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Hurrikan "Michelle" bewirkt schwere Schaeden in Cuba - PE Botschaft

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Lueko Willms

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Nov 12, 2001, 3:26:00 AM11/12/01
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Presseerklärung zu den schweren Schäden, die der Hurrikan "Michelle"
bei seiner Überquerung von Cuba am Wochenende 3./4. November 2001
angerichtet hat

--------- schnipp -----------------------------------------
Presse- und Kulturbüro
Stavangerstraße 20
10439 Berlin
Tel.: (030) 44732800
Fax: (030) 9164553
E-Mail: embacub...@t-online.de Berlin, November 2001

Information des Pressebüros der Botschaft von Kuba in Berlin
über die durch den verheerenden Hurrikan »Michelle« angerichteten Schäden


Die registrierten schwersten Schäden sind in der Landwirtschaft, bei
Wohnungen, in der Stromversorgung und im Kommunikationswesen zu
verzeichnen.

Der Hauptstab der Zivilverteidigung teilte mit, dass sich die Gesamtzahl
der Evakuierten im Land auf 705.153 Personen belief und es sehr
wahrscheinlich ist, dass nach Vorliegen aller Informationen aus den
Provinzen die endgültige Zahl 800.000 übersteigen wird. Fünf Menschen
verloren ihr Leben, vier durch herabstürzende Trümmer und einer durch
Ertrinken.

Die vom Nationalen Hauptstab der Zivilverteidigung herausgegebene noch
nicht endgültige Information verweist darauf, dass 22.405 Wohnungen
durch den Hurrikan beschädigt wurden, davon wurden 2.674 völlig
zerstört, hauptsächlich in der Provinz Matanzas.

Auf dem nationalen Territorium erlitten 602 Industrieobjekte, 145
landwirtschaftliche Einrichtungen, 82 Krankenhäuser und Polikliniken
sowie 385 Schulen Schäden unterschiedlichen Ausmaßes, darüber hinaus
auch Straßen und Eisenbahnlinien.

Die Türme der Relaisstationen der Fernsehsender in Santa Cruz del Norte,
Isla de la Juventud und Matanzas stürzten um, ebenfalls neun Sendemasten
der kubanischen Telekommunikationsgesellschaft ETECSA und sechs
Hochspannungsmasten des nationalen Stromverbundsystems.

Die in der Stromversorgung verursachten Havarien in den Provinzen
Matanzas, Villa Clara, Cienfuegos und Havanna-Stadt werden als die in
diesem Bereich größten Schäden in der Geschichte des Landes
eingeschätzt.

Matanzas und Cienfuegos sind die am schwersten betroffenen Provinzen. Zu
den Landkreisen mit den größten Schäden gehören in der Provinz Matanzas
Ciénaga de Zapata, Jagüey Grande, Los Arabos und Colón. Im Kreis Colón
wurden 80 Prozent des Gesamtbestandes an Wohnungen beschädigt. In der
Provinz Matanzas gibt es vorläufigen Berichten zufolge über 10.000
beschädigte Wohnungen, davon 2.000, die völlig zerstört wurden. Über 90
Prozent der Telekommunikationswege brachen zusammen, und der Turm der
Fernsehrelaisstation Jacán stürzte durch den Wirbelwind um. Bei den
Zitrusfrüchteplantagen wurden Verluste nach Tonnen im zweistelligen
Bereich gemeldet.

Diese außergewöhnlich schweren Schäden haben zur Folge, dass die
Wiederherstellung des elektrischen Stromnetzes in dieser Provinz sich
weiterhin verzögern wird. Es wurde gemeldet, dass die am schlimmsten
betroffenen Gebiete Jagüey Grande (bis hin nach Aguada de Pasajeros),
Agramonte, Colón, Amarillas und Calimete sind, Orte, in denen praktisch
das gesamte Stromnetz verwüstet wurde. Allein zwischen Jagüey und
Ciénaga de Zapata wurden mehr als hundert Strommasten beschädigt.

In der Provinz Villa Clara haben die Orte Corralillo, Quemado de Guines,
Santo Domingo und Sagua la Grande am meisten gelitten. In Quemado de
Güines wurden 216 Caballerías*) Bananenpflanzungen vollständig zerstört.

In der Provinz Cienfuegos sind die am schwersten betroffenen Landkreise
der Hauptkreis Aguada de Pasajeros, Abreu und Rodas.

In der Provinz Havanna haben das Zuckerrohr und mehrere andere
landwirtschaftliche Kulturen den größten wirtschaftlichen Schaden
erlitten. Die vorläufigen Angaben besagen, dass dies 4.699 Caballerías
zu Boden gedrücktes Zuckerrohr in der Provinz betrifft. In der
Bananenproduktion sind von den 682 Caballerías Schäden in Höhe von 79
Prozent zu verzeichnen. 5.000 Tonnen Zitrusfrüchte liegen am Boden.
8.000 Wohnungen und 232 Schulen haben unterschiedlichen Schaden
genommen, der von der totalen oder teilweisen Zerstörung bis zum
Abdecken von Dächern und dem Verlust von Fenstern reicht. Allein in
Güines wurden 67 Häusereinstürze gezählt; dieser Stadtkreis von Groß-
Havanna hat die meisten Zerstörungen erlitten.

In Havanna-Stadt wurden bis zur Fertigstellung dieser Information
insgesamt 179 Häusereinstürze, die Entwurzelung von 3.315 Bäumen (d.h. 3
Prozent des Gesamtbestandes), und die Beschädigung im unterschiedlichen
Ausmaß von 88 Schulen und Kindergärten sowie von 13 Wirtschaftsobjekten
gemeldet. 159 Strommasten und Lampenmasten der Stadtbeleuchtung stürzten
um, außerdem fielen 34 Transformatoren aus und bei 1.550 Wohnungen
wurden die Dächer ganz oder teilweise beschädigt. Schätzungen zufolge
müssen in den nächsten Tagen 76.000 Kubikmeter Abfälle, zumeist
abgebrochene Äste und Laub, beseitigt werden.

Von der Isla de la Juventud wird der Verlust von 20.000 Tonnen
Zitrusfrüchten und von 80 Prozent der Bananenpflanzungen gemeldet. Die
Tabak-Jungpflanzungen sind in ihrer Gesamtheit unbrauchbar geworden. 500
Wohnungen und staatliche Einrichtungen erlitten Schäden. Der
Fernsehsendeturm von Sierra Caballo stürzte um.

In allen betroffenen Gebieten läuft der Wiederaufbau intensiv. Dabei
stehen im nationalen Maßstab fünf vordringliche Aufgaben: die Suche nach
Unterkunft für diejenigen, die nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren
können; die Behebung der Schäden an den Dächern von Tausenden von
Wohnungen sowie die Wiederherstellung der Stromversorgung, der
Gasproduktion und der Wasserversorgung. Es ist vorgesehen, diese
Versorgungsleistungen innerhalb der nächsten 72 Stunden zu
gewährleisten.

Die in dieser Information genannten Zahlen entsprechen vorläufigen
Angaben und erfassen nicht die Gesamtheit der Regionen.

____________________
*) 1 Caballería = 13,4 ha

------------------ schnapp --------------------------------

Lüko Willms http://www.mlwerke.de
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"Das Volk, das ein anderes Volk unterjocht, schmiedet seine eigenen
Ketten." - Karl Marx (1. Januar 1870)

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