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Hundefleisch in der DDR

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Thomas Friedrich

unread,
May 1, 2008, 6:02:10 AM5/1/08
to
Ich lese gerade auf
http://www.goldlauter.com/wopper-wahrheit.html
(ganz unten), dass in der DDR Hunde zum Verzehr freigegeben waren...
Protokoll der Fleischbeschau vom Hund...

?????????????????

Thomas


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Lars Braesicke

unread,
May 1, 2008, 6:43:16 AM5/1/08
to
Thomas Friedrich schrieb:

Nach Fleischbeschaugesetz war auch im Westen Deutschlands der Hund bis
1985 ein Schlachttier.
Warum also deine vielen Fragezeichen?

Lars

Thomas Friedrich

unread,
May 1, 2008, 7:04:35 AM5/1/08
to

"Lars Braesicke" <brae...@yahoo.de> schrieb im Newsbeitrag
news:67tl61F...@mid.individual.net...

>> ?????????????????

> Warum also deine vielen Fragezeichen?

Das geht von "Wer macht denn sowas?!" ueber "Ich fass es nicht!" zu "Ist das
ein Scherz?".

Da bekommt Reinald Grebes Strophe im Thueringen-Lied:

Im Thüringerwald, da essen sie noch Hunde
Nach altem Rezept, zur winterkalten Stunde.
Denn der Weg zum nächsten Konsum ist so weit,
zur Winterzeit, zur Winterzeit

eine ganz andere Bedeutung...


Klaus Bernstein

unread,
May 1, 2008, 8:37:40 AM5/1/08
to
On 1 Mai, 12:11, Matthias Opatz <m...@privacy.net> wrote:
> Thomas Friedrich schrieb:

>
> > (ganz unten), dass in der DDR Hunde zum Verzehr freigegeben waren...
>
> Das ist doch der Grund zum Wundern nicht, sondern dass heute nicht ...
Heute wahrscheinlich doch... zumindest bemühen sich manche um die
Wiedereinführung:
http://www.pro-hundefleisch.de.vu/

und in Dänemark scheint es zwar auch viele zu schockieren, aber
manchem schmeckt es eben doch, Prinz Henrik z.B.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,413999,00.html

Und um auf die DDR zurückzukommen, als kleiner Junge bin ich mit
meiner Oma öfter in eine sogenannte Freibank einkaufen gegangen.
Vielleicht gab es dort unter anderem auch Hundefleisch (ich weiss es
nicht), jedenfalls war es meiner Oma immer etwas peinlich und mir
wurde eingeschärft, nichts von diesen Freibank-Einkäufen meinem Opa zu
erzählen.

Viele Grüße
Klaus Bernstein

René

unread,
May 1, 2008, 8:59:41 AM5/1/08
to
On 2008-05-01 07:37:40 -0500, Klaus Bernstein <kbern...@netcologne.de> said:

> Und um auf die DDR zurückzukommen, als kleiner Junge bin ich mit
> meiner Oma öfter in eine sogenannte Freibank einkaufen gegangen.
> Vielleicht gab es dort unter anderem auch Hundefleisch (ich weiss es
> nicht), jedenfalls war es meiner Oma immer etwas peinlich und mir
> wurde eingeschärft, nichts von diesen Freibank-Einkäufen meinem Opa zu
> erzählen.

Freibank war nicht etwa Hundefleisch, sondern direkt an den normalen
Schlachthof angeschlossen, und dort wurde Fleisch aus z.B.
Notschlachtungen verkauft.


--
If there is one thing I can do, it's multitask.

Message has been deleted

Florian Ritter

unread,
May 1, 2008, 9:42:23 AM5/1/08
to
René schrieb:

> Freibank war nicht etwa Hundefleisch, sondern direkt an den normalen
> Schlachthof angeschlossen, und dort wurde Fleisch aus z.B.
> Notschlachtungen verkauft.

Und des Pferdefleisches nicht zu vergessen.

Das war mein erster Eindruck im Greifswalder Studentenwohnheim: Das 5.
Studienjahr hatte sich ein Nacht lang skatspielenderweise vor der
Freibank postiert und ein halbes Pferd erworben. Das wurde in
tagelanger Arbeit zu Gulasch, Buletten, Rouladen und Schnitzeln
verarbeitet (es waren genug Nichtsnutze vom Lande vorhanden, die sich
damit bestens auskannten); der dabei freigesetzte Gestank machte mich
auf die Produkte nicht neugierig. Diese wurden in Weckglaesern
eingemacht und fuellten ganze Spinde (das Mobiliar im Heim bestand aus
ausrangiertem NVA-Bestand) - FR

Thomas Friedrich

unread,
May 1, 2008, 6:40:43 PM5/1/08
to

"Matthias Opatz" <m...@privacy.net> schrieb im Newsbeitrag
news:12dm2l8aoz7eh.hfhaex2f7cz0$.dlg@40tude.net...

> Du musst es doch nicht essen. Aber andere lassen.
>
> Dafür ist Du von meuchlings umgebrachten kleinen niedlichen Ferkeln oder
> Kaninchen (Osterhasen!) das Fleisch. Es ist mir absolut schleierhaft, wo
> hier Du und der Gesetzgeber hier einen Unterschied aus dem Zylinder
> zaubern.

Betroffene Hunde bellen?!
SCNR :D


Christoph Maercker

unread,
May 2, 2008, 5:30:30 AM5/2/08
to
Thomas Friedrich wrote:
> Da bekommt Reinald Grebes Strophe im Thueringen-Lied:
>
> Im Thüringerwald, da essen sie noch Hunde
> Nach altem Rezept, zur winterkalten Stunde.
> Denn der Weg zum nächsten Konsum ist so weit,
> zur Winterzeit, zur Winterzeit
>
> eine ganz andere Bedeutung...

Ich kenn' das anders:

Wer reitet so spät durdh Nacht und Wind,
das ist der Fleischer, der sucht ein Rind.
Er findet weder Rind noch Schwein,
DAS MUSS DER WEG ZUM KOMMUNISMUS SEIN!

Dass sie deswegen Dobermann & Co. durch den Wolf und in die Wurst
gedreht hätten, wäre mir freilich neu. Heute, wo immer mehr aus China
importiert wird, könnte ich mir so was viel eher vorstellen und nicht
nur Hunde ...

Leckele Latte statt Lindfleisch?

--

CU Christoph Maercker.

Liegt er erst im Wok, weißt Du, wieviel Dein Hund wog!

Ronald Konschak

unread,
May 2, 2008, 12:41:50 PM5/2/08
to
Christoph Maercker <cmae...@gmx.net> schrieb:

> Ich kenn' das anders:
>
> Wer reitet so spät durdh Nacht und Wind,
> das ist der Fleischer, der sucht ein Rind.
> Er findet weder Rind noch Schwein,
> DAS MUSS DER WEG ZUM KOMMUNISMUS SEIN!
>
> Dass sie deswegen Dobermann & Co. durch den Wolf und in die Wurst
> gedreht hätten, wäre mir freilich neu. Heute, wo immer mehr aus China
> importiert wird, könnte ich mir so was viel eher vorstellen und nicht
> nur Hunde ...
>
> Leckele Latte statt Lindfleisch?
>
Wen stört das noch in Zeiten in denen es schick ist, rohe
Mollusken und Tang zu verzehren, während totes Vieh acht
Jahre lang von einem Kühlhaus zum anderen verschoben wird.

Ronald.

René

unread,
May 2, 2008, 2:33:48 PM5/2/08
to
On 2008-05-01 08:15:40 -0500, Matthias Opatz <m...@privacy.net> said:

> Thomas Friedrich schrieb:


>
>> Das geht von "Wer macht denn sowas?!" ueber "Ich fass es nicht!" zu "Ist das
>> ein Scherz?".
>

> Du musst es doch nicht essen. Aber andere lassen.
>
> Dafür ist Du von meuchlings umgebrachten kleinen niedlichen Ferkeln oder
> Kaninchen (Osterhasen!) das Fleisch. Es ist mir absolut schleierhaft, wo
> hier Du und der Gesetzgeber hier einen Unterschied aus dem Zylinder zaubern.

Wir halten fest: Bei Opatzens gabs zum Nachtisch Dackelpudding.

--
If I ever see a DeLorean I will go up to the owner and ask "Is that a
Scirocco?"

Boris Gerlach

unread,
May 3, 2008, 6:25:40 AM5/3/08
to
Christoph Maercker schrieb:

> Thomas Friedrich wrote:
>> Da bekommt Reinald Grebes Strophe im Thueringen-Lied:
>>
>> Im Thüringerwald, da essen sie noch Hunde
>> Nach altem Rezept, zur winterkalten Stunde.
>> Denn der Weg zum nächsten Konsum ist so weit,
>> zur Winterzeit, zur Winterzeit
>>
>> eine ganz andere Bedeutung...
>
> Ich kenn' das anders:
>
> Wer reitet so spät durdh Nacht und Wind,
> das ist der Fleischer, der sucht ein Rind.
> Er findet weder Rind noch Schwein,
> DAS MUSS DER WEG ZUM KOMMUNISMUS SEIN!


Wer kriecht so spät durch Kraut und Rüben?
Das iss der Ossi, der will nach driebn.
Er erreicht den Zaun mit Müh und Not,
Strom war drauf, jetzt isser tot.

(Lieblingszitzat meines Schwaben)

BGE

Thomas Friedrich

unread,
May 3, 2008, 3:15:48 PM5/3/08
to

"Boris Gerlach" <drstra...@doctor-strange.de> schrieb im Newsbeitrag
news:fvhej4$tt5$5...@online.de...

> Wer kriecht so spät durch Kraut und Rüben?
> Das iss der Ossi, der will nach driebn.

> (Lieblingszitzat meines Schwaben)
^^^^^^^
Man merkts...
Wieder so ein klaeglicher Versuch eines Wessis, sächsisch zu imitieren...
Auf "Rüben" reimt sich NICHT "driebn". Das muss entweder Riebn/driebn oder
Rüben/drüben sein.

Richt' ihm das bitte aus!


Boris Gerlach

unread,
May 4, 2008, 1:36:14 AM5/4/08
to
Thomas Friedrich schrieb:

> "Boris Gerlach" <drstra...@doctor-strange.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:fvhej4$tt5$5...@online.de...
>
>> Wer kriecht so spät durch Kraut und Rüben?
>> Das iss der Ossi, der will nach driebn.
>
>> (Lieblingszitzat meines Schwaben)
> ^^^^^^^
> Man merkts...
> Wieder so ein klaeglicher Versuch eines Wessis, sächsisch zu imitieren...


Nicht zu immitieren sondern zu verarschen. Die meisten die
ich hier unten kenne und auch in meiner alten Heimat
ist sächsisch unangenehm. Säschsisch ist das, für was es nun gar kein
enstprechenden Gegenpart im Westen gibt. Alle anderen Dialekte oder
Mundarten die in der Zone gesprochen wurden/werden, gibts so oder in leicht
abgewandelter Form auch im Westen. Daher kommt es, daß nur der
Sachse und zwar der um Leipzig, Dresden oder Karl-Marx-Stadt
(also dieser "Manfred Uhlig" Sachse) im Westen als "der Ossi"
schlechthin angesehen wird. Sogar wenn sie mich verscheißern wollen,
werde ich mit diesem schlecht nachgemachten Sächsisch angemacht
und muß dann immer erstmal Aufbauarbeit leisten und dem Verscheißerer
erklären, daß es noch mehr Dialekte oder auch Gegenden in der Zone gab.
Noch mehr staunen sie dann, wenn ich mal kurz andeute, daß es auch
zwischen Berlinern / Sachens / Fischköppen, so einige Spannungen gab.
Viele meinen, wir hätten alle immer ein Blauhemd angehabt und alle ausnahmslos
auf Sächsisch, sozialistische Parolen im Chor dahergebrüllt.


> Auf "Rüben" reimt sich NICHT "driebn". Das muss entweder Riebn/driebn oder
> Rüben/drüben sein.

Künstlerische Freiheit.
Auch daß Versmaß ist unzulänglich.


> Richt' ihm das bitte aus!

Das weiß der schon. Grade deshalb macht er es so.
Er will, daß es häßlich klingt, damit es so klingt, wie eben nun mal die
meisten Nichtsachsen Sächsisch empfinden. Also klanglose nervige, nörglige,
laute, langgezogene Sprache. Das so manches Schwäbisch (zB. von dr Alb raa)
als Deutsch fast nicht mehr zu erkennen ist, ficht sie nicht an.
Das ist ihr schwäbischer guter deutscher Dialekt. Dagegen ist Sächsisch ein
Zonendialekt. So einfach geht das im Wessihirn.

Und das alles mal ganz wertfrei berichtet, weil ich auch selbst sächsische
Verwandschaft habe. (Dresden) Es sind Erfahrungen, die ich nach jahrelangem
Leben im Westen so erlebt habe.

BGE

gunter kuehne

unread,
May 4, 2008, 3:21:35 AM5/4/08
to
Boris Gerlach wrote:

Im großen und ganzen deckt sich dein Bericht mit meinen Erfahrungen als
Dresdner im Rein -Neckar Dreieck.( Und das seit ca 14 Jahren )
Richtig lustig wirds dan in der Pfalz.
Die denken dort, sie würden deutsch sprechen.
Gruß Gunter

--
Wichtige Mail an bastler100atarcorde

Holger Kunadt

unread,
May 4, 2008, 4:07:52 AM5/4/08
to
Thomas Friedrich schrieb:

> > Wer kriecht so spät durch Kraut und Rüben?
> > Das iss der Ossi, der will nach driebn.

> Wieder so ein klaeglicher Versuch eines Wessis, sächsisch zu imitieren...
> Auf "Rüben" reimt sich NICHT "driebn". Das muss entweder Riebn/driebn oder
> Rüben/drüben sein.

Wenn es schon säggssch sein soll, dann eher Rühm/drühm oder Riehm/driehm
- je nach Tiefe der Dialektverwurzelung.

Qno

--
»Der Urknall ist kein ruhestörender Lärm.«
(Artikel 1 Abs. 3 des Galaktischen Grundgesetzes)
http://www.urania-dresden.de/terrasse/ggg.htm

Florian Ritter

unread,
May 4, 2008, 9:11:03 AM5/4/08
to
Boris Gerlach schrieb:

> > Wieder so ein klaeglicher Versuch eines Wessis, s?chsisch zu imitieren...


>
> Nicht zu immitieren sondern zu verarschen. Die meisten die
> ich hier unten kenne und auch in meiner alten Heimat

> ist s?chsisch unangenehm. S?schsisch ist das, f?r was es nun gar kein


> enstprechenden Gegenpart im Westen gibt.

Also komm, Jungchen, sowohl von der Mentalitaet wie vom Dialekt sind
die verwandtesten deutschen Staemme die der Schwaben und der
(Kur-)Sachsen - FR

Juergen Schulz

unread,
May 4, 2008, 10:03:13 AM5/4/08
to
Florian Ritter schrieb:

Eben. Und wie das mit Verwandten nun mal so ist ...

;-)

Jürgen

Lars Braesicke

unread,
May 4, 2008, 11:57:49 AM5/4/08
to
Florian Ritter schrieb:

> Also komm, Jungchen, sowohl von der Mentalitaet wie vom Dialekt sind
> die verwandtesten deutschen Staemme die der Schwaben und der
> (Kur-)Sachsen - FR

Vom Dialekt verwandt?

Lars

Ulf Gutschmidt

unread,
May 4, 2008, 3:32:30 PM5/4/08
to
Boris Gerlach schrieb:

> Nicht zu immitieren sondern zu verarschen. Die meisten die
> ich hier unten kenne und auch in meiner alten Heimat
> ist sächsisch unangenehm.

In Talkshows will man dem Bürger immer einreden, das läge nur an Walter
Ulbricht. Ich kann das nicht nachprüfen.
Ich habe mir unlängst den kompletten Cohrs-Abend des MDR angetan, gar
nicht mal wegen der Cohrs-Gags, die ich zumeist sehr öde fand (nicht
wegen des Dialektes - der ist noch das angenehmste), sondern wegen der
Interviews mit etlichen Leuten, die recht nette Dinge zum sächsischen
Humor und zum Sachsen an sich sagten (Bernd-Lutz Lange, Uwe Steimle
u.a.). Letztgenannter meinte sinngemäß, daß die "Goldene Henne" für
Cohrs ein Witz an sich sei, denn der habe mit dem berlinischen Humor der
Frau Hahnemann rein gar nichts anfangen können - der sächische Humor sei
nun einmal nicht mit der großkotzigen "Berliner Schnauze" vergleichbar.

UG

Message has been deleted

Ronald Konschak

unread,
May 5, 2008, 2:23:42 AM5/5/08
to
Ulf Gutschmidt <Pink_...@web.de> schrieb:

> Boris Gerlach schrieb:
>> Nicht zu immitieren sondern zu verarschen. Die meisten die
>> ich hier unten kenne und auch in meiner alten Heimat
>> ist sächsisch unangenehm.
>
> In Talkshows will man dem Bürger immer einreden, das läge nur an Walter
> Ulbricht. Ich kann das nicht nachprüfen.

Zu Walters Zeiten spielte Sächsisch in den Westmedien keine Rolle.
Heute dafür umso mehr. Wenn in der Vorabendserie ein Idiot vorkommt,
dann ist der klein, hat eine komische Brille auf und spricht
sächsischen Dialekt. So werden Klischees gemacht, und so dringt
es auch ins Bewußtsein.

Ronald.
--
Ich wünsche mir, daß die Verbraucher endlich wieder Menschen werden.

Uwe Steimle in "Neues aus der Anstalt".

Juergen Schulz

unread,
May 5, 2008, 10:07:17 AM5/5/08
to
Ronald Konschak schrieb:

> Ulf Gutschmidt <Pink_...@web.de> schrieb:
>> Boris Gerlach schrieb:
>>> Nicht zu immitieren sondern zu verarschen. Die meisten die
>>> ich hier unten kenne und auch in meiner alten Heimat
>>> ist sächsisch unangenehm.
>> In Talkshows will man dem Bürger immer einreden, das läge nur an Walter
>> Ulbricht. Ich kann das nicht nachprüfen.
>
> Zu Walters Zeiten spielte Sächsisch in den Westmedien keine Rolle.
> Heute dafür umso mehr. Wenn in der Vorabendserie ein Idiot vorkommt,
> dann ist der klein, hat eine komische Brille auf und spricht
> sächsischen Dialekt. So werden Klischees gemacht, und so dringt
> es auch ins Bewußtsein.

Ein Beispiel? Mir ist das noch nicht aufgefallen, vielleicht schau
ich zu wenig in die Glotze?

Jürgen

Ronald Konschak

unread,
May 5, 2008, 11:21:47 AM5/5/08
to
Juergen Schulz <juergen...@nurfuerspam.de> schrieb:

Du erwartest hoffentlich nicht, daß ich mir jetzt tagelang diesen
Quatsch reinziehe, nur des Belegs wegen. Genügt dir der Hinweis
auf den Film "Der Wixxer"?

Uwe Schickedanz

unread,
May 5, 2008, 2:48:00 PM5/5/08
to
On Mon, 5 May 2008 08:23:42 +0200, Ronald Konschak <dl1...@darc.de>
wrote:

>Zu Walters Zeiten spielte Sächsisch in den Westmedien keine Rolle.
>Heute dafür umso mehr. Wenn in der Vorabendserie ein Idiot vorkommt,
>dann ist der klein, hat eine komische Brille auf und spricht
>sächsischen Dialekt. So werden Klischees gemacht, und so dringt
>es auch ins Bewußtsein.

Habsch gesehn. Vorgestern, MDR, Muck als Modedingsbums.

Der Typ hieß wohl Cohrs, Eberhard.

Gruß Uwe

--
Die Sicherheiten des Westens - Gewerkschaftsfürsorge,
Flächentarif, lineare Arbeitsbiographien, Sesshaftigkeit -
sind im Osten längst der Einzelkämpfer-Anthropologie gewichen.
Christoph Dieckmann === http://www.sicherheitslampe.de ===

Timo von Burg

unread,
May 5, 2008, 3:19:42 PM5/5/08
to
Uwe Schickedanz schrieb:

> On Mon, 5 May 2008 08:23:42 +0200, Ronald Konschak <dl1...@darc.de>
> wrote:
>
>> Zu Walters Zeiten spielte Sächsisch in den Westmedien keine Rolle.
>> Heute dafür umso mehr. Wenn in der Vorabendserie ein Idiot vorkommt,
>> dann ist der klein, hat eine komische Brille auf und spricht
>> sächsischen Dialekt. So werden Klischees gemacht, und so dringt
>> es auch ins Bewußtsein.
>
> Habsch gesehn. Vorgestern, MDR, Muck als Modedingsbums.
>
> Der Typ hieß wohl Cohrs, Eberhard.

Beim grossen sächsischen Dichter Karl May hiess er noch Tante Droll,
wenn ich mich nicht irre.

--
Timo

Frank Nitzschner

unread,
May 5, 2008, 3:35:18 PM5/5/08
to
Ronald Konschak schrieb :

> Heute dafür umso mehr. Wenn in der Vorabendserie ein Idiot vorkommt,
> dann ist der klein, hat eine komische Brille auf und spricht
> sächsischen Dialekt. So werden Klischees gemacht, und so dringt
> es auch ins Bewußtsein.
>

Naja, so war es aber auch schon zu DDR-Zeiten...
Dieser nirgendwo so gesprochene spezielle Fernseh- bzw. Theaterdialekt
wurde dann ja auch als "Gewandhaussächsisch" bezeichnet.

Grüsse
Frank


Juergen Schulz

unread,
May 5, 2008, 4:27:22 PM5/5/08
to
Ronald Konschak schrieb:

> Juergen Schulz <juergen...@nurfuerspam.de> schrieb:
>> Ronald Konschak schrieb:
>>> Ulf Gutschmidt <Pink_...@web.de> schrieb:
>>>> Boris Gerlach schrieb:
>>>>> Nicht zu immitieren sondern zu verarschen. Die meisten die
>>>>> ich hier unten kenne und auch in meiner alten Heimat
>>>>> ist sächsisch unangenehm.
>>>> In Talkshows will man dem Bürger immer einreden, das läge nur an Walter
>>>> Ulbricht. Ich kann das nicht nachprüfen.
>>> Zu Walters Zeiten spielte Sächsisch in den Westmedien keine Rolle.
>>> Heute dafür umso mehr. Wenn in der Vorabendserie ein Idiot vorkommt,
>>> dann ist der klein, hat eine komische Brille auf und spricht
>>> sächsischen Dialekt. So werden Klischees gemacht, und so dringt
>>> es auch ins Bewußtsein.
>> Ein Beispiel? Mir ist das noch nicht aufgefallen, vielleicht schau
>> ich zu wenig in die Glotze?
>>
>
> Du erwartest hoffentlich nicht, daß ich mir jetzt tagelang diesen
> Quatsch reinziehe, nur des Belegs wegen. Genügt dir der Hinweis
> auf den Film "Der Wixxer"?

Der Wixxer ist eine Vorabendserie? Ich dachte, er sei eine Komödie,
in der so ziemlich _alle_ Klischees bedient werden. Der Hinweis
genügt mir sicher nicht. Du polemisierst.

Jürgen

Gerald Endres

unread,
May 5, 2008, 5:26:27 PM5/5/08
to
Ronald Konschak <dl1...@darc.de> schrieb:

>Heute dafür umso mehr. Wenn in der Vorabendserie ein Idiot vorkommt,
>dann ist der klein, hat eine komische Brille auf und spricht
>sächsischen Dialekt. So werden Klischees gemacht, und so dringt
>es auch ins Bewußtsein.

Ach Roland, das Sachsen-Bashing ist älter als die DDR.
Beispiel gefällig?
Der ansonsten von mir sehr verehrte Kurt Tucholsky witzelte 1931 in
dem Artikel "Der Mensch" in der Weltbühne:

" Im übrigen ist der Mensch ein Lebewesen, das klopft, schlechte Musik
macht und seinen Hund bellen lässt. Manchmal gibt er auch Ruhe, aber
dann ist er tot.
Neben den Menschen gibt es noch Sachsen und Amerikaner, aber die haben
wir noch nicht gehabt und bekommen Zoologie erst in der nächsten
Klasse."

..ein Text, den man aus heute so nicht mehr schreiben könnte nach den
Erfahrungen, wohin das Menschsein-Absprechen führen kann. Jedenfalls
war das witzeln auf Kosten der Sachsen wohl damals schon wohlfeil.

Gruß
Gerald

--
Die Katakomben von Tempelhof
ein Dokumentarfilm von Ute Bönnen und Gerald Endres
Dienstag, 13.Mai, um 20:15 Uhr in RBB
http://www.boen-end.de

Ulf Gutschmidt

unread,
May 5, 2008, 5:33:50 PM5/5/08
to
Gerald Endres schrieb:
> ...ein Text, den man aus heute so nicht mehr schreiben könnte nach den

> Erfahrungen, wohin das Menschsein-Absprechen führen kann. Jedenfalls
> war das witzeln auf Kosten der Sachsen wohl damals schon wohlfeil.

Der Zirkusdirektor im "Raub der Sabinerinnen" wird z.B. gerne sächselnd
gegeben.
"Witzeln auf Kosten" hat aber nichts mit der oft groben Verachtung (ich
möchte nicht Haß sagen) zu tun, die den Sachsen aus Richtung Westen alzu
oft entgegenschlägt. Glaub mir, als Norddeutscher habe ich in den
gebrauchten Ländern oft genug "incognito" Hetztiraden mitanhören dürfen.
Nein, ich habe keinen Link dazu.

UG

Henning Schlottmann

unread,
May 5, 2008, 5:55:23 PM5/5/08
to
Gerald Endres wrote:

> Ach Roland, das Sachsen-Bashing ist älter als die DDR.
> Beispiel gefällig?
> Der ansonsten von mir sehr verehrte Kurt Tucholsky witzelte 1931 in
> dem Artikel "Der Mensch" in der Weltbühne:
>
> " Im übrigen ist der Mensch ein Lebewesen, das klopft, schlechte Musik
> macht und seinen Hund bellen lässt. Manchmal gibt er auch Ruhe, aber
> dann ist er tot.
> Neben den Menschen gibt es noch Sachsen und Amerikaner, aber die haben
> wir noch nicht gehabt und bekommen Zoologie erst in der nächsten
> Klasse."
>
> ..ein Text, den man aus heute so nicht mehr schreiben könnte nach den
> Erfahrungen, wohin das Menschsein-Absprechen führen kann. Jedenfalls
> war das witzeln auf Kosten der Sachsen wohl damals schon wohlfeil.

Erich Kästner, der es als gebürtiger Sachse ja wissen muss, schrieb 1934
in "Drei Männer im Schnee":

"Wenn die Deutsche Sprache ein Haus ist, regnet es in Sachsen durch's Dach."

Ciao Henning

Martin Ebert

unread,
May 5, 2008, 6:05:21 PM5/5/08
to
Florian Ritter wrote:
>> S?schsisch ist das, f?r was es nun gar kein
>>enstprechenden Gegenpart im Westen gibt.

> Also komm, Jungchen, sowohl von der Mentalitaet wie vom Dialekt sind
> die verwandtesten deutschen Staemme die der Schwaben und der
> (Kur-)Sachsen - FR

Nicht zu fassen. -
Lass' die Chursachsen da mal raus.

Mt

Ulf Gutschmidt

unread,
May 6, 2008, 3:38:07 AM5/6/08
to
Martin Ebert schrieb:

Bad Elster wäre doch OnT!

UG

Florian Ritter

unread,
May 6, 2008, 6:31:01 AM5/6/08
to
Timo von Burg schrieb:

> >> Zu Walters Zeiten spielte S?chsisch in den Westmedien keine Rolle.
> >> Heute daf?r umso mehr. Wenn in der Vorabendserie ein Idiot vorkommt,


> >> dann ist der klein, hat eine komische Brille auf und spricht

> >> s?chsischen Dialekt. So werden Klischees gemacht, und so dringt
> >> es auch ins Bewu?tsein.


> >
> > Habsch gesehn. Vorgestern, MDR, Muck als Modedingsbums.
> >

> > Der Typ hie? wohl Cohrs, Eberhard.
>
> Beim grossen s?chsischen Dichter Karl May hiess er noch Tante Droll,


> wenn ich mich nicht irre.

Psychoanal hochintressant; s. ASch, Sithara und der Weg dorthin - FR

Florian Ritter

unread,
May 6, 2008, 6:35:36 AM5/6/08
to
Gerald Endres schrieb:

> " Im ?brigen ist der Mensch ein Lebewesen, das klopft, schlechte Musik
> macht und seinen Hund bellen l?sst. Manchmal gibt er auch Ruhe, aber


> dann ist er tot.
> Neben den Menschen gibt es noch Sachsen und Amerikaner, aber die haben

> wir noch nicht gehabt und bekommen Zoologie erst in der n?chsten
> Klasse."
>
> ..ein Text, den man aus heute so nicht mehr schreiben k?nnte nach den
> Erfahrungen, wohin das Menschsein-Absprechen f?hren kann. Jedenfalls


> war das witzeln auf Kosten der Sachsen wohl damals schon wohlfeil.

In Ostbln. gab es eine Theaterinszenierung, in der trat ein
saechselnder Kerkermeister auf; der bekam jedesmal starken
Szenenbeifall. Das war die Opposition der Feinsinnigen - FR

Ulf Gutschmidt

unread,
May 6, 2008, 7:49:29 AM5/6/08
to
Ulf Gutschmidt schrieb:

> Der Zirkusdirektor im "Raub der Sabinerinnen" wird z.B. gerne sächselnd
> gegeben.

...und Curt Goetz dreht sich im Grabe um!
Theaterdirektor!

UG

Holger Kunadt

unread,
May 6, 2008, 12:05:17 PM5/6/08
to
Ulf Gutschmidt schrieb:

Theater? "Schmiere", wenn ich mich nicht irre, "Schmiere"!

Gert Schulze

unread,
May 6, 2008, 3:12:57 PM5/6/08
to

Der Cohrs hat mal den Frosch in der Fledermaus gegeben, meinst Du den?

--
Grüße
Gert

Florian Ritter

unread,
May 7, 2008, 8:43:58 AM5/7/08
to
Gert Schulze schrieb:

> > In Ostbln. gab es eine Theaterinszenierung, in der trat ein
> > saechselnder Kerkermeister auf; der bekam jedesmal starken

> > Szenenbeifall. Das war die Opposition der Feinsinnigen.


>
> Der Cohrs hat mal den Frosch in der Fledermaus gegeben, meinst Du den?

Ist der Kerkermeister ein Frosch? FR

Gert Schulze

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May 7, 2008, 12:43:18 PM5/7/08
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Gert Schulze

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May 7, 2008, 12:44:20 PM5/7/08
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On 7 Mai, 14:43, Florian Ritter <flori...@yahoo.com> wrote:

Nö, Frosch ist der Kerkermeister in einer Operette. Geh mal in Dich,
Kulturbanause!

--
Grüße
Gert

Martin Ebert

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May 7, 2008, 11:38:47 PM5/7/08
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Was hat dieses Kaff denn nun wieder mit Kursachsen zu tun?
Das möchte ich jetzt mal doch genauer erklärt haben.

Mt

Ulf Gutschmidt

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May 8, 2008, 5:55:59 AM5/8/08
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Martin Ebert schrieb:

Dann erkläre ich Dir die Po-Ente: Dorthin fuhren die Sachsen schon zu
DDR-Zeiten gerne zur Kur.
Und kürten sich ihren Kurfü^w^schatten

UG

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