Am 16.05.22 um 09:52 schrieb F. W.:
> UCSD steht bekanntlich für "University of California, San Diego". Diese
> Uni hat eine Idee des Pascal-Vaters Prof. Dr. Niklaus Wirth
> aufgegriffen, eine portable Maschine (damals eine CPU-Simulation namens
> "P-Machine") zu bauen und so Pascal (beispielsweise) auf sehr viele
> Computer transferieren zu können.
Ich hatte ein Pascal von Markt und Technik für den C-128 das auch mit
einer P-Machine oder P-Code arbeitete.
> UCSD-Pascal wurde 1979 von Steve Jobs aufgegriffen und für den Apple II
> angeboten ("Apple Pascal"). Mit zwei Diskettenlaufwerken,
> 80-Zeichen-Karte und 48 k RAM lief das System auch recht flüssig.
Hier (ungefähr zu der zeit): CBM C-128 mit 1571, 1541, REU und zwei
Monitoren...
> Weshalb ich mich heute manchmal frage, warum mein 16 GB RAM-System so
> langsam ist, aber das ein ein anderes Thema.
Weil die heutige Software nicht nur statt einem Byte, deren gleich 4
oder mehr in die "Breite" geht sondern vermutlich auch durch etliche
Zwischenschichten: zu-nicht-näher-erklärbaren-zwecken; von der Hardware
isoliert ist. Das ist wie die Mehrwertsteuer aber in Hardware. Jeder
bekommt ein Scheibchen rechenkraft abgezwackt.
> UCSD-Pascal war ein tolles Lernsystem. Ich habe es als schwierig, aber
> leistungsfähig in Erinnerung. Hatte man das Konzept erstmal verstanden,
> gab es prima Unterstützung beim Lernen von Pascal. Ein Compilerfehler
> wurde beispielsweise im Editor an der richtigen Stelle angezeigt.
Beim M&T Pascal erinnere ich nur an die umständlichkeit nach jedem
Testlauf wieder diskette wechseln zu müssen um die IDE zu laden. Und das
bei jedem dummen Fehler den man machte. Die REU und die 2. Disk konnte
es nicht sinnvoll oder überhaupt nicht verwenden.
> UCSD konnte aber keine eigenständigen Programme erstellen. Es gab also
> keine Möglichkeit, in UCSD-Pascal erstelltes und kompiliertes Programm
> auf einer Diskette zu verteilen. Das lag vor allem an der zitierten
> P-Machine, die ja immer dabei sein musste.
>
> Da war Oregon-Pascal auf dem C64 weiter ;-)
> Aus heutiger Sicht wirkt das System alt. Aber damals war es für uns
> Pascal-Freaks di ganze Welt.
Ich bin später auf COMAL-80 für den 128'er gekommen. Das Steckmodul! Das
konnte alles. Akustisch und Optisch genau auf den Fehler hinweisen.
Viele Strukturen und mittels USE einbindbare externe Bibliotheken und
IMHO (irgendwie) auch ausführbare Programme erzeugen - was man mit
gestecktem Modul aber nicht brauchte (Interpreter).
Oder ich verwechsele letzteres mit COMAL-80 für den PC. Das konnte
allein lauffähige Executables erzeugen. Dort waren auch Zeilennummern
m.W. optional. Beim 128'er nicht. Aber man konnte ein Programm auch auf
die Floppy "LIST"en oder mit/ohne Zeilennummern zum Drucker schicken.
Am PC hab ich dazwischen aber eher mit Turbo-Pascal 5.5 und 6.0 gespielt.
Bye/
/Kay
--
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)