Andreas M. Kirchwitz:
> Zufällig am Rande mitbekommen, Marcel Bokhorst hat FairEmail und seine
> anderen Apps eingestellt, nachdem er einen Konflikt mit Google hatte.
> Schade, ein engagierter Entwickler. Vielleicht überlegt er es sich noch
> mal, wenn die Stimmung weniger aufgeladen ist. Dass mit Google so gut
> wie keine Kommunikation möglich ist, ist ja leider nichts Neues, und in
> Wahrheit sind es doch sowieso die zufriedenen Nutzer, auf die es ankommt,
> und nicht irgendein Großkonzern wie Google, Apple, Microsoft usw.
Vor Allem steht nach wie wir F-Droid zur Verfügung:
<
https://f-droid.org/en/packages/eu.faircode.email/>
Wenn Google sich langfristig stur stellt, wäre das noch die Alternative,
sofern Marcel Bokhorst nicht mit Einnahmen durch den Verkauf von Abos
rechnet.
Marcel Bokhorst schreibt da u.A., Zitat:
| *The balance*
|
| The few euros I receive in return for what's being offered and the fun
| of developing things are no compensation for the thousands of
| questions I answer every month, for unfair Play store reviews and for
| stress about unclear Google requirements.
|
| *The verdict*
|
| I have not reached a conclusion yet, but the question I am asking
| myself is why I would continue with the project. Maybe it is the
| moment, with a sick girlfriend, but I currently don't see it.
|
| *Alternatives*
|
| GitHub only version: 98% of the audience will be lost.
|
| Strip down the app: more bad reviews
|
| Paid support: more bad reviews
|
| Stop answering questions: more bad reviews
|
| Bad reviews will shift the balance only in the wrong direction.
|
| *Core problem*
|
| Google. There is no sensible way to appeal in case of bad reviews or
| alleged violations of Play store policies.
|
| People. They are generally pretty demanding and on the other hand
| everything should be free.
|
| Myself. An old and grumpy developer, who maybe should retired.
(Zitat Ende)
Sinngemäß: die paar Euro, die er damit verdient, sind kein Ausgleich für
das, was geboten wird und für die tausenden Frage, die er monatlich
beantwortet und die unfairen Bewertungen im Play Store und im Moment
muss er sich auch um seine kranke Freundin kümmern.
Ganz ehrlich: wenn ihn das Projekt so stresst, soll er es bleiben lassen
und einen anderen Maintainer dafür suchen, ernsthaft! Und wenn tausende
Fragen monatlich zu nervig sind - einfach nicht beantworten. Support per
E-Mail gibt es dann halt nicht, ganz einfach. Es gibt genügend
Plattformen, wo man ein Forum für die App einrichten kann und sich die
Anwender auch untereinander helfen können.
Zur Aussage: "GitHub only version: 98% of the audience will be lost."
Die App kann man problemlos weiterhin auf F-Droid anbieten. Niemand muss
das von Github selbst herunterladen. Wenn auch das dazu führt, dass 98%
der User abspringen - wo ist das Problem? Die Einnahmen über Google sind
ja nach eigener Aussage ohnehin nicht sonderlich toll. Also kann man es
auch gleich auf diesem Niveau machen, eine App anzubieten, die man eben
nur über F-Droid bekommt, weil sie Open Source und frei von
kommerziellen Interessen ist. Und wer mehr will, als das, was angeboten
wird, darf im Gegenzug gerne mitarbeiten oder versuchen, Leute zu
finden, die dort mitarbeiten können.
Ich habe mit
<
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.arnowelzel.android.periodical>
auch schon seit Jahren eine kostenlose App im Playstore, die auch Open
Source ist und es mittlerweile auch in das "kvappradar" der
kassenärztlichen Versorgung geschafft hat:
<
https://www.kvappradar.de/appdetails/Periodical>.
Wenn sich da jemand beschwert wegen fehlender Funktionen oder
Forderungen stellt, um eine gute Bewertung abzugeben, nehme ich das
sicher zur Kenntnis, aber ich sehe das nicht als Verpflichtung, darauf
immer umfassend einzugehen. Ob ich Wünsche berücksichtige oder nicht,
hängt allein davon ab, ob ich Zeit und die Motivation dafür habe. Wem
das nicht ausreicht, darf gerne selber mitentwickeln oder versuchen
jemanden zu finden, der auf <
https://github.com/arnowelzel/periodical>
mitarbeitet.
Umgekehrt ist es mir persönlich auch herzlich egal, ob die App nun von
10, 1000 oder 10000 Leuten benutzt wird - ich verdiene damit nichts und
wenn mir das als Hobby zu stressig wird, kann ich es auch einfach
abgeben. Die Quellen sind ohnehin frei verfügbar und wer sich berufen
fühlt, das weiter zu entwickeln, kann das gerne tun.
Ich fände es auch schade, wenn FairEmail wegen der Probleme mit Google
dauerhaft verschwindet. Nachdem die Quellen aber nach wie vor auf
<
https://github.com/M66B/FairEmail> verfügbar sind und unter GPL 3
veröffentlicht wurden, besteht auch die Chance, dass jemand das
weiterführt, wenn Marcel Bokhorst selbst keine Lust mehr dazu haben
sollte. Einen Fork habe ich mir sicherheitshalber schon angelegt
(<
https://github.com/arnowelzel/FairEmail>). Mit einer aktuellen Version
von Android Studio kann das auch problemlos gebaut werden, wenn man
einen Bug im Payment-Code korrigiert noch die Datei
"keystore.properties" im Projekverzeichnis mit folgenden Angaben anlegt:
paypal.uri =
gpa.uri =
info.uri =
dev.domain =
storeFile = <Pfad zum Signing-Key-Store>
storePassword = <Password des Signing-Key-Store>
keyAlias = <Name des Signing-Key>
keyPassword = <Passwort des Signing-Key>
Siehe auch:
<
https://nextcloud.0x0c.de/s/gGyDjq9W7846rzq/preview>
JFTR: ich unterstütze mehrere freie Projekte auch finanziell mit festen
monatlichen Beträgen.
--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de