unser Sohn ist knapp 3 Jahre und seit etwa 3 Wochen - und ich möchte
betonen wirklich erst seit dieser Zeit ist uns aufgefallen, daß er nahe
Dinge seitlich fokusiert und er sich häufiger an den Augen reibt. Wir
waren darufhin beim Augenarzt, welcher zu unser Überraschung mit Hilfe
von Tropfen und Vermessen des Auges eine Weitsichtigkeit von 6,5 bzw.
7,25 Dioptrien feststellte. Unsere Überrschung war so groß, weil unser
Sohn sehr aktiv, sich Bücher gerne anschaut und uns jetzt eigentlich
erst danach aufgefallen ist, daß er manche kleine Dinge unter Umständen
nur sehr schlecht sieht. Auf jeden Fall hätte ich nicht gedacht, daß man
bei so hohen Dioptrien noch so ohne Problem viele Dinge erkennen kann.
Wir haben jetzt eine Brille mit 5,5 bzw. 6,25 Dioptrien verschriben
bekommen, haben aber noch einige Fragen, die uns bisher nur unzureichend
beantwortet wurden.
1. Es gibt in unseren beiden Familien praktisch keinen Fall von
Weitsichtigkeit (außer altersbedingt). Kann es sein das so etwas gar
nicht angeboren ist sondern durch irgendwelche anderen Dinge ausgelöst
wird (Infekt oder andere Krankheit, Sturz, Wachstumsschub usw.)?
2. Angsicht der Tatsache, daß sich das kindliche Auge noch entwickelt
und da er eigentlich ziemlich gut sieht, fragen wir uns, ob es wirklich
sinnvoll ist so starke Dioptrien gleich zu verschreiben? Uns geht es
nicht darum, daß wir ihm keine Brille geben wollen - die Augenärztin
hatte das wohl mißverstanden - sondern nur wie die Diotrien bestimmt
werden, wo doch eine objektive Bewertung des eigentlichen Sehvermögens
sehr schwierig ist.
Daran schließt sich die Frage an, ob man das Sehvermögen bei Kindern
noch anders bestimmen kann?
3. Wir machen uns natürlich Sorgen, daß das Auge noch schlechter wird.
Was kann man dazu bei kleine Kindern sagen oder gibt es auch die
Möglichkeit, daß es wieder besser wird?
4. Wir wohnen in Berlin und deswegen würde uns auch interessieren, ob
jemand eine Stelle (Arzt, Krankenhaus oder andere) kennt, wo man auf
Kinder spezialisiert ist?
Wir sind für jedes Info dankbar!
Gruß
Daniel und Visnja
Hallo
>unser Sohn ist knapp 3 Jahre und seit etwa 3 Wochen - und ich möchte
>betonen wirklich erst seit dieser Zeit ist uns aufgefallen, daß er nahe
>Dinge seitlich fokusiert und er sich häufiger an den Augen reibt. Wir
>waren darufhin beim Augenarzt, welcher zu unser Überraschung mit Hilfe
>von Tropfen und Vermessen des Auges eine Weitsichtigkeit von 6,5 bzw.
>7,25 Dioptrien feststellte. Unsere Überrschung war so groß, weil unser
>Sohn sehr aktiv, sich Bücher gerne anschaut und uns jetzt eigentlich
>erst danach aufgefallen ist, daß er manche kleine Dinge unter Umständen
>nur sehr schlecht sieht. Auf jeden Fall hätte ich nicht gedacht, daß man
>bei so hohen Dioptrien noch so ohne Problem viele Dinge erkennen kann.
>Wir haben jetzt eine Brille mit 5,5 bzw. 6,25 Dioptrien verschriben
>bekommen, haben aber noch einige Fragen, die uns bisher nur unzureichend
>beantwortet wurden.
>
>1. Es gibt in unseren beiden Familien praktisch keinen Fall von
>Weitsichtigkeit (außer altersbedingt). Kann es sein das so etwas gar
>nicht angeboren ist sondern durch irgendwelche anderen Dinge ausgelöst
>wird (Infekt oder andere Krankheit, Sturz, Wachstumsschub usw.)?
Nein, das ist hier nicht anzunehmen. Eine gewisse Weitsichtigkeit ist
bei kleinen Kindern normal. Mit anderen Worten, die Chancen stehen
gut, dass sich ein Großteil der Weitsichtigkeit noch 'auswächst'.
>
>2. Angsicht der Tatsache, daß sich das kindliche Auge noch entwickelt
>und da er eigentlich ziemlich gut sieht, fragen wir uns, ob es wirklich
>sinnvoll ist so starke Dioptrien gleich zu verschreiben? Uns geht es
>nicht darum, daß wir ihm keine Brille geben wollen - die Augenärztin
>hatte das wohl mißverstanden - sondern nur wie die Diotrien bestimmt
>werden, wo doch eine objektive Bewertung des eigentlichen Sehvermögens
>sehr schwierig ist.
>Daran schließt sich die Frage an, ob man das Sehvermögen bei Kindern
>noch anders bestimmen kann?
>
Die Brillenstärke sollte in diesem Alter abhängig gemacht werden von
der objektiven Dioptrienzahl (mit Tropfen: ,Zykloplegie), der Stellung
der Augen (es gibt kaum Augen die perfekt parallel stehen) und so weit
es geht nach einem subjektiven Abgleich.
Wie gesagt verändert sich das AUge und damit auch die Brillenstärke
meist jährlich.
>3. Wir machen uns natürlich Sorgen, daß das Auge noch schlechter wird.
>Was kann man dazu bei kleine Kindern sagen oder gibt es auch die
>Möglichkeit, daß es wieder besser wird?
>
Schlechte Augen sehen schlecht...mit und ohne Brille...das ist hier
nicht der Fall. Nur die Brille ist etwas stark. Aber wie oben gesagt,
es wird sicher besser werden.
>4. Wir wohnen in Berlin und deswegen würde uns auch interessieren, ob
>jemand eine Stelle (Arzt, Krankenhaus oder andere) kennt, wo man auf
>Kinder spezialisiert ist?
>
Viele Ärzte hier in Berlin haben sogenannte Sehschulen, die auf Kinder
spezialisiert sind. Alle Augenkliniken, egal ob Virchow, Neuköln,
Schloßpark, Buch etc. haben ebenfalls Sehschulen.
Also kein Grund zur Besorgniss
MfG
Christoph
On 26 Mar 2001 10:03:02 -0600, christoph wiemer<c...@augen-berlin.de>
wrote:
>>waren darufhin beim Augenarzt,
Vorbildlich, großes Lob, ehrlich!
>>welcher zu unser Überraschung mit Hilfe
>>von Tropfen und Vermessen des Auges eine Weitsichtigkeit von 6,5 bzw.
>>7,25 Dioptrien feststellte. Unsere Überrschung war so groß, weil unser
>>Sohn sehr aktiv, sich Bücher gerne anschaut und uns jetzt eigentlich
>>erst danach aufgefallen ist, daß er manche kleine Dinge unter Umständen
>>nur sehr schlecht sieht.
Das ist noch gar nicht mal so gesagt, denn...
>> Auf jeden Fall hätte ich nicht gedacht, daß man
>>bei so hohen Dioptrien noch so ohne Problem viele Dinge erkennen kann.
...das junge Auge kann seine Wirkung in hohem Maße variieren (eine
Verstärkung um +15 dpt. sollte bei einem Kind mit 3 Jahren durchaus
möglich sein). Das bedeutet, dass die Fehlsichtigkeit in hohem Maße
ausgeglichen werden kann.
>>Wir haben jetzt eine Brille mit 5,5 bzw. 6,25 Dioptrien verschriben
>>bekommen,
Warum ist die Brille so deutlich schwächer, als gemessen wurde?
>>2. Angsicht der Tatsache, daß sich das kindliche Auge noch entwickelt
>>und da er eigentlich ziemlich gut sieht, fragen wir uns, ob es wirklich
>>sinnvoll ist so starke Dioptrien gleich zu verschreiben?
Ja, unbedingt, die oben beschriebene Einstellung und der Unterschied
rechts/links bewirkt, dass nur das "bessere" Auge scharf gestellt
wird, da dies für eine hohe Detailerkennbarkeit ausreichend ist. Zudem
ist auch die Konvergenz, also die Ausrichtung der Augen auf einen
Punkt, an diesen Einstellmechanismus gekoppelt (zumindest in der Regel
- und ich verkneife mir den entsprechenden Frauenwitz an dieser
Stelle), so dass auch das räumliche Sehen durch dieses Problem in
Mitleidenschaft gezogen, also nicht korrekt erlernt wird.
>>Uns geht es
>>nicht darum, daß wir ihm keine Brille geben wollen - die Augenärztin
>>hatte das wohl mißverstanden - sondern nur wie die Diotrien bestimmt
>>werden, wo doch eine objektive Bewertung des eigentlichen Sehvermögens
>>sehr schwierig ist.
Objektiv ist einfach, Tropfen rein --> Skiaskopie --> Fertig.
Subjektiv, also das, was Optiker generell und Augenärzte i.d.R. bei
allen machen, die lesen können, ist bei Kindern wesentlich
schwieriger, da das Kind hier seinen Seheindruck einschätzen und
vergleichen muß, während dies bei objektiven Verfahren nicht nötig
ist.
>>Daran schließt sich die Frage an, ob man das Sehvermögen bei Kindern
>>noch anders bestimmen kann?
Ja, siehe oben.
>Die Brillenstärke sollte in diesem Alter abhängig gemacht werden von
>der objektiven Dioptrienzahl (mit Tropfen: ,Zykloplegie), der Stellung
>der Augen (es gibt kaum Augen die perfekt parallel stehen) und so weit
Christoph, heisst das, du verordnest Prismen, um diese Stellungsfehler
zu korrigieren?
>es geht nach einem subjektiven Abgleich.
>Wie gesagt verändert sich das AUge und damit auch die Brillenstärke
>meist jährlich.
>
>>3. Wir machen uns natürlich Sorgen, daß das Auge noch schlechter wird.
>>Was kann man dazu bei kleine Kindern sagen oder gibt es auch die
>>Möglichkeit, daß es wieder besser wird?
>>
>Schlechte Augen sehen schlecht...mit und ohne Brille...das ist hier
>nicht der Fall. Nur die Brille ist etwas stark. Aber wie oben gesagt,
>es wird sicher besser werden.
Zustimm.
>Viele Ärzte hier in Berlin haben sogenannte Sehschulen, die auf Kinder
>spezialisiert sind. Alle Augenkliniken, egal ob Virchow, Neuköln,
>Schloßpark, Buch etc. haben ebenfalls Sehschulen.
Was nützt eine Sehschule bei Hyperopie?
>Also kein Grund zur Besorgniss
Seh ich genauso, zumal das Problem ja frühzeitig erkannt wurde,
üblicherweise wird sowas erst nach der Einschulung entdeckt.
C U
Sushii
--
Sascha Buettner (Student FH Jena)
http://www.sushii-net.de | MSN: mcsu...@hotmail.com
Fighting for peace is like f**king for virginity!
>Hi Daniel, Hi Christoph,
>
Hi Sascha
>
>>Die Brillenstärke sollte in diesem Alter abhängig gemacht werden von
>>der objektiven Dioptrienzahl (mit Tropfen: ,Zykloplegie), der Stellung
>>der Augen (es gibt kaum Augen die perfekt parallel stehen) und so weit
>
>Christoph, heisst das, du verordnest Prismen, um diese Stellungsfehler
>zu korrigieren?
>
Nein, sondern ich unterstütze die Augen in ihrem Bemühen parallel zu
bleiben. In diesem konkreten Fall müsste das Kind erheblich
akkommodieren, was es auch sicher schafft. Akkommodation heißt für das
Gehirn sehen in der Nähe, also nach innenstellen der Augen. Wenn das
Kind eine Esophorie hat würde ich die Hyperopie stärker ausgleichen
als bei Exophorie; immer in Abhängigkeit vom Winkel natürlich.
>
>Was nützt eine Sehschule bei Hyperopie?
>
Siehe oben. Gerade bei hyperopen Kindern ist die Brillenanpassung eine
Wissenschaft für sich und erfordert mehr Erfahrung als Optiker und
Augenärzte ohne Sehschule meist haben.
Gruß
Christoph
On 26 Mar 2001 14:54:03 -0600, christoph wiemer<c...@augen-berlin.de>
wrote:
>Nein, sondern ich unterstütze die Augen in ihrem Bemühen parallel zu
>bleiben.
Schade...
>In diesem konkreten Fall müsste das Kind erheblich
>akkommodieren, was es auch sicher schafft. Akkommodation heißt für das
>Gehirn sehen in der Nähe, also nach innenstellen der Augen.
He langsam, ich studiere Augenoptik :-)
>Wenn das
>Kind eine Esophorie hat würde ich die Hyperopie stärker ausgleichen
>als bei Exophorie; immer in Abhängigkeit vom Winkel natürlich.
Und was hällst du von der guten alten sphärozylindrischen
Vollkorrektion ind Prismen, solange eine Verbesserung erzielt wird?
>Siehe oben. Gerade bei hyperopen Kindern ist die Brillenanpassung eine
>Wissenschaft für sich und erfordert mehr Erfahrung als Optiker und
>Augenärzte ohne Sehschule meist haben.
Na ja, da habe ich so meine Zweifel...
>Gruß
>Christoph
Grüße in den wilden Süden :-)
--> www.flens.de --> da bin ich jetzt zuhause (also nahe daran!)
Diese Weitsichtigkeit ist in diesem Alter ganz normal und auch
wünschenswert. Ich würde sie sogar als zu niedrig einschätzen. All jene,
die später kurzsichtig werden, hatten hier zu wenig! Das Problem bei
eurem Sohn ist der Unterschied von 0,75 dpt. Diese müssen unbedingt
mittels Brille ausgeglichen werden, zumindestens bis zur Vollendung des
6. Lebensjahres, besser noch bis 12 Jahre. Ganz wichtig!! Sonst bleibt
ein Auge in seiner Entwicklung zurück (Netzhautauflösung). Ob es
sinnvoll ist, den Rest (hier +6,5dpt) ganz oder teilweise mit
auszugleichen sei hier als Frage mal dahingetellt. Denn bei Kleinkindern
mir R/L gleich hohen (+)Werten wird ja auch nicht korrigiert.
> 1. Es gibt in unseren beiden Familien praktisch keinen Fall von
> Weitsichtigkeit (außer altersbedingt). Kann es sein das so etwas gar
> nicht angeboren ist sondern durch irgendwelche anderen Dinge ausgelöst
> wird (Infekt oder andere Krankheit, Sturz, Wachstumsschub usw.)?
Wenn Ihr nicht alle hochgradig Kurzsichtig seit, hattet Ihr in diesem
Alter auch alle solche Werte.
> 2. Angsicht der Tatsache, daß sich das kindliche Auge noch entwickelt
> und da er eigentlich ziemlich gut sieht,
Da er Weitsichtig ist, ist es mit der Ferne sowieso kein Problem und in
der Nähe nutzt er seine riesige Akkomodationsbreite. Das ist übrigens
jenes, was dem 44jährigem verloren gegangen ist und ihn zur Lesebrille
greifen lässt.
> 3. Wir machen uns natürlich Sorgen, daß das Auge noch schlechter wird.
_Das_ Auge oder die Augen. Ohne Ausgleich der 0.75dpt wird sich eines
der beiden Augen sicherlich gut entwickeln, aber nicht beide. Noch sind
beide Augen (wahrscheinlich) gut, nur ist eines der beiden 1mm zu kurz.
> Was kann man dazu bei kleine Kindern sagen oder gibt es auch die
> Möglichkeit, daß es wieder besser wird?
(Das schlimmste sind Eltern, die Angst davor haben, dass das eigene Kind
eine Brille tragen muss)
Ralph
> > Weitsichtigkeit von 6,5 bzw. 7,25 Dioptrien
> Diese Weitsichtigkeit ist in diesem Alter ganz normal und auch
> wünschenswert. Ich würde sie sogar als zu niedrig einschätzen.
Langsam bitte! Der Durchschnittliche Refraktionszustand der Augen eines
Kindes von drei Jahren liegt bei ca. +3,00 dpt.
Der Kleine um den es sich hier handelt hat also auf jeden Fall ca. +3,00
dpt. zuviel und deshalb unbedingt eine Korrektur noetig!
> All jene, die später kurzsichtig werden, hatten hier zu wenig!
Wo hast Du denn das her? Das mit dem Kurzsichtig werden steht damit in
keinem Zusammenhang. Es resultiert i.d.R. aus dem nicht enden wollenden
(Laengen-)-Wachstum der Augen, welches vor/waehrend/nach der Pubertaet
zum Stillstand kommen sollte. Ich vertrete die Meinung, dass es hier an
einer genetisch bedingten hormonellen Stoerung oder so aehnlich liegt,
welche noch endgueltig zu erforschen waere.
> Das Problem bei
> eurem Sohn ist der Unterschied von 0,75 dpt. Diese müssen unbedingt
> mittels Brille ausgeglichen werden, zumindestens bis zur Vollendung des
> 6. Lebensjahres, besser noch bis 12 Jahre.
Du kannst unmoeglich davon ausgehen, dass es bei diesem Unteschied von
0,75 dpt. ueber 9 Jahre hinweg bleiben wird. Vielmehr sollte jaehrlich
vom Augenarzt nachkontrolliert werden und die Brillenglaeser
entsprechend angepasst werden. Darueberhinaus ist das IMHO _nicht_ _das_
entscheidende Problem.
> Ganz wichtig!! Sonst bleibt
> ein Auge in seiner Entwicklung zurück (Netzhautauflösung).
Das koennte insofern missverstanden werden, dass sich die Netzhaut
aufloesen koennte!? :-)
> Ob es
> sinnvoll ist, den Rest (hier +6,5dpt) ganz oder teilweise mit
> auszugleichen sei hier als Frage mal dahingestellt.
Das sollten wir dem behandelden Augenarzt ueberlassen.
> Denn bei Kleinkindern
> mir R/L gleich hohen (+)Werten wird ja auch nicht korrigiert.
Kann man Pauschal auch nicht so stehen lassen! Natuerlich gibt es
Kleinkinder bei denen eine gleichseitige Korrektur im Plusbereich noetig
ist um uebermaessige Akkommodation und damit kritische, zu starke
Konvergenz (Schielen) zu vermeiden, welche dann durchaus dazu fuehren
koennte, dass ein Auge vom Sehvorgang ausgeschlossen wird und sich somit
nicht weiter entwickeln kann.
> > 1. Es gibt in unseren beiden Familien praktisch keinen Fall von
> > Weitsichtigkeit
>
> Wenn Ihr nicht alle hochgradig Kurzsichtig seit, hattet Ihr in diesem
> Alter auch alle solche Werte.
Auch das ist nicht zwingend so, es besteht durchaus die Moeglichkeit,
das Fehlsichtigkeiten latent vererbt werden, die Eltern/Grosseltern also
durchaus nicht das selbe Schicksal teilen muessen/mussten.
> Da er Weitsichtig ist, ist es mit der Ferne sowieso kein Problem und in
> der Nähe nutzt er seine riesige Akkomodationsbreite.
Du hast offensichtlich vergessen, das bei einer entsprechenden
Akkommodation auch eine gewisse Konvergenz angekoppelt ist, woraus sich
ein Schielwinkel ergibt der u.U. dazu fuehren kann dass das schlechter
sehende Auge vom Sehvorgang ausgeschlossen wird und somit verkuemmert.
> was dem 44jährigem verloren gegangen ist und ihn zur Lesebrille
> greifen lässt.
Ist ausnahmsweise mal richtig aber gehoert das nun auch hierher? :-)
> (Das schlimmste sind Eltern, die Angst davor haben, dass das eigene Kind
> eine Brille tragen muss)
Die Eltern haben wohl eher Angst, dass das Kind in der Entwicklung der
Augen zurueckbleibt. Ansonsten sind Kruegeroptiker mit diversen
optischen Falschaussagen auch nicht ungefaehrlich. :-)
--
Bei der Frisbee haben wir die Luft aus dem Ball gelassen,
jetzt fliegt er viel besser!
Boris --- eye see you ---> http://www.eyedear.de (im Aufbau)
On 27 Mar 2001 23:13:00 GMT, nospam.nic...@bigfoot.de
(Christian @Soemtron) wrote:
>Ah.
>Wieso Flens - welcher Glashersteller sitzt denn da?
ich bin jetzt bei der Werner SchulzGmbH & Co. KG, siehe auch
www.schulz-maritim.de (letztere habe ich im Praxissemester erstellt)
C U
Sushii
P.S.: Die haben bei Flens jetzt auch ein gutes Weizen (Das nördlichste
Weizen der Republik).
>Und was hällst du von der guten alten sphärozylindrischen
>Vollkorrektion ind Prismen, solange eine Verbesserung erzielt
>wird?
Leichte Unterkorrektion. Du willst doch nicht nebeln. Prismen nein. Du
willst doch nicht 80% der Erdbevölkerung mit Prismen rumlaufen lassen?
>>Siehe oben. Gerade bei hyperopen Kindern ist die Brillenanpassung
>>eine Wissenschaft für sich und erfordert mehr Erfahrung als Optiker
>>und Augenärzte ohne Sehschule meist haben.
>Na ja, da habe ich so meine Zweifel...
So? Warum?
Ines
>>kruegeroptik schrieb in Nachricht <3ABFE4FC...@dland.de>...
>Ralph ...? schrieb:
>> > Weitsichtigkeit von 6,5 bzw. 7,25 Dioptrien
>> Diese Weitsichtigkeit ist in diesem Alter ganz normal und auch
>> wünschenswert. Ich würde sie sogar als zu niedrig einschätzen.
>Langsam bitte! Der Durchschnittliche Refraktionszustand der
>Augen eines Kindes von drei Jahren liegt bei ca. +3,00 dpt.
Bei ersterem gehe ich mit dir konform. 6,50 dpt. und darüber sind viel
zu viel. Im Alter von 3 Jahren sind ca. 2 dpt. noch normal.
Ich kann ein Lied darüber singen, wie Kinder mit solchen Refraktionen
in der Nähe sehen. Nämlich bescheiden, wenn überhaupt. Natürlich haben
sie eine Akkommodationsbreite von gut 15 dpt. Aber bei dauernder
Nahbelastung ist solche Fehlrefraktion nicht kompensierbar. Das hat
Auswirkungen auf die Fein- und Grobmotorik, auf das Sehenlernen (z.b.
schlechte Wahrnehmung beim Bücheransehen, bei Lege und Bastelspielen)
und insgesamt auf die geistige Entwicklung des Kindes. Nicht davon zu
sprechen, was passiert, wenn diese Kinder, die jahrelang in der Nähe
kaum was sehen konnten, in der Schule dann Lesen und Schreiben lernen
sollen. Das endet dann mit Sonderschule, Frustation,
Verhaltensauffälligkeiten des Kindes bis schweren seelischen
Einschnitten, die eine jahrelange psychiatrische Behandlung nach sich
ziehen können. Und nur, weil jemand meint: Weitsichtigkeiten um 6 bis
7 Dioptrien sind normal. Da möchte ich am liebsten aufschreien.
So einen überaus "wertvollen" Tipp, diese Weitsichtigkeit bis auf den
Unterschied von 0,75 dpt. nicht weiter auszugleichen, kann wirklich
nur jemand geben, der von der Materie überhaupt nichts versteht.
Sorry. Ich glaube kaum, dass derjenige bei "kruegeroptik" der sowas
hier postet, die Verantwortung für eine Unterkorrektion übernehmen
will. Ansonsten findet er akkommodativ bedingt entstandene Strabismen
vielleicht noch schön?
>> All jene, die später kurzsichtig werden, hatten hier zu wenig!
Die hatten das definitiv nicht. Gut 90% der Kinder werden mit einer
Weitsichtigkeit von durchschnitlich 3 dpt. geboren. Die machen einen
ganz normalen Emetropierungsprozeß durch. Selten, das die hinterher in
die Kurzsichtigkeit abrutschen.
>Ich vertrete die Meinung, dass es hier an einer genetisch
>bedingten hormonellen Stoerung oder so aehnlich liegt,
>welche noch endgueltig zu erforschen waere.
Genetisch ja, hormonell nein. Transmitterstörungen in der Netzhaut ja.
>> Das Problem bei eurem Sohn ist der Unterschied von 0,75 dpt.
Das ist ganz sicher nicht das eigentliche Problem.
>> Ob es
>> sinnvoll ist, den Rest (hier +6,5dpt) ganz oder teilweise mit
>> auszugleichen sei hier als Frage mal dahingestellt.
Das sei nicht dahingestellt, lieber Ralph, das ist bitter notwendig.
>> Denn bei Kleinkindern
>> mir R/L gleich hohen (+)Werten wird ja auch nicht korrigiert.
Kleinkinder haben solche hohen Werte im Normalfall nicht.
>> Wenn Ihr nicht alle hochgradig Kurzsichtig seit, hattet
>> Ihr in diesem Alter auch alle solche Werte.
Falsch!
>> Da er Weitsichtig ist, ist es mit der Ferne sowieso kein
>> Problem und in der Nähe nutzt er seine riesige Akkomodationsbreite.
Falsch!
>Du hast offensichtlich vergessen, das bei einer entsprechenden
>Akkommodation auch eine gewisse Konvergenz angekoppelt ist,
>woraus sich ein Schielwinkel ergibt der u.U. dazu fuehren kann
>dass das schlechter sehende Auge vom Sehvorgang ausgeschlossen wird
>und somit verkuemmert.
Richtig!
>Ansonsten sind Kruegeroptiker mit diversen
>optischen Falschaussagen auch nicht ungefaehrlich. :-)
Richtig!
Ines
> >>Wir haben jetzt eine Brille mit 5,5 bzw. 6,25 Dioptrien verschriben
> >>bekommen,
>
> Warum ist die Brille so deutlich schwächer, als gemessen wurde?
Ich denke, daß die Augen sich erstmal an die Brille gewöhnen sollen und
weiterverfolgt werden soll, wie sich die Dioptrienzahl einerseits
entwickelt und andereseits, ob es schon möglich ist das Sehvermögen dann
auch zu testen. Aus der ganzen Diskussion habe wir nun herausbekommen,
daß es absolut wichtig ist, die 0,75 Dioptrien Unterschied auszugleichen
und auch möglichst weitgehend die gesamten Dioptrien zu korrigieren. Die
weitere Entwicklung muß man dann abwarten und immer wieder überprüfen.
Allerdings haben wir diese ausführliche Information beim Augenarzt
vermißt.
Gruß
Daniel
christoph wiemer schrieb:
>
> On Mon, 26 Mar 2001 12:13:45 +0200, Daniel Krappmann
> <dkr...@mdc-berlin.de> wrote:
> >3. Wir machen uns natürlich Sorgen, daß das Auge noch schlechter wird.
> >Was kann man dazu bei kleine Kindern sagen oder gibt es auch die
> >Möglichkeit, daß es wieder besser wird?
> Schlechte Augen sehen schlecht...mit und ohne Brille...das ist hier
> nicht der Fall. Nur die Brille ist etwas stark. Aber wie oben gesagt,
> es wird sicher besser werden.
Zu diesem Punkt habe ich noch ein Nachfrage. Uns ist schon seit längerer
Zeit afgefallen, daß unser Sohn sehr Licht empfindlich ist und bei
starker Sonneneinstrahlung die Augen zusammenkneift und beklagt, daß es
zu hell ist. Kann da ein Zusammenthang mit der Weitsichtigkeit und
möglicherweise mit der Akkomodation bestehen. Was sagt die
Lichtempfindlichkeit sonst noch aus?
Gruß
Daniel
Lichtempfindlichkeit (auch: Photophobie) deutet oft auf einen latenten
Stellungsfehler der Augen hin. Dieser liegt bei Deinem Junior aufgrund
der Akkommodations-Vergenz-Kopplung natürlich auch vor.
Wobei das auch besser der Augenarzt vor Ort abklären sollte.
Grüße zurück
Sushii
On Tue, 27 Mar 2001 23:49:49 +0200, "Ines Jonischkies"
<in...@jonischkies.hro.uunet.de> wrote:
>Leichte Unterkorrektion. Du willst doch nicht nebeln. Prismen nein. Du
>willst doch nicht 80% der Erdbevölkerung mit Prismen rumlaufen lassen?
/sarkasmus on
Vorsicht, wenn das einer unserer Sehtrainer liest, dann bist Du dran.
Unterkorrektion (also Überkorrektion in Richtung Minus) ist doch die
Hauptursache für die epidemieartig auftretende Myopie, oder ?
/Sarkasmus off
Und was die Prismen betrifft, wenn es den Betroffenen eine
VERBESSERUNG bringt, klar doch. Was spricht denn dagegen?
>>>Siehe oben. Gerade bei hyperopen Kindern ist die Brillenanpassung
>>>eine Wissenschaft für sich und erfordert mehr Erfahrung als Optiker
>>>und Augenärzte ohne Sehschule meist haben.
>
>>Na ja, da habe ich so meine Zweifel...
>
>So? Warum?
Ist halt einfach so.
C U
Sushii (der nach wie vor nicht an Deiner Profession zweifelt, weil er
keinen Grund hat, auch ohne irgendwelche Abschlüsse gesehen zu
haben...)
Hallo Ralph
>
>(Das schlimmste sind Eltern, die Angst davor haben, dass das eigene Kind
>eine Brille tragen muss)
>
Bis auf diesen Satz, den ich unterstreichen kann, kann ich Dir in
keinem Punkt recht geben.
Gerade bei weitsichtigen Kindern kann man nicht viel über die zu
verordnende Brille sagen, ohne die Stellung der Augen zu
berücksichtigen.
Dein Posting unterstreicht meine Behauptung, dass hier ein Augenarzt
mit Sehschulerfahrung unbedingt erforderlich ist.
Gruß Christoph
Akkommodation-Konvergenz Koppelung!! Im ACA-Quotient angegegen!
Durch Akkommodatives Schielen, welches unkorrigiert bleibt entstehen massive
Probleme. Ich habe genug erwachsene Kunden, bei denn eine unkorrigierte
Fehlsichtigkeit in der Kindheit zur Supression eines Auges führte.
> >Wenn das
> >Kind eine Esophorie hat würde ich die Hyperopie stärker ausgleichen
> >als bei Exophorie; immer in Abhängigkeit vom Winkel natürlich.
warum nicht! Du bist Augenarzt (glaub ich zumindest), wenn dadurch das
binokulare Sehen und die Stereopsis erhalten bleibt...
> Und was hällst du von der guten alten sphärozylindrischen
> Vollkorrektion ind Prismen, solange eine Verbesserung erzielt wird?
binokulare Vollkorrektion ist bei mir immer das Maß aller Dinge, wie gesagt
wenn bino und stereo Sehen erhalten bleiben (was ja bei bin.Vollk. zu
erwarten ist - Haase lässt grüßen).
> >Siehe oben. Gerade bei hyperopen Kindern ist die Brillenanpassung eine
> >Wissenschaft für sich und erfordert mehr Erfahrung als Optiker und
> >Augenärzte ohne Sehschule meist haben.
>
> Na ja, da habe ich so meine Zweifel...
ich nicht... unbestritten ist es wohl doch so, daß eine Kurzsichtigkeit bei
Kindern nicht solch gravierende Auswirkungen haben kann als eine Hyperopie.
Desweiteren gibt es Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Legasthenie
und unkorrigierten Fehlsichtigkeiten bei Kindern aufzeigen.
Kinder gehören in Hände von absoluten Fachleuten!!! Auch finde ich ist die
Newsgroup für den Vater nicht unbedingt der richtige Ort um sich Tipps zu
holen (auch wenn ich die Sorgen natürlich verstehe)
...ich muß es ja immer dazusagen: Ich will damit nicht die Kompetenz der
einzelnen Teilnehmer untergraben.
Aber dieser Fall muss 'vor Ort' behandelt werden, wenn alle relevanten
Aspekte mit einbezogen werden können.
Natürlich halte ich für klug sich noch andere Meiungen in einer NG
einzuholen, aber das sollte sich auf die weitergabe von Adressen,
Telefonnummern beschränken.
Grüße ElJay
On Wed, 28 Mar 2001 23:30:30 +0200, "ElJay" <elj...@hotmail.de>
wrote:
>Desweiteren gibt es Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Legasthenie
>und unkorrigierten Fehlsichtigkeiten bei Kindern aufzeigen.
Hier muss ich Dir leider widersprechen, die Studien zeigen einen
Zusammenhang zwischen LRS und unkorrigierten Fehlsichtigkeiten.
Legasthenie als multifunktionelle Störung ist durch entsprechende
Korrektion nicht "heilbar".
C U
Sushii
Die Argumentation ist ganz interessant, nur ich frage mich: Wie kommt
der Kleine mit einer solchen starken Brille zurecht?
Wurden die leichten aber dickeren und kratzempfindlichen
Kunststoffgläser gewählt, oder mineralische Gläser.
Kann man bei solchen Werten auch Kontaktlinsen verordnen?
Trägt er diese Brille freiwillig, weil er dadurch mehr und besser sieht,
oder muss er gezwungen werden. Wie reagieren seine Spielkameraden auf
diese Veränderung seines Aussehens?
Fragen Fragen Fragen
--
{\rtf1\ansi\deff0\deftab720{\fonttbl{\f0\fnil MS Sans
Serif;}{\f1\fnil\fcharset2 Symbol;}{\f2\fswiss\fprq2 System;}{\f3\fnil
Times New Roman;}}
{\colortbl\red0\green0\blue0;}
\deflang1031\pard\plain\f3\fs20 Mit freundlichen Gr\'fc\'dfen
\par Michael Wappler
\par }
Die Argumentation ist ganz interessant, nur ich frage mich: Wie kommt
Die Argumentation ist ganz interessant, nur ich frage mich: Wie kommt
On Thu, 29 Mar 2001 15:49:05 +0200, Michael-Wappler
<Mchael-...@gmx.de> wrote:
>{\rtf1\ansi\deff0\deftab720{\fonttbl{\f0\fnil MS Sans
>Serif;}{\f1\fnil\fcharset2 Symbol;}{\f2\fswiss\fprq2 System;}{\f3\fnil
>Times New Roman;}}
>{\colortbl\red0\green0\blue0;}
>\deflang1031\pard\plain\f3\fs20 Mit freundlichen Gr\'fc\'dfen
>\par Michael Wappler
>\par }
2 Bitten:
a) Stell das ab!
b) http://learn.to/quote
Hallo ElJay (wer immer das auch sein mag),
>
>Akkommodation-Konvergenz Koppelung!! Im ACA-Quotient angegegen!
Ich glaube kaum, dass es hier jemand nötig hat oder es bei jemandem
Eindruck schindet, wenn man Fachbegriffe genannt werden, für Dinge,
die wir versuchen so verständlich wie möglich einem Laien zu erklären.
>Durch Akkommodatives Schielen, welches unkorrigiert bleibt entstehen massive
>Probleme.
Ob massiv oder nicht. Es steht hier nicht zur Debatte, da das Kind
scheinbar nicht schielt, auch kein akkommodatives Schielen.
>Ich habe genug erwachsene Kunden, bei denn eine unkorrigierte
>Fehlsichtigkeit in der Kindheit zur Supression eines Auges führte.
Stimmt sicher, vor allem bei Anisometropie (Unterschiedlichem
Brechungsfehler der Augen). Durch Hyperopie, die beidseits bis auf
deutlich weniger als eine Dioptrie Unterschied vorhanden ist, wirst Du
mir sicher keinen Kunden von Dir nennen können.
Also kein Grund den Vater zu beunruhigen.
>
>> >Wenn das
>> >Kind eine Esophorie hat würde ich die Hyperopie stärker ausgleichen
>> >als bei Exophorie; immer in Abhängigkeit vom Winkel natürlich.
>
>warum nicht! Du bist Augenarzt (glaub ich zumindest), wenn dadurch das
>binokulare Sehen und die Stereopsis erhalten bleibt...
Verstehe ich nicht. Warum was nicht?
>
>binokulare Vollkorrektion ist bei mir immer das Maß aller Dinge, wie gesagt
>wenn bino und stereo Sehen erhalten bleiben (was ja bei bin.Vollk. zu
>erwarten ist - Haase lässt grüßen).
Mag sein, dass Du dieser Schule der Vollkorrektion angehörst, ist aber
erstens nicht richtig: Zwar können bino und stereo Sehen (schließt
stereo deiner Meinung nach bino nicht ein, oder warum nennst du immer
beide?) erhalten bleiben, aber die Heterophorie kann zu Beschwerden
durch die Vollkorrektur führen.
Zweitens scheinst Du selbst kein Kind zu haben, dem man eine + 7dpt.
Brille auf die Nase setzt.
>
>ich nicht... unbestritten ist es wohl doch so, daß eine Kurzsichtigkeit bei
>Kindern nicht solch gravierende Auswirkungen haben kann als eine Hyperopie.
Weder Hyperopie noch Myopie bei Kindern führen (jedenfalls bis zu
einigen Dioptrien) zu Schwachsichtigkeiten (Amblyopie) eines oder gar
beider Augen. Nur der Unterschied, die Anisometropie ist dafür
verantwortlich.
>Desweiteren gibt es Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Legasthenie
>und unkorrigierten Fehlsichtigkeiten bei Kindern aufzeigen.
Ein Kind von 3 Jahren wird keine Schwierigkeiten mit der
Rechtschreibung haben :-)
Ist aber trotzdem nett, dass Du uns alle nochmal daraufhin weißt. Nur
nutz das den Eltern hier wohl wenig.
>Kinder gehören in Hände von absoluten Fachleuten!!! Auch finde ich ist die
>Newsgroup für den Vater nicht unbedingt der richtige Ort um sich Tipps zu
>holen (auch wenn ich die Sorgen natürlich verstehe)
Der Vater ist richtigerweise erst zum Augenarzt gegangen und bat hier
nur um die Erklärung des augenärztlichen Vorgehens, da es ihm
merkwürdig vorkam.
>...ich muß es ja immer dazusagen: Ich will damit nicht die Kompetenz der
>einzelnen Teilnehmer untergraben.
>Aber dieser Fall muss 'vor Ort' behandelt werden, wenn alle relevanten
>Aspekte mit einbezogen werden können.
>Natürlich halte ich für klug sich noch andere Meiungen in einer NG
>einzuholen, aber das sollte sich auf die weitergabe von Adressen,
>Telefonnummern beschränken.
Da bin ich auch anderer Meinung und wie die häufigen Fragen zeigen,
andere auch. Du hast sonst kaum die Möglichkeit Meinungen von so
vielen kompetenten Leuten auf einmal einzuholen.
Wenn Du aber die Antworten richtig ließt, sind es eigentlich nur Tips,
Erklärungen und Vorschläge wie man weiter vorgehen sollte, um die
richtige Diagnose und Therapie zu bekommen.
Du wirst hier sicher keine endgültige Diagnose oder Therapie von einem
Arzt hören, ganz abgesehen davon, dass es verboten ist.
MfG
Christoph
On 29 Mar 2001 14:11:01 -0600, christoph wiemer<c...@augen-berlin.de>
wrote:
>Hallo ElJay (wer immer das auch sein mag),
LJ ist einer unserer speziellen "Freunde", der es vor einiger Zeit mit
nur wenigen Postings geschafft hat, sich brutal ins Abseits zu
schieben.
(Jürgen: Wir sind hier zwar nicht nachtragend, allerdings auch nicht
vergesslich. Halte Dich doch bitte endlich an die Nettiquette, ist
schließlich 'ne Frage der Höflichkeit, und derer befleißigst Du Dich
doch in letzter Zeit, oder?)
>>Akkommodation-Konvergenz Koppelung!! Im ACA-Quotient angegegen!
>Ich glaube kaum, dass es hier jemand nötig hat oder es bei jemandem
>Eindruck schindet, wenn man Fachbegriffe genannt werden, für Dinge,
>die wir versuchen so verständlich wie möglich einem Laien zu erklären.
Seh ich genauso.
>>Durch Akkommodatives Schielen, welches unkorrigiert bleibt entstehen massive
>>Probleme.
>Ob massiv oder nicht. Es steht hier nicht zur Debatte, da das Kind
>scheinbar nicht schielt, auch kein akkommodatives Schielen.
Oh doch, Christoph, man sprach bereits von seitlicher Fixation, das
ist in meiner Sicht ein deutlicher Hinweis auf ein akkommodatives
Schielen, oder?
>Stimmt sicher, vor allem bei Anisometropie (Unterschiedlichem
>Brechungsfehler der Augen). Durch Hyperopie, die beidseits bis auf
>deutlich weniger als eine Dioptrie Unterschied vorhanden ist, wirst Du
>mir sicher keinen Kunden von Dir nennen können.
Das ist so auch nicht ganz richtig. Durch dezentrale Fixation auf
nicht_lorrespondierenden_Netzhautstellen werden Suppressionen
ausgelöst, die durchaus zu Problemen führen. Dies tritt hauptsächlich
bei Strabismus / Winkelfehlsichtigkeit / Aniseikonie / unkorrigierter
Hyperopie auf. Bei Myopie ist das durch die fehlenden
"Ausgleichsmechanismen" seltener (Ausnahme hiervon natürlich
Anisometropien).
>Also kein Grund den Vater zu beunruhigen.
Einverstanden, denn das bringt ja niemanden weiter.
>Mag sein, dass Du dieser Schule der Vollkorrektion angehörst, ist aber
>erstens nicht richtig: Zwar können bino und stereo Sehen (schließt
>stereo deiner Meinung nach bino nicht ein, oder warum nennst du immer
>beide?) erhalten bleiben,
Das Stereosehen ist eine Sonderform des Binokularsehens und immer
anzustreben, aber das muss ich Dir doch eigentlich nicht erklären,
oder?
>aber die Heterophorie kann zu Beschwerden
>durch die Vollkorrektur führen.
Häh? Eine Vollkorrektion gemäß IVBV ist eine Korrektion mit dem
Prisma, welches noch eine Verbesserung bringt. Von dem
"An_allen_Testen_Nullstellung"-Dogma ist man schon vor einiger Zeit
abgewichen. Eoin solches Prisma macht i.d.R. wesentlich weniger
Probleme, als eine unkorrigierte Winkelfehlsichtigkeit.
>Zweitens scheinst Du selbst kein Kind zu haben, dem man eine + 7dpt.
>Brille auf die Nase setzt.
OK, das sehe ich ein.
>>ich nicht... unbestritten ist es wohl doch so, daß eine Kurzsichtigkeit bei
>>Kindern nicht solch gravierende Auswirkungen haben kann als eine Hyperopie.
>
>Weder Hyperopie noch Myopie bei Kindern führen (jedenfalls bis zu
>einigen Dioptrien) zu Schwachsichtigkeiten (Amblyopie) eines oder gar
>beider Augen. Nur der Unterschied, die Anisometropie ist dafür
>verantwortlich.
Na ja, wie oben schon gesagt, eine dezentrale Korrespondenz führt zu
Suppressionen führt zu schelchterem Visus führt zu monokularem Sehen
führt zu Amblyopie (natürlich nur im Extremfall in allen Schritten).
>>Desweiteren gibt es Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Legasthenie
>>und unkorrigierten Fehlsichtigkeiten bei Kindern aufzeigen.
>Ein Kind von 3 Jahren wird keine Schwierigkeiten mit der
>Rechtschreibung haben :-)
ROTFL
>Wenn Du aber die Antworten richtig ließt, sind es eigentlich nur Tips,
>Erklärungen und Vorschläge wie man weiter vorgehen sollte, um die
>richtige Diagnose und Therapie zu bekommen.
Hilfe zur Selbsthilfe, das ist das eigentliche Wesen des Usenet...
C U
Sushii
diese Person(ElJay) ist in dieser NG hinlänglich bekannt! E-Mail unter
elj...@hotmail.com .Mein Name tut eigentlich nix zu Sache..bin eh bekannt
hier.
> LJ ist einer unserer speziellen "Freunde", der es vor einiger Zeit mit
> nur wenigen Postings geschafft hat, sich brutal ins Abseits zu
> schieben.
> (Jürgen: Wir sind hier zwar nicht nachtragend, allerdings auch nicht
> vergesslich. Halte Dich doch bitte endlich an die Nettiquette, ist
> schließlich 'ne Frage der Höflichkeit, und derer befleißigst Du Dich
> doch in letzter Zeit, oder?)
befleißigen??? Ich steh zu allem was von mir in dieser NG wiedergegeben
wird und wurde! Wenn Du mit mir oder einem meiner ehemaligen Postings nicht
ganz einverstanden warst, ist das (d)ein anderes Problem. Allerdings fehlt
mir der Bezug zu diesem Posting?!
> >>Akkommodation-Konvergenz Koppelung!! Im ACA-Quotient angegegen!
> >Ich glaube kaum, dass es hier jemand nötig hat oder es bei jemandem
> >Eindruck schindet, wenn man Fachbegriffe genannt werden, für Dinge,
> >die wir versuchen so verständlich wie möglich einem Laien zu erklären.
>
> Seh ich genauso.
Der ACA - Quotient gibt das relative Verhältnis der Konvergenz (nach innen
drehen "schwenken"-oder wie auch immer- der Augen ) zur Akkommodation
(Brechwertsteigerung beim/zum blick in die Nähe) an. Er besagt, das eine
Konvergenz immer! mit Akkommodation gekoppelt ist und umgekehrt. Ergo: Eine
unkorrigierte Hyperopie (Weitsichtigkeit, Übersichtigkeit) erzwingt eine
Akkommodation welche wiederum an Konvergenz gekoppelt ist. Je stärker die
Hyperopie desto stärker auch die Akkommodation und die Konvergenz. Daher
auch akkommodatives Schielen. Und wenn noch nicht vorhanden dann besteht
sicher die Gefahr dazu.
>>>Durch Akkommodatives Schielen, welches unkorrigiert bleibt entstehen
massive
> >>Probleme.
> >Ob massiv oder nicht. Es steht hier nicht zur Debatte, da das Kind
> >scheinbar nicht schielt, auch kein akkommodatives Schielen.
>
> Oh doch, Christoph, man sprach bereits von seitlicher Fixation, das
> ist in meiner Sicht ein deutlicher Hinweis auf ein akkommodatives
> Schielen, oder?
Ja..seh ich auch so. Ansonsen siehe oben!
> >Stimmt sicher, vor allem bei Anisometropie (Unterschiedlichem
> >Brechungsfehler der Augen). Durch Hyperopie, die beidseits bis auf
> >deutlich weniger als eine Dioptrie Unterschied vorhanden ist, wirst Du
> >mir sicher keinen Kunden von Dir nennen können.
>
> Das ist so auch nicht ganz richtig. Durch dezentrale Fixation auf
> nicht_lorrespondierenden_Netzhautstellen werden Suppressionen
> ausgelöst, die durchaus zu Problemen führen. Dies tritt hauptsächlich
> bei Strabismus / Winkelfehlsichtigkeit / Aniseikonie / unkorrigierter
> Hyperopie auf. Bei Myopie ist das durch die fehlenden
> "Ausgleichsmechanismen" seltener (Ausnahme hiervon natürlich
> Anisometropien).
Ob wirklich bei weiniger als 1dpt. Anisometropie(Ungleichsichtigkeit) eine
Anisometropie(Netzhautbildgrößenunterschied) vorliegt müsste erst noch
ermittelt werden(z.B. vertikaler/horizontaler Hakentest..sofern überhaupt
durchführbar). Denn eine Anisometropie zieht nicht immer eine Aniseikonie
nach sich.
Zur Erklärung: Anisometropie bedeutet nur das die objektiven/subjektiven
Refraktionsbestimmungen(Augenglasbestimmungen) von Rechts zu Links
abweichen, Aniseikonie hingegen bedeutet daß auf der Netzhaut ungleich große
Bilder entstehen, welche für das Gehirn nicht mehr fusionierbar(..wie erklär
ich das... 'zusammenfügbar') sind.
Den Bezug auf disparate Netzhautstellen und Supression seh ich genau so!!
Wie gesagt: Ich habe genug Kunden die mittlerweile eine FDII alt
(Fixationsdisparation II alt) ausgebildet haben und mit Suppression eines
Seheindruckes zu kämpfen haben.
> >Also kein Grund den Vater zu beunruhigen.
>
> Einverstanden, denn das bringt ja niemanden weiter.
>
> >Mag sein, dass Du dieser Schule der Vollkorrektion angehörst, ist aber
> >erstens nicht richtig: Zwar können bino und stereo Sehen (schließt
> >stereo deiner Meinung nach bino nicht ein, oder warum nennst du immer
> >beide?) erhalten bleiben,
Ähh beide??das gleiche?? weil da unteschiede sind! binokulares(beidäugiges)
Sehen bedeutet das im Gehirn die Seheindrücke beider Augen verarbeitet
werden. Stereo Sehen ist die höchste Form des binokularen Sehens, es wir ein
räumliches (3D) Bild der Umwelt erzeugt. Jeder der Stereo-Sehen hat, hat
auch binokulares Sehen, aber nicht unbedingt umgekehrt.
z.B. Ein Chamäleon hat binokulares Sehen aber kein Stereosehen (schöner
Vergleich..gell)
> Das Stereosehen ist eine Sonderform des Binokularsehens und immer
> anzustreben, aber das muss ich Dir doch eigentlich nicht erklären,
> oder?
Ja..ähh..nein!
> >aber die Heterophorie kann zu Beschwerden
> >durch die Vollkorrektur führen.
>
> Häh? Eine Vollkorrektion gemäß IVBV ist eine Korrektion mit dem
> Prisma, welches noch eine Verbesserung bringt. Von dem
> "An_allen_Testen_Nullstellung"-Dogma ist man schon vor einiger Zeit
> abgewichen. Eoin solches Prisma macht i.d.R. wesentlich weniger
> Probleme, als eine unkorrigierte Winkelfehlsichtigkeit.
usw. usw. ja Haase ist schon geil. Aber ich bin auch hier deiner Meinung.
"Wegen alle Teste Nullstellung und so" wäre sicher ein anderer Tread
angebrachter...tut hier nix zur Sache.
IVBV( Internationale Vereinigung zur binokularen Vollkorrektion - nur falls
ich wieder nach / wegen Frachwörtern gefragt/ kritisiert werde )
> >Zweitens scheinst Du selbst kein Kind zu haben, dem man eine + 7dpt.
> >Brille auf die Nase setzt.
>
> OK, das sehe ich ein.
Ich habe keine Kinder, demnach auch keines mit +7,00 dpt. Hyperopie. Aber
ich würde mir von meinem irgendwann mal erwachsenen Kind nicht vorwerfen
lassen wollen, nicht alles für die erhaltung seiner Augen(Sehleistung)
getan zu haben.
> >>ich nicht... unbestritten ist es wohl doch so, daß eine Kurzsichtigkeit
bei
> >>Kindern nicht solch gravierende Auswirkungen haben kann als eine
Hyperopie.
> >
> >Weder Hyperopie noch Myopie bei Kindern führen (jedenfalls bis zu
> >einigen Dioptrien) zu Schwachsichtigkeiten (Amblyopie) eines oder gar
> >beider Augen. Nur der Unterschied, die Anisometropie ist dafür
> >verantwortlich.
>
> Na ja, wie oben schon gesagt, eine dezentrale Korrespondenz führt zu
> Suppressionen führt zu schelchterem Visus führt zu monokularem Sehen
> führt zu Amblyopie (natürlich nur im Extremfall in allen Schritten).
Man kann es nicht oft genug sagen!! ...nochmal mit zwanzig Ausrufezeichen
dahinter.
> >>Desweiteren gibt es Studien, welche einen Zusammenhang zwischen
Legasthenie
> >>und unkorrigierten Fehlsichtigkeiten bei Kindern aufzeigen.
> >Ein Kind von 3 Jahren wird keine Schwierigkeiten mit der
> >Rechtschreibung haben :-)
>
> ROTFL
Ähh war das erst gemeint mit den 3 Jahren usw. ?? Ich glaub dazu brauch ich
weiter nix schreiben..ansonsten gibts wieder ärger mit meinen aufpassern
Ansonsten ist das mit der Lagasthenie und den unkorrigierten
Fehlsichtigkeiten IMHO schon ernstzunehmen. Auch wenn, wie mcsushii schon
sagte, leghastenie nicht heilbar ist(bin ich jetzt auch überfragt) so ist es
doch eine mögliche ursache...und solange das gegenteil nicht bewiesen ist,
nehm ich die Studie ernst ( ich kann auf anfrage gern auch nochmal nach dem
verfasser schauen)
Grüße ElJay (der hofft wirklich alle Fachbegriffe in diesem Posting erklärt
zu haben)
On Fri, 30 Mar 2001 00:56:24 +0200, "ElJay" <elj...@hotmail.de>
wrote:
>( ich kann auf anfrage gern auch nochmal nach dem
>verfasser schauen)
Der Verfasser heisst vermutlich Dr. Pestalozzi und hat diese Studie
inzwischen selbst dahingehend abgegrenzt, dass Legasthenie und
Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) 2 verschiedene Dinge sind. Bei Leg.
hat die binokulare Korrektion nachweislich keinen Einfluß, bei LRS
kann sie Ursache oder gewichtige Teilursache sein (muss aber auch
nicht).
>Wenn Du mit mir oder einem meiner ehemaligen Postings nicht
>ganz einverstanden warst, ist das (d)ein anderes Problem.
>Allerdings fehlt mir der Bezug zu diesem Posting?!
Er kann doch das Lästern nicht lassen. ;-)
>Ergo: Eine unkorrigierte Hyperopie (Weitsichtigkeit,
>Übersichtigkeit) erzwingt eine Akkommodation welche
>wiederum an Konvergenz gekoppelt ist.
Bei diesen Stärken (7 Dioptrien Hyperopie) kann es sein, dass gar
nicht mehr akkommodiert wird, weil das mit zuviel Anstrenung verbunden
ist. Dann gibt es keine esophore sondern eine exophore Augenstellung.
Ich kann Christoph nur voll zustimmen, die Korrektion bei einem 3-
jährigem Kind von der Augenstellung abhängig zu machen. Kinder in
diesem Alter reagieren nicht mit einer Herausbildung einer
Fixtionsdisparation nach Haase sondern auf Grund der noch nicht
vollständigen Entwicklung der Binokularität mit Strabismus!
Daher kann es also bei einer Exophorie notwenig sein, erst einmal
unterzukorrigieren, abzuwarten wie diese Korrektion vertragen wird und
gegebenenfalls die Hyperopiekorrektion schrittweise zu erhöhen.
Besteht jedoch schon eine deutliche Esophorie an der Grenze der
Dekompensation dann höchstmöglicher Ausgleich.
Wie man auch an der kontroversen Diskussion erkennen kann, ist eine
Beurteilung von Korrektionen egal welcher Art überhaupt nicht möglich.
>Je stärker die Hyperopie desto stärker auch die Akkommodation
>und die Konvergenz.
Nicht immer. Akkommodationsinsuffizienszen hast du gelegentlich auch
bei niedrigen und auch höheren Hyperopien und nicht immer ist die
Konvergenz betroffen.
>Daher auch akkommodatives Schielen. Und wenn noch nicht
>vorhanden dann besteht sicher die Gefahr dazu.
Bei 3-jährigen ist das nicht von der Hand zu weisen.
>Wie gesagt: Ich habe genug Kunden die mittlerweile eine FDII alt
>(Fixationsdisparation II alt) ausgebildet haben und mit
>Suppression eines Seheindruckes zu kämpfen haben.
Deine Erklärungen zu ACA-Qoutient und Anisometropie und Aniseikonie
fand ich gut verständlich geschrieben. ;-)
Aber Kinder in diesem Alter entwickeln noch keine FD II.
>....ansonsten gibts wieder ärger mit meinen aufpassern
Hase und Igel. Ick bin allhier. ;-)
>Ansonsten ist das mit der Lagasthenie und den unkorrigierten
>Fehlsichtigkeiten IMHO schon ernstzunehmen.
Legasthenie ist eine Hirnleistungsfunktionsstörung, die mit
Fehlsichtigkeitskorrektionen nicht heilbar ist. Aber unkorrigierte
Fehlsichtigkeiten können diese Problematik verstärken.
Ich hatte vor längerer Zeit mal einen Befund aus einer Uni in der
Hand, in dem tatsächlich mal der Fernvisus und der Nahvisus
verzeichnet waren, bei einem Kind mit Strabismus und Legasthenie (Also
kommt mir nicht mit Prismen, Jungs.).
Fernvisus 1,0, Nahvisus 0,5, Hyperopie, Astigmatismus. Denen ist die
Diskrepanz überhaupt nicht aufgefallen. Hyperopie so hoch wie möglich
korrigiert, Nahzusatz dazu und die angebliche Legasthenie verwandelte
sich in eine dezente Lese-Rechtschreibschwäche.
Da kann man mal sehen, was unterkorrigierte Hyperopien für
Auswirkungen haben können, ganz zu schweigen von nichtkorrigierten bei
einer Höhe von ca. 7 Dioptrien. Wenn es nach Ralph ginge, hätte das
Kind keine Brille gebraucht, denn es wäre ja normal Schielen,
Nahsehprobleme inklusive einer daraus falsch diagnostizierten
Teilleistungsschwäche zu besitzen.
>Auch wenn, wie mcsushii schon sagte, leghastenie nicht
>heilbar ist(bin ich jetzt auch überfragt)
Sie ist nicht heilbar.
>...so ist es doch eine mögliche ursache...
Ist es auch nicht.
>....und solange das gegenteil nicht bewiesen ist,
>nehm ich die Studie ernst ( ich kann auf anfrage gern
>auch nochmal nach dem verfasser schauen)
Es war Pestalozzi und es ging um Heilung der Legasthenie durch
Prismenkorrektion, die er so nicht darstellte und auf mehreren
Tagungen und in Fachpapers auch dahingehend erklärte. Legasthenie ist
nicht durch Prismenkorrektion heilbar. Punkt aus!
Ines
>Grüße ElJay (der hofft wirklich alle Fachbegriffe in diesem
>Posting erklärt zu haben)
Hat er gut gemacht. Doch wirklich. ;-)
Danke...aber den mein ich nicht! Das war eine Studie von einem Dipl. Ing.
(fh) Augenoptik Name: ?? der Studien in Bezug auf die URSACHEN einer
Lagasthenie aufstellte(war glaub´ich auch seine Diplomarbeit?!). Wie
gesagt, es ging hierbei nicht um die Heilung o.ä. ,sondern um die URSACHEN
welche zu einer Legasthenie führen. Tenor war/ ist folgender: auch wenn eine
Legasthenie verschiedene Ursachen im neuralen Bereich hat ( Ines...dein
Part) so ist jedoch eine beteiligende/fördernde Auswirkung einer
unkorrigierten Fehlsichtigkeit (Hyperopie!) nicht auszuschließen.
Grüße ElJay
>
>>Stimmt sicher, vor allem bei Anisometropie (Unterschiedlichem
>>Brechungsfehler der Augen). Durch Hyperopie, die beidseits bis auf
>>deutlich weniger als eine Dioptrie Unterschied vorhanden ist, wirst Du
>>mir sicher keinen Kunden von Dir nennen können.
>
>Das ist so auch nicht ganz richtig. Durch dezentrale Fixation auf
>nicht_lorrespondierenden_Netzhautstellen werden Suppressionen
>ausgelöst, die durchaus zu Problemen führen.
Eine Fixation außerhalb der Fovea, also eine dezentrale Fixation führt
immer schon aus anatomischen Gründen zu einer
Sehschärfenverschlechterung (geringere Sensorendichte). Natürlich
führen auch nicht korrespondierende Netzhautstellen zu schweren
Problemen.
Nur habe ich nicht verstanden, bzw. ist mir neu, warum jemand bei
Unterkorrektur der Hyperopie dezentral fixieren sollte.
> Dies tritt hauptsächlich
>bei Strabismus / Winkelfehlsichtigkeit / Aniseikonie / unkorrigierter
>Hyperopie auf.
Die Hyperopie ohne Strabismus habe ich nie für eine Amblyopie
verantwortlich gemacht. Warum sollte sich das Gehirn auch zwischen 2
gleich schlecht sehenden Augen entscheiden und nicht beide benutzen
und so wenigstens binocular und ein wenig besser sehen?
Außer der Patient sieht nun wirklich ohne Korrektur sehr schlecht, was
in der Regel zur beidseitigen Amblyopie führen kann. Aber in dem
Alter, mit plus 7 dpt ist das in keinem Fall zu befürchten.
>
>>aber die Heterophorie kann zu Beschwerden
>>durch die Vollkorrektur führen.
>
>Häh? Eine Vollkorrektion gemäß IVBV ist eine Korrektion mit dem
>Prisma, welches noch eine Verbesserung bringt. Von dem
>"An_allen_Testen_Nullstellung"-Dogma ist man schon vor einiger Zeit
>abgewichen. Eoin solches Prisma macht i.d.R. wesentlich weniger
>Probleme, als eine unkorrigierte Winkelfehlsichtigkeit.
Ich meinte damit, dass es je nach Augenstellung, nicht gut sein kann
die Hyperopie voll auszugleichen. Das ist bei Kindern nicht notwendig
(alle später Normalsichtigen sind in dem Alter weitsichtig,
folgerichtig ist die kindliche Weitsichtigkeit bis zu einem bestimmten
Punkt normal bzw. natürlich) und hätte u. U. noch die Folge, dass ich
Prismen einbauen müsste, wo unterkorrigiert keine notwendig gewesen
wären.
Herzliche Grüße aus Berlin
Christoph
(Der Streik hat mir mal wieder ein bißchen Freizeit eingeräumt, leider
ist er ohne positive Ergebnisse zu Ende gegangen)
>(Der Streik hat mir mal wieder ein bißchen Freizeit eingeräumt,
>leider ist er ohne positive Ergebnisse zu Ende gegangen)
Es war nicht zu erwarten, dass sich grundsätzlich an der Misere im
GKV-Bereich was ändert. Es ist schon lange an der Zeit, die
Öffentlichkeit über die Ausmaße der Budgetierung zu unterrichten. Kaum
einer der mitlesenden Augenoptiker weiß, was an Leistungen in den
Praxen noch erstattet wird und dass man für eine Abrechnung über die
zugestandenen Patientenzahlen "bestraft" wird. Man bekommt seine
angeblich zuviel erbrachten Leistungen nämlich nicht nur einfach
abgezogen. Also am Quartalsende hübsch den Computer anwerfen und
anfangen, das "Zuviel" an Patienten aus der Abrechnung zu streichen,
wohlgemerkt diese Leistungen aus der Abrechnung zu nehmen, die man
tatsächlich erbracht hat. So eine Reglementierung ist doch was feines.
Du kannst noch ein Lied über die Kostenerstattung wegen FAG anstimmen.
Was bekommst du überhaupt von der GKV bezahlt und was darfst du selber
investieren?
Und dann das leidige Thema mit dem Arzneimittelbudget. Nur weil man
notwendige Medikamente verordnet und eben innovative Sachen das Budget
sehr schnell sprengen, wird auch hier Rückzahlung durch die Gesamtheit
der Ärzteschaft gefordert.
Ich möchte die Optikerschaft mal sehen, wenn die GKV die Sehhilfen
nicht mehr bezuschußt ,sondern wieder Vertragssätze einführt, dass
dann deckelt und am Jahresende feststellt, das Budget ist überzogen
und _jeder_ Augenoptiker dann 18000 DM oder mehr zurückzahlen soll.
Zuzahlungen zu Vertragsleistungen darf der Optiker nicht nehmen. Würde
euch das nicht gefallen?
Ich will hier wirklich kein Klagelied anstimmen. Aber vielleicht macht
euch das doch ein wenig nachdenklich.
>Das war eine Studie von einem Dipl. Ing. (fh) Augenoptik
>Name: ?? der Studien in Bezug auf die URSACHEN einer
>Lagasthenie aufstellte(war glaub´ich auch seine Diplomarbeit?!).
Wenn du die für mich eruieren könntest, wäre ich dir sehr dankbar.
>Tenor war/ ist folgender: auch wenn eine Legasthenie verschiedene
>Ursachen im neuralen Bereich hat ( Ines...dein Part)
Die Ursachen sind noch immer nicht ganz sicher geklärt. Auf jeden Fall
sind es neurobiologische Faktoren. Schäfer ist der Meinung, dass
okuläre Faktoren dabei keine Rolle spielen. Fischer hält
visumotorische Einschränkungen für sehr wesentlich.
Man fand bei Legasthenikern im Nucleus geniculatus des Thalamus
kleinere Zellen, als bei Vergleichspersonen.
Höreindrücke werden verlangsamt wahrgenommen und es liegen häufig
Schwierigkeiten in der zentrale Hörwahrnehmung vor. Dazu kommt, dass
das magnozelluläre System der Sehbahn vermindert reagiert. So etwas
lässt sich im VECP nachweisen, in dem man schnellbewegte optische
Reize darbietet. Legastheniker klagen gelegentlich über Verschmieren
der Bilder, so das Buchstaben nicht exakt getrennt wahrgenommen
werden. Hier spielt das verminderte Kontrastsehen (Magno-Kanal) eine
Rolle. PET-Untersuchungen von Eden et al. 1996 zeigten
Aktivitätsunterschiede im Sprachzentrum und im Sehzentrum von
Legasthenikern und Grigorenko et al. fanden 1997 Veränderungen in den
Chromosomen 6 und 15 bei Legasthenikern.
>so ist jedoch eine beteiligende/fördernde Auswirkung einer
>unkorrigierten Fehlsichtigkeit (Hyperopie!) nicht auszuschließen.
Schäfer empfiehlt, auch geringe Refraktionsanomalien zu korrigieren.
Dem stimme ich voll zu.
Ines
hab´s (wieder)gefunden
Author: Volkhard Schroth
URL: http://www.legasthenie-info.de/frameset.html
Grüße
Eljay
>hab´s (wieder)gefunden
>Author: Volkhard Schroth
>URL: http://www.legasthenie-info.de/frameset.html
Die Legamu-Studie ist mir schon länger bekannt. Als Pilotstudie
gedacht, vielleicht ein Anfang. In welche Richtung? Bei n=8 und der
teilweise subjektiven Einschätzung der Lesefähigkeit durch den Lehrer
und einem Lesetest, der nicht näher bezeichnet wird, allerdings als
Grundlage für mich nicht zu benutzen. Ein Fall hätte gar nicht
gewertet werden dürfen, wenn man sich die Fehlsichtigkeiten ansieht
und ein Fall hatte einen deutlich höheren IQ als die anderen Kinder.
Macht dann nur noch n=6. Das erinnert mich an eine Arbeit über
Keratoprothesen nach Strampelli, da waren es auch nur n=6. Doch das
kann man eben nicht vergleichen. Legastheniker gibt es wesentlich
mehr, als Patienten mit vaskularisierten Hornhautnarben. Da ist eine
signifikante Aussage, ob Prismenkorrektionen bei legasthenischen
Kindern hilfreich sind, überhaupt nicht machbar. Da muss schon n>6
her.
Aber trotzdem vielen Dank, dass du dich für mich bemüht hast.
Ines
On Mon, 2 Apr 2001 19:16:56 +0200, "Ines Jonischkies"
<in...@jonischkies.hro.uunet.de> wrote:
>mehr, als Patienten mit vaskularisierten Hornhautnarben. Da ist eine
>signifikante Aussage, ob Prismenkorrektionen bei legasthenischen
>Kindern hilfreich sind, überhaupt nicht machbar. Da muss schon n>6
>her.
...zumal bei der LEGAMU explizites Einschlußkriterium das
Vorhandensein einer Winkelfehlsichtigkeit war. Auch die Diagnose
Legasthenie wurde nicht hinreichend in Richtung LRS abgechecked und
damit ist die ganze Arbeit äußerst zweifelhaft.
Hallo Sascha,
>>mehr, als Patienten mit vaskularisierten Hornhautnarben.
>>Da ist eine signifikante Aussage, ob Prismenkorrektionen
>>bei legasthenischen Kindern hilfreich sind, überhaupt
>>nicht machbar. Da muss schon n>6 her.
>...zumal bei der LEGAMU explizites Einschlußkriterium das
>Vorhandensein einer Winkelfehlsichtigkeit war. Auch die Diagnose
>Legasthenie wurde nicht hinreichend in Richtung LRS abgechecked und
>damit ist die ganze Arbeit äußerst zweifelhaft.
Wenn man eine Phorie als Einschlußkriterium allein nimmt, hätte man
Patientengut ohne Ende. Die übliche Verteilung dieser
"Augenfehlstellung" macht auch vor Legasthenikern nicht halt. Wenn du
dir die Arbeit anschaust, ist bei Fall elf vom Anfang bis Ende der
Studie (neben Fall eins) das beste Ergebnis in der Verbesserung der
Lesefähigkeit erreicht worden. War auch der Einzige mit so einer
gewaltigen Höhe und müßte deswegen ebenfalls aus der Studie fallen.
Was bleibt dann übrig? Zwei zu drei. Und das als Studie. War ein nett
versuchter Anfang mit falschen Voraussetzungen und mangelndem Material
zur Auswertung.
Die Unterteilung in echte Legasthenie oder nur LRS ist ebenfalls, wie
du schon bemerkt hast, nicht vorgenommen worden. Damit ist das Projekt
gescheitert.
Die Legamu-Studie ist ein hübsches Stück Papier, in dem sicher sehr
viel Fleiß, Energie und Arbeit steckt, aber wo hinten rum leider
nichts wirklich verwertbares heraus kommt.
Ines
Prismengläser haben aber nicht wie Plus- oder Minusgläser eine korrigierende
Wirkung; sie greifen in das Augenmuskelgleichgewicht ein - und das ist
"Therapie" und zwar eine, bei der man unter Umständen mit ganz erheblichen
unerwünschten Nebenwirkungen rechnen muss.
Der MKH-Polatest ist oft der erste Schritt zur späteren Augenoperation.
http://www.augeninfo.de/presse/0103mkh.htm
Simon
On Fri, 6 Apr 2001 19:59:34 +0200, "Simon Riemkus" <s.ri...@gmx.net>
wrote:
>Prismengläser haben aber nicht wie Plus- oder Minusgläser eine korrigierende
>Wirkung; sie greifen in das Augenmuskelgleichgewicht ein - und das ist
>"Therapie"
falsch, Prismengläser versprechen KEINE Änderung des
Muskelgleichgewichtes, sondern, sofern richtig angewandt, lediglich
eine Entlastung des Systems.
>und zwar eine, bei der man unter Umständen mit ganz erheblichen
>unerwünschten Nebenwirkungen rechnen muss.
Das ist offen gesagt Quatsch.
>Der MKH-Polatest ist oft der erste Schritt zur späteren Augenoperation.
>http://www.augeninfo.de/presse/0103mkh.htm
Dieser Artikel ist leider mal wieder eine Sammlung von Halbwahrheiten,
wie sie auf dieser Website öfters zu lesen ist, da die Berufsverbände
der AUgenoptik und der Augenärzte ein "etwas gespanntes" Verhältnis
zueinander haben.
Hier mal ein paar Korrketuren:
>Die gesetzlichen Krankenversicherungen wissen das und lehnen
>daher die Kostenübernahme für Brillengläser mit Prismenzusatz ab
Lediglich die AOK hält sich nicht an die mit den Augenoptikerverbänden
(zumindest in Sachsen) geschlossenen Verträge, alle anderen
Ersatzkassen zahlen diese. Die AOK zahlt übrigens auch die Zuschüsse
für Dreisatärkengläser nicht, wenn diese vom Optiker verordnet werden.
Gegen diese Vorgehensweise der AOK laufen derzeit Verfahren.
>der zum Beispiel auch eine Lese-Rechtschreib-Schwäche
>(Legasthenie) mit Prismengläsern "heilen" will
Die hier angesprochenen Studien unterscheiden zwischen Legasthenie und
LRS. Bei LRS sind durchaus Verbesserungen nachzweisen.
>Diese Fehlfunktion bezeichnen sie als "Winkelfehlsichtigkeit",
>und das ist ein Begriff, den es in der wissenschaftlich fundierten
>medizinischen Optik nicht gibt
Eines der Lieblingsargumente des BVA. Aber seit wann gibt es das Wort
Aspirin in der Medizin? OK, das wurde von einem Arzt geprägt...
>Hinzu kommt, dass eine Heterophorie keineswegs grundsätzlich
>einer Behandlung bedarf
Das ist richtig. Deshalb steht in den Richtlinien zur MKH, dass nur
das Prisma gegeben werden soll, bei dem noch eine Verbesserung
erreicht wird.
>unbedingt erforderlich, die Augen nach Gabe von Tropfen zu
>untersuchen, die die inneren Augenmuskeln entspannen und
>die Naheinstellung (Akkommodation) vorübergehend aufheben.
Und wo ist hier die in dem Artikel weiter vorn geforderte natürliche
Sehsituation?
>Wenn man bei einem Test gegen diese Regel verstößt
Logisch, beim Nichtbeachten von Zusammenhängen entstehen Fehler. Dies
ist aber bei der MKH nicht der Fall.
>Gerade bei Kindern kann die Höhe des mit dem Polatest
>gemessenen Prismenbedarfs von mal zu mal drastisch zunehmen
Das ist Quatsch. Durch eine Korrektion zu weit ins Minus kann eine
Akkommodation und damit eine Konvergenz angeregt werden. Dies fällt
dem Optiker aber am Polatest nach Haase auf!
Prismenbedarf nimmt durch die Korrektion NICHT zu. Dies ist
wissenschaftlich dokumentiert. Durch die Korrektion können allerdings
Verspannungen in der Augenmuskulatur gelöst werden, die bei der
nächsten Untersuchung eine entsprechend höhere Prismenkorrektion
erforderlich machen KÖNNEN.
>dass jede seiner Brillen vom Optiker exakt nach
>augenärztlicher Verordnung angefertigt wird.
Der Optiker verstößt gegen geltende Gesetze, wenn er ein Arztrezept
eigenmächtig ändert. Dies kann nur in Rücksprache mit dem Arzt
erfolgen.
Ich weiss wirklich nicht, was sich der BVA mit dieser Veröffentlichung
gedacht hat. Aber ich bin mir sicher, dass der ZVA eine entsprechende
Gegendarstellung und eine rechtliche Prüfung bereits eingeleitet hat.
Damit werden sich die Fronten zwischen BVA und ZVA nur weiter
verhärten.
C U
Sushii
Nebenwirkungen? Das sich ein Tonus löst, welcher die Probleme erst
auslöst!?!
Wie zum beispiel: Stereposis(3-D Sehen) welche auf dauer erhalten/gefördert
wird!
Vorbeugung/Verhinderung von asthenopischen
Beschwerden(Nackenmuskelverspannungen, "Ziehen" in der Schläfengegend,
Kopfschmerzen, "Überanstrengungsgefühl", usw.) usw. usw.
> Der MKH-Polatest ist oft der erste Schritt zur späteren Augenoperation.
Hier treffen wirklich Welten aufeinander...wäre schön wenn "Haase-Anwender"
und "Strabologen" mal zu einem Konsens kommen würden.
Ansonsten:
> Sascha (MC Sushii) Buettner schrieb:
> .
> >Und was die Prismen betrifft, wenn es den Betroffenen eine
> >VERBESSERUNG bringt, klar doch. Was spricht denn dagegen?
Grüße ElJay
P.S. (Anmerkung/Frage) Ist es nicht korrigierend, wenn ich ein "falsches"
Muskelgleichgewicht künstlich "Wiederherstelle", so wie ich eine falsche
Baulänge des Auges künstlich "Wiederherstelle"???
Sascha (MC Sushii) Buettner schrieb in Nachricht
<78asct4ir340k1qqh...@4ax.com>...
>falsch, Prismengläser versprechen KEINE Änderung des
>Muskelgleichgewichtes, sondern, sofern richtig angewandt, lediglich
>eine Entlastung des Systems.
Prismengläser werden ja nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern der BVA
wendet sich dagegen, dass nur das Ergebnis eines einzigen Testverfahrens
(MKH am Polatest) aussagekkräftig sei, dass jede kleinste mit dem Polatest
gemessene Abweichung der Augen von der absoluten Parallelstellung mit
Prismen korrigiert werden soll.
Prismenzusätze haben - abgesehen von der erheblichen finanziellen
Mehrbelastung - zudem diverse Nachteile, denn sie erhöhen das
Brillengewicht und mindern mit zunehmender Stärke die Sehschärfe.
>>man unter Umständen mit ganz erheblichen
>>unerwünschten Nebenwirkungen rechnen muss.
>
>Das ist offen gesagt Quatsch.
Dann lies doch mal bitte auf dieser ausführlicheren Seite nach:
Legasthenie und Sehvermögen
Ein Ratgeber für Eltern, Lehrer, Schulpsychologen, Legasthenietherapeuten
und andere Menschen, die lerngestörten Kindern helfen wollen.
http://www.augeninfo.de/patinfo/legast.htm
>Prismenbedarf nimmt durch die Korrektion NICHT zu. Dies ist
>wissenschaftlich dokumentiert.
Hierzu schreibt der BVA:
Das Hochtreiben des Schielwinkels kommt gerade bei Innenschielabweichungen
wie dem Mikrostrabismus convergens und der Esophorie vor, die am Polatest
nicht genau von einander unterschieden werden können.
Innenschielabweichungen sind mit dem Polatest häufiger zu finden als mit
anderen Untersuchungsmethoden. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen
stellen daher einige mit dem Polatest gemessene Sehachsenabweichungen in
Frage, da sie bei natürlicher Sehweise gar nicht vorhanden und auch mit
anderen Prüfverfahren der beidäugigen Zusammenarbeit nicht zu finden sind.
>Ich weiss wirklich nicht, was sich der BVA mit dieser Veröffentlichung
>gedacht hat.
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Verfechter der MKH zunehmend
Eltern, Kindergärten und Schulen mit Werbematerial überschwemmen, und bei
allen nur denkbaren Auffälligkeiten Heilshoffnung erwecken.
(Beschrieben unter dem Punkt "Wissen schützt Eltern vor falschen,
verhängnisvollen Entscheidungen". )
Simon
On Sat, 7 Apr 2001 12:06:07 +0200, "Simon Riemkus" <s.ri...@gmx.net>
wrote:
>Prismengläser werden ja nicht grundsätzlich abgelehnt, sondern der BVA
>wendet sich dagegen, dass nur das Ergebnis eines einzigen Testverfahrens
>(MKH am Polatest) aussagekkräftig sei, dass jede kleinste mit dem Polatest
>gemessene Abweichung der Augen von der absoluten Parallelstellung mit
>Prismen korrigiert werden soll.
Das verlangt auch niemand, aber um das zu wissen, hätte man sich
seitens des BVA umfassend damit beschäftigen müssen.
>Prismenzusätze haben - abgesehen von der erheblichen finanziellen
>Mehrbelastung - zudem diverse Nachteile, denn sie erhöhen das
>Brillengewicht und mindern mit zunehmender Stärke die Sehschärfe.
ja, OK, aber was ist mit der verminderten Sehschärfe bei einer
Amblypoie durch Suppression, eine mögliche Folge der Nichtkorrektion
von Winkelfehlsichtigkeiten? Wenn jemand +8,5 benötigt, kriegt der das
auch, obwohl die Gläser dick und schwer werden und die
Abbildungsfehler zunehmen, oder?
>Dann lies doch mal bitte auf dieser ausführlicheren Seite nach:
>
>Legasthenie und Sehvermögen
>Ein Ratgeber für Eltern, Lehrer, Schulpsychologen, Legasthenietherapeuten
>und andere Menschen, die lerngestörten Kindern helfen wollen.
>http://www.augeninfo.de/patinfo/legast.htm
Solange Du nur EINE, und dann ausgerechnet diese Quelle zitierst,
brauchen wir nicht weiterdiskutieren.
>>Prismenbedarf nimmt durch die Korrektion NICHT zu. Dies ist
>>wissenschaftlich dokumentiert.
>
>Hierzu schreibt der BVA:
>Das Hochtreiben des Schielwinkels kommt gerade bei Innenschielabweichungen
>wie dem Mikrostrabismus convergens und der Esophorie vor, die am Polatest
>nicht genau von einander unterschieden werden können.
Das ist Quatsch. Wer schon mal 'nen echten Mikrostrabismus am Polatest
sitzen hatte, kennt die Unterschiede. Aber das ist immer ein gern
gebrauchtes Argument.
>Innenschielabweichungen sind mit dem Polatest häufiger zu finden als mit
>anderen Untersuchungsmethoden.
Logisch, der Polatest ist wesentlich sensitiver als alle anderen
Tests! Übrigens lassen sich (zumindest nach meiner Erfahrung) alle am
Polatest gemessenen motorischen Winkelfehlsichtigkeiten auch mit dem
(bei den Ärzten anerkannten) Schobertest nachweisen. Bei sensorischen
Anpassungen muss dieser Test natürlich passen.
> Neuere wissenschaftliche Untersuchungen
>stellen daher einige mit dem Polatest gemessene Sehachsenabweichungen in
>Frage, da sie bei natürlicher Sehweise gar nicht vorhanden und auch mit
>anderen Prüfverfahren der beidäugigen Zusammenarbeit nicht zu finden sind.
Siehe oben --> Sensitivität
>>Ich weiss wirklich nicht, was sich der BVA mit dieser Veröffentlichung
>>gedacht hat.
>
>Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Verfechter der MKH zunehmend
>Eltern, Kindergärten und Schulen mit Werbematerial überschwemmen, und bei
>allen nur denkbaren Auffälligkeiten Heilshoffnung erwecken.
>(Beschrieben unter dem Punkt "Wissen schützt Eltern vor falschen,
>verhängnisvollen Entscheidungen". )
Ja ja, der BVA...
wieso kommen Kontaktlinsen nicht in Frage ? Kennst du die Uni Düsseldorf,
dort werden bei Aphakie Kontaktlinsen bei Babys angepasst, insofern würde
ich das Thema mal nicht soweit von der Hand weisen.
cu
Thomas
Hallo Thomas
>
>wieso kommen Kontaktlinsen nicht in Frage ? Kennst du die Uni Düsseldorf,
>dort werden bei Aphakie Kontaktlinsen bei Babys angepasst, insofern würde
>ich das Thema mal nicht soweit von der Hand weisen.
>
doch das würde ich trotzdem. Du mußt Dir mal den Aufwand (Kind, Arzt
und Eltern) und die Komplikationsmöklichkeiten ansehen. Versuch mal
einem Baby eine Kl einzusetzen. Das ist jedes mal ein Drama. Oder ein
Kleinkind zu überzeugen, nicht wie wild die Augen zu reiben, oder sich
mit schmutzigen Fingern in die Augen zu packen.
Natürlich gibt es Kontaktlinsen für Kinder. Auch ich habe gerade einem
3. jährigen Mädchen eine anpassen lassen. Das Mädchen ist einäugig
aphak (ohne Linse). Da hat man keine andere Chance als Kl, aber sonst
ist in jedem Fall für mich sogar bis zu einem Alter wo das sozial und
hygienische Verhalten entsprechend ist (Mädchen so mit 12-13 Jahren
Jungs mit ca 14 Jahren) eine Brille die einzig richtige Versorgung der
Fehlsichtigkeit.
Gruß
Christoph
Hallo Sasha
>
>On Fri, 6 Apr 2001 19:59:34 +0200, "Simon Riemkus" <s.ri...@gmx.net>
>wrote:
>
>>Prismengläser haben aber nicht wie Plus- oder Minusgläser eine korrigierende
>>Wirkung; sie greifen in das Augenmuskelgleichgewicht ein - und das ist
>>"Therapie"
>
>falsch, Prismengläser versprechen KEINE Änderung des
>Muskelgleichgewichtes, sondern, sofern richtig angewandt, lediglich
>eine Entlastung des Systems.
Das tun sie aber. Durch das Tragen von falschen Prismen sind viele
Leute schon in die Dekompensation getrieben worden. Das heißt
regelrecht trainiert auf eine Schiel-Op.
>
>>und zwar eine, bei der man unter Umständen mit ganz erheblichen
>>unerwünschten Nebenwirkungen rechnen muss.
>
>Das ist offen gesagt Quatsch.
>
Den Quatsch erzählst Du, tut mir leid. Eine Schiel Op ist eine
Komplikation.
>>Der MKH-Polatest ist oft der erste Schritt zur späteren Augenoperation.
>>http://www.augeninfo.de/presse/0103mkh.htm
>
>Dieser Artikel ist leider mal wieder eine Sammlung von Halbwahrheiten,
>wie sie auf dieser Website öfters zu lesen ist, da die Berufsverbände
>der AUgenoptik und der Augenärzte ein "etwas gespanntes" Verhältnis
>zueinander haben.
Da gebe ich Dir natürlich teilweise recht. Beide Seiten sehen es
ziemlich extrem.
>
>>der zum Beispiel auch eine Lese-Rechtschreib-Schwäche
>>(Legasthenie) mit Prismengläsern "heilen" will
>
>Die hier angesprochenen Studien unterscheiden zwischen Legasthenie und
>LRS. Bei LRS sind durchaus Verbesserungen nachzweisen.
Zumindest kann eine Legasthenie durch fehlende Prismen unterstützt bzw
verstärkt werden.
Aber Sascha, Du widersprichst Dir hier selbst. Denn das ist Therapie,
auch nach deiner Ansicht und die gehört nun mal zu den Medizinern.
>
>>Diese Fehlfunktion bezeichnen sie als "Winkelfehlsichtigkeit",
>>und das ist ein Begriff, den es in der wissenschaftlich fundierten
>>medizinischen Optik nicht gibt
>
>Eines der Lieblingsargumente des BVA. Aber seit wann gibt es das Wort
>Aspirin in der Medizin? OK, das wurde von einem Arzt geprägt...
Ein Thema, was wir hier schon oft hatten. Und richtig konnte mir
keiner den Unterschied zwischen Heterophorie und Winkelfehlsichtigkeit
erklären. Also scheint es sich nur um 2 Wörter zu handeln, die das
gleiche bedeuten. Da kann doch jede Berufszunft den benutzen, den sie
will. - Nur sollte es sich um verschiedene Dinge handeln, bekommen
wir Schwierigkeiten, da es keine wissenschaftlich gesicherte Forschung
über Winkelfehlsichtigkeit gibt und sie dann natürlich von ernsthaft
arbeitenden Optikern abzulehnen wäre.
>
>>Hinzu kommt, dass eine Heterophorie keineswegs grundsätzlich
>>einer Behandlung bedarf
>
>Das ist richtig. Deshalb steht in den Richtlinien zur MKH, dass nur
>das Prisma gegeben werden soll, bei dem noch eine Verbesserung
>erreicht wird.
>
Und wenn sich alle daran halten würden, gäbe es diese
Auseinandersetzung gar nicht. Nur leider gibt es auch unter den
Optikern 'schwarze Schafe', die aus finanziellen Gründen alles mit
Prismen ausgleichen. Wenn die Optiker selbst sich zumindest deutlich
davon distanzierten, wären wir schon einen Schritt weiter.
>>unbedingt erforderlich, die Augen nach Gabe von Tropfen zu
>>untersuchen, die die inneren Augenmuskeln entspannen und
>>die Naheinstellung (Akkommodation) vorübergehend aufheben.
>
>Und wo ist hier die in dem Artikel weiter vorn geforderte natürliche
>Sehsituation?
Da bringst du etwas durcheinander. Selbstverständlich verordnen wir
nie eine Brille nach Zykloplegiewert, genausowenig wie nach objektiver
Refraktion. Trotzdem gehen beide Werte in die Entscheidung über die
richtige Brille mit ein.
Um es Dir etwas zu veranschaulichen:
Obwohl myope Patienten in der Regel eher unterkorrigiert werden, haben
wir bei den Voruntersuchungen zur LASIK, wo wir auch in Zykloplegie
messen, festgestellt, dass 1. viele eine zu starke Brille tragen und
2. zum Teil, was wirklich nicht gut ist, auch noch einseitig.
Wie schon oft hier gesagt, sollte man die Fronten zwischen Optikern
und Augenärzten nicht verhärten. Beide werden gebraucht und können
durch gute Zusammenarbeit sicher effektiver und besser arbeiten.
Gruß Christoph
On 16 Apr 2001 11:19:03 -0500, christoph wiemer<c...@augen-berlin.de>
wrote:
>Das tun sie aber. Durch das Tragen von falschen Prismen sind viele
>Leute schon in die Dekompensation getrieben worden. Das heißt
>regelrecht trainiert auf eine Schiel-Op.
Falsche Prismen, wie Du schon sagst. Aber sind KEINE Prismen dort, wo
sie benötigt werden, nicht auch gleichzeitig FALSCHE Prismen? Nur so
als Frage...
>Den Quatsch erzählst Du, tut mir leid. Eine Schiel Op ist eine
>Komplikation.
Ja wie gesagt, niemals durch RICHTIG gemessene und verordnete Prismen.
>Aber Sascha, Du widersprichst Dir hier selbst. Denn das ist Therapie,
>auch nach deiner Ansicht und die gehört nun mal zu den Medizinern.
Falsch, das ist das Ausgleichen von Sehfehlern, nicht Therapie. Einem
Kind mit +15 wirst Du doch auch nicht LRS oder Legasthenie vorwerfen,
bevor Du es mit Brille lesen gesehen hast, oder?
>Ein Thema, was wir hier schon oft hatten. Und richtig konnte mir
>keiner den Unterschied zwischen Heterophorie und Winkelfehlsichtigkeit
>erklären.
Zu Deiner Beruhigung:
Aus Goersch, H.: Wörterbuch der Optometrie.
" ... in der ophthalmologischen Fachsprache werden Heterophorie und
Winkelfehlsichtigkeit bisher nicht unterschieden..."
Grob zusammengefasst steht dort dann noch: Die Unterschiede beziehen
sich auf die Sehsituation. Heterophorien sind Abweichungen von der
Orthstellung bei FUSIONSREIZFREIEM Sehen und Winkelfehlsichtigkeiten
sind Fehlsichtigkeiten, bei denen Abweichungen von der Orthostellung
in der Fixierlinien-Hell-Ruhestellung. Demzufolge sind Heterophorien
für die MKH irrelevant.
>gleiche bedeuten. Da kann doch jede Berufszunft den benutzen, den sie
>will. - Nur sollte es sich um verschiedene Dinge handeln, bekommen
>wir Schwierigkeiten, da es keine wissenschaftlich gesicherte Forschung
>über Winkelfehlsichtigkeit gibt und sie dann natürlich von ernsthaft
>arbeitenden Optikern abzulehnen wäre.
Das erübrigt sich dann wohl, oder?
>Und wenn sich alle daran halten würden, gäbe es diese
>Auseinandersetzung gar nicht. Nur leider gibt es auch unter den
>Optikern 'schwarze Schafe', die aus finanziellen Gründen alles mit
>Prismen ausgleichen.
Aus finanziellen Gründen? Eine gewissenhafte Refra nach MKH dauert ca.
15 min. länger, als eine monokulare Refraktion. Zudem: Was kostet denn
ein Prisma? Das sind doch Peanuts, die eigentlich keinesfalls den
Aufwand rechtfertigen.
>Wenn die Optiker selbst sich zumindest deutlich
>davon distanzierten, wären wir schon einen Schritt weiter.
Das tue ich also hiermit. :-)
>Da bringst du etwas durcheinander. Selbstverständlich verordnen wir
>nie eine Brille nach Zykloplegiewert, genausowenig wie nach objektiver
>Refraktion.
Das kenne ich leider auch anders. Ein Patient, der schon im
Wartezimmer von Zivi oder Sprechstundenhilfe getropft wird, steht doch
für den Rest des Tages nicht mehr für eine sinnvolle subjektive Refra
zur Verfügung, oder?
>Obwohl myope Patienten in der Regel eher unterkorrigiert werden,
Warum? Denkt Ihr, die haben was gegen einen guten Visus?
>wir bei den Voruntersuchungen zur LASIK, wo wir auch in Zykloplegie
>messen, festgestellt, dass 1. viele eine zu starke Brille tragen und
>2. zum Teil, was wirklich nicht gut ist, auch noch einseitig.
War in diesen Brillen evtl. Prisma? Solche Myopieüberkorrektionen
fallen i.d.R. am Polatest durch Basis außen auf (ist ja logisch...)
und werden dann im Normalfall entsprechend überprüft. Sprich, bei B.a.
ist mein erster Test immer, ob monokular oder binokular +0.25 dpt.
eine Veränderung bringt.
>Wie schon oft hier gesagt, sollte man die Fronten zwischen Optikern
>und Augenärzten nicht verhärten. Beide werden gebraucht und können
>durch gute Zusammenarbeit sicher effektiver und besser arbeiten.
Da stimme ich Dir zu 237.83% zu! Mehr kann ich statistisch nicht
rechtfertigen ;-)
>Gruß Christoph
>>falsch, Prismengläser versprechen KEINE Änderung des
>>Muskelgleichgewichtes, sondern, sofern richtig angewandt,
>>lediglich eine Entlastung des Systems.
>Das tun sie aber. Durch das Tragen von falschen Prismen sind
>viele Leute schon in die Dekompensation getrieben worden. Das
>heißt regelrecht trainiert auf eine Schiel-Op.
Nicht durch das Tragen falscher Prismen ist eine Dekompensation
erfolgt, sondern durch das Tragen von Prismen überhaupt erfolgt eine
"Störung" eines physiologischen Kompensationsmechanismus, der bei
fast allen Menschen mit Heterophorie besteht. Prismen sind nur
angezeigt, wenn dieser Kompensationsmechanismus nicht mehr
funktioniert und asthenopische Beschwerden bestehen.
In meinen Augen besteht eine Ausnahme bei ADS/LRS wegen
Transmittelmängeln und angeborenen Veränderungen in den
magnozellulären Kanälen sprich Blicksteuerung und Kontrast etc. Hier
können Prismenkorrektionen ohne vorhergehende Äußerung subjektiver
Beschwerden hilfreich sein. Das ist im Einzelfall immer genau
abzuwägen und bedarf einer genauen Diagnostik. Das heißt jedoch nicht,
dass jeder mit der Diagnose ADS/LRS auch immer Prismen benötigt. Und
das Abwägen zwischen Nutzen und Risiko sollte sehr gewissenhaft
erfolgen, denn eine nicht unbedingt notwendige Schiel-OP ist ein
Risiko.
>Den Quatsch erzählst Du, tut mir leid. Eine Schiel Op ist eine
>Komplikation.
Man sollte unterscheiden, ob Prismenkorrektionen notwendig sind und
wegen der Entlastung des plastischen Tonus dann (jeder Augenmuskel
setzt bei den Menschen auch unterschiedlich an und bei manchem so
verquer, das er deswegen mit der Zeit Probleme bekommt) ein
Schielwinkel entsteht, der später eine operative Versorgung benötigt
oder eine Prismenkorrektion erfolgt, weil bei der Refraktion noch
zusätzlich eine Winkelfehlsichtigkeit festgestellt wurde, die aber
keine Probleme macht, man aber trotzdem Prismengläser in die Brille
einbaut und deswegen einen Schielwinkel provoziert der später operiert
werden muss. Das ist in meinen Augen vorsätzliche Körperverletzung.
>Aber Sascha, Du widersprichst Dir hier selbst. Denn das ist Therapie,
>auch nach deiner Ansicht und die gehört nun mal zu den Medizinern.
Nun, die Rechtsprechung sagt aus, dass eine Therapie in die Hand eines
Mediziners gehört, eine physikalische Messung ein Augenoptiker
vornehmen kann.
>Ein Thema, was wir hier schon oft hatten. Und richtig konnte mir
>keiner den Unterschied zwischen Heterophorie und
Winkelfehlsichtigkeit
>erklären. Also scheint es sich nur um 2 Wörter zu handeln, die das
>gleiche bedeuten.
Es ist fast dasselbe. Im amerikanischen Sprachgebrauch wird
Winkelfehlsichtigkeit mit associated phoria gleichgesetzt, weil diese
Art von Heterophorie unter assoziierten Bedingen ausgemessen wird und
auch sensorischen Anpassungen daran eine Unterteilung in
Fixationsdisperationen verschiedener Art ermöglichen soll, eine
Heterophorie im herkömmlichen Sinn die unter dissoziierten Bedingen
ausgemessen wird, wird dissociated phoria genannt, betrifft nur das
muskuläre Geschehen und ist das, was wir eben latenten Strabismus
nennen.
>Da kann doch jede Berufszunft den benutzen, den sie
>will. - Nur sollte es sich um verschiedene Dinge handeln,
>bekommen wir Schwierigkeiten, da es keine wissenschaftlich
>gesicherte Forschung über Winkelfehlsichtigkeit gibt und
>sie dann natürlich von ernsthaft arbeitenden Optikern abzulehnen
>wäre.
Über associated phoria gibt es gute Primärliteratur zu lesen und ein
Einblick ist über PubMed möglich. Das im deutschsprachigen Raum noch
keine ernsthaften Versuche unternommen worden sind eine bestehende
Theorie wissenschaftlich zu untermauern, lag und liegt an unserer
Seite. Da wollte und will sich niemand wirklich ernsthaft mit der
Angelegenheit auseinandersetzen. Was in den klinischen Monatsblättern
von Kommerell dazu veröffentlicht wurde, war ein furchtbarer Fauxpas.
Ich spare mir an dieser Stelle die Fehler aufzuzählen, die in dieser
Arbeit begangen wurden sind. Das war kein wissenschaftliches
Herangehen an die Sache sondern nur noch peinlich.
>Und wenn sich alle daran halten würden, gäbe es diese
>Auseinandersetzung gar nicht. Nur leider gibt es auch unter den
>Optikern 'schwarze Schafe', die aus finanziellen Gründen alles mit
>Prismen ausgleichen. Wenn die Optiker selbst sich zumindest deutlich
>davon distanzierten, wären wir schon einen Schritt weiter.
Oft läßt Unwissenheit über Zusammenhänge neurologisch-physiologischer
Art einige Augenoptiker zu Prismenverordnungen greifen. Ich denke
nicht, dass hier reiner Kommerz dahinter steht. Eigentlich sollten wir
uns an die eigene Nase fassen und uns mit der Thematik sachlich
kritisch auseinandersetzen, statt nur das vom BVA daher gebrachte
"Prismen machen Schiel-OP's" nachzureden. Denn nachweislich haben in
den letzten Jahrzehnten viele Patienten Prismen von Augenoptikern
erhalten die sie zu Beschwerdefreiheit führten und häufig waren sie
vorher in den Praxen und klagten über Symptome, die vielleicht nicht
ernst genug genommen wurden.
>Wie schon oft hier gesagt, sollte man die Fronten zwischen Optikern
>und Augenärzten nicht verhärten. Beide werden gebraucht und können
>durch gute Zusammenarbeit sicher effektiver und besser arbeiten.
Dem ist nichts hinzuzusetzen.
Ines