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fwd: Die veränderte Kritik der USA am Umgang Deutschlands mit Scientology

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Tilman Hausherr

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Jun 10, 1997, 3:00:00 AM6/10/97
to


Datum: 10.06.1997, Berliner Zeitung
Ressort: Politik
Autor: Stefan Elfenbein

"Unfair gegenüber Kanzler Kohl"

Die veränderte Kritik der USA am Umgang
Deutschlands mit Scientology

"Ständigen Druck auf Regierungen ausüben, um
Anti-Scientology-Gesetzgebungen zu verhindern", schrieb
Scientology-Gründer L.Ron Hubbard sich und seinen Anhängern von Anfang an
ins Kursbuch.

Daß aber die Bundesrepublik Deutschland zum wichtigsten Ziel dieser
Angriffe aus dem entfernten Los Angeles, der Zentrale der Bewegung,
werden würde, hatte in Bonn keiner so recht erwartet.

Die Vorreiterrolle, die Deutschland in der Auseinandersetzung um die
Organisation international einnahm, machte es schnell zum wichtigsten
Angriffspunkt für die Sekte.

Außerdem ist die Bundesrepublik heute der wichtigste
Scientology-Stützpunkt in Europa.

Von hier fließt fast ein Drittel der weltweiten Einnahmen in die
Konzernkassen in Kalifornien.

Jede politische Entscheidung in Deutschland beeinflußt auch den Umgang
mit Scientology in Osteuropa.

Und gerade dort will die Organisation seit dem Fall des Eisernen Vorhangs
expandieren.

Gelingt es Hubbards Organisation, die staatlichen Kontrollmaßnahmen von
deutscher Seite abzuwehren, ist nach Expertenmeinung der Vormarsch in den
Osten bis hin nach Rußland kaum mehr zu stoppen. Für dieses Ziel ist
scheinbar jedes Mittel recht.

Seit Bonn 1994 den Druck auf die Organisation verstärkte, gehört der
Horror-Vergleich des Umgangs der Sekte in der Bundesrepublik mit der
Verfolgung der Juden in Nazi-Deutschland zum Standardprogramm
scientologischer Propaganda.

Damals schon waren großformatige Anzeigen in renommierten US-Blättern
erschienen, die die Behandlung von Sektenmitgliedern mit
Holocaust-Methoden gleichsetzten.

Absicht der Kampagne war es, weniger die deutsche als eben gerade die
amerikanische Öffentlichkeit über die Vorgänge in Deutschland "zu
informieren".

Und wie erwartet, war der Aufschrei in den USA enorm.

Ihren Höhepunkt erreichte die Auseinandersetzung Anfang Januar dieses
Jahres durch einen offenen Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl.

Der amerikanische Top-Anwalt Andreas Hallaschka Bertram Fields warf darin
der Bundesregierung SS-Methoden vor.

Diese Aktion hätte wenig Aufmerksamkeit erregt, wäre es dem
einflußreichen Fields nicht gelungen, sein Schreiben von 33 angesehenen
Filmstars, Regisseuren und Studiobossen aus Hollywood unterzeichnen zu
lassen.

Obwohl sich später herausstellte, daß die VIPs nicht über den wahren
Verwendungszweck des Schreibens informiert gewesen waren, hatte sich die
US-Regierung offiziell in den Konflikt eingeschaltet.

Ganz im Sinne des in der amerikanischen Verfassung garantierten Rechts
auf unbegrenzte Religionsfreiheit verurteilte das US-Außenministerium die
Bundesrepublik Ende Januar in seinem Menschenrechtsbericht 1997 - die
Scientology Church ist in den USA als Religion anerkannt.

Der Sprecher des Außenministeriums, Nicholas Burns, sagte schließlich, es
sei für die USA unannehmbar, daß Scientologen in Deutschland bereits
wegen ihrer Mitgliedschaft und nicht wegen ihrer Handlungen verurteilt
werden würden.

Beinahe wäre es zur Krise zwischen den Partnern gekommen.

Als nun aber am Freitag vergangener Woche die deutsche
Innenministerkonferenz den Beschluß faßte, Scientology vom
Verfassungsschutz beobachten zu lassen, äußerte sich Burns sehr viel
vorsichtiger.

Obwohl er vor Journalisten versprach, man werde die Einzelheiten des
Beschlusses "sorgfältig erwägen", fügte der Sprecher des
US-Außenministeriums hinzu: "Auch Deutschland muß vor den Angriffen durch
die Scientologen in den USA beschützt werden."Die "vollkommen
ungerechtfertigten Vergleiche" der Bundesrepublik mit Nazi-Deutschland
seien "unfair gegenüber Kanzler Kohl und seiner Regierung", sagte Burns.

Angenommen werden kann nun, daß trotz des von Kennern befürchteten
zunehmenden Einflusses der Sekte auf die US-Regierung, die guten
Beziehungen zu dem Partner Deutschland wichtiger sind, als der Einsatz
der USA für die Rechte und fragwürdigen Aktivitäten von Scientology.

Tilman Hausherr

unread,
Jun 14, 1997, 3:00:00 AM6/14/97
to

Folgendes bekam ich, ich lass mal die Kommentare drin (der Egy scheint
wirklich 'ne Witzfigur zu sein!):

====

Aus der Stuttgarter Zeitung v. 12. Juni 1997 Nr. 132, Seite 20:

Scientologen - Pleite mit Kunstwerkstaette Vaihingen

DOZENTEN FUEHLEN SICH MISSBRAUCHT UND UM HONORARE GEPRELLT

Schule mittlerweile geschlossen - Chefin Baiker: Mit Kunst laesst sich
eben kein Geld verdienen - Kuenstler: Sektentaktik nicht aufgegangen

Mit viel Werbeaufwand ist am 7. Januar die Kunstwerkstaette in Vaihingen
eroeffnet worden - und von Anfang an eilte ihr der Ruf voraus, nur ein Ableger
der Scientology - Church zu sein. Jetzt wurde die Schule geschlossen -wegen
leerer Kassen. Kursleiter sind teilweise seit Monaten nicht mehr bezahlt
worden, viele Seminarteilnehmer haben erst auf hartnaeckiges Nachfragen ihre
Beitraege fuer geplatzte Toepferstunden zurueckerhalten.

"Mit der Kunst laesst sich eben kein Geld verdienen", sagt die Schulgruenderin
Elvira Baiker. Eine Reihe von Stuttgarter Kuenstlern, die Kurse in Vaihingen
gegeben haben, sehen das anders: " Diese Frau hatte keine Ahnung von Kunst
und Management", behaupten sie. Baiker habe die Kunstwerkstaette nur als
Geldmaschine benutzen wollen. Staendig habe sie neue Teilnehmer aufgenommen
und die Kurse so vollgestopft, dass an serioeses Arbeiten nicht mehr zu denken
war. " Ich kam mir vor wie in einer Zwergenschule", sagte die Kuenstlerin
Christa Gipser, "ich hatte bald fuenf verschiedene Niveaus in meinen
Aquarellkursen sitzen."

Baiker sei immer unangemeldet aufgetaucht, so Textildesigner Michael Floss,
und habe die Kurse gestoert. Auch wewgen spuerbaren Spannungen zwischen der
Schulgruenderin und den Dozenten haetten viele talentierte Teilnehmer Kurse
geschmissen. Geld habe es nur in den ersten Wochen gegeben, sagen die
Lehrer, die jeweils noch zwischen 500 und 1700 Mark zu bekommen haben.
Nachdem sie sich eine Zeit lang vertroesten liessen, verabschiedenten sie
sich von der Kreativschule in der Industriestrasse 15 und gingen gemeinsam
zum Rechtsanwalt. Dieser soll fuer sie die ausstehenden Honorare eintreiben.
Auf StZ-Anfrage versicherte Elvira Baiker gestern: Die Dozenten werden ihr
Geld noch bekommen." Momentan sei sie mit der Abwicklung der Geschaefte
befasst, bis Monatsende will sie damit fertig sein.

Baiker, die frueher viel Geld fuer die Sekte gespendet haben soll, hat

[Stimmt! $40,000 mindestens. TH]

zuvor als Vizemanagerin ein Immobilienunternehmen in Remshalden gefuehrt.
Sie behauptet jedoch, die Kunstwerkstaette habe sie als reine Privatsache
aufgezogen, ohne Auftrag von Scientology.

"Diese Frau", so Sektensprecher Reinhard Egy, habe gar nicht das Recht, als
Scientologin aufzutreten. Elvira Baiker sei schon vor einigen Wochen
"wegen ethischer Verfehlungen" ausgeschlossen worden. Was sich die
Kunststaettenleiterin zuschulden kommen kiess, wollte er nicht sagen. Er
fuegte nur hinzu: "Wegen einer Lappalie wird bei uns keiner ausgeschlossen."
Die um ihre Honorare geprellten Kuenstler glauben, die Sekte habe Baiker
geopfert: Um den Ruf von Scientology nicht weiter zu schaden, und weil sie
erfolglos gewesen sei.

Hinter dem Experiment Kunstwerkstaette vermuten die ueber Kleinanzeigen
angeheuerten Kursleiter eine neue Taktik der Sekte: " Die wollen sich ueber die
Kunst einschleichen", sagt Renate Neuffer-Schwenk. Weil ueber das Kreative
ein besonders tiefer Zugang zur Psyche hergestellt werden koenne. " Wir
sollten die Menschen oeffnen, und die wollten das dann fuer ihre Zwecke
nutzen." Nach ersten Kinderkursen seien auch Kreativkurse fuer Manager geplant
gewesen - ohne vorherige Absprache mit den Kuenstlern, die sich nachtraeglich
von der Scientology-Sekte missbraucht fuehlen.

Trost fuer die gescheiterte Kunstschulchefin kommt von Scientology-Sprecher
Egy. Bei entsprechendem Wohlverhalten koenne Baiker auf " eine zweite Chance"
in der Sekte hoffen. lai


Ende Ausschnitt

Bevor der Egy ins RPF kommt, sollte er einen Kurs im Luegen machen: im Januar
wurde die Schule eroeffnet, vor einigen Wochen wurde Frau Baiker "auf
Bewaehrung" angeblich ausgeschlossen. Das passt nicht.

Ein SC-Sprecher bestaetigt, dass es "ethische Verfehlungen" gibt.

Der finanzielle Schaden ist wohl nicht so gross, jedoch traegt Scientology
zunehmend zur Unterhaltung in SW- Deuschland bei.

Zur Melodie: Mariechen sass weinend im Garten


Die Sciena sass bruetend zu Hause
bei Immo ging lange nichts mehr
da hat´ sei ne tolle Eingebung
"Kunstwerkstatt", die muss her

Viel Geld von Kunden kassieren
die Lehrer zahl ich kaum
dann bleibt fuer mich genug uebrig
fuer OT III, mein Traum

Tilman Hausherr

unread,
Jun 18, 1997, 3:00:00 AM6/18/97
to

Hat der Buergermeister an Scientologen gezahlt?

Stuttgarter Zeitung
18.6.1997

Mehr als 20 Millionen Mark sollen aus Neckarwestheim an Sekte geangen sein -
Aussteiger nennt Namen von Beteiligten

wis. Neckarwestheim. Kreis Heilbronn. Mehr als zwanzig Millionen Mark aus
der Neckarwestheimer Gemeindekasse sind moeglicherweise in der Kasse der
Scientologen gelandet. Das vermutet nicht nur ein in Baden-Wuerttemberg
lebender Aussteiger der beruechtigten Organisation, der dazu eine
eidesstattliche Erklaerung abgegeben hat. Auch der Neckarwestheimer
Buergermeister Mario Duerr will es "nicht ganz von der Hand weisen", dass
das von seinem Vorgaenger Horst Armbrust veruntreute Geld ueber den Schweizer
Notar Pierre Natural und zwei Tarnfirmen in den Taschen der weltweit
operierenden Scientologen verschwunden ist.

Im Januar 1996 ist Horst Armbrust vom Stuttgarter Landgericht zu achteinhalb
Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er durch kriminelle Spekulationen
insgesamt 40 Millionen Mark aus dem Gemeindevermoegen an internationale
Betrueger verloren hatte. Noch heute wissen weder die Kommune noch die
Ermittlungsbehoerden, wo der groesste Teil des Geldes geblieben ist. Aber
der 26jaehrige Techniker Oliver S. ist ueberzeugt, dass eine Menge davon "in
Scientology-Kanaele geflossen ist". Oliver S. war nicht nur Mitarbeiter
einer Scientology-Firma in Stuttgart-Vaihingen, sondern bis zu seinem
Absprung im August 1994 auch Crew-Mitglied an Bord des Luxusdampfers
"Freewinds", auf dem die Faeden der Scientology-Organisation zusammenlaufen.

In einer eidesstattlichen Erklaerung hat der Aussteiger der Stuttgarter
Aktion Bildungsinformation (ABI) etliche Namen genannt, die bei den
weltweiten Geldgeschaeften der Scientologen immer wieder auftauchen. Zum
Beispiel den Namen des Praesidenten der Schweizerischen Notarvereinigung,
Pierre Natural, der auch bei den Ermittlungen gegen den Neckarwestheimer
Ex-Schultes Horst Armbrust eine gewichtige Rolle spielte. Der prominente
Genfer Notar war im November 1993 massgeblich daran beteiligt, dass 25
Millionen Mark von einem Tag auf den anderen spurlos verschwanden.

Das Geld hatte Armbrust damals widerrechtlich nach Genf geschafft, weil ihm
dafuer 20 Prozent Zinsen versprochen worden waren. Der vermeintlich
serioese Notarspraesident Natural liess den schwaebischen Dorfschultes
einen auf englisch ausgefertigten vermeintlichen Vermoegensverwaltungsvertrag
unterschreiben. In Wirklichkeit signierte Armbrust Papiere, die seinen
ebenfalls anwesenden "Anlageberater" Joerg Mehler als Eigentuemer einsetzen
und die Weitergabe der Millionen an eine Firma namens Newton Forest mit
Sitz auf der britischen Isle of Man beglaubigten. Natural kassierte fuer
den Federstrich sogleich 540 000 Dollar Honorar, Mehler strich 572 000 Dollar
Provision ein. Mit dem Loewenanteil an der fetten Beute verschwanden freilich
die "Direktoren" von Newton Forest - zwei Amerikaner, die die Investmentfirma
Anfang 1993 vermutlich nur zu dem Zweck solcher Schwindel-Operationen
gegruendet hatten. Von den 25 Millionen Mark haben die Schweizer Behoerden
spaeter nur noch etwa anderthalb Millionen sichergestellt.

Demnaechst muss sich Pierre Natural vor einem Genfer Untersuchungsrichter
fuer diesen Deal verantworten. Der Notar hatte bisher stets behauptet, er
habe lediglich die Unterschriften beglaubigt. Aber der Neckarwestheimer
Buergermeister Mario Duerr weiss inzwischen, dass Natural auch die Vertraege
fuer einen Kapitalfonds namens Stonewood Trust gemacht hat. "Unser Geld
floss teilweise ueber die Isle of Man und Gibraltar in den Stonewood Trust",
sagt Buergermeister Duerr.

Das ist einer der Wege, die auch der Scientology-Aussteiger Oliver S.
kennengelernt hat. Er erinnert sich an zahlreiche Gespraeche in der
Vaihinger Tarnfirma, bei denen * Pierre Natural als "unser Notar" und die
Firma Newton Forest haeufig genannt wurden *. Laut Oliver S. brachten
zumindest damals Scientologen Bargeldbetraege in Millionenhoehe aus ganz
Europa in Koffern auf die Isle of Man. Von dort schafften es
"Geheimdienstagenten der Sekte in die USA".

Im Fruehjahr 1994 wurde Oliver S. an Bord des Sektenschiffs "Freewinds"
beordert, das in der Karibik als schwimmende Finanzzentrale dient. Einige
Monate spaeter schaffte er die Flucht von der Superjacht, auf der nach seinen
Erkenntnissen "woechentlich eine halbe Million Dollar von Scientology-
Mitgliedern aus aller Welt zusammengeflossen sind". Nachdem ihn die
Sektenfuehrer seinerzeit fuer "vogelfrei" erklaerten und einen "Haftbefehl"
gegen ihn ausstellten, fuerchtet der Aussteiger eine Entfuehrung.

Dass sein Vorgaenger Armbrust moeglicherweise durch Scientologen abgezockt
worden ist, hat man nach Angaben von Mario Duerr im Neckarwestheimer Rathaus
"auch schon vermutet". Er ist der Sache dann jedoch nicht weiter nachgegangen.
"Eine Zeitlang kam noch Post von Scientologen fuer Armbrust", erinnert sich
Duerr, "aber die habe ich dann in den Papierkorb geschmissen."


Tilman Hausherr

unread,
Jun 19, 1997, 3:00:00 AM6/19/97
to

In den Stuttgarter Nachrichten v. 19.Juni 1997 steht das gleiche und
außerdem: " Einer der beiden Agenten, die das Geld transferierten,
koenne Lonny Hawkins gewesen sein, den er auf der Freewinds
kennenlernte."

Der Aussteiger Oliver S. soll auch in dem Buch von ABI vorkommen.

Lt. einer Meldung der Pforzheimer Zeitung v. 18.6.1997 gibt es jetzt
auch im Helmut-Kohl-Bundesland ein vertrauliches Telefon des
Verfassungsschutzes wg. SC: 06131/ 16 37 77.

300 Anrufe bis Anfang Mai unter der Stuttgarter Nummer 0711/ 956 1994
seit 1.2.1997, also ueber 3 Anrufe pro Tag im Durschnitt.

Tilman Hausherr

unread,
Jun 22, 1997, 3:00:00 AM6/22/97
to

Aus
jpbayern.allgemein,cl.gruppen.ig_medien,cl.jugendpresse.allgemein,cl.medien.allgemein,cl.presse.ticker,z-netz.alt.bayernanzeiger:


Junge Presse Bayern
Bräuhausstr. 2/IV
80331 München
Tel: 089-29165051
Fax: 089-29165053
jpbayern @ link-m.de


*PRESSEMITTEILUNG*

*Junge Presse Bayern warnt:*
*Scientology-Sekte hofft auf Propaganda durch Schülerzeitungen*
*Bundesweit Bücher verschickt*

München. In der letzten Woche erreichte bundesweit
Schülerzeitungsredaktionen ein Werbebrief der "Kommission für
Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V. (KVPM)" mit
Sitz in München. Die namentlich angeschriebenen Schülerzeitungen
erhielten zudem ein Buch mit dem Titel "Die Männer hinter
Hitler". Das Buch erläutert das Zusammenspiel von Psychiatrie und
dem Naziregime im Dritten Reich. Hinter der Sendung ohne von
außen erkennbaren Absender steckt die "Scientology-Church",
welche die KVPM 1972 gründete.

Dazu Walther Schneeweiß, Landesvorsitzender der Jungen Presse
Bayern e.V. (JPB), Verband der bayerischen Jugendmedien: "Ich bin
äußerst besorgt darüber, daß die Scientology-Sekte wiederholt
versucht, unter dem Vorwand von ehrwürdigen Zielen sich gerade
bei Schülerzeitungsredaktionen ein gutes Image zu verschaffen."
Es wäre nicht tragbar, so Schneeweiß weiter, "einer
ausbeuterischen Psychosekte wie der Scientology irgendein Forum
zu geben".

Die aktuelle Sendung der KVPM sei nicht die erste, die
Schülerzeitungsredaktionen erreiche. Bereits im August 1996
erhielten Schülerzeitungsmacher bundesweit einen zweiseitigen
Brief mit zwei Werbebroschüren der KVPM. Schneeweiß: "Wir
appellieren an alle Jungredakteure: Laßt Euch von diesem Verein
nicht täuschen! Gerade wir als kritische Jugendmedienmacher haben
es nicht nötig, menschenverachtenden Organisationen wie der
Scientology Halt in unseren Zeitungen zu geben. Laßt Euch nicht
einschüchtern von ihrer Propaganda, Aktionen gegen die
Scientology wäre mit dem Hitlerfaschismus vergleichbar. - Im
Gegenteil: Wir fordern alle unsere Kollegen auf, diese streng
kapitalistische und totalitäre Sekte zu boykottieren."

Mit freundlichen Grüßen,

Walther Schneeweiß
Landesvorsitzender der Jungen Presse Bayern e.V.,
Landesarbeitsgemeinschaft der Deutschen Jugendpresse e.V.

Tilman Hausherr

unread,
Jun 25, 1997, 3:00:00 AM6/25/97
to

http://rhein-zeitung.de/km/22d97460.html

Verwaltungsgericht gibt keine Akteneinsicht für Scientology

Rhein-Zeitung
25.6.1997

Köln (dpa) - Scientology darf nicht in die Akten der Bundestags-
Entquetekommission über "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" einsehen.
Das hat das Kölner Verwaltungsgerichts beschlossen. Ein Gerichtssprecher
bestätigte heute, daß ein entsprechender Antrag von Scientology
abgelehnt wurde. In ihrer Begründung erklärten die Richter, die
Unterlagen seien nicht öffentlich (Az. 23 L 180/97). Scientology
kündigte Beschwerde gegen das Urteil an.

Tilman Hausherr

unread,
Jun 27, 1997, 3:00:00 AM6/27/97
to

http://rhein-zeitung.de/km/22db7420.html

Becker-Anwalt droht rechtliche Schritte gegen
"Scientology" an

London (dpa) - Boris Becker hat der "Church of Scientology" rechtliche
Schritte angedroht, falls die Organisation noch einmal mit dem Bild des
Tennisspielers im Internet wirbt. Beckers Anwalt Meyer-Wölden schrieb an
die vom deutschen Verfassungsschutz beobachtete Einrichtung, Becker sei
in keiner Weise bereit, deren Ziele in irgendeiner Weise zu fördern.
Unter der Überschrift "Sonderbericht Deutschland" hatte "Scientology"
ein Bild Beckers und seiner Frau gezeigt und ihn zu ausländerfeindlichen
Thesen zitiert.

===
http://www.freedommag.org/english/spegerm/page00.htm
http://www.freedommag.org/english/spegerm/page32.htm

(Die Behauptungen dort sind ohnehin falsch. Becker wollte D verlassen
wegen der Steuer-Razzia; inwzischen hat er sich anders entschieden)

Tilman Hausherr

unread,
Jun 27, 1997, 3:00:00 AM6/27/97
to

Die Zeugen Jehovas werden nicht staatlich anerkannt
Bundesverwaltungsgericht vermißt "Loyalität zum Staat"

Berliner Zeitung
27.5.1997

von Marlies Emmerich

Den Zeugen Jehovas fehle vor allem durch ihre Weigerung, an Wahlen
teilzunehmen, die "unerläßliche Loyalität zum Staat", sagte der Präsident
des Bundesverwaltungsgerichts, Eberhard Franßen, gestern in Berlin.

Dies ist nach Ansicht des Gerichts ein "verfassungsrechtlich nicht
hinnehmbarer Widerspruch zum Demokratieprinzip".

Vor diesem Hintergrund könnten die Zeugen Jehovas auch nicht den
geforderten Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts erlangen.

Erst dieser Status würde der Religionsgemeinschaft, die nach eigenen
Angaben bundesweit rund 195 000 Anhänger hat, die Möglichkeit geben, eine
ganze Reihe von Privilegien zu beanspruchen ­ beispielsweise
Kirchensteuer zu kassieren oder in Schulen zu unterrichten.

Ausdrücklich widersprach das Bundesverwaltungsgericht damit den
Vorinstanzen.

Diese hatten es als ausreichend bezeichnet, daß die Zeugen Jehovas nicht
zuletzt durch die Zahl ihrer Mitglieder als Gemeinschaft "eine Gewähr auf
Dauer" biete.

Nach Auffassung des Bundesverwaltungsgerichtes erwartet der Staat aber
mit der Anerkennung einer Religionsgemeinschaft, im Gegenzug nicht die
Grundlagen der staatlichen Existenz prinzipiell in Frage zu stellen.

Das Bundesverwaltungsgericht bestritt allerdings nicht, daß die Zeugen
Jehovas dem Staat wiederum grundsätzlich neutral gegenüberstehen.

Hervorgehoben wurde außerdem, daß die im Grundgesetz verankerte
Religionsfreiheit unberührt bleibe.

Durch die mit Spannung erwartete Entscheidung des höchsten
Verwaltungsgerichtes sind nun zwei anderslautende Urteile des Berliner
Verwaltungsgerichtes und des Oberverwaltungsgerichtes von 1993 und 1995
aufgehoben.

Das Land Berlin hatte gegen diese Entscheidungen Revision eingelegt.

Den Zeugen Jehovas wurde vorgeworfen, elementare Grundrechte zu
ignorieren und intern totalitäre Strukturen zu pflegen.

"Nun ist endgültig geklärt, daß andere Sekten mit solchen Forderungen
ebenfalls nicht durchkommen", sagte Berlins Kultursenator Peter Radunski
(CDU) gestern erleichert.

Das Bundesverwaltungsgericht sei der Argumentation des Berliner Senats
gefolgt.

Im Fall eines positiven Ausgangs für die klagenden Jehovas wären diese
nämlich nicht nur automatisch mit einer ganzen Reihe von
Glaubensgemeinschaften ­ wie etwa der Heilsarmee, der Neuapostolischen
Kirche oder möglicherweise sogar der evangelischen und katholischen
Kirche ­ gleichgestellt worden, sondern zahlreiche Sekten hätten sich
ebenfalls auf das Urteil berufen dürfen.

Die Zeugen Jehovas meinen dagegen, der Staat könne nun indirekt Einfluß
auf den Glaubensinhalt von Religionsgemeinschaften nehmen.

Der Minderheitenschutz würde, so Rechtsanwalt Armin Pikl, erheblich
eingeschränkt.

Christian Wiedemann

unread,
Jun 27, 1997, 3:00:00 AM6/27/97
to

Muenchen, 27.06.97

Tilman meinte zum Thema "JW Urteil":

> Bundesgericht: Gleichstellung der Zeugen Jehovas
> abgelehnt

In einem Punkt haben die ZJ recht: Die Bevorteilung
der "grossen" christlichen Kirchen in der BRD ist
ungerecht. Ich denke, er gehoert ueberdacht und
z.B. Dinge wie die getrennten, konfessionellen Reli-
gionsunterricht in den Schulen durch Angehoerige
der jeweiligen Kirchen und das Kirchensteuerrecht
gehoert abgeschafft.

Ansonsten: Sehr gutes Urteil des BVG.

----
Chris
=:-X

"Du lass Dich nicht erweichen, bleib hart in Deinem Hart,
rutsch nicht in ihre Weichen, stell sie Dir selber ein" (Feeling B.)

Lars Baehren

unread,
Jun 28, 1997, 3:00:00 AM6/28/97
to

Tilman Hausherr wrote:
>
> http://rhein-zeitung.de/km/22db7420.html
>
> Becker-Anwalt droht rechtliche Schritte gegen
> "Scientology" an
>
> London (dpa) - Boris Becker hat der "Church of Scientology" rechtliche
> Schritte angedroht, falls die Organisation noch einmal mit dem Bild
> des Tennisspielers im Internet wirbt. Beckers Anwalt Meyer-Wölden
> schrieb an die vom deutschen Verfassungsschutz beobachtete
> Einrichtung, Becker sei in keiner Weise bereit, deren Ziele in
> irgendeiner Weise zu fördern.
> Unter der Überschrift "Sonderbericht Deutschland" hatte "Scientology"
> ein Bild Beckers und seiner Frau gezeigt und ihn zu
> ausländerfeindlichen Thesen zitiert.
>
> ===
> http://www.freedommag.org/english/spegerm/page00.htm
> http://www.freedommag.org/english/spegerm/page32.htm

Ein wenig mehr Story findet sich unter

http://www.freedommag.org/english/spegerm/page01.htm

> (Die Behauptungen dort sind ohnehin falsch. Becker wollte D verlassen
> wegen der Steuer-Razzia; inwzischen hat er sich anders entschieden)

Tja, aber haben das auch wirklich alle so mitbekommen? Wer unvorbereitet
mit so einem Artikel konfrontiert wird, hat es doch eher schwer auf
Anhieb zu sehen, was Luege ist und was nicht - das ist wohl auch Absicht
der Herausgeber.


Lars Ba"hren


P.S.: Tilman, ich habe die Seiten zwecks Doku als PDF archiviert!
! === !
Fuer manch andere Dinge ist dieses Format allerdings weniger gut
geeignet.

Tilman Hausherr

unread,
Jun 29, 1997, 3:00:00 AM6/29/97
to

>Hat der Buergermeister an Scientologen gezahlt?
>
>Stuttgarter Zeitung
>18.6.1997

....

>Das Geld hatte Armbrust damals widerrechtlich nach Genf geschafft, weil ihm
>dafuer 20 Prozent Zinsen versprochen worden waren. Der vermeintlich
>serioese Notarspraesident Natural liess den schwaebischen Dorfschultes
>einen auf englisch ausgefertigten vermeintlichen Vermoegensverwaltungsvertrag
>unterschreiben. In Wirklichkeit signierte Armbrust Papiere, die seinen
>ebenfalls anwesenden "Anlageberater" Joerg Mehler als Eigentuemer einsetzen
>und die Weitergabe der Millionen an eine Firma namens Newton Forest mit

Es gibt einen *Horst* Mehler der als scientologe und WISE mitglied seit
Jahren bekannt ist. Ansonsten scheint die Verbindung mit scientology
wohl nur in dem Kopf von Oliver S zu existieren. Eine Bekannter nennt
ihn einen "deutschen Steve Fishman".

Nicht jeder Betrüger ist scientologe, nicht jeder scientologe ist ein
Betrüger.

Tilman Hausherr

unread,
Jun 29, 1997, 3:00:00 AM6/29/97
to

Scientology wird künftig vom Verfassungsschutz beobachtet

Berliner Morgenpost
07. Juni 1997

Organisation kündigt Klage gegen den Beschluß an

BM/AP/rtr Bonn - Die umstrittene
Scientology-Organisation wird künftig
bundesweit vom Verfassungsschutz
beobachtet. Bundesinnenminister
Manfred Kanther (CDU) und die
Innenminister der Länder schlossen sich
gestern in Bonn der Auffassung einer
Arbeitsgruppe an, daß es Anhaltspunkte
für verfassungsfeindliche Bestrebung der
Gruppe gebe.

Kanther sagte, die Beobachtung solle
die Frage klären helfen, ob es sich bei
Scientology nur um einen "äußerst
unappetitlichen Verein" mit
möglicherweise kriminellen Aspekten
oder aber um eine Organisation
handele, die sich gegen den Staat
richte.

Bayerns Innenminister Günther
Beckstein (CSU), der Scientology
schon länger vom
Landesverfassungsschutz beobachten
läßt, wies auf Schriften des
Scientology-Gründers Ron Hubbard
hin, in denen von der Herrschaft in
Staaten und der Welt die Rede sei. Aus
den bisherigen Ermittlungen habe sich
die Annahme verdichtet, daß die Sekte
nicht nur einen "harten Zugriff" auf den
Geist ihrer Anhänger, sondern auch auf
Staat und Gesellschaft versuche. Geklärt
werden müsse auch, ob Versuche,
Polizisten oder Beamte als Mitglieder zu
werben, Teil einer Gesamtstrategie
seien.

Nach einem Jahr will die
Innenministerkonferenz beraten, ob die
Organisation weiter beobachtet oder
möglicherweise sogar verboten wird.
Kanther betonte aber, für ein Verbot
müsse die Tätigkeit gegen die
Verfassungsordnung ausreichend
relevant erscheinen.

Die Organisation selbst erklärte, sie
habe ihre Anwälte beauftragt, "Klage
gegen diesen unsinnigen und
menschenrechtswidrigen Beschluß
einzureichen".

(Leitartikel)
Ein Krake wird ans Licht geholt

Die Beobachtung von Scientology war längst überfällig

Von Peter Philipps

Der Auftrag ist klar und wurde von
Bundesinnenminister Manfred Kanther
so formuliert: Der Verfassungsschutz soll
Scientology beobachten und
Erkenntnisse liefern, ob dies nur "ein
äußerst unappetitlicher Verein" mit
kriminellen Aspekten oder eine
Organisation ist, die sich gegen den
Staat richtet. Nach einem Jahr der
Beobachtung soll eine erste
Zwischenbilanz gezogen werden, ein
Ergebnis kann das Verbot der
Organisation sein.

Der Beschluß der Innenminister von
Bund und Ländern war überfällig.
Schließlich ist genau dies die Aufgabe
des Verfassungsschutzes, mögliche
Feinde der freiheitlich-demokratischen
Grundordnung zu observieren und die
Beweise für Gerichtsverfahren zu
beschaffen.

Als der Science-fiction-Autor Ron
Hubbard (1911-1986) im Jahre 1950
sein Buch "Dianetik, die moderne
Wissenschaft von der geistigen
Gesundheit" präsentierte, schien nur ein
weiteres sektiererisches Pamphlet mehr
die Bücherborde zu füllen.

Aber die dort angebotene
"Lebensbewältigungs-Hilfe" wurde
immer mehr ideologisch unterfüttert. Aus
einer Psychosekte, die sich selbst als
Kirche bezeichnet, wurde ein
weltumspannender Konzern mit
mafiosen Strukturen. Wer sich damit
einläßt, gerät in die kräftigen Saugarme
eines Kraken, die mit Methoden
arbeitet, die an Gehirnwäsche
stalinscher Qualität erinnert. Herrschaft
in einzelnen Staaten, am Ende in der
ganzen Welt - dies ist das Ziel.

Nach eigenen Angaben hat die
Organisation weltweit acht Millionen
Mitglieder, davon mindestens 30 000 in
Deutschland. Rund 500 Firmen sollen
hierzulande von Scientology kontrolliert
werden - genaues weiß man nicht, denn
viele Aktivitäten laufen verdeckt nach
Geheimdienstmanier. Andererseits hat
gerade die Warsteiner Brauerei eine
teure Anzeigenkampagne geschaltet, in
der sie sich gegen den Vorwurf wehrt,
ein Scientology-Unternehmen zu sein.

Und gegen eine so agierende
Organisation soll eine wehrhafte
Demokratie nicht mit den adäquaten
Waffen reagieren? Wofür unterhalten wir
denn den teuren Apparat der
Verfassungsschutzämter - doch sicher
nach dem Ende des Kalten Krieges
nicht mehr, um ausschließlich
ausländische
Geheimdienst-Schlapphüte zu
beobachten.

Es ist noch nicht lange her, da aktivierte
Scientology ihre prominenten
Mitglieder in den USA zu öffentlichen
Aktivitäten gegen Deutschland. Der
unanständige Vergleich mit dem Dritten
Reich und der Verfolgung und
Vernichtung der Juden wurde gezogen.
Es ist nicht auszuschließen, daß nach
dem Innenminister-Beschluß jetzt erneut
eine solche Kampagne gestartet wird.
Aber dies zeigt nur, daß hier jemand
seine geschäftlichen Kreise empfindlich
gestört sieht und mit allem, was ihm zur
Verfügung steht, zurückschlägt. Wenn
überhaupt ein Vergleich zulässig ist,
dann der mit dem Kampf gegen die
Mafia in Italien.

Dies ist ein Land, in dem die
Grundrechte der freien
Meinungsäußerung und
Religionsausübung grundgesetzlich
geschützt sind. Wer den Kampf gegen
Scientology als Verletzung dieser
Grundrechte betrachtet, ist entweder
naiv oder hat ein gestörtes
Wahrnehmungsvermögen oder die
entsprechende Gehirnwäsche schon
hinter sich. Da fehlt nur noch der
Versuch, den Kampf gegen die RAF
nachträglich zur unzulässigen Verfolgung
einer Minderheit politischer Idealisten
umzudeuten.

Die Neonazis dieser Republik haben
jedenfalls die Sektierer des Ron
Hubbard längst als verwandte Seelen
entdeckt und biedern sich intensiv an.
Weltherrschaft ohne Rücksicht auf die
Menschen hat ihr schnauzbärtiges Idol
auch angestrebt. So herum stimmt dann
der Vergleich mit den
Nationalsozialisten plötzlich doch.

Und im Kampf gegen beide
Organisationen, gegen Neonazis wie
gegen Scientologen, helfen natürlich
Verfassungsschutz, Polizei und Gerichte
allein nicht. Auf Dauer erfolgreich sind
nur Aufklärung und Information, um die
Sümpfe auszutrocknen. Aber das eine
bedingt das andere. Viel zu lange
konnte sich Scientology gegen
Aufklärung in den Medien mit
juristischen Tricks schützen, weil die
Beweislage gegen die Psychokrieger zu
dürftig war.

Nein, die Prominenten in den USA, die
ihren Namen für die Sekte hergeben,
sind es nicht, die wirklich wissen, was in
diesem weltumspannenden Konzern
geschieht. Es sind die einfachen, vor
allem jungen Menschen, die
beeindruckend von ihren Erfahrungen
berichtet haben, nachdem sie sich aus
den Fängen gelöst haben.

Wer solche Protokolle seelisch
zerstörter Menschen gelesen hat, verliert
jeden Zweifel an der dringenden
Notwendigkeit des Kampfes gegen eine
solche Organisation, in der die Macht
alles, das Individuum aber nichts ist. Es
ist höchste Zeit, daß der
Verfassungsschutz die Beweise
heranschafft, um den Kraken aus
seinem trüben Wasser herauszuholen, in
dem er zu lange ungestört nach seiner
Beute fischen konnte.

Tilman Hausherr

unread,
Jul 1, 1997, 3:00:00 AM7/1/97
to

Datum: 28.06.1997
Ressort: Politik
Autor: Axel Kintzinger

Scientology-Aussteiger: Organisation will politischen Einfluß
Ein hochrangiges ehemaliges Mitglied der Sekte beschreibt, wie die
Hubbard-Jünger Bonner Spitzenpositionen anvisieren

Immer Sonntag abends brüteten 1990 fünf Personen in einem Hamburger
Bürogebäude Pläne für die Zeit nach Helmut Kohl aus.

Doch bei dem kleinen Kreis, der sich damals allwöchentlich zu diesem
Zwecke traf - und sich eventuell, wenn auch in anderer Zusammensetzung,
noch heute trifft - handelt es sich nicht um Sozialdemokraten.

Die Fünf wollten die Macht am Rhein auch nicht in Wahlen gewinnen.

Sie gehören einer Organisation an, die sich selbst als Kirche bezeichnet:
Scientology.

Einer von ihnen verließ den Sektenkonzern jedoch 1991 ­ und enthüllt
heute die Pläne der deutschen Hubbard-Jünger, sich die Bundesrepublik zu
eigen zu machen.

Gunther Träger, bis Anfang der 90er Jahre PR-Mann von Scientology und
heute in ähnlicher Funktion für die Tourismus-Industrie tätig, gehörte zu
der verschworenen Gemeinschaft.

In einem nächste Woche erscheinenden Buch ("Scientology greift an", Econ
Verlag), das er zusammen mit Ursula Caberta, Leiterin der Hamburger
Senats-Arbeitsgruppe Scientology, verfaßt hat, schildert Träger die
politischen Strategien der Psycho-Sekte aus erster Hand.

Kanzlerin steht bereit

Kopf der Gruppe war die damalige Chefin der
Hamburger Scientology-Niederlassung, Wiebke Hansen.

Sie ist mittlerweile in Ungnade gefallen und hält sich irgendwo in den
USA auf.

Bei der "Machtübernahme" hätte Hansen aber ohnehin keine Spitzenposition
einnehmen sollen.

Dafür, berichtet Träger, war eine andere Frau vorgesehen: die Leiterin
der Düsseldorfer Scientology-Niederlassung, Adelheid Rech-Gesche.

[Hahahahahahaha!!!!!! TH]

Sie sollte erste scientologische Bundeskanzlerin werden.

Auch für das Auswärtige Amt hatte man sich eine Frau auserkoren ­ die
Chefin der Frankfurter "Org", wie Scientologen ihre Firmenniederlassungen
nennen. Über die restlichen Mitglieder dieses konspirativen
"Schattenkabinetts" ist wenig bekannt, aber eines ist klar: In so einer
Bundesregierung hätten nur Scientologen Platz gehabt.

Kein Wunder, denn nach den Vorschriften von Sekten-Gründer L.Ron Hubbard
verfügten in einem Staatengebilde à la Scientology ohnehin nur "Clears",
also im Sinne Hubbards genormte Scientologen, über das Wahlrecht.

Träger mahnt seine Leser an dieser Stelle, diese "konkreten Pläne für
eine Art Staatsstreich" nicht einfach als Spinnerei abzutun.

Sektengründer Ron Hubbard hat seinen gläubigen Jüngern in einem
"Spezialbereichsplan" vorgegeben, "jegliche Ihnen zur Verfügung stehende
Talente" zu nutzen, um in staatliche Führungspositionen zu gelangen.

Die Sekte, so Träger, habe auch die Parole ausgegeben, "Scientologen
verstärkt in den Parteien" zu plazieren.

Mit den in den Medien bekanntgewordenen Namen wie dem Hamburger
Immobilienmakler und FDP-Mitglied Götz Brase kamen die Scientologen
bislang allerdings nicht weit ­ denen droht Parteiausschluß.Die CDU
verabschiedete auf ihrem Dresdener Parteitag gar einen
Unvereinbarkeitsbeschluß für Scientologen - wenn sie als solche erkennbar
werden.

Belastendes Material

Für Material bei der Umsetzung der
Unterwanderungsgelüste hatte Detlef Foullois gesorgt, wie Träger
hochrangiger Scientologe und ebenfalls Mitglied im sonntäglichen
Fünferkreis, der sich intern den Namen "New Civilization Org Board"
gegeben hatte.

Foullois war als Geschäftsmann und Scientologe gleich nach der Wende in
Mecklenburg aktiv geworden.

Wichtig für die "Umstürzler" war, so Träger, daß Foullois für seine
ostdeutsche Firma zwei ehemalige Stasi-Offiziere eingestellt hatte.

Der mittlerweile wegen Steuerbetruges verurteilte Foullois prahlte damit,
über diese beiden Spitzel an belastendes Material über West-Politiker
heranzukommen."Das sei ein hervorragendes Druckmittel", erinnert sich
Träger heute an Foullois Pläne, "wenn Politiker der Scientology
Schwierigkeiten machen würden".

Träger ist überzeugt, daß "mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch heute
noch ein Scientology-Gremium damit befaßt ist, Planspiele für die
Machtübernahme in Bonn respektive in Berlin zu entwickeln".


Tilman Hausherr

unread,
Jul 1, 1997, 3:00:00 AM7/1/97
to

Datum: 30.06.1997
Ressort: Blickpunkt
Autor: Liane v. Billerbeck und Frank Nordhausen

Ehrung für den "Paten" von Zwickau
Ein Top-Scientologe kauft massenhaft Häuser auf

Mit gesellschaftlichen Ereignissen ist die westsächsische Stadt Zwickau
nicht allzu reich gesegnet.

Doch wenn einmal im Jahr der städtische Architekturpreis vergeben wird,
fehlt kaum einer der Honoratioren.

In Anzug und Kostüm erschien die Prominenz am Sonnabend im Saal der
Industrie- und Handelskammer.

Wie immer mit von der Partie: der Münchener Kaufmann Kurt Fliegerbauer,
der in Zwickau als "potenter Investor" gilt.

Fliegerbauer kam mit Ehefrau und Töchtern und nahm das Interesse der
Medien huldvoll entgegen. Für seine Dienstvilla im italienischen Stil
erhielt er die begehrte Architektur-Plakette."Das ist ja unglaublich",
sagt die Hamburger Scientology-Beauftragte Ursula Caberta, "dann ist der
ja in Zwickau fest etabliert!"Fliegerbauer gehört zu den deutschen
Top-Scientologen.

Der smarte Kaufmann ist "Lebenszeit-Mitglied" des
Scientology-Dachverbandes IAS und erwarb für eine sechsstellige Summe
sektenintern den Grad "Operierender Thetan Stufe VII", um angeblich
unverletzlich und unsterblich zu werden.

Bereits 1986 war er als "Chairman" eines sogenannten OT-Komitees in
München für den Vormarsch von Scientology in Bayern zuständig.

Der Bauunternehmer Mirko Schulz aus Altenburg nennt ihn einen "absoluten
Herrschertyp, knallhart".

In Sachsen tauchte Kurt Fliegerbauer 1991 auf.

Zuerst in Oelsnitz bei Chemnitz, dann in Zwickau.

Dort erwarb er Ende 1993 die Ruine Schloß Osterstein samt einem
historischen Zellenhaus, in dem einst Karl May und August Bebel
schmachteten.

Finanzier war die Dresdner Bank.

Doch anstatt aufzubauen, ließ der "Retter von Schloß Osterstein" das
Zellenhaus einreißen und stieß das historische Ensemble acht Monate
später wieder ab.

Gleichzeitig begann er mit dem Münchner Anwalt Günter von Jan, einem
Scientologen mit Verbindungen zum sekteneigenen Geheimdienst Office of
Special Affairs (OSA), Gründerzeithäuser in Zwickau zu erwerben, um sie
zu sanieren und dann teuer zu verkaufen.

Bis heute erwarb die Schloß Osterstein Verwaltungs GmbH mindestens 130
Häuser ­ "die halbe Altstadt", wie die Zwickauer sagen.

Auch in Gera, Dresden und Görlitz trat Fliegerbauer als Investor in
Erscheinung.

Als die Scientology-Verbindung vor zwei Jahren aufflog, erklärte
Fliegerbauer in der Presse, es bestünden "keine Zusammenhänge" zwischen
seiner Firma und der totalitären Sekte.

Doch nachweisbar verwendete er in seinem Betrieb Teile der dubiosen
Sekten-"Technologie" und unterwarf sich im März 1995 sogar in einer
"Geschäftsangelegenheit" dem Schiedsspruch eines Scientology-Gerichts ­
ein Beweis, daß Scientology in seine Geschäfte hineinregiert.

Damals reagierte die Stadtverwaltung schokkiert.

Es sollten keine kommunalen Grundstücke mehr an Fliegerbauer verkauft
werden.

Doch offenbar kommt heute niemand mehr an dem "Paten" von Zwickau vorbei.

Oberbürgermeister Reiner Eichhorn wollte sich "nicht dafür hergeben, über
Kurt Fliegerbauer zu reden".

Jurymitglied Petra König beschied einer Fernsehreporterin, daß beim
Architekturpreis "nur Objekte, unabhängig von Partei oder Religion,
bewertet wurden".

Doch Scientology gilt in der Bundesrepublik längst nicht mehr als
Religionsgemeinschaft, sondern laut Gutachten der nordrhein-westfälischen
Landesregierung als eine "neuartige Form des politischen Extremismus".

Wirtschaftliche Aktivitäten wie die von Kurt Fliegerbauer entsprechen
exakt der Anweisung des verstorbenen Scientology-Führers L.Ron Hubbard,
um Einfluß und Macht zu erreichen: "Erobern Sie, egal wie, die
Schlüsselpositionen ­ die Fabriken, die Zentren des Handels, die
Gemeinden, das sind Orte, wo wir ausgebildete Scientologen haben
wollen."Die Hamburger Scientology-Beauftragte betreut inzwischen eine
Gruppe von Bauunternehmern aus Sachsen, die sich von Fliegerbauer
geschädigt fühlen."Das geht so nicht weiter, da werden immer mehr
Unternehmer in die Pleite getrieben", sagt Ursula Caberta.

Wie es in Zwickau heißt, diktiere der clevere Münchner Scientologe
weitgehend die Preise für Bauleistungen.

Da läßt es sich gut Geld sparen, um exklusive Villen einzurichten und
Architekturauszeichnungen zu kassieren.

Fliegerbauer hat in der sächsischen Stadt offenbar keinen Widerstand mehr
zu befürchten."Ich habe kürzlich das Haus der DSF gekauft", verkündete er
am Sonnabend."Darin werden nicht nur ein Café, ein Friseur, eine Galerie
und ein Kino entstehen, sondern auch ein Center-Management, das sich um
junge Unternehmen kümmert, die hier angesiedelt werden sollen."


Tilman Hausherr

unread,
Jul 2, 1997, 3:00:00 AM7/2/97
to

http://www.welt.de/archiv/1997/06/30/0630hb02.htm

Mit V-Leuten gegen Scientology

Die Welt
30.6.1997

Scientology-Aussteiger berichten von endlosen Auditings
(Anhörungen), in denen die Persönlichkeit weichgeklopft werden
soll. Scientologische Firmen sind auch auf dem Berliner
Immobilienmarkt berüchtigt. Nun soll der Verfassungsschutz klären,
ob Scientology auf dem Boden des Grundgesetzes steht. Ralf Schuler
befragte Innensenator Jörg Schönbohm zu Zielen und Methoden der
Überwachung.

WELT: Die Innenministerkonferenz hat sich unlängst auf eine
Überwachung der Scientology-Sekte geeinigt. Wie soll dabei
vorgegangen werden?

Schönbohm: Die Grundlage unserer Entscheidung ist ein 180 Seiten
starker Bericht der Verfassungsschutzämter, der sich auf alles
bisher bekannte Material über Scientology stützt, einschließlich
der Aussteigerberichte. Vor diesem Hintergrund sind wir
einvernehmlich zu dem Ergebnis gekommen, daß Scientology Ziele
verfolgt, die Anhaltspunkte für einen möglichen Verstoß gegen die
freiheitlich-demokratische Grundordnung liefern. Nun soll
arbeitsteilig vorgegangen werden.

WELT: Wie sieht das konkret aus?

Schönbohm: In diesen Tagen wird eine Koordinierungsbesprechung der
Verfassungsschutzchefs stattfinden. Dort soll die Arbeit
aufgeteilt werden. Dabei wird man zunächst den ideologischen
Überbau transparent machen müssen. Das nächste sind die Techniken,
mit denen Scientology arbeitet, und schließlich müssen wir
versuchen, eine realistische Vorstellung zu bekommen, wie stark
die Sekte überhaupt in den einzelnen Landesteilen vertreten ist.
Nach einem Jahr soll es einen ersten Bericht geben. Wir waren uns
darüber einig, daß diese Prüfung ergebnisoffen ist. Wenn sich also
die bisherigen Anhaltspunkte nicht bestätigen, wird die Sache
eingestellt.

WELT: Welche Vorwürfe gibt es bisher konkret gegen Scientology?

Schönbohm: Die Aussteigerberichte zeigen, daß es Versuche gibt,
Menschen in Abhängigkeit zu bringen, daß man versucht, ein eigenes
Rechtssystem der Sekte zu entwickeln und daß gegen Andersdenkende
mit unvertretbarer Härte vorgegangen wird. Es ist nicht
hinnehmbar, daß in der Verfassung verbürgte Rechte - an erster
Stelle die Würde des Menschen - den Zielen der scientologischen
Gesellschaft untergeordnet werden.

WELT: Haben bei der Diskussion der Innenminister auch
außenpolitische Erwägungen eine Rolle gespielt? Gerade in den USA
ist Deutschland wegen seines Vorgehens gegen Scientology äußerst
scharf angegriffen worden.

Schönbohm: Wir haben natürlich darüber gesprochen, ob uns die
Wirkung in Amerika daran hindern sollte, einen entsprechenden
Beschluß zu fassen. Ich habe demgegenüber die Auffassung
vertreten, daß es möglich sei, die vorliegenden Verdachtsmomente
auch den Amerikanern nachvollziehbar zu machen.

WELT: Gibt es andere Fälle, bei denen die Verfassungsschützer
versucht haben, in Psychosekten einzudringen, und wie kann man
überhaupt gegen derartige Organisationen vorgehen?

Schönbohm: Es ist meines Wissens das erste Mal, daß das gemacht
wird. Das Dilemma besteht für uns allerdings darin, daß sich
Menschen an die Sekte wenden, die dort ihr Heil erwarten.
Mitglieder fühlen sich deshalb zunächst erst einmal geborgen und
stellen erst im Laufe der Zeit fest, daß sich Abhängigkeit und
Ausbeutung aus ihrem Anlehnungsbedürfnis ergeben. Das
gesellschaftspolitische Problem, das dahinter steht, werden wir so
schnell nicht lösen können. Der Verfassungsschutz kann nur
verhindern, daß sich langfristige politische Folgen aus den
Aktivitäten solcher Gruppen ergeben.

WELT: Können Sie sich auch den Einsatz verdeckter Ermittler gegen
Scientology vorstellen?

Schönbohm: Ja. Wir werden bei der Beobachtung von Scientology nach
Abwägung im jeweiligen Einzelfall alle rechtlich zulässigen Mittel
einsetzen. Es ist allerdings klar, daß der Einsatz in einer
solchen Sekte eine ganz andere Qualität hat, als etwa die
Ermittlung in einer politischen Organisation. Außerdem wird nach
dem Bekanntwerden unseres Beschlusses bereits eine breite
Abschottungsstrategie bei Scientology gefahren.

Copyright: DIE WELT, 30.6.1997

Sabine+Juergen Morche

unread,
Jul 2, 1997, 3:00:00 AM7/2/97
to Tilman Hausherr

Tilman Hausherr wrote:
>

> Gunther Träger, bis Anfang der 90er Jahre PR-Mann von Scientology und
> heute in ähnlicher Funktion für die Tourismus-Industrie tätig, gehörte zu
> der verschworenen Gemeinschaft.

Als quasi-Erweiterung der seinerzeit begonnenen Bücherliste als
Ergänzung das Fachbuch:

-Macht und Magie der PR-, Landsberg 89, von Günther Träger, Wolf D.
Lahmann und Ha. A. Mehler

Für alle, die immer schon mal wissen wollten, wie PR/Public
Relations/Öffentlichkeitsarbeit auch betrieben werden kann ... mit
reichlich Zitaten aus "Mein Kampf"....

S.

Tilman Hausherr

unread,
Jul 3, 1997, 3:00:00 AM7/3/97
to

Lächerliches Lügennetz

STERN 27/97

Zu: STERN Nr. 25 'Der Maler und die Sekte' Ein neues
Buch enthüllt die Mitgliedschaft von Gottfried
Helnwein bei den Scientologen.

Nur durch klare und objektive Berichterstattung
sowie durch Benennung der Fakten ist es möglich, dem
Treiben der Scientology-Organisation Einhalt zu
gebieten. Weiter so.

ALBERT BRANTS
Niederzissen

Ich war bis Juli
1992 und nicht bis Ende 1993 Mitarbeiter der
Scientology-Organisation in Clearwater/Florida, wo
bereits 1990 Helnweins Sohn Cyril tätig war. Der
internationale Waffenhändler Adnan Kashoggi erhielt
1991 in Clearwater einführendes 'Auditing'. Seine Frau
war über ein Jahr im 'Fort Harrison' der Scientologen,
wo sie für mindestens 150000 Mark Kurse absolvierte.
MARTIN OTTMANN, Scientology-Aussteiger
Stuttgart

Warum muß sich dieser scharfsinnige, hochtalentierte
Maler in so ein lächerliches Netz von Lügen verstricken?
Weil er sonst in Deutschland nicht mehr ausstellen,
nicht in Ruhe leben darf.
ANTJE ATIKMEN
München

In Ihrem Bericht erwähnen Sie auch meinen Mandanten
Dietmar Schönherr, der 1994 im Streit mit dem
Geschäftsführer Peter Reichelt aus dem von ihm
gegründeten 'Pronica e.V.' ausschied. Das Amtsgericht
Mannheim hat Herrn Schönherr lediglich deshalb verwarnt,
weil er Spendengelder von einem Vereinskonto nach
Nicaragua überwies, für das er nicht allein
zeichnungsberechtigt war. Herr Schönherr hat keinerlei
Vereinsgelder für sich oder andere vereinsfremde
Zwecke verwandt. Das hat auch ein Ermittlungsverfahren
der Staatsanwaltschaft ergeben. Die Arbeit seines
neuen Vereins 'Pan y Arte' wurde im vergangenen Jahr
durch den Besuch des Bundespräsidenten Roman
Herzog gewürdigt.
Dr. HANSJÖRG REICHERT, Rechtsanwalt
Singen


Lars Baehren

unread,
Jul 3, 1997, 3:00:00 AM7/3/97
to

Tilman Hausherr wrote:
>
> An
> alle Informations- und Beratungsstellen
> sowie Eltern- und Betroffeneninitiativen
> im Bereich "Sog. Sekten und Psychogruppen"
>
> Bonn, den 30.06.97
>
> Sehr geehrte Damen und Herren,
> liebe Mitstreiter,
>
> am vergangenen Freitag, den 27. Juni 1997, hat die Enquete-Kommission
> "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" beim Deutschen Bundestag nach
> langer Debatte ihren Zwischenbericht verabschiedet. Er wird vor der
> Bundespressekonferenz am 10. Juli 1997, um 11.30 Uhr, öffentlich
> vorgestellt werden.

Na, da lohnt es sich doch bestimmt hinzugehen, um Fotos zu machen, oder?
Da tauchen doch garantiert wieder ein paar Streiter fuer den "wahren"
Charakter von Scientology auf...


Lars Ba"hren

big...@mindless.com

unread,
Jul 4, 1997, 3:00:00 AM7/4/97
to

Hallo,

In article <33B559...@cips01.physik.uni-bonn.de>,


Lars Baehren <bae...@cips01.physik.uni-bonn.de> wrote:
>
> Tilman Hausherr wrote:
> >
> > http://rhein-zeitung.de/km/22db7420.html
> >
> > Becker-Anwalt droht rechtliche Schritte gegen
> > "Scientology" an
> >
> > London (dpa) - Boris Becker hat der "Church of Scientology" rechtliche
> > Schritte angedroht, falls die Organisation noch einmal mit dem Bild
> > des Tennisspielers im Internet wirbt. Beckers Anwalt Meyer-Wölden
> > schrieb an die vom deutschen Verfassungsschutz beobachtete
> > Einrichtung, Becker sei in keiner Weise bereit, deren Ziele in
> > irgendeiner Weise zu fördern.
> > Unter der Überschrift "Sonderbericht Deutschland" hatte "Scientology"
> > ein Bild Beckers und seiner Frau gezeigt und ihn zu
> > ausländerfeindlichen Thesen zitiert.
> >
> > ===
> > http://www.freedommag.org/english/spegerm/page00.htm
> > http://www.freedommag.org/english/spegerm/page32.htm

Das Becker Foto ist immer noch auf der page:
http://www.freedommag.org/english/spegerm/page00.htm

Ich hoffe, der Anwalt tut bald mal was.

> Ein wenig mehr Story findet sich unter
>
> http://www.freedommag.org/english/spegerm/page01.htm
>
> > (Die Behauptungen dort sind ohnehin falsch. Becker wollte D verlassen
> > wegen der Steuer-Razzia; inwzischen hat er sich anders entschieden)
>
> Tja, aber haben das auch wirklich alle so mitbekommen? Wer unvorbereitet
> mit so einem Artikel konfrontiert wird, hat es doch eher schwer auf
> Anhieb zu sehen, was Luege ist und was nicht - das ist wohl auch Absicht
> der Herausgeber.
>
> Lars Ba"hren
>
> P.S.: Tilman, ich habe die Seiten zwecks Doku als PDF archiviert!
> ! === !
> Fuer manch andere Dinge ist dieses Format allerdings weniger gut
> geeignet.

-------------------==== Posted via Deja News ====-----------------------
http://www.dejanews.com/ Search, Read, Post to Usenet

Tilman Hausherr

unread,
Jul 4, 1997, 3:00:00 AM7/4/97
to

Datum: 04.07.1997,
Ressort: Lokales
Autor: (nicht benannt)

Scientology-Opfer: Hilfe per Telefon

Das Landesamt für Verfassungsschutz richtet von heute an ein
vertrauliches Telefon für Scientology-Betroffene ein.
Unter der Berliner Nummer 8309440 wird Opfern, Aussteigern und
Anhängern die Möglichkeit geboten, sich mit ihren Problemen
vertrauensvoll an die zuständige Stelle zu wenden.
Die Scientology-Sekte wird auf Beschluß der Innenministerkonferenz
bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet.
ADN


Tilman Hausherr

unread,
Jul 5, 1997, 3:00:00 AM7/5/97
to

"Scientologen betreiben in den USA Zwangsarbeitslager"

Kanadischer Experte: Auch Deutsche festgehalten
Berliner Morgenpost
5.7.1997

Von Hans Krump

BM Berlin - Die
Scientology-Organisation unterhält
nach Erkenntnissen des kanadischen
Soziologie-Professors Stephen Kent in
den USA und Großbritannien mehrere
Zwangsarbeits- und Umerziehungslager,
in denen auch Deutsche festgehalten
werden. Auf einer Veranstaltung der
SPD und der Evangelischen Kirche
Berlin-Brandenburg in Berlin sagte
Scientology-Kenner Kent, solche Lager
gebe es in Los Angeles und Hemet
(Kalifornien), in Clearwater (Florida) und
in East Grinstead (England).

Dort würden Abweichler durch harte
körperliche Arbeit, Erniedrigungen und
Gehirnwäscheprogramme gefügig
gemacht im Sinne der Ideen von
Scientology-Gründer Hubbard.
Angesichts der durch
Gerichtsdokumente und
Zeugenaussagen erwiesenen
Zwangsarbeitslager in den USA seien
Vorwürfe der US-Regierung wider das
deutsche Vorgehen gegen Scientology
"der Gipfel der Arroganz", so Kent.

Womöglich unterhalte die Organisation
weitere Lager in Südafrika, Australien
und Dänemark. Für Kent ist
Scientology eine "internationale
totalitäre Organisation", bei der Religion
nur Teil vielfältiger Tätigkeiten ist, die
von Geschäftstätigkeit,
pseudomedizinischen Praktiken bis hin
zu "zweifelhaften" sozialen Angeboten
reichten.

Nach Einschätzung des
Sektenbeauftragten der Evangelischen
Kirche Berlin-Brandenburg, Thomas
Gandow, bemühen sich die
Scientologen angesichts der labilen
Umbruchsituation zunehmend um Einfluß
auf osteuropäische Regierungen. So sei
ein Sekretär des russischen
Energieministers Nemzow Absolvent
eines Scientology-Kollegs. Im
russischen Gesundheitswesen würden
teils die "Heilverfahren" Hubbards
anerkannt.

Laut Gandow hat die Organisation
weltweit 75 000 Mitglieder, in
Deutschland nur 3000 bis 8000.
Allerdings würden die rund 100 000
Kursabsolventen in der Bundesrepublik
womöglich erpresst. In Berlin sei die
einige hundert Mitglieder starke
Organisation durch "unsaubere"
Immobiliengeschäfte aufgefallen. Die
Berliner SPD-Bundestagsabgeordnete
und Sektenexpertin Renate Rennebach
begrüßte den Innenministerbeschluß,
Scientology vom Verfassungsschutz zu
beobachten. Die Vereinigung sei
"totalitär und faschistoid".

Scientology-Sprecherin Sabine Weber
sprach von einer "Kampagne der
Evangelischen Kirche gegen
Andersgläubige". Die "Scientology
Kirche" wäre von US-Steuerbehörden
nie als gemeinnützig anerkannt worden,
wenn sie tatsächlich Zwangslager
errichtet hätte.

Tilman Hausherr

unread,
Jul 7, 1997, 3:00:00 AM7/7/97
to

[TAZB 07.07.97 S. 22 Nr. 206]

Lager sollen auf den Prüfstand

Nach Berichten über drei in den USA
bestehende Scientology-Straflager fordert
Sektenbeauftragter Thomas Gandow
Aufklärung über
Menschenrechtsverletzungen

Die Scientology-Vereinigung hat nach
Angaben des Sektenbeauftragten der
evangelischen Kirche, Thomas Gandow,
eingestanden, daß sie Straf- und
Umerziehungslager unterhält. Die
Pressesprecherin der Organisation in
Hamburg, Gisela Hackenjos, habe die
bisher offiziell geleugnete Existenz
solcher Einrichtungen bestätigt, die
Lager allerdings als
"Rehabilitationszentren" deklariert,
teilte Gandow gestern mit.

Der Theologe forderte die deutschen und
europäischen Behörden auf, sich über die
Existenz der Lager zu informieren und
möglichen Menschenrechtsverletzungen
nachzugehen. Dabei müsse auch geklärt
werden, so Thomas Gandow, ob sich Kinder
in den Lagern befinden und auf welche
Weise die Einweisung in die Lager
erfolgt.

Auf die Existenz solcher Lager hatte der
kanadische Wissenschaftler Stephen Kent
von der Universität Alberta auf einer


Veranstaltung der SPD und der
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg

am Wochenende hingewiesen. Nach seinen
Angaben befinden sich mindestens drei von
ihnen auf US-amerikanischem Boden, in Los
Angeles und Hemet (Kalifornien) und
Clearwater (Florida). Weitere sollen in
England und Dänemark existieren. Damit
werde die Kritik des US-Außenministeriums
an dem deutschen Vorgehen gegen die
Scientology-Organisation zum "Gipfel
diplomatischer Arroganz", hatte Kent
betont.

In den Straf- und Umerziehungslagern
lebten Mitglieder der Sekte, die von der
Linie ihrer Organisation abgewichen
seien, berichtete Gandow. Ihrer
Einweisung gehe eine "Verhandlung" vor
einem organisationseigenen Gericht, dem
sogenannten "Beweis- Komitee", voraus.
Die Lagerinsassen müßten täglich zehn
Stunden hart arbeiten und zusätzlich fünf
Stunden Indoktrinationskurse absolvieren.
"Abweichler" würden durch harte
körperliche Arbeit, Erniedrigungen und
Gehirnwäscheprogramme gefügig im Sinne
der Ideen von Scientology-Gründer Ron
Hubbard gemacht werden, sagte Gandow.

Laut Thomas Gandow hat die Organisation
weltweit 75.000 Mitglieder, in
Deutschland sollen es 3.000 bis 8.000
sein. In Berlin seien es einige hundert
Mitglieder.

Das Landesamt für Verfassungsschutz hat
unterdessen ein "vertrauliches Telefon"
unter der Telefonnummer 8309440 für
Scientology-Betroffene eingerichtet. Auf
Beschluß der jüngsten
Innenministerkonferenz wird Scientology
bundesweit vom Verfassungsschutz
beobachtet. Die Berliner
Bundestagsabgeordnete und Sektenexpertin
Renate Rennebach hatte diesen Beschluß
begrüßt. Sie sagte, die Vereinigung sei
"totalitär und faschistoid".

taz/epd

Tilman Hausherr

unread,
Jul 7, 1997, 3:00:00 AM7/7/97
to

Datum: 07.07.1997,

Ressort: Politik
Autor: Axel Kintzinger

Psychomarkt soll gesetzlich geregelt werden
Kommission: Esoteriker machen Milliarden-Umsätze

Die Kommission aus Abgeordneten und Sachverständigen gibt Empfehlungen
zum Psychotherapeutengesetz, das der Bundestag bereits seit mehr als 15
Jahren diskutiert.
In diesem Zusammenhang recherchierte die Kommission "mittlerweile ca. 1
000 Ansätze, Methoden, Techniken und Verfahren auf dem sogenannten
Psychomarkt".
Der Markt, so fand die Kommission heraus, brummt.
So weise der Esoterikbereich einen jährlichen Umsatz von rund 18
Milliarden Mark auf, die Auflage von 40 größeren esoterischen
Zeitschriften soll sich auf 2, 9 Millionen Exemplare belaufen."Die Zahl
der Anbieter im Esoterikbereich liegt mit 10 000 bis 20 000 hoch im
Verhältnis zu 5 000 niedergelassenen Nervenärzten und Psychiatern, 3 000
ärztlichen Psychotherapeuten und 9 000 niedergelassenen psychologischen
Therapeuten.
Deswegen soll das Psychotherapeutengesetz den Zugang und die
Qualifizierung des Psychotherapeutenberufs klar regeln, zudem soll ein
"angemessenes Angebot zur qualifizierten psychotherapeutischen Behandlung
von Opfern sogenannter Sekten und Psychogruppen" gewährleistet werden.
Den Opferschutz in den Mittelpunkt stellt auch die Forderung nach einem
"Gesetz zur Regelung der gewerblichen Lebensbewältigungshilfe".
Die Enquetekommission folgt hierbei der Gesetzesinitiative, die Hamburg
vor kurzem in den Bundesrat eingebracht hat.
Kernstück dieser Novelle sind Klauseln für einen Vertrag zwischen Kunde
und Anbieter.
Hier müssen Organisationen wie Scientology detailliert Auskunft geben
"über die angewandte Methode und die theoretischen Grundlagen".
Es muß darüber aufgeklärt werden, "ob begleitende Lehrmittel erworben
werden müssen", und die Organisationen müssen exakt "über den Preis von
Folgeangeboten" informieren.
Auch die Qualifikation der Helfer muß danach genau erläutert werden.
Bei Gesundheitsstörungen infolge von Psycho-Kursen dubioser Anbieter soll
fortan die Beweislast umgekehrt werden.
In einem Minderheitenvotum fordern die SPD-Vertreter in der Kommission,
eine gesetzliche Regelung für die staatliche Unterstützung von
Betroffenen- und Elterninitiativen zu erarbeiten.


Tilman Hausherr

unread,
Jul 8, 1997, 3:00:00 AM7/8/97
to

In <5prse2$qd9$1...@ichabod.han.de>, Michail Brzitwa <m...@ichabod.han.de>
wrote:

>Hoffentlich werden auch die restlichen Umstaende (Ernaehrung,
>Hygiene etc) offengelegt. Ich vermute, die Zwangsarbeit ist
>nur die Spitze des Eisbergs.

Tatsächlich ist dies schon seit Jahren gerichtlich belegt. Lies zum
Beispiel die Eidesstattlichen Erklärungen (in englisch) von David Mayo,
Andre Tabayoyon und Robert Vaughn Young. Einfach suchen nach <namen> AND
"RPF" in altavista. Wer kein WWW Zugang hat schickt e-mail an mich.

smol...@fkt.physik.uni-dortmund.de

unread,
Jul 8, 1997, 3:00:00 AM7/8/97
to

Michail Brzitwa schrieb zum Thema eigener Gerichtsbarkeit innerhalb der Co$
>Was ich an sich schon fuer massivst kritikwuerdig halte. Eigene
>Gerichte, die Zwangsarbeit unabhaengig von staatlich garantierten
>Rechtsmittelmoeglichkeiten befehlen koennen, sollten zumindest
>europaeischen Staaten ein maechtiger Dorn im Auge sein.

Leider sind solche unabhaengigen Gerichte in Deutschland bereits sehr
etabliert und leisten zum grosen Teil auch wertvolle Arbeit. Als Beispiel
sollen hier erstmal die Sportgerichte und {Aerzte-, Anwalts-,...}-Kammern
dienen, die sich immerhin herausnehmen Geldstrafen zu verhaengen oder
- zumindest zeitweilige - Berufsverbote auszusprechen.
Natuerlich geht es dort nicht um Freiheitsstrafen bzw. Zwangseiweisungen,
das stellt ohne Zweifel eine andere Dimension dar. Jedoch sollte die
unangefochtene Existenz z.B. der Sportgerichte im Deutschen Sportbund
e.V.(!!! Verein) eine gute Argumentationshilfe fuer Co$ darstellen, wenn man
ihnen ihre Gerichtsbarkeit streitig machen will.

Nein, eine Loesung fuer alle Probleme, die daraus erwachsen, sehe ich nicht.

Gurus,
Holger

--
Holger Smolinski |
Theor. Physik II - Universitaet Dortmund |

Cornelius Krasel

unread,
Jul 8, 1997, 3:00:00 AM7/8/97
to

RPF = "rehabilitation force project" (hier werden missliebige Sea-Org-
Mitglieder wieder zur Raeson gebracht). Und hier noch ein paar URLs:

Eidesstattliche Erklaerung von David Mayo (Beschreibung der RPF unter
Punkt 14):
http://wpxx02.toxi.uni-wuerzburg.de/~krasel/CoS/aff/aff_dm87.html
ftp://ftp.lightlink.com/pub/archive/homer/cd23.memo
http://www.sky.net/~sloth/sci/mayo.html

Eidesstattliche Erklaerung von Andre Tabayoyon:
http://wpxx02.toxi.uni-wuerzburg.de/~krasel/CoS/aff/aff_at.html
http://users.bart.nl/~bogie/tv/tabayoyon.txt
http://www.sky.net/~sloth/sci/tabayoyon2
ftp://ftp.primenet.com/users/c/cultxpt/andredec
ftp://ftp.lightlink.com/pub/archive/homer/cd13.memo
http://www.dgsys.com/~alerma/andre.html
http://wwwperso.hol.fr/~rgonnet/tabaya.htm (fuer Leute, die besser
Franzoesisch koennen)

Eidesstattliche Erklaerung von Robert Vaughn Young:
http://wpxx02.toxi.uni-wuerzburg.de/~krasel/CoS/aff/aff_rvy94a.html
ftp://ftp.lightlink.com/pub/archive/homer/cd19.memo
ftp://ftp.primenet.com/users/c/cultxpt/bigvyng
http://www.sky.net/~sloth/sci/young4.affidavit
http://wwwperso.hol.fr/~rgonnet/rvy11.htm (franzoesische Version)

Annie Rosenblum:
http://wpxx02.toxi.uni-wuerzburg.de/~krasel/CoS/aff/aff_ar.html

Falls jemand weitere URLs fuer diese Dokumente hat: bitte mail.

--Cornelius.

--
/* Cornelius Krasel, U Wuerzburg, Dept. of Pharmacology, Versbacher Str. 9 */
/* D-97078 Wuerzburg, Germany email: pha...@rzbox.uni-wuerzburg.de SP3 */
/* "Science is the game we play with God to find out what His rules are." */

Tilman Hausherr

unread,
Jul 8, 1997, 3:00:00 AM7/8/97
to

In <5psubb$f...@nx2.HRZ.Uni-Dortmund.DE>,
smol...@fkt.physik.uni-dortmund.de wrote:

>Leider sind solche unabhaengigen Gerichte in Deutschland bereits sehr
>etabliert und leisten zum grosen Teil auch wertvolle Arbeit. Als Beispiel
>sollen hier erstmal die Sportgerichte und {Aerzte-, Anwalts-,...}-Kammern
>dienen, die sich immerhin herausnehmen Geldstrafen zu verhaengen oder
>- zumindest zeitweilige - Berufsverbote auszusprechen.

Dies sind Körperschaften des Öffentlichen Rechts. Das ist aber
scientology nicht. Scientology's eigene "Comm-Evs" haben mit Gerichten
sowieso nichts zu tun, da z.b. der Beschuldigte sich weder einen Anwalt
nehmen kann, noch in Berufung gehen darf. Hubbard fand dies "zu
kompliziert". Dazu kommt daß der Ausgang eines solchen Verfahrens oft
schon im Voraus fest steht. Im Übrigen haben scientologen ein anderes
Konzept von Wahrheit und Ehrlichkeit als wir. (Wahr ist was für Dich
wahr ist; Ehrlichkeit ist wenn man ein "gutes End-produkt hat") Und
Leute die gegen scientology sind, sind per definition ohnehin
Kriminelle.

Jens Bertrams

unread,
Jul 9, 1997, 3:00:00 AM7/9/97
to

In article <5psubb$f...@nx2.HRZ.Uni-Dortmund.DE>,

smol...@fkt.physik.uni-dortmund.de wrote:
>Michail Brzitwa schrieb zum Thema eigener Gerichtsbarkeit innerhalb der Co$
>>Was ich an sich schon fuer massivst kritikwuerdig halte. Eigene
>>Gerichte, die Zwangsarbeit unabhaengig von staatlich garantierten
>>Rechtsmittelmoeglichkeiten befehlen koennen, sollten zumindest
>>europaeischen Staaten ein maechtiger Dorn im Auge sein.
>
>Leider sind solche unabhaengigen Gerichte in Deutschland bereits sehr
>etabliert und leisten zum grosen Teil auch wertvolle Arbeit. Als Beispiel
>sollen hier erstmal die Sportgerichte und {Aerzte-, Anwalts-,...}-Kammern
>dienen, die sich immerhin herausnehmen Geldstrafen zu verhaengen oder
>- zumindest zeitweilige - Berufsverbote auszusprechen.

Hallo,

Einwand: Bei den sog. Beweiskommitees der SC sind Klaeger und Richter
dieselben Personen. Es ist mit den vereinsrechtlich zulaessigen
Gerichten im DSB, oder auch mit den Parteigerichten, nicht zu
vergleichen.

>Natuerlich geht es dort nicht um Freiheitsstrafen bzw. Zwangseiweisungen,
>das stellt ohne Zweifel eine andere Dimension dar. Jedoch sollte die
>unangefochtene Existenz z.B. der Sportgerichte im Deutschen Sportbund
>e.V.(!!! Verein) eine gute Argumentationshilfe fuer Co$ darstellen, wenn man
>ihnen ihre Gerichtsbarkeit streitig machen will.

Sie haben innerhalb ihrer Organisation eine gewisse Disziplinargewalt,
die darf ihnen keiner streitig machen. Aber das aendert nichts am
rechtswidrigen Verfahrensvorgehen und der rechtstaatswidrigen
Urteilsfindung solcher "Gerichte".

Gruss

Jens

--
Jens Bertrams
PRWCC-fanzine Interrcom: http://ourworld.compuserve.com/homepages/prwcc
email: jens.b...@pobox.com
url: http://pobox.com/~jens.bertrams

Tilman Hausherr

unread,
Jul 10, 1997, 3:00:00 AM7/10/97
to

(man beachte den letzten Paragraph :-) )

CDU ohne Scientology

taz
10.7.1997

Das Bonner Landgericht bestätigt Ausschluß
von Mitgliedern aus der CDU

Berlin (taz) - Scientologen werden es
künftig schwer haben, gegen ihren Ausschluß
aus der CDU juristisch vorzugehen. Das
Bonner Landgericht entschied gestern in drei
Fällen, daß die Partei mit dem
Unvereinbarkeitsbeschluß von 1991
keinesfalls gegen die Prinzipien der
Binnendemokratie verstößt. Geklagt hatten
vor der 7. Zivilkammer in Bonn ein Ehepaar
aus Wetzlar und ein Mann aus dem Kölner
Raum, alle drei Anhänger des
Sektenimperiums. Ende 1996 mußten sie nach
einem Beschluß des Bundesparteigerichts
endgültig ihre CDU-Parteibücher abgeben.

Daraufhin riefen sie das Landgericht an,
weil ihrer Ansicht nach der Rausschmiß mit
den Prinzipien der innerparteiliche
Demokratie unvereinbar sei. Demgegenüber
argumentierte das Gericht, die "totale
Disziplin", die die Scientologen von ihren
Anhängern verlangten, stehe im Widerspruch
zu den CDU-Grundsätzen. Diese seien den
Prinzipien der Toleranz und der Entfaltung
der Persönlichkeit verpflichtet. Die
Zivilkammer hob auch auf unterschiedliche
gesellschaftspolitische Wertvorstellungen
ab. Während der der Gründer der Scientology,
L. Ron Hubbard dafür plädiert habe, die
sozial Schwachen an den Rand der
Gesellschaft abzudrängen, fühle sich die CDU
dem Sozialstaatsgebot verpflichtet.

Ob die Kläger das Urteil auf sich beruhen
lassen werden, ist unklar. Die
Pressesprecherin von
Scientology-Deutschland, Sabine Weber,
wollte gestern nicht ausschließen, daß es
gerichtliche Schritte bis hin zum
Europäischen Menschengerichtshof geben
könnte. Sie betonte, keiner der drei Kläger
habe sich "etwas zuschulden lassen kommen".
Das Urteil verletze das Grundrecht, am
politischen Leben teilzuhaben.

Freudig reagierte CDU-Parteisprecher Rolf
Kiefer. Die Entscheidung bestätige das Recht
einer demokratischen Partei, sich von
Positionen abzugrenzen, "die mit ihrer
Programmatik unvereinbar sind".

Severin Weiland

------

Sklavische Unterwerfung

Gerichtsurteil: CDU darf Scientologen
ausschließen

Darf jemand, der in einer demokratischen
Partei ist, zugleich Mitglied von
Scientology sein? Das Landgericht Bonn hat
gestern entschieden: im Zweifel nein.
Vorausgegangen war eine Klage dreier
CDU-Mitglieder, die aufgrund ihres
Bekenntnisses zur Lehre von L. Ron Hubbard
aus der Partei ausgeschlossen worden waren.
Eine Maßnahme, die von den Bonner Richtern
nun für Rechtens erklärt wurde, weil die
Lehre der Scientologen mit den Grundsätzen
der CDU unvereinbar sei.

Parteien sind, das lassen die Ausführungen
des Gerichts indirekt erkennen, mit
Tendenzbetrieben wie Kirchen oder Zeitungen
vergleichbar. Wer dort vom Kurs abdriftet -
sei es, indem er aus der Kirche austritt
oder gegen den politischen Kurs des
Herausgebers anschreibt -, kann entlassen
werden. Ähnlich verhält es sich mit
politischen Parteien. Sie müssen nicht jeden
aufnehmen, folglich auch nicht jeden
behalten. Wer gegen die Grundsätze einer
Partei verstößt, kann also ausgeschlossen
werden. Reicht dafür aber die bloße
Mitgliedschaft bei Scientology aus? Von den
drei CDU-Mitgliedern ist nicht bekannt, daß
sie gegen die CDU-Programmatik verstoßen
hätten. Das Gericht hat also nur die Annahme
zugrunde gelegt, im Ernstfall würden sie
sich bedingungslos der Lehre L. Ron Hubbards
verpflichtet fühlen. Diese verlange von
ihren Anhängern "totale Disziplin" - und das
sei mit der christdemokratischen
Verpflichtung zur Toleranz unvereinbar.

Die Sichtweise des Gerichts ist nicht von
der Hand zu weisen: Mit welchem Fanatismus
die Organisation zu kämpfen bereit ist,
bewies sie vor wenigen Jahren in Hamburg,
als sie versuchte die FDP zu unterwandern.
Und in einem kürzlich erschienenen Buch
schildert ein Exscientologe, wie die
Organisation Pläne für die Besetzung von
Regierungsposten in Bonn zusammengesponnen
hatte.

Kritiker des gestrigen Urteils mögen
einwenden, die CDU könne einige Scientologen
in ihren Reihen durchaus verkraften. Wer
aber schon einmal mit Scientologen
diskutiert hat, weiß, daß es da nur wenig zu
diskutieren gibt. Ihre Weltanschauung läßt
keinen Raum für abweichendes Verhalten. Stur
huldigt man den Lehren L. Ron Hubbards.
Solche sklavische Unterwerfung ist noch
nicht einmal vom treuesten Kohl-Anhänger
bekannt.

Severin Weiland


Tilman Hausherr

unread,
Jul 11, 1997, 3:00:00 AM7/11/97
to

Kritik am Sektenbericht

taz
von Severin Weiland
11.7.1997

Grüne monieren Zwischenbericht der
Enquetekommission. Unklare Begriffe

Berlin (taz) - Die Enquetekommission des
Bundestages über "sogenannte Sekten und
Psychogruppen" bleibt zerstritten. Während
Union, SPD und FDP bei der Präsentation des
Zwischenberichts gestern in Bonn von einer
"gelungenen Halbzeitbilanz" sprachen,
warnten die Bündnisgrünen vor "pauschalen
Urteilen".

Schon bei der Abstimmung am 27. Juni hatten
sich die beiden Kommissionsvertreter der
Grünen, Angelika Köster-Loßack und Hubert
Seiwert von der Universität Leipzig, der
Stimme enthalten. Zwei Punkte waren es, die
sie nicht mittragen wollten: Zum einen die
von der Mehrheit der Kommission begrüßte
Beobachtung von Scientology durch die
Landesämter für Verfassungsschutz, zum
anderen die ihrer Ansicht nach pauschale
Diffamierung des Psychomarktes. Allgemein
würden in dem Zwischenbericht Anbieter
wirtschaftlicher Ausbeutung, krimineller
Handlungen wie Betrug, Wucher,
Steuerhinterziehung oder Körperverletzung
bezichtigt. Unklar sei auch, welche
Gemeinschaften oder Bewegungen unter
"sogenannte Sekten oder Psychogruppen"
fielen. Die beiden grünen
Kommissionsmitglieder befürchten, der für
1998 vorgesehene Abschlußbericht werde
"religiöse und weltanschauliche
Minderheiten" pauschalen Verdächtigungen
aussetzen. Die Kritik der Bündnisgrünen
wurde von der SPD-Abgeordneten Renate
Rennebach gestern scharf zurückgewiesen. Das
"hehre Ziel", sich für religiöse
Minderheiten stark zu machen, verkomme in
diesem Fall zur "einseitigen und
unkritischen Parteinahme". Die Opfer der
Sekten würden schlichtweg "ausgeblendet".

Mehrheitlich empfiehlt die Kommission dem
Bundestag, den Zugang und die berufliche
Qualifizierung von Psychotherapeuten
gesetzlich zu regeln. Auch sollte Opfern von
Sekten und Psychogruppen eine angemessene
psychotherapeutische Behandlung angeboten
werden. Ziel sei es, so Rennebach in einem
Positionspapier, den Verbraucher auf dem
sogenannten Psychomarkt künftig besser zu
schützen. Das Land Hamburg hat hierfür
bereits eine Gesetzesinitiative in den
Bundesrat eingebracht. Die 24köpfige
Kommission, die nach dem Beschluß des
Bundestages die von Sekten oder
Psychogruppen "ausgehenden Gefahren für den
einzelnen, die Gesellschaft und den Staat
erfassen" soll, hat in der Vergangenheit
eine Reihe von öffentlichen und
nichtöffentlichen Anhörungen durchgeführt.

Die Scientologen waren zu einer der
Anhörungen allerdings gar nicht erst
erschienen - dafür entzündeten sie gestern
in Bonn symbolisch einen Scheiterhaufen in
der Nähe des Bundeskanzleramtes.


Kommentar:
Aus Sorge um das Milieu

Die Kritik der Bündnisgrünen an dem
gestern vorgelegten Zwischenbericht
"Sogenannte Sekten und Psychogruppen" war
zu erwarten. Von Anfang wurde die vom
Bundestag eingesetzte Kommission mit
Mißtrauen begegnet. Nicht zuletzt der vom
Parlament gefaßte Beschluß, die Mitglieder
sollten die von den Gruppen ausgehenden
"Gefahren für den einzelnen, den Staat und
die Gesellschaft erfassen", löste
mächtiges grünes Bauchgrummeln aus.

Konsequenterweise monierten sie gestern
zwei Punkte des Zwischenberichts: Zum
einen die von der Mehrheit von Union, SPD
und FDP begrüßte Beobachtung von
Scientoloy durch den Verfassungsschutz,
zum anderen die unklare und schwammige
Definition dessen, was unter Psychogruppen
und Sekten zu verstehen ist. Die Grünen
befürchten, daß der für 1998 erwartete
Abschlußbericht zu einer pauschalen
Diffamierung "religiöser Minderheiten"
kommt. Da würden, so lautet einer ihrer
Vorwürfe, Zeugen Jehovas, Buddhisten oder
Freikirchen in einen Topf geworfen. Die
grüne Kritik, daß klare Kriterien fehlen,
ist zwar richtig, verklärt aber zugleich
auch die eigene Rolle. An dem
Minderheitenvotum der grünen
Bundestagsabgeordneten Angelika
Köster-Loßack und des Kommissionsmitglieds
Hubert Seiwert offenbart sich nämlich
nebenbei ein kulturreligiöses Phänomen.
Hier die Mehrheit der Kommission, die ihre
Deutungsmuster, wer zu den Sekten und
Psychogruppen gehört, weitgehend an den
beiden Volkskirchen orientiert, dort grüne
Abweichler.

Zwar speist sich das Eintreten für
Minderheitenrechte zum einen aus der
grünen Politiktradition, in diesem Fall
aber scheint es sich dabei zu einem
Gutteil um schnöde Klientelpolitik zu
handeln. Es ist ja nicht zu übersehen, daß
sich weite Teile des grün-alternativen
Milieus von den beiden Volkskirchen
losgesagt haben; nicht wenige suchen
Gruppen und Seelenbetreuer auf, die Trost
und Heil in einer komplizierten Welt
versprechen. Es ist wohl kein Zufall, daß
gerade in jenen Stadtmagazinen, die ein
alternatives Publikum bedienen, die
Esoterik- und Pychoanbieter zu den größten
Anzeigenkunden gehören.

Die grüne Fundamentalkritik, die Mehrheit
der Kommission arbeite mit pauschalen
Begrifflichkeiten, fällt auf die beiden
Kommissionsmitglieder selbst zurück. Ohne
klare Nennung machen sie sich zu den
Fürsprechern "religiöser und
weltanschaulicher Minderheiten". Das ist
von einer Begriffsweite, die selbst manche
obskure Sekte gern für sich in Anspruch
nehmen würde.


Tilman Hausherr

unread,
Jul 12, 1997, 3:00:00 AM7/12/97
to

http://www.welt.de/archiv/1997/07/10/0710s104.htm

Gericht: Die CDU darf Scientologen ausschließen
Klagen ehemaliger Parteimitglieder zurückgewiesen

Die Welt
10.7.1997

WELT-NACHRICHTENDIENST
Bonn - Das Bonner Landgericht hat den Ausschluß von drei
Mitgliedern der Scientology-Organisation aus der CDU für zulässig
erklärt. Die CDU dürfe die Mitglieder von Scientology
ausschließen, wenn sie deren Wertvorstellungen für unvereinbar mit
den Parteigrundsätzen halte, entschied das Gericht gestern. Dies
sei kein Verstoß gegen die Religionsfreiheit oder das Recht auf
freie Meinungsäußerung. Das Gericht wies damit die Klage von drei
Scientology-Mitgliedern zurück. Die CDU begrüßte das Urteil.

Nicht vereinbar mit dem CDU-Grundsatzprogramm sei etwa der
Gehorsamsanspruch der Scientology-Organisation, die "totale
Disziplin" ihrer Mitglieder fordere, heißt es in der
Urteilsbegründung. Die CDU dagegen habe in ihrem Programm das
Recht des einzelnen auf freie Entfaltung seiner Person sowie
Toleranz festgeschrieben. Zudem seien Äußerungen des
Scientology-Gründers Ron Hubbard, der sozial Schwache als nutzlos
bezeichne und sie an den Rand der Gesellschaft drängen wolle,
unvereinbar mit dem Sozialstaatsgebot der CDU. Der Ausschluß sei
grundsätzlich zulässig, egal ob es sich bei Scientology um eine
Religionsgemeinschaft handele oder nicht. Parteien könnten
Mitglieder ausschließen, die sich nicht mit ihren Zielen
identifizierten, unabhängig von der Religion.

Scientology-Sprecherin Sabine Weber warf dem Gericht vor, gegen
die Menschenrechte entschieden zu haben. Das einzige Vergehen der
drei Scientologen sei ihre Zugehörigkeit zu einer
Religionsgemeinschaft. Deswegen würden sie in einem "vergifteten
Klima" in Deutschland diskriminiert und aus dem gesellschaftlichen
Leben ausgegrenzt. Sie empfahl den drei Klägern, weitere
gerichtliche Schritte zu unternehmen und bis vor das
Bundesverfassungsgericht oder den europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte in Straßburg zu ziehen.

Die beiden CDU-Kreisverbände Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) und
Lahn-Dill (Hessen) hatten 1994 die drei Scientology-Mitglieder
ausgeschlossen. Diesen Ausschluß hatte das Bundesparteigericht der
CDU im Herbst 1996 bestätigt.


Ralph Eisermann

unread,
Jul 12, 1997, 3:00:00 AM7/12/97
to

> Scientology-Sprecherin Sabine Weber warf dem Gericht vor, gegen
> die Menschenrechte entschieden zu haben. Das einzige Vergehen der
> drei Scientologen sei ihre Zugehörigkeit zu einer
> Religionsgemeinschaft. Deswegen würden sie in einem "vergifteten
> Klima" in Deutschland diskriminiert und aus dem gesellschaftlichen
> Leben ausgegrenzt. Sie empfahl den drei Klägern, weitere
> gerichtliche Schritte zu unternehmen und bis vor das
> Bundesverfassungsgericht oder den europäischen Gerichtshof für
> Menschenrechte in Straßburg zu ziehen.

So ein Quatsch ! Ein Tendenzverband kann nunmal Leute kuendigen, ob sie
nun fuer ihn arbeiten oder Mitglied sind.
Es gibt eine ganze Reihe von Versuchen sich wieder in eine Parte
hereinzuklagen, vor meiner Haustuere etwa die Aktivitaeten des
Dr. Hans Hartl
Im allgemeinen sind da die Chancen eher mau.
Man kann zwar aus politischen Erwaegungen auch offensichtlich
unbegruendete Klagen erheben, irgendwann wird es aber peinlich .
Und die Aktion der Scientologen ist hier nur einfach peinlich, weil die
propagandistische Wirkung gleich null ist.
Der Ausschluss ist Otto Normal eher plausibel, und das gerade eine C-
Partei keine Scientologen duldet duerfte klar sein.
Ein glaeubiger Jude oder Moslem ist da noch plausibler, denn hier gebt es
Tendenzen die aehnliche Weltanschauliche Vorstellungen wie das Christentum
vertreten. Im Einzelfall entscheidet darueber das gemaess dem
Parteiengesetz und der Satzung der Partei gebildete, zustaendige
Schiedsgericht.


-------------------------------

Ralph Eisermann
Wuermstrasse 1c
Karlsfeld bei Muenchen
D - 85757

r.eis...@link-m.de
a2c...@sunmail.lrz-muenchen.de

ISDN: 49-8131-505338

Tilman Hausherr

unread,
Jul 13, 1997, 3:00:00 AM7/13/97
to

Berliner Zeitung
12.7.1997

Revision der Scientologen

Bonn.
Die Mitglieder der Scientology-Organisation, die mit ihrer Klage gegen
ihren Ausschluß aus der CDU gescheitert waren, wollen das Urteil des
Bonner Landgerichts anfechten.

Ihr Münchner Anwalt Wilhelm Blümel erklärte am Freitag, die Bonner
Entscheidung setze "einen weiteren Meilenstein auf dem Weg richterlich
abgesegneter Diskriminierungspraxis".

Mit dem Urteil habe das Landgericht "die Tür zur Etikettierung von
Menschen in Rechtssubjekte erster und zweiter Klasse aufgestoßen".

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