On 2024-01-20 09:07, Kay Martinen <
use...@martinen.de> wrote:
> Am 20.01.24 um 00:04 schrieb Peter J. Holzer:
>> Der Abschnitt in der Verfassung (14th amendment, section 3) lautet:
>>
>> | No person shall be a Senator or Representative in Congress, or elector
>> | of President and Vice-President, or hold any office, civil or military
>> | [...] engaged in insurrection or rebellion against the same, or given
>> | aid or comfort to the enemies thereof.
>>
>> Man beachte, dass da Abgeordnete und Wahlmänner explizit erwähnt sind,
>> nicht aber Präsident und Vizepräsident. Sind die bei "any office, civil
>> or military" mitgemeint? Wenn ja, warum werden dann die anderen explizit
>> aufgeführt?
>
> Es ist aber m.E. doch klar die Absicht erkennbar damit Schädliche
> Elemente fern zu halten von den genannten. Und die wählen doch
> letztendlich den Präsidenten u.a.
Nur im technischen Ablauf (jeder Staat entsendet die Wahlmänner, die
den Präsidenten wählen), nicht im Konzept und im Selbstverständnis: Da
wird der Präsident direkt vom Volk gewählt (so wie auch im Österreich,
aber im Gegensatz zu Deutschland): Die Präsidentenkandidaten stehen auf
dem Wahlzettel (und nicht die Wahlmänner), die Präsidentenkandidaten
bestreiten den Wahlkampf, etc. Die Wahlmänner sind nur ein technisches
Hilfsmittel aus einer Zeit, als Kommunikation und Transport über tausende
Kilometer schwierig war.
Also warum steht explizit da, dass Verräter nicht "Senator,
Representative in Congress, or elector" werden dürfen und nicht, dass
das auch für den Präsidenten und Vizepräsidenten gilt? Auf die zwei
Wörter wärs auch nicht angekommen. So teuer war Pergament auch wieder
nicht. Ich kann der Ansicht, dass man den absichtlich weggelassen hat,
folgen (das heißt nicht, dass ich das inhaltlich für sinnvoll oder
richtig halte, nur dass ich es für möglich halte, dass die Leute,
die das 1866 formuliert haben, das so gemeint haben).
> Damit muß das nach meinem Dafürhalten auch für den gelten.
>
>> Wenn nein, warum nicht?
>
> Man hat da wohl nicht damit gerechnet das sich ein Präsident gegen das
> eigene Land stellt und gegen dessen Institutionen.
Knapp hundert Jahre früher hat man sehr wohl damit gerechnet und für den
Präsidenten festgelegt, dass er in den Vereinigten Staaten geboren sein
muss, um zu verhindern, dass irgendwelche britischen Adeligen Präsident
werden und die USA "heim ins Reich" führen.
Es sollte mich wundern, wenn nach dem Bürgerkrieg niemand daran gedacht
hat, dass jemand, der den USA nichts Gutes will, Präsident werden
könnte.
hp