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Metaphysik des Tec Dian (Was:Re: Neue Einheit: Antwort an Tec Dian)

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Verlag Neue Einheit

unread,
Aug 29, 2000, 3:00:00 AM8/29/00
to

Es ist der Wert jeder fortgesetzten Auseinandersetzung, daß sie die Positionen
der Streitenden immer weiter auf den Punkt bringt. So auch in dem Streit mit
Tec Dian. Die metaphysische Ablehnung der Nation aber vertritt er keineswegs
allein. Ein Teil der von ihm vorgebrachten Leitsätze sind schon
Musterbeispiele für Reaktion. Allein deshalb legen wir von der Redaktion NE
Wert auf die Zurückweisung dieser Thesen, obwohl der Autor sich bereits ins
absurde versteift.

Zu seiner Behauptung (11.08.2000):

>Hier wird niemand "ersetzt"???

Hier in der Bundesrepublik ist jahrzehntelang von den ökonomischen und
kulturellen Bedingungen her eine Politik gegen das Kind gemacht worden. Selbst
aufgeklärte bürgerliche Leute geben zu, dass die Bundesrepublik "eines der
kinderfeindlichsten" Länder Europas sei. Jahrelang ein Schlußlicht bei der
Bereitstellung von Kindertagesstätten, bei der Vereinbarkeit von Beruf und
Kinder-Großziehen. Die jahrelange Propaganda von wegen "keine Zukunft", wie
sie in den achtziger Jahren in der Bundesrepublik sehr charakteristisch war,
tat ein übriges, um nur einige elementare Punkte zu nennen.
Ein Staat, der Geld hatte für jeden Schnickschnack, hatte für das Elementarste
nichts übrig.
Gleichzeitig ein Einkauf von Arbeitskräften und wohlkalkulierte „illegale"
Zuführung aus verschiedenen Quellen, die in Wirklichkeit abseits der
Propaganda wohlgeduldet war. Kann man das überhaupt, selbst wenn man sonst gar
nichts weiß, als Zufall einschätzen? Natürlich nicht. Die Frage der
gesellschaftlichen Entwicklung, von der die Bevölkerungsentwicklung ein
unabdingbarer Bestandteil ist, muß übrigens ein Zentralpunkt der Überlegungen
von Kommunisten und Revolutionären hierzulande werden.
Mit der Frage der Ostdeutschen in der späteren Gesamt-Bundesrepublik hat diese
Frage fast nichts zu tun, dieses ganze Prinzip der "Ersetzung" existierte seit
den siebziger Jahren in der alten Bundesrepublik. Warum wird mit diesem Punkt
abgelenkt?


>Nationen dienen den Ausbeutern - einzig und allein.???
"Gesegnet" sei die Metaphysik!! Wirklich ein erstaunlicher Leitsatz.


>[...] Berechtigte Belange der
>Nationen" ist eine Übersetzung von "Berechtigte Belange der Staaten" -
>Ausbeuterstaaten nämlich. Stellst du eine Nation - die eigene - über eine
>andere, statt die einzelnen Menschen zu sehen, dann ist das Nationalismus -
>ob dir das gefällt oder nicht. Den kannst du rechtfertigen - aber nicht
>leugnen

Nationen sind nicht gleich Staaten. Vor allem aber heißt für berechtigte
Belange eintreten noch lange nicht sich über etwas anderes stellen. Das ist
eine Methode von Leuten, die jede intensivere Art von Interessenvertretung
ablehnen und behaupten, diejenigen, die etwas fordern, wollten sich "über
etwas stellen". Mit dem gleichen Ton kommt das Kapital gegenüber Streikenden,
sie wollten etwas diktieren. Zwischen berechtigten und unberechtigten Belangen
wird nicht unterschieden.


>Der Erfolg der vergangenen Nationalitätenpolitik ist heute in
>Jugoslawien oder Russland zu bestaunen

In Rußland? In Rußland und der Sowjetunion ist über 40 Jahre eine erfolgreiche
Nationalitätenpolitik getrieben worden. Die Umwandlung in einen
revisionistschen und schließlich kapitalistischen Staat hat auch diese
Konflikte wieder angeschürt.
Was Jugoslawien angeht, so ist hervorzuheben, daß es gar nicht als
sozialistischer, sondern als Entente-Staat 1918, mit sehr starken nationalen
Gegensätzen geschaffen wurde. Immerhin wurde nach 1945 auf Grund des
Anti-Nazi-Krieges auch erreicht, daß für eine Zeit lang die nationalen
Konflikte in Jugoslawien in den Hintergrund traten. Den Ausbruch dieser
Konflikte seit den siebziger/achtziger Jahren als Argument zu nehmen, daß es
kein Eintreten für die berechtigten Belange einer Nation geben darf, ist doch
einigermaßen abwegig. Bei Tec Dian ist nicht die ungerechtfertigte
Unterdrückung von nationalen Belangen die Ursache von Konflikten, sondern das
Eintreten für gerechtfertigte Belange.
Das ist gerade die Attitüde, die der US-Imperialismus heute der Welt
vorschreiben möchte und die von der "sozialistischen" Richtung trotzkistischer
Provenienz zur Grundrichtung gemacht wird.


>Die Nationen sind historisch notwendig (in der Entwicklung unvermeidlich),
>aber nicht sachlich notwendig (erforderlich, nützlich).

Was ist das für eine Konstruktion, gibt es etwas historisch unvermeidliches,
das nicht "erforderlich" ist. Das ist ausformulierte Gespaltenheit,
Idealismus"

Etwas was historisch notwendig ist, ist auch sachlich notwendig. Das hört sich
ja an, wie von Leuten, die notgedrungen die Notwendigkeit der Nationen
anerkennen, sie aber am liebsten weghobeln möchten. Das ist doch im Grunde Haß
auf die materielle Geschichte, aber sehr interessant, so etwas in dieser
ganzen Gespaltenheit formuliert zu sehen.


>Du kanns mir natürlich den "historischen Materialismus" absprechen. Das und
>dein Gerede von wie und wo ändert aber nichts daran, dass deine Thesen
>nationalistisch sind. Du magst Nationalismus für gut halten, für "historisch
>notwendig". Ich halte ihn für unsinnig und schädlich - immer. Deshalb bin
>ich Kommunist und nicht "Nationalsozialist".

Das ist ja noch einmal die ganze metaphysische Chose, gleich mehrfach
aufeinander gepackt. „Nationalismus für gut halten" ? Das ist es ja, man kann
den Nationalismus weder im allgemeinen für gut oder schlecht halten, sondern
er ist immer im historischen Kontext zu sehen.

>Deshalb bin ich Kommunist und nicht „Nationalsozialist"!!

Das ist nun wirklich allerhand. Ein Mensch ,der auf den Marxismus pfeift, sich
als Kommunist bezeichnet - warum, auf welcher Grundlage bleibt vollkommen im
Dunkeln - kommt jetzt und versucht sich mit Anspielungen gegen jemand, der die
Prinzipien des Marxismus in der nationalen Frage wiederholt.
Nun, was Hitlerschen „Nationalsozialismus" betrifft, so ist er in letzter
Konsequenz weder national und noch viel weniger sozialistisch, aber er wendet
die gleiche metaphysische Methode an wie Sie Tec Dian. Bei den Hitleristen ist
die „Rasse" der vollkommen überhöhte, absolut unantastbare Begriff, der nicht
hinterfragt werden darf, und mit dem zivilisatorischen Grundlagen der Krieg
erklärt wurde.

Der Nationalismus sei
>„unsinnig und schädlich – immer".??

Merken Sie denn gar nicht, daß das nichts als die metaphyische Umdrehung des
Satzes ist, daß die Nation und „Rasse" das alles Entscheidende ist? Der
Nazifaschismus haßt gerade die internationale Vergesellschaftung, und die
darin sich entwickelnde Klasse: das internationale Proletariat, das sich
zuerst im nationalen Rahmen entwickelt. Seine Phraseologien lenken gerade
davon ab.

Schließlich die Frage, was für einen angeblichen Kommunismus vertreten Sie
denn? Mit dem Marxismus-Leninismus haben Sie offensichtlich nichts zu tun,
aber es scheinen Prinzipien zu sein, wie gewissermaßen „frei aus dem Willen
zum Zusammenschluß" und „über den Dingen und der Geschichte" stehend.

>Ob speziell Marx zum Thema Sexualität irgendwas gesagt hatte, ist mir
>ziemlich egal - ich verehre keinen Gott.

Ich habe also auf die Ansichten von Marx und Engels hier in einem Fall
verwiesen und bekomme eine solche Antwort. Es hat ja auch niemand von Ihnen
gefordert, daß Sie einen Gott verehren sollen. Warum kritisieren Sie denn
nicht die Ansichten von Engels zum Beispiel im „Ursprung der Familie", wenn
sie das können!

>Die Gesellschaft entwickelt sich, und vor allem entwickelt sie Kultur - sie
>bewegt sich weg vom biologisch Notwendigen.

Das kann sie überhaupt nicht. Die biologische Existenz ist eine Voraussetzung
des Individuums und der Gesellschaft. Davon wegbewegen kann sie sich überhaupt
nicht. Sie kann weitere Freiräume schaffen, und uns von
Elementarnotwendigkeiten relativ befreien, aber das ist etwas ganz anderes als
sich von dem Biologischen „wegbewegen".

>Für die Sexualität
>gilt dasselbe - sie hat schon lange nicht mehr nur etwas mit Fortpflanzung
>zu tun.
Da ist das Wörtchen „nur" aber sehr wichtig!

>Doch mit welchem Recht willst du den
>Menschen ihre Kultur vorschreiben? Also Kommunismus ist das jedenfalls
>nicht.
Das ist ganz falsch. Kommunismus besteht in der ersten , langwierigen Phase
aus einem Bündnis revolutionärer Klassen, das eine Diktatur ausübt, nicht
zuletzt auch auf kulturellem Gebiet. Die Unterdrückung ausbeuterischer
Lebensart und Kultur, und nicht zuletzt die Unterdrückung der Vergiftung der
Menschen mit der Versumpfungsidiologie steht dabei obenan auf der Liste.
Kommunismus läßt also die Freiheit nur relativ und schreibt eine Menge vor. Er
muß das nicht im Detail und überall tun, denn dann würde er sich verzetteln.
Vieles korrigiert sich im Zusammenhang von selbst. Aber in der Grundrichtung
schreibt er vor! Und zwar nachhaltig. Das ist kommunistisches, marxistisches
Elementarlatein. Wie alle Gesellschaften setzt er Grenzen. Die Frage ist
immer, wo diese liegen.
Dieses Prinzip übernimmt er durchaus von anderen Gesellschaften. Und noch
einmal es muß ausdrücklich als ein kultureller Fortschritt gewertet werden,
wenn in sexueller Hinsicht ebenfalls Grenzen gesetzt wurden, wenn schon in der
Vergangenheit Phänomene wie Sodomie, Verkehr mit Tieren, Päderastie und
Homosexualität, oder auch nur der Mißbrauch Unmündiger mit Sanktionen belegt
wurden.
Das zu bestreiten fällt eigentlich nur dem Anarchismus ein, der behauptet, die
Freiheit für alle und in allem und jedem zu bringen, in Wirklichkeit aber nur
die absolute Freiheit des ärgsten Kapitals bringt, die gesamte übrige
Menschheit zu depravieren und umso ärger auszubeuten.

Klaus Sender RedakNE 28.8.2000

Tec Dian

unread,
Aug 30, 2000, 3:00:00 AM8/30/00
to
Also ersteinmal zu einer stilistischen Frage. Ich finde es schon recht
merkwürdig, um nicht zu sagen arrogant, wenn die Redaktion der NE
plötzlich dazu übergeht, mit einem Diskussionspartner in
abqualifizierender Art und Weise in der dritten Person zu reden, nur
weil ihr dessen Meinung nicht gefällt. Allerdings ist es mir schon
früher aufgefallen, dass die NE mehr damit zu tun hat, gegen
irgendwelche Personen zu wettern und sie zu demontieren und zu
verteufeln, als sich mit Sachthemen auseinander zu setzen. Schade
eigentlich. Daher will ich das hier auch gar nicht weiter kommentieren,
sondern überlasse die Einschätzung dem Leser - auch wenn der "Erfolg"
der NE ja einiges darüber aussagt.

> Die metaphysische Ablehnung der Nation aber vertritt er keineswegs
> allein. Ein Teil der von ihm vorgebrachten Leitsätze sind schon
> Musterbeispiele für Reaktion.

Ich erkenne die Existenz der Nation an, lehne aber den Nationalismus
der NE ab. Wenn es metaphysisch und reaktionär ist, anderer Meinung als
die NE zu sein - bitte, von mir aus.

> Allein deshalb legen wir von der Redaktion NE
> Wert auf die Zurückweisung dieser Thesen, obwohl der Autor sich
> bereits ins absurde versteift.

Danke für die gezielte Beleidigung. Das das eine war, ist sicher auch
anderen Lesern aufgefallen und wird seinen Beitrag zum "Image" der NE
leisten. Im Übrigen bin ich durchaus stolz darauf, eine konsequente
eigene Meinung zu haben und zu vertreten, anstatt mich vereinnahmen zu
lassen.

...zur "Ersetzung" der Deutschen durch Ausländer...

Deutschland betreibt eine kinderfeindliche Politik - das ist richtig,
hat aber mit Ausländern nichts zu tun. Andere Länder haben teilweise
wesentlich kinderfeindlichere Bedingungen - aber trotzdem mehr Kinder.
Das ist ein komplexes sozialökonomisches Entwicklungsproblem und hat
nicht das geringste mit irgendwelchen Verschwörungen zum Ersatz des
deutschen Volkes durch Ausländer zu tun.

> >Nationen dienen den Ausbeutern - einzig und allein.???
> "Gesegnet" sei die Metaphysik!! Wirklich ein erstaunlicher Leitsatz.

Erstens: bitte zitiere mich korrekt! Mische nicht deinen Kommentar in
Zitate hinein! Im Übrigen, hast du außer Stoßgebeten auch etwas
sachliches dazu zu sagen?

> Nationen sind nicht gleich Staaten.

Das ist erstens eine Frage der Definition und zweitens in der
Bedeutung, wie sie in deinem Post vorkam, absolut identisch.

> Vor allem aber heißt für berechtigte
> Belange eintreten noch lange nicht sich über etwas
> anderes stellen. Das ist
> eine Methode von Leuten, die jede intensivere
> Art von Interessenvertretung
> ablehnen und behaupten, diejenigen, die etwas
> fordern, wollten sich "über
> etwas stellen".

Ja, genau so sehe ich das. Wenn du die Benachteiligung anderer Menschen
forderst, dann stellst du dich über sie.

> Mit dem gleichen Ton kommt das Kapital
> gegenüber Streikenden,
> sie wollten etwas diktieren. Zwischen
> berechtigten und unberechtigten Belangen
> wird nicht unterschieden.

Ich unterscheide schon dazwischen - aber ich bestreite, dass
nationalistische Forderungen berechtigt sein können.

> In Rußland? In Rußland und der Sowjetunion ist über
> 40 Jahre eine erfolgreiche
> Nationalitätenpolitik getrieben worden.
> Die Umwandlung in einen
> revisionistschen und schließlich
> kapitalistischen Staat hat auch diese
> Konflikte wieder angeschürt.

Wenn diese Politik erfolgreich gewesen wäre, hätte es keine Umwandlung
in einen kapitalistischen Staat geben können - und auch kein
Wiederanschüren der Konflikte.

> Bei Tec Dian ist nicht die ungerechtfertigte
> Unterdrückung von nationalen Belangen die
> Ursache von Konflikten, sondern das
> Eintreten für gerechtfertigte Belange.

Es gibt tatsächlich gerechtfertigte nationale Belange - und zwar dann,
wenn Menschen nationalistisch unterdrückt werden. Es ist aber nicht
gerechtfertigt, den Nationalismus der einen Seite (z.B. der Albaner)
mit dem der anderen Seite (z.B. der Serben) zu rechtfertigen.
Nationalismus ist und bleibt ein Verbrechen - egal, ob er sich damit
rechtfertigt, dass er gegen nationale Unterdrückung kämpft. Der Kampf
gegen Ausbeutung und Unterdrückung ist gerechtfertigt und kann im Falle
nationaler Unterdrückung auch eine nationale, niemals aber eine
nationalistische Komponente haben. Sobald das geschieht, diskreditiert
er sich, zumindest teilweise.

> Das ist gerade die Attitüde, die der US-Imperialismus
> heute der Welt vorschreiben möchte und die von der
> "sozialistischen" Richtung trotzkistischer
> Provenienz zur Grundrichtung gemacht wird.

Also wenn ich mal nachzählen würde, was mir alles vorgeworfen wird ...
Trotzkismus war nocht nicht dabei, mal was neues in meiner Sammlung. Da
werden die Trotzkisten, die ich kenne, aber staunen.

>> Die Nationen sind historisch notwendig (in der
>> Entwicklung unvermeidlich),
>> aber nicht sachlich notwendig
>> (erforderlich, nützlich).
>
> Was ist das für eine Konstruktion, gibt es etwas
> historisch unvermeidliches, das nicht "erforderlich"
> ist. Das ist ausformulierte Gespaltenheit, Idealismus"

Wenn etwas, was du nicht verstehst, gleich Idealismus ist, na dann sei
es eben so.

>> Du kanns mir natürlich den "historischen
>> Materialismus" absprechen. Das und
>> dein Gerede von wie und wo ändert
>> aber nichts daran, dass deine Thesen
>> nationalistisch sind. Du magst Nationalismus
>> für gut halten, für "historisch
>> notwendig". Ich halte ihn für unsinnig
>> und schädlich - immer. Deshalb bin
>>ich Kommunist und nicht "Nationalsozialist".
>
> Das ist ja noch einmal die ganze metaphysische
> Chose, gleich mehrfach aufeinander gepackt.
> „Nationalismus für gut halten" ? Das ist es
> ja, man kann den Nationalismus weder im allgemeinen
> für gut oder schlecht halten, sondern
> er ist immer im historischen Kontext zu sehen.

Wie wäre es, wenn du einfach zugibst, dass du nationalistisch bist,
anstatt so rumzueiern?

> >Deshalb bin ich Kommunist und nicht „Nationalsozialist"!!
>
> Das ist nun wirklich allerhand. Ein Mensch ,der
> auf den Marxismus pfeift, sich als Kommunist
> bezeichnet - warum, auf welcher Grundlage bleibt
> vollkommen im Dunkeln - kommt jetzt und versucht
> sich mit Anspielungen gegen jemand, der die
> Prinzipien des Marxismus in der nationalen
> Frage wiederholt.

Du redest von deinen eigenen Auffassungen, nicht von denen des
Marxismus. Im Übrigen ist Marxismus nicht gleich Kommunismus - das
solltest du schon aus dem "Manifest" wissen!

> Nun, was Hitlerschen „Nationalsozialismus" betrifft,

Von dem habe ich nicht geredet. Aber als Endkonsequenz deiner
nationalistischen Anschauungen ...

> so ist er in letzter Konsequenz weder national
> und noch viel weniger sozialistisch, aber er wendet
> die gleiche metaphysische Methode an wie Sie Tec Dian.

Interessant. Und ich dachte immer, das du von nationalen Interessen
schwafelst, nicht ich. So kann man sich täuschen.

> Bei den Hitleristen ist die „Rasse" der vollkommen
> überhöhte, absolut unantastbare Begriff, der nicht
> hinterfragt werden darf, und mit dem zivilisatorischen
> Grundlagen der Krieg erklärt wurde.

Aha, und was hat das mit mir zu tun? Nochmal: du redest von nationalen
Interessen, nicht ich.

> Der Nationalismus sei
> >„unsinnig und schädlich – immer".??
>
> Merken Sie denn gar nicht, daß das nichts
> als die metaphyische Umdrehung des
> Satzes ist, daß die Nation und „Rasse"
> das alles Entscheidende ist?

Nein, merke ich durchaus nicht. Ich kenne wesentlich entscheidendere
Dinge - Ausbeutung, Kapital, Lohnarbeit. Gerade deshalb bin ich ja
nicht bereit, diese wesentlich entscheidenderen Dinge durch
nationalistische Phrasen und Forderungen verwässern zu lassen.

> Der Nazifaschismus haßt gerade die internationale
> Vergesellschaftung, und die darin sich entwickelnde
> Klasse: das internationale Proletariat, das sich
> zuerst im nationalen Rahmen entwickelt. Seine
> Phraseologien lenken gerade davon ab.

Genau. Warum schließt du dich dem dann über eine Hintertür an, wenn du
weißt, dass das falsch ist?

> Schließlich die Frage, was für einen angeblichen
> Kommunismus vertreten Sie denn? Mit dem Marxismus-Leninismus
> haben Sie offensichtlich nichts zu tun,
> aber es scheinen Prinzipien zu sein, wie
> gewissermaßen „frei aus dem Willen
> zum Zusammenschluß" und „über den Dingen
> und der Geschichte" stehend.

Kommunismus heißt - auch bei Marx - als Ziel die vollständige Negation
der Ausbeutung zu vertreten und dazu als Mittel Gemeinschaftlichkeit
(davon kommt das Wort Kommunismus) und Bewusstheit zu nutzen. Dazu
lerne ich von jedem und aus der Geschichte und Gegenwart. Aber vor
allem denke ich selbst. Das haben viele leider noch nicht gelernt.

> Warum kritisieren Sie denn nicht die Ansichten von
> Engels zum Beispiel im „Ursprung der Familie", wenn
> sie das können!

Weil ich kein Interesse an Engels' Ansichten habe - aber an deinen! Und
die habe ich kritisiert. Falls du also behauptest, deine seien mit
denen von Engels identisch, dann trifft meine Kritik an dir auch auf
ihn zu. Falls sie dort nicht zutrifft, dann sind deine und seine nicht
identisch.

>>Die Gesellschaft entwickelt sich, und vor
>> allem entwickelt sie Kultur - sie
>> bewegt sich weg vom biologisch Notwendigen.
>
> Das kann sie überhaupt nicht.

Kann sie nicht? Also das Auto ist biologisch notwendig? Und die
Malerei? Mann, was soll ich dazu noch sagen. Außer vielleicht, dass man
eine Menge leerer Worte darum spinnen kann.

>> Für die Sexualität
>> gilt dasselbe - sie hat schon lange nicht mehr
>> nur etwas mit Fortpflanzung
>> zu tun.
>
> Da ist das Wörtchen „nur" aber sehr wichtig!

Wichtig ja, aber nicht sehr - eingedenkt solcher Tatsachen wie
Prostitution und Verhütung.

> Die Unterdrückung ausbeuterischer
> Lebensart und Kultur, und nicht zuletzt
> die Unterdrückung der Vergiftung der
> Menschen mit der Versumpfungsidiologie
> steht dabei obenan auf der Liste.
> Kommunismus läßt also die Freiheit nur
> relativ und schreibt eine Menge vor.

Wenn dein Kommunismus das tut, dann mache ich Revolution - und eine
Menge anderer Menschen auch, die es gar nicht mögen, wenn du ihnen
vorschreibst, wie sie den Löffel zuhalten haben.

> Er muß das nicht im Detail und überall tun, denn
> dann würde er sich verzetteln. Vieles korrigiert
> sich im Zusammenhang von selbst. Aber in der Grundrichtung
> schreibt er vor! Und zwar nachhaltig. Das ist
> kommunistisches, marxistisches
> Elementarlatein.

Na da würde ich schon gern wissen, wo Marx das gesagt haben soll. Pol
Pot schon eher - 2 Millionen Tote (komisch, die werden sonst immer mir
vorgeworfen). Aber Mao's Kulturrevolution reicht da auch.

> Wie alle Gesellschaften setzt er Grenzen.

Ja.

> Die Frage ist immer, wo diese liegen.

Eben.

> Und noch einmal es muß ausdrücklich als ein
> kultureller Fortschritt gewertet werden,
> wenn in sexueller Hinsicht ebenfalls Grenzen
> gesetzt wurden, wenn schon in der
> Vergangenheit Phänomene wie Sodomie, Verkehr
> mit Tieren, Päderastie und Homosexualität,
> oder auch nur der Mißbrauch Unmündiger mit
> Sanktionen belegt wurden.

Erstens ist es kein Fortschritt, wenn du letztlich nur willst, dass
alles so bleibt, wie es ist. Zweitens ist es eine ziemliche Sauerei,
dass du den Missbrauch anderer Menschen im gleichen Atemzug mit
persönlichen Entscheidungen nennst. So etwas nennt man Kriminalisierung.

> Das zu bestreiten fällt eigentlich nur dem Anarchismus
> ein, der behauptet, die Freiheit für alle und in allem
> und jedem zu bringen, in Wirklichkeit aber nur
> die absolute Freiheit des ärgsten Kapitals bringt,
> die gesamte übrige Menschheit zu depravieren und umso ärger
> auszubeuten.

Ich werde denn also meinen anarchistischen Diskussionspartnern, die
mich immer als autoritären Kommunisten beschimpfen, mitteilen, dass ich
heute von dir zum Anarchisten befördert wurde. Na die werden sich aber
freuen.

Salut!
Tec
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Before you buy.

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