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quo vadis

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Stefan Froehlich

unread,
Apr 4, 2013, 5:49:23 AM4/4/13
to
<http://www.spiegel.de/netzwelt/web/a-892266.html> schreibt, was in den
letzten Wochen schon mehrfach zu lesen war, dass die Nutzerzahlen von
Facebook ruecklaeufig sind. Neu ist jedoch die Spekulation:

| Möglicherweise manifestiert sich hier tatsächlich ein Trend: Gerade
| die mit der digitalen Welt, mit Smartphones Aufgewachsenen nutzen
| bestimmte, dedizierte Dienste für bestimmte Zwecke - Tumblr und
| Instagram zum Ansehen von Fotos, Snapchat, WhatsApp, WeChat und
| andere zur direkten, persönlichen Kommunikation [...]

Man glaubt es kaum. Wenn man jetzt am Ende noch auf die Idee kaeme,
dass nicht jeder Kommunikationsvorgang idealerweise ueber HTTP
abgewickelt werden muss...

Servus,
Stefan

--
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Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan. Für professionelle Klumpen, damit das Wißen niemals erlischt!
(Sloganizer)

Thomas Hochstein

unread,
Apr 8, 2013, 1:46:46 AM4/8/13
to
Stefan Froehlich schrieb:

>| M�glicherweise manifestiert sich hier tats�chlich ein Trend: Gerade
>| die mit der digitalen Welt, mit Smartphones Aufgewachsenen nutzen
>| bestimmte, dedizierte Dienste f�r bestimmte Zwecke - Tumblr und
>| Instagram zum Ansehen von Fotos, Snapchat, WhatsApp, WeChat und
>| andere zur direkten, pers�nlichen Kommunikation [...]
>
> Man glaubt es kaum. Wenn man jetzt am Ende noch auf die Idee kaeme,
> dass nicht jeder Kommunikationsvorgang idealerweise ueber HTTP
> abgewickelt werden muss...

Wobei ich f�rchte, dass dieser Wandel weniger der Erkenntnis folgt,
dass es f�r bestimmte Dienste bestimmte geeignete Protokolle oder
Clients gibt, sondern mehr davon gepr�gt ist, f�r bestimmte Dienste
bestimmte isolierte Anbieter zu benutzen.

Es handelt sich ja eben nicht um verschiedene Clients oder
verschiedene Anbieter f�r ein bestimmtes definiertes Protokoll,
sondern in der Regel um Anbieter, die einen bestimmten Client f�r ein
bestimmtes propriet�res Protokoll - n�mlich ihres - anbieten, das in
keiner Weise mit anderen kompatibel ist. Darin liegt m.E. eher ein
R�ckschritt vom vernetzten Internet (nicht nur vernetzt auf Ebene des
Daten�bertragungsprotokolls, sondern vernetzt auch auf der Ebene der
Dienste) zu dem Zustand davor: verschiedene, nur miteinander
kompatible einzelne Dienste. Btx, AOL und Compuserve statt Web, Mail
und News eben.

Gr��e,
-thh

Sabine Baer

unread,
Apr 23, 2013, 12:36:12 AM4/23/13
to
On 2013-04-08, Thomas Hochstein wrote:

[...]

> Es handelt sich ja eben nicht um verschiedene Clients oder
> verschiedene Anbieter für ein bestimmtes definiertes Protokoll,
> sondern in der Regel um Anbieter, die einen bestimmten Client für
> ein bestimmtes proprietäres Protokoll - nämlich ihres - anbieten,
> das in keiner Weise mit anderen kompatibel ist. Darin liegt m.E.
> eher ein Rückschritt vom vernetzten Internet (nicht nur vernetzt auf
> Ebene des Datenübertragungsprotokolls, sondern vernetzt auch auf der
> Ebene der Dienste) zu dem Zustand davor: verschiedene, nur
> miteinander kompatible einzelne Dienste. Btx, AOL und Compuserve
> statt Web, Mail und News eben.

Ich stimme Dir ganz und gar zu. Das "Internet" atomisiert sich. Die
"internetkompetenten" Web-2.0er machen kraefigst mit bei der
Zerstoerung des "Internet".

Sie entbloeden sich nicht, NNTP als "Steinzeit" zu bezeichnen und
verschwinden in Foren und Blogs oder - das letzte, von dem _ich_
hoerte "ownclouds". Als ob ein Webserver nicht reichte...

Aus Peers werden Kunden, die dem buntesten "Angebot" hinterherhechten.
Vielleicht kann man sogar Parallelen sehen zwischen der neolithischen
und der digitalen "Revolution".

Sabine

--
Campaign for a Non-Browser Specific WWW: http://www.anybrowser.org

Stefan Froehlich

unread,
Apr 23, 2013, 2:33:45 AM4/23/13
to
On Mon, 08 Apr 2013 07:46:46 Thomas Hochstein wrote:
> >| Gerade die mit der digitalen Welt, mit Smartphones Aufgewachsenen
> >| nutzen bestimmte, dedizierte Dienste für bestimmte Zwecke [...]

> > Man glaubt es kaum. Wenn man jetzt am Ende noch auf die Idee kaeme,
> > dass nicht jeder Kommunikationsvorgang idealerweise ueber HTTP
> > abgewickelt werden muss...

> Wobei ich fürchte, dass dieser Wandel weniger der Erkenntnis folgt,
> dass es für bestimmte Dienste bestimmte geeignete Protokolle oder
> Clients gibt, sondern mehr davon geprägt ist, für bestimmte Dienste
> bestimmte isolierte Anbieter zu benutzen.

Ja, klar. Der Konjunktiv in meinem Posting war auch ganz bewusst gewaehlt.

> Es handelt sich ja eben nicht um verschiedene Clients oder
> verschiedene Anbieter für ein bestimmtes definiertes Protokoll,
> sondern in der Regel um Anbieter, die einen bestimmten Client für ein
> bestimmtes proprietäres Protokoll - nämlich ihres - anbieten, das in
> keiner Weise mit anderen kompatibel ist.

Der Hauptunterschied liegt dabei in "proprietaer", sprich: das Internet,
wie wir es kennen, ist durch den gluecklichen Umstand entstanden, nicht
sofort als Geschaeftsmodell erkannt worden zu sein. Das, was jetzt
passiert, ist wohl eher an der Normalitaet.

> Rückschritt [...] zu dem Zustand davor: verschiedene, nur miteinander
> kompatible einzelne Dienste. Btx, AOL und Compuserve statt Web, Mail und
> News eben.

Mit dem Unterschied, dass damals jeder sein eigenes Protokoll
gesprochen hat, danach einigte man sich auf (primaer) TCP/IP, und
jetzt kommt noch HTTP als gemeinsame Basis obendrauf. Die Geschichte
wiederholt sich also zwar prinzipiell, in ihrer Struktur wird sie
dabei aber ohne jede Not immer komplexer.

Lustigerweise aergert das uebrigens nicht nur uns, sondern offenbar
auch die Leute, die sich mit Vorratsdatenspeicherung befassen:
<http://fm4.orf.at/stories/1716492/>

Servus,
Stefan

--
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Stefan kann mehr als Freude machen!
(Sloganizer)

Holger Marzen

unread,
Apr 23, 2013, 3:12:55 AM4/23/13
to
* On Tue, 23 Apr 2013 06:36:12 +0200, Sabine Baer wrote:

> Sie entbloeden sich nicht, NNTP als "Steinzeit" zu bezeichnen und
> verschwinden in Foren und Blogs oder - das letzte, von dem _ich_
> hoerte "ownclouds". Als ob ein Webserver nicht reichte...

Owncloud ist bloß eine Zusammenstellung von Kalender, Dateiablage und
Adressbuch. Das ist a) eine nette Spielerei und b) eine Möglichkeit, ein
Teil der gewohnten Dienste unter eigener Kontrolle zu haben.

Ich z.B. habe Owncloud nur deshalb laufen, damit meine Frau und ich ihre
Kalender teilen können, ohne dass wir unsere Daten einem fremden Dienst
anvertrauen. Dabei steht nicht einmal der Datenschutz im Vordergrund,
denn was die Apps auf einem Android-Schlaufon wirklich tun, weiß man in
den meisten Fällen eh nicht. Mir ist es wichtig, dass mir niemand
Dienste aus Unlust abschaltet, in deren Konfiguration und Einarbeitung
ich Zeit investiert habe, und die ich weiter nutzen möchte. Daher laufen
Mail-, News-, Kalender und andere Dienste auf unserem Familienserver,
und das wird auch so bleiben.

Thomas Hochstein

unread,
Apr 23, 2013, 3:45:21 PM4/23/13
to
Stefan Froehlich schrieb:

> Lustigerweise aergert das uebrigens nicht nur uns, sondern offenbar
> auch die Leute, die sich mit Vorratsdatenspeicherung befassen:
> <http://fm4.orf.at/stories/1716492/>

Ach, eigentlich ist da das Problem mehr der Serverstandort bzw. die
Frage, welcher Provider der verantwortliche Datenverarbeiter ist
(siehe den Streit des ULD mit Facebook). Ansonsten ist das rechtlich
m.E. durchaus einfacher, weil Facebook-Chats wie "PNs" innerhalb
geschlossener Forensysteme m.E. keine Telekommunikation darstellen,
sondern nur "schlichte" Daten, die im System des Anbieters gespeichert
sind, und zudem alles auf einem Haufen. Eigentlich ist das für die
Überwachung ein Traum ... (Und man sollte sich keine Illusionen über
die Zugriffsmöglichkeiten amerikanischer Strafverfolger und v.a.
anderer Behörden machen. Meistens sitzen die Diensteanbieter ja in den
USA.)

Grüße,
-thh
Message has been deleted

Jörg Tewes

unread,
Apr 24, 2013, 5:00:00 PM4/24/13
to
Sabine Baer schrub

> Sie entbloeden sich nicht, NNTP als "Steinzeit" zu bezeichnen und
> verschwinden in Foren und Blogs oder - das letzte, von dem _ich_
> hoerte "ownclouds". Als ob ein Webserver nicht reichte...

Ownclouds? Oder eher Owncloud?

Letzeres ist die eigene CLoud, und nein dafür reicht ein Webserver nicht
aus. Ein Webserver ist zum präsentieren dar, Mein Webserver präsentiert
mich/meine Firma Whatever. Owncloud ist ein Dienst der auf meinem
Webserver läuft, und mir Dienste bereitstellt die Momentan bei fremden
Anbietern sind/wären.


Bye Jörg

--
"Another lesson? What this time?"
"Beauty...in the dark."
"Ah, must be working. You're beginning to talk just like a Vorlon."
(Ivanova and Sheridan, "There All The Honor Lies")

Stefan Froehlich

unread,
May 14, 2013, 11:53:47 AM5/14/13
to
On Tue, 23 Apr 2013 21:45:21 Thomas Hochstein wrote:
> > Lustigerweise aergert das uebrigens nicht nur uns, sondern offenbar
> > auch die Leute, die sich mit Vorratsdatenspeicherung befassen:
> > <http://fm4.orf.at/stories/1716492/>

> Ach, eigentlich ist da das Problem mehr der Serverstandort bzw. die
> Frage, welcher Provider der verantwortliche Datenverarbeiter ist (siehe
> den Streit des ULD mit Facebook). Ansonsten ist das rechtlich m.E.
> durchaus einfacher, weil Facebook-Chats wie "PNs" innerhalb geschlossener
> Forensysteme m.E. keine Telekommunikation darstellen,
> sondern nur "schlichte" Daten, die im System des Anbieters gespeichert
> sind, und zudem alles auf einem Haufen.

Dafuer aber jeweils bei einem anderen Anbieter. Waehrend es nur
relativ wenige (nennenswert grosse) Zugangsanbieter gibt und die
auch noch zwingend eine Niederlassung im Inland haben, gibt es
Datenverarbeiter wie Sand am Meer auf der ganzen Welt.

> (Und man sollte sich keine Illusionen über die
> Zugriffsmöglichkeiten amerikanischer Strafverfolger und v.a.
> anderer Behörden machen. Meistens sitzen die Diensteanbieter ja in
> den USA.)

Stimmt, fuer die Amerikaner ist das sicherlich ein deutliches Stueck
unkomplizierter.

Servus,
Stefan

PS: Anekdote zu einem ganz anderem Thema, aber wo ich gerade beim
Tippen bin:

<http://www.orf.at/#/stories/2181958/>
| Das Soziale Netzwerk Facebook hat eine App blockiert, bei der Nutzer
| um ihr digitales Leben spielen konnten. In Anlehnung an das Original
| konnten Nutzer beim „Social Roulette“ ihre Facebook-Existenz aufs
| Spiel setzen. Die Chance, dass der eigene Account gelöscht wird, lag
| bei 1:6 [...]

Und ich dachte immer, es sei schwierig bis unmoeglich, seinen
Facebook-Account *absichtlich* zu loeschen. Das waere dann ja die
Chance gewesen.

--
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Stefan - Mein Gott!
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Thomas Hochstein

unread,
May 19, 2013, 4:37:26 AM5/19/13
to
Stefan Froehlich schrieb:

> On Tue, 23 Apr 2013 21:45:21 Thomas Hochstein wrote:
>> Ansonsten ist das rechtlich m.E.
>> durchaus einfacher, weil Facebook-Chats wie "PNs" innerhalb geschlossener
>> Forensysteme m.E. keine Telekommunikation darstellen,
>> sondern nur "schlichte" Daten, die im System des Anbieters gespeichert
>> sind, und zudem alles auf einem Haufen.
>
> Dafuer aber jeweils bei einem anderen Anbieter. Waehrend es nur
> relativ wenige (nennenswert grosse) Zugangsanbieter gibt und die
> auch noch zwingend eine Niederlassung im Inland haben, gibt es
> Datenverarbeiter wie Sand am Meer auf der ganzen Welt.

Theoretisch. Praktisch gibt es Facebook, Facebook, Facebook, Google
und Twitter ...

> <http://www.orf.at/#/stories/2181958/>
>| Das Soziale Netzwerk Facebook hat eine App blockiert, bei der Nutzer
>| um ihr digitales Leben spielen konnten. In Anlehnung an das Original
>| konnten Nutzer beim „Social Roulette“ ihre Facebook-Existenz aufs
>| Spiel setzen. Die Chance, dass der eigene Account gelöscht wird, lag
>| bei 1:6 [...]
>
> Und ich dachte immer, es sei schwierig bis unmoeglich, seinen
> Facebook-Account *absichtlich* zu loeschen. Das waere dann ja die
> Chance gewesen.

Mit "gelöscht" meint man bei Facebook, dass ein entsprechendes Flag
gesetzt wird, das die Anzeige der Daten in der Oberfläche
unterdrückt...

Grüße,
-thh
--
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