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Bosnische Frauen kämpfen um...

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Mario Gongolsky

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Jun 16, 2000, 3:00:00 AM6/16/00
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-KÖLN

Bosnische Frauengruppe kämpft um Bleiberecht


15 Frauen aus Bosnien-Herzegowina, die Ihre Ehemänner und andere
Familienangehörige auf grausame Weise im Krieg verloren haben, kämpfen um
ihr Bleiberecht. Seit mehreren Jahren befinden sich die Frauen in
medizinischer Behandlung, um mit ihren Kriegserlebnissen leben zu lernen.

Trotz amtsärztlicher Gutachten, dass eine Abschiebung derzeit nicht in
Betracht kommt, müssen sich die Frauen ständig beim Kölner Ausländeramt
vorstellen, um ihre Aufenthaltsgenehmigung für weitere 2 Wochen zu
verlängern. Jederzeit könnte die Aussetzung der Abschiebung aufgehoben und
eine Zwangsrückkehr binnen 24 Stunden angeordnet werden.

Von einem angstfreien Leben können die Frauen nur träumen: Unter der
ständigen Angst vor Abschiebung zusätzlich leidend, dürfte die Abarbeitung
der traumatisierenden Erlebnisse kaum gelingen. Zudem dürfen die Frauen Köln
nicht verlassen und können ohne Personaldokumente weder arbeiten, noch sich
um eine eigene Wohnung bemühen. So nehmen Sie mit den unzureichenden
Unterkünften des Sozialamtes vorlieb, die eine Familie mit 3 Kindern auf 17
Quadratmetern zusammenpfercht.

Trotz der schwierigen Lebenssituation, in denen sich die Frauen befinden,
wurden Familienangehörige und Kinder bereits abgeschoben.

Auch die Art der regelmäßigen, behördlichen Befragung gibt Anlass zur
Kritik: Bisweilen werden die Frauen im Stehen befragt und bekommen vor
lauter Angst kaum einen vernünftigen Satz hervor.

Aus diesen Gründen haben die bosnischen Flüchtlingsfrauen am vergangenen
Donnerstag im Kölner Rathaus einen offenen Brief an die SPD-Ratsabgeordnete
Marlis Herterich übergeben. Nach dem Gespräch befand Frau Herterich:
"Einzelfallprüfungen stellen sicher ein Problem dar, aber für eine Gruppe
von 15 Flüchtlingen sollte eine einvernehmliche Lösung erreicht werden
können."

Einstweilen werden die bosnischen Frauen der nächsten amtlichen Vorstellung
zum Monatsende weiter mit Furcht entgegensehen müssen.

mgo

Abdruck honorarfrei
Belegexemplar erbeten
Fotos auf Anfrage

--
Redaktionsbüro MediaClinic
Mario Gongolsky
Gebr.-Wright-Str.59
53125 Bonn

fon: 0228-298140
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