Wenn ich mich bitte auch kurz dazu äußern darf:
On Apr 21, 12:28 pm, DieterW illen <
dieterjo...@live.de> wrote:
> Mir gefällt nicht, bei Schmidt die ganze Schuld dem Sender (ohne
> deswegen aber irgendetwas gutes über Sat1 sagen zu wollen) zu geben, und
> die Begründung allein in der Quote zu suchen. Wie im Text erwähnt hatte
Ich vermute, die Quote ist die wesentlichste (wenn nicht gar einzige)
Begründung für Sat1.
> Schmidt immer "schlechte" Quoten. Aber in seiner guten Zeit sprach man
> über seine Sendung, und vor allem haben die intellektuellen Kreise von
> ihm geschwärmt. Das ist vorbei, er ist kein Imageträger mehr. Ich habe
> seit langer Zeit nichts wichtiges mehr über Schmidt gelesen. Und auch
> wenn es Zyklen in der Berichterstattung gibt und man in Deutschland zum
> Runterschreiben neigt, was man vorher hochgeschrieben hat, so sehe ich
> in Schmidts Mißerfolg kaum einen anderen Grund als ihn selbst. Das will
> ich jetzt aber nicht weiter ausführen, um nicht über die Maßen
> nachtragend zu wirken.
Schmidt als Grund für den "Mißerfolg"? Immerhin einigen Erfolg hat er
ja, und die letzten Sendungen sind meistens witzig. Bei mir gibt es
zugegeben auch einen gewissen Mitleidseffekt, wobei sich ein Schmidt
vermutlich nicht gerne am Mitleid seiner Zuschauer trösten möchte.
In der Sendung schiebt er den "Mißerfolg" ja immer mal auf seine
Redaktion. Das könnte ein Grund sein (z.B. die in Holz gebrannten
Sprüche von Butler Markus, manche Standup-Witze, die zu wenigen
selbstproduzierten Einspieler, das Nicht-mehr-Auftreten von Udo
Brömme). Wäre mal interessant zu wissen, ob Schmidt sich manchmal
denkt: meine Güte, was haben wir denn heute wieder für einen lauen
Mist im Standup. Dann das Publikum im Studio: irgendwie klatscht es
nicht mehr richtig, da müssen schon 20 Mikrofone über die Leute
gehängt werden, damit es im TV noch begeistert klingt (OK, ich kenne
die Situation von früher nicht). Dann aber auch Schmidt: seine
Prosodie ist irgendwie anders als noch vor Jahren, und klingt sehr
nach Flucht in eine Moderations- und Witze-Ankündigungsroutine bei
gleichzeitig größerer Empfindlichkeit. Das war vorwiegend in der Zeit
vorm Rausschmiss so, direkt danach eine Lockerung. Aber was weiß denn
ich. Herumnörgeln kann man immer. Vermutlich hat Twitter die Sache
kaputtgemacht.
> Der kleine Wirbel um den FDP-Vorsitz in Berlin straft mich ja eigentlich
> Lügen: Schmidt macht einen lauen Scherz, und mehrere verzweifelte
> Politiker und Journalisten springen drauf an. Aber ich rette mich dan
> dahingegehend, daß mir diese Resonanz von der Qualität einfach nicht reicht.
Qualität? Welche Art von Artikeln erwartest Du denn?
Vielleicht ist die Gästeauswahl aktuell auch zu speziell, um Relevanz
zu erreichen. Wieso sie keine Politiker mehr einladen, frage ich mich.
Oder wirklich relevante Personen aus dem Bereich der Kultur, wie
damals Dieter Bohlen.