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Ein sozialoekonomisch zerklueftetes kapitalistisches Deutschland 2015

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Sabine Ellersick

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Feb 21, 2015, 6:48:40 PM2/21/15
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Ein sozialökonomisch zerklüftetes kapitalistisches Deutschland 2015

21.02.15

von Reinhold Schramm

Nach dem Befund des Paritätischen Gesamtverband droht Deutschland sozial
regelrecht auseinander zu fallen. Zwischen dem Bodensee und Bremerhaven,
zwischen dem Ruhrgebiet und dem Schwarzwald ist die Bundesrepublik
Deutschland, was seinen Reichtum und seine Armut anbelangt, ein tief
zerklüftetes Land.

Die wichtigsten Befunde:

1. Deutschland hat mit einer Armutsquote von 15,5 % ein neues Rekordhoch
erreicht und umfasst rund 12,5 Millionen Menschen.

2. Die Armut ist fast flächendeckend. In 13 der 16 Bundesländer hat die
Armut zugenommen.

3. Das Ruhrgebiet, Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern - setzen
sich weiterhin negativ ab, sie weisen erneut überproportionale
Zuwächse auf.

4. Die regionale soziale Zerrissenheit in Deutschland hat sich
verschärft. Betrug der Abstand zwischen der am wenigsten und der am
meisten von Armut betroffenen Region 2006 noch 17,8 Prozentpunkte,
sind es 2013 bereits 24,8 Prozentpunkte.

5. In der Problemregion im Großraum Köln/Düsseldorf, in der mehr als fünf
Millionen Menschen leben, hat die Armut seit 2006 um 31 Prozent auf
überdurchschnittliche 16,8 Prozent zugenommen.

6. Über 40 Prozent der Alleinerziehenden und fast 60 Prozent der
Erwerbslosen in Deutschland sind arm. Seit 2006 mit einer ansteigenden
Tendenz.

7. Kinderarmut in Deutschland: Die Armutsquote der Minderjährigen ist von
2012 auf 2013 um 0,7 Prozentpunkte auf 19,2 Prozent gestiegen. Die
Hartz-IV-Quote der bis 15-Jährigen ist seit 2007 in 2014 angestiegen
und liegt mit 15,5 Prozent nach wie vor über dem Wert von 2005, dem
Jahr, in dem der Hartz-IV-Strafvollzug eingeführt wurde.

8. Bedrohlich zugenommen hat die Altersarmut in Deutschland. Die
Armutsquote für Rentnerinnen und Rentner ist mit 15,2 Prozent seit
2006 überproportional und zwar viermal so stark gewachsen. Keine
andere Bevölkerungsgruppe zeigt eine rasantere Armutsentwicklung.

[Eine Modifikation, vgl.] *

Reichtum vs. Armut in Deutschland

- 10 % der Bevölkerung besitzen 74 % des Nettovermögens. Im Durchschnitt
etwa 25 Mal so viel, wie 90 % der Gesamtbevölkerung.

- 90 % der Bevölkerung teilen sich 26 % des Vermögens. Der
durchschnittliche Anteil liegt unter 0,3 %. [Unberücksichtigt bleibt
dabei: rund 50 % der Gesamtbevölkerung besitzt kein Vermögen.]

- 1 % der "Superreichen" besitzen ein Drittel des gesamten deutschen
Privatvermögens [mehr als 30 %]. Diese "Superreichen" besitzen
"durchschnittlich" etwa 100 Mal so viel, wie im "Durchschnitt" der
jeweilige Anteil bei 90 % der Gesamtbevölkerung.

- 0,1 % der "Super-Superreichen", die Angehörigen der Großbourgeoisie,
Großaktionäre, Finanz- und Monopolbourgeoisie etc., sie besitzen
(offiziell) bis zu 17 % des Gesamtvermögens in Deutschland: etwa 586
Mal so viel, wie im Durchschnitt bei 90 % der unteren Bevölkerung. -
Eine gewaltige Untertreibung, liegt doch das Kapital- und
Privatvermögen der drei Quandts bei rund 31.000.000.000 (31. Mrd.)
Euro. Sie teilten sich auch BMW-Jahresdividenden von mehr als
700.000.000 (700 Mio.) Euro.[Auch deren "Steuer" ist ein Ergebnis aus
der werktätigen Arbeit der abhängig Beschäftigten.] -

Mindere, aber durchaus vergleichbare gewaltige Vermögensverhältnisse der
Großbourgeoisie und des alten Erbschafts-Adels herrschen z. B. auch bei
den Familien: Bahlsen; Grafen von Baudissin (Sch. H.); Bayer
(Leverkusen); Herzöge u. Prinzen von Bayern; Benecke (Hannover-
Vinnhorst), Mohn (Bertelsmann-Erben); Bismarck; Blohm (Messerschmitt-
Bölkow-Blohm); Boehringer (Ingelheim); Bosch (Stuttgart); Brenninkmeyer
(Düsseldorf); Grafen von Brockdorff (Sch.H.); Fürsten zu Castell (Faber-
Castell); Dietz (Ffm.); Dönhoff, Grafen von; Donner, Freiherren von
(Hamburg); Dürr (Stuttgart); Freyberg, Freiherren von (B. Wü.);
Fürstenberg, Fürsten von (B. Wü.); Fugger, Fürsten und Grafen von;
Guttenberg, Freiherren von und zu; Hahn, Grafen von; Haniel (von) -Erben
(Duisburg); Prinzen von Hannover; Grafen von Hardenberg; Henckels
(Solingen); Henkell (Wiesbaden); Henle (Klöckner, Duisburg); Hessen,
Landgrafen und Prinzen von; Hoesch; Fürsten zu Hohenlohe; Jenisch,
Freiherren von (Sch.H.); Königsegg-Aulendorf, Grafen zu (Ba Wü.); Krupp-
Erben; Leitz (Wetzlar); Löwenstein-Wertheim, Fürsten zu; Metternich-
Winneberg, Fürsten von; Oetker (Bielefeld); Neven Du Mont; Oettingen,
Fürsten zu; Opel, von; Oppenheim, Freiherren von (Köln); Röchling
(Saarbrücken-Ludwigshafen-Mannheim); Sayn und Wittgenstein, Fürsten zu;
Schaumburg-Lippe, Fürsten zu; etc. [Vgl. Bernt Engelmann: Deutschlands
Geld- und Machtelite. Rangliste der 500 großen alten Vermögen.]

* Quelle: Der Paritätische Gesamtverband. Die zerklüftete Republik.

www.der-paritätische.de/armutsbericht/die-zerklüftete-republik/

* Der aktuelle Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2014

(Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband)
www.paritaet.org

Startseite:
www.der-paritätische.de/startseite

Quelle: scharf-links, 21.2.15
http://www.scharf-links.de/41.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=50130&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=4b97a78ccb

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