Die barbarische und grausame Weltordnung,
unter der heute die Menschheit leidet,
läßt sich nicht allzu lange verlängern
Rede zum
49. Jahrestag des Sturms auf die Moncada
am 26. Juli 2002 in Ciego de Avila
Es folgt die deutsche Übersetzung der Rede von Fidel Castro vom
heutigen Freitag, 26. Juli 2002 in Ciego de Avila.
Das spanische Original findet sich unter
http://www.cuba.cu/gobierno/discursos/2002/esp/f260702e.html
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Ansprache, die von Fidel Castro Ruz, Präsident der Republik Kuba, in der
offenen Tribüne der Revolution anläßlich des 49. Jahrestages des Sturmes
auf die Kasernen Monkada und Carlos Manuel de Cespedes gehalten wurde,
und die auf dem Revolutionsplatz »Abel Santamaría Cuadrado« in Ciego de
Avila am 26. Juli 2002, im »Jahr der vom Imperium gefangengehaltenen
Helden« stattfand.
Mitbürger!
Die Geschichte hat bewiesen, daß nichts unser Volk in seinem
hervorragenden Kampfdrang hat besiegen können, und daß die körperlich
greifbaren Waffen nicht mächtiger als die Ideen sind.
Gómez und Maceo, ihre Beständigkeit und Ihr Heldentum, reiten heute als
unbesiegte Kavalleristen durch unsere Felder; Cespedes und Agramonte
haben die Verfassung und Gerechtigkeit bei sich, um die sie ihr Blut in
der souveränen und freien Republik vergossen haben, die sie in 1868
ausriefen. Das Gedankengut von Martí herrscht in dem Volk von
Werktätigen, das wir heute sind, und auch gab es nichts, das verhindern
konnte, daß aus dem proletarischen Geist eines Landes, das durch
Jahrhunderte mit Blut und Schweiß von Sklaven und Arbeitern erbaut
wurde, mit unauslöschlicher Kraft und für immer die vollkommenste
Begierde auf Freiheit und alle die Gerechtigkeit , die unser
Nationalheld forderte, hervorquoll: Der Sozialismus.
Das, was wir heute sind, das haben wir mit Ehre und einem Geist von
Humanität und Gerechtigkeit zu verteidigen gewußt, welches, wie eine
ewige Flamme, heute schon nicht mehr löschbar ist.
Ruhm vor allem denjenigen, an diesem 26. Juli, die an einem Tage wie dem
heutigen, vor 49 Jahren, ihr Blut vergossen und ihr Leben opferten, um
erneut und mit immer wachsendem Bewußtsein den Weg einzugehen, den jene
in Angriff nahmen!
Ruhm dem Volk, das, in gerechten Ideen und heroischen Traditionen
erzogen, diese bis heute erhalten hat, sie morgen erhalten wird und dies
für immer bis zum Sieg!
Was sind wir und was werden wir sein, wenn nicht eine einzige
Geschichte, eine einzige Idee, ein einziger Willen für alle Zeiten?
Ciego de Avila und Morón, gestern Schützengraben, mit dem der Feind den
östlichen vom westlichen Landesteil zu trennen versuchte, was sind sie
an diesem 26. Juli? Unzerstörbarer Weg, der das Gedankengut, das
Heldentum und den Kampfwillen der unauslöschlichen Schutzwehr vereint,
mit deren Unabhängigkeit Martí verhindern wollte und verhinderte, daß
sich der mächtige und expansionistische Nachbar aus dem Norden in den
Antillen ausbreite und mit dieser noch größeren Kraft über unsere
amerikanischen Länder herfiele.
Bürger von Ciego de Avila und andere Mitbürger der einstigen Provinz
Camagüey: Ohne die Erinnerung Eurer gestrigen Opfer, wären unsere Träume
von heute unmöglich.
Vor knapp zwölf Jahren erwarteten viele auf der Welt den letzten
sozialistischen Staat im Westen, Kuba, zusammenbrechen zu sehen. Es ist
nicht viel Zeit vergangen und heute, im Gegensatz dazu, sind es nicht
wenige auf dem Planeten, die darauf warten zu sehen, wie die
entwickelten kapitalistischen Länder, mit den Vereinigten Staaten an der
Spitze, aus der kolossalen und chaotischen wirtschaftlichen Unordnung,
in die sie verwickelt sind, herausfinden. Die, die gestern so viel vom
Ende der Geschichte redeten, könnten sich fragen, ob diese tiefe Krisis
nicht vielleicht den Anfang des Endes des politischen, wirtschaftlichen
und sozialen Systems bedeutet, das sie darstellen.
Daß man der Katastrophe bewußt ist, die so ein System leidet, bedeutet
jedoch nicht, daß man notwendigerweise irreal sei, an Exzeß von
Optimismus leidet, oder Spiegelbilder inmitten dessen sieht, was noch
eine sandige Wüste ist.
Die Menschen, die auf irgendeine Art und Weise ein Fragment der Zukunft
voraussahen, sahen in der Regel das Verschwinden der Tragödien ihrer
Epoche viel näher und greifbarer. Man müßte jedoch wirklich blind sein,
um nicht zu begreifen, daß die barbarische und grausame Weltordnung,
unter der heute die Menschheit leidet, sich nicht allzu lange verlängern
läßt.
Die Geschichte hat bewiesen, daß aus den tiefen Krisen jeglichen
herrschenden Systems immer neue Epochen hervorgegangen sind.
Das 21. Jahrhundert wird nicht, wie das vor kurzem zu Ende gegangene
sein. In ihm wuchs die Weltbevölkerung viermal mehr, als was sie in
mehreren Hunderttausenden von Jahren gewachsen war, während denen der
Mensch als Vagabund durch die Wälder, Waldstücke, Flüsse und Lagunen des
Planeten umherschweifte, und den Unterhalt in einigen der dunklen Ecken
des Planeten suchte, die heute von vorbeugenden und überraschenden
Angriffen bedroht sind. Man könnte heute beinahe jene großmütigen,
barbarischen Vorfahren beneiden!
Als Marx 1848 das Kommunistische Manifest schrieb, schien es, daß die
beinahe einzige Beschränkung der unerschöpflichen Quelle von
Reichtümern, welche die Existenz eines wirklich gerechten und dem
menschlichen Wesen angemessenen sozialen Regimes möglich mache, das
kapitalistische ausbeuterische und unbarmherzige System wäre, das aus
der bürgerlichen Revolution hervorging. Nicht einmal sein genialer Geist
war in der Lage sich vorzustellen, wieviel Schaden der Kapitalismus noch
der Menschheit zufügen würde.
Lenin entdeckt und analysiert seine imperialistische Phase.
Heute, fast hundert Jahre danach, leidet die Menschheit die Grauen
seiner neoliberalen Globalisierung.
Mit jeder einzigen dieser Etappen, mit denen sich seine Existenz
erschöpft, entstanden neue und riesige Herausforderungen.
Vor knapp 30 Jahren erwähnten sehr Wenige auf der Welt die Umwelt. Die
Konzepte oder Themen bezogen auf die Zerstörung der Wälder, die Erosion
und Versalzung der Böden, die Klimaveränderungen, die schwindende
Ozonschicht, riesige sich verflüssigende Eismassen, ganze Städte und
Nationen, die unvermeidlich zum Verschwinden unter dem Meeresspiegel
verurteilt sind, verunreinigte Luft, verseuchtes Wasser,
Überbeanspruchung der Meere, schienen Erfindungen der Katastrophen-
Wissenschaftler zu sein und nicht greifbare Wirklichkeiten.
Welchen Sinn haben für die größte Mehrheit der Menschheit die
spektakulären Fortschritte der Wissenschaft, die Weltraumflüge, die
mögliche Besiedelung des Planeten Mars und Sachen ähnlicher Art? Was
versprechen diese den Tausenden von Millionen menschlicher Wesen, die
den Planeten bewohnen und die hungern, krank, totale oder funktionelle
Analphabeten sind?
Was sagt ihnen die scheinbare Existenz der Organisation der Vereinten
Nationen und der Vollversammlung, wenn weiter nichts als nur ein
Sicherheitsrat existiert, in dem fünf Staaten das Vetorecht besitzen,
und die wirkliche Tyrannei in allen Themen von der hegemonischen und
dominierenden Supermacht ausgeht?
Wie soll man ihnen die 200 Millionen von Kindern erklären, die arbeiten,
um zu leben, andere die auf den Vergnügungsmärkten verkauft werden, oder
zu Millionen jedes Jahr sterben, wenn auch sie durch Ausgabe einer
weniger Centavos pro Kind gerettet werden können.
Auf was können wir stolz sein?
Was für einem Typ von Menschheit gehören wir an?
Man muß diese Realitäten zu Bewußtsein bringen!
Übermitteln wir den Tausenden von Millionen Menschen die einfache
Botschaft der Wahrheit, die das auf die eine oder andere Art und Weise
erleben und es erfassen können, und es wird keine ausgeklügelten Waffen
und andere Mechanismen des Betrugs und der Lüge geben, die in der Lage
sind, das Bewußtsein unserer Menschengattung zu überwältigen.
Egoismus, Herrschsucht, Haß, Neid, Rivalitäten, die schlimmsten
Instinkte werden überall gesät. Was aber der größten Mehrheit des
Planeten am meisten fehlt, ist die Bildung und Erziehung, die das sind,
was die Neugeborenen in menschliche Wesen verwandelt, und ein Minimum an
politischer Kultur für die Jugendlichen und Erwachsenen, das sie in die
Lage versetzen würde, die Realitäten der Welt zu verstehen.
Vielleicht ist von allen Übeln, die vom entwickelten Kapitalismus
geschaffen wurden, keines so unheilbringend, wie die Lebens- und
Konsumgewohnheiten, die so irreal wie unerreichbar sind, und welche die
Verkaufspublizität Tag für Tag, das ganze Jahr über und zu jeder Uhrzeit
des Tages der Weltbevölkerung einflößt, und für die sie eine Milliarde
Dollar jährlich ausgibt. Wenn man die Hälfte davon anwenden würde, Werte
zu schaffen und die Völker rationell zu erziehen, würde sich das Gesicht
unseres Planeten ändern.
Die menschlichen Wesen werden nicht anlehnend an ein realistisches
Konsum- und Distributionsmodell erzogen, das den unendlichen kulturellen
und spirituellen Reichtum einschließt, der zusammen mit der Ernährung,
der Wohnung, der Bildung, der Gesundheit und anderer essentieller
materieller Güter tatsächlich den Menschen zugänglich sein können ohne
die Natur zu zerstören. Man tut genau das Gegenteil und das stellt eine
riesige Tragödie dar.
Kuba ist ein bescheidenes Beispiel dafür, was man mit einem Minimum an
Ressourcen tun könnte.
Unser aktueller Kampf bekommt spezielle Bedeutung dadurch, daß wir uns
mit der Feindlichkeit und den Aggressionen der Regierung konfrontiert
sehen, die die Summe der größten je bestehenden bedrückenden Mächte
darstellt, und denen dennoch gänzlich ethische, soziale und humanitäre
Werte fehlen, die eine bedrohte Gattung wie die unsere zum Überleben
benötigt.
Zwanzig nordamerikanische Universitäten haben Kurse eingeführt, um die
komplexen Verwicklungen zu erklären, die durch die neueste Heldentat des
neoliberalen Kapitalismus entstehen: den Buchhaltungsbetrug.
Was ist der Buchhaltungsbetrug? Ein unverschämter Diebstahl, ein
krimineller Betrug an mehreren Zehnmillionen von Nordamerikanern, die
Aktien großer Unternehmen gekauft oder in sie Hunderttausende von
Millionen von Dollars investiert haben, was direkt in Rente gegangene
Werktätige betrifft, dessen Fonds in diesen scheinbar saftigen Aktien
investiert wurden.
Der Betrugsskandal hat direkte und indirekte Polemiken und
Beschuldigungen zwischen den politischen Leaders der Vereinigten Staaten
hervorgerufen. Der Präsident Bush deutete in einer kürzlich in Alabama
gehaltenen Rede an, daß die Schuld bei der vorangegangenen Regierung der
Vereinigten Staaten läge. Er sagte, daß die Wirtschaft der Vereinigten
Staaten den Kater erleide, den der wirtschaftliche Rausch der 90er Jahre
hervorrief. Ohne den Präsidenten Clinton zu erwähnen, hat er diese
Kultur kritisiert, in welcher der unbegrenzte Unternehmensgewinn das
wichtigste an den Märkten war, ohne das jemand an die Zukunft dachte.
In Übereinstimmung mit wichtigen Presseorganen antworteten die Leader
der Demokraten, mit harten direkten Kritiken, die den jetzigen
Präsidenten mit denselben Praktiken in Verbindung bringen, die er jetzt
»säubern will«,. Sie erwähnten die Ausnutzung eines Unternehmens in
Konkursnähe, von der Bush, als Kenner der Situation als Exekutive, seine
Aktien verkaufte, die noch einen hohen Preis von 848.560 Dollar
beibehielten.
Zusätzlich dazu bat der Leader der Demokratenmehrheit im Senat den
Börsenkontrollrat, die Information über die privilegierten Darlehen zu
veröffentlichen, die vom Präsidenten mit niedrigem Zinssatz erhaltenen
wurden, als er in der Company Harken Energy als Vorstandsmitglied
arbeitete.
Die Beschuldigungen nehmen zu, während »Millionen von Inversoren und
Rentnern ihre Ersparnisse und Renten um mehr als eine Billion Dollar
zusammenschrumpfen sahen«, kommentierte ein wichtiges Presseorgan.
Die Effekte an den Börsen der Vereinigten Staaten und von Europa waren
katastrophisch inmitten der Krise des 2000, und sie waren stark in der
Weltwirtschaft zu spüren und schlugen die Hoffnungen auf geringe
Erholung im Jahr 2002 an.
Mehr als 50 Prozent der nordamerikanischen Konsumenten besitzen Guthaben
in der Wertpapierbörse, was die wirtschaftliche Erholung beeinträchtigen
kann.
Die Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten stieg schon auf 6
Prozent an.
Fünf aufeinanderfolgende Quartale häuften sich die Gewinntiefstände der
Unternehmen an.
Von März 2000 bis zum heutigen Datum waren die Werte-Index der Aktien
von Dow Jones und Nasdaq, die wichtigsten der Börse von New York, um
31,6 Prozent im ersten Fall und 73,9 Prozent im zweiten gefallen. Die
Börse von New York hatte in den letzten zwei Wochen 1,4 Billionen Dollar
verloren.
Am Dienstag, dem 23. Juli fiel die Börse von New York aufgrund des
Buchhaltungsbetrugs der WorldCom, zweites Unternehmen auf Weltmaßstab im
Kommunikationswesen, erneut zusammen. Am Mittwoch, den 24., schließt sie
mit einer relativen Steigerung. Und gestern, am Donnerstag den 25.,
kündigt man an, daß 12 Investmentbanken auf mögliche Beziehungen zu den
Buchhaltungsbetrügen untersucht werden. Niemand ist in der Lage zu
wissen, was für eine Überraschung ihn am darauffolgenden Tag erwartet.
Die jetzige Verwaltung wird beschuldigt, mit ihrer Wirtschaftspolitik
das Haushaltsdefizit wiedererscheinen zu lassen haben, nach mehreren
Jahren von erhöhtem Mehrbetrag.
Die öffentliche Verschuldung erhöht sich auf 6 Billionen, was 66Tausend
Dollar pro Kopf jedes Nordamerikaners entspricht.
Das Handelsdefizit wächst weiter an. Im Jahre 2002 kann es die 500
Milliarden Dollar erreichen.
Die erhaltene Fremdfinanzierung reduziert sich auf weniger als die
Hälfte.
Ebenso reduziert sich die Fremdinvestierung in ähnlichem Verhältnis.
Der Dollar ist im Vergleich zum Euro und Jen gefallen.
Der Zinssatz reduzierte sich auf das niedrigste Niveau seit 40 Jahren,
was ein Zeichen für Ungewißheit und Unsicherheit ist.
Es existieren einige positive wirtschaftliche Kennziffern, die die
Gesamtheit der bereits erwähnten, drückenden und ungünstigen Faktoren
wenig ausgleichen.
Ich habe kein Wort dazu gesagt, was in Lateinamerika geschieht, wo- nach
den von unserem Volk bekannten Daten- die wirtschaftliche und soziale
Situation erschreckend und jedesmal schlimmer ist.
Durch das große Gewicht der Wirtschaft der Vereinten Staaten in der
Wirtschaft der übrigen Welt, einschließlich in der von Kuba, die außer
der Blockade den indirekten Schaden durch die internationale
Wirtschaftskrise erfährt, sind die Ziffern für niemanden
vielversprechend. Die Gesamtheit der Probleme, die sich auf der Welt
anhäufen, weisen objektiv auf das Versagen der neoliberalen
Globalisierung und die Unhaltbarkeit solch einer Wirtschaftsordnung hin.
Da Kuba ein Land der Dritten Welt ist, leidet es auch unter den
niedrigen Preisen für den Zucker und das Nickel. Das anhaltende Wachstum
des Tourismus von mehr als 15 Prozent jährlich während 10 Jahren bekam
den einreißenden Schlag des Terroristenangriffs auf die Zwillingstürme,
die Beeinträchtigung dieser Industrie durch die Weltwirtschaftskrise und
die wachsenden Kosten für Lebensversicherung und Brennstoffe. Und
außerdem, wirtschaftlich seit mehr als 40 Jahren durch die Vereinten
Staaten blockiert, und trotz alledem, sparend und die Ressourcen mit
Effizienz und Ehrlichkeit verwaltend, haben hier schmutzige Geschäfte,
Plünderung von öffentlichen Fonds, Geldwäsche, Drogenhandel und andere
ähnliche Tatsachen keinen Platz. Es gibt keine Kinder ohne Schule. Sie
laufen weder barfuß noch bettelnd umher. Die Kindersterblichkeitsrate
ist eine der niedrigsten der Welt. Alle erhalten unmittelbare und
kostenlose medizinische Betreuung. Alle kommen bis zum sechsten
Schuljahr und fast hundert Prozent bis zur neunten Klasse. Alle
Studienmöglichkeiten sind heute für sie erreichbar. Ihre Lebensmittel
verbessern sich. Ihre Kultur und ihre Kunst wachsen. Unsere Jugendlichen
haben einen Studien- oder Arbeitsplatz sicher, wenn sie 16 Jahre alt
werden. Die Arbeitslosigkeit wächst nicht; sie vermindert sich: von 6
Prozent vor knapp zwei Jahren, werden wir das Jahr 2002 mit 3,5 Prozent
beenden. Die Arzneiknappheit verringert sich offensichtlich. Die
medizinischen Diensleistungen verbessern sich und es entstehen weitere.
Die Bevölkerung erhält vorbeugenden Schutz und unmittelbare Hilfe bei
Katastrophen; die Schäden werden in Rekordzeit behoben. Jährlich werden
Hunderttausende von Fernsehern geliefert. Es werden Schulen restauriert
und gebaut. Es werden massiv audiovisuelle Mittel und Computertechnik in
der Schul- und allgemeinen Bildung eingeführt. Programme tauchen auf,
wie das der massenhaften Ausbildung von Sozialarbeitern, Universität für
Alle, Notlehrer für Grund- und Mittelschule, die die Anzahl des
Lehrpersonals erhöhen und die Anzahl der Schüler pro Klasse verringern.
Die Lehrer für Computertechnik unterrichten dieses Fach ab dem
Vorschulalter. Die Universitätsausbildung multipliziert sich und unter
anderem helfen wir in Bildung, Gesundheit und Sport, kostenlos, anderen
Ländern.
Die sozialen und humanitären Vorteile unseres Systems sind unendlich.
Wir werden in vielen wichtigen Sphären des Lebens viele Industrieländer
zurücklassen, und alle, auf einigen Gebieten wie der Bildung und der
Kultur, der massenhaften wissenschaftlichen Kenntnisse und andere
Sphären. Nicht alle wurden genannt.
Es existiert Einigkeit, politische Kultur, Zusammenhalt und Kraft.
Nichts kann auch nur unsere leuchtende Zukunft beeinträchtigen. In der
Ideenschlacht wird keiner mit unserem intelligenten und jedes Mal
kultivierterem Volk seine Kraft messen können. Wir waren in der Lage
mehr als 40 Jahre lang der Blockade standzuhalten, einschließlich elf
Jahre der Sonderperiode. Wir haben gerade einen soliden Volkskampf
geführt gegen die Lügen, die Niederträchtigkeit, die politische
Subversion und den Versuch, unserem Volk den launenhaften Willen der
Gebieter des mächtigsten Imperiums, das je existierte, aufzuzwingen. Wir
haben das mit so beeindruckender Kraft und Unterstützung des Volkes
getan, daß niemandem Zweifel geblieben sein sollten, daß es keine
mögliche Art und Weise geben wird, unseren unbesiegbaren Willen zu
schlagen, der darin besteht zu siegen oder beim Verteidigen unseres
Sozialismus als der gerechtesten, humanistischsten und ehrenhaftesten
Gesellschaft, die man ersinnen kann, zu sterben. Und jede Minute, die
verstreicht, werden die Lüge, die Ignoranz, die Unkultur, die
Bedrohungen gegen den unbesiegbaren Geist unseres Volkes zerschellen.
Vor knapp drei Tagen gab die von der Verwaltung der Vereinigten Staaten
geschaffene, genährte, trainierte und unterstützte terroristische Mafia
von Miami die Millionen bekannt, die sie in Aktivitäten zur Einmischung,
Destabilisierung und des Terrors gegen unser Volk investiert. Ein
erneuter Nachweis, wie wenig seriös die Erklärungen, die Lügen und die
scheinbaren Politiken einer Verwaltung sind, die verspricht den
Terrorismus zu bekämpfen. Wenn auch nur aus politischer Scham, müßte die
Regierung der Vereinigten Staaten aufhören, die Extremistengruppe zu
tolerieren und zu unterstützen, die sie dazu führte an jenem 20. Mai
eine so lächerliche Rolle zu spielen, was nur zu einer größeren
Einigkeit, zur Kräftigung des revolutionären Geistes und des
patriotischen Bewußtseins führte, das das kubanische Volk der Welt
zeigen konnte.
Der kleinste Kreis von Kuba besitzt mehr Kraft als all das Gesindel, das
sich mit Bush im Zentrum »James L. Knight« in Miami versammelte.
Ich habe immer gesagt- und ich werde es niemals bereuen- daß das
nordamerikanische Volk, von Natur aus idealistisch veranlagt, wegen
seiner ethischen Werte und seiner Traditionen der Freiheitsliebe einer
der besten Freunde des kubanischen Volkes sein wird, sobald es die ganze
Wahrheit über den ehrlichen und heroischen Kampf von Kuba erfährt. Es
hat das auf beeindruckende Art und Weise mit seiner Unterstützung zur
Rückkehr von Elián gezeigt.
Vor knapp 72 Stunden setzte die Abgeordnetenkammer ein wichtiges
Zeichen, als sie, ausgehend von verschiedenen Kriterien und
Gesichtspunkten, gegenüber dem hysterischen Kreischen und Schreien des
mafiösen Grüppchens von Miami, die Argumente der Befürworter der
Blockade und des Völkermords gegen Kuba unbeachtet ließ und entschlossen
und mutig drei Beschlüsse abstimmte, die diese Institution adeln. Es ist
nicht wichtig, wenn das Exekutiv sie, wie angekündigt wurde, das Veto
einlegt, und auch nicht, wenn neue Tricks und Provokationen erfunden
werden, um sie zu annullieren.
Wir werden diese Geste immer anerkennen. Ich möchte den Dank unseres
Volkes sowohl den Gesetzgebern der Demokraten, als denen der
Republikaner ausdrücken, die an diesem Tag mit Intelligenz, eigenem
Kriterium und Standhaftigkeit handelten. Wir werden immer an der Seite
des nordamerikanischen Volkes sein in seinem Kampf, das Leben und die
Interessen seiner Landsleute zu verteidigen, die unschuldige Opfer von
kriminellen Terroranschlägen sein könnten.
Ich kann zu diesem für die Kubaner historischen Datum versichern, daß
wir die ehrliche, respektvolle und brüderliche Freundschaft zwischen den
Völkern von Kuba und der Vereinten Staaten wünschen.
Es lebe der Sozialismus!
Vaterland oder Tod!
Wir werden siegen!
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Quelle: http://www.cuba.cu/gobierno/discursos/2002/ale/f260702a.html
Layout und Druck: Lüko Willms # Nußzeil 54 # 60433 Frankfurt am Main
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"Kein Land kann seine Probleme in dieser globalisierten Welt allein
auf sich gestellt lösen. Entweder wir retten uns alle zusammen oder
wir gehen zusammen unter. Heute mehr denn je gilt das Wort von José
Martí: Das Vaterland ist die ganze Menschheit."
- Fidel Castro, Caracas (Veneuzuela), 3. Februar 1999