Review von Rolf Öttking (15.11.01, 15:53:58 Uhr)
Der Name "Jörg's Rätselmix" ist leicht erklärbar: irgendwann einmal
sandte mir Jörg Lehmann eine hübsche Svendborg- Pfeife, die ich käuflich
von ihm erworben hatte, und packte in die Sendung den vorliegenden Tabak
(im Hausfrauen- Bulk: Plastikbeutel) ein, allerdings ohne mir den Namen
des Tabaks zu verraten. Es handelt sich also sozusagen um einen echten
Ein- Mann- Blindtest. Nachdem ich aber nun dieses Review schreibe und
poste, hoffe ich darauf, das Jörg den Mantel des Schweigens lüften wird
und irgendwann einmal den Namen verrät.
An dem Geruch des Tabaks habe ich einige Zeit herumgerätselt, bis es
eines Tages wieder einmal an der Zeit war, meiner Holden einen Strauß
Blumen zu verehren und während ich nun das Gebinde (Blumen) in der Hand
hielt, überkam mich die Erkenntnis: "Das ist es!". Nun bin ich leider
botanisch total unbewandert, ein Banause gar, und kann nicht sagen,
welches Duftgemüse mir die freundliche Floristin da zur
Wiederherstellung des häuslichen Friedens mitgegeben hatte. Fragen zur
näheren Bestimmung sind also leider zwecklos (Geranien oder Rosen
waren's aber nicht). Ich hoffe aber, den Duft einigermaßen beschrieben
zu haben.
Das Tabakbild ist ziemlich einheitlich mittelbraun, der Schnitt ebenso
einheitlich eher kurz geraten (2mm Breite x <15mm Länge), die
Konditionierung auf der trockenen Seite, aber nicht weit entfernt von
ideal. Somit läßt ich der Tabak ohne Probleme füllen und entzünden.
Sogleich entfaltet sich der Duft, die Aromatisierung ist gut
auszumachen, der Tabakgeschmack harmoniert gut, jedenfalls für Leute,
die florale Tabake mögen (zu denen gehöre ich, wenn auch nicht
ausschließlich, so doch dann und wann...). Nach ein paar Zügen hat man
sich an das Aroma etwas gewöhnt und erhält die Chance, ein wenig mehr in
den Tabak hineinzuschmecken. Den oben erwähnten Kentucky vermute ich
nur, mehr aufgrund des Tabakbildes als dem Geschmack nach, aber ein
wenig K. oder Dark- Fired scheint in der Mischung vorhanden zu sein.
Auch den Orient kann ich nur vermuten, wegen eines etwas säuerlichen
Geschmacks, der sich die Füllung über hält. Insgesamt bringt der Tabak
genug Würze mit sich, um neben der Aromatisierung bestehen zu können.
Irgendwie beschleicht mich, während ich dieses schreibe, der Eindruck
von "chinesisch- süß- sauer", was aber daran liegen kann, daß ich schon
lange kein Chop- Suey mehr gehabt habe. Filterlos geraucht, neigt der
Tabak beim mäßig hastigem Rauchen dazu, leicht zu prickeln, allerdings
nicht unangenehm. Mit MS- Filter kommt er etwas harmloser daher. Der
Tabak bleibt bei beiden Varianten recht trocken im Rauch. In den ersten
beiden Pfeifendritteln ist die Stärke eher medium, im letzten Drittel
dreht der Tabak allerdings etwas auf und zeigt, daß man am Besten nicht
auf nüchternen Magen rauchen sollte, Nikotin ist jedenfalls genug
vorhanden, der Tabak wird jetzt medium- voll. Die ganze Zeit über bleibt
der Abbrand unproblematisch, geht nicht aus und sottert nicht. Die
Füllungen können gut bis unten durchgeraucht werden, die Asche ist
mittelgrau. Allerdings ist die Aromatisierung geeignet, eine Pfeife
deutlich zu prägen, Crossover ist des Tabaks zweiter Vorname.
Geraucht: ca 30g in Bentley (MS- und Papierfilter) und Preben Holm
(oFi), die vermutlich mit diesem oder einem nahe verwandten Tabak
eingeraucht worden ist.
Fazit: Ist was für "Floral"- Liebhaber (auch für Blumenfreunde). Für
alle Tage ist mir die Aromatisierung zu ungewöhnlich, aber hin und
(öfter mal) wieder finde ich ihn gut zu rauchen. Für Anfänger im
Pfeiferauchen allerdings ist die Aromatisierung wohl zu ungewöhnlich,
auch ist der Tabak recht stark zum Ende hin. Ich kann, mangels Erfahrung
auf dem Gebiet floraler Tabake, keine Vermutung aussprechen, um was es
sich nun handelt und bin gespannt auf die Auflösung.
Auflösung:
Es handelt sich um einen ca. 10 bis 15 Jahre alten, original U.S. "Half &
Half" aus einer, ähnlich einer Sardinenbüchse verschossenen, 14 oz. Dose
(ca. 500g).
Solch eine Dose besitzen inzwischen auch Wolf und Kalle, ob sie sie schon
aufgemacht haben, weiss ich nicht.
In der Tat habe ich aus der Preben Holm, die ich ja auch als estate gekauft
hatte, 2 oder 3 Füllungen dieses Tabaks geraucht.
Beste Grüße
Jörg
> und danke für Dein schönes Review!
Danke zurück für den tabak. Ist sicherlich eine ungewöhnliche Mischung.
Wäre noch zu fragen, ob meine Eindrücke mit Deinen etwas gemeinsam
haben. :-)
>
> Auflösung:
>
> Es handelt sich um einen ca. 10 bis 15 Jahre alten, original U.S. "Half &
> Half" aus einer, ähnlich einer Sardinenbüchse verschossenen, 14 oz. Dose
> (ca. 500g).
Also richtig zu Agen vorgesehen ;-), hernach zum alsbaldigen Verbrauch ?
;-)
> Solch eine Dose besitzen inzwischen auch Wolf und Kalle, ob sie sie schon
> aufgemacht haben, weiss ich nicht.
Wäre mal interessant zu wissen, was Kalle und Wolf von dem Tabak halten
(Wolf?.., Kalle?..)
>
> In der Tat habe ich aus der Preben Holm, die ich ja auch als estate gekauft
> hatte, 2 oder 3 Füllungen dieses Tabaks geraucht.
Nun, der Duft war auch an Deutlichkeit nicht zu überbieten ;-)))
Gruß
Rolf
Hallo Jörg,
> Solch eine Dose besitzen inzwischen auch Wolf und Kalle, ob sie sie schon
> aufgemacht haben, weiss ich nicht.
noch zu, wer weiß wie schlecht die Zeiten noch werden;-),
steht sie zur Deko im Bücherregal.
Gruß, Karl-Heinz
Die Dose ist noch zu. Aber nicht weil ich nicht neugierig genug bin ;-)
( nach dem Review von Rolf ist die Neugier sogar noch gewachsen) sondern
weil die Hobbygärtner alle Einmachgläser im Supermarkt weggekauft haben,
und mein Vorrat an Gläsern von der BH für das Einmachen von Quitten
beschlagnahmt wurde. Jedesmal im Herbst das gleiche, tzzz ;-)
Gruß - Wolf