ich habe eine schwache Erinnerung an 129 DDR-Mark. Sehr unsicher.

korr: 79 DDR-Mark, ziemlich sicher.

Martin Ebert

Martin Ebert

unread,
Sep 30, 2003, 8:23:45 PM9/30/03
to
Boris Gerlach wrote:

> Die Levis gabs in Schwedt nicht im Exquisit sondern ganz normal im Centrum Warenhaus.
> Das waren keine original 100% Baumwollejeans und sie wurden nach mehrmaligem Waschen grau.

Stymmt. Teilweise.

Ich hatte sie aus der HO.
Es war eine 532(?). Aber grau wurde sie nicht. Ich hatte über sie
20 Jahre. Sie letzten 10 rein nostalgisch.

Siehe andere Spielweise.

Martin Ebert

Carlo

unread,
Oct 1, 2003, 7:17:38 AM10/1/03
to
"René" <Ka...@myNRA.com> wrote in message news:<yJ2eb.4952$Hd6.2...@newssvr28.news.prodigy.com>...

> wie ein Zonen-Doofie auszusehen.
> Dieses habe ich dann allerdings sehr schoen mit meinem von einer
> Vietnamesin massgeschneiderten "Eis-Jeans"-Anzug geschafft.

Genau, wenn man sich die TV-Bilder der Pragflüchtlinge oder von
Maueröffnung anschaut, wirklich erschreckend diese grässlichen
Fidschi-Jeans. Noch schlymmer: Bettlakenjacken in babyrosa oder -blau.
Die Wessis müssen sich wirklich gefürchtet haben, war eine Levis
eigentlich Erstausstattung im Flüchtlingslager?

Gruss Carlo

Ulf Gutschmidt

unread,
Oct 1, 2003, 7:34:49 AM10/1/03
to
Dirk Bindmann schrieb

> > Die Jumo - das Dauerärgernis im Leben des jugendlichen Zonies, nie
> > gab es dass was man wollte;

> Jugendmode hat mich nie interessiert; mir genügte das Angebot im
> Exquisit.

Das war aber oft auch mehr als dürftig, während in der Jugenmode
mitunter die tollsten Sachen verkauft wurden, allerdings in 100.000er
Auflage, was manchmal sehr peinlich war - ich erinnere mich an die
Windjacke mit heraustrennbaren Ärmeln, gab es in allen Farben, war wohl
aus Ungarn. Bei einem Bummel durch Berlin traf ich ungefähr drei dutzend
Leute, die die gleiche Jacke anhatten.

UG

Matthias Opatz

unread,
Oct 1, 2003, 8:53:44 AM10/1/03
to
Ulf Gutschmidt schrieb:

> Das war aber oft auch mehr als dürftig, während in der Jugenmode
> mitunter die tollsten Sachen verkauft wurden, allerdings in 100.000er
> Auflage, was manchmal sehr peinlich war - ich erinnere mich an die
> Windjacke mit heraustrennbaren Ärmeln, gab es in allen Farben, war wohl
> aus Ungarn. Bei einem Bummel durch Berlin traf ich ungefähr drei dutzend
> Leute, die die gleiche Jacke anhatten.

Ja, unfreiwillige Uniformierung war dem ostdeutschen Jugendlichen
lästig. Freiwillige aber keineswegs, wenn ich nur an Levis, Hirschbeutel,
Mulltücher, Jesuslatschen, Tramperschuhe, Batikhemden, Fleischerhemden
(und was es - natürlich teils zeitscheinenbezogen - alles gab) denke.

Joerg Westphal

unread,
Oct 1, 2003, 10:11:37 AM10/1/03
to
Matthias Opatz schrieb:

> Ja, unfreiwillige Uniformierung war dem ostdeutschen Jugendlichen
> lästig. Freiwillige aber keineswegs, wenn ich nur an Levis, Hirschbeutel,
> Mulltücher, Jesuslatschen, Tramperschuhe, Batikhemden, Fleischerhemden
> (und was es - natürlich teils zeitscheinenbezogen - alles gab) denke.

Ack.
Wenn ich an all die dunklen Zweireiher, karierten Vertreter-Sackos,
"Hängehintern"-Hosen in der Einkaufpassage und Mobiltelefone auf dem
Kneipentisch denke, muss ich feststellen, dass Uniformierte immer noch meine
täglichen Begleiter sind.
Die meisten Sachen unterscheiden sich doch nur noch am Etikett, oder sind das
nur Nachwirkungen der von dir beschriebenen Zustände, hier im Südosten der Republik?

Jörg

Heute erreicht man Individualität in der Bekleidung fast nur noch mit einem
besonders extravaganten Saucenfleck.

Ulf Gutschmidt

unread,
Oct 1, 2003, 12:02:34 PM10/1/03
to
Joerg Westphal schrieb

> Matthias Opatz schrieb:
> > Ja, unfreiwillige Uniformierung war dem ostdeutschen Jugendlichen
> > lästig. Freiwillige aber keineswegs, wenn ich nur an Levis,
> > Hirschbeutel, Mulltücher, Jesuslatschen, Tramperschuhe,
> > Batikhemden, Fleischerhemden (und was es - natürlich teils
> >zeitscheinenbezogen - alles gab) denke.

> Ack.
> Wenn ich an all die dunklen Zweireiher, karierten Vertreter-Sackos,
> "Hängehintern"-Hosen in der Einkaufpassage und Mobiltelefone auf dem
> Kneipentisch denke, muss ich feststellen, dass Uniformierte immer noch
> meine täglichen Begleiter sind.

*Argh*

Der Herr Opatz ist für mich nicht mehr sichtbar.
("Was ist los - was ist passiert? Ich hab nur mein Killfile massiert")

Ohne Dein RE hätte ich garnix gewußt.

Natürlich, die Jeansjacken-quasi-Uniform wurde gerne getragen.
Der Bundeswehrparka auch (ich bekam, der fehlenden Flagge wegen, oft
genug Dresche. Ja, der fehlenden wegen.
Auch DDR.

UG


A. Lange

unread,
Oct 1, 2003, 2:05:32 PM10/1/03
to
Matthias Opatz schrieb:

>
> Ja, unfreiwillige Uniformierung war dem ostdeutschen Jugendlichen
> lästig. Freiwillige aber keineswegs, wenn ich nur an Levis, Hirschbeutel,
> Mulltücher, Jesuslatschen, Tramperschuhe, Batikhemden, Fleischerhemden
> (und was es - natürlich teils zeitscheinenbezogen - alles gab) denke.

Also hin und wieder sieht man ein paar Gestalten aus vergangener Zeit.
So rennt in meiner Gegend einer rum, der immer noch die uferlose
Angela-Davis-Krause trägt, im Parka rumrennt und auch sonst sehr
folkloristisch aussieht.
In einer anderen Einrichtung ist ein etwa 40-jähriger Herr, der neben
langen Haaren auch noch Tramper anhat. Die Friedenkämpfer-Hirschbeutel
habe ich seit 15 Jahren nicht gesehen.

Gruß
Andreas

Hubertus Doehring

unread,
Oct 1, 2003, 1:46:36 PM10/1/03
to
Carlo...@gmx.net (Carlo) schrieb:

>
>DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen
>Rentnern getragen:
>Boxer, Hersteller?
>Wisent, Hersteller?
>Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)

Rotfuchs.

--
Hubertus

Geist? Der ist heute eine Marktware, wer redet schon davon?
Ein wirklich eigener Gedanke aber ist immer noch so selten wie
ein Goldstück im Rinnstein.

Christian Morgenstern

Kai-Uwe Thiessenhusen

unread,
Oct 1, 2003, 4:24:36 PM10/1/03
to
Martin Ebert schrieb:

>
> Carlo wrote:
>
> > DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen Rentnern
> > getragen:
> > Boxer, Hersteller?
> > Wisent, Hersteller?
> > Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)
>
> Ich dachte, Wisent kam auch aus Rostock?

M.W. aus Angela-Merkel-Stadt. (*)


Kai


(*) Templin

Boris Gerlach

unread,
Oct 2, 2003, 12:47:13 AM10/2/03
to
Hubertus Doehring wrote:
>
> Carlo...@gmx.net (Carlo) schrieb:
>
> >
> >DDR-Jeansmarken in den 1980er Jahren, meist von rüstigen
> >Rentnern getragen:
> >Boxer, Hersteller?
> >Wisent, Hersteller?
> >Shanty (VEB Bekleidungswerk Rostock, logisch)
>
> Rotfuchs.

Goldfuchs?

BGE

Dirk Bindmann

unread,
Oct 2, 2003, 3:23:57 AM10/2/03
to
"Ulf Gutschmidt" <ulfgut...@web.de> schrieb:

>> Jugendmode hat mich nie interessiert; mir genügte das Angebot im Exquisit.
>
> Das war aber oft auch mehr als dürftig,

In meiner DDR nicht.

Übrigens entsprach meine DDR auch nicht dem oft bemühten Klischee vom
Schlangestehen, Hammwernich usw. Mein Kaufverhalten hat sich nach der
Wende kaum verändert. Ich stehe heute nicht weniger und nicht mehr
Schlange als in der DDR, und für Waren des nicht alltäglichen Bedarfs,
die meinen -- vielleicht zu hohen? -- Ansprüchen genügen sollen, muss
ich immer noch die Mauern meines Provinzstädtchens verlassen.

> während in der Jugenmode mitunter die tollsten Sachen verkauft wurden,

Das mag so gewesen sein. Ich habe allerdings nie nach den tollsten
Sachen gesucht. Ich halte es lieber mit unserem Nationalheiligen
Goethe: "Ein gut gekleideter Mensch fällt nicht auf."

Herzliche Grüße
Dirk

Dieter Bruegmann

unread,
Oct 2, 2003, 6:53:25 AM10/2/03
to
=<[Dirk Bindmann (Thu, 2 Oct 2003 09:23:57 +0200)]>=

>Ich stehe heute nicht weniger und nicht mehr
>Schlange als in der DDR

Wenn du Schlange stehen willst, geh zu real,- an die Schnellkasse.

Oder zur Post.

Da "Mach dir ein paar schöne Stunden, geh zum Postschalter!" Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://www.bruhaha.de

Bitte blättern Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen!

A. Lange

unread,
Oct 2, 2003, 1:48:32 PM10/2/03
to
Dieter Bruegmann schrieb:

>
> =<[Dirk Bindmann (Thu, 2 Oct 2003 09:23:57 +0200)]>=
>
> >Ich stehe heute nicht weniger und nicht mehr
> >Schlange als in der DDR
>
> Wenn du Schlange stehen willst, geh zu real,- an die Schnellkasse.
>
> Oder zur Post.

Und das die Aussage "Im Westen gibt es alles!!!" auch bloß falsch sit,
merkt man spätestens dann, wenn man nichts aus dem Allerweltsangebot
braucht.

Gruß
Andreas

Florian Ritter

unread,
Oct 3, 2003, 10:17:21 AM10/3/03
to
Carlo...@gmx.net (Carlo) wrote in message news:<e6dc5c39.03100...@posting.google.com>...

> > wie ein Zonen-Doofie auszusehen.
> > Dieses habe ich dann allerdings sehr schoen mit meinem von einer
> > Vietnamesin massgeschneiderten "Eis-Jeans"-Anzug geschafft.
>
> Genau, wenn man sich die TV-Bilder der Pragflüchtlinge oder von
> Maueröffnung anschaut, wirklich erschreckend diese grässlichen
> Fidschi-Jeans. Noch schlymmer: Bettlakenjacken in babyrosa oder -blau.
> Die Wessis müssen sich wirklich gefürchtet haben, war eine Levis
> eigentlich Erstausstattung im Flüchtlingslager?

Freunde von mir, die nach Dänemark geflüchtet waren, wurden in Hamburg
von einem Verfassungsschutz-Beamten in ein Kaufhaus geführt und
konnten sich einkleiden. Später sahen sie in den gekauften Parkas ein
Etikett "Made in GDR", worauf sie die Dinger rituell in einen
Müllcontainer versenkten - FR

Matthias Opatz

unread,
Oct 3, 2003, 10:23:12 AM10/3/03
to
Florian Ritter schrieb:

> Freunde von mir, die nach Dänemark geflüchtet waren, wurden in Hamburg
> von einem Verfassungsschutz-Beamten in ein Kaufhaus geführt und
> konnten sich einkleiden. Später sahen sie in den gekauften Parkas ein
> Etikett "Made in GDR", worauf sie die Dinger rituell in einen
> Müllcontainer versenkten - FR

Wenn diese Leute die Parkas zunächst tatsächlich unter dem Gesichtspunkt
Gefallen und Qualität ausgewählt haben sollten (also auswählen konnten,
was sie wollten), qualifiziert sie ihre Folgehandlung zu ausgesprochenen
Arschlöchern. Sorry.

Florian Ritter

unread,
Oct 3, 2003, 10:21:33 AM10/3/03
to
"Ulf Gutschmidt" <ulfgut...@web.de> wrote in message news:<bletg8$bentv$2...@ID-56643.news.uni-berlin.de>...

> Natürlich, die Jeansjacken-quasi-Uniform wurde gerne getragen.
> Der Bundeswehrparka auch (ich bekam, der fehlenden Flagge wegen, oft
> genug Dresche. Ja, der fehlenden wegen.

Nein, Ulf, hier irrstu, es war nicht wegen der fehlenden Farben. Und
wenn Du ein wenig nachdenkst, kommstu vielleicht auf die Gründe - FR

Florian Ritter

unread,
Oct 3, 2003, 10:24:20 AM10/3/03
to
Dieter Bruegmann <nutz...@bruhaha.de> wrote in message news:<blh035$ngh$1...@news.mch.sbs.de>...

> >Ich stehe heute nicht weniger und nicht mehr
> >Schlange als in der DDR
>
> Wenn du Schlange stehen willst, geh zu real,- an die Schnellkasse.
>
> Oder zur Post.

Das Grauen hat einen Namen: T-Punkt - FR

Hubertus Doehring

unread,
Oct 3, 2003, 11:36:00 AM10/3/03
to
Boris Gerlach <drst...@t-online.de> schrieb:

>Goldfuchs?

Stimmt.
Aber "Rotfuchs" hätte vielleicht besser zur DDR gepasst.

--
Hubertus

Man kann seiner eigenen Zeit nicht böse sein, ohne selbst Schaden zu
nehmen.

Robert Edler von Musil

Claudia Bartsch

unread,
Oct 4, 2003, 9:29:58 AM10/4/03
to
Matthias Opatz schrieb:

> Florian Ritter schrieb:
>
>
>>Freunde von mir, die nach Dänemark geflüchtet waren, wurden in Hamburg
>>von einem Verfassungsschutz-Beamten in ein Kaufhaus geführt und
>>konnten sich einkleiden. Später sahen sie in den gekauften Parkas ein
>>Etikett "Made in GDR", worauf sie die Dinger rituell in einen
>>Müllcontainer versenkten - FR
>
>
> Wenn diese Leute die Parkas zunächst tatsächlich unter dem Gesichtspunkt
> Gefallen und Qualität ausgewählt haben sollten (also auswählen konnten,
> was sie wollten), qualifiziert sie ihre Folgehandlung zu ausgesprochenen
> Arschlöchern. Sorry.

Lieber Matthias,
bisschen mehr Einfühlungsvermögen bitte. Wenn diese Leute aus der DDR
geflüchtet sind, dann werden sie wohl die Nase von diesem Land sowas von
voll gehabt haben und wollten schließlich damit abschließen, dass ihnen
der noch so schöne ddr-Parka trotzdem ein Greuel gewesen ist.

Mal abgesehen davon gab es in der ddr keine schönen Jacken.

caba


Patrick Bonacker

unread,
Oct 4, 2003, 12:32:40 PM10/4/03
to
Hallo,

on Sat, 04 Oct 2003 15:29:58 +0200, Claudia Bartsch <caba.@gmx.de>
wrote:

[...]


>bisschen mehr Einfühlungsvermögen bitte. Wenn diese Leute aus der DDR
>geflüchtet sind, dann werden sie wohl die Nase von diesem Land sowas von
>voll gehabt haben und wollten schließlich damit abschließen, dass ihnen
>der noch so schöne ddr-Parka trotzdem ein Greuel gewesen ist.

Trotzdem ist das bestenfalls kindisch.

>Mal abgesehen davon gab es in der ddr keine schönen Jacken.

Definiere "schöne Jacken" (Zeitschiene?).

Patrick

Carlo

unread,
Oct 4, 2003, 3:26:43 PM10/4/03
to
Claudia Bartsch <caba.@gmx.de> wrote in message news:<blmi29$e81b3$1...@ID-119619.news.uni-berlin.de>...

> > Mal abgesehen davon gab es in der ddr keine schönen Jacken.
>
Abba Vorsicht!
Ich kann zwar nur über Herrenoberbekleidung schreiben, aber dort habe
ich zB eine Bugatti-Winterjacke im Exquisit erstanden, für einen
Irrsinnspreis ca. 500 Mark, qualitativ mit _jeder_ Westware
vergleichbar.
Die Westmarke Bugatti gibt es noch heute als gehobene Marke zB bei
Piek & Clopperburg zu entsprechenden Preisen.

Aufgrund meines zarten Teeniealters haben mich damals Anzüge nicht
weiter interessiert. Gab es im Exquisit zB Armani, Boss, Bäumler ua?

Gruss Carlo

Carlo

unread,
Oct 4, 2003, 4:26:56 PM10/4/03
to
Hubertus Doehring <HDoe...@web.de> wrote in message news:<fb32852ba8f4cd6b...@doehring-29390.user.cis.dfn.de>...

> Stimmt.
> Aber "Rotfuchs" hätte vielleicht besser zur DDR gepasst.

abba nur ächt mit roten Socken Marke "hammwanich"

Grenzer: Gänsefleischmalihrrächtesohrzeichen?

Sozialistischer Gruss
Carlo

Hans Hase

unread,
Oct 4, 2003, 7:38:24 PM10/4/03
to

"Claudia Bartsch" <caba.@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:blmi29$e81b3$1...@ID-119619.news.uni-berlin.de...

> Matthias Opatz schrieb:
> > Florian Ritter schrieb:
> Lieber Matthias,
> bisschen mehr Einfühlungsvermögen bitte. Wenn diese Leute aus der DDR
> geflüchtet sind, dann werden sie wohl die Nase von diesem Land sowas
von
> voll gehabt haben und wollten schließlich damit abschließen, dass
ihnen
> der noch so schöne ddr-Parka trotzdem ein Greuel gewesen ist.
>
> Mal abgesehen davon gab es in der ddr keine schönen Jacken.
>
> caba
>
Simmt, ob Jugendmode (Massen-Plastik) oder Ex (teuer), es gab keine
schönen Klamotten. Meine Einkaufsquelle waren die Kleiderkammern der
Kirchen (Caritas, Diakonie etc.) Eigentlich für die Unterstützung
sozial schwacher (auch die gab es in der DDR!) gedacht, holte ich mir
dort für eine kleine Spende 50er-Jahre-Klamotten aus
Haushaltsauflösungen: fein genähte Leinenhemden, Anzüge/Jacketts. Mit
'ner original Levis (die mußte man sich halt irgendwie besorgen, auch
wenn man keine Westpakete kriegte), einem weißen Hemd und einer
schwarzen Jacke vom Anzug fühlte ich mich ausreichend versorgt. Ab und
an fand man auch mal ein ungetragenes Westhemd, das eine besorgte Oma
spendete, weil es in der Familie keinem paßte. Ein Trenchcoat, ein
Wintermantel, ein original Parka dazu - mehr brauchte ich nicht; nur
Schuhe mußte ich im Laden kaufen.

mfg
Hans

Hubertus Doehring

unread,
Oct 5, 2003, 3:38:18 AM10/5/03
to
"Hans Hase" <d15...@hotmail.com> schrieb:

>Simmt, ob Jugendmode (Massen-Plastik) oder Ex (teuer), es gab
>keine schönen Klamotten.

Märchenerzähler.


>fein genähte Leinenhemden, Anzüge/Jacketts. Mit 'ner original Levis ...


>Westpakete kriegte), einem weißen Hemd und einer schwarzen Jacke
>vom Anzug fühlte ich mich ausreichend versorgt.

Hat es also sonst nicht gegeben?

>man auch mal ein ungetragenes Westhemd, das eine besorgte Oma
>spendete, weil es in der Familie keinem paßte. Ein Trenchcoat,
>ein Wintermantel, ein original Parka dazu - mehr brauchte ich
>nicht; nur Schuhe mußte ich im Laden kaufen.

Mehr brauchtest Du nicht?
Und da bist Du der Meinung, daß es keine schönen Klamotten gegeben
hätte?

Du leidest ja an Geschmacksverirrung.

--
Hubertus

Claudia Bartsch

unread,
Oct 5, 2003, 9:41:27 AM10/5/03
to
Patrick Bonacker schrieb:

> Hallo,
>
> on Sat, 04 Oct 2003 15:29:58 +0200, Claudia Bartsch <caba.@gmx.de>
> wrote:
>
> [...]
>
>>bisschen mehr Einfühlungsvermögen bitte. Wenn diese Leute aus der DDR
>>geflüchtet sind, dann werden sie wohl die Nase von diesem Land sowas von
>>voll gehabt haben und wollten schließlich damit abschließen, dass ihnen
>>der noch so schöne ddr-Parka trotzdem ein Greuel gewesen ist.
>
>
> Trotzdem ist das bestenfalls kindisch.

Nö, das ist so, wenn einem was abgrundtief zuwider ist.


>
>
>>Mal abgesehen davon gab es in der ddr keine schönen Jacken.
>
>
> Definiere "schöne Jacken" (Zeitschiene?).

Zeitschiene ist relativ egal, ganz abgesehen davon, dass sich die
meisten Threads hier auf die 70er und 80er beziehen, das also quasi die
Standardzeitschiene ist).

Meine (gebrauchten) Westklamotten (und das waren keine Markensachen!)
waren allemal schöner und aktueller als irgendein ddr-Kleidungsstück.
Das Zeug aus der ddr sah halt immer aus wie gewollt und nicht gekonnt.
Ich bzw. meine Mutter hatte für mich auch mal eine Hose und einen Anorak
in der ddr erstanden, die schön waren. Das war aber Importware, glaube
aus Dänemark.

caba

Claudia Bartsch

unread,
Oct 5, 2003, 9:44:00 AM10/5/03
to
Carlo schrieb:

> Claudia Bartsch <caba.@gmx.de> wrote in message news:<blmi29$e81b3$1...@ID-119619.news.uni-berlin.de>...
>
>>>Mal abgesehen davon gab es in der ddr keine schönen Jacken.
>>
> Abba Vorsicht!
> Ich kann zwar nur über Herrenoberbekleidung schreiben, aber dort habe
> ich zB eine Bugatti-Winterjacke im Exquisit erstanden, für einen
> Irrsinnspreis ca. 500 Mark, qualitativ mit _jeder_ Westware
> vergleichbar.

Exquisit interessiert hier nicht. Das war was für Reiche.

caba

Claudia Bartsch

unread,
Oct 5, 2003, 9:50:56 AM10/5/03
to
Hubertus Doehring schrieb:
> "Hans Hase" <d15...@hotmail.com> schrieb:

>>fein genähte Leinenhemden, Anzüge/Jacketts. Mit 'ner original Levis ...
>>Westpakete kriegte), einem weißen Hemd und einer schwarzen Jacke
>>vom Anzug fühlte ich mich ausreichend versorgt.
>
>
> Hat es also sonst nicht gegeben?

Türlich gab's das. Aber weißes Hemd ist nicht gleich weißes Hemd und
Jeans nicht gleich Jeans. Und wenn du den Unterschied nicht merkst, dann
leidest du, und nicht Hans, an Geschmacksverirrung.

Es kommt immer darauf an, was man als Maßstab nimmt. Wenn du natürlich
Mao-Einheitsanzüge als Vergleichsobjekt heranziehst, dann mögen dir
ddr-klamotten schön vorgekommen sein.

caba

Matthias Opatz

unread,
Oct 5, 2003, 9:54:31 AM10/5/03
to
Claudia Bartsch schrieb:

Matthias

Matthias Opatz

unread,
Oct 5, 2003, 9:55:51 AM10/5/03
to
Claudia Bartsch schrieb:

> Exquisit interessiert hier nicht. Das war was für Reiche.

Wieso interessiert das nicht?
Reiche waren doch im Gegenstand dieser Newsgruppe /real existierend/.

Hans Hase

unread,
Oct 5, 2003, 10:39:59 AM10/5/03
to

"Hubertus Doehring" <HDoe...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:f49676bb1ea42c50...@doehring-29390.user.cis.dfn.de...

> "Hans Hase" <d15...@hotmail.com> schrieb:
>
> >Simmt, ob Jugendmode (Massen-Plastik) oder Ex (teuer), es gab
> >keine schönen Klamotten.

Nachsatz: Die letzen 7 Jahre vor Mauerfall kenne ich nicht mehr
>

> Märchenerzähler.


>
> Mehr brauchtest Du nicht?
> Und da bist Du der Meinung, daß es keine schönen Klamotten gegeben
> hätte?
>
> Du leidest ja an Geschmacksverirrung.
>

> Hubertus

Man kann und soll auch über Geschmack streiten. Kleidung ist neben Mode
auch eine Haltung und Ideologie, man bezeugt dazuzugehören oder sich
von etwas abzugrenzen. In einer eingegrenzten und alles regelnden DDR
wie in einem freien Land.

1. Politik: Ziel der SED-Führung war, einen neuen Menschen
sozialistischen Typus zu schaffen. Rigide Versuche, wie der chinesische
Einheitsanzug und Schuluniformen nach SU-Vorbild wurden sehr schnell
aufgegeben. Wenngleich diese Überlegungen einen ehrenwerten Ansatz
hatten, es sollten nie wieder das arme Bauernmädchen barfuß und der
Junkerssohn mit Wams und Stiefel zur Schule gehen und der Gegensatz
arm-reich im Klassenzimmer sichtbar werden. In späteren Jahren der
ideologischen Auseinandersetzung wollte man auch eine optisch sichtbare
Abgrenzung durchsetzen. Begründet auf dem Kurz- und Trugschluß,
Kleidungsstück/Mode aus dem Westen = Staatsfeind, Zerfall, Untergang
wurde Hatz geblasen: Ringelsöckchen (50er / = Rockenroller),
Campinghemden (ja, waren auch mal an meiner Schule verboten!) und
natürlich Niethosen (Bietels, Hottentotten-Musik sagte mein
Heimleiter). Mit verspäteter Einsicht wurden diese
politisch-ideologischen Einflüsse immer wieder fallen gelassen.
Modegestalter erhielten den Parteiauftrag, eine sozialistische Kleidung
(erst für die Bäuerin und Arbeiterin, später für die Frau im
Sozialismus) zu schaffen. Eigene Jeans sollen produziert werde, weil
die Nachfrage nicht nachließ. Und im Polizeiruf 110 hatten dann nicht
mehr nur die Bösen lange Haare.

2.1 Produktion Verarbeitung: Auch die DDR verfügte über die 100-jährige
Erfahrung der mittel- und westeuropäischen Textilbranche.
Schnittmuster, Maschinen und viel viel Tradition. Ein Herrenhemd mit
Kragen und Manschetten besteht aus vielen Einzelteilen und wurde in
fein abgestuften Größen von 33 (für die kleinsten Jugendweihelinge) bis
58(?) und in den Ärmellängen kurz-normal-lang produziert. Ein
russisches oder chinesisches Hemd hat viel weniger Teile und Größen.
Ein modisches Hemd aus dem Westen (oft in Portugal oder Fernost
gefertigt) hatte auch weniger Teile und Größen (S-M-L-XL und neuerdings
ist fast alles XXL) war auch nicht so aufwendig und damit teuer genäht,
da blieb dann schnell der Platz für ein modisches Acessoire.

2.2 Rohstoffe: Waren erstmal knapp, es gab zwar ein Baumwoll-Kontingent
aus der SU, aber Seide aus China, Kaschmir und andere höchste
Qualitäten mußten für den sozial. Menschen nicht unbedingt sein, wir
kleiden ja keine Prinzen ein. Also mußte die Chemie helfen. Es wurden
wie beim Kaffee Surrogate geschaffen. Verkaufen konnte man das der
werktätigen Hausfrau mit den Zusätzen: pflegeleicht, bügelfrei und
versah es mit identifikationsfördernden Namen: Präsent20 (zum
20.Jahrestag der DDR) usw.
Die Chemiefaser forderte natürlich auch neue Maschinen, und da war man
ja sogar export-fähig.

3. Import: Da gab es doch die Glücklichen, die Pakete aus dem Westen
bekamen, die getragene Hose vom Cousin, die gestreifte Bluse (im Laden
gab z.Z. nichts mit Streifen) der Cousine waren chicer als alles im
Konsum und entlasteten den Geldbeutel gewaltig. Aber selbst die
reichlich beschenkten haben nicht bemerkt, daß diese Klamotten gerade
noch gut genug für die "Zone" (ich benutze den Begriff selbst nicht)
sind. Und alle wunderten sich, wenn der liebe Westbesuch bei jeder
Reise sagte, aber in der Mode seit ihr doch Jahre zurück.

4. Selbst gemacht: Die vietnamesische Näherin und die boutikelnden
Frauen habe ich nicht mehr erlebt.

5. Preise: Die Textilpreise waren in der DDR (sehr) hoch. Darin
steckten der hohe Arbeitskräfteeinsatz, die zu aufwendige Herstellung,
die hohe Qualität und die importierten Rohstoffe. Oder wurde
subventioniert (was meint ihr, was eine Pionierbluse oder FDJ-Hemd bei
der Qualität und Verarbeitung eigentlich kosten müssen). Kleidung war
auch ein langlebiges Kulturgut, mußte lange halten.
Im Westen stand der kurzzeitige Modeaspekt im Vordergrund, es reicht,
wenn ein Hemd eine Saison aushält, der Kunde soll sich ja im nächsten
Sommer wieder was kaufen. Also billig produzieren in Thailand,
Rohstoffe den Entwicklungsländern billig abkaufen, rationalisierte
Schnitte und Großen - aber schnell und ausreichend.

>
nochmal > Du leidest ja an Geschmacksverirrung

Ich hätte niemals einen Präsent20-Anzug anziehen können und stehe schon
lange auf Armani. Ich bin wertkonservativ, muß nicht jede Mode
mitmachen und habe lange Freude an hohen Qualitäten. In meine Schuhe
stecke ich Spanner, putze sie und bringe sie regelmäßig zum
Schuhmacher. Dann sehen sie nach 10 Jahren noch aus wie neu und drücken
nie.

mfg
Hans


René

unread,
Oct 5, 2003, 10:54:27 AM10/5/03
to
Hans Hase wrote:
> Ich hätte niemals einen Präsent20-Anzug anziehen können und stehe
> schon lange auf Armani.

Armani is aber schon ein bissel proll, oder? Stangenware bleibt
Stangenware.

--
Kleidung gehoert zu bestimmten Anlaessen dazu.
Juergen Vetter in d.t.t.


Peter Veith

unread,
Oct 5, 2003, 11:23:47 AM10/5/03
to
"Claudia Bartsch" schrieb:

> Es kommt immer darauf an, was man als Maßstab nimmt.

ACK!

Bitte immer in vergleichbarer Preisklasse bleiben!

Veith
--
So wie heute Deutschland geeint ist, wird bald Europa geeint sein.
Gerhard Schröder, 03.10.2003
http://TV.ddr-luftwaffe.de

Hubertus Doehring

unread,
Oct 5, 2003, 11:34:43 AM10/5/03
to
Claudia Bartsch <caba.@gmx.de> schrieb:

>Türlich gab's das. Aber weißes Hemd ist nicht gleich weißes Hemd
>und Jeans nicht gleich Jeans. Und wenn du den Unterschied nicht
>merkst, dann leidest du, und nicht Hans, an Geschmacksverirrung.

Liebste Nörglerin,

die von Dir favorisierte Aussage von Ha.Ha. beinhaltete:

"einem weißen Hemd" als Feststellung.

Keine weitre Erläuterung, keine weitere Spezifizierung.
Sollte Dir das entgangen sein oder macht Dich Deine DDR-Abneigung
sehuntüchtig?

Ich hoffe letzteres, sonst bliebe als Konsequenz ja nur notorische
Denkschwäche bei Dir.

>Es kommt immer darauf an, was man als Maßstab nimmt. Wenn du
>natürlich Mao-Einheitsanzüge als Vergleichsobjekt heranziehst,
>dann mögen dir ddr-klamotten schön vorgekommen sein.

Das Spektrum der Bekleidung war nicht auf Exquisit beschränkt, aber
auch nicht auf
Mao-Anzüge, die Du hier mit in die Diskussion einführst.
Mao-Einheitsanzüge gab es überhaupt nicht in der DDR.

Daerüber könntest Du nörgeln, daß man in der bösen bösen DDR nicht
mal Mao-Anzüge kaufen konnte.

--
Hubertus

Florian Ritter

unread,
Oct 5, 2003, 12:22:52 PM10/5/03
to
Matthias Opatz <m...@privacy.net> wrote in message news:<wak26wnfrzs2$.p3617n5p95dr$.d...@40tude.net>...

> > Freunde von mir, die nach Dänemark geflüchtet waren, wurden in Hamburg
> > von einem Verfassungsschutz-Beamten in ein Kaufhaus geführt und
> > konnten sich einkleiden. Später sahen sie in den gekauften Parkas ein
> > Etikett "Made in GDR", worauf sie die Dinger rituell in einen
> > Müllcontainer versenkten - FR
>
> Wenn diese Leute die Parkas zunächst tatsächlich unter dem Gesichtspunkt
> Gefallen und Qualität ausgewählt haben sollten (also auswählen konnten,
> was sie wollten), qualifiziert sie ihre Folgehandlung zu ausgesprochenen
> Arschlöchern. Sorry.

Wieso sorry? Wir Greifswalder sind nun mal durch die Bank Arschlöcher.
Und zusammen sind wir unausstehlich, wie wir in Dänemark erst jüngst
wieder unter Beweis stellen konnten. Wir hatten allerdinx diesmal
kongeniale Verstärkung durch Absolventen Tharandts, heute höhere
Forstbeamte und sehr sangesfest. Wir können also Tharandt, neben Jena
und Freiberg, nunmehro in die Reihe der der Alma mater Gryphis
valdensis adäquaten Hohen Schulen aufnehmen - FR, Arschloch vom Dienst
(AvD)

Dirk Bindmann

unread,
Oct 5, 2003, 1:53:24 PM10/5/03
to
Claudia Bartsch <caba.@gmx.de> schrieb:

>>>>Mal abgesehen davon gab es in der ddr keine schönen Jacken.

> Exquisit interessiert hier nicht. Das war was für Reiche.

In der DDR gab es nur sehr wenige Reiche, aber sehr viele
Exquisit-Kunden. Ich würde es also so formulieren: Exquisit war nichts
für ausgesprochen Arme oder Leute, die bewusst möglichst wenig Geld
für Kleidung ausgeben wollten.

Herzliche Grüße
Dirk

Kai Garlipp

unread,
Oct 5, 2003, 4:58:44 PM10/5/03
to
On 05.10.2003 19:53, Dirk Bindmann wrote:

>>Exquisit interessiert hier nicht. Das war was für Reiche.
>
> In der DDR gab es nur sehr wenige Reiche, aber sehr viele
> Exquisit-Kunden. Ich würde es also so formulieren: Exquisit war nichts
> für ausgesprochen Arme oder Leute, die bewusst möglichst wenig Geld
> für Kleidung ausgeben wollten.

ACK.

Das Problem war aber in den 80er Jahren das in den normalen
Bekleidungsgeschäften die brauchbare Mode für den leicht besseren Anlass
praktisch nicht mehr vorhanden war. Da blieb einem dann nur noch der Weg
in den Ex.

Bye Kai

Carlo

unread,
Oct 5, 2003, 5:24:07 PM10/5/03
to
"Hans Hase" <d15...@hotmail.com> wrote in message news:<blpag1$pr2$02$1...@news.t-online.com>...

> "Hubertus Doehring" <HDoe...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:f49676bb1ea42c50...@doehring-29390.user.cis.dfn.de...
>
> >
> Ich hätte niemals einen Präsent20-Anzug anziehen können und stehe schon
> lange auf Armani.

Gabs Arm-ah-nie auch schon 1969? Nenne das synthetische
Kunstfasermaterial Trevira (westdeutsch für Präser20) und schon fühlen
sich manche Opis immer noch (mit Komfortbund) darin wohl, dh Schwitzen
im eigenen Saft. Gibt es im Billichsortiment/sog. Autofahrerhosen bis
heute, obwohl ich diese Rundstrickteile einfach gräßlich finde.
Die Präsent20 Produktionslinie wurde übrigens komplett (konspirativ?)
aus dem Westen importiert, dito esda-Strumpfhosenfertigungsanlagen.

> Ich bin wertkonservativ, muß nicht jede Mode
> mitmachen und habe lange Freude an hohen Qualitäten. In meine Schuhe
> stecke ich Spanner, putze sie und bringe sie regelmäßig zum
> Schuhmacher. Dann sehen sie nach 10 Jahren noch aus wie neu und drücken
> nie.

Du Schuhspanner, Fetisch?
Löblich, löblich, es gibt noch Gentlemen, dann aber auch Massschuhe
von Lobb etc.

Gruss Carlo

Claudia Bartsch

unread,
Oct 5, 2003, 5:26:45 PM10/5/03
to
Hubertus Doehring schrieb:

> Claudia Bartsch <caba.@gmx.de> schrieb:
>
>
>>Türlich gab's das. Aber weißes Hemd ist nicht gleich weißes Hemd
>>und Jeans nicht gleich Jeans. Und wenn du den Unterschied nicht
>>merkst, dann leidest du, und nicht Hans, an Geschmacksverirrung.

> die von Dir favorisierte Aussage von Ha.Ha. beinhaltete:


>
> "einem weißen Hemd" als Feststellung.


>
> Keine weitre Erläuterung, keine weitere Spezifizierung.

Doch. Er sprach von "fein genähte(n) Leinenhemden"

> Sollte Dir das entgangen sein oder macht Dich Deine DDR-Abneigung
> sehuntüchtig?

Setz du lieber deine rosarote Brille ab.


>
> Ich hoffe letzteres, sonst bliebe als Konsequenz ja nur notorische
> Denkschwäche bei Dir.

Geh woanders pöbeln.


>
>
>>Es kommt immer darauf an, was man als Maßstab nimmt. Wenn du
>>natürlich Mao-Einheitsanzüge als Vergleichsobjekt heranziehst,
>>dann mögen dir ddr-klamotten schön vorgekommen sein.
>
>
> Das Spektrum der Bekleidung war nicht auf Exquisit beschränkt, aber
> auch nicht auf
> Mao-Anzüge, die Du hier mit in die Diskussion einführst.
> Mao-Einheitsanzüge gab es überhaupt nicht in der DDR.

Legst dir meine Antworten so zurecht, wie du sie brauchst, gelle. Ich
hab nirgendwo behauptet, dass es Mao-Einheitsanzüge in der ddr gab.

caba

Ulf Gutschmidt

unread,
Oct 5, 2003, 5:35:01 PM10/5/03
to
Matthias Opatz schrieb

> Claudia Bartsch schrieb:
> > Exquisit interessiert hier nicht. Das war was für Reiche.

> Wieso interessiert das nicht?
> Reiche waren doch im Gegenstand dieser Newsgruppe /real existierend/.

Ein Teil der Poster dürfte wohl auch dazugehört haben *eg*.
Außerdem ist "reich" immer relativ.
Ich habe sicherlich das vier-bis fünfache das Durchschnittsverdienstes
gehabt, mußte aber äußerst aufwendige Produktionsmittel zu Horrorpreisen
erwerben, welche steuerlich _nicht_ absetzbar waren.
Wenn ich die 150.000 LOM, die 1989 auf der Bühne standen, gegen den
Stundenlohn aufrechne, habe ich 15 Jahre für einen Teilfacharbeiter-Lohn
geschuftet.

Ein Ingenieurehepaar konnte locker von einem Gehalt sämtliche laufenden
Kosten bezahlen, und den Rest fröhlich im Exquisit und anderswo
verjubeln.
Das Klagelied "wir können unser Geld nicht ausgeben" war doch während
der Demonstrationen in Leipzig eines der Haupttriebkräfte - oder glaubt
noch jemand an die Mär vom "Freiheitskampf"?

UG

Hans Hase

unread,
Oct 5, 2003, 6:11:46 PM10/5/03
to

"Carlo" <Carlo...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:e6dc5c39.03100...@posting.google.com...

> "Hans Hase" <d15...@hotmail.com> wrote in message
news:<blpag1$pr2$02$1...@news.t-online.com>...
> > "Hubertus Doehring" <HDoe...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
> >
news:f49676bb1ea42c50...@doehring-29390.user.cis.dfn.de...
> ......

> Du Schuhspanner, Fetisch?
> Löblich, löblich, es gibt noch Gentlemen, dann aber auch Massschuhe
> von Lobb etc.
>
> Gruss Carlo

Deine Antwort finde ich, ausnahmsweise sogar persönlich, nicht gut. Mir
geht es nicht um Armani, Brioni (des Kanzlers Lieblingsschneider), Boss
etc. Ich sage, daß mich der Schuh nicht drückt:

mfg
Hans

Frank Nitzschner

unread,
Oct 6, 2003, 11:15:32 AM10/6/03
to
"Ulf Gutschmidt" schrieb:

>
> Ein Ingenieurehepaar konnte locker von einem Gehalt sämtliche
> laufenden Kosten bezahlen, und den Rest fröhlich im Exquisit und
> anderswo verjubeln.

Ingenieursgehälter waren in der Regel nicht so üppig, jeder,
zB Rangierarbeiter, mit rollender Woche+Schichtprämie bekam
da weit mehr. Und von der Anzahl der Urlaubstage nicht zu reden.

> Das Klagelied "wir können unser Geld nicht ausgeben" war doch während
> der Demonstrationen in Leipzig eines der Haupttriebkräfte - oder
> glaubt noch jemand an die Mär vom "Freiheitskampf"?
>

Nein, aber nach mehr Volvos und Viedschorekordern für M.d.DDR
rief WIMRE auch keiner;-)

Grüsse
Frank

Martin Ebert

unread,
Oct 6, 2003, 1:06:31 PM10/6/03
to
Hubertus Doehring wrote:
> Boris Gerlach <drst...@t-online.de> schrieb:

> >Goldfuchs?
> Stimmt.
> Aber "Rotfuchs" hätte vielleicht besser zur DDR gepasst.

Darum gab es auch einen solchen Film, IMHO.

Martin Ebert

Matthias Opatz

unread,
Oct 6, 2003, 2:56:56 PM10/6/03
to
Martin Ebert schrieb:

>> Aber "Rotfuchs" hätte vielleicht besser zur DDR gepasst.
>
> Darum gab es auch einen solchen Film, IMHO.

Der war WIMRE unpolitisch, es ging um eine rothaarige Briefträgerin.

Ulf Gutschmidt

unread,
Oct 6, 2003, 4:55:45 PM10/6/03
to
Matthias Opatz schrieb

> Martin Ebert schrieb:
>>> Aber "Rotfuchs" hätte vielleicht besser zur DDR gepasst.

> > Darum gab es auch einen solchen Film, IMHO.

> Der war WIMRE unpolitisch, es ging um eine rothaarige Briefträgerin.

Es gab keine unpolitischen TV-Filme.
Habe gerade Wicke/Müller: Rockmusik und Politik durchgearbeitet - eine
wunderbare Quelle, in dem etliche verantwortliche Zeitzeugen berichten.
Mein Extrakt daraus: DDR-TV&Rundfunk wurden ab Mitte der 70er knallhart
auf Agitationskurs gebracht, fast jeder Beitrag wurde von Herrmann
(Propagandverantwortlicher, dummes Schwein [von Benny aus der Olsenbande
durch mich ausgeliehene Bezeichnung]) oder irgendjemand aus dem
ZK/Politbüro redigiert/beeinflußt/reklamiert usw. Wenn man Bodo Freudl
trauen darf, war die Arbeit beim TV ähnlich angenehm, wie das Treten
eines Hamsterrades.
Der Freudl war ja immerhin Chef der Jugendedaktion, und wurde - wie alle
rund-Beteiligten- komplett "verarscht", indem ab Mitte der 80er - ohen
Wissen der "Macher" nicht die Live-Sendung, sondern die Generalprobe
gesendet wurde.

Der VEB Deutsche Schallplatten hingegen unterstand dem
Kulturministerium, welches von Hoffmann geleitet wurde (intelligent,
stets auf Kooperation aus).
Das Interview mit Bartel ist eine Köstlichkeit sondergleichen, er
reflektiert brillant die Amiga - Zeit. Fazit dieser: die komplette
Amiga-Produktpalette war, bis auf die Lizenzplatten und einige
Puhdys/Karat/Silly-Sachen wirtschaftlich eine Lachnummer, Geld wurde
ausschließlich mit Klassik verdient, mit welcher auch die Lizenzplatten
finanziert wurden. Übrigens sagt Bartel, daß _alle_ Intershopplatten bei
Amiga gepreßt wurden, wobei die Etiketten und Taschen komplett mit der
Lizenz importiert worden sind.

Kleine Episode am Rande: Die Musikredakteure hatten monatlich einen Etat
von DM ~400, mit welchem man abwechselnd zum Kudamm fuhr, um die Platten
einzukaufen, die dann - auf Band umgeschnitten- im Rundfunnk der DDR zu
hören waren.

UG


Hans Hase

unread,
Oct 6, 2003, 5:41:10 PM10/6/03
to

"Ulf Gutschmidt" <ulfgut...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:blsksr$fuvsu$1...@ID-56643.news.uni-berlin.de...

> Matthias Opatz schrieb
> > Martin Ebert schrieb:
> > > Darum gab es auch einen solchen Film, IMHO.
>
> Es gab keine unpolitischen TV-Filme ...

> Mein Extrakt daraus: DDR-TV&Rundfunk wurden ab Mitte der 70er
knallhart
> auf Agitationskurs gebracht ...
>
> UG


Gut recherchiert, hatte das damals (Anfang 80) schon im Gefühl, habe
"Rund" (kam das im 2.Ost??) nur gesehen, um zu sehen, welche Band
wieder eingeknickt ist und sich im Ostfernsehen zu prostituiert. Ja
Spagat war immer gefährlich, die Turner glaubten, besonders klug und
pfiffig zu sein und wurden letztendlich doch von Herrmann, Hoffman und
Stasi verarscht.

Siehe auch Diskussionen in den Themen Ost-Rock

mfg
Hans

Hans Hase

unread,
Oct 6, 2003, 5:48:14 PM10/6/03
to

"Ulf Gutschmidt" <ulfgut...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:blsksr$fuvsu$1...@ID-56643.news.uni-berlin.de...
> Matthias Opatz schrieb
> > Martin Ebert schrieb:
>
> Mein Extrakt daraus: DDR-TV&Rundfunk wurden ab Mitte der 70er
knallhart
> auf Agitationskurs gebracht ...

>
> Kleine Episode am Rande: Die Musikredakteure hatten monatlich einen
Etat
> von DM ~400, mit welchem man abwechselnd zum Kudamm fuhr, um die
Platten
> einzukaufen, die dann - auf Band umgeschnitten- im Rundfunnk der DDR
zu
> hören waren.
>
> UG

Noch 'ne andere Episode dazu, wenn man einen Moderater oder
Redaktionsmenschen der "poppigen" Jugendsendungen kannte, konnte man
auch "Gewinner" der ausgelobten Preise (LPs und Konzertkarten) werden.

mfg
Hans

Ulf Gutschmidt

unread,
Oct 6, 2003, 6:04:13 PM10/6/03
to
Hans Hase schrieb

> Gut recherchiert, hatte das damals (Anfang 80) schon im Gefühl, habe
> "Rund" (kam das im 2.Ost??) nur gesehen, um zu sehen, welche Band
> wieder eingeknickt ist und sich im Ostfernsehen zu prostituiert.

Die West-Bands standen Schlange, um dort auftreten zu können.
Bodo Freudl erläuterte in dem Buch, daß es mit den Ostbands oft Probleme
gab, wenn irgend eine Änderung am Haarschnitt oder an den Klamotten
verlangt wurde. man fragte ihn dann, ob das denn mit Westbands nicht
manchmal katastrophal kompliziert war. "kein Problem, die haben von
ihrem Management einen Tritt in den Arsch bekommen, und innnerhalb von
fünf Minuten wurde alles korrigiert!"

> Spagat war immer gefährlich, die Turner glaubten, besonders klug und
> pfiffig zu sein und wurden letztendlich doch von Herrmann, Hoffman und
> Stasi verarscht.

Interessant, wie sehr Du Dich auskennst.
Herrmann hat alles riskiert, was ihm möglich war, um Dinge möglich zu
machen, die von den Idioten im Politbüro verzapft wurden.

Schön, daß man heut nicht mehr von pseudosozialistischen Poltikern
"verarscht", sondern von kriminellen Element ohne Umwege regiert wird.
Das mag Deinem bescheidenen Hirn entgegenkommen, mein Lebensziel ist das
keineswegs.

BTW: Du darfst neben den anderen Subjekten in meinem Filter Platz
nehmen, die ungute Gesellschaft von ekelerregenden rechten Reaktionären;
gescheiterten 68er, die hier hier Mütchen kühlen wollen, und ein paar
hirnlosen Vollidioten ist Dir angemessen.

UG


Hans Hase

unread,
Oct 6, 2003, 6:14:08 PM10/6/03
to

"Ulf Gutschmidt" <ulfgut...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:blsot6$fckd8$1...@ID-56643.news.uni-berlin.de...
> Hans Hase schrieb

>
> BTW: Du darfst neben den anderen Subjekten in meinem Filter Platz
> nehmen, die ungute Gesellschaft von ekelerregenden rechten
Reaktionären;
> gescheiterten 68er, die hier hier Mütchen kühlen wollen, und ein paar
> hirnlosen Vollidioten ist Dir angemessen.
>
> UG
>
Frage an die übrigen, ist es Ehre oder Makel, im Filter zu sein?

mfg
Hans

Matthias Opatz

unread,
Oct 6, 2003, 6:37:02 PM10/6/03
to
Hans Hase schrieb:

> Frage an die übrigen, ist es Ehre oder Makel, im Filter zu sein?

Nimm's nicht persönlich (auch nicht den Ton, obwohl ich mich auch manchmal
wundere, warum der aus heiterem Himmel so aggresiv ist ...).

figyel

unread,
Oct 6, 2003, 7:32:39 PM10/6/03
to

Weder... noch...
_Ulf_ hat beschlossen, deine Posts nicht mehr lesen zu wollen und damit
auch nicht drauf zu antworten: That's it.
Da er M$ OE benutzt, werden deine posts AFAIR schon auf seinen Computer
"runtergeladen", sodaß er sie heimlich trotzdem lesen kann, aber gleich
auf "gelesen" gesetzt, sodaß sie in der üblichen View "Threads with
Unread" gar nicht erst auftauchen.

Im Übrigen bin ich Anhänger von: "Sei weise: Plonk leise!"
Dieses "begründende" Rumgedöns vorher kommt meist extrem schräg,

figyel

Boris Gerlach

unread,
Oct 7, 2003, 2:14:27 AM10/7/03
to

Es ist Wurscht.

BGE

Boris Gerlach

unread,
Oct 7, 2003, 2:18:06 AM10/7/03
to
Matthias Opatz wrote:
>
> Hans Hase schrieb:
>
> > Frage an die übrigen, ist es Ehre oder Makel, im Filter zu sein?
>
> Nimm's nicht persönlich (auch nicht den Ton, obwohl ich mich auch manchmal
> wundere, warum der aus heiterem Himmel so aggresiv ist ...).
>
> Matthias

Samenkoller. ganz sicher.

Über längeren Zeitraum beobachtet
Der Zeitraum seiner Ausfälle enspricht dem Menstruationszyklus
eine ca. 40erin.

BGE

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 7, 2003, 5:54:56 PM10/7/03
to
Nico Lubitz <use_r...@nurfuerspam.de> schrieb:

>Kommt drauf an, wie der Herr Schmidt schon schrieb. Beim Gutschmidt
>läuft es aber grundsätzlich darauf hinaus, sobald man seine
>eigenwilligen Ansichten nicht teilt und auch noch wagt, dies öffentlich
>zu verlautbaren.

Da gibts aber auch andere mit eigenwilligen Ansichten.
Gruß Uwe

--
http://www.mc-kw-meerane.de
http://www.mc-kw-meerane.de/privat/index.html
"Die Herren machen das selber, daß ihnen der arme Mann feind wird.
Thomas Müntzer(1489-1525) 1524

Ulf Gutschmidt

unread,
Oct 9, 2003, 9:32:16 AM10/9/03
to
Andreas Zerbst schrieb

> Ulf Gutschmidt writes:
> >Der Freudl war ja immerhin Chef der Jugendedaktion, und wurde - wie
> >alle rund-Beteiligten- komplett "verarscht", indem ab Mitte der
> >80er - ohne Wissen der "Macher" nicht die Live-Sendung, sondern die
> >Generalprobe gesendet wurde.

> *Ha* - der ist gut, waren alles Opfer ...

Nein, es waren nur nicht alles Täter.
Es gab in der DDR immer vier Alternativen:
****
(mag von anderen ausgefüllt werden)

Fakt ist, daß jedem von einem ZK- oder Politbüromenschen beliebig in
sein Tätigkeitfeld hineindiktiert werden konnte.
Man konnte sich das gefallen lassen, oder man konnte in den Westen
gehen.
Eine tolle Alternative. Dort gibt es auch genau zwei Alternativen - mit
den Mächtigen zu gehen, oder nicht.

> ... vieleicht wurden die Macher nicht informiert, weil's da gar nichts
> zu informieren gab, weil das so üblich war?

> Nur zur Information:

> In einer Rund-Sendung 1978(!), bei der ich persönlich anwesend war,
> wurde dem Publikum von den anwesenden "Machern" angekündigt, dass
> bei zu geringem Applaus oder anderen Stimmungsverderbern die
> Generalprobe gesendet würde.

Nur zur Information: Das wird heute noch oft so angekündigt, es ist ein
Spiel, ähnlich wie die Verabredung mit dem Publikum, bei Abwinken des
Moderators nicht etwa weniger - sondern mehr zu klatschen.


Übrigens hat auch immer jemand Geburtstag, was die Stimmung nachmals
steigert.

UG

Gerd Chalupecky

unread,
Oct 9, 2003, 9:44:15 AM10/9/03
to
Ulf Gutschmidt wrote:
> Andreas Zerbst schrieb
>> Ulf Gutschmidt writes:
>>> Der Freudl war ja immerhin Chef der Jugendedaktion, und wurde -
>>> wie alle rund-Beteiligten- komplett "verarscht", indem ab Mitte
>>> der 80er - ohne Wissen der "Macher" nicht die Live-Sendung,
>>> sondern die Generalprobe gesendet wurde.
>
>> *Ha* - der ist gut, waren alles Opfer ...
>
> Nein, es waren nur nicht alles Täter.
> Es gab in der DDR immer vier Alternativen:
> ****
> (mag von anderen ausgefüllt werden)

Z. B. hinsichtlich der Nazis haben die Alliierten in ihrer
Kontrollratsdirektive 38 sogar in 5 Alternativen unterschieden:

1. Hauptschuldige;
2. Belastete (Aktivisten, Militaristen und Nutznießer);
3. Minderbelastete (Bewährungsgruppe);
4. Mitläufer;
5. Entlastete (Personen der vorstehenden Gruppen, welche vor einer
Spruchkammer nachweisen können, daß sie nicht schuldig sind).

Erhebt sich die Frage, ob die Zonis nun besser oder schlimmer waren,
man demnach härtere oder mildere Maßstäbe anlegen muß. :)

>
> Fakt ist, daß jedem von einem ZK- oder Politbüromenschen beliebig in
> sein Tätigkeitfeld hineindiktiert werden konnte.
> Man konnte sich das gefallen lassen, oder man konnte in den Westen
> gehen.
> Eine tolle Alternative. Dort gibt es auch genau zwei Alternativen -
> mit den Mächtigen zu gehen, oder nicht.
>
>> ... vieleicht wurden die Macher nicht informiert, weil's da gar
>> nichts zu informieren gab, weil das so üblich war?
>
>> Nur zur Information:
>
>> In einer Rund-Sendung 1978(!), bei der ich persönlich anwesend war,
>> wurde dem Publikum von den anwesenden "Machern" angekündigt, dass
>> bei zu geringem Applaus oder anderen Stimmungsverderbern die
>> Generalprobe gesendet würde.
>
> Nur zur Information: Das wird heute noch oft so angekündigt, es ist
> ein Spiel, ähnlich wie die Verabredung mit dem Publikum, bei
> Abwinken des Moderators nicht etwa weniger - sondern mehr zu
> klatschen.
>
>
> Übrigens hat auch immer jemand Geburtstag, was die Stimmung nachmals
> steigert.
>
> UG

--
Den Vorpann 'Spam.del.' bitte bei meiner E-Mail-Adresse weglassen!

Ulf Gutschmidt

unread,
Oct 9, 2003, 10:10:39 AM10/9/03
to
Gerd Chalupecky schrieb

> > Es gab in der DDR immer vier Alternativen:
> > ****
> > (mag von anderen ausgefüllt werden)

> Z. B. hinsichtlich der Nazis haben die Alliierten in ihrer
> Kontrollratsdirektive 38 sogar in 5 Alternativen unterschieden:

> 1. Hauptschuldige;
> 2. Belastete (Aktivisten, Militaristen und Nutznießer);
> 3. Minderbelastete (Bewährungsgruppe);
> 4. Mitläufer;
> 5. Entlastete (Personen der vorstehenden Gruppen, welche vor einer
> Spruchkammer nachweisen können, daß sie nicht schuldig sind).

> Erhebt sich die Frage, ob die Zonis nun besser oder schlimmer waren,
> man demnach härtere oder mildere Maßstäbe anlegen muß. :)


Der Smiley nützt nichts, das Schuld-Thema, auf die DDR bezogen, wird
Deutschland noch in 100 Jahren teilen.
Man kann es keineswegs nach Deinem Schema abarbeiten, dann wäre ja
jeder, der in der DDR die Schule geschwänzt hat, stattdessen Scheiben
einwarf, Fahnen abriß, die Versorgung der Bevölkerung terrorisierte
"Entlastete Person".


Auf den, von mir gescholtetenen, "Olympia-Thread" zu kommen: Da wird
jetzt jemand dafür geächtet, daß er für die DDR Computer besorgt hat,
läppische Berichte schrieb. Ein idealer Ablenkungsschauplatz für a) die
wirlich schlimmen Täter[!!]; b) die Nutznießer aus dem Kreis der
westdeutschen Besatzer. Ein Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen
geben wird.

UG

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 9, 2003, 11:35:32 AM10/9/03
to
"Gerd Chalupecky" <Spam.de...@gmx.net> schrieb:

>... in 5 Alternativen ...

>Ulf Gutschmidt wrote:
>> Es gab in der DDR immer vier Alternativen:

FYI: es gibt immer nur eine Alternative. Mit Alternative bezeichnet
man die Wahlmöglichkeit zwischen genau 2 Möglichkeiten, das liegt
schon im Wortstamm 'Alter-'. Denkt mal an Alternator.

HTH,

Matthias Opatz

unread,
Oct 9, 2003, 11:41:20 AM10/9/03
to
Uwe Schickedanz schrieb:

> FYI: es gibt immer nur eine Alternative.

Naja, theoretisch schon.
Aber praktisch kann die Alternative zum Einheitsweg in der Wahl
zwischen mehreren anderen Wegen bestehen.

Gerd Chalupecky

unread,
Oct 9, 2003, 12:26:24 PM10/9/03
to

Nach der Vergangenheit der IOC-Mitglieder, unter denen im Hinblick
auf - auch unter heutiger Sicht - negativer politischer 'Vorbelastung'
auch einige suspekte Typen sein dürften, fragt zudem natürlich
offiziell niemand.

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 9, 2003, 12:41:11 PM10/9/03
to
Matthias Opatz <m...@privacy.net> schrieb:

>Naja, theoretisch schon.
>Aber praktisch kann die Alternative zum Einheitsweg in der Wahl
>zwischen mehreren anderen Wegen bestehen.
>
>Matthias

:-) Alles klar, Matthias. Aber wir wollen die schlichten Gemüter hier nicht noch mehr verwirren.
btw: was meintest Du neulich mit "BO"? Böser Osten? Ich weiß es
wirklich nicht.

Matthias Opatz

unread,
Oct 9, 2003, 1:45:45 PM10/9/03
to
Uwe Schickedanz schrieb:

> btw: was meintest Du neulich mit "BO"?

Ich? Wo?
Schieb mich mal bitte vom Schlauch.

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 9, 2003, 2:47:38 PM10/9/03
to
Matthias Opatz <m...@privacy.net> schrieb:

>Uwe Schickedanz schrieb:
>
>> btw: was meintest Du neulich mit "BO"?
>
>Ich? Wo?
>Schieb mich mal bitte vom Schlauch.

Als ich in desd 'FNL' schrub, antwortetest Du mit 'FNLuBO'.

Norbert Möller

unread,
Oct 9, 2003, 3:26:16 PM10/9/03
to
Am 7 Oct 2003 11:22:43 +0200, zer...@rz.uni-leipzig.de (Andreas Zerbst) schrieb:

>In einer Rund-Sendung 1978(!), bei der ich persönlich anwesend war,
>wurde dem Publikum von den anwesenden "Machern" angekündigt, dass
>bei zu geringem Applaus oder anderen Stimmungsverderbern die Generalprobe
>gesendet würde.
>

Einige Sendungen wurden in den 80er Jahren in der Messehalle 2 in Frankfurt (O.)
produziert. Unsereins war meist verantwortlich für Anwerbung und Einsatz
diverser Hilfskräfte, sprich Lehrlinge, die sich für eine Freistellung von der
Ausbildung und etwas Taschengeld als Kabelhalter oder Bühnenhelfer verdingten.

Das schlimmste an RUND - technisch betrachtet ;-) war das Playback-Gemugge.
Stimmung wie auf dem Friedhof. Links eine Bühne, rechts eine Bühne, dazwischen
die Spielfläche für Interviews usw. Wenn vormittags zur Generalprobe nicht
genügend Zuschauer da waren (weil sich z. B. Direktoren weigerten, ihren
Schülern dafür frei zu geben), wurden die vorhandenen Leute von einer Seite der
Halle auf die andere geschoben.

Die Generalprobe lief während der Life-Sendung minutengenau mit, um "bei
unvorhergesehenen Situationen umschalten zu können", hatte ich im Ü-Wagen
aufgeschnappt.

Bei der RUND-Rocknacht im Februar 1986 mit Status Quo, Omega (auch aus der
Messehalle 2) gab es eine telefonische Bombendrohung, das Fernsehen ging zur
geplanten Zeit (aber vor Veranstaltungsende) raus, in der Halle lief das
Programm noch ca. eine halbe Stunde weiter.
Die DDR-Bands spielten hier nach meiner Erinnerung live, Omega halbplayback,
Status Quo playback ...


MfG

Norbert


figyel

unread,
Oct 9, 2003, 3:28:18 PM10/9/03
to
Uwe Schickedanz wrote:
> "Gerd Chalupecky" schrieb:

>>... in 5 Alternativen ...
>>Ulf Gutschmidt wrote:
>>
>>>Es gab in der DDR immer vier Alternativen:
>
> FYI: es gibt immer nur eine Alternative. Mit Alternative bezeichnet
> man die Wahlmöglichkeit zwischen genau 2 Möglichkeiten, das liegt
> schon im Wortstamm 'Alter-'. Denkt mal an Alternator.

Duden sagt:
"""
Al|ter|na|ti|ve, die; -, -n [frz. alternative, zu: alterne =
abwechselnd, wechselweise < lat. alternus, alternieren] (bildungsspr.):
1. freie, aber unabdingbare Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten;
das Entweder-oder:
die A. zwischen Plan A und Plan B;
vor die A. gestellt sein, werden.
2. zweite, andere Möglichkeit; Möglichkeit des Wählens zwischen zwei
oder mehreren Dingen:
eine echte A. sein, darstellen;
es gibt verschiedene -n, keine A. zu Europa, nur eine A. zur Lösung
dieses Problems.

Quelle: DUDEN - Deutsches Universalwörterbuch
"""

Siehe 2.

HTH, figyel

Andreas Henicke

unread,
Oct 9, 2003, 4:19:20 PM10/9/03
to
> Auf den, von mir gescholtetenen, "Olympia-Thread" zu kommen: Da wird
> jetzt jemand dafür geächtet, daß er für die DDR Computer besorgt hat,
> läppische Berichte schrieb.

Das ich das noch erleben darf. Ulf schreibt über die DDR und ich kann
uneingeschränkt zustimmen. Der Bericht des Spiegels liest sich wie der
Bericht über die Karriere eines hoffnungsvollen Jungmanagers - wenn man
denn die Systeme objektiv zu beurteilen in der Lage ist.
Wahrscheinlich wird die Sau nur mal kurz durchs Dorf getrieben und
schnell wieder vergessen. Der Betreffende mag unsymphatisch sein, aber
er verkörpert einen heute nachgefragten Menschentypus.

> Ein Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen
> geben wird.

< http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,268910,00.html>

> UG

Gruss, An<faszinierend>dreas.

--
Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.
- Arthur C. Clarke

Matthias Opatz

unread,
Oct 9, 2003, 5:13:53 PM10/9/03
to
Nico Lubitz schrieb:
> Uwe Schickedanz <nospa...@onlinehome.de> wrote:

>> Als ich in desd 'FNL' schrub, antwortetest Du mit 'FNLuBO'.
>

> ... und Berlin (Hauptst^WOst) vielleicht?

Genau, FNL und Berlin-Ost (Hauptstadt trifft es nicht, weil die
damalige nicht mehr und die heutige nicht nur im Osten gilt).
Aber ich dachte, das wäre schon in desd [1] geklärt gewesen.

Matthias

{1] <1i1m9vbp...@erikfiss.com>

Ren?

unread,
Oct 9, 2003, 6:53:11 PM10/9/03
to
Matthias Opatz <m...@privacy.net> wrote:

> Die angegebene From-Adresse ist wertlos.
> Wer mich deswegen plonken will,
> möge dies bitte ohne Aufhebens tun.

Die angegebene From-Adresse war bei mir schon geplonkt, bevor du
angefangen hast, diese zu benutzen. Musste extra bei Google Groups
nachschauen, warum ich deine Posts ploetzlich nicht mehr sehen kann.

Boris Gerlach

unread,
Oct 10, 2003, 1:04:42 AM10/10/03
to
Uwe Schickedanz wrote:
>
> Matthias Opatz <m...@privacy.net> schrieb:
>
> >Uwe Schickedanz schrieb:
> >
> >> btw: was meintest Du neulich mit "BO"?
> >
> >Ich? Wo?
> >Schieb mich mal bitte vom Schlauch.
>
> Als ich in desd 'FNL' schrub, antwortetest Du mit 'FNLuBO'.

Berlin Ost.
BGE

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 10, 2003, 8:27:52 AM10/10/03
to
Matthias Opatz <m...@privacy.net> schrieb:

>{1] <1i1m9vbp...@erikfiss.com>

Sorry, da muß ich drübergerutscht sein.
Jetzt ist ja alles geklärt.

Florian Ritter

unread,
Oct 11, 2003, 7:45:28 AM10/11/03
to
"Gerd Chalupecky" <Spam.de...@gmx.net> wrote in message news:<bm3osu$v8f$00$1...@news.t-online.com>...

> > Nein, es waren nur nicht alles Täter.
> > Es gab in der DDR immer vier Alternativen:
> > ****
> > (mag von anderen ausgefüllt werden)
>
> Z. B. hinsichtlich der Nazis haben die Alliierten in ihrer
> Kontrollratsdirektive 38 sogar in 5 Alternativen unterschieden:

Neijen, es gibt _immer_ nur _eine_ Alternative, glaub's nur - FR

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 11, 2003, 8:45:20 AM10/11/03
to
flor...@yahoo.com (Florian Ritter) schrieb:

>Neijen, es gibt _immer_ nur _eine_ Alternative, glaub's nur - FR

Guten Morgen, Herr Ritter! ;-)

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